Splitgetriebe Mercedes 1120 AF

[Ueli]

Hallo zusammen

Das ist mein erster Thread nach einer mehrmonatigen, passiven Lesetätigkeit im Forum. Mein Name ist Ueli und ich komme aus der Schweiz. Ich habe mir kürzlich einen Mercedes 1120 AF (ex Feuerwehr) mit kompakter Doppelkabine gekauft und möchte den nun ausbauen. Nun gibt es natürlich diverse Baustellen und da erhoffe ich mir von euch Experten gute Tipps und Infos...

Mein erstes Anliegen ist - wie üblich bei diesen Fahrzeugen - die Achsübersetzung: Ich möchte mir durch den Einbau eines Splitgetriebes die Drehzahlen bei 90km/h in einen etwas verträglichen Bereich bringen. Im Moment sind da 2500 Umdreungen angesagt, nach dem Umbau sollten es dann noch ca. 2000 Umdrehungen sein. Nun habe ich im Forum diverse Getriebeumrüstungen gefunden, aber keine an einem Mercedes 1120 von G4/65 auf GV4/65. Das Getriebe soll ca. 15cm länger sein.

Hat von euch jemand einen solchen Umbau gemacht? Was muss am Fahrzeug alles angepasst werden? Passen Kupplungsglocke und Antriebswelle?
Dass durch das längere Getriebe die Kardanwelle gekürzt werden muss, ist mir klar.

Ich freue mich auf eure Antworten.

Lieber Gruss
Ueli

[siegerland]

Hallo,

erstmal ein herzliches Willkommen und Glückwunsch zum tollen Auto! Rossi hat seinen Umbau auf das GV4 an seinem LN2 1317AK sehr gut beschrieben. Ich denke, dass kannst Dir ja mal anschauen. Dein 1120AF hat da, weil auch über den starken LN2-Rahmen verfügend, größtmögliche Parallelitäten.

viewtopic.php?f=31&t=72321&p=683872&hilit=gv4#p683872

Meinen eigenen Umbau, auch auf 1317AK, habe ich hier beschrieben. _click zum LN2-Forum_
Ich will Dich aber eigentlich nicht, wo Du gerade hier im ALG-Forum bist, gleich wieder woanders hinlotsen. Mein Umbau hatte Rossis Projekt auch zum Vorbild.

Gruß

Stefan

[siegerland]

Nachtrag:

Vergleich G4 zum GV4

[siegerland]

Nachtrag 2

Vergleich der Übersetzungsverhältnisse G4 65 6/9,0 zum GV4 65 6/9,0
(beim Draufklicken wird es lesbarer)

[Ueli]

Lieber Stefan

Vielen Dank für die beiden guten Links und die vielen Infos. Den einen Bericht kannte ich schon. Der Umbau scheint nicht ganz trivial zu sein, aber machbar. Was mich wunder nehmen würde: Ihr beschreibt beide den Umbau von einem G3 zu einem GV4. Ich habe bereits ein G4. Kann mir jemand sagen, ob die ganzen Anpassungen an der Kupplung (Kupplungsglocke, Verzahnung, Schwungrad, ...) bei diesem Umbau (von G4 zu GV4) auch so aufwändig sind, oder ob es lediglich um das längere Getriebe und demzufolge um die Kürzung der Kardanwelle geht?

Gruss Ueli

[siegerland]

Hallo Ueli,

der Umbau G4 auf GV4 würde imho um Einiges weniger aufwändig sein als von G3 auf G(V)4:

a) kein Umbau der Kupplung
# G3: Kupplungskorb + Schwungradgehäuse = 1 Gusskörper
# G(V)4: getrennte Gusskörper
b) kein Umbau des Schwungrades als Folge von a)

Was an Modifikation des Vorhandenen bleibt wird sein:

• Ja, Verkürzung der Kardanwelle zum Verteiler-Getriebe
• Veränderung der Länge
# des Schaltgestänges zum Getriebe
# der Hydraulikleitung zum Kupplungsnehmerzylinder

Der Einbau der pneumatischen Komponenten bleibt der gleiche Aufwand.

Bitte passe auf bei der Wahl des Baumusters des GV4 65 6/9,0! Da gibt es verschiedene Modelle, wahrscheinlich wirst Du mit dem 714.681 zurechtkommen. Bei anderen Versionen kann die Anlenkung des Gangwahlhebels und Weiteres verschieden sein.

Da Du schon das G4 in Deinem Fahrzeug verbaut hast wird auch das Bindeglied zw. Getriebe und Getriebebrücke bleiben können.

Zu den Unterschieden (ohne Vorschaltgruppe/mit Vorschaltgruppe) in den Details musst Du Dir dann vor Ort beim Einbau selbst ein Bild machen. Das potentielle Spendergetriebe wird ja aus einem 4x2 stammen, vielleicht muss man da elektrische Schnittstellen anschauen (Rückfahrschalter) oder stilllegen (Abgriff Wegstreckenzählersignal (beim 4x4 am VG)).

In diesem Forum gewöhnt man sich Sätze wie „Alles kein Problem!“ schnell ab, deswegen die Tipps:

• mache Dich immer auf kleinere Überraschungen gefasst
• rechne mit Varianzen in den Baumustern
• berücksichtige mögliche Sonderausstattungen
• denke evtl. an Unterschiedlichkeiten zwischen Kipper- und Feuerwehrfahrzeugen (AK/AF), die man nicht auf dem Radar hat
• siehe nicht bekannte aber mögliche Modifikationen des Aufbauherstellers vorher diese sollten aber beherrschbar sein.

All diese Dinge sollten aber beherrschbar sein.

Hilfreich könnte sein:
a) Spendergetriebe an einem Schlachtobjekt auszubauen (da erwischt man besser alle notwendigen Teile)
b) sich umgesetzte Einbauten mal anzuschauen
c) das ganze vor dem Aufsetzen des Aufbaus ("Hochzit") zu machen
d) zu überlegen sich evt. die Kupplungreibscheibe und das Pilotlager trotz wahrscheinlich geringer Laufleistung mal anzuschauen

Gruß

Stefan

[christian]

Alternativ größere Reifen montieren ( z.B. 365/85r20) - da können locker 20% Drehzahlreduktion drin sein...
Wir hatten bei einem sehr identischen Fzg. 12.00R20 montiert- war sehr harmonisch !!