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Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-12 12:05:57
von Joerg404114
Hallo,

habe da mal eine theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern. Kann man den Abscheidegrad von Ölbadluftfiltern mit der Viskosität des eingefüllten Öls beeinflussen?
Wenn ich z.B. ein 0W40 oder eine 20W50 einfülle ist da ein Unterschied in der Filterleistung?
Oder wird das dünnere Öl mit angesaugt. (Ok, käme auf einen Versuch an)

Gruß

Jörg

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-12 22:46:01
von JoSuPa
Die viskositaet hat kein einfluss auf die reinigung der angesaugten luft. Dank der hohen ansauggeschwindigkeit werden angesaugte partikel im oel aufgenommen, resp. diese bleiben dort "stecken". Fertig ist der zauber. In der regel wird motorenoel verwendet. Würdest du z.b. ein sehr dünnflüssiges hydr.oel verwenden bleibt die filterung gleich, aber ev. überschwappt es dein filtertopf z.b. beim abbremsen. Der oellevel ist jedoch wichtig, er muss genau mit dem luftleitblech übereinstimmen ansonsten geht die wirkung zunichte. Oelansaugen -durch den motor- vom filtergehäuse hab ich noch nie gesehen. Die oelbadluftfilter waren eine gute sache.
Gruss John

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-12 23:00:30
von Gogomobil
Schau dir einfach mal die Viskositätskurven der beiden Öle an, da erkennt man schnell dass die sich für einen Filter nicht groß unterscheiden. Beim Winterstart mag das 0er Öl etwas dünner sein und besser benetzen aber im normalen Betrieb sind beide Öle sozusagen von unten beheizt und von oben per Luft gekühlt. Ein 0 er Öl ist aber immernoch kalt um einiges zäher als ein 20W50 im Sommer, da wird nix mitgerissen Das müsste schon Diesel oder dünnes ATF sein. Und wenns nun wärmer wird ist es ja zunehmend ein 40er Öl - und der Viskositätsunterschied zu einem ebenfalls warmen 50er ist gering, da geht es eher um eine einzuhaltende Mindestviskosität bei hohen Temperaturen, der absolute Wert ist aber nur wenig unterschiedlich. Am meisten spielt sich die Änderung (auch in Zahlen) bei Kälte ab und da ist im Vergleich zu warmen Öl selbst 0W noch zäh.
SAE 40 hat 12,5 und SAE 50 nur wenig mehr mit 16,3 mm2/s Diff also nur 4 bei 100°C (OK so warm sollte das Filterbad nicht werden, zeigt aber die Tendenz der eher geringen Warm-Unterschiede)
ein 0W Öl lässt sich bei -40° noch pumpen ein 20W eben nur bis -20°C spielt aber im Filter nicht so die Rolle, denn die benetzten Teile der Einsätze filtern ja auch und zähes Öl flißt auch weniger schnell zurück, kompensiert dasmit einen Teil der geringeren Mitreißfähigkeit.
Kurz und gut einfach wie früher das Öl rein das der Motor auch bekommt dann passt es und Longlifeöl sammelt auch nicht mehr/länger Schmutz, da begrenzt der Schlammraum im Filter die Standzeit.
Gruß andi

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-13 8:12:04
von FamilieJacobs
Hallo. Am IFA W50 funktioniert solch Filter tadellos. Auch in sehr staubigen Gegenden.
Gruß cj

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-13 11:31:37
von Bernhard G.
Da war doch was mit der Auslegung. Wenn der Filter zu groß für den Motor dimensioniert ist, wird die notwendige Strömungsgeschwindigkeit nicht erreicht und die Filterwirkung wird ungenügend.

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-13 13:43:26
von Pirx
Bernhard G. hat geschrieben:
2019-06-13 11:31:37
Da war doch was mit der Auslegung. Wenn der Filter zu groß für den Motor dimensioniert ist, wird die notwendige Strömungsgeschwindigkeit nicht erreicht und die Filterwirkung wird ungenügend.
Das betrifft eigentlich Zyklonfilter, wo in diesem Fall die konstruktiv vorgesehenen Luftwirbel wegen der dann niedrigeren Strömungsgeschwindigkeit nicht mehr die nötige Fliehkraft zur Staubabscheidung entwickeln können.

Pirx

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-13 15:37:42
von Bernhard G.
Ok, ja. Der Mercur hat Ölbadfilter mit Zyklon-Vorabscheidern. Dann bezog sich die Diskussion seinerzeit wohl auf den Teil.

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-13 19:53:39
von JoSuPa
Die bemerkung betreffend auslegung ist aber ,zumindest theoretisch, schon richtig :ohmy:
John

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-14 9:57:43
von Gogomobil
Nicht jeder Mercur hat einen vorgeschalteten Zyklonfilter.
Es ging bei der Frage doch nur darum ob man mit einem einfachen Ölwechsel die Abscheiderate verbessern kann und nicht um Strömungsgeschwindigkeiten?
Für einen Zyklonfilter ist die Geschwindigkeit der durchströmenden Luft "lebenswichtig" für die Funktion, er muss daher in der Spezifikation betrieben werden, Ölbadfilter sind da toleranter aber auch da ist zu klein und zu groß nicht gut und wenn es nur wegen der Strömungsverluste ist. Wenn schon tuning bei Nutzfahrzeugfiltern, dann am besten durch verlegen der Ansaugöffnung in "saubere oder kühle" Regionen. Oftmals gab es das auch schon ab Werk wurde aber, da teurer und nur Straßenbetrieb... nicht mit zugekauft.
Man kann viel für die Leistung rund um einen Motor machen - und endet dann da wo die Kolbensternmotoren der Superconstellation in den 50er endete: Der eigentliche Motor 55l, 3800 PS ( https://de.wikipedia.org/wiki/Wright_R-3350 ) war dann leichter als das Drumrum aus Turbolader, Ladeluftkühler und Co. Mit der Abgasreinigung plus Turboumgebung haben es die modernen LKW-Motoren ja auch schon fast wieder geschaft dahin zu kommen. Und kleine PKW Modelle werden zur Zeit abgekündigt, weil es sich nicht lohnt gesetzlich vorgeschriebene Abgasreinigung zig Assistenzsysteme und Aufprallschutz... in Gokarts zu verbauen, zu kompliziert und zu teuer. Wohl dem der noch was einfaches altes und elektronikbefreites hat, egal ob klein oder groß :D

Nachtrag, Kolege meinte gerade ich solle noch erwähnen, dass es der Leistung ungemein gut tut wenn man wie ich ein Wespennest aus dem Ansaugstutzen entfernt. War direkt unter der Haube im Stutzen unter den Lamellen eingebaut und verstopfte bis zum Schwarzrauch...

Re: Theoretische Frage zu Ölbadluftfiltern

Verfasst: 2019-06-20 13:49:36
von unihell
Hallo
wird die notwendige Strömungsgeschwindigkeit nicht erreicht und die Filterwirkung wird ungenügend.
so isset. Im "Fallrohr" soll die Luftgeschwindigkeit so hoch sein, dass die Feststoffpartikel bei der Umlenkung über dem Ölspiegel ins Öl eintauchen. Wenn die Geschwindigkeit zu geringe ist, passiert nix, ist der Querschnitt sehr klein, um eine hohe Strömungsgeschwindigkeit zu erreichen, ist der Ansaugwiederstand zu hoch.
Der Luffi muss auf den Luftdurchsatz passen. Die Luft soll dabei Ölnebel aus dem Ölspiegel mit hochreißen, um das Gewebe zu benetzen, die daran anhaftenden Partikel sollen mit dem kontinuierlich mitgerissenen Öltrröpfchen wieder in den Ölsumpf zurücktropfen und die festgehaltenen Staubpartikel in den Ölsumpf mitnehmen.
Der Abscheidegrad des Ölbald-Luffi ist über den gesamten Drehzahlbereich sehr unterschiedlich. Besonders bei Leistungssteigerung und Turbo-Nachrüstung passt der ursprüngle Filter nicht mehr wirklich.