Dieselmotor mit Benzin betreiben

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felix
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Dieselmotor mit Benzin betreiben

#1 Beitrag von felix » 2012-04-29 23:48:55

Hallo,

was passiert eigentlich, wenn man einen Dieselmotor mit einem immer weiter zunehmenden Anteil von Benzin betreibt? Mal ein bisschen spekulieren (Geht um unsere alten Sauger, kein Common-Rail u.s.w.):

Bis etwas 30% Benzin im Diesel wird sich wohl nichts wirklich verändern, das ist teilweise für Winterbetrieb lt. Anleitung zulässig.

Mit zunehmendem Benzin-Anteil würde...

... die Viskosität des Kraftstoffes immer weiter abnehmen, sodass die Schmierung der ESP, der Düsen (und eventuell der Kraftstoffpumpe) gefährdet ist. Nun betrifft dieses bei einer Bosch-Reiheneinspritzpumpe nur die Kolben, und bei dem geringen Hub der Kolben halte ich deren Schmierung für recht unproblematisch. Eventuell lässt sich die Schmierfähigkeit durch Beimischung von Ölen (2-Tackt) verbessern, immerhin schmiert der 2-Tackter den ganzen Motor damit. Bei ESP, die nicht an den Motorschmeirkreislauf angeschlossen sind, sollte man die Ölwechselintervalle evetuell drastisch verkürzen.
Aber funktioniert das auch im Gemisch - tribologische Wissenslücke. Müsste eigentlich aber klappen, das Öl-Benzin-Gemisch müsste eine niedrigere Viskosität für die Schmierung haben.

... die maximale Leitung müsste geringfügig abnehmen, weil Benzin bei gleicher Fördermenge einen geringeren Brennwert hat.

... alle Schläuche und Dichtungen sollten gegen Benzin beständig sein.

... Benzin ist viel klopffester ("zündunwilliger") als Diesel, müsste daher später Zünden als Diesel. Diesen Effekt müssten aber schon geringe Mengen Diesel verringern, da umgekehrt schon geringe Mengen Diesel im Benziner für klopfen sogen kann. Erinnere ich mich richtig, dass Vielstoffdiesel (teilweise) sogar zusätzlich Zündkerzen haben, um das Zeug rechtzeitig zu zünden?
Nun dürfte ein verspäteter Zündzeitpunkt (im Gegensatz zu einem verfrühten) keine hohe Belastung für einen Dieselmotor darstellen. Ok, der Wirkungsgrad wird schlechter, aber das schadet erst einmal nicht. Die Abgestemperatur wird auf Grund des schlechteren Wirkungsgrades ansteigen, was beim Tubo eventuell dem Turbo schaden kann. Bei Sauger vermute ich keine Probleme. Trotz höherer Abgastemperatur auf Grund geringere Nutz-Entspannung des Gases dürfte die Verbrennungsteperatur (Und damit die thermische Belastung des Motors) eher sinken, da die Verdichtung nach OT abnimmt und die Temperatur der Verbrennung hogradig von der Vorverdichtung der Luft abhängt.
Die Spätzündung darf natürlich nicht so mies werden, dass die Suppe nicht mehr vollständig verbrennt, denn dann gibt es schnell schädliche "Versiffung" im Triebwerk.
Ich meine Vielstoffdiesel haben meist eine Luftvorwärmung (Ansaugkrümmer im Abgaskrümmer) um die Temperatur bei OT zu erhöhen und so dem Zündverzug entgegenzuwirken. Prinzipiell könnete man auch mit der Flammstartanalge arbeiten (Wie beim Zündverzug beim Kaltstart), das ist aber sicher nicht praxistauglich. Eine Erhöhung der Vedichtung oder ein Turbolader müsste ähnliches bringen, kann dann aber bei Dieselbetrieb kritisch werden, weil die Verbrenungstemeparatur dann zu hoch wird. Ähnliches gilt, wenn man am Einspritzzeitpunkt herumspielt.
Ohne erhebliche Umrüstungen muss der Dieselgehalt im Sprit denke ich so hoch sein, dass der Zündverzug im sinnvollen Rahmen bleibt. Das müsste man aber hören und am Abgas erkennen können, Weißrauch darf nicht sein.

... ich meine gelesen zu haben, dass Benzin zwar später Zündet, in der Aerosolverbrennung (Tröpfchenverbrennung) jedoch nach (verspäteter) Zündung schneller abbrennt, weil es einen höheren Dampfdruck hat. Was erst einmal dem Zündverzug entgegenwirken müsste, aber eine stärkere Druckspitze für den Kubeltrieb bedeutet. Ich glaube aber nicht, dass das bei unseren alten Maschinen mit den recht geringen Mitteldrücken eine große Rolle spielt, das würde ja auch serienmäßige Vielstoffmotoren genau so betreffen. Vielleicht auf Dauer Probleme an den Kolbenbolzen. Zumindest nach Gehör hat ein hoher Benzinanteil eher einen weicheren Motorlauf erzeugt (Spätzündung).

Was könnte noch geschehen bzw. was ist beim Vielstoffdiesel noch anders?

MlG,
Felix

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#2 Beitrag von nik » 2012-04-30 0:43:22

Hallo Felix,

ich musste notgedrungen mit Diesel/Benzingemisch fahren ca. 50/50, der Motor hatte sogut wie kein Standgas mehr, ich musste immer mit dem Gaspedal "spielen".
Auch Leistung war nicht mehr richtig vorhanden, ich weiss auch nicht wieviel sich der Motor dann einverleibt hat, keine Leistung also immer viel Gas gegeben.
Das Gefühl sagt einem dass es nicht gut sein kann, ob Änderungen am Eispritzzeitpunkt Abhilfe schaffen weiss ich nicht.

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Prickel
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#3 Beitrag von Prickel » 2012-04-30 7:26:00

Moin,
ich denk grad an den Ursus (baugleich Lanz 9506)

Starten ohne Vorglühen mit Benzin (100%) geht gut.
Zur Hilfe kommt eine Zündkerze mit "schnarrender" Zündspule, dh die funkt ständig mit hoher Frequenz.
An der Einspritzdüse kann man den Sprühwinkel per Handrad im Betrieb verstellen.
Am Regler (Menge und Einspritzzeitpunkt, abhängig von Drehzahl und Stellung Gaspedal) wurde ohne Ende herumprobiert,
Einstellung ist nicht ganz einfach und ist ziemliche Fummelei, denn der sitzt hinter linkem Schwungrad.
Hantiert man bei heißem Motor da herum, wird es gefährlich, der kann jeden Moment zünden und Speichen schlagen dann alles kurz und klein.
Ich behaupte mal, 90% aller restaurierten Bulldogs sind nicht richtig eingestellt oder Regler sind verschlissen.
Laufen können die zwar alle, aber sich regelrecht festbeißen am Berg und erst dann Riesenkräfte entwickeln?

Erfahrung: Benzin zum schnellen Starten ist ok, mehr aber nicht.
Diesel bringt die Leistung.
Gefiltertes Altöl, pur oder als beliebige Beimischung, geht prima, riecht damit auch besser als mit Diesel.

VG Tom

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#4 Beitrag von Steyr-Hinnerk » 2012-04-30 10:18:48

Tom,

der Vergleich hinkt leider. Die Bulldogs (egal, ob Lanz, Ursus, Pampa, usw) haben Glühkopfmotoren, eine Verdichtung von lächerlichen 6:1 und einen Einspritzzeitpunkt von 140° vor OT. Die Höchstdrehzahl liegt bei 800 U/min. Die Einspritzpumpe ist so grobschlächtig, dass sie noch aus der Dampfmaschinenzeit stammen könnte (tut sie ja auch!)... Abdichtung per Stopfpackung.

Nur durch diese Gegebenheiten war es den Glühkopfmotoren möglich, alles zu verarbeiten, was eben brannte. Und das allerdings nicht ohne Nebenwirkungen: Fehlzündungen beim Starten, Verdünnung des Schmieröls, verkokte Kolbenringe, zugesetzte Zündsäcke, usw.

Auch ein Lanz läuft am besten und am problemlosesten mit reinem Diesel...

Gruß, Hendrik

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#5 Beitrag von makabrios » 2012-04-30 10:57:43

Steyr-Hinnerk hat geschrieben:
Auch ein Lanz läuft am besten und am problemlosesten mit reinem Diesel...
...wurde aber in der Kriegs- und Nachkriegszeit auch schon mal mit ranziger Butter gefüttert und durfte so manche andere unorthodoxe Treibstoffe verdauen. Verkokungen waren seinerzeit Tagesgeschäft.

Hallo,
Über die Vielstoff- MAN (630 LA /LAE) kursieren reichlich Latrinenparolen aus dem Bundeswehrbetrieb. Sogar Cola und per Metabolisierung in Soldatenkörpern veredelte alkoholische Flüssigkeiten sollen darin in Bewegung umgesetzt worden sein. Gewissenhafte Fahrlehrer haben allerdings schon darauf geguckt, daß die Autos nur Diesel bekommen haben. Bezüglich der Ausfallquoten nach Spezialbehandlungen ist nicht so viel bekannt.
Vielleicht weiß hier jemand mehr über abgeschossene Motoren in olivgrünen Fahrzeugen.

Gruß

MAK
Einen Raum als Beziehung zu verstehen ist wie Chili essen. Durch Chili wird die innere Form des Mundes spürbar. (Ernesto Neto)

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#6 Beitrag von Buclarisa » 2012-04-30 11:05:53

Hallo

makabrios hat geschrieben: sogar Cola und per Metabolisierung in Soldatenkörpern veredelte alkoholische Flüssigkeiten sollen darin in Bewegung umgesetzt worden sein. .

Gruß

MAK

Das war die ersten BlueTec Versuche.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#7 Beitrag von akkuflex » 2012-04-30 15:18:43

Also ich hab ja ne emma und muss sagen die bekommt schon immer mal eine beimischung von Benzin.

Allerdings läuft diese ja nur bis ca:40% Benzin gut danachgeht leistung verloren und verbrauch geht gen 45liter regulär fahr ich se nit 21Liter.

Ich hab an der ESP einen hebel den ich bei reinem Benzinbetrieb umlegen könnte was ca 10-15% mehrmenge einspritzt- aber sobald da wiederumg Diesel mit im Spiel ist halten die Motoren nimmer lange. da die halt eben doch ne Kriegskonstrucktion sind.

Wenn ich dem was gutes tun will hau ich nen Liter 2T öl mit in den Tank. Hat MAN früher auch bei normalen dieseln empfohlen.

Bei Kamis direkteinspritzer geht der verbrauch noch mehr in die höhe bei Benzin und wenn der Benzinanteil zu hoch wird klingt der Deutz wie ein Dragster mit Nitro im Tank- man könnte meinen da wird jeder Zylinder "angesprengt- klingt sehr hart.

Desweiteren hab ich nun schon von einigen Jup motoren gehört die an Pleullagerschäden starben. aber ob das nur am Benzin liegt ist nicht bewiesen.

Was solls eigentlich bezwecken? willst nen 714er einbauen? Weil normalerweise is benzin ja teurer

MFG

Martin

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hanomakker
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#8 Beitrag von hanomakker » 2012-04-30 18:24:21

hi,

also hatz diesel auf rüttelplatten unddergleichen gehen einfach aus, sobald der filter und die leitungen kein diesel mehr haben.

ja is mir auch schon passiert, dass ich den falschen kanister zum nachtanken gepackt hab...

viele grüsse

tino :rock:
Aus EISEN gegossen......... für die Ewigkeit.

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roman-911
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#9 Beitrag von roman-911 » 2012-04-30 20:04:59

der berühmte 6-köpfige reihen"schiffs" diesel im volvo 940 (VW LT) geht auch einfach aus...
und bleibt das auch...bei ~ 70 % benzin...selbst schon ausprobiert...mann war das scheisse...
volvo hat nämlich son diebstahlschutzsieb gegen spritdiebe im tankstutzen... :angel:

warum fragst Du Felix, was ist der plan...?

grüsse roman
Schrauberkollektiv Kollbach
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felix
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#10 Beitrag von felix » 2012-05-06 13:27:38

Hallo,

worauf will ich hinaus: Nun, ich habe in meinem 413 schon öfter Benzin verfeuert, entweder weil es günstigen Fehlbetankersprit gegeben hat oder weil im Iran kein Diesel zu bekommen war. Natürlich nicht pur. Hat gut funktioniert, außer im Anspringen war kein Unterschied zu erkennen. Von "Ausgehen" weit entfernt. Wie waren eure Erfahrungen mit "ausgehen" denn genau: Ist wirklich ein laufender Motor auf Betriebstemperatur ausgegangen, oder die Maschine nach dem Starten nicht angesprungen bzw. nach einem kurzen Moment im kalten Zustand wieder ausgegangen?

Ich wollte mal ein paar Überlegungen anstellen, was dann eigentlich theoretisch im Motor so passiert.

Nun gibt MAN an, dass das MAN-M-Brennverfahren der Hauptgrund für die Vielstoffähigkeit des Emma-Motors an. Der Sprit zündet nicht als Tröpfchenverbrennung sondern dampft vom Kolben ab sodass die Verbrennung auch mit recht Klopffesten Sprit noch vernünftig abläuft. Das Deutz-D-Brennverfahren (Wie es auch im 413V verwendet wird) ist nicht weit vom MAN-M-Verfahren angesiedelt und mit dem 714 hat es ja auch Deutz-D-Motoren als Vielstoffmotor gegeben. Eventuell ist das der Grund, warum der 413 mit dem Benzin so gut gelaufen ist. Auch wenn Deutz angibt, das beim D-Verfahren der Sprit die Kolbenwand nicht berührt, so bin ich unsicher, ob diese Aussage nicht in erster Linie Linzengebühren vermeiden sollte... Die Fachliteratur nennt beide Verfahren in einem Atemzug.

Das Brennverfahren kann durchaus einen Unterschied machen, wie oder ob der Motor mit dem Zug gut oder überhaupt läuft.

Was könnte man unternehmen, um z.B. Fehlbetankersprit (Mischung unbekannt, daher sollte man von 90% Benzin ausgehen) für einen Dieselmotor brauchbar zu machen:
- Schmierfähigkeit erhöhen durch die Zugabe von langkettingen Kohlenwasserstoffen. Dafür müsste so ziemlich jedes verfügbare Öl geeignet sein, so lange es sich ausreichend mischt und einigermaßen Rückstandsfrei verbrennt. Es drängen sich Pflanzenöl oder 2-Tackt-Öl auf.
- Zündfähigkeit erhöhen, was komplizierter ist. Die Profis setzen hier Stickstoffverbindungen zu, schlicht Sprengstoffe. Das ist aber nichts, was man im kleinen Maßstab bezahlen, beschaffen oder Handhaben (Giftig, leicht entzündlich, leicht flüchtig, explosiv) könnte. Alternativ gingen leicht zündende Lösungsmittel ("Zündfreudigkeit" von z.B, Bremsenreiniger ist denke ich bekannt) aber davon wird bedeutend mehr benötigt als von den Sprengstoffen und neben der nicht ganz unproblematischen Handhabung ist das Zug in kleinen Mengen zu teuer.

Interessant vielleicht noch Edel-Diesel: Aral Ultimate soll 60CZ im Gegensatz von 50CZ von normalem Diesel haben. Im Edeldiesel gelöst kann man den Sprengstoff dann doch unproblematisch kaufen... Das Zeug müsste eine erstaunliche Menge an Verwässerung vertragen, und dennoch zünden wie handelsüblicher Diesel. Schade das die Cetanzahl so schwer zu messen ist (oder hat einer eine Idee?), sonnst könnte man mal eine Versuchsreihe starten.

Die Mineralölhersteller mischen sich den Diesel übrigens auch Chargenweise zurecht und nehmen dafür, was gerade am Markt preiswert ist.

MlG,
Felix

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#11 Beitrag von nik » 2012-05-06 14:18:05

Hallo Felix,

Bei mir war der Motor auf jeden Fall auf Betriebstemperatur da ich ohne Diesel in der Wüste liegengeblieben bin. In den Reservekanistern hatte ich aber nur Normal-
benzin für die Moppeds. Wie genau das Mischungsverhältniss Benzin/Diesel war kann ich nicht genau sagen. Ob der Motor überhaupt aus gegangen wäre weiss ich nicht mal, er lief halt im Stand mit weniger Drehzahl im Vergleich zum Diesel, die "Angst" dass der Motor abstirbt u. nicht mehr anspringt hat mich veranlasst mit den Gas zu spielen. Was die Leistung angeht kann ich eigentlich auch nichts genaues sagen, ich musste durch Weichsandfelder fahren, der Motor hatte da schon zu arbeiten.
Da ich jeder Zeit Fehlbetankungssprit bekommen kann bin ich auch daran interessiert ob es dem Motor schadet damit zu fahren. Beim Bund sind wir im Winter ja
auch immer im Benzinzusatz gefahren.

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#12 Beitrag von Ingenieur » 2012-05-06 15:12:13

Hallo,

mal abgesehen von der Verbrennung sollte man ein Auge auf die ESP werfen.

Wenn es ein Vielstoffmotor ist, hat die ESP einen getrennten Ölhaushalt.
Also eine eigene Schmierung.

Ich kenne eine 6-Zyl.-Reihen-ESP-Bosch von einem VW-Transporter,
die bei einem zu hohen Benzinanteil im Diesel blockiert hat,
und so über den Zahnriemen den Kopf geschrottet hat.

Weiterhin gibt es das Problem der Dampfblasenbildung, wenn zuviel Benzin im Diesel ist.
Eine Diesel-ESP fördert etwa die doppelte Menge Sprit, die verbraucht wird.
So wird die Kühlung der ESP realisiert.
Wird der Sprit zu warm, und ist zuviel Benzin drin, bilden sich Dampfblasen.
Dann klappt die Kühlung nicht.
Daher hat der Jupiter extra einen Drucksensor, der in einem solchen Fall
die Spritpumpe automatisch einschaltet.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

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felix
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#13 Beitrag von felix » 2012-05-06 19:43:58

Hallo,

also dass der Kurbeltrieb der ESP Kraftstoff-Geschmiert ist, habe ich beim LKW noch nicht gesehen. Bei alten ESP habe diese oft eine eigene Schmierölfüllung, bei den neueren sind sie alle an den Motorschmierkreislauf angeschlossen. Das ist auf jeden Fall vorteilhaft, weil dann Verunreinigungen sich nicht nur auf die wenigen 100ml der ESP, sondern auf die 15-20l Öl des Motors verteilen. Außerdem kann Benzin im Motor auskochen, in der ESP wird das nicht passieren. Durch den Kraftstoff sind immer nur die Kolben und die Düsennadeln geschmiert - eher untergeordnete Schmierherausforderungen.

Das es zumindest beim 413 ein Kühlungsproblem gibt kann ich mir kaum Vorstellen. Die Fördermenge geht bei Benzin nicht zurück, außerdem sitzt die ESP voll im Kühlluftstom.

Mlg,
Felix

@Nik: Coole Geschichte, was für ein Motor war das? Das das Standgas zurückgeht kenne ich auch von Pflanzensprit und ist für Klopffesteren Sprit sicher nicht ungewöhnlich. Generell halte ich eine verspätete Zündung auch für unbedenklich, solange die darauf folgende Verbrennung nicht zu rabiat stattfindet, also das Motorgeräusch nicht härter wird.
Zuletzt geändert von felix am 2012-05-06 19:47:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#14 Beitrag von HildeEVO » 2012-05-06 19:46:10

Also ich denke dass in den meisten unserer LKW die Beimischung von 30 % Benzin unproblematisch ist.

Ich hatte selber auf unserer Reise das Problem in Zentralasien Pamirhighway in Höhen über 3.500 m oder der Türkei bis - 35°C keinen Winterdiesel zu bekommen da habe ich in vor dem Tanken ca. 20 ltr. Benzin in den 200 Ltr. Tank gefüllt und den Rest mit Diesel aufgefüllt!

In meiner Betriebsanleitung der Hilde 2.0 steht zu Winterbetrieb dass man bis zu 30 % normal Benzin zumischen darf. Man soll keine super Karftstoffe verwenden!

Für Experimente würde ich mir eine Spindel besorgen. Damit kann man die Dichte des Mixsprits herausfinden und dann die restliche Menge Diesel hinzutanken! Diese Idee hatte ich schonmal und habe mir dafür auch schon eine Spindel besorgt! Ich bin aber zu feige das mit meinem Motor zu versuchen! :blush:

Ich denke dass aber auch im Sommer eine Beimischung unproblematisch ist. Man sollte nur wissen wie hoch die Verunreinigung des Mixsprits ist. Die Pumpe hatte mir vor Jahren den Tipp gegeben ab und zu mal einen oder 2 Liter Sonnenblumenöl in den Tank zu kippen damit die Schmierung der ESP etwas unterstützt wird. Das hat dann die Tankfüllung gerochen wie eine Pommesbude!

Grüße Chris
Die echten Abenteuer sind nicht im Kopf, sie sind da draußen!

Ve-ge'ta-ri-er <[ve-] m.; s-, -> Bed. i.d. Sprache der Indianer, schlechter Jäger

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#15 Beitrag von sico » 2012-05-06 20:18:36

hallo felix,
der ingenieur hat hier schon einen wichtigen aspekt angeschnitten, nämlich die schmierung der esp und all ihrer bauteile.
es geht dabei nicht nur um das mit motoröl geschmierte "kurbelgehäuse".
vielmehr geht es um die dosierkolben und die bohrungen, in denen die koben laufen. genau hier leben die auf 0,001 mm genau bearbeiteten teile von den schmiereigenschaften des dieselkraftstoffes. benzin schmiert überhaupt nicht, es entfettet sogar. dadurch neigen die kolben zum fressen und es sind erhebliche schäden an diesen empfindlchen pumpenelementen zu erwarten.
die esp eines vielstoffmotors hat genau an der Stelle für die kolben ein zusätzliches schmiersystem mittels mötoröl (wurde von ingenieur schon erwähnt).
nach meinem wissen bist mit dem hohen anteil an benzin im kraftstoff auf dem besten weg, die einspritzpumpe zu ruinieren.
details dazu sind in den technischen informationsschriften von bosch für diesel-reiheneinspritzpumpen isbn-nr -3-7782-2057-8 nachzulesen.

mfg
sico

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Veit M
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#16 Beitrag von Veit M » 2012-05-06 20:57:48

Stellt sich mir noch die blöde Frage, wenn ein Diesel mit Benzin läuft und kein Vielstoff ist, ist es dann ein Bieselmotor? :eek: :totlach:

Ciao

Veit

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#17 Beitrag von makabrios » 2012-05-07 11:46:14

Veit M hat geschrieben: Bieselmotor? :eek: :totlach: ...
... womit eloquent die Überleitung bzw. der Einbezug von AddBlue ins Thema gelungen ist! :cool:

Gruß
MAK
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#18 Beitrag von OliverM » 2012-05-07 12:17:37

Macht doch mal folgenden Versuch :(jedoch jeder auf eigene Gefahr)

Man nehme einen Kochtopf , fülle diesen mit Benzin , stelle ihn auf eine heisse Herdplatte und warte was passiert . ......................... das Benzin kocht irgendwann .

Die Gleiche Versuchsanordnung mit Diesel..................................................................................... bevor der Diesel kocht macht es "puff" und der Diesel brennt .

Was will uns das sagen ?? Ganz einfach . Diesel entzündet sich von ganz alleine wenn es erhitzt wird (deshalb nennt man Dieselmotoren u.A. auch Selbstzünder ) wogegen Benzin IMMER eine Fremdzündquelle braucht . Diese kann eine Zündkerze sein , oder aber auch mit eingespritzter Diesel . Von daher laufen Dieselmotoren nur dann auf Benzin , wenn Diesel mit untergemischt ist , oder eine Piloteinspritzung vorhanden ist .

Ergo: Ein Dieselmotor der ,ohne fremde Zündquelle , mit reinem Benzin betrieben werden soll läuft genau so gut , als wenn man Wasser in den Tank füllt .

Grüße

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#19 Beitrag von OliverM » 2012-05-07 12:19:43

makabrios hat geschrieben:
Veit M hat geschrieben: Bieselmotor? :eek: :totlach: ...
... womit eloquent die Überleitung bzw. der Einbezug von AddBlue ins Thema gelungen ist! :cool:

Gruß
MAK
...das wäre dann ein Pieselmotor . :happy:

Grüße

Oliver
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LutzB
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#20 Beitrag von LutzB » 2012-05-07 12:24:31

OliverM hat geschrieben:...das wäre dann ein Pieselmotor . :happy:
Der Veith kommt doch aus Sachsen! :D

Lutz
We come from the land of the ice and snow, from the midnight sun where the hot springs blow (Immigrant Song, Page/Plant)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#21 Beitrag von OliverM » 2012-05-07 12:31:43

LutzB hat geschrieben:
OliverM hat geschrieben:...das wäre dann ein Pieselmotor . :happy:
Der Veith kommt doch aus Sachsen! :D

Lutz

:totlach: :totlach: hast Recht , ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil . In diesem speziellen Fall ist es dann ein Bieselmotor

Grüße

Oliver
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#22 Beitrag von x.l. » 2012-05-07 14:53:45

...und wird der Dieselmotor zu einem Wieselmotor wenn ich Wasser mit einspritze??? :joke:

Könnt ich mir den Turbo sparen... :lol:
Baust du Turbo an Diesel, läuft Diesel wie Wiesel

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Veit M
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#23 Beitrag von Veit M » 2012-05-07 14:57:58

LutzB hat geschrieben:
OliverM hat geschrieben:...das wäre dann ein Pieselmotor . :happy:
Der Veith kommt doch aus Sachsen! :D

Lutz
Der mit H vielleicht schon, ich nicht, bei mir geht es noch ein paar km nach Norden rauf.
Die sprachlichen Unterschiede sind mir aber durchaus ein Begriff, insbesondere das babbsche- und nichtbabbsche B (B und P).
Nun ja, auch hier im Süden gibt es ja sprachliche Besonderheiten, z.B. bei der Tür. Es gibt hier weder Einzahl noch Mehrzahl sondern immer nur Türe. :motz: Ist ja fast so schlimm wie das weit verbreitete Deppenaphostroph.

Ciao

Veit

rocknroll
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#24 Beitrag von rocknroll » 2012-05-07 15:05:21

Den Scania D11(DS11) Saugdiesel R6 kann man laut Lektüre mit 25% Benzin betreiben, laut Militärprotokoll auch bis zu 30%, jedoch ist da meinstens vom schwedischen Winter die Rede. Interessant finde ich auch ob und wie ich den mit 40% Benzinanteil fahren kann. Ich kann an unmängen von Fehlbetankungssprit kommmen. Leider meißt nur Benzin mit wenig Diesel...... dann müßt ich nicht so viel Diesel dazupacken.
Zuletzt geändert von rocknroll am 2012-05-07 21:44:32, insgesamt 1-mal geändert.

Pinzlinger
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#25 Beitrag von Pinzlinger » 2012-05-07 16:38:13

rocknroll hat geschrieben:. Ich kann an unmängen von Fehlbetanunksprit kommmen. Leider meißt nur Benzin mit wenig Diesel...... dann müßt ich nicht so viel Diesel dazupacken.
Im Benziner verheizen?
Mein Pinzgauer verdaut 10% Diesel im Benzin ohne grössere Probleme; Er springt etwas schlechter an und ein leichter Blaurauch im Lastwechsel ist zu vernehmen. (Hatte da so einen Kanister wo ich Mixtur drinhatte)

Wenn du Abnehmer von versudeltem Benzin brauchst....

Grüsse

Stefan
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makabrios
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#26 Beitrag von makabrios » 2012-05-07 16:55:50

OliverM hat geschrieben:...l läuft genau so gut , als wenn man Wasser in den Tank füllt .
Hallo,

vor vielen Jahren geisterte eine Geschichte durch die Presse über einen Herrn Gunnerman. Der soll herausgefunden haben, wie Diesel mit Wasser dauerhaft emulgiert werden kann, sich also nicht wieder entmischt. Angeblich soll Caterpillar da mit im Spiel sein. Nie wieder was davon gelesen :huh:

Gruß
MAK
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LutzB
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#27 Beitrag von LutzB » 2012-05-07 17:08:11

makabrios hat geschrieben:vor vielen Jahren geisterte eine Geschichte durch die Presse über einen Herrn Gunnerman. Der soll herausgefunden haben, wie Diesel mit Wasser dauerhaft emulgiert werden kann, sich also nicht wieder entmischt. Angeblich soll Caterpillar da mit im Spiel sein. Nie wieder was davon gelesen :huh:
Angeblich wurde das Patent unter Androhung physischer Gewalt an Mr. Gunnerman von einem "bösen Ölmulti" gekauft. Um Umsatzverlust fürchtend hat der "böse Ölmulti" es dann so gut versteckt und verschlossen, dass er wahrscheinlich selbst nicht mehr weiß, wo es ist.
Dabei ist doch jetzt eine Zeit angebrochen, in der man auf diese Weise Wasser zu einem Horrorgeld verkaufen könnte. Hier noch ein link, ich habe aber nicht mehr angefangen nochmals darin zu stöbern. http://www.rbbi.com/folders/fuel/a-21.htm

Lutz
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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#28 Beitrag von Veit M » 2012-05-07 19:46:08

Also bei hohem Benzinanteil im Diesel und langfristigem Einsatz ist es sicher nicht verkehrt etwas 2-Takt Öl beizumischen um die Schmierfähigkeit in der Pumpe zu verbessern.

Bezüglich Wasser im Diesel, das soll so zumindest schon zum Einsatz gekommen sein, zumindest lokal. Leider wurden die beteiligten Tankstellen dann gemieden da sich die Mischung wohl doch nicht als dauerstabil gezeigt hat. :ninja:

Nun ja, aktuell wird von oben verordnet ja anderer Dreck zugemischt, angeblich wegen der Umwelt. Man muß ja fast schon froh sein wenn auf diese Weise kein Plutonium verklappt wird, sozusagen als latente Krebsbestrahlung und Desinfektion.

Ciao

Veit

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#29 Beitrag von felix » 2012-05-08 20:37:16

Hallo,

bitte bei der Sache bleiben. Das Topf-Beispiel ist überflüssig, wem Klopffestigkeit, Zündverzug, Zündtemperatur und Cetankzahl nichts sagen, der muss erst eine Runde nach Wikipedia bevor er mitspielen darf. :)


Dass es in der Vielstoff-ESP eine Einrichtung gibt, welche die Pumpenkolben unabhängig vom Kraftstoff schmiert, war mir bisher unbekannt. Wie ist das denn technisch umgesetzt? (in Groben Zügen) Hat der Kolben eine Dichtung und hinter der Dichtung ein ölgeschmiertes Führungselement? Interessant!


Das Benzin keinerlei Schmierwirkung hat, ist schlicht falsch. Aber die Spaltmaße bei einer Benzinschmierung sind eher unhandlich, daher käme erst einmal niemand auf die Idee, dieses als Schmiermittel einzusetzen. Unabhängig davon ist es aber um Welten besser, als ein Trockenlauf. Die Lager moderner Heizungs-Umwälzpumpen sind auch blos mit Wasser geschmiert - und das bei nahezu unendlicher Lebenserwartung (Im Vergleich zum Verbrennungsmotor)

Mit der Entfettung hat die Schmierwirkung nichts zu tun. Entfettung bedeutet, das Benzin beim Verdunsten langkettige, gelöste Öle weit unter deren Siedetemperatur mit verdunsten kann. Spielt in einem Geschlossenen System ohne Verdunstung keine Rolle.

MlG,
Felix

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Re: Dieselmotor mit Benzin betreiben

#30 Beitrag von roman-911 » 2012-05-08 22:02:09

Die Lager moderner Heizungs-Umwälzpumpen sind auch blos mit Wasser geschmiert - und das bei nahezu unendlicher Lebenserwartung (Im Vergleich zum Verbrennungsmotor)
wassergeschmierte/gekühlte gleitlager...geht...wegen "verhältismässig" geringer temperaturunterschiede...
und moderner "plaste"-technologie, die bei höheren temperaturen versagen würde.

grüsse roman
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