diesel im öl

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laie
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diesel im öl

#1 Beitrag von laie » 2014-08-10 20:07:21

werte freunde des sterns,
mein 416er (bj.74, om 352 motor) schmeißt im halblastbereich raue mengen diesel ins kurbelgehäuse. simmerring der förderpumpe ist dicht, leckleitungen ebenso, kein problem bei 15 min. leerlaufdrehzahl: also saurer apfel und die zentralgeschmierte einspritzpumpe demontieren. oder - 1.frage - gibts noch eine ursache für das problem, die ich nicht im blick habe? 2. frage, wenn esp neu gedichtet werden muss: brauche ich ein handbuch, um das ding auf 18° vor ot des 1. zyl. zu stellen oder gibts eine markierung nebst arretierung, die mir die sache erleichtern würde?
ich weiß, dass man beim thema steuerung lieber dreimal mehr denkt als einmal verkehrt lenkt. ich hab aber schon ordentlich zeitdruck, weil der mog mein mein bohrgerät trägt und der brunnenbauer im sommer nicht lange mit der schlosserkiste hantieren darf.
dank im voraus für tips und tricks.
grüsse,
laie

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lunschi
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Re: diesel im öl

#2 Beitrag von lunschi » 2014-08-10 22:49:11

Hallo Laie,

ich glaube Du unterschätzt das Problem ein wenig. Wenn Deine ESP größere Mengen Diesel ins Öl entlässt dann ist sehr wahrscheinlich mehr als eine simple Dichtung oder ein Wellendichtring auszutauschen. So wie ich die Sache einschätze ist da eins oder mehrere der Einspritzelemente defekt / gefressen. Ich würde mal vermuten das die Pumpe verdreckten Diesel gesehen hat. Das geht definitiv über das von Laien handzuhabende Schrauben hinaus.

Der Aus- und fehlerfreie Wiedereinbau wiederum ist relativ einfach. Du sorgst dafür das Du im Öleinfüllrohr die Verzahnung der Einspritzpumpe sehen kannst (eventuell muss dazu das Öleinfüllrohr abmontiert werden) und dann drehst Du den Motor an der Kurbelwelle solange durch bis der mit gelber Farbe markierte Zahn auf die dreieckige Blechmarkierung zeigt. Dann baust Du die Pumpe mitsamt dem Adapterflansch aus (also nicht die Schrauben in den Langlöchern lösen!!!). Zum Einbau einfach rückwärts verfahren, also die Pumpe so einfädeln das der markierte Zahn wieder mit der Markierung fluchtet, dann passt alles. Wichtig ist natürlich das der Motor zwischen Aus- und Einbau keinesfalls gedreht werden darf! Das dazu außerdem alle Öl- und Dieselleitungen abgeschraubt werden müssen versteht sich von selbst. Ebenso das sauber gearbeitet werden muss, also alle geöffneten Leitungen/Verschraubungen mit Stöpseln vor Dreck schützen und so weiter. Achtung, aus der Pumpe läuft Öl raus, ca. ein Viertelliter.

Die ausgebaute Pumpe überlässt Du dann dem Bosch-Dienst Deines Vertrauens. Und halte schon mal eine vierstellige Eurosumme für die Reparatur bereit. Und tausche vorsichtshalber alle Spritfilter aus, vor allem den Feinfilter.

Gruss
Kai
Zuletzt geändert von lunschi am 2014-08-10 22:52:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: diesel im öl

#3 Beitrag von osterlitz » 2014-08-10 22:50:43

Hi,
tropfende statt vernebelnde Düse könnte ich mir noch vorstellen, das sollte man aber an Abgas und Motorlauf merken.
Viel Betrieb im kalten Zustand auf Standgas kann mit kalten Zylinderwänden und großen Toleranzen Diesel ins Öl bringen.
Auch dabei müsste es viel nebeln.

Markierungen ggfs. selbst anbringen, wenn du keine findest? Sollte an Schwungscheibe, Pumpe und Zahnrädern möglich sein.

Grüsse,
Stefan
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laie
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Re: diesel im öl

#4 Beitrag von laie » 2014-08-10 23:14:09

danke kai und stefan,
dass die pumpenfrage nicht zu unterschätzen ist, war mir wohl bewusst, dass man das gerät fix aus- und einbauen kann, hab ich lesen wollen. halte euch, wenns euch interesiert, über das ausmass des schadens auf dem laufenden.
grüsse,
laie

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Re: diesel im öl

#5 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2014-08-10 23:17:50

Hallo,
wenns euch interesiert
...

neugierig sind wir hier alle! :lol:

Grüße und viel Erfolg bei der Fehlersuche
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Re: diesel im öl

#6 Beitrag von Zentralgestirn » 2014-08-11 2:00:41

Hallo,

wenn der Boschdienst an der Pumpe etwas ernsthaftes tauscht oder verstellt, ist dann das von Kai erwähnte verfahren ausreichend genau um die Pumpe innerhalb der Spezifikationen was den FB betrifft wieder zu montieren?

Etwas anderes, woher weißt du, dass der FB vorher gestimmt hat?

Ich würde beim Einbau einer ESP immer den Mehraufwand betreiben und die ESP richtig einstellen. Der Mehraufwand hält sich mMn in ertragbaren Grenzen. Das Gewissen ist danach auch beruhigt, weil man es so genau und gewissenhaft gemacht hat wie möglich ;)

Grüße Sebastian

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Re: diesel im öl

#7 Beitrag von lunschi » 2014-08-11 20:50:45

Zentralgestirn hat geschrieben:Hallo,

wenn der Boschdienst an der Pumpe etwas ernsthaftes tauscht oder verstellt, ist dann das von Kai erwähnte verfahren ausreichend genau um die Pumpe innerhalb der Spezifikationen was den FB betrifft wieder zu montieren?
Grüße Sebastian
Hallo Sebastian,

wenn der Bosch-Mann einen Funken Ahnung hat, dann markiert der die Stellung der Pumpe relativ zum Adapterflansch, bevor er diesen abbaut (falls das nötig sein sollte). Wenn er das beherzigt und die Pumpe so wieder zusammenbaut (oder den Flansch gar nicht abbaut) dann ist das beschriebene Verfahren erfahrungsgemäß lange gut genug.

Laut Pumpenguru Schramm ist die Einstellerei mit Tröpfchenmethode auch nicht genauer. Und ob der Förderbeginn gestimmt hat, merkt man daran das der Motor weder Weißrauch hat (zu später FB) noch auffällig nagelt (zu früher FB).
Und das deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Gruss
Kai
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Re: diesel im öl

#8 Beitrag von Oelfuss » 2014-08-11 21:31:26

Hallo laie !
Ich würde das als Düsenproblem sehen (Zweite Düsendichtung ist drin (eine zuviel)??schlechte zerstäubung,Druckabfall,Federbruch)das merkt man bein motor nicht unbedingt.
Wenn Die Elemente durchlassen ,dann auch bei Voller Leistung !
Also erstmal Düsen raus und nachsehen lassen,vor allem die Kupferdichtungen rausholen.
Gruss christian
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Re: diesel im öl

#9 Beitrag von Oelfuss » 2014-08-11 22:39:22

Hallo laie !
Ich würde das als Düsenproblem sehen (Zweite Düsendichtung ist drin (eine zuviel)??schlechte zerstäubung,Druckabfall,Federbruch)das merkt man bein motor nicht unbedingt.
Wenn Die Elemente durchlassen ,dann auch bei Voller Leistung !
Also erstmal Düsen raus und nachsehen lassen,vor allem die Kupferdichtungen rausholen.
Gruss christian
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Re: diesel im öl

#10 Beitrag von Zentralgestirn » 2014-08-12 17:03:33

lunschi hat geschrieben: wenn der Bosch-Mann einen Funken Ahnung hat...
Hallo Kai,

das "wenn" ist genau das Probem ;)

Tröpfchenmethode ist sicherlich nicht das non plus ultra, nur wer macht das schon mit Piezo und Stroposkop? X Tropfen in der Zeit n, ist ein durchaus auch für weniger erfahrene etwas, was sie machen können. Nach dem Abgasbild und dem Gehör das ganze zu machen ist was für Leute mit viel Erfahrung. Besonders weil bei manchen Motoren doch etliche Grad zwischen dem einen und dem Anderen liegen können.

Wenn das mit dem von dir beschriebenen Verfahren aber auch nicht genauer ist und man sich drauf verlassen kann, das der Mechaniker kein "wenn" einbaut und der FB vorher gestimmt hatte, könnt ihr euch glücklich schätzen das es so einfach geht :happy: Ist beim Deutz nicht so leicht :angry:

Grüße Sebastian

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Re: diesel im öl

#11 Beitrag von unihell » 2014-08-13 11:09:37

Hallo

die Tröpfchenmethode kann durch die Luftmethode ersetzt werden, ist genauer und macht weniger Sauerei, da es dabei keine Tröpfchen gibt. Und wenn schon Tröpfchenmethode, dann auch wirklich richtig, nämlich mit Zulaufbehälter und nicht mit der Handpumpe. Im 416 mit der Handpume zu entlüften ist eine wahre Kunst, es sei denn man hat die Hütte hochgestellt.
Allerdings macht die ganze Einstellerei nur Sinn, wenn man den tatsächlich erforderlichen Förderbegin kennt. Bei sämtlichen gepimten Pumpen ist auch der dazu erforderliche Förderbeginn anders als die Serienangabe.
mein 416er (bj.74, om 352 motor)
da gibt es mehrere Motorbaumuster/Varianten und dementsprechend unterschiedliche Förderbeginneinstellungen, in deinem Falle 18 bzw 23°vOT, um welchen handelt es sich konkret?
brauche ich ein handbuch, um das ding auf 18° vor ot des 1. zyl. zu stellen oder gibts eine markierung nebst arretierung, die mir die sache erleichtern würde?
es gibt einen Zeiger am Stirnraddeckel und eine Gradeinteilung auf dem Schwingungsdämpfer.
Gruß Helmut

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laie
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Re: diesel im öl

#12 Beitrag von laie » 2014-08-16 0:34:28

hallo und dank für die hilfreichen beiträge.
morgen werd ich dann endlich nachgucken können wie viele düsen pissen.
die diagnose "ep defekt, ausbauen, boschdienst bereichern" kam vom pensionierten kfz-meister jenseits meines gartenzauns und wäre ein bärendienst gewesen, wenn nicht nach pumpeneinbau mein motörchen viel erfreulicher als vorm ausbau geklungen hätte.
den boschdienst hab ich umkurvt, indem ich die ep samt vorförderpumpe auf der drehbank bewegt und per elektrischer kraftstoffpumpe versorgt habe, ohne diesel zu sehen wo keiner hingehört. warum das mit eingebauter ep nicht viel einfacher herauszufinden ist, weiss ganz allein mein nachbar und den frag ich von nun an nur noch gärtnerfragen.
weil ich mich beim markieren des ep-zahns nur an den bruchkanten der ehemaligen blechmarkierung im öleinfüllstutzen orientiert habe, lautet meine frage an die schrauber daher:
kann ich versehentlich eine falsch eingebaute ep korrigiert haben oder ist ein zahn unterschied nicht viel zu viel abweichung? immerhin: weiß geraucht hat das ding ganz gern, aber da ist eben auch ein schweres universalbohrgerät auf dem universalmotorgerät, welches bedeutend weniger gefahren als auf der baustelle tuckern gelassen wird. es hat jedenfalls in dieser (vielleicht verdrehten) einstellung jahrelang fleißig gearbeitet und war mit 15-20l verbrauch auch unauffällig, so dass ich mich über jeden tip zum erhalt des kollegen freue.
grüsse,
laie

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Re: diesel im öl

#13 Beitrag von lunschi » 2014-08-17 22:13:51

Hallo Laie,

dein post verwirrt mich jetzt mehr als das er aufklärt...

Du hast also die Pumpe ausgebaut, auf der Drehbank betrieben, wieder eingebaut und jetzt läuft er besser?

Hast Du denn beim Ausprobieren der Pumpe auch die Einspritzleitungen mit Düsen drangehängt? Alles andere ist nämlich wenig aussagekräftig, weil erst die Düsen den hohen Druck aufbauen, der möglicherweise die internen Leckagen in der Pumpe verursacht. Alles andere ist zwar vielleicht interessant aber wenig nützlich.

Grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen das sich eine Einspritzpumpe (auch über mehrere/etliche Jahre) im Einspritzbeginn um einen ganzen Zahn verstellt. Das wären ja schon etliche Grad Kurbelwelle daneben - das hätte auffallen müssen.

Ich denke jetzt sollte tatsächlich mal der Spritzbeginn an Deinem Motor überprüft werden, bevor hier weiter spekuliert wird. Wenigstens so grob wie das mit Heimwerkermitteln möglich ist.

Gruss
Kai
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Re: diesel im öl

#14 Beitrag von laie » 2014-08-19 23:44:12

hallo kai, danke christian,
weil ep in drehbank nichts negatives zeigte und einspritzdüsen und -leitungen verbaut waren, hab ich die pumpe wieder eingebaut, düsen ran, schlauch von zentralschmierung ab, motorseitig zugestöpselt, laufen lassen, die ersten 4 minuten laufruhig, kein weißrauch bei (geschätzt) 1500 umdrehungen, danach weißrauch und bei höherdrehen schwarzrauch, 4.zylinder (meine ich) zündet spät oder gar nicht, motor ausgemacht, kein diesel an an zentralschmierleitung der ep, geärgert, dass überhaupt ausgebaut, dann düsen ausgebaut und alle schlecht im spritzbild, zu weicher andruck, zu weiches schließen und nachtropfen, federn ok, aber immer nur ein plättchen drüber und alle man mind. 180 bar.
meine fragen an die schlrauber lauten also:
brauch ich düsen und plättchen oder nur plättchen?
wie demontiere, reinige und repariere ich die rückschlagventile der düsen am pfiffigsten?
weil ich diesen feinen, überschaubaren, unkaputtbaren motor momentan mit einer mit einer elektrischen ford-benziner-vorförderpumpe tränke, würde ich mich zudem auch über einen link zur billigsten nockengetriebenen vorförderpumpe freuen.
grüsse,
laie

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Re: diesel im öl

#15 Beitrag von lunschi » 2014-08-20 22:10:39

Hallo Laie,

irgendwie habe ich Probleme, Deine posts zu verstehen...
1. Wenn die Düsen einen Öffnungsdruck von 180 bar oder mehr haben sollte das meiner Kenntnis nach i. O. sein
2. Rückschlagventile gibt es nur in den Druckanschlüssen an der ESP - in den Düsen gibt es nur einen Ventilkegel, der auch die Spritzöffnung freigibt.

Mit den Plättchen in den Düsen (die gibt es in verschiedenen Dicken) wird der Öffnungsdruck der Düsen eingestellt. Wenn das Spritzbild nicht i. O. ist oder die Dinger nachtropfen dann muss man schauen ob da mit Reinigen noch was zu retten ist oder nicht. Im Zweifel neu...

Wenn Du eine neue Vorförderpumpe brauchst, wende Dich vertrauensvoll an Deinen Bosch-Dienst. Das dürfe das einfachste sein...

Gruss
Kai
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