leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

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tauchteddy
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#31 Beitrag von tauchteddy » 2007-06-27 16:09:21

Wieviel bewirkt eigentlich die Klappe im Verhältnis zur Nullförderung? In meinem Bus hängt die Klappe des öfteren im geschlossenen Zustand, sie löst sich zwar immer von selber, aber manchmal mit deutlicher Verzögerung. So deutlich, dass ich deswegen schon mal anhalten muss. Ich überlege, die Klappe abzukoppeln und nur die Nullförderung zu nutzen, lohnt das? Bitte schlagt nicht vor, die Klappe auszubauen und gängig zu machen, das ist eine Arbeit für jemand, der Vater und Mutter erschlagen hat ...
Zuckerbrot ist aus.

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felix
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#32 Beitrag von felix » 2007-06-27 16:30:27

Hallo tauchtedaddy,

über 7,5t ist die Motorbremse oder etwas vergleichbares vorgeschrieben. Baust du sie aus, ist das FZ in Deutschland nicht mehr zulassungsfähig. Funktioniert sie nicht, hast du keinen TÜV und bekommst Ärger beim Unfall.

Wo liegt das Problem beim Ausbau? Bei mir muss man dafür 3 Schrauben sprengen da sie immer hoffungslos verrostet sind (Z.B. zum Lösen in Richtung fest anziehen, bis dass es knackt), und schon hat man die Klappe in der Hand. Ist ne Sache von 10min, wenn man die neuen Schrauben schon zur Hand hat.

Wäre praktisch, wenn du verrätst, was für ein Auto du hast.

MlG,
Felix

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tauchteddy
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#33 Beitrag von tauchteddy » 2007-06-27 16:43:24

Ups, wieso war denn mein Avatar weg? Egal, jetzt ist er wieder da ... Ich fahre einen alten Reisebus und ich kann dir sagen: die Auspuffklappe zu demontieren ist eine Strafarbeit, für die ein Nachmittag nicht reicht :(
Zuckerbrot ist aus.

Filly

#34 Beitrag von Filly » 2007-06-27 18:21:40

felix hat geschrieben:über 7,5t ist die Motorbremse oder etwas vergleichbares vorgeschrieben.
Nur der Richtigkeit halber:
Motorbremse bzw. verschleißlose Dauerbremse ist vorgeschrieben bei LKW und anderen Kfz. über 9t sowie bei Bussen über 5,5t.

Ich finde es erfreulich, daß daß einige hier im Forum die Motorbremse gerne benutzen. Ich hätte befürchtet, daß aufgrund der vielen Fahrer mit altem Autoführerschein (bis 7,5t) sehr viele dabei sind, die das Ding rauswerfen. Ok, wie gesagt ist sie erst ab 9t vorgeschrieben, aber auch bei leichteren Fahrzeugen ist sie nützlich.

Wie viel Energie bei einem bergab fahrenden LKW vernichtet werden muß, kann man gut nachts auf abschüssigen Autobahnen sehen. Eine schöne Strecke in meiner Nähe ist die A8 zwischen Merklingen und Mühlhausen am "Drackensteiner Hang". Da gibts des öfteren mal glühende Bremsscheiben, weil eben auch viele Berufskraftfahrer zu faul sind, die Dauerbremse einzuschalten, heutzutags meistens hydraulischer Retarder oder auch elektrische Wirbelstrombremse.

Christoph

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Ulf H
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#35 Beitrag von Ulf H » 2007-06-28 0:16:11

@tauchteddy

Nullförderung ist nur wie Gas weg.
Beim Hano kann man dann zusätzlich den Stoppzug ziehen, um von Leerlauf auf Null zu kommen, hat aber keinen merkbaren Effekt.

Wie schon mehrfach beschrieben kann so eine hängende Klappe einen kapitalen Motorschaden verursachen, also würde ich an dieser Stelle sauber Reparieren, Pfuschen kann man dort, wo es nicht weh tut noch genug.

Gruß Ulf
Zuletzt geändert von Ulf H am 2007-06-28 0:16:37, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#36 Beitrag von tauchteddy » 2007-06-28 10:26:03

[zähneknirschmodus ein]
Ok, ihr habt ja recht, ich werde mir also die Zeit ans Bein binden und das ordentlich machen ...
[zähneknirschmodus aus]
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#37 Beitrag von felix » 2007-06-28 11:27:14

Hallo,

@Filly: Danke für die Verbesserung. Ich hätte vielleicht dazuschreiben sollen, das ich mir nicht 100% sicher war, ob 7,5 oder 9t. Ich habe dann lieber unterboten...

@Ulf: Gas weg bei rollendem Fahrzeug ist Nullförderung. Erst wenn das auto langsamer als die Standgasdrehzahl rollt, beginnt der Regler wieder Kraftstoff zu fördern.
Deswegen merkt man beim Ziehen des Zuges auch nix, weniger als nichts geht nicht.

Der Druckluftzylinder für Nullförderung an der M*bremse soll nur gleichzeitiges Gasgeben bei getretener Motorbremse verhindern, denn wie schon geschrieben bekommt man bei einem Motor mit geschlossenen Klappen unter Vollast in kürzester Zeit einen Totalschaden.

MlG,
Felix

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norbert
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#38 Beitrag von norbert » 2007-07-01 8:45:28

Hallo,

habe die Klappe demontiert. Sieht so aus:

Bild

Die Klappe ist absolut festgerostet. Habe den Hebel mit Hammer, Zange, Verlängerungen usw. traktiert. Ergebnis: Der Betätigungshebel dreht sich jetzt auf der Welle, die hat keine Zähne mehr. Die Klappe rührt sich nicht.

Da hilft dann nur noch neue Klappe, oder hat einer noch eine Idee ?

Gruß Norbert

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roman-911
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#39 Beitrag von roman-911 » 2007-07-01 12:51:19

hi Norbert,

in coca-cola/wd-40/caramba einlegen?
phosphorsäure?

grüsse roman

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#40 Beitrag von felix » 2007-07-01 13:13:03

Hallo,

Na, da hast du die wohl kaputt bekommen. Mein Beileid! Du könntest das Teil vielleicht wieder festschweißen, ob du dich das vor dem Hintergrund eines möglichen Kolbenfressers jedoch traust, ist deine Sache.

Wer das noch einmal machen möchte: In Rostlöser einlegen und nicht am Hebel murksen, sondern ein Holz zwischen legen und die Klappe tracktieren.

MlG;
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Benutzung ja oder nein?

#41 Beitrag von magstefan » 2007-08-24 12:43:24

Hallo,

im Merkur Handbuch steht, dass die Motorbremse mindestens alle 200km benutzt werden sollte. Wenn man das macht, sieht man auch eine kleine Portion Russ beim Betätigen und und beim Lösen aus dem Auspuff entschwinden, die sich im Dauerbetrieb dort festgesetzt hatte.
Die Stellung der Klappe kann man von aussen übrigens an der eingefrästen / eingeschlagenen Kerbe am oberen Ende der Klappenwelle erkennen. Die Kerbe verläuft parallel zur Klappe.

Gruss
Stefan

fortytwo
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#42 Beitrag von fortytwo » 2007-08-26 1:14:06

Seebser hat geschrieben: Also wenn ich beruflich mit meinem Holzlkw die Berge mit 50 To runterfahre und dabei oft 15 minuten Dauermotorbremse (daher auch der Name) ist es eigentlich normal dass die Wassertemperatur deutlich steigt. Ich führe das darauf zurück das der Motor dabei als Kompressor arbeitet und der wird dabei ja auch brenn heiß!
Dein Holzlaster hat sicher nen wassergekühlten Retarder ... der macht warmes Wasser, die Dekompressionsmotorbremse nicht.

Der Motor wird dabei nicht heißer als im Lastbetrieb, denn die Arbeit (verdichten der Luft im 2. Takt) muss er immer aufbringen. Die Verbrennungswärme im 3. Takt entfällt. Die Kühlleistung (Drehzahl der Wasserpumpe) bleibt aber gleich.

Fazit: Beim Motorbremsen wird im Motor weniger Wärme erzeugt als bei Lastbetrieb. Die Kühlleistung bleibt gleich.

Wichtig ist der Unterschied zwischen Motorbremse und hydraulischem Retarder. Beide werden natürlich als Dauerbremse bezeichnet.
Zuletzt geändert von fortytwo am 2007-08-26 1:17:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Drehzahl als Ursache?

#43 Beitrag von Seebser » 2007-08-26 1:26:38

Lastbetrieb maximal 2000 U/min, Temp. nach 5 Min vollast 90°C

Motorbremse 2500 U/min, nach 1 Min 90°C

Verbraucht nur 0,5l Öl auf Tausend Kilometer bzw. 740l Diesel

Wasser ist auch i.O.,

Kein Blau/Weißrauch, nur a weng Schwarzrauch zeitweise

also ist der Motor Kerngesund, sag ich mal

Und ich habe definitiv nur einen Motorstaubremse und sonst nix, leider!!
Scheiß da nix, daun feut da nix!

(auf Deutsch, frei übersetzt: "Mach dir keine Sorgen, dann hast du keine!")

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#44 Beitrag von kochy25 » 2007-09-16 11:21:56

leider ist das mit den 90 grad nicht ganz richtig. habe niegelnagelneue im Keller liegen und die mir mal angesehen. das ganze ist wie eine Drosselklappe im vergaser - die geht nähmlich auch nicht 90 grad weit zu zu 100% geöffnet (=geringster Strömungswiderstand). Auch der Hebelmechanismus lässt im gut eingestellten zustand (dem richtigen) keine 90 grad verdrehung des hebels zu. Außerdem gibt es meistens ein Spaltmaß der klappe für "Geschlossen" welches einen zu hohen Staudruck im Krümmer verhindert. Die klappe arbeitet übrigends nicht ursächlich auf möglichst großen Staudruck. Die Klappe soll lediglich die Auspuffgase Reflektieren - die sind nämlich im moment des "Auslassventil Öffnen" Ereignisses mit Überschall unterwegs. Wird dieser Reflektiert, geht ein Großteil der Restverbrennungsenergie zurück und bremst den nach oben bewegenden Kolben und erhöht die Motorbremsleistung.
Wenn man sich dann an die Fahrschultage zurückentsinnt und dabei berücksichtigt : Berg im selben Gang runter wie rauf - dann kann bzgl Bremsüberhitzung nix passieren. Wenn man sich nicht auskennt kann einen gang weniger auch nicht Schaden. Denn schließlich kann man die Physik (kuvenfliehkräfte) nicht überlisten. Erst recht nict wir mit unseren Uralt Kisten ohne ABS, ASR und den ganzen anderen so hoch gelobten Elektronik Mist.
Marco
Währ Schreipveler vinddet kan die führ sich behlaten tuhn

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#45 Beitrag von kochy25 » 2007-09-16 11:28:35

Ach so die meisten "Klappenfehler" sind meist auf abgerostete Nieten - sprich lose Klappen zurückzuführen. Gammelt die Klappe allerdings im geschlossenen Zustand fest- verhindert die "Nullförderungs Mechanik" zuverlässig ein Gas geben (du kannst einfach das Pedal nicht mehr Runtertreten ohne Gewaltanwendung). So bei mir beim Deutz. Kann bei betätigter MB den Gashebel nicht mehr bewegen. Habe allerdings keine "Nullförderung" sondern das ganze verharrt auf "Standgas".
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Lowen
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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#46 Beitrag von Lowen » 2016-10-08 16:03:16

So, mal einen schön alten Thread ausgegraben. Parallel gibt es noch einen 2ten informativen zur Motorstaubremse und deren Wirkweise hier: Motorbremse - überlastbar?.

Meine Situation ist folgende:
Schweizer Steyr 680 mit Handhebel für die Motorstaubremse.
Ich will schauen, ob sich
a) die Klappe im korrekten Bereich bewegt von "auf" nach "zu"
b) die Nullförderung der ESP zum richtigen Zeitpunkt geschieht

Da ich den Gaszug neu einstellen musste, war die lange Stange, die bei geschlossener Klappe das Gasgestänge zur ESP auf Nullförderung (nicht Leerlauf, sondern Null) drückt, nicht mehr ausreichend lang, so dass ich das korrigieren musste.
Nun sieht es folgendermaßen aus und ich bin nicht sicher, ob das so richtig ist:

- Welchen Öffnungszustand die Klappe bei mir in welcher Hebel-Position hat sehe ich nicht, aber ich sehe einen"Nippel" unten außen am Klappenkasten beim Abgasrohr, der ist bei "offenem Hebel" ganz am hinteren Anschlag
- Handhebel für Motorstaubremse hat einen ziemlich langen Weg, so ca 25-30cm? Sobald man den Hebel Richtung "geschlossen" bewegt, wird die Bewegung auch auf die Schließung der Klappe übersetzt, insgesamt so ca 70° bis es schwerer schwer weitergeht, dann nochmal 5°. Jedoch merkt man von der Bremswirkung (oder Geräuschen) erst auf den letzten paar cm des Handhebels etwas. Dann merkt man auch einen Widerstand am Hebel, so als ob die Klappe im letzten Bereich schwerer "anzudrücken ist". Das ganze spielt sich wirklich nur auf den letzten paar Grad der Klappe ab, in diesem Zustand ist die Klappenstellung ~75° geändert zu dem offenen Zustand am Anschlag.
Wenn ich oben alle Gestänge abmontiere, bekomme ich die KLappe auch nicht weiter zu als diese 75°, auch wenn der vordere Anschlag für den Nippel viel weiter (>100°) rum ist.
Kann es also sein, dass die Klappe
a) entweder schon vor 90° schließt??
b) oder konstruktionsbedingt gar nicht ganz schließen soll?
c) oder 90° gar nicht der Differenz Auf => Zu entspricht?
Und wieso spürt man nur auf den letzten paar ° einen Widerstand am Hebel und einen Bremseffekt?

- in welcher Stellung der Klappe sollte die ESP auf Null gehen? Erst wenn die KLappe wirklich ganz geschlossen bzw auf 75° ist, oder ruhig schon kurz nachdem der Staudruck gefühlt einsetzt, also bei ca 70°?

volker

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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#47 Beitrag von Lowen » 2016-10-08 19:05:45

eine kleine Antwort habe ich im REparaturhandbuch gefunden, siehe Screenshots.
Heisst wohl, dass ich am besten wohl doch nochmal die Bremsklappe selber und die darüberliegende Stange einstelle. Leider schlecht ranzukommen...
Bleibt die Frage, in welcher Stellung die Klappe denn geschlossen ist, und ob das normal ist mit dem Widerstand auf den letzen paar ° und erst dann einsetzender Bremswirkung..
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Re:

#48 Beitrag von Weickenm » 2022-06-28 8:29:11

Guten Morgen, immer diese unchristlichen Zeiten...
Bahnhofs-Emma hat geschrieben:
2007-06-25 13:41:35

Gibt's in dem Bereich Erfahrungen mit MOS2-Paste? Die ist nochmal deutlich temperaturstabiler als Kupferpaste und wird von mir an diversen thermisch kritischen Stellen verbaut. Am Krümmer war's bisher noch nicht nötig. 450 bzw 630°C sollten da doch schon mal ein ordentlicher Wert sein.
da habe ich gestern mit dem werten Sigi drüber sinniert.
Zusammenfassend kann man zur Motorbremsklappe folgendes festhalten:

-Von innen wird das Ding durch den Ruß geschmiert.
-Wenn man von außen schmieren/fetten möchte, dann braucht es ein Fett, dass in gewisser Weise hochtemperaturstabil ist.

Doch wie hoch ist hochtemperaturstabil?

Da ich hier noch eine 2 Jahre alte 100ml Tube Fahrradfett (mit MoS2) habe und ein Freund von leeren Gebinden bin mal ein wenig zur Temperatur nachgehirnt.
Die Abgastemperatur bei einem Diesel liegt je nach Last irgendwo zwischen 670 und 850°C.
Die maximale Zylinderkopftemperatur bei einem Luftheuler kommt auf irgendwas um die 180°C.
Wenn man berücksichtigt, dass der Motor ja bei jedem zweiten Takt "Kaltluft" zur inneren Kühlung erhält und die Temperatur des Antriebsstrangs deshalb getrost mal um den Faktor zwei verdoppeln kann sind das 320°C. Allerdings sind das ja maximale Werte und der Abgasstrang wird ja auch durch Leitung und Konvektion von außen gekühlt, zumal das Ding ja auch durch Strahlung Wärme abgibt.
Laut Datenblatt macht das popelige Fahrradfett 300°C mit. Wenn das also nun heiß wird verflüssigt sich das nun ein bisschen, aber dank des MoS2 bleiben schmierende Festkörper zurück.

Long story short, MoS2 haltiges Fett sollte für den Job wunderbar den Job tun.

Beste Grüße
Florian

der jetzt erst Mal eine zweite Tasse Kaffee braucht, sonst wird das hier heute nüschts...
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Re: Re:

#49 Beitrag von Uwe » 2022-06-28 8:38:34

Weickenm hat geschrieben:
2022-06-28 8:29:11
immer diese unchristlichen Zeiten...
Korrigiere: helllichter Vormittag! Ansonsten zwingt dich ja keiner, schon vor dem Mittagsläuten aufzustehen...

Weickenm hat geschrieben:
2022-06-28 8:29:11
-Wenn man von außen schmieren/fetten möchte, dann braucht es ein Fett, dass in gewisser Weise hochtemperaturstabil ist.
Unabhängig von der Frage, ob es hinreichend temperaturstabile Schmierstoffe gibt: wo ist die äußere Schmierstelle? Natürlich kann ich da MoS-irgendwans-Spray drüberjauchen - aber ist das für irgendwas gut außer dem guten Gefühl. Die Lagerbuchsen dürften eher selbstschmierend sein, odrrr?

Gruß
Uwe

PS: Glückwunsch zum Klappspaten des Tages :)
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Re: Re:

#50 Beitrag von Weickenm » 2022-06-28 8:46:49

Moin,
Uwe hat geschrieben:
2022-06-28 8:38:34

Korrigiere: helllichter Vormittag! Ansonsten zwingt dich ja keiner, schon vor dem Mittagsläuten aufzustehen...
naja, indirekt schon, aber das ist eine philosophische Diskussion
Weickenm hat geschrieben:
2022-06-28 8:29:11
-Wenn man von außen schmieren/fetten möchte, dann braucht es ein Fett, dass in gewisser Weise hochtemperaturstabil ist.
Unabhängig von der Frage, ob es hinreichend temperaturstabile Schmierstoffe gibt: wo ist die äußere Schmierstelle? Natürlich kann ich da MoS-irgendwans-Spray drüberjauchen - aber ist das für irgendwas gut außer dem guten Gefühl. Die Lagerbuchsen dürften eher selbstschmierend sein, odrrr?
Nunja, zumindest bei meinen Motorbremsklappen hatte ich bei der letzten Fahrt das starke Gefühl, dass diese 'n Muckesäckele länger zu bleiben als bislang. Deshalb wollte ich die Kugelgelenkköpfe und Wellen von außen - also überall da wo Gevattern Rost durch Umwelteinflüsse von außen wirken kann - geschmiert wissen um
a) zukünftig was Wasser zu verdrängen
b) Die Reibung von Stahl auf Rost ein wenig zu reduzieren.

Und als ich die Tube in der Hand hatte habe ich mich noch ein wenig mit der Motorraumklappe beschäftigt um den Verschluss geschmeidig zu halten :)

Beste Grüße
Florian
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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#51 Beitrag von Uwe » 2022-06-28 8:51:36

Wenn bei unserem 170er die Bremsklappen nur langsam wieder aufgehen, liegt das am vermockerten Betätigungsventil, nicht an den Klappen slelbst ;)

Kugelkopf - jo, aber der ist so weit von der Hitze weg, da braucht es imho nichts hochtemperaturstabiles...

Gruß
Uwe
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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#52 Beitrag von Pirx » 2022-06-28 10:25:28

Uwe hat geschrieben:
2022-06-28 8:51:36
Wenn bei unserem 170er die Bremsklappen nur langsam wieder aufgehen, liegt das am vermockerten Betätigungsventil, nicht an den Klappen slelbst ;)
War bei mir auch so.

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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#53 Beitrag von Willi Jung » 2022-06-28 19:24:10

Ach was bin ich froh, dass auch das bei mir rein mechanisch funktioniert. Handhebel rechts neben dem Sitz. Ich spüre sofort, wenn da was schwergäng ist. Schön ist auch, dass man die dosieren kann. Da gibt's nicht nur auf und zu. Und wieder ein Teil weniger, das kaputt gehen kann.
Liebe Grüße
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Re:

#54 Beitrag von ADK-Fahrer » 2022-06-28 21:10:07

lura hat geschrieben:
2007-06-25 18:34:55
Moin,

freut mich zu hören, das ihr die Motorbremse häufig nutzt, damit sie nicht einrostet.
Beim Ifa sollte man den Gebrauch tunlichst auf das Ausstellen des Motors reduzieren, da man sonst die Kopfdichtung killen könnte. :wack:
Das ist schon einige Male passiert.

lura
Moin Bernd,
das mag vielleicht für den W50 gelten, beim L60 ist das wirklich kein Problem.
Hatte genau dazu mit dem Motoren-Papst in Nordhausen ein Gespräch.
Druck beim Verbrennen ca. 80 bar, maximaler Staudruck 40 bar, eher weniger. Pumpe gleichzeitig auf 0, da wird nix warm und geht auch keine Dichtung dahin.
Wirkung der MB steigt mit Zunahme der Drehzahl.
Beim L60 bis 2.600 Umdrehungen kein Problem.
Ab rund 2.900 / 3.000 Umdrehungen machen dann die Kolben die Ventile zu 😂

Festgefresse Bolzen verhindere ich durch die Verwendung einer Paste die für Verschraubungen im Heißbereich von Strahltriebwerken eingesetzt wird.
Heißt bei uns im Betrieb "antifestbrumm".
Ruß
Hanno
______________________________________
Es stimmt übrigens nicht, dass Teile die man dabei hat, nicht kaputt gehen.
Richtig ist dagegen, dass Probleme die man mit Bordmitteln beheben kann, keine Probleme sind!

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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#55 Beitrag von Vossba » 2022-06-28 21:30:08

Moin,

ich verwende beim Fuffy seit 4 Jahren knapp 20tkm die Motorbremse überall, nicht nur Bergrunter. Noch musste ich nicht wechseln. Ich halte das ein wenig auch für einen Mythos.
Genau das mit den Temperaturen und Drücken wäre da mein Ansatz.
Vor einigen Jahren saß ich bei einem Spediteur aus der Nähe von Helmstedt im Büro als ein Fahrer anrief. Der LKW war in Bozen mit Totalschaden an der Bremse liegengeblieben. Alter Ost-Kutscher mit Motorbremsallergie.... 40t Sattel nach Bozen, Beläge Scheiben Radlager alles im A....

Gruß Reinhard

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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#56 Beitrag von hanomagmaddin » 2022-06-28 22:16:14

Hallo in die Runde

Mein Hano hat ja keine staudruckbremse :angel: aber Ich verwende seit jahren bei heißbauteilen an Motoren und Bremsen Meißelpaste von Hydraulikhämmern, das ist von der konsitenz wie kupferpaste oder zähem fett, aber hat einen temp bereich von -40 bis +1000 grad.. seitdem hab ich keine probleme mehr mit Krümmerschrauben, Bremsverstellern und lagern der B.backen, Turbolader stehbolzen und Auspuffteilen. gibts von mehreren herstellern.. Ich bin damit äuserst zufrieden seit jahren.. auf Arbeit und beim Hobby..

Übrigens geschlossene klappen können sehr wohl zu überhitzung führen.. bei normalen Fahrbetrieb , bergab eher nicht...

grüße martin

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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#57 Beitrag von franz_appa » 2022-06-28 23:31:46

Hi
Also bei unserem 130er war mal der Kugelkopf hin und die Klappe ist quasi zugefallen.
Damit wolltest du aber nicht noch 50 km nach Hause fahren :eek:
Das hörte und fühlte sich dermassen ungesund an das damit niemand mehr weiter fahren wollte, denke ich.
(absolute Mechanik-Motor-Fahr-Geräusch-Grobmotoriker mal ausgeschlossen...)

Insofern besteht da auch nicht die Gefahr der Überhitzung :D

Also: immer ein Stückle Draht dabei haben .

Greets
natte
on stage:

25.05. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Oberzissen Stadthalle
30.05. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Gerolzhofen im Spitalgarten
19.07. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Bonn ParkrestaurantRheinaue
19.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Koblenz Cafe Hahn
26.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Herschbach

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Re: Re:

#58 Beitrag von lura » 2022-06-29 8:15:00

ADK-Fahrer hat geschrieben:
2022-06-28 21:10:07
lura hat geschrieben:
2007-06-25 18:34:55

Beim Ifa sollte man den Gebrauch tunlichst auf das Ausstellen des Motors reduzieren, da man sonst die Kopfdichtung killen könnte. :wack:

das mag vielleicht für den W50 gelten, beim L60 ist das wirklich kein Problem.
Vossba hat geschrieben:
2022-06-28 21:30:08
Moin,

ich verwende beim Fuffy seit 4 Jahren knapp 20tkm die Motorbremse überall, nicht nur Bergrunter. Noch musste ich nicht wechseln. Ich halte das ein wenig auch für einen Mythos.
Genau das mit den Temperaturen und Drücken wäre da mein Ansatz.
Jo, beim L60 kein Problem, da hast Du recht, lieber Hanno, da haben sich die Nordhausener was einfallen lassen. Bei Werks neuen W50-Motoren, die noch nicht überholt wurden ( Laufleistung dabei in der Regel unter 100.000 km ) und bei denen die zylinderkopfschraubenvorschriftenmäßig nachgezogen wurden, gab es Fahrzeuge die längere Zeit ohne solche Probleme betrieben werden konnten. Da die Mehrzahl der Motoren aber bis zu 20 mal überholt wurde, sind die wegfliegenden Kopfdichtungen beim W50 leider keinen Mythos gewesen sondern bittere Realität.
Da derW50-Motor in der Betriebsart Motorbremse am lautesten ist, denke ich mal dass der Staudruck einfach zu hoch war für die dann doch schon etwas ausgeleierten Motoren
Gruß
Bernd

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Nordfranke
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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#59 Beitrag von Nordfranke » 2022-06-29 14:03:17

MoS ja, nein, vielleicht. Verwende für alles was heiß wird WEICON Anti-Seize. Ist gut für Temperaturen bis 1200 °C. Alle Bolzen der Abgasseite danken es. Die beweglichen Teile der Bremse habe ich bei meinen Stehzeugen damit gefettet.

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Re: leute, checkt eure motorbremsklappen!!!

#60 Beitrag von Gogomobil » 2022-06-29 16:08:29

Für Hochtemperaturschmierung nimmt man am besten anorganische Verrbindungen, alles was Kohlewasserstoffe enthält kokt meistens fest. Ausnahme schnell flüchtige Stoffe wie sie in MoS2 oder Graphitspray als "Träger" enthalten sind. Sehr gut wirkt auch weißes Bornitrid geht an Luft bis über 900°C. Eignet sich auch als Trennmittel beim Metallgießen, ähnlich wie Graphit.
Eigentlich sollte aber der "natürliche Ruß" als Schmiermittel dort ausreichen - wenn man die Motorbremse häufig nutzt. Ich bremse fast nur mit der Auspuffklappe, nur das Anhalten selbst geht über die Betriebsbremse. Bisher nix fest und alles gängig.
Gruß andi

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