Drehmomentdiagramme verstehen

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Drehmomentdiagramme verstehen

#1 Beitrag von maxd » 2017-02-16 17:45:06

Ich tu ja immer so als würde ich diese Diagramme verstehen. Aber eigentlich schau ich nur schlau und sage "soso. MAximaler Drehmoment bei 1400 U/min".

Bild

Bild

Was kann ich aus solchen Diagrammen für die Fahrpraxis lernen?

--max
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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#2 Beitrag von Uwe » 2017-02-16 18:08:02

Hallo,

im wesentlichen folgendes:

- die niedrigste Drehzahl, zu der das maximale Drehmoment anliegt, ist die, mit der Du - passende Achsübersetzung vorausgesetzt - stressfrei und schaltfaul über die Bahn bummeln kannst. Beim D26 reichen dafür knappe 1000 U/min.

- der Drehmomentanstieg von hohen hin zu niedrigeren Drehzahlen zeigt an, in welchem Drehzahlbereich Du Dich bewegen musst, wenn Du eine Steigung hochfährst. Mit sinkender Drehzahl steigt das Drehmoment, der Motor 'beißt' sich am Berg fest.

- Das Drehmomentplateau ist in erster Näherung ein brauchbares Indiz, bei welchen Drehzahlen der Motor wirtschaftlich arbeitet.

Grüße
Uwe

PS: es fehlt die Kurve vom D38 :ninja:
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Drehmomentdiagrame verstehen

#3 Beitrag von maxd » 2017-02-16 18:32:38

Und die PS Kurve sagt: "da wird zwar mehr Arbeit verrichtet, aber die Kraft per Drehung sinkt"?

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#4 Beitrag von MACK » 2017-02-17 10:09:51

Das Plato entsteht bei dir durch den Turbolader, der begrenzt das, daher ist das so schön flach.
Das Plato wäre auch gleichzeitig der "grüne Bereich"
Und Richtig man kann daraus den Spritverbrauch errechnen. Der in g/kwh angegeben ist.
Ziel ist also auf dem Plato zu bleiben.

Bei mir sieht das ohne Turbo so aus:
Ich weis ist eher eine Grade
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Motorkennlinien F10L413.jpg

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Drehmomentdiagrame verstehen

#5 Beitrag von maxd » 2017-02-17 10:41:16

DH bei deinem Deutz ist so 1600-1800 maximaler Spaß?

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#6 Beitrag von Uwe » 2017-02-17 10:43:06

Wobei die g/kWh im Sinne des spezifischen Volllastverbrauchs kaum mehr jemand angibt - zumeist mit der etwas schalen Begründung, dass die Motoren ja kaum mehr im Volllast-Modus laufen :huh:

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#7 Beitrag von marylin » 2017-02-17 10:46:55

Ich les daraus:
Oberer Motor eine gute Kurve für einen schwächeren Motor.
erstaunlich für nen E5 Motor...-
Man beachte: steiler Anstieg, langsamer Abfall -so solls sein
er hält sein max. Drehmoment fast bis 1800!
Die Leistung braucht nur 400U/min bis zum Maximum.
Vermutlich wenig Verbrauchsänderung bei Leistungsanforderung bei ca. 35 Liter
Getriebe mit weniger Gängen ausreichend- Gut für Anfänger.

der untere Motor fällt im Drehmoment schon bei 1400 stark ab- obwohl die Abgabeleistung noch stark zunimmt.
Auch erreicht er das Leistungsmax erst nach 1000 U/min Drehzahlunterschied.
Häufiges Schalten um im Drehzahloptimum zu bleiben.
Wahrscheinlich typ. Turbomotor mit wenig Fahrspass besonders wenn man Schaltfaul und in den Bergen/ im Sand steckt.
Dann wird er deutlich zum Säufer weit über 55 Liter.
Andererseits KANN man ihn theoretisch sparsamer fahren (45 Liter) WENN man immer nur "400 PS abruft"

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#8 Beitrag von MACK » 2017-02-17 10:54:33

Stimmt. Grünerbereich 1500-2000.
Er läuft aber auch sehr gut bei 1100. zb Innenstadt 8.Gang 55km/h
Bei 85 km/h dreht er 1800
Am Berg halt ich ihn bei bei 1700 (ok bin immer leer ca 10t)
Beladen (40t) würde ich unten schalten und mit 2300 in den Berg gehen

Und klar die Spritberechnung stimmt natürlich nur bei Vollgas.

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#9 Beitrag von marylin » 2017-02-17 11:09:54

MACK hat geschrieben:
Und klar die Spritberechnung stimmt natürlich nur bei Vollgas.
Na Ja- eigentlich nicht: einfach 160gr mal angeforderter Leistung in PS- ist Liter pro Stunde plus 20% ist pro 100 km (wegen 85kmh)
MACK hat geschrieben: Bei 85 km/h dreht er 1800
Das heisst Du hast kaum Drehmoment mehr, und bist am Leistungsmaximum (beim unteren Motor) und Verbrauchsmaximum beim Obersten Motor (>75Ltr) -
eigentlich unwirtschaftlicher Bereich am Ende der Kurve bei beiden
Bei beiden Motoren würden 1200- 1300 U/min wirtschaftlicher sein.
Oberer Motor: Verbrauch dann ca. 30 Liter und leistung en masse fürs "Durchziehen", , Unterer dann mind. 55Ltr und wenig Durchzugskraft.
Meine Einschätzung

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#10 Beitrag von MACK » 2017-02-17 11:54:03

Ja bei den MAN Motoren würde das stimmen.

Meine Achsübersetzung zwingt mich aber zu 1800 U/min bei 85km/h ....
Und in der Stadt kann ich gut rollen, tippe da nur leicht das Gaspedal an.
Wenn ich langsamer werden müsste, würde ich sowieso Schalten und mit dem Motor bremsen.

Mit nem Daimler (Actros) zb. würde ich nie unter 1200 fahren. Die klappen da zusammen und haben gar keine Leistung.

Es sieht aus als hättest du es verstanden.

Aber das 290PS mehr Spaß machen wie 540, glaube ich nicht :D
Und du wirst mit Sicherheit bei 540 PS weniger schalten am Berg
Und wahrscheinlich baut MAN bei beiden die 12Gang AS Tronik ein. :ninja:

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#11 Beitrag von Uwe » 2017-02-17 12:07:52

MACK hat geschrieben:Mit nem Daimler (Actros) zb. würde ich nie unter 1200 fahren.
Hier redest Du von einer 500er V-Maschine? Die OM47x haben imho reichlich Dampf auch unter 1000 U/min
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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#12 Beitrag von MACK » 2017-02-17 12:10:51

Uwe hat geschrieben:
MACK hat geschrieben:Mit nem Daimler (Actros) zb. würde ich nie unter 1200 fahren.
Hier redest Du von einer 500er V-Maschine? Die OM47x haben imho reichlich Dampf auch unter 1000 U/min
Ne, bin immer die 440 gefahren.
Und dann 450 Stralis. Mit dem hab ich selbst beladen nie überlegt ob ich es schaffe nen Daimler zu überholen. Die rennen wie Teufel.
Bei knapp 30l Diesel im Schnitt. Rekord waren 25,8.

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#13 Beitrag von Uwe » 2017-02-17 12:15:14

Baureihe 500 - nix 500PS :angel: Mit nem OM457 im Axor hätte das evt. anders ausgesehen...
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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#14 Beitrag von MACK » 2017-02-17 12:22:18

Ja Richtig den meine ich OM501. Hab ich nicht richtig gelesen
Und stimmt der R6 im Axor ist besser.

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#15 Beitrag von marylin » 2017-02-17 13:22:06

MACK hat geschrieben:Ja bei den MAN Motoren würde das stimmen.
Ich hab nur das Diagramm beurteilt- bei gleichem Diagramm wäre ja kein Unterschied MAN zu Anderen erklärbar....

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#16 Beitrag von maxd » 2017-02-17 15:51:45

Noch mal zu den Diagramm: wenn ich vermeiden will stecken zu bleiben, wegen Matsch etc, sollte ich unter 1400 beziehungsweise 1700 Umdrehungen bleiben, weil ich darüber weniger ... Wums? ... bekomme?
Zuletzt geändert von maxd am 2017-02-17 19:35:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#17 Beitrag von marylin » 2017-02-17 16:42:06

maxd hat geschrieben:Noch mal zu den Diagramm: wenn ich Rohr stecken zu bleiben, wegen Matsch etc, sollte ich unter 1400 beziehungsweise 1700 Umdrehungen bleiben, weil ich darüber weniger ... Wums? ... bekomme?
Oberer 1700, unterer 1500. Aber natrlich nicht extra vom Gas gehen (oder bremsen...lol) , sondern einen Gang wählen bei dem Du sicher nichr weit drunter kommst!!!
wenn du drüber bist, wird er abfallen, bis er eben bei ungefähr diesen Drehzahlen sich festbeisst- das passiert "passiv"

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#18 Beitrag von Nelson » 2017-02-17 17:55:24

maxd hat geschrieben:Noch mal zu den Diagramm: wenn ich Rohr stecken zu bleiben, wegen Matsch etc, sollte ich unter 1400 beziehungsweise 1700 Umdrehungen bleiben, weil ich darüber weniger ... Wums? ... bekomme?
Das Thema der Leistungs- und Drehmomentverläufe wird in diesen Situationen überlagert vom richtigen eingelegten Gang. Wenn Du drohst stecken zu bleiben, weil der Motor das Auto nicht mehr bewegt kriegt: Nenndrehzahl, also maximale Leistung, alles was drin ist. Ob der Motor in einer Betriebssituation 10% Drehmoment mehr oder weniger hat spielt weniger eine Rolle, als die Erhöhung der Zugkraft durch zurückschalten. Hier geht es ja nicht um dieselsparendes Fahren, sondern um stecken bleiben oder nicht. Aber das kann man nur vorher festlegen, indem man in den passenden Gang schaltet. Diese Wahl hat man mitten in der Misere meist nicht mehr. Und das alles ist in den unteren Gängen nicht mehr relevant, denn wenn die Räder durchdrehen ist der Motor nicht das Problem.

Grüße
Nils

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#19 Beitrag von marylin » 2017-02-17 18:08:25

Nelson hat geschrieben: denn wenn die Räder durchdrehen ist der Motor nicht das Problem.

Grüße
Nils
Gerade WENN die RÄder durchdrehen, kann niedrige Drehlzahl (im optimalen Drehmomentbereich) ein Weiterkommen ermöglichen, da bei Höchstdrehzahl dann nicht möglich ist. Eben das macht Können und Erfahrung aus....

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#20 Beitrag von Nelson » 2017-02-17 19:34:32

Ja, wenn man versucht möglichst elastisch an der Schlupfgrenze der Räder zu bleiben, ist das etwas anderes.

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#21 Beitrag von maxd » 2017-02-17 19:38:37

Ich hab mein Buschtaxi mit Ketten mal im 1 Gang Untersetzug bei Vollgas abgewürgt.

Da war dann einfach das Gelände zu schwer, oder meine Route zu schlecht?

(Das war jedenfalls der Punkt, wo der Veranstalter verkündete: die Fahrzeuge ohne Windeldrehen jetzt um)

--max

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#22 Beitrag von Nelson » 2017-02-17 19:58:58

Bei manchen Fahrzeugen ist einfach nur das Bodenblech zu dicht unter dem Gaspedal :ninja:

Keine Ahnung, woran es in Deiner Situation lag. Aber egal, welchen der beiden MAN-Motoren Du fährst, das passiert Dir im ersten Gang in der Untersetzung nicht mehr (aber Achtung, Vollgas und springende Kupplung kann Achswellen brechen).

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#23 Beitrag von maxd » 2017-02-17 20:39:09

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Also mein MAN 13.290 ist gut 4 x so schwer wie das Buschtaxi und hat gut 4 x so viel Drehmoment.

Sollte das nicht ungefähr gleich laufen?

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#24 Beitrag von ud68 » 2017-02-17 20:44:04

nur, wenn es im ersten Gang bei "höchstem Drehmomen" auch die selbe Geschwindigkeit fährt.

(der 13-PS-Trecker mit dem Kriechgang geht nicht aus)

Udo

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#25 Beitrag von Nelson » 2017-02-17 20:51:00

Jaein, bis zur Getriebeeingangswelle nimmt sich das im Verhältnis nichts. Aber der LKW hat kürzere Gänge und entsprechend im Verhältnis höhere Raddrehmomente, also höhere Zugkräfte.

Es gilt im Grunde immer für Motorenkennlinien, dass sie nur in Verbindung mit der Gertiebeübersetzung und -abstufung aussagefähig für die Fahreigenschaften eines Fahrzeuges sind.

Nils


PS.: Die Udosche Erklärung war schneller.

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#26 Beitrag von maxd » 2017-02-17 21:57:24

... was dann wieder dazu kommt, dass man im laster nix mit Schwung fährt, im Geländewagen schon ehr mal.

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#27 Beitrag von Womox » 2017-02-17 23:02:35

Hi
Welches Getriebe fährst Du? Tipmatic oder manuell? Bei der Tipmatic hast Du neben den 12Gängen noch die Reduktion. Ich selber habe die 13.290 BB Variante mit Tipmatic- Dreht bei 89 knapp 1500 (ohne Reduktion, 14er Reifen). Genaue Variante müsste ich checken. Hängenbleiben (Abwürgen) kann ich mir nicht wirklich vorstellen, wenn Du im optimalen Drehmomentbereich unterwegs bist (insbesondere mit Reduktion) da "in Antriebswellen bestimmt das Drehmoment zusammen mit der Drehzahl die übertragene Leistung" (Wikipedia).

Axel
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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#28 Beitrag von Nelson » 2017-02-18 0:26:18

Womox hat geschrieben:Hi
"in Antriebswellen bestimmt das Drehmoment zusammen mit der Drehzahl die übertragene Leistung" (Wikipedia).
Axel
Das stimmt, aber das gilt für jede mit Drehbewegung übertragene Leistung in Dampfturbine, Kolbenmotor und Zahnradgetriebe: Leistung ist das Prudukt aus Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit P=M*n. Das ist leider nicht besonders selbsterklärend, weil es irgendwie üblich geworden ist anstelle der Winkelgeschwindigkeit die technisch recht nutzlose "Drehzahl" als Größe zu verwenden.

Nils

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Drehmomentdiagrame verstehen

#29 Beitrag von maxd » 2017-02-18 10:26:55

Ich hab das 12 gang automatisierte Schaltgetriebe mit Untersetztung.
Der Toyota hat 5-Gang mit Untersetzung. Und den HZ1 Sauger-Motor, der aus 4.2l 130 PS erzeugt. Das sollte ja jetzt auch nicht extrem Anfällig gegen Abwürgen sein.

Aber ja, in zB super engen Serpentinen mit starker Steigung fühlt sich der LKW viel durchzugsstärker an.
Vielleicht weil das Drehmomentoptimum beim HZ1 so schmal ist?

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Re: Drehmomentdiagrame verstehen

#30 Beitrag von marylin » 2017-02-18 11:01:02

Nelson hat geschrieben:
Womox hat geschrieben:Hi
"in Antriebswellen bestimmt das Drehmoment zusammen mit der Drehzahl die übertragene Leistung" (Wikipedia).
Axel
Leistung ist das Prudukt aus Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit P=M*n. Das ist leider nicht besonders selbsterklärend, weil es irgendwie üblich geworden ist anstelle der Winkelgeschwindigkeit die technisch recht nutzlose "Drehzahl" als Größe zu verwenden.

Nils
Ein Getriebe ist kein Motor- es kann ja nur das Drehmoment das vom Motor kommt "wandeln".
Keinesfalls kann ein Getriebe als "Leistungsverstärker" dienen.
Ein Getriebe kann aber sehr wohl Verluste erzeugen- Stichwort hydraulische Getriebe, lastschaltbare Getriebe etc.pp.
Ein alter 15 er Eicher hatte eben über das Getriebe kaum Verluste- da kamen halt 14,8 PS hinten an. Beim modernen MAN gehen mind. 80 PS schon mal verlustig...
Da man 1980 wenig Motoren über 320PS baute, kontruierte man diese eben mit einem grossen Drehmomentband, bei schnellem Anstieg und langsamem Abfall. Das Leistungsmaximum lag nahe beim Drehmomentmaximum. So konnte man verhältnismässig einfach aufgebaute Getriebe verwenden- eben mit geringen Leistungsverlusten.
erst der Hype mit den 400 und 500 PS Motoren brachte die Mär vom "sparsamen Fahren" da man ja "meistens" mit wenig Leistung fuhr..... Dass ein Motor einen spezifischen Kraftstoffverbauch hat, der sich eben multipliziert mit der Leistung vergass man gerne.
So entstanden die billig zu machenden CR- Motoren mit schlechter Leistungscharakterisitik "Leistungsmaximum bei Drehmomentminimum". Den Verlust versuchte man mit 100 Gängen aufzuholen- mit entsprechendem Leistungsverlust.
Die Katz beisst sich immer in den selben Schwanz
Man meinte, wenn man einen 500PS Motor "sachte" fuhr mit 250PS Leistungsanforderung bräuchte man nur die Hälfte.
Es war verkaufsargument, "Reserven" haben zu müsssen. ((PS:So entstand die Aggression- werf fährt schon gern im 100 km Überholverbot LKW, wenn er die 500 PS nicht nutzen kann- das entspannte Fahren mir 320 PS bei fast allen LKW war dahin..... Der Disponent sagte: "Ich kauf Dir ne 500 PS Maschine- aber dann pressierts auch mehr"))
Ich sagte nur: Geld verdient wird beim Spritverbrauch- nicht bei der Geschwindigkeit.
SO fuhr ich meinen 320 er Volvo F12 mit knapp 28 Litern, während halt der F16 nicht unter 50 zu haben war.

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