Dieselverbrauch am Stand - bei -45C°

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skyway
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Dieselverbrauch am Stand - bei -45C°

#1 Beitrag von skyway » 2008-05-14 16:15:25

Hallo!

Nehmen wir mal an, ich würde mich mit meinem Steyr in eine besonders kalte Gegend begeben (Grönland oder Sibirien als Beispiel).
Wäre es überhaupt möglich bei Temperaturen um die -45C° mit meinem Diesel ohne Probleme unterwegs zu sein?
Da selbst die Ural mit dem V8-Benziner oftmals wochenlang durchlaufen (Tag und Nacht) würde es mich mal interessieren, wie hoch der Diesel-Verbrauch bei meinem Steyr (6zyl-5975cm³-150PS-Turbo) wäre, wenn er am Stand die ganze Nacht vor sich her tuckert.

Grüße aus Wien
Robert

GoodBoy-BadBoy
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#2 Beitrag von GoodBoy-BadBoy » 2008-05-14 17:02:06

Probiers einfach mal aus dann musst du nicht raten oder dich auf Sonstige Meinungen verlassen...



Greez, Werner

lkw-allrad
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#3 Beitrag von lkw-allrad » 2008-05-14 19:37:04

Aha
Du weisst was das bedeutet ?
Nicht,
dann ist es auch gut....
Bei uns hat es jemand mit nem KAT gemacht
Bis Minus 60 Grad !
Bilder dazu ?
Gibts bei uns in der Rubrik LKW-Reisen / Russland
Die waren echt Hammer beeindruckend !
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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lura
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#4 Beitrag von lura » 2008-05-17 19:57:02

Moin,

beim Ifa ruft man so einen Stundenverbrauch von ca. 7 l pro Stunde im Standgas auf. Wären also 160 l pro Tag plus Fahrstreckenverbrauch.

lura
Gruß
Bernd

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holgi4474
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#5 Beitrag von holgi4474 » 2008-05-17 20:12:37

Hallo,
ich hatte die -45° in Alaska als ich dort mit einem Nissan pickup unterwegs war. habe den motor auch die ganze nacht laufen lassen. aber das problem ist das er bei den temperaturen im standgas überhaupt nicht warm wird und die temperaturanzeige sich nicht vom ausgangspunkt bewegt hat. besser ist es den motor abzustellen und sich vorher ein ofenrohr zu besorgen ca. 1m lang mit 90° Bogen und dann 20 minuten den propanbrenner reinhalten. danach ist der Motor schön warm und alle anderen Komponenten wie dieselfilter.... auch. hatte mit der methode nie Probleme. Hatte mir ein alter Trucker in Alaska gezeigt. von selbst wäre ich auf diese simple methode nicht gekommen.

Gruss Holger

skyway
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#6 Beitrag von skyway » 2008-05-17 21:49:29

Danke für die zielführenden Antworten!
Ich hätte auch grob 6-10l geschätzt.

Holger, wie genau ist das mit dem Ofenrohr gemeint? Wo wird er hineingehalten?

Danke!
Grüße
Robert

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Geishardt
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#7 Beitrag von Geishardt » 2008-05-18 0:43:27

Hallo,

wenn Du bei diesen Temperaturen den Motor über Nacht abstellen willst, muß du Abends das Kühlwasser ablassen.

Am nächsten Morgen den Motor mit warmer Luft beaufschlagen. Den Kühler mit warmen "Wasser" füllen. Dann hast Du eine Chance dass der Motor anspringt.

Bezüglich Propangas hätte ich Bedenken, denn nach meiner Erkenntnis bleibt Propangas bei -45° flüssig.

Praktische Erfahrung habe ich nicht, da ich bisher bei solchen Temperaturen nur mit Schlittenhunden unterwegs war.

Der Verfahrensablauf wurde mir wie folgt beschrieben.

Abends Kühlwasser ablassen
Nächster Morgen:
Das Ofenrohr so unter das Fahrzeug schieben, dass die Öffnung des 90° Bogens nach oben zur Mitte der Öelwanne zeigt. Lötlampe anzünden und in das andere Ende des Rohrs halten.
Es muss regelmäßig nachgepumpt werden, da durch die Kälte das Benzin in der Lötlampe nicht ausreichend expandiert.

Nach etwa 1/2 - 1 Stunde Kühler mit heißem Wasser füllen. Danach sollte der Start eines Bezinmotors funktionieren.

Bei einem Dieselmotor glaube ich nicht, das es funktioniert.

Gruß
Bernd
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carpe Diem

DieGrüneKuh
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#8 Beitrag von DieGrüneKuh » 2008-05-18 8:58:40

Moin,
bei Dauertemperaturen unter -20°C empfiehlt die TDv zum Unimog das Kühlwasser über Nacht abzulasen, die Batterien auszubauen und in einem beheizten Raum zu lagern. Das Kühlwasser soll dann auf 95°C erwärmt wieder vor dem Start eingefüllt werden. Zusätzlich das Öl vorzuwärmen ist bestimmt auch nicht schlecht. Aber bei -45°C kann ja unterumständen auch schon Benzin ausflocken, imerhin gibt es auch Sommer- und WInterbenzin. Und bei so tiefen Temperaturen kann man auch schon flüssiges Butan in den Tank kippen.:lol:
Gruß Stefan

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holgi4474
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#9 Beitrag von holgi4474 » 2008-05-18 14:56:40

skyway hat geschrieben:Danke für die zielführenden Antworten!
Ich hätte auch grob 6-10l geschätzt.

Holger, wie genau ist das mit dem Ofenrohr gemeint? Wo wird er hineingehalten?

Danke!
Grüße
Robert
Also das Ofenrohr wird mit dem 90° knick nach oben unter die Ölwanne geschoben und dann der Brenner am anderen freien ende reingelegt. so gelangt nur erwärmte luft an den Motor und staut sich unter der Motorhaube und erwärmt dir schön alles. Wird in alaska ständig angewandt. hatte dort ständig -25° und ab und an auch mal -45°, das war schon extrem aber noch zu meistern. da hat keiner sein kühlwasser abgelassen. und es hat immer funktioniert.

Gruss holger

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Martin
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#10 Beitrag von Martin » 2008-05-18 16:56:41

Tach zusammen

Ich hab da ja ein paar Kollegen die auch im Winter in Sibirien arbeiten mußten.

" Den motor ende oktober starten und nicht wieder ausmachen bis zum nächsten frühling "

Scheinbar wars normal im Winter durchlaufen lassen ???


Zum verbrauch kann ich leider nix sagen



Grüßer martin
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tauchteddy
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#11 Beitrag von tauchteddy » 2008-05-19 8:23:10

DieGrüneKuh hat geschrieben:Das Kühlwasser soll dann auf 95°C erwärmt wieder vor dem Start eingefüllt werden.
Und das schadet nicht? In einen -20° kalten Motor Wasser mit einer Temperaturdifferenz von 115° zu gießen??
Zuckerbrot ist aus.

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stef@n
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#12 Beitrag von stef@n » 2008-05-19 8:26:51

tauchteddy hat geschrieben:Und das schadet nicht? In einen -20° kalten Motor Wasser mit einer Temperaturdifferenz von 115° zu gießen??
Dürfte nicht so kritisch sein, da man ja das Wasser nicht schlagartig über den Motor leert sondern mehr oder weniger langsam einfüllt...
Gruß

Stefan
Zuletzt geändert von stef@n am 2008-05-19 8:27:23, insgesamt 1-mal geändert.

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