Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

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Moseltaler
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Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#1 Beitrag von Moseltaler » 2020-03-10 22:29:19

Hallo zusammen, da die Pflegehistorie meiner Neuerwerbung nicht nachvollziehbar ist, werde ich bald alle wesentlichen Öle und Flüssigkeiten wechseln. Ziel ist es möglichst die Vorgaben des Herstellers einzuhalten, wenn es geht auf mir bekannte Markenware zu setzen und dennoch günstig einzukaufen.
Das war insgesamt komplizierter als gedacht und daher hier die Ergebnisse meiner Recherche für die Nachwelt festgehalten, wer die Bezugsquellen wissen will kann mir ja eine PN schicken. Ansonsten ist noch Zeit für Eure Kommentare, die Grube ist noch belegt :(
Laut Betriebs- und Wartungsanleitung sind folgende Schmierstoffe empfohlen:

1) Motoröl für Direkteinspritzer mit Aufladung, benötigt werden 22 Liter
Vorschlag Wartungsanleitung: Urania Turbo SAE 15W-40
Meine Wahl: Shell Rimula R4X 15W40 im 20 Liter Gebinde, + 2 Liter Rest aus früherem Kauf
Günstigstes Angebot: 61,00 Euro inkl. Versand für 20 Liter (Preis variiert)
erfüllt laut Shell Produktfinder folgende Freigaben, u. a. Deutz DQC III-10
• API CI-4, CH-4, CG-4, CF-4, CF.SL
• ACEA E7, E5, E3
• Global DHD-1
• Caterpillar ECF-2, ECF-1-A
• Cummins CES 20078,77,76,75,72,71
• DDC 93K215
• Deutz DQC III-10
• IVECO T1 (erfüllt die Anforderungen)
• JASO DH-1
• Mack EO-M+, EO-M
• MAN M3275-1
• MB-Freigabe 228.3
• MTU Kategorie 2
• Renault Trucks RLD-2
• Volvo VDS-3
2.) Öl für Wechselgetriebe (7 Liter) und Verteilergetriebe (1,6 Liter)
Vorschlag Wartungsanleitung: Tutela ZC 90, SAE 80W/90, ohne EP Eigenschaften, mit verschleißmindernden Zusätzen
Da musste ich mich erst mal schlau machen:
Was sind EP-Eigenschaften? Einige Ergebnisse aus dem Web zu EP:
EP-Additive (Extreme-Pressure-Additive) werden Schmierstoffen zugesetzt und verbessern deren tribologische Eigenschaften, d. h., sie verhindern das Verschweißen von zwei aneinander reibenden metallischen Werkstoffen. Zugleich können EP-Additive jedoch den Verschleiß erhöhen, da durch die entstandenen Metallverbindungen Metall von der Oberfläche der Werkstoffe verloren geht. Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/EP-Additiv[
Die Firma SETRAL schreibt zu Extreme Pressure- (EP-) Additiven auf iher Hompage:
EP-Additive sind grenzflächenaktive Stoffe und können in der polaren Gruppe u. a. die Elemente Blei, Antimon, Zink, Phosphor und Schwefel in verschiedenen Kombinationen enthalten. EP-Additive werden Schmierstoffen zur Erhöhung des Lastaufnahmevermögens zugesetzt. Die Wirkung beruht auf Bildung von Oberflächenschichten (Metallschichten), die im Mischreibungsgebiet möglichst das Verschweißen der Rauhigkeitsspitzen verhindern sollen und möglichst ein Gleiten der sich aufeinander bewegenden Metalloberflächen ohne Verschleiß erreichen soll. Quelle:(https://www.setral.net/de/schmierstoff- ... ierstoffe)
Mögliche Nachteil von EP Additiven beschreibt ATU:
Ein modernes Schaltgetrieböl muß auf der einen Seite synchronfreundlich, auf der anderen Seite jedoch widerstandsfähig gegenüber hohen Flächenpressungen und Oberflächenbeanspruchungen sein, um Verschleiß, Pitting etc. zu vermeiden. Dabei muß eine Balance gefunden werden, denn mit steigender Anti-Verschleiß- und Extreme Pressure (EP) - Performance verschlechtert sich das Synchronverhalten eines Schaltgetriebeöles. Ein API GL-4 Schmierstoff hat deshalb ein für ein Schaltgetriebe optimiertes Additiv - Verhältnis. Die Verwendung eines solchen Getriebeöles in einer API GL-5 - Anwendung könnte daher höheren Verschleiß hervorrufen". (Quelle:https://www.atu.de/pages/werkstatt/unse ... beoel.html
Daraus meine Folgerung: Wenn ZF und IVECO Magirus ein Getriebeöl ohne EP Eigenschaften vorschreiben, wird dies seinen Grund haben und ich mach dann auch ein solches rein.
Aber: Das empfohlene Tutela ZC 90 ist ein Öl der Klasse GL3. Was bedeutet GL3?
Dazu bei ATU im Online-Lexikon, das diese Zusammenhänge gut erklärt:
Hiernach werden die Service-Anforderungen für amerikanische Kfz-Getriebeöle beschrieben. Die GL-Abstufungen bilden kein Qualitätsmerkmal
• GL-1: Spiralverzahnte Kegelradgetriebe, Schneckengetriebe und handgeschaltete Getriebe bei niedrigen Gleitgeschwindigkeiten und geringer Flächenpressung der Zahnflanken. Es genügen Öle ohne verschleißschützende Zusätze.
• GL-2: Schneckengetriebe mit Anforderungen an das Lasttragevermögen, das Temperaturniveau und die Gleitgeschwindigkeit, so daß Öle nach GL-1 nicht mehr genügen.
• GL-3: Spiralverzahnte Kegelradgetriebe und Handschaltgetriebe unter mäßig erschwerten Bedingungen hinsichtlich Last und Drehzahl. Öl mit mildwirkenden Verschleißschutzzusätzen.
• GL-4: Gerad - und Stirnverzahnte Getriebe, auch mit leichtem Achsversatz. Getriebeöle nach API GL-4 sind heute typische Vertreter in quereingebauten Transaxle-Getrieben.
• GL-5: Hypoidverzahnte Getriebe (kreuzende Wellen mit großem Achsversatz) in PKW und anderen Fahrzeugen unter schockartiger Belastung bei hoher Drehzahl.
Getriebeöle nach API GL-5 werden heute vorzugsweise in Hinterachsdifferentialen eingesetzt.
"Praktische Bedeutung haben heute nur Getriebeöle nach API GL-3, GL-4 und GL-5. Torsendifferentiale benötigen Getriebeöle nach API GL-5. "Kann man auch Getriebeöl API GL-5 statt API GL-3/ GL-4 einsetzen? Da zum Teil eine zu geringe Reibung beim Einsatz eines API GL-5 - Schmierstoffes in einem Synchrongetriebe beobachtet werden kann, wird vom Einsatz ausdrücklich abgeraten" (Quelle: https://www.atu.de/pages/werkstatt/unse ... beoel.html)
Mein Fazit: Gesucht ist ein GL3 Öl mit SAE 80W/90 ohne EP für ein angemessenes Geld, alternativ kann auch ein GL4 genutzt werden, aber kein GL5!
Hier ist die Suche sehr aufwändig gewesen, gerade was die etablierten Öl-Marken betrifft, denn entweder stimmt die SAE Nummer nicht, oder es ist ein EP Öl oder aber ein GL5.
Meine Wahl: MANNOL Universal Getriebeöl 80W-90 API GL 4, 10 Liter Gebinde für ca. 25 Euro
Ich kenne den Hersteller noch nicht, der Preis ist sehr günstig, ich hoffe es erfüllt seinen Zweck, als "Öl für Handschaltgetriebe "

3) Vorder- und Hinterachse (je 4 Liter)
Vorschlag laut Wartungsanleitung: Tutela W140/M-DA
SAE 85W-140 EP (also mit EP Eigenschaften)
MIL-L-2105 C-API GL5


Damit ist für mich auch klar, dass nicht einfach das Getriebeöl in die Achsen gekippt werden sollte, da hier GL5 und andere Viskosität gefragt sind und ein EP eingefordert wird.
Meine Wahl: Achsgetriebeöl TOTAL Transmission Axle 7 85W-140 (bestellt in zwei 5 Liter Gebinden für je 30 Euro)
Dieses Öl ist laut Hersteller "mineralisch besonders geeignet für Antriebsachsen von Scania und ZF und erfüllt API GL5 und SCANIA STO 1:0, ZF TE-ML 05A, 12E, 16D, 17B, 21A "
UPDATE: Gerade sind keine 5 Liter Kannister lieferbar, habe dann 20 Liter Gebinde für 80 Euro bestellt

4.) Hydrolenkung bzw. Servolenkung (4,5 Liter)
Vorschlag laut Wartungsanleitung:
Tutela GI/M, ATF Type A (Suffix A) ---> auch zu finden als ATF TASA

Das ist also ein Öl, das für Automatikgetriebe aber halt auch für Hydraulikanwendungen verwendet wird (ATF = Automatic Transmission Fluid) TASA scheint eine Anforderung von GM und Opel zu sein.
Da 4,5 Liter benötigt werden, bietet sich ein 5 Liter Gebinde an. Hier gibt es einige mögliche Produkte mit diversen Freigaben die vermutlich genauso geeignet wären, aber vielen fehlt genau diese TASA-Freigabe und ich habe nicht die Möglichkeit alle Alternativ-Freigaben nachzuvollziehen.
Meine Wahl fällt auf :LIQUI MOLY 3652 Top Tec ATF 1100 Automatikgetriebeöl
5 L für knapp 40 Euro für 5 Liter
Die für mich wichtige TASA Freigabe steht übrigens zwar auf der Homepage von Liqui Moly (https://shop.liqui-moly.de/auto/top-tec-atf-1100-1.html ) aber nicht immer in den Webshops.
Alternativen wäre ggf. auch: Mannol Automatik Getriebeöl Atf-A Suffix A Type GM

5.) Bremsflüssigkeit (keine Mengenangabe) und Kupplungsflüssigkeit (0,4 Liter)
Vorschlag der Wartungsanleitung ist Tutela DOT 3, ich gehe davon aus, dass 2 Liter insgesamt genügen sollten.
Die Frage ob DOT 3 durch DOT4 ersetzt werden kann wird heftig im Forum diskutiert. Zuerst tendierte ich dazu bei DOT 3 zu bleiben. Ein Gespräch mit dem Meister einer hiesigen IVECO Fachwerkstatt hat aber dazu geführt auf DOT 4 zu gehen. Seiner Meinung nach wird in den Werkstätten seit Jahren routinemäßig DOT 4 eingesetzt. Wenn mein Fahrzeug übliche Services bekommen hat, wurde vermutlich schon vor Jahren DOT 4 eingefüllt. Leider fehlt die Dokumentation bei meinem Wagen, aber das Fahrzeug war noch bis vor 3 Monaten im Dienst.
DOT 4 ist einfacher zu bekommen und ich kann es auch in meinen anderen Fahrzeugen einsetzen. Wenn in ein paar Monaten alle Bremszylinder defekt sind werde ich berichten.
Meine Wahl: Bremsflüssigkeit DOT4 von BOSCH (2 mal 1 Liter für je 8,50 Euro)

Investition für alle genannten Flüssigkeiten:
1) Motoröl 20 Liter 67,00 Euro
2) Getriebeöl für Wechsel und Verteilergetriebe 10 Liter 25 Euro
3) Öl für Vorder- und Hinterachse 10 Liter 40 Euro
4) Öl für Hydraulik-Lenkung 5 Liter 40 Euro
5.) Brems- und Kupplungsflüssigkeit 2 Liter 17 Euro
Zusammen 189 Euro
zuzüglich Filter, Dichtungen und Arbeitszeit (aber die zählt ja keiner)
Was meint Ihr zu meiner Wahl?
Viele Grüße von der Mosel
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#2 Beitrag von stefan1965 » 2020-03-11 8:24:38

Hallo Moseltaler,

Super! Vielen Dank für Deine Mühe!

Gruß
Stefan

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Der_Sven
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#3 Beitrag von Der_Sven » 2020-03-11 10:10:19

Hallo Moseltaler,

Danke für die Auflistung und umfangreiche Recherce
Ich hatte Ende des letzten Jahres auch einmal bei Liqui Moly angefragt bzgl Motor- und Getriebe Öl. Dabei hatte ich Ich ihnen die Bezeichnungen aus der Anleitungen geschickt, und gefragt, was sie empfehlen würden:

Bei mir war allerdings Tutela SUPER C oder SUPER Non Stop 15W/40 für den Motor empfohlen.
Getriebe war das Gleiche ZC90

LM Empfahl mir:
Touring High Tech 15W/40 (Art. 1095 1l ) für den Motor und
Getriebe Öl (GL4) SAE 85W-90 (Art. 1403 500 ml)

Wobei das Motoröl bei gut 100,- und das Getriebe-Öl bei bei 90,- je 20l liegt Insgesamt also insgesamt teurer als Deine Vorschläge

Zusätzlich kam der Hinweis auf LM41 MoS2 Suspension (Art 4051) um Reibung und Verschleiß zu reduzieren. (im Motor und Getriebe) --> Widerspricht für's Getriebe aber Deinen Recherchen.

Grüße,
Sven
chacun à son goût

60-9A der mal ein LF8 war

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#4 Beitrag von DaPo » 2020-03-11 16:21:29

Hallo,
Moseltaler hat geschrieben:
2020-03-10 22:29:19
Mein Fazit: Gesucht ist ein GL3 Öl mit SAE 80W/90 ohne EP für ein angemessenes Geld, alternativ kann auch ein GL4 genutzt werden, aber kein GL5!
Hier ist die Suche sehr aufwändig gewesen, gerade was die etablierten Öl-Marken betrifft, denn entweder stimmt die SAE Nummer nicht, oder es ist ein EP Öl oder aber ein GL5.
und wie kommst Du jetzt auf die Schlußfolgerung, daß es kein GL5 sein darf? GL5 hat mit EP nichts zu tun, es gibt GL4 mit EP-zusatz ebenso wie es GL5 ohne EP gibt.
Und letztlich steht da nur, daß man ein GL4 nicht da verwenden soll, wo GL5 gefordert ist, nicht umgekehrt...

Letztlich ist es eine Sache der Additivierung, es gibt Öle, die sowohl GL4 als auch GL5 erfüllen. Darf man die jetzt nirgendwo rein kippen? ;)
Grüße
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#5 Beitrag von brummiwomo » 2020-03-11 18:01:47

...die Frage ist, sind die konkreten Empfehlungen richtig und allgemein für den Fahrzeugtyp geltend - oder gibt es auch hier wieder Unterschiede weil Iveco/Magirus damals unterschiedlichstes verbaut hatten... ?


BTW: vielen Dank für die Ausführung, finde die klasse !
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#6 Beitrag von Moseltaler » 2020-03-12 15:49:39

Hallo nochmal
zur Frage von DaPo:
wie kommst Du jetzt auf die Schlußfolgerung, daß es kein GL5 sein darf? GL5 hat mit EP nichts zu tun, es gibt GL4 mit EP-zusatz ebenso wie es GL5 ohne EP gibt.
Und letztlich steht da nur, daß man ein GL4 nicht da verwenden soll, wo GL5 gefordert ist, nicht umgekehrt..
So wie ich die genannten Quellen interpretiere muss man in der Tat die GL Klasse und die EP Einstufung getrennt voneinander betrachten. Das ist offensichtlich. Die Empfehlung in das Schaltgetrieben kein GL5 einzufüllen basiert auf die oben genannte ATU Seite, die ausdrücklich von GL5 abrät, wenn es um ein Handschaltgetriebe mit Synchronisation geht. Da steht:
Kann man auch Getriebeöl API GL-5 statt API GL-3/ GL-4 einsetzen? Da zum Teil eine zu geringe Reibung beim Einsatz eines API GL-5 - Schmierstoffes in einem Synchrongetriebe beobachtet werden kann, wird vom Einsatz ausdrücklich abgeraten" (Quelle: https://www.atu.de/pages/werkstatt/unse ... beoel.html)
:eek: Bei Vorder- und Hinterachse ist aber GL5 und EP gefordert.

Mich hat das auch gewundert, dass es Öle gibt die beide GL Klassen abdecken, aber dazu kann ich nichts sagen und ich hab einfach die aus meiner Sicht risikoarme Variante gewählt, solange es noch entsprechendes Öl gibt :angel:

Zu brummiwomo: Ich will mich da dar nicht zuweit aus dem Fenster lehnen. Die ganzen Ölsorten sind von den Empfehlungen abgeleitet, die in der "Betriebs- und Wartungsanleitung" (2nd Edition-II-86) die mir bei meinem Auto dazugegeben wurde. Die könnte sogar theoretisch vertauscht sein, glaube ich aber eher nicht. Das ist Baujahr 1988. Was anderes habe ich nicht vorliegen und so hoffe ich mal, dass es für meinen 90-16 passt. Jeder muss das selbst für sein Auto entscheiden, was er da reinkippt.
Ansonsten noch ein friedvolles Weiterschrauben und
Viele Grüße von der Mosel
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#7 Beitrag von DaPo » 2020-03-12 17:43:40

Hallo,

ein reines GL5 würde ich auch nicht in ein Schaltgetriebe kippen. Die GL4/GL5 Kombi-Öle dagegen sind ja extra dafür ausgelegt, sowohl in Achsen als auch in Getrieben zu funktionieren. Und das tun sie. :)
Grüße
DaPo (Daniel)

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#8 Beitrag von meggmann » 2020-03-13 14:33:56

GL5 im Schaltgetriebe schaltet die „Funktion“ der Synchronringe annähernd aus. Statt GL3 ein GL4 zu nehmen ist ok, GL5 hat im Schaltgetriebe nix verloren.
Aus dem Motoröl muss man keine Wissenschaft machen. Alles was heute so an gängigen Markenölen 15W40 greifbar ist (Erstraffinate) ist mindestens genauso gut wie das vor 35
Jahren. Da tut‘s auch ein Minol, Fuchs und so weiter.

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#9 Beitrag von brummiwomo » 2020-03-14 12:56:54

Sehr hilfreicher Thread, danke !
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#10 Beitrag von husky240 » 2021-02-25 15:49:33

Moin,

wo bekommt ihr denn noch DOT3 Bremsenbrühe her?
Ich hatte bis jetzt nie Probleme mit DOT4 in alten Autos... beim aktuellen MK braucht es das sowieso nur noch für die Kupplung.

Also... wenn bei der Feuerwehr (hoffentlich) alle zwei Jahre das Zeug gewechselt wurde, dann ist das DOT4 :happy: ... kann ich mir gar nicht anders vorstellen...


Gruß vom Nils
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#11 Beitrag von rafi911 » 2021-02-25 15:53:23

Danke Nils!

Dann DOT4

Gruß
Rainer
Zuletzt geändert von rafi911 am 2021-02-25 20:54:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#12 Beitrag von husky240 » 2021-02-25 15:58:32

husky240 hat geschrieben:
2021-02-25 15:49:33
... beim aktuellen MK braucht es das sowieso nur noch für die Kupplung.
... bisschen blöd geschrieben... bei MEINEM aktuellen MK braucht es Bremsflüssigkeit nur noch für die Kupplung
Nicht das jemand auf die Idee kommt beim 90-16 geht die Bremse auch ohne Brühe ;)

(die 11,12 und 13to Fahrgestelle vom Iveco/ Magirus gab es ab den späten 80ern auch mit Voll-Luft Bremse)


Gruß vom Nils
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#13 Beitrag von rafi911 » 2021-02-25 20:58:44

Hallo,

Was ist generell von Mannol Motoröl 15w40 und Lenkungsöl ATF zu halten?
Bremsflüssigkeit nehm ich von ATE.

Gruß Rainer

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#14 Beitrag von Keswicktours » 2021-02-25 23:52:19

Sehr schön aufbereitet an der Mosel. Ähnliche Gedanken mache ich mir zum VW-MAN G90 8.150 FAE.

Gruss von der Bevertalsperre,
Bernd

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#15 Beitrag von meggmann » 2021-02-26 9:22:54

rafi911 hat geschrieben:
2021-02-25 20:58:44
Hallo,

Was ist generell von Mannol Motoröl 15w40 und Lenkungsöl ATF zu halten?
Bremsflüssigkeit nehm ich von ATE.

Gruß Rainer
Mannol sind meines Wissens Erstraffinate - keine Hochleistungsexpeditionsmobilspezialöle mit Luxusaufschlag 😉 aber für unsere Büchsen ok.
Gemäß meiner Einbildung hat meine Kiste mit Fuchs Ölen etwas weniger gestunken.

Gruß auch vom der Bever
Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#16 Beitrag von husky240 » 2021-02-26 10:43:04

Beim Deutz ist hauptsächlich wichtig das Öl drin ist... ähnlich verhält sich das bei den Getrieben...

Bei den MKs (168M11 FL, 130M8, 110-16 AW):

Wir haben ein Fass mit 15W40 für LKW/ Nutzfahrzeuge... ich glaub es ist im Moment Mannol. Das kippen wir in die Deutzens... auch vom Schlepper
In Getriebe, Verteiler (wenn vorhanden), Vorderachse (wenn vorhanden), Hinterachse und Nabengetriebe (wenn vorhanden) kommt SAE 80W90... irgendein Standard Getriebeöl GL-4
In die Lenkung kommt ein Standard HVLP Hydrauliköl
Die Kupplung arbeitet mit DOT4 Bremsflüssigkeit und beim 130M8 auch die Bremse


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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#17 Beitrag von DaPo » 2021-02-26 18:03:25

Hallo Nils,
husky240 hat geschrieben:
2021-02-25 15:49:33
wo bekommt ihr denn noch DOT3 Bremsenbrühe her?
gibt es bei jedem Teilehändler.
Beispielsweise von ATE, TRW, Bosch, ...
Grüße
DaPo (Daniel)

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#18 Beitrag von husky240 » 2021-02-26 18:20:01

DaPo hat geschrieben:
2021-02-26 18:03:25
Hallo Nils,
husky240 hat geschrieben:
2021-02-25 15:49:33
wo bekommt ihr denn noch DOT3 Bremsenbrühe her?
gibt es bei jedem Teilehändler.
Beispielsweise von ATE, TRW, Bosch, ...
Tatsächlich... ich hab mir da ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht und wenn ich welche kauf gabs nur DOT4 (sind ja immer nur kleine Mengen weil man das Zeugs nicht ewig rum stehen lassen soll).
Bis auf den Siedepunkt ist das eh gleich und an das mit den Dichtungen glaub ich nicht... sowieso... die alten Gummileins in den Bremsanlagen gehören bei den Karren nach +25 Jahren eh alle getauscht :ninja:


Gruß vom Nils
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#19 Beitrag von Ulf H » 2021-03-02 17:56:48

In Europa gibts DOT 3 meist nur noch auf Bestellung ... hatte noch nie Probleme, weil ich alte Kisten mit DOT 4 betrieben habe ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#20 Beitrag von moje 57 » 2021-03-02 19:21:45

Ulf H hat geschrieben:
2021-03-02 17:56:48
In Europa gibts DOT 3 meist nur noch auf Bestellung ... hatte noch nie Probleme, weil ich alte Kisten mit DOT 4 betrieben habe ...

Gruss Ulf
DOT-3 gibt es problemlos im Netz von Mannol https://www.motor-oel-guenstig.de/schmi ... AzEALw_wcB
oder auch ATE https://www.autodoc.de/ate/954919?gshp= ... 4EEALw_wcB.

Gruß, Carsten

PS. ...der Mannol DOT-3 benutzt.
Moje57

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DaPo
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#21 Beitrag von DaPo » 2021-03-03 10:38:56

Hallo Carsten,

hier direkt vor Ort als Lagerware erhältlich von ATE, Bosch, Textar und TRW ;)
Grüße
DaPo (Daniel)

chevyuser
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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#22 Beitrag von chevyuser » 2021-03-03 12:02:48

Motoröl muss man nicht vertiefen, den Stand der Entwicklungszeit von dem Stahlklotz übertrifft heute wahrscheinlich jedes erhältliche Öl bei Weitem.
Getriebeöl muss man immer aufpassen welches Material die Synchronringe haben, manche Öle(Additive) greifen manche Materialien an.
DOT 4 gegen DOT 3, naja DOT4 ist genau als Ersatz gemacht und entsprechend kompatibel. Probleme gibts mit DOT5 und 5.1 weil eines von beiden aud Silikonbasis ist. Da gibts eine riesige Doktorarbeit von der US Army dazu, die haben den Austausch über Jahre erprobt um im Depot nicht so oft wechseln zu müssen.Das kann man im Netz finden.

Achsöle müssen vor allem Scherstabil sein wegen der Hypoidverzahnung bei der sich die Kegelradzähne auf den Tellerradzähnen abrollen und dabei das Öl verdrängen und punktuell stark erhitzen.

Verteilergetriebe mit Planetensätzen sind meist Gegenstand sehr umfangreicher Erprobungen und die Empfehlungen sind aufs Getriebe bezigen zu beachten. Das kann bis hin zu ATF gehen, hatte ich auch schon bei Chevrolet.
Also immer schön dran halten was der Hersteller vorschreibt, der hat das lang erprobt und mit Ölanalysen und Zerlegungen untermauert. Felddaten erhoben und so weiter.
Gibts Nachfolgeöle mit besseren Eigenschaften, immer auf korrosive Zusätze achten, speziell bei Schaltgetrieben. Beim Automatik ist es eher die Temperatur und Scherfestigkeit vom ATF auf die es ankommt.
Achsen erachte ich ebenso wie den Motor als unkritisch.
Gilt nicht für neueste Motoren, die am technisch oberen Limit laufen, DPFs haben usw.
Achsen mit Reibungsbremsen statt Sperren brauchen noch einen Zusatz gegen Lamellenruckeln. Aber obs das bei LKWs gibt weiss ich nicht. Bei GM geht das bis 3,8t.

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#23 Beitrag von husky240 » 2021-03-03 12:44:04

Moin,

bei den Militär MKs (168M11 FL, 168M11 FAL, 110-16 AW, 110-17 A und 110-17 AW kommt in den Motor SAE 15W-40 (Nato O-236) und in den Rest vom Antriebsstrang SEA 90 Getriebeöl (Nato O-184 oder O-226)
Kupplung/ Bremse (bei den alten mit gemischter Bremse): Bremsflüssigkeit (Nato H-542)
Lenkung: Hydrauliköl (Nato H-540)
Radnaben 4x2 Vorderachse: Schmierfett (Nato G-450)
Wälzplatte Blattfedern: Schmierfett (Nato G-460)
Zughaken: Schmierfett (Nato G-450)
Winde/ Kran/ Fahrerhauskippeinrichtung DoKa: Hydrauliköl (Nato H-540)
Allgemeine Schmierstellen: Motorenöl (Nato O-236) und Schmierfett (Nato G-450)
Batterien: techn. Vaseline (Nato S-743)
Blanke Teile: Schutzöl (Nato C-632)

Also... keine Raketenwissenschaft und der 90-16 ist in den wesentlichen Teilen baugleich (Achsen schwächer dimensioniert und kein Radnabenantrieb)


Gruß vom Nils
…skend mindr sei…

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Re: Gedanken und Recherchen zum Austausch von Flüssigkeiten beim IVECO Magirus 90-16

#24 Beitrag von DaCaris » 2021-05-31 17:23:33

Vielen lieben Dank auch von mir für den Rechercheaufwand!! Gruß Chris

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