Getriebe "neu" macht der Mai
Verfasst: 2018-05-08 19:57:39
Hallo Leute,
Getriebe sind ja aktuell und auch in letzter Zeit ein gängiges Thema.
Nun kann ich auch etwas zum Erfahrungsschatz beitragen.
Beim Osterausflug zeigten sich Symptome die sich nicht länger ignorieren ließen.
War Schalten in der Ebene und bei geringen Steigungen kein Thema, allenfalls etwas hakelig so war es dann auf den Paßstraßen in den Dolomiten nahezu ein Ding der Unmöglichkeit vom 2. in den 3. zu schalten.
Da hier eine Selbstheilung als ausgeschlossen angesehn wurde stand ein Getriebetausch an.
Fahrzeug: Robur MZ mit Deutz F4L913 mit Fiat/Iveco Getriebe
Als erstes wurde das Ersatzgetriebe aus dem Keller geschleift und vorsichtsweise geöffnet.
Eine weise Entscheidung da so der erste geplante Umbautermin gleich abgeblasen werden konnte.
So soll eine Synchronisierung aussehen (Sync. für 2.) die dritten Zähne sind aber leider auch hin (Sync. für 3.) und damit bringt diese Teil keinen Vorteil Nun ja, da hieß es beim netten Inder nachzuschauen und zu hoffen das was im Angebot ist.
Das Glück war mir hold und irgendwo in Deutschland hatte jemand gerade eine Schlachtung durchgeführt und ein optisch vergleichbares Getriebe (war ebenfalls an einem F4L913 verbaut, gleicher Typ wie mein ursprünglicher Spender) war verfügbar.
Nachdem selbiges eingetroffen war wurde es ebenfalls gesichtet und als OK befunden. Lediglich der Flansch war durch Abflexen der Schrauben zur Kardanwelle unbrauchbar, ließ sich aber tauschen.
Vor dem Umbau noch mal im eigenen Getriebe nachgesehen (das im Fahrzeug) und siehe da, auch dort Karies, also Tauschen. Nach Abbau diverser Fahrzeugbestandteile ging es dann an den Ausbau des Getriebes.
Alles etwas eng und fummelig im Ausbau, ein bißchen wie 3D-Tetris. Der Kupplungsautomat zeigte auch schon deutliche Spuren der Benutzung aber das Bild scheint typisch für ca. 150 -170tkm zu sein. Da auch die Kupplung keinerlei Probleme bereitete blieb hier alles drin bzw. an der Schwungscheibe dran. Neuwertiger Ersatz war eh nicht vorhanden. Eine Neuzentrierung der Kupplung entfiel damit. Ja, das ist etwas pfuschig aber machbar. Vielleicht erlebe ich die Restlebensdauer ja noch. In der Glocke das übliche Bild, kein übermäßiger Verschleiß sichtbar, alles gut beweglich und brauchbar.
Das alte Ausrücklager wurde übernommen, ebenso der Ausrückhebel, dazu weiter unten mehr. Wie sich zeigte war der bei mir original verbaute Ausrückhebel länger als der im neu besorgten.
Sowohl die Außenlänge als auch die Innenlänge (ab Kugelpfanne) haben sich unterschieden.
Unten das bei mir original verbaute Teil. Da die Position der Kugel in beiden Getrieben identisch ist habe ich dann auf die "alte" lange Version (unten) zurückgebaut. Eine manuelle Prüfung der Einbaulage hat einwandfreie Funktion ergeben, auch die Angriffspunkte am Ausrücklager passen gut (kein Verkanten).
Nach Einbau des Getriebes zeigte die Probefahrt einwandfreies Schaltverhalten. Es hakelt nichts mehr und Schalten macht wieder Spaß.
Ach ja, die Ausgänge des Tachoanschlusses waren auch unterschiedlich.
Bei mir war original ein Schlitzanschluß für die Tachowelle vorhanden, am Ersatzteil dann ein kleiner Anschluß für Vierkant. Die Tachowelle mußte ich nicht tauschen, die Tachogetriebe ließen sich 1:1 austauschen, die Schnecke im Getriebe ist bei beiden Versionen zum Glück identisch.
Arbeitsaufwand:
Vorschau und Sichtung / Abdichtung Ersatzgetriebe ca. 4h (ja, hab mir Zeit gelassen)
Getriebe Aus- und Einbau (incl. Verkleidungen, Motortunnel, Standheizung etc.) ca. 12h.
Geht sicher auch schneller aber ich hatte gut zu tun.
Zum Einbau waren dann 3 Leute nötig (mit langen Hebeln und Schlaufen) um das reinzufummeln. Getriebeheber etc. waren nicht nutzbar wegen der Zugänglichkeit und den Motorschlitten wollte ich nicht ziehen (was zum Glück auch vermeidbar war).
Ciao
Veit
Getriebe sind ja aktuell und auch in letzter Zeit ein gängiges Thema.
Nun kann ich auch etwas zum Erfahrungsschatz beitragen.
Beim Osterausflug zeigten sich Symptome die sich nicht länger ignorieren ließen.
War Schalten in der Ebene und bei geringen Steigungen kein Thema, allenfalls etwas hakelig so war es dann auf den Paßstraßen in den Dolomiten nahezu ein Ding der Unmöglichkeit vom 2. in den 3. zu schalten.
Da hier eine Selbstheilung als ausgeschlossen angesehn wurde stand ein Getriebetausch an.
Fahrzeug: Robur MZ mit Deutz F4L913 mit Fiat/Iveco Getriebe
Als erstes wurde das Ersatzgetriebe aus dem Keller geschleift und vorsichtsweise geöffnet.
Eine weise Entscheidung da so der erste geplante Umbautermin gleich abgeblasen werden konnte.
So soll eine Synchronisierung aussehen (Sync. für 2.) die dritten Zähne sind aber leider auch hin (Sync. für 3.) und damit bringt diese Teil keinen Vorteil Nun ja, da hieß es beim netten Inder nachzuschauen und zu hoffen das was im Angebot ist.
Das Glück war mir hold und irgendwo in Deutschland hatte jemand gerade eine Schlachtung durchgeführt und ein optisch vergleichbares Getriebe (war ebenfalls an einem F4L913 verbaut, gleicher Typ wie mein ursprünglicher Spender) war verfügbar.
Nachdem selbiges eingetroffen war wurde es ebenfalls gesichtet und als OK befunden. Lediglich der Flansch war durch Abflexen der Schrauben zur Kardanwelle unbrauchbar, ließ sich aber tauschen.
Vor dem Umbau noch mal im eigenen Getriebe nachgesehen (das im Fahrzeug) und siehe da, auch dort Karies, also Tauschen. Nach Abbau diverser Fahrzeugbestandteile ging es dann an den Ausbau des Getriebes.
Alles etwas eng und fummelig im Ausbau, ein bißchen wie 3D-Tetris. Der Kupplungsautomat zeigte auch schon deutliche Spuren der Benutzung aber das Bild scheint typisch für ca. 150 -170tkm zu sein. Da auch die Kupplung keinerlei Probleme bereitete blieb hier alles drin bzw. an der Schwungscheibe dran. Neuwertiger Ersatz war eh nicht vorhanden. Eine Neuzentrierung der Kupplung entfiel damit. Ja, das ist etwas pfuschig aber machbar. Vielleicht erlebe ich die Restlebensdauer ja noch. In der Glocke das übliche Bild, kein übermäßiger Verschleiß sichtbar, alles gut beweglich und brauchbar.
Das alte Ausrücklager wurde übernommen, ebenso der Ausrückhebel, dazu weiter unten mehr. Wie sich zeigte war der bei mir original verbaute Ausrückhebel länger als der im neu besorgten.
Sowohl die Außenlänge als auch die Innenlänge (ab Kugelpfanne) haben sich unterschieden.
Unten das bei mir original verbaute Teil. Da die Position der Kugel in beiden Getrieben identisch ist habe ich dann auf die "alte" lange Version (unten) zurückgebaut. Eine manuelle Prüfung der Einbaulage hat einwandfreie Funktion ergeben, auch die Angriffspunkte am Ausrücklager passen gut (kein Verkanten).
Nach Einbau des Getriebes zeigte die Probefahrt einwandfreies Schaltverhalten. Es hakelt nichts mehr und Schalten macht wieder Spaß.
Ach ja, die Ausgänge des Tachoanschlusses waren auch unterschiedlich.
Bei mir war original ein Schlitzanschluß für die Tachowelle vorhanden, am Ersatzteil dann ein kleiner Anschluß für Vierkant. Die Tachowelle mußte ich nicht tauschen, die Tachogetriebe ließen sich 1:1 austauschen, die Schnecke im Getriebe ist bei beiden Versionen zum Glück identisch.
Arbeitsaufwand:
Vorschau und Sichtung / Abdichtung Ersatzgetriebe ca. 4h (ja, hab mir Zeit gelassen)
Getriebe Aus- und Einbau (incl. Verkleidungen, Motortunnel, Standheizung etc.) ca. 12h.
Geht sicher auch schneller aber ich hatte gut zu tun.
Zum Einbau waren dann 3 Leute nötig (mit langen Hebeln und Schlaufen) um das reinzufummeln. Getriebeheber etc. waren nicht nutzbar wegen der Zugänglichkeit und den Motorschlitten wollte ich nicht ziehen (was zum Glück auch vermeidbar war).
Ciao
Veit