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Beitrag
von felix » 2007-11-13 18:51:47
Ähm,
so wirklich kapiert, wie ein Kurzhauber-VTG funktioniert haben hier wohl nicht alle. Das ist nur ein Zweigang-Schaltgetriebe mit zwei Abtriebsflanschen. Eigentlich ist der Bergriff "VTG" etwas zu hoch gegriffen, da drin werden keinerlei Momente oder Drehzahl verteilt.
Der Vorderachse lässt sich Starr mit der HA verbinden, oder halt nicht. Je nach dem, wie die Klauen der Schaltung stehen. Das war es. Die Lagerung wird von den Lagerung des Flansches übernommen, bei Abgeschalteter VA gibt es keinerlei Berührungsstellen.
Im Betrieb mit Freilaufnarben steht der vordere Abtriebsflansch, also Drehzahlunterschied 100%. Und das ist Dauerfest.
Man wird nur bei Einsatz von Freilaufnaben und stehender Lagerung von den Flanschen an VA und HA mit dem "Nebenabtriebleiden" rechnen müssen: Stehende Wälzlager und Simmerringe sind nicht geschmiert. Eine stehende Welle ist aber mitnichten in Ruhe, sie vibriert schön während der Fahrt mit. So fressen die Lager und Simmerringe mangels Schmierung und die Sache fängt an zu Siffen bzw. im Einsatz zu heulen. Beim Einsatz der sonnst stehende Bauteile macht sich dann auch der Lagerschaden bemerkbar. Zumindest kenne ich den Ärger von vielen Nebenabtrieben, mal schauen, wann sich die ersten Undichtigkeiten als Symptom bei Freilaufnaben zeigen...
Ich bitte, um den Beitrag im weiteren übersichtlich zu halten, sich zu merken: Im Kurzhauber gibt es kein VTG, kann es auch nicht kaputt gehen.
Selbst bei der Verwendung eines echten VTGs für Permanentallrad sehe ich kein wirkliches Problem, wenn die Kraftverteilung im Diff. 1:1 wie im Achsdifferential stattfindet. Normal gibt es immer eine Kraftverteilung, weil diese auf Grund der unterschiedlichen Achslasten anbietet und dann das Diff sehr einfach und Kompakt als Planentengetriebe ausgeführt werden kann. Diese Planetengetriebe laufen ständig unter einem Drehzahlunterschied, so lange sie nicht gesperrt sind, und sind daher vollwertig Gelagert. Das bisschen mehr an Drehzahl wird schon nicht schaden. Eine geschaltete Hinterachse bei offenem Permantentallrad hat aber zwei Effeckte: Zum einen ändert sich schon die Gesamtdrehzahl (iVa+iHA)/2. Zum Anderen verschiebt sich jedoch auch die Drehmomentverteilung: Bei kurzer HA wird die Kraft merh zu gunsten der HA verteilt, bei lange HA mehr zu Gunsten der VA. Man bekommt also schnell eher einen Fronttriebler, bei kurzer Achse eher einen Hecktriebler...
Beim Permanentallrad vorne Freilaufnaben einzubauen und dann mit gesperrten VTG herumzufahren um einen "Kurzhaubereffeckt" zu erreichen, halte ich für einen dumme Idee. Bei eingelegten Sperren stehen die Lager im Ausgleich, und sind daher nicht mehr hydraulisch geschmiert. Sie fressen also. Daher werden sie sich schnell ob der Vibrationen zerstören, Sperren sind immer so kurz wie möglich ein zu legen. Egal, ob man vorne einen Freilauf hat, oder nicht.
MlG,
Felix
Zuletzt geändert von
felix am 2007-11-13 18:58:44, insgesamt 2-mal geändert.