Motorvorwärmung Luftgekühlt

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MartinS
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#31 Beitrag von MartinS » 2021-02-16 16:09:09

Q = c · m · ΔT :rock:

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#32 Beitrag von Weickenm » 2021-02-16 16:12:40

Moin Maddin,
MartinS hat geschrieben:
2021-02-16 16:09:09
Q = c · m · ΔT :rock:
Die Formel braucht's erst nächstes Semester, für dieses is'se nich' prüfungsrelevant :p

Beste Grüße
Florian

PS: die schönsten Worte im Leben lauten nicht:"ich liebe Dich", sondern "Freibier" und "nicht prüfungsrelevant" :D
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#33 Beitrag von MartinS » 2021-02-16 16:12:56

Kann sich noch jemand im fortgeschrittenem Alter an die Werbung im Fernsehn erinnern? Magirus-Deutz - die Deutschen Bullen; da wurde auf einer Schippe ein mit Diesel getränkter Lappen in Brand gesetzt und unter die Ölwanne geschoben....

Kann man so machen, muss man aber nicht .

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#34 Beitrag von OliverM » 2021-02-16 16:16:17

MartinS hat geschrieben:
2021-02-16 16:02:23
Moin Oliver,
OliverM hat geschrieben:
2021-02-16 15:57:48
Du weißt aber schon daß wir hier über Luftgekühlte Motoren schreiben ?
Ja, bin auch soweit gesund im Kopf :unwuerdig: . Es geht wie geschrieben um die Wärmekapazität! Und das da wohl nicht soviel Motoröl im Motor ist, nehme ich auch an. Wieviel Wärme willst du den da in "nur" 20L Öl speichern!?

LG Martin
Es geht sich nicht darum, wie viel Wärme im Öl gespeichert wird, sondern, wohin die Wärme aus dem Speichermedium (ab)transportiert wird.
Es wäre eine schöne Rechenaufgabe, wie viel KW man an Luftstandheizung braucht , um die Zylinderbänke auf eine erträgliche Temperatur zu bringen und wie viel Promille der erzeugten Wärme in der Luft wirklich im Motor landen. Ich pers. habe mal gelernt, das Luft ein ziemlich schlechter Wärmetransporteur/Speicher ist .
Ich habe es nie nachgerechnet, da mir dazu das nötige Interesse besteht, aber aus Erfahrung kann ich dir sagen, daß die Kochplatte unter der Ölwanne um Klassen besser arbeitet als die 2 KW-Standheizung, die ihre Luft durch durch den Kühlkanal des Motors bläst .

Gruß

Oliver

edit: An die Werbung kann ich mich noch gut erinnern ......
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#35 Beitrag von poonc » 2021-02-16 16:26:40

mhmm die ist es aber nicht? Da geht die Möhre auch ohne Lappen an...

https://youtu.be/tJOc2MJh8tU
soo lustig, als wär hier immer Fasching

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#36 Beitrag von Buclarisa » 2021-02-16 16:38:31

Weickenm hat geschrieben:
2021-02-16 16:06:08
und ja, für ein Feuer unterm Motor fehlt mir derzeit der nötige Leidensdruck. Sonst würde ich das mal ausprobieren.

Profianleitung zum Anheizen. https://www.youtube.com/watch?v=ZpM62M6jN14
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#37 Beitrag von Der Initiator » 2021-02-16 19:26:08

MartinS hat geschrieben:
2021-02-16 15:44:42
30L warmes Öl in den kalten Motorblock hinein und die im Öl gespeicherte Wärme ist im nu futsch!
Nein, die Wärme ist nicht futsch, sondern im Motor. Und genau da soll sie hin. Anders mit warmer Luft, die man gegen den Motor bläst. Die geht nämlich schnell daran vorbei, weil sie Platz für nachströmende Luft machen muss. Und damit geht ein großer Teil der Wärme nicht in den Motor, sondern in die Umwelt.
Weickenm hat geschrieben:
2021-02-16 16:12:40
MartinS hat geschrieben:
2021-02-16 16:09:09
Q = c · m · ΔT :rock:
Die Formel braucht's erst nächstes Semester, für dieses is'se nich' prüfungsrelevant :p
Was studierst du, Germanistik?
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#38 Beitrag von Ulf H » 2021-02-16 20:47:46

... wenn ich mal genug Strom habe, dann mache ich gerne die Gegenprobe ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#39 Beitrag von hugepanic » 2021-02-16 20:54:44

Ich hab mal schnell ne überschlagsrechnung gemacht.

Demnach braucht man ca. 100min um einen -20°C kalten 913er auf 10°C aufzuwärmen, wenn man eine 2kW (Planar2D) luftstandheizung verwendet!

Annahme war das ich warme 80°C luft an der Oberfläche der Zylinder-vorbei leite, und den Wärmeübergang berechne.
Geometrien hab ich mal geschätzt.

Resümee:
Kling plausibel


Wer meine Fehler finden will, hier der Link zum Rechenblatt. Was hab ich falsch gemacht, oder falsch angenommen??
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#40 Beitrag von Weickenm » 2021-02-17 8:32:12

Moin,
Der Initiator hat geschrieben:
2021-02-16 19:26:08
Was studierst du, Germanistik?
macht mein Verhältnis zur, geschriebenen, deutschen Sprache denn den Eindruck als dass?
Lieber die Regeln der Grammatik als die der Technik über Bord werfen, wenn ich mich zu entscheiden hätte :D

Beste Grüße
Florian
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#41 Beitrag von Weickenm » 2021-02-17 8:35:47

Moin,
hugepanic hat geschrieben:
2021-02-16 20:54:44
Ich hab mal schnell ne überschlagsrechnung gemacht.

Demnach braucht man ca. 100min um einen -20°C kalten 913er auf 10°C aufzuwärmen, wenn man eine 2kW (Planar2D) luftstandheizung verwendet!

Annahme war das ich warme 80°C luft an der Oberfläche der Zylinder-vorbei leite, und den Wärmeübergang berechne.
Geometrien hab ich mal geschätzt.

Resümee:
Kling plausibel


Wer meine Fehler finden will, hier der Link zum Rechenblatt. Was hab ich falsch gemacht, oder falsch angenommen??
Schick!
Besten Dank auch fürs teilen der Excel, da spiele ich glaube ich mal ein wenig rum :)

Beste Grüße
Florian
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#42 Beitrag von Nelson » 2021-02-17 9:32:54

Der Initiator hat geschrieben:
2021-02-16 19:26:08
MartinS hat geschrieben:
2021-02-16 15:44:42
30L warmes Öl in den kalten Motorblock hinein und die im Öl gespeicherte Wärme ist im nu futsch!
Nein, die Wärme ist nicht futsch, sondern im Motor.
Futsch ist die Wärme freilich nicht. Gemeint ist aber, dass die im Öl speicherbare und transportierare Wärmemenge aufgrund der geringen Wämekapazität so klein ist, dass es den Motorblock mit seiner relativ großen Wärmekapazität ziemlich unbeeindruckt lässt. Würde man das Öl zirkulieren lassen wäre das etwas anderes, aber vor dem Start die Ölwannenfüllung einmal aufheizen wird nicht reichen, um den Motor signifikant zu erwärmen.

Ein Stück weit ist die Frage, was das Ziel der Erwärmung sein soll. Geht es um schnelle Durchölung der Schmierstellen bei einem Extremkaltstart (also Verschleißminderung)? Dann ist erwärmtes, gut pumpfähiges Öl natürlich sinnvoll. Geht es aber um darum den Motor überhaupt startfähig zu bekommen, dann sehe nicht, dass von einer warmen Ölwanne allein viel Hilfe kommt. Eventuell macht man die Lager direkt über der Ölwanne ein bisschen warm, damit der Drehwideratnd geringer und ie Anlassdrehzahl größer wird?

Für die interessante Überschlagsrechnung zum Erwärmen per Luftheizung wäre eine sinnvolle Einflussgröße noch die Wärmeabfuhr an die Umgebung über Motorteile, die nicht direkt angeströmt, aber durch Wärmeleitung miterwärmt werden. Infrage kommen vor allem die abgewandten Kühlrippen oder Kurbelgehäuse. Gefühlt könnte das eine Spaßbremse werden, aber ich habe keine Ahnung wie man das auf einfachem Wege abschätzen könnte. Anders herum, wenn es um die reine Startfähigkeit geht könnte man einfach gezielt versuchen die Zylinderköpfe so warm, wie möglich zu machen. Wärmeleitung in die Zylinder kommt dann autoatisch und ist ja auch nicht ganz unnütz, Wärmeleitung in den Rest des Motors wäre dann halt Beifang.


Grüße

Nils

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#43 Beitrag von Uwe » 2021-02-17 9:41:54

Bei der 'Sibirien-Werksvorwärmung' der 413er von Magirus werden Ölwanne und 'V' vorgewärmt - beide mit Warmluft aus der Webasto...
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#44 Beitrag von MartinS » 2021-02-17 9:52:21

Nils hat es wohl verstanden.
Bei so manch anderen geht es wohl erst mal auf's "draufkloppen" :motz:

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#45 Beitrag von TINKA » 2021-02-17 11:09:12

Also Motorvorwärmung bei LKW und Bussen in der Sowjetunion kenne ich auch nur mit Feuer unter dem Fahrzeug.

EDIT: Das ist zumindest das, was ich in Leningrad auf der Strasse gesehen habe - aber vielleicht haben die ja auch nur alle Pilzsuppe unter dem Motor gekocht ...

Die Norweger und Kanadier lassen gern mal die Fahrzeuge komplett durchlaufen.
In Ecuador hat unser Guide auch erst mal den Teekessel aufgesetzt und Kühlwasser (ohne Frostschutz!) gewechselt.
Und die NVA hat in den Panzern die W2-Motoren im Winter wohl trocken abgestellt. Bei Gefechtsalarm liefen dann 4 Leute los und haben warmes Wasser und warmes Öl eingefüllt. (Später wurde dann Standheizung nachgerüstet.)

Alle diese Varianten sind wohl nicht wirklich für einen luftgekühlten LKW in Deutschland praktikabel.

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Zuletzt geändert von TINKA am 2021-02-17 14:23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#46 Beitrag von Der Initiator » 2021-02-17 11:09:33

Uwe hat geschrieben:
2021-02-17 9:41:54
Bei der 'Sibirien-Werksvorwärmung' der 413er von Magirus werden Ölwanne und 'V' vorgewärmt - beide mit Warmluft aus der Webasto...
Was "V" ist, weiß ich nicht, aber die Ölwanne ist genau das Teil, was aufzuwärmen laut Nelson
Nelson hat geschrieben:
2021-02-17 9:32:54
aber vor dem Start die Ölwannenfüllung einmal aufheizen wird nicht reichen, um den Motor signifikant zu erwärmen
nahezu nutzlos ist. Und der hat es ja wohl verstanden, während es mir nur um's Draufkloppen geht :joke:

Ich stelle mir so laienhaft vor, dass es gut sein könnte, wenn das Öl vor dem Motorstart heiß und dünnflüssig, also gut durch den Motor pumpbar ist. Was ist denn das Problem, dass das Metall kalt ist oder dass das Öl wie Honig ist und Mangelschmierung die Lager schädigt?
Weickenm hat geschrieben:
2021-02-17 8:32:12
macht mein Verhältnis zur, geschriebenen, deutschen Sprache denn den Eindruck als dass?
Äh... Nein :D Nur ist Q = c · m · ΔT in meinen Fach zentral.
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#47 Beitrag von MartinS » 2021-02-17 12:24:23

Der Initiator hat geschrieben:
2021-02-17 11:09:33
Was ist denn das Problem, dass das Metall kalt ist oder dass das Öl wie Honig ist und Mangelschmierung die Lager schädigt?
Das erwärmte Motoröl wird in den kalten Ölkanälen sehr schnell heruntergekühlt . Das ist der geringen Wärmekapazität des Öles geschuldet und somit relativ unwirksam.

Weiter geht's....

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#48 Beitrag von Pirx » 2021-02-17 13:11:20

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#49 Beitrag von Lampenhalter » 2021-02-17 13:34:09

TINKA hat geschrieben:
2021-02-17 11:09:12
Also Motorvorwärmung bei LKW und Bussen in der Sowjetunion kenne ich auch nur mit Feuer unter dem Fahrzeug.
Vernünftige sowjetische Lkw, insbesondere die, die für Militär oder speziell für Sibirien gebaut wurden, hatten alle einen Motorvorwärmer der direkt auf das Kühlwasser und indirekt auf das Motoröl wirkt (Heißluftauslass unter der Ölwanne). Mein Ural hat dafür eine 30-kW-Dieselheizung. Um MartinK zu zitieren: Die Hölle ist ein Lagerfeuer dagegen.
Die Dinger gab es in verschiedenen Leistungsstufen. Der ZIL-131 (Benziner bitteschön) hatte einen kleineren, der KrAZ-255 hatte 37 kW.
Den Russen ist es aber auch nicht eingefallen luftgekühlte Lkw zu bauen, obwohl sie gekonnt hätten. Auch bei den speziell für Sibirien entwickelten Fahrzeugen, die -60°C im Lastenheft hatten, hat man sich das tunlichst verkniffen.

Das ableuchten mit einem öligen Lappen ist der Klassiker bei eingefrohrenen Druckluftleitungen oder verstopften Dieselfiltern etc. Oder wenn eben kein Motorvorwärmer vorhanden ist, dann auch gerne mit der Felge als Feuerschale unterm Block.
TINKA hat geschrieben:
2021-02-17 11:09:12
Und die NVA hat in den Panzern die W2-Motoren im Winter wohl trocken abgestellt. Bei Gefechtsalarm liefen dann 4 Leute los und haben warmes Wasser und warmes Öl eingefüllt. (Später wurde dann Standheizung nachgerüstet.)
Glaub ich nicht so wirklich. Das klingt eher nach Übung "Wie reaktiviere ich einen Panzer im Ernstfall nach 5 Jahren aus der Staatsreserve." Der W-2 kam schon ab Mitte der 1950er-Jahre mit Motorvorwärmer, also schon bei den späteren Versionen des T-34. Außerdem hatte der Motor einen Pressluftanlasser, der oberhalb von -30°C auch so ziemlich gut funktioniert.
Bei der D-902 (Schneefräse auf Ural-375, auch W-2-Motor) ist das Anlassen unterhalb von +5°C Außentemperatur ohne Vorwärmer sogar verboten, steht explizit in der Bedienungsanleitung. Die hat einen Vorwärmer mit 64 kW (Typ PSchD-600, 55000 kkal/h aufs Kühlwasser).
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#50 Beitrag von OliverM » 2021-02-17 21:20:29

Lampenhalter hat geschrieben:
2021-02-17 13:34:09

Den Russen ist es aber auch nicht eingefallen luftgekühlte Lkw zu bauen, obwohl sie gekonnt hätten. Auch bei den speziell für Sibirien entwickelten Fahrzeugen, die -60°C im Lastenheft hatten, hat man sich das tunlichst verkniffen.
Genau,....... und eben weil die luftgekühlten Motoren so schlecht waren und für arktische Temperaturen nicht taugen haben die Russen auch keine MD und Faun fürs Delta-Projekt gekauft . :ninja: Kaufkriterium war übrigens die Betriebsbereitschaft der Motoren bis -57 Grad...... Da die Dinger so beschissen liefen und ständig ausgefallen sind brauchte der große Bruder im Osten für das Projekt nicht die kalkulierten 9.500 Einheiten sondern ist mit rund einem drittel weniger an LKW zurecht gekommen.
Wenn sie das mit ihrer Technik hätten bewerkstelligen müssen, wäre das Projekt wahrscheinlich heute noch nicht fertig .

....und die Amis würden auch kein feuchtes Höschen bekommen, wenn sie in Alaska Gensets mit luftgekühltem Motoren bekommen können .

Gruß

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#51 Beitrag von Lampenhalter » 2021-02-17 23:06:44

Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ich glaube nicht an die Geschichte der herausragenden Luftkühlung in Sibirien. Aus mehreren Gründen:

1. Die Russen haben große Mengen luftgekühlter Dieselmotoren gebaut. Sie sind aber in 70 Jahren Sowjetunion nicht ein einziges Mal in Serienlastwagen eingesetzt worden. Es gab jede Menge luftgekühlte Diesel in kleineren und mittleren Traktoren (T-40 allen voran). Warum hätte man sie nicht in Lastwagen einsetzen sollen? Noch zwei Zylinder an die vier dran, fertig wäre die Laube gewesen. Das Motorenwerk in Lipezk hat 30 Jahre nichts als luftgekühlte Dieselmotoren gebaut, Millionen von ihnen. Es hat also nicht an den Möglichkeiten gemangelt.
2. Das Delta-Projekt halte ich noch heute für einen cleveren wirtschaftspolitischen Schachzug der Sowjets, für sonst nichts. Mit top Medienwirkung für Magirus. Wie viele Lastwagen hat Magirus in den 3 Jahren geliefert? 10.000? 11.000? Schugurow (DER sowjetische Automobiljournalist) gibt in seinem Standardwerk folgende Produktionszahlen für Lastwagen in der SU an:

1974: 666.280
1975: 695.779
1976: 716.000

(Die Zahlen sind aus: L. M. Schugurow: АВТОМОБИЛИ России и СССР. Dritter Teil. Ilbi/Prostreks, Moskau 1998, ISBN 5-87483-052-9.)

Will sagen: Die 11.000 Lastwagen sind in der SU ganz locker jede einzelne Woche vom Band gelaufen. Selbst wenn man die doppelte Menge einheimische Fahrzeuge für den Bau der BAM gebraucht hätte, wäre das jetzt mal kein unüberwindliches Hindernis gewesen. 10.000 Lkw in drei Jahren klingt immer ganz schrecklich viel, für sowjetische Verhältnisse war es eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Jedes andere Großprojekt in diesem riesigen Land ist ohne Magieren gelaufen. Stauseen, Kanäle, Eisenbahnen, Wasserkraftwerke, und sie sind auch fertig geworden. Ich war lange in Russland, auch mehrfach in Sibirien. Einen Magirus aus dem Delta-Projekt zu treffen ist fast ein Sechser im Lotto (mir ist nie einer in der Realität untergekommen). Sowjetische Lkw stehen noch an jeder zweiten Straßenecke. Nicht weil sie besser sind, die Menge machts.

Darüber hinaus ging 1976 das KamAZ-Werk in Betrieb, das durchaus ähnliche Fahrzeuge in großen Stückzahlen gebaut hat (wenn man von der Wasserkühlung absehen möge).
Wieso hat man also im Westen eingekauft? Weil die eigenen Kapazitäten immer am Anschlag liefen und es gerade günstig war. Die Ölkrise hatte Anfang der 1970er freie Kapazitäten im westeuropäischen Nutzfahrzeugmarkt geschaffen, und das hat man sich zu Nutze gemacht. Magirus war froh das Werk voll zu haben und die Russen waren froh, relativ schnell und ohne viel Eigeninitative an mehr Lkw zu kommen. Die -57°C hat man mitgenommen. Aber es gab eigentlich von jedem gängigen sowjetischen Lastwagen eine Ausführung, die bis -60°C betriebsbereit und dafür ab Werk extra ausgerüstet war. Keine davon war luftgekühlt. Das ist kein technischer Grund für nix.

3. Das wird noch dadurch gestützt, dass man geländegängige, leistungsfähige, luftgekühlte Lkw auch hätte im eigenen Block einkaufen können. Tatra hätte das Einsatzprofil genauso abgedeckt und es wäre kein Problem für die SU gewesen, das Werk durch Materiallieferungen o.ä. Unterstützung zu pushen. Auch TAM in Jugoslawien hätte schwere luftgekühlte Lkw mit (quasi) Deutz-Motoren liefern können, wenn man ein bisschen investiert hätte. Warum hat man da nicht eingekauft? Weil dort die Kapazitäten erst hätten geschaffen werden müssen, und das am Ende auch nicht billiger gewesen wäre.
4. Ich halte wassergekühlte Motoren bei extremen Temperaturen für leichter händelbar, erst Recht wenn man Landstrom, einen Motorvorwärmer oder sonstige leistungsstarke Heizungen zur Verfügung hat. All das ist auf Großbaustellen i.d.R. problemlos zu haben, auch in Sibirien. Die Gründe sind oben diskutiert worden.
5. Und auch die Amerikaner oder Kanadier haben meiner Kenntnis nach keine luftgekühlten Lastwagen in nennenswerten Mengen gebaut, obwohl auch die es kalt genug hatten. Und ihnen alle Möglichkeiten der kapitalistischen Welt zur Verfügung standen. Warum? Hat Magirus dorthin je in nennenswerten Mengen oder mit Großaufträgen exportiert? Nein? Wieso nicht, wo luftgekühlte Motoren doch so herausragend für die Kälte sind? Erscheint mir nicht logisch.

Wie gesagt: Ich halte das Delta-Projekt für eine Episode, die hauptsächlich wirtschaftspolitisch motiviert war. Hätte Mercedes ähnliche Lastwagen günstiger angeboten, hätten die Russen halt Kurzhauber gekauft.

Edit: Typo
Zuletzt geändert von Lampenhalter am 2021-02-18 2:36:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#52 Beitrag von CharlieOnTour » 2021-02-17 23:14:12

Worin genau liegt der wirtschaftliche Vorteil Material beim Klassenfeind einzukaufen, welches offenbar untauglich wäre und man dazu noch in harten Devisen zahlen muss?

Komm Mal aus deiner Blase heraus.

Gruß
Chris
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#53 Beitrag von Lampenhalter » 2021-02-17 23:16:42

Das Material war nicht untauglich (das habe ich auch nicht behauptet, im Gegenteil, man muss nur auch alles lesen). Sicher waren die westdeutschen Lastwagen besser als die sowjetischen.
Und was der Vorteil ist? Wie schon gesagt: Es war höchstwahrscheinlich in der Gesamtkalkulation billiger als eigene Kapazitäten zu schaffen und ging auch schneller. Wenn man die Fabrik und die Lastwagen bauen muss kostet das am Ende trotz mutmaßlich geringerer Kosten in der Produktion mehr, als die Lastwagen einfach einzukaufen.

Und nicht beim Klassenfeind einkaufen zu wollen war, nebenbei bemerkt, in der sowjetischen Fahrzeugindustrie nie ein Kriterium für irgendwas.

PS: Ich lasse mich übrigens auch vom Gegenteil überzeugen und mir aus technischer Perspektive erklären, wieso ein luftgekühlter Diesel bei Kälte so viel besser ist. Und warum sie dann im Rest der kalten Welt keine Verbreitung in Lkws gefunden haben(?). Ich bin kein riesiger Motorenexperte.
Meiner völlig unmaßgeblichen Meinung braucht es für den Diesel in der Kälte hauptsächlich vier Dinge, um vernünftig anzuspringen und zu arbeiten:

* Zündtemperatur (durch hohe Verdichtung, Glühen, Vorwärmen, wie auch immer)
* vernünftigen Kraftstoff (im Sinne von Winterdiesel)
* einen brauchbaren Anlasser mit guter Stromversorgung und
* pumpfähiges Motorenöl (durch Vorwärmen, Auswahl der Ölsorte etc.)

Nichts davon scheint mir für den Luftkühler exklusiv oder am wassergekühlten Motor nur wesentlich umständlicher lösbar zu sein. Verdichtung ist eben so, wie der Konstrukteur sie macht. Vorwärmen muss man im Ernstfall beide, die längere Diskussion dazu gibt es oben. Kraftstoff ist Kraftstoff, Öl ist Öl und Batterie ist Batterie, je nach dem, welche man halt auswählt. Das hat erst einmal nichts mit dem Motor zu tun. Jetzt kann man noch erzählen, dass ja aber das Kühlwasser einfrieren könnte oder es länger dauert, bis der wassergekühlte Motor seine Betriebstemperatur hat. Ok. Geschenkt. Aber jetzt den wirklich herausragenden technischen Vorteil, wo selbst mir das Licht aufgeht?

PPS: Ich will auch niemandem sein Delta-Projekt oder seinen hochheiligen Luftkühler wegnehmen und die glorreiche Sowjetunion in den Himmel loben. Aber wenn ich mir die Zahlen und die Nutzfahrzeugproduktion im Ostblock im Ganzen ansehe, ergibt für mich die Luftkühlung als Hauptgrund für den Kauf von 10.000 oder 11.000 Lastwagen im Westen keinen großen Sinn.
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#54 Beitrag von poonc » 2021-02-18 20:29:02

kurzer Einwurf :
alle Mischtabellen im Netz sagen mit reinem Frostschutzmittel eine Gefriertemperatur von -40°C, die würden doch dann bei sagenhaften -60°C eigentlich auch gefroren sein... Also auch die mögliche Gefahr des Aufplatzens haben...
Wer bei solchen Temperaturen morgens in so eine Fuhre steigen soll tut mir wirklich leid...
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#55 Beitrag von OliverM » 2021-02-18 20:33:39

Lampenhalter hat geschrieben:
2021-02-17 23:16:42
. Aber wenn ich mir die Zahlen und die Nutzfahrzeugproduktion im Ostblock im Ganzen ansehe, -.....
Ja dann lass doch mal raus, wie die Zahlen der Nutzfahrzeugproduktion im Ostblock ist, bevor und nachdem der eiserne Vorhang gefallen ist .

Gruß

Oliver

edit:Das mit den hochheiligen Luftgekühlten kannst du dir in die Haare schmieren, da ich noch über den Tellerrand blicken kann und das auch mache..........aber bist du dazu im Stande ?
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#56 Beitrag von OliverM » 2021-02-18 20:41:28

poonc hat geschrieben:
2021-02-18 20:29:02
kurzer Einwurf :
alle Mischtabellen im Netz sagen mit reinem Frostschutzmittel eine Gefriertemperatur von -40°C, die würden doch dann bei sagenhaften -60°C eigentlich auch gefroren sein... Also auch die mögliche Gefahr des Aufplatzens haben...
Wer bei solchen Temperaturen morgens in so eine Fuhre steigen soll tut mir wirklich leid...
Eben deshalb wird bei solchen Temperaturen entweder das Kühlwasser abgelassen, der Motor nicht mehr abgestellt oder mittels Zusatzheizung auf Temperatur gehalten.

Gruß

Oliver
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#57 Beitrag von CharlieOnTour » 2021-02-18 20:52:10

Gerade solche Zahlen muss man auch in Bezug zur Größe des Landes und damit des Bedarfs setzen. Die SU näherte sich langsam seinem Ende. Die Geschichte hat deutlich gezeigt, dass im Kommunismus der Wohlstand aufgebraucht wird und die Produktivität sich dem Nullpunkt nähert.
Da kann man noch so viel Rohstoffe haben, wenn nichts mehr ankommt wo man es braucht und die Arbeiter keinen Vorteil aus erhöhter Leistungsbereitschaft ziehen können, ja was will man da noch an Produktionskapazität planen.

Einen verlorenen Krieg und 20 Jahre später war es dann vorbei.

Vielleicht Mal daran gedacht, dass Magirus den Auftrag nicht nur wegen dem Motor bekommen hat? Die Fahrzeuge waren dafür berühmt jede Misshandlung zu ertragen. Ich habe btw schon einen Fahrer eines BAM Magirus kennengelernt und mich lange mit ihm unterhalten. Seine Loblieder waren nicht zu bremsen.

Gruß
Chris
Zuletzt geändert von CharlieOnTour am 2021-02-18 20:54:26, insgesamt 1-mal geändert.
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#58 Beitrag von RandyHandy » 2021-02-18 20:54:14

Ok,
aber Artic-Diesel geht bis ca. -45°C

Also müßte der ja irgendwie auch vorgewärmt werden wenn das bis ca. -60° C funktionieren soll :
:D
Viele Grüße

Henry



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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#59 Beitrag von Lampenhalter » 2021-02-18 21:37:45

OliverM hat geschrieben:
2021-02-18 20:33:39
Lampenhalter hat geschrieben:
2021-02-17 23:16:42
. Aber wenn ich mir die Zahlen und die Nutzfahrzeugproduktion im Ostblock im Ganzen ansehe, -.....
Ja dann lass doch mal raus, wie die Zahlen der Nutzfahrzeugproduktion im Ostblock ist, bevor und nachdem der eiserne Vorhang gefallen ist .

Gruß

Oliver

edit:Das mit den hochheiligen Luftgekühlten kannst du dir in die Haare schmieren, da ich noch über den Tellerrand blicken kann und das auch mache..........aber bist du dazu im Stande ?
Hallo Oliver,

Natürlich waren die sowjetischen Nutzfahrzeugmodelle beim Zerfall der SU völlig veraltet und nicht konkurrenzfähig. Und natürlich waren die Absatzzahlen in den 1990er-Jahren hundsmiserabel bis nicht vorhanden. (Wobei es da noch eine Latte von weniger gewichtigen Gründen nebenbei gibt, aber ich will das "veraltet" gar nicht schmälern oder unter den Tisch kehren.) Das hat ja auch gar keiner in Frage gestellt, auch ich nicht.

Aber: Was möchtest Du mir jetzt konkret damit sagen? Was hat das mit der Luftkühlung zu tun? Und vor allem, was mit dem Einkauf von Lastwagen der Sowjetunion auf dem internationalen Markt in den frühen 1970er-Jahren, also 20 Jahre früher? Das war ja nun mal wirtschaftlich eine völlig andere Zeit im Ostblock, der rapide wirtschaftliche Verfall kam erst später. Warum haben die Sowjets im Anschluss nie wieder Lkw bei Magirus gekauft, wo sie selbst doch unfähig waren brauchbare zu bauen?
Und jetzt sag nicht, weil sie keine Divisen hatten, das ist Unfug - alleine in das KamAZ-Werk sind noch einmal 1,3 Milliarden US-Dollar harte Wärung geflossen. (Wer's nicht glaubt kann nachlesen, beim Geheimdienst vom Klassenfeind, der CIA. Nicht, dass man mir noch vorwirft ich würde nur russische Propaganda-Quellen anführen. Der Bericht ist aber ganz interessant.) Und FIAT hat vorher für das Lada-Werk auch nicht nur Hosenknöpfe und Alu-Chips genommen.

Also was war jetzt der herausragende technische Vorteil der luftgekühlten Diesel? Und warum hat anschließend man nicht mehr gekauft? Oder das technische Konzept zum Beispiel für die KamAZ-Fertigung übernommen? So wie man sonst auch Dinge abgeschaut und anschließend selbst eingesetzt hat? Bedarf wäre doch mehr als genug gewesen. Oder eine Lizenz gekauft, wie ROMAN in Rumänien von MAN? Ein neues Lkw-Motorenwerk hat man Anfang der 1970er an der Kama eh gebaut und aus diesem Anlass neue Motoren konstruiert, eine Entscheidung für die Luftkühlung wäre also möglich gewesen.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen luftgekühlte Motoren. Ich habe auch nichts gegen das Delta-Projekt. Ich habe auch nichts dagegen, dass mir jemand sagt, die westdeutschen Lastwagen sind aber besser gewesen. Ist alles gekauft. Aber das die Sowjets 11.000 westdeutsche luftgekühlte Lkw kaufen mussten, weil sie mit ihrem eigenen Zeugs in den 1970ern keine Bahnstecken bauen konnten, das könnt ihr mir nicht allen Ernstes erzählen wollen. Auch nicht weil es zu kalt war. :sleepy:

Grüße...
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Re: Motorvorwärmung Luftgekühlt

#60 Beitrag von Lampenhalter » 2021-02-18 21:49:06

RandyHandy hat geschrieben:
2021-02-18 20:54:14
Ok,
aber Artic-Diesel geht bis ca. -45°C

Also müßte der ja irgendwie auch vorgewärmt werden wenn das bis ca. -60° C funktionieren soll :
:D
Die Russen hatten spätestens ab 1949 verschiedene Sorten Diesel:

Sorte DL - von +60 bis -10°C
Sorte DS - von +50 bis -45°C
Sorte DA - von +35 bis -60°C

Daran ist es also nicht gescheitert. :) Was man da reingeschüttet hat weiß ich aber nicht.
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