Langsam selber Fahren oder transportieren

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AWA
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Langsam selber Fahren oder transportieren

#1 Beitrag von AWA » 2016-05-30 21:13:54

Hallo liebe Wissenden,

unser frisch gekaufter MAN macht uns Sorgen. Ich war damit ca. 1000km unterwegs und habe während dieser Zeit ab einer Reisegeschwindigkeit von ca. 85-90 km/h ein Geräusch wie wenn Stollenreifen abrollen. Es sind aber nicht die Reifen, denn das Geräusch ist nicht stegig da, kommt und geht mit Lastwechsel oder Kurvenfahrten. Es tritt nur im 6. Gang auf (OK, im 5. komme ich gar nicht auf diese Geschwindigkeit...). Vorher ist im 6. Gang auch ein rasselndes Geräusch zu hören. letzteres hat mich gestört aber nicht beinruhigt. Ich sollte noch sagen dass ich in einer Werkstatt alle Öle hatte tauschen lassen. Dachte damit was gutes zu tun.

Einen MAN Spezialisten im Camp darauf angesprochen meinte der: Klar, kenne ich, hatte ein Bekannter von mir vor einiger Zeit. Ist das Zwischengetriebe, mach mal auf und schau dir das Öl an. Wenn es schwarz ist hast du Probleme. Und, was soll ich sagen: Es ist schwarz obwohl es vor eben ca. 1200km gewechselt wurde. Auf seine Empfehlung habe ich einen Teil des Öls durch Fett ersetzt, da er mir plausibel erklärt hat dass es ggf. ein versottetes Druckregelventil ist das nicht mehr abdichtet und damit kein genügend hoher Druck aufgebaut wird der das Öl bis in die obersten Zahnräder bringt. Fett würde das Öl andicken um dann einen besseren Schmiereffekt zu haben. Soch besser an die Zahnräder hängen. Aktuell habe ich dadurch etwas zu wenig Füllstand (höchstens 0,5l), hatte aber weder frisches Öl, noch einen Spritze um das bzw. ggf. einen Teil des abgelassenen alten Öls wieder einzufüllen. Am Samstag nachmittag sind dann natürlich auch keinen Werkstätten offen.

Soviel zur Vorgeschichte. Wir haben das Fahrzeug erstmal stehen gelassen und sind mit dem Zug nach Hause. Bin auch gerade auf Dienstreise.

Die Fragen die mir dennoch im Kopf rumspuken sind nun:

- Wie bekomme ich das Fahrzeug die notwendigen 400km bis nach Hause bewegt?
- Langsam auf eigener Achse?
- Abseits der Autobahn (=viel Schalten) oder auf der Autobahn (=eher gleichnäßige Geschwindigkeit)
- Nur 60-70 ggf. nur im 5. Gang? Mein Drehzahlmesser geht leider nicht...
- Werden die 400km den bestehenden Schaden deutlich verschlimmern?

- Wie steht ihr zur Dringlichkeit der Aussage: Es können ggf. alle 4 Räder blockiern und du fliegst ab...

Ich würde mich echt über fundierte Aussagen/Erfahrungen freuen.
Derzeit ist meine Stimmung etwas niedergeschlagen. Gut dass ich beruflich abgelenkt bin.

LG Andreas

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advi
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#2 Beitrag von advi » 2016-05-30 21:30:16

Ich kann Dir leider nicht helfen, würde ihn dort wo er steht in die nächste Werkstatt tun.
Wo steht er jetzt?

Mein Mitgefühl hast Du!
Frank

Unserer heißt Alladin und ist ein MAN LE220 mit ausgebautem Kühlkoffer

Ausbau siehe http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 35&t=55758

Wie viel Expeditionsmobil ist nötig - unsere kommende 3,5 to Lösung viewtopic.php?p=824020#p824020

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Landei
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#3 Beitrag von Landei » 2016-05-30 22:03:54

da er mir plausibel erklärt hat dass es ggf. ein versottetes Druckregelventil ist das nicht mehr abdichtet und damit kein genügend hoher Druck aufgebaut wird der das Öl bis in die obersten Zahnräder bringt.
Wenn mir bitte diese Zusammenhänge jemand erklären könnte, dessen Fachwissen ich vertraue.

Es ist unbestritten, dass irgendetwas die Geräusche im 6. Gang auslöst, was so nicht sein soll. Trotzdem noch einige Nachfragen.
Es tritt nur im 6. Gang auf (OK, im 5. komme ich gar nicht auf diese Geschwindigkeit...). Vorher ist im 6. Gang auch ein rasselndes Geräusch zu hören.
Dem Zwischengetriebe ist es herzlich egal, in welchem Gang man fährt, die Drehzahl, die dort ankommt ist entscheidend (das Drehmoment lasse ich jetzt mal außen vor).
Was bedeutet also deine Bemerkung "Vorher ist im 6. Gang..."? Wenn es im 6. Gang bei einer Geschwindigkeit, die auch der 5. Gang hergibt, rasselt aber im 5. Gang nicht, dann ist doch die Ursache nicht alleine im Zwischengetriebe zu finden, oder?


Hast du die Öle beim Einfüllen gesehen? Meine Achs/Zwischengetriebeöle sind z.B. eine zähe schwarze Mompe, da sie von Anfang an mit Molykote versetzt waren.
Getriebeschmierung lebt eigentlich davon, dass bei vorschriftsmäßigem Getriebeölstand die teilweise im Öl laufenden Zahnräder soviel Öl durch das Gehäuse schleudern, dass auch die höher liegenden Zahnräder davon etwas abbekommen. Kann man schön sehen, wenn man spaßeshalber in einer alten Drehbank mal die Getriebehaube aufmacht :eek: Das Ölschleudern reicht nicht nur für ein paar Zentimeter bis zur nächst höheren Welle sondern spritzt fröhlich durch die Maschinenhalle...
Ich habe in meinem alten Trümmer nur ein kleines Zwischengetriebe, das sich derart schmiert. Deshalb meine Frage: Ist in einem MAN im Zwischengetriebe tatsächlich eine Ölpumpe mit Druckregelventil eingebaut?

Gruß Jochen
(der leider auf keinem Gebiet Spezialist ist und der deshalb auch keinen Rat bezüglich der Heimfahrt erteilen möchte)

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#4 Beitrag von Pirx » 2016-05-30 22:08:15

Vorneweg: ich kenne Deinen MAN nicht. Aber ein Öldruckregelventil im Verteilergetriebe wäre mir neu. In der Regel sind Verteilergetriebe im LKW tauchgeschmiert - da gibt es kein Ventil. Das solltest Du dringend klären. Wenn es eine Ölpumpe (und ein Überdruckventil) im VG gibt, dann findet sich ein entsprechender Hinweis in der Betriebsanleitung, Kapitel "Abschleppen".

Wenn ein frisch gewechseltes Öl schwarz wird, dann tut es seine Arbeit: den Schmutz aufnehmen und in der Schwebe halten. Das ist für sich noch kein schlechtes Zeichen. Gerade wenn man davon ausgehen muß, daß das Öl im VG nach 10 Jahren zum ersten mal wieder gewechselt wurde, wäre es nicht ungewöhnlich, wenn es schnell wieder schwarz wird.

Also ich würde die 400 km nach hause fahren ohne graue Haare zu bekommen!

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#5 Beitrag von Mykines » 2016-05-30 23:37:26

Was sagte der Magnet an der Ablassschraube? Späne/ Bruchstücke etc? Richt das Öl verbrannt? Wenn alles nein, dann wie Pirx.

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#6 Beitrag von Jofri » 2016-05-31 7:36:25

Hallo Andreas,

wenn du zuhause jemanden hast der sich "kostenlos" um deine Geräusche kümmert, würde ich nach Hause fahren. Ansonsten wie Frank schon schrieb, in eine Werkstatt vor Ort fahren.
Jochens Logik kann ich folgen, am Zwischengetriebe wird es eher nicht liegen.
Klaus, das VTG beim MAN hat tatsächlich zusätzlich zur Schleuderschmierung eine Ölpumpe die das Öl auf "Etagen" im Getriebe fördert.

Gruß
Jochen

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#7 Beitrag von Bustreter » 2016-05-31 8:05:22

Das hört sich für mich nach einer etwas klappernden schaltklaue an.
Ch.
Genug gejammert - einfach machen.

sico
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#8 Beitrag von sico » 2016-05-31 8:43:24

Die Getrag-VTGs bei IVECO-Magirus haben auch so eine Ölpumpe.

Allerdings sehe ich das hier beschriebene Schadensbild nicht in Zusammenhang mit der Ölpumpe.

Welche Öl-Qualität wurde denn eingefüllt?
Die heute in den Werkstätten üblichen syntetischen Leichtlauföle können solche Geräusche verursachen.
Ich würde als erstes mal das VTG mit neuem Getriebeöl SAE 80/90 befüllen und nach ca. 20km Fahrt nochmals auf Geräusche und auch auf Temperatur prüfen.
mfg
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#9 Beitrag von Frieland » 2016-05-31 8:51:32

AWA hat geschrieben: - Abseits der Autobahn (=viel Schalten) oder auf der Autobahn (=eher gleichnäßige Geschwindigkeit)
Hallo,

unabhängig von der technischen Seite (viel Schalten wäre vielleicht Vor- oder Nachteilhaft) würde ich die Landstraße nutzen.

Falls der Wagen liegenbleibt, hat man eher eine Fahrbahneinmündung, einen Seitenstreifen oder dergl., an den man den Wagen dann Parken kann und sich um Hilfe bemühen kann.
Auf der Autobahn muss man ja eher handeln, sonst wird einem geholfen (ich denke mal, die Autobahnpolizei bestellt einem nach einer gewissen Zeit sicher einen Abschlepper...zu sicherlich höheren Kosten als wenn man das in Ruhe an einer Feldwegeinmündung auf der Landstraße klären kann).
Zudem zählt ja auch die Sicherheit. Ein kurzzeitig abgelenkter Fahrzeugführer auf der rechten BAB-Spur, der seine Spur nach rechts etwas verlässt....schon sitzt der im Heck deines stehenden Fahrzeuges auf dem Standstreifen.

Und möglicherweise gibt es bei auftretenden Problemen auf der Landstraße ja in der Nähe einen Forianer, der einen flugs einige wenige Kilometer auf ganz sicheres Terrain schleppen kann, oder der zumindest eine gute Werkstatt in der Gegend kennt.

Gruß, Fabian

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#10 Beitrag von AWA » 2016-05-31 19:00:51

Erstmal danke für die vielen Antworten.
Zu den Fragen:

"vorher im 6. Gang...": das Klappern setzt ein, sobald ich im 6. Gang fahre (also auch schon ab 60). Wenn ich dann beschleunige auf 85-90 komme dann kommt das zweite Geräusch dazu.
Bustreter hat geschrieben:Das hört sich für mich nach einer etwas klappernden schaltklaue an.
Ch.
Und das heisst? Problemlos oder zu reparieren?
Mykines hat geschrieben:Was sagte der Magnet an der Ablassschraube? Späne/ Bruchstücke etc? Richt das Öl verbrannt? Wenn alles nein, dann wie Pirx.
Nein. Schraube absolut sauber. Keine Späne. Geruch habe ich nicht geprüft. Das Öls sah eher so aus als ob es winzige Rußteilchen enthält. Vielleicht doch nur alte Ablagerungen.

Das mit der Werksatt vor Ort ist nicht so ganz einfach. Gibt zwar eine in der Nähe, aber ich muss da ja hinfahren und kann nicht mal eben unter der Woche zurück um das zu machen. OK, sie könnten auch Samstag offen haben. Konnte ich noch nicht klären, war die beiden letzten Tage beruflich verhindert. Daher die Frage mit dem selbst zurückfahren. Hatte ich vergessen zu schreiben, steht aktuell in Bad Kissingen.
sico hat geschrieben:Welche Öl-Qualität wurde denn eingefüllt?
Die heute in den Werkstätten üblichen syntetischen Leichtlauföle können solche Geräusche verursachen.
Ich würde als erstes mal das VTG mit neuem Getriebeöl SAE 80/90 befüllen und nach ca. 20km Fahrt nochmals auf Geräusche und auch auf Temperatur prüfen.
Das Öl hatte ich schon nachgefragt. Antwort noch ausstehend, war verhindert beim Wechsel dabei zu sein. Bezahlung steht noch aus. Was ist denn für eine Temperatur normal? Ein einfaches Laserthermometer hätte ich sogar.

Ein weiter grübelnder
Andreas

sico
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#11 Beitrag von sico » 2016-05-31 19:54:08

hallo Andreas,
mit MAN-Fahrzeugen kenne ich mich nicht so gut aus.
Das VTG meines IVECO wird gerade so warm, dass man es mit der Hand noch gut anfassen kann, also max 60-65°.

Wie viele Kilometer hat denn das Fahrzeug auf dem Buckel?

Ich tippe da eher auf einen Lagerschaden. Ob im VTG oder Schaltgetriebe, das müßte mit Horchprobe eigentlich zu ermitteln sein.
Mit einer Ferndiagnose, basierend auf deine Schilderung, ist das allerdings so eine Sache.
Auch das Weiterfahren mit einem sich ankündigenden Lagerschaden kann böse Folgen haben.
Erst kürzlich hat es einem Forumsmitglied in USA an seinem MAN das Schaltgetriebe zerrissen.
Das Getriebe war kompletter Schrott.
mfg
Sico

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#12 Beitrag von Landei » 2016-05-31 20:09:55

das VTG beim MAN hat tatsächlich zusätzlich zur Schleuderschmierung eine Ölpumpe die das Öl auf "Etagen" im Getriebe fördert.
Danke für diese (für mich valide) Aussage, wieder etwas gelernt.

Erst kürzlich hat es einem Forumsmitglied in USA an seinem MAN das Schaltgetriebe zerrissen.

Hm, ich stelle mal die Stoppuhr, wie lange es dauert, bis wir den Beitrag "mit einem Stern wäre das nicht passiert!" zu lesen bekommen.


Jochen

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#13 Beitrag von unihell » 2016-06-04 13:52:44

Hallo

um welchen Pumpentyp handelt es sich. In dieversen Getrieben und Achsen werden olbenpumpen eingesetzt, die von einem Nocken auf einer der Wellen angetrieben werden, das könnte vom Geräuschbild und Geschwindigkeitsabhängigkeit erklären. Wenn bei hochliegenden Teilen die Schmierung ausfällt, ist schon bei langsamer Fahrt ein Schaden möglich, auch beim Schleppen.
Gruß Helmut

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#14 Beitrag von Michael » 2016-06-04 17:31:42

Tag Andreas

wenn das Geräusch erst ab 60 Km/h auftritt, dann mit 60 über die Landstraße nach Hause. Vielleicht mal ne längere Pause einplanen.

Eine Diagnose zu stellen, ohne es gehört zu haben, ist fast unmöglich.

An meinen Eurocargo, den ich mal hatte, kann ich mich noch gut erinnern. War man hinten auf der Ladefläche, hat sich das Differenzial der Hinterachse angehört, aus ob es gleich auseinanderfliegen würde. Vorne hat man nichts gehört...... War bei dem Auto vollkommen normal .... in sofern nicht ganz so viel Gedanken machen...


Gruß Michael
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#15 Beitrag von AWA » 2016-06-04 19:18:39

Erneut ein Danke an alle Antwortenden.

Ich habe mich jetzt dazu entschlossen das Fahrzeug morgen zu holen, Zugticket habe ich schon. Langsam nur über Landstrassen fahren und mit einem Laserthermometer die Temperatur regelmäßig zu kontrollieren. Wenn ein Schaden drin ist, dann wird der vermutlich nicht erst in den letzten 1200 km entstanden sein und hoffentlich nicht in den nächsten 350 km zum Totalausfall führen. Wie heisst es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Wenn ich ihn dann wieder hier habe hoffe ich mal dass ich den Öldruck und die Pumpe prüfen kann um die Ursache einzugrenzen. Im schlimmsten Fall muss dann wohl das Getriebe raus und zum Spezialisten. Hab da zwar einen flüchtig Bekannten in der Hinterhand (Norddeutschland), aber wenn jemand im Großraum München eine Möglichkeit weiss, dann bin ich für Tipps auch hier wieder dankbar. Bisher wurde mir immer Beissbarth empfohlen. Aber generell auch schon ein notwendiger hoher 4-stelliger Betrag in Aussicht gestellt. :(

Was ich mich aber immer noch frage: Wie soll man denn eigentlich hören woher es kommt, wenn das doch nur beim Fahren auftritt? Mehrere Mikrofone installieren?

Andreas

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#16 Beitrag von Michael » 2016-06-04 22:31:14

Indem du mal jemand anderen fahren löst .... ok, fällt schwer.... und dann mal horchen gehst...


Gruß Michael


Geändert.... scheiß automatische Wortkorrektur am Rechner....
Zuletzt geändert von Michael am 2016-06-05 22:18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#17 Beitrag von AWA » 2016-06-04 23:15:10

Ich stehe offensichtlich gerade auf dem Schlauch... Der LKW hat ein winziges Fahrerhaus und sonst nur die Pritsche, bzw. jetzt einen Shelter ohne Durchgang. Zielt der Vorschlag auf: Setz dich auf die Pritsche / in den Shelter während der Fahrt? Mal abgesehen vom ggf. mulmigen Gefühl bezüglich Sicherheit für beide, hört man da wirklich was? Kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen. Den Shelter kann ich gerade nicht mal eben schnell wieder runterheben.

Liebe Grüsse
Andreas

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#18 Beitrag von Frieland » 2016-06-05 0:12:22

Nabend,

wenn du morgen fährst, poste doch vorher deine ungefähre Route. Vielleicht wohnt ja wer entlang eben dieser und hat die Muße, morgen mal ins Forum zu schauen, falls etwas ganz schief gehen sollte.

Gruß, Fabian

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Langsam selber Fahren oder transportieren

#19 Beitrag von AWA » 2016-06-05 11:35:49

Gute Idee:

Aktuell geplant (google)

- Start: Bad Kissingen
- Schweinfurt (via B286)
- Schwabach (via B286/B8)
- Richtung Neustadt an der Donau (via B8/B299)
- Richtung Pfaffenhofen an der Ilm (via B300/St12232)
- Schweitenkirchen

Dann nur noch ein paar km weiter bis zum temporären Stellplatz für die nächsten Untersuchungen.

Knapp 300km. Drückt mir gerne die Daumen dass ich ohne Schaden oder sogar Liegenbleiben ankomme.

LG Andreas



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Langsam selber Fahren oder transportieren

#20 Beitrag von AWA » 2016-06-05 12:21:25

AWA hat geschrieben: Aktuell geplant (google)

- Start: Bad Kissingen
- Schweinfurt (via B286)
- Schwabach (via B286/B8)
- Richtung Neustadt an der Donau (via B8/B299)
- Richtung Pfaffenhofen an der Ilm (via B300/St12232)
- Schweitenkirchen
Das klappt ja so gar nicht ohne Autobahn...
(als Einstellung war ja eigentlich auch nur "Autobahn meiden" möglich...)

Also Änderung ab Schwabach:

- Roth (via B2)
- Weissenburg in Bayern (via B2)
- Ingolstadt (via B13)
- Pfaffenhofen (va B13)

So könnte es lauf Navigon was werden.

LG Andreas


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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#21 Beitrag von WoMo_Udo » 2016-06-05 20:39:39

In Pleinfeld (zwischen Roth undWeißenburg) gibt's eine gute MAN Werkstatt. Fa. Hueber Pleinfeld. Wenns unbedingt nötig ist kannst du da ja stoppen.

Lg Udo

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#22 Beitrag von AWA » 2016-06-05 23:52:54

Angekommen!

Eigentlich schon vor drei Stunden, aber ausräumen (waren ja zur Einweihung der Kabine im Camp der Allradmesse), heimfahren und was ordentliches essen hat dann etwas gedauert.

So wie sich der Wagen fährt würde ich dem auch noch einige tausend km geben. Aber irgend was ist wohl wirklich aufgebraucht. Selbst mit maximal 65 merkt man das beim Lastwechsel immer mal wieder. Und das Rasseln im 6. Gang ist auch nervig. Es ist lauter wenn er kalt ist.

Ach ja, hatte maximal 67 Grad am Verteilergetriebe. Gemessen mit Laserthermometer. Insgesamt 4 Messungen hatte ich während der Fahrt gemacht. Jeweils an vielen Stellen über das Getriebe verteilt. Wird aber wohl nicht ganz akkurat sein, aber zumindest wird nichts heiss.

Liebe Grüsse
Andreas

@Udo: Danke für den Tipp. Habe ich damit nicht gebraucht.

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#23 Beitrag von sico » 2016-06-06 8:16:30

hallo Andreas,
schön, dass du gut nach Hause gekommen bist.
Das VTG ist bzgl. der Temperaturen offenbar in Ordnung.
Kommt das Rasseln und das Geräusch beim Lastwechsel nun doch vom Schaltgetriebe? Konntest du das eindeutig zuordnen?
Der Lastwechsel kann auch in den Kardangelenken und den Gelenken der vorderen Antriebswellen Geräusche machen.
Da bist du mit der Suche nach der Ursache wohl noch nicht am Ende.
Hast du inzwischen schon eine Info zur Spezifikation des Öls?
mfg
Sigi

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Langsam selber Fahren oder transportieren

#24 Beitrag von AWA » 2016-06-06 23:34:45

Hallo Sigi,

mit den Geräuschen bin ich nicht viel schlauer. Das Rasseln kommt vom Getriebe würde ich sagen und ist unabhängig von der Geschwindigkeit da sobald ich in den 6. Gang schalte. Das laute "Abrollgeräuch" (was definitiv nicht die Reifen sind) konnte ich nur ganz kurz immer mal wieder speziell beim Lastwechsel hören. Bin aber auch nur max. 65 gefahren. Vielleicht mal kurzzeitig 70 bergab.

Öls ist 80W90. GL Klasse habe ich leider nicht bekommen.

Liebe Grüsse
Andreas


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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#25 Beitrag von Pirx » 2016-06-06 23:43:59

Marke und Typ des Schaltgetriebes?
Übersetzung im 6. Gang?

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#26 Beitrag von Jarky » 2016-06-07 10:58:48

Hallo Andreas,

wie sico schon bemerkt hat könnte das rasseln auch von den Kardanwellen kommen. Ich kenn das aus dem landwirtschaftlichen Bereich wenn die Zapfwellen kurz vor Ex sind fangen die das singen an....
Werf mal einen Blick auf die Gelenke an Getriebe und VTG. Evtl. sind dort die Dichtungen schon länger kaputt (die Gelenke laufen trocken) oder die Gelenke haben spiel.
Eventuell könnte man damit auch die Eingangs-/Ausgangslager von Getriebe und VTG prüfen. Falls eine der Gelenkwellen nicht sauber gewuchtet war könnte das unter Umständen das Lager gekillt haben (die rasseln dann auch fies...).

Viel Erfolg bei der Fehlersuche

Jakob
"Wer nicht so weit geht, wie sein Gefühl ihn treibt und sein Verstand ihm erlaubt, ist eine Memme, wer weiter geht, ist ein Dummkopf."

-Heinrich Heine

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#27 Beitrag von AWA » 2016-06-07 21:11:45

Pirx hat geschrieben:Marke und Typ des Schaltgetriebes?
Übersetzung im 6. Gang?

Pirx
Marke ist Eaton. Übersetzung wohl eher kurz. Da mein Drehzahlmesser aktuell nicht geht kann ich nicht sagen wie hoch er bei welcher Geschwindigkeit dreht... Weiss nur dass er laut Schein 103km/h läuft (mehr als versuchsweise mal kurz 100 bin ich noch nicht gefahren) und die Abriegeldrehzahl laut AU bei 2650 liegt. Habe 365/80R20 drauf.

Ist halt ein "alter" Herr mit Zipperlein... Aber ich mag ihn einfach. Es war Sympathie auf den ersten Blick. Und die Geräusche hatten wir bei der Probefahrt nicht gehört.

Spiel der Kardanwellen werde ich mal prüfen. Bin erst Sonntag wieder am Fahrzeug
Jarky hat geschrieben:[...]Eventuell könnte man damit auch die Eingangs-/Ausgangslager von Getriebe und VTG prüfen. Falls eine der Gelenkwellen nicht sauber gewuchtet war könnte das unter Umständen das Lager gekillt haben (die rasseln dann auch fies...).

Viel Erfolg bei der Fehlersuche
.

Warum dann aber nur im 6. Gang? Das Rasseln müsste doch dann auch im 5. der Fall sein. Da versteh ich wohl gerade was nicht.

Auf jeden Fall danke für eure Tipps. Bin schon ganz wild daruf das alles mal zu prüfen.

LG Andreas

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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#28 Beitrag von Pirx » 2016-06-07 21:35:16

AWA hat geschrieben:
Pirx hat geschrieben:Marke und Typ des Schaltgetriebes?
Übersetzung im 6. Gang?

Pirx
Marke ist Eaton. Übersetzung wohl eher kurz.
Eigentlich wollte ich wissen, ob die Übersetzung im 6. Gang direkt oder "ins Schnelle" ist.

Wenn ich mal von einem synchronisierten 6-Gang-Getriebe mit manueller Schaltung ausgehe, kommen von Eaton nur die beiden folgenden Getriebe in Frage (von denen es natürlich diverse Unter-Varianten gibt):
http://www.eaton.com/ecm/idcplg?IdcServ ... CT_1141386
http://www.eaton.com/ecm/idcplg?IdcServ ... CT_1141387

Bei einem Getriebe mit direktem 6. Gang kann man das Schaltgetriebe als Ursache für die Geräusche eigentlich ausschließen. Denn hier sind im 6. Gang nur die Zahnräder und Lager im Eingriff (Konstantenräder, aber ohne Kraftübertragung), die auch in jedem anderen Gang verwendet werden. Das Geräusch müßte dann also in allen Gängen hörbar sein.

Ist es dagegen ein Getriebe mit Schnellgang, dann wird im 6. Gang ein eigenes Zahnradpaar benutzt. Wenn das Geräusch nur im 6.Gang auftritt, liegt ein Problem mit diesem Zahnradpaar nahe (Lagerung, Synchronisierung, Schaltgabel, Zähne usw.).

Also für eine weitergehende Ferndiagnose bitte den vollständigen Getriebetyp vom Typschild auf dem Getriebe ablesen und hier posten.

Pirx
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Jarky
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Re: Langsam selber Fahren oder transportieren

#29 Beitrag von Jarky » 2016-06-07 23:12:36

Eventuell trifft die Drehzahl im 6. die Resonanzfrequenz des (übermäßigen) Lagerspiels. Wobei das schon echt harte Spekulation ist...
Da ist die Wahrscheinlichkeit von ausgeschlagenen Kreuzgelenken deutlich höher. Generell kann man sowas über eine wage Ferndiagnose aber nur sehr schwer abschätzen.

Sicos Verdacht einer übermäßig verschlissenen Zahnradpaarung ist sicher auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Wobei ich mir ein rasselndes Geräusch nur von einem Lager vorstellen könnte. Verschlissene Zahnräder fangen meiner Erfahrung nach eher an zu singen oder verabschieden sich sofort effektreich...
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AWA
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Langsam selber Fahren oder transportieren

#30 Beitrag von AWA » 2016-06-08 8:34:11

Danke für die gute Erklärung. Leider steht das Fahrzeug nicht um die Ecke dass ich mal schnell nachsehen könnte. Beim letzten Werkstattbesuch habe ich nach Typenschildern gesucht, aber nichts gefunden. Nur einen Schriftzug Eaton. Wenn ich aber mein Bild mit den beiden Links vergleiche dann sieht es wie das 5206 aus:

Bild

Das gibt es jetzt in verschiedenen Ausführungen wie ich sehe... Muss am Sonntag also nochmal genau suchen. Wo ist das Schild denn üblicherweise angebracht?

Gibt es eigentlich eine Beschreibung der Geräusche? Nicht dass das angesprochene Singen dem Geräusch entspricht das ich höre.

LG Andreas


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