Dieselmotor kastrieren

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tauchteddy
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Dieselmotor kastrieren

#1 Beitrag von tauchteddy » 2011-02-24 19:01:38

Aus aktuellem Anlass (nein, Googleberg hat nichts damit zu tun) beschäftige ich mich wieder mit dem Thema BHKW im Bus. Die denkbaren PKW-Dieselmotore sind aber eigentlich alle ein wenig groß. Jetzt frage ich mich, ob ein 4-Zylindermotor wohl noch läuft, wenn man ihn halbiert, indem man die Glühkerzen von Zylinder 2+3 (oder 1+4) ausbaut und die entsprechende Leitungen der ESP in den Rücklauf legt. Halbe Zylinderzahl sollte den Verbrauch deutlich senken, denke ich ...
Ist das machbar? Oder völlig hirnrissig? Oder genial gedacht, aber nicht umsetzbar?

Zusatzfrage: wieviel Kraftstoff wird wohl ein PKW-Diesel (zur Zeit im Angebot ein 1,7l Nissan) bei erhöhter Leerlaufdrehzahl brauchen?
Zuletzt geändert von tauchteddy am 2011-02-24 19:05:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Wombi
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#2 Beitrag von Wombi » 2011-02-24 19:21:24

Ich verstehe die Frage nicht ganz,

Nen 4 Zyl. halbieren ...... läuft wie ein Schei....haus.

Was hat die Glühkerze mit dem Rücklauf der Einspritzpumpe zu tun?

Zusatzfrage: wieviel Kraftstoff wird wohl ein PKW-Diesel (zur Zeit im Angebot ein 1,7l Nissan) bei erhöhter Leerlaufdrehzahl brauchen?

Im Leerlauf etwa 0,7-1 L ,

Dann rechne mal im erhöhten leerlauf das doppelte.


Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Ulf H
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#3 Beitrag von Ulf H » 2011-02-24 19:25:56

Beim VW Touran 1,9 TDI zeigt der Bordcompi im Leerlauf 0,9 l/h an ... mit etlichen elektrischen Verbrauchern werden da schnell 1,2 l draus ... liegt als in ähnlichen Grössenordnungen wie von Wombi vermutet.

Wenn so ein Motor auch nur 50 kW nutzbarer Leistung hat ... macht er 2 - 3-mal soviel Wärme ... wo willste damit hin ... 10 kW Heizleistung mag der Bus ja noch sinnvoll aufnehmen können, 100 - 150 eher nicht.

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

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Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Mike
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#4 Beitrag von Mike » 2011-02-24 19:28:59

Hi,
ich hatte mal als Arbeitsauto ein Steinwinter Bambino. Dem hatte man, damit er mit dem alten 4 er zu fahren war, einen Zylinder abgestellt. Der lief ohne Zündung und Gas mit und verbrauchte 12! Liter auf 100, bei 0 Leistung.
Gruß
der Mike

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Martin O307
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#5 Beitrag von Martin O307 » 2011-02-24 19:48:34

Ich hab mal über nen Unfall-Smart nachgedacht.
Mit etwas Ausstattung hat man dann einen Generator (12V Lima vom anderen Fahrzeug), Eine Klimaanlage, und eine Warmwasserheizung.
Viele Grüße,
Martin

wasserhasser
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Re: Dieselmotor kastrieren

#6 Beitrag von wasserhasser » 2011-02-24 20:05:57

tauchteddy hat geschrieben:...genial gedacht, aber nicht umsetzbar...
Zumindest nicht wirklich.
Das Ding springt dann nicht mehr vernünftig an und läuft auch nicht mehr rund.
Da hat Wombi mit seinem Kraftausdruck glatt recht.

Außerdem schleppst du den toten Rest der Mechanik noch mit und das braucht Energie.

Ich verstehe außerdem nicht, wie sich damit die Baugröße verändern soll.



Der Smart-Diesel ist zwar ein netter Gedanke, der läuft aber ohne Bordcomputer nicht.
Es gab da mal ein Hochschulprojekt, wo so ein Motor in in Motorrad sollte.
Meines Wissens haben die das Aggregat aber nie richtig zum Laufen gebracht.
Das Leben ist hart an der Küste.

GoodBoy-BadBoy
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#7 Beitrag von GoodBoy-BadBoy » 2011-02-24 20:15:56

Alter Fiat 500 Zweizylinder...

Greez..

crutchy the clown

#8 Beitrag von crutchy the clown » 2011-02-24 20:19:25

ich hatte mal als Arbeitsauto ein Steinwinter Bambino.
So ein Fahrzeug hatte ich auch mal. Der Motor ging sehr schnell kaputt und lief hundsmiserabel.

Lahmgelegte Zylinder werden im Betrieb nicht erwärmt. Dadurch erwärmt sich der Motorblock ungleichmäßig. Vielleicht ist das der Grund für die geringe Lebensdauer.

Als BHKW im Fahrzeug eignet sich ein Dieselmotor sowieso nicht. Der Motorlauf ist viel zu rauh. Ein Benzinmotor könnte funktionieren.

Holger Guttmann
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#9 Beitrag von Holger Guttmann » 2011-02-24 20:34:11

Ein kleiner Cunewalder Wurstkocher vielleicht?
MfG Holger

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hanomakker
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#10 Beitrag von hanomakker » 2011-02-24 21:10:30

hi

perkins motorenreihe 100 geht als zweizylinder mit um die 600ccm und 10PS.

kubota baut auch nen kleine zweizylinder mit 490ccm 2Z490 (oder so heisst der) auch so um die 10PS...
die kleinen kubotas bekommt man abundan aus kühlaggregaten und aufsitzkehrmachinen recht günstig und die taugen und sind drehzahlfest oder sparsam bei erhöhtem standgas.

lombardini baut die FOCS reihe (auch so 500ccm und um die 10ps), gern gesehn in FSKl4 autos

viele grüsse

tino :rock:
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Veit M
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#11 Beitrag von Veit M » 2011-02-24 21:14:35

Einen Gegenkolbenmotor mit Generator besorgen. Baut etwas groß, ist aber sehr einfach aufgebaut. Gab es bei der Bahn als Notstromaggregat und auch anderswo.
Ist auch recht laufruhig.
Der 1-Zyl hat etwa 13PS, als Generator evtl etwas weniger wegen Drehzahl und so.

Mal nach HK 65 suchen.

Ciao

Veit

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egn
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#12 Beitrag von egn » 2011-02-24 21:32:04

Es gibt Kleindiesel für Leichtkraftfahrzeuge mit um die 5 PS. Damit könnte man eine Lichtmaschine antreiben.

Soweit ich mich erinnere hatten wir hier auch schon mal einen kleinen Chinesendiesel.

Das mit Lombardini und Co hatte ich hier schon diskutiert.

Hier sind die billigen Chinadiesel.
Zuletzt geändert von egn am 2011-02-24 22:00:57, insgesamt 2-mal geändert.

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#13 Beitrag von pete » 2011-02-24 21:49:38

Im " Fernfahrer" war vor einiger Zeit ein Artikel über einen 1-Zylinder-Dieselmotor- wassregekühlt., schallgedämpft.
Start per Hand und elektrisch.
War zum Anbauen am Rahmen. Sah aus wie ein Tank mit der Kapsel.
Die Wärme sollte in das Kühlsystem des Fahrzeuges gehen.
War als Alternative zur Standheizung gedacht und gleichzeitig Strom liefern.


Peter

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#14 Beitrag von dd99sg » 2011-02-24 21:53:07

Hi,

warum nicht sowas

http://www.amazon.de/LT186-EQ2-kompakte ... B002DKGRLQ

Bin da aber kein experte. Habs nur im Einachser-Fourm gefunden dass diese Diesel zu umbauzwecke verwendet werden.

Grüße

Gerold
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tauchteddy
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#15 Beitrag von tauchteddy » 2011-02-24 22:11:53

Also, ich versuche es mal der Reihe nach ...

@Wombi
Zwglühkerzen raus, um die Kompression wegzunehmen, die Zylinder laufen dann leer mit. Die ESP fördert aber weiterhin auf allen vier Leitungen und der Diesel muss ja weggebracht werden. Die Anschlüsse zu verschließen halte ich für nicht sinnvoll, also einfach ableiten.
Und gegen "läuft wie ein Scheisshaus" spricht, dass ich zwei gegenüberliegende Zylinder totlegen würde.

@Ulf H.
Ich will ja keine 50 oder mehr kW haben. Es soll eine 100A-Lima oder etwas mehr damit angetrieben werden, maximal zwei davon.
Das sind 1,5-3 kW, dazu dass, was der Motor "für sich selber braucht", meinst du, damit komme ich deutlich über 15 kW?
Das Ganze soll hauptsächlich Strom machen, täglich eine halbe bis eine Stunde, die Wärme ist nur ein Abfallprodukt, insofern ist meine Bezeichnung "BHKW" sicher etwas hochtrabend :D

@Wasserhasser
Die Baugröße will ich nicht ändern, nur nicht unnötig viel Diesel verballern. Meine Frage ist dahingehend ungenau formuliert.

@crutchy the clown
Vermutlichhast du das auch so verstanden, als solle das BHKW quasi als einzige Heizung usw. dienen. Mag sein, dass es dafür zu rauh ist, obwohl ich mir das nicht so Recht vorstellen kann... Aber wie oben schon erklärt habe ich mich ungenau ausgedrückt.

@Hanomakker
Sind die von dir genannten Motore wassergekühlte Diesel? Wo findet man sowas günstig? Was heißt dabei günstig? Diesel-PKW kosten <500€, und da ist Kühl- und Abgassystem schon dabei.

@Veit M.
"Baut etwas groß" ist nicht so gut im Wohnbus ...

@egn
Richtig, wir hatten hier schon einen kleinen Chinesendiesel. Wir haben ihn immer noch :lol: Er steht immer noch im Generatorfach meines Busses und soll jetzt ersetzt werden durch etwas leiseres, wassergekühltes. Mein ursprünglicher Plan neu aufgelegt.

@Pete
Genau das will ich haben. Nur ist es für mich unbezahlbar, wenn ich es fertig kaufe. Und ein kleiner 1-Zylinder läuft wirklichrauh, das habe ich ja als Lüftgekühlten.

Ich danke euch allen, ich muss es wohl probieren, ich dachte, vielleicht hat es schon einmal jemand gemacht. Die Amis hatten ja mal Motore, bei den 4 von 8 Zylindern abgeschaltet wurden, deshalb bin ich auf die Idee gekommen.
Die ungleichmäßige Erwärmung habe ich nicht bedacht, dass kann tatsächlich ein Problem sein.
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#16 Beitrag von danimilkasahne » 2011-02-24 22:35:12

130er mit Zylinderbankabschaltung....

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lunschi
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BHKW

#17 Beitrag von lunschi » 2011-02-24 23:40:33

@Tauchteddy:

...wenns wirklich nur darum geht, die Batterien wieder hochzuziehen, warum kein stinknormales Moppel und da die Ladegeräte drangehängt? Die gibts gleich fertig in klein und leise. Den Wirkungsgradvorteil, den ein kleiner Diesel (vielleicht) bringt, den macht die 12V-Lima mit ihrem miesen Wirkungsgrad gleich wieder zunichte. Die ganze Arbeit würde ich mir dafür wirklich nicht machen. 500 Euronen für einen Auto-Diesel, und dann noch die ganze Umbauerei... Das ist doch eher was für Leute, die nicht wissen, womit sie ihre Zeit totschlagen sollen. Zusätzlicher Vorteil beim Moppel: während der Zeit, die das Moppel läuft, kannst Du auch noch 240V-Geräte damit betreiben.

Zylinderabschaltung: lohnt sich nur, wenn die volle Leistung aller Zylinder auch zwischendurch mal gebraucht wird. Ansonsten müssen die nicht arbeitenden Zylinder auch mitgeschleppt werden und fressen nur Leistung ohne was dafür zu tun, verschlechtern also den Wirkungsgrad.

Gruss,
Kai
Zuletzt geändert von lunschi am 2011-02-24 23:49:04, insgesamt 1-mal geändert.
Kaputt ist wenn man aufhört zu reparieren.

crutchy the clown

#18 Beitrag von crutchy the clown » 2011-02-25 2:23:52

den macht die 12V-Lima mit ihrem miesen Wirkungsgrad gleich wieder zunichte.
Diese Aussage war für Gleichstromlichtmaschinen zutreffend, für Drehstromlimas gilt es nicht mehr. Diese haben mittlerweile sogar einen ausgesprochen hohen Wirkungsgrad, was an der geringen Baugröße erkennbar ist.

Einziges Problem beim Einsatz von Limas als Stromerzeuger:

Sie können ihre Nennleistung nicht auf Dauer erbringen. Diese Leistung wird normalerweise auch nur kurzzeitig nach dem Start zum schnellen Aufladen der Batterie benötigt.

BHKW:
Die Hauptwärmeenergie kommt aus dem Auspuff, nur ein kleiner Teil wird über das Kühlwasser abgegeben. Der Wärmetauscher für die Heizung muß also in die Auspuffanlage. Hier macht es dann keinen Unterschied, ob die Maschine Luft- oder Wassergekühlt ist. Ein Benzinmotor heizt übrigens besser.

Kostas
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#19 Beitrag von Kostas » 2011-02-25 4:19:25

kannst ja mal fragen, ob der hier noch aktuell ist:
http://www.thermobilader.de/
Viele Grüsse
Kosta


"Winter ist die Jahreszeit, in der es zu kalt ist, Dinge zu tun, für die es im Sommer zu heiss war..."

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#20 Beitrag von hanomakker » 2011-02-25 7:46:02

hallo

die von mir angegbenen motore sind alles wassergekühlt. lombardini FOCS und kubota kann man aufm schrott (lkw kühlaggregate, kleinfahrzeuge, kehrmaschinen) finden. den perkins wirst neu kaufen müssen, da ind der leistungsklasse in europa nicht verbreitet.

viele grüsse

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tauchteddy
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#21 Beitrag von tauchteddy » 2011-02-25 8:01:52

Die 130 ist natürlich eine interessante Idee, ich muss mal messen, ob die in mein Generatorfach passt :angel:

Benzinmotore will ich nicht, weil ich Heizöl sowieso dabei habe, benzin aber nicht. Dazu kommt der Mehrpreis für Benzin. Es geht nicht um ein gerät, das ab und zu läuft, sondern um täglich. da macht der Unterschied zwischen 1l Benzin und 1l Heizöl auf das Jahr gerechnet gut 180€ aus!

Was gegen einen Moppel spricht? Ein leises Modell, zum Beispiel von Kipor, kostet 600€, also kein Preisvorteil. Dafür aber Handstart statt E-Start und Luftkühlung. Und der 600€-Kipor müsste möglicherweise doppelt so lange laufen, weil ich nicht sicher bin, ob er beide Ladegeräte betreiben kann. Wenn nicht, liefert er also nur 50Ah gegen geplante >100Ah.
230V-Geräte kann ich immer betreiben, deshalb brauche ich ja den Generator: um Strom zu machen. 12V-Geräte habe ich wenig.

Was die Dauerleistung von Lima angeht: mein Chinamoppel lief früher 6-8 Stunden am Stück und lieferte kontinuierlich 90A.

Mit dem Thermobillader-Mann habe ich damals gemailt, aber das ist nichts und offensichtlich ist wer selber davon auch nicht so überzeugt, der letzte Stand war, dass er nicht die Geräte, sondern die Pläne und Bezugsquellen verkauft, dann kannst du dir das selberbauen.

Dass viel Wärme durch den Auspuff verlorengeht ist mir klar, ein wassergekühlter Krümmer geistert durch meinen Kopf, ist aber noch nicht spruchreif.

Ob ich solche Kleindiesel finde, muss ich mal sehen, problematisch ist, dass es schnell gehen muss ... Kühlaggregate haben sowas? Die sind aber nicht gerade leise, was?
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#22 Beitrag von egn » 2011-02-25 8:03:42

crutchy the clown hat geschrieben:
den macht die 12V-Lima mit ihrem miesen Wirkungsgrad gleich wieder zunichte.
Diese Aussage war für Gleichstromlichtmaschinen zutreffend, für Drehstromlimas gilt es nicht mehr. Diese haben mittlerweile sogar einen ausgesprochen hohen Wirkungsgrad, was an der geringen Baugröße erkennbar ist.
Ich weiß nicht was bei Dir "ausgesprochen hoch" bedeutet. Ich habe Werte zwischen 50 % und 70 % gelesen. Hier steht z.B. dass Bosch eine Lichtmaschine mit 70 % Wirkungsgrad als hoch effizient bezeichnet.

Die Baugröße ist nur so klein weil die Lichtmaschine weil es eben tatsächlich so ist dass sie die Nennleistung nicht auf Dauer aushalten müssen. Nur mit Permanentmagnet-Generatoren kommt man bei so kleinen Spannungen auf einen Wirkungsgrad von mehr als 90 %.

Trotzdem ist das direkte Laden mit einer Lichtmaschine in der Regel nicht schlechter als die Kombination aus 230 V Generator und Ladegerät. Einmal hat auch der kleine 230 V Generator nur einen Wirkungsgrad von vielleicht 80 % - 85 %, zum Anderen haben die typischen 12 V Ladegeräte auch nur einen Wirkungsgrad von 70-80 %. Man braucht sich dazu nur mal die Ladeleistung im Vergleich zur maximalen Leistungsaufnahme ansehen.

Für ein kleines Eigenbau-BHKW für ein Wohnmobil halte ich die Lösung mit einer Lichtmaschine für wesentlich einfacher zu realisieren. Und man bekommt Lichtmaschinen für wenig Geld vom Schrott.
BHKW:
Die Hauptwärmeenergie kommt aus dem Auspuff, nur ein kleiner Teil wird über das Kühlwasser abgegeben. Der Wärmetauscher für die Heizung muß also in die Auspuffanlage. Hier macht es dann keinen Unterschied, ob die Maschine Luft- oder Wassergekühlt ist. Ein Benzinmotor heizt übrigens besser.
Der heizt eben besser weil der Wirkungsgrad noch schlechter ist, insbesondere gerade im Generatorbetrieb, da er hier nicht im Bestpunkt betrieben werden kann.

Dei der Abnahme der Wärme vom Auspuff muss man vorsichtig sein, da sonst der Wasserdampf im Abgas im Auspuff kondensiert und sich dann Schwefelsäure bildet die dem Auspuff sehr schnell zerstört.

Und wenn man den Lärm minimieren will geht an einem wassergekühlten Motor kein Weg vorbei. Ich würde bei so kleiner leistung eher zu einem kleinen wassergekühlten Chinamotor greifen, als einen völlig überdimensionierten PKW-Motor so kastrieren. Der PKW Motor hätte wohl bei der geringen Last nur einen Wirkungsgrad der deutlich unter dem eines Kleindiesels liegt. Die viele Wärme die er dabei erzeugt wieder los zu werden verursacht auch wieder viel Lärm.

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#23 Beitrag von tauchteddy » 2011-02-25 8:09:33

Ich muss mal kurz das Problem skizzieren (hätte ich vielleicht am Anfang machen sollen):

Meine Batterien schwächeln nach jahrelanger Benutzung ein wenig. Früher hielten sie 10 Tage, jetzt nur noch 6. Ich kann aber nicht jederzeit laden fahren, muss mich an bestimmte Zeiten halten.
Wenn ich aber jeden Tag 100Ah nachladen kann, die Batterien dadurch nur als Kurzzeitspeicher arbeiten und nicht mehr auf 50%, sondern nur noch auf 90% entladen werden, erhoffe ich mir eine verlängerte Lebensdauer.
Der Kraftstoff - Heizöl - ist sowieso an Bord, wenn ich jetzt noch mehr als bisher brauche, lohnt sich wirklich ein Tank im LKW, was den EK weiter senkt auf z.Zt. 80ct gegen 150ct für Benzin.
Ob viel Wärme produziert wird, ist nicht sooo wichtig, obwohl es schon schön wäre, im Winter per Knopfdruck den Generator zu starten und damit auch ein wenig Wärme zu machen, im Sommer erhoffe ich mir davon warmes Wasser, bisher habe ich da nur kaltes, weil ich Warmwasser mit der Heizung mache ...

Wichtig ist, dass das ganze relativ leise ist, und da soll der Kühlmantel helfen. Außerdem soll er fest eingebaut sein, was den Lärm weiter senkt, aber thermische Probleme bereiten könnte.
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#24 Beitrag von egn » 2011-02-25 8:17:03

tauchteddy hat geschrieben: Was gegen einen Moppel spricht? Ein leises Modell, zum Beispiel von Kipor, kostet 600€, also kein Preisvorteil. Dafür aber Handstart statt E-Start und Luftkühlung. Und der 600€-Kipor müsste möglicherweise doppelt so lange laufen, weil ich nicht sicher bin, ob er beide Ladegeräte betreiben kann. Wenn nicht, liefert er also nur 50Ah gegen geplante >100Ah.
230V-Geräte kann ich immer betreiben, deshalb brauche ich ja den Generator: um Strom zu machen. 12V-Geräte habe ich wenig.
Ich habe einen Kipor 2000TGE und damit liegt die Grenze ziemlich genau bei 50 A Ladeleistung. Wenn ich meine Ladegeräte nicht stufenlos einstellen könnte, könnte ich nur eins davon mit 30 A betreiben.
Ich halte den Kipor auch nicht unbedingt für den langjährigen Dauerbetrieb geeignet. Man müsste wohl alle 50 h einen Ölwechsel machen. Und "leise" sind diese Generatoren nur wenn sie weiter weg stehen, oder im Leerlauf laufen. Unter Vollast möchte ich so ein Teil nicht direkt im Auto betreiben.

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#25 Beitrag von unknow74 » 2011-02-25 8:48:03

...kleine tragbare Diesel gibts m.W. bei www.neander-motors.com
MfG Chrischan

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#26 Beitrag von osterlitz » 2011-02-25 10:23:07

Hi,
egal, wie man es dreht, man kommt kaum auf einen sinnvollen Selbstbaupreis. Ich habe mal so einen Eigenbau gesehen, das sollte nur ein wassergekühlter Stromerzeuger aus einem Lombardini-Motor mit Kühler und einem Generator werden. Das war so schwierig mit der Laststeuerung und der Kühlung, bis es fertig war waren 8.000 EUR weg und das Ding überhitzte immer noch...

Es gibt schon entsprechende Systeme, die sehr interessant sind:

http://www.airproair.com/pdf/Ecowind/Ec ... ements.pdf

Das Teil ist von Lombardini hergestellt, also sicher auch als 220V-Version in der EU zu kriegen.

Zugrunde liegen meist die kleinsten Diesel, also 1-2 Zylinder. Der Verbrauch liegt bei 0,5 - 0,7 Liter je Stunde, also einiges höher als eine normale Standheizung. Meist sind Marinekühler dran, die haben ja schon einen Wassermantel und sind schön klein. Damit wird das Abgas auch recht leise (60dB!) Dann braucht man noch Generator, Kompressor, Verdampfer, Heizregister, Rohre und Steuerung, dann weiß man auch, wo der Preis herkommt..

Zu beachten ist das Wartungsintervall von 380 Stunden, das ist sicher dem kleinen und leichten Bau zu verdanken.

Angegeben wird so ein Teil mit 7100 USD.

http://www.rrpub.com/ccj/2007ccj_special_report.pdf

Grüße,
Stefan
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Veit M
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#27 Beitrag von Veit M » 2011-02-25 10:32:44

Irgendwie schreit das nach einem Stirling-Motor.
Leider hab ich da in der gesuchten Größe noch nichts gefunden.
Die Dinger wären aber zumindest recht leise und beim Brennstoff sehr genügsam.

Ob man so was aus gebrauchten Motorteilen brauchbar selber frickeln kann?

Ciao

Veit

crutchy the clown

#28 Beitrag von crutchy the clown » 2011-02-25 12:09:09

Das war so schwierig mit der Laststeuerung
Stimmt, das ist ein weiteres Problem.

Hat der Motor keine eingebaute Drehzahlregelung, kann man sich hier manchmal die Zähne ausbeißen. Die meisten Regelungen haben einen Integralanteil, d.h. sie sprechen verzögert an, was zu Regelschwingungen führt. Diese in den Griff zu bekommen, fällt selbst Profis schwer. Bei Baustellenkompressoren kann man oftmals ein "Sägen" in bestimmten Belastungssituationen beobachten. Dann muß die Einstellung der Regelung angepaßt werden, und das Problem wurde auf andere Belastungssituationen verschoben.

Die Probleme bei Limas und Generatoren für Festspannung:

1) Lichtmaschine
- die Lichtmaschine kann den Motor im unteren Drehzahlbereich abwürgen, d.h. z.B. beim Motorstart

2) Festspannungsgenerator
- es muß die Drehzahl und am besten auch noch die Spannung des Generators geregelt werden. Man hat also zwei miteinander gekoppelte Regelungen, die grundsätzlich zu Regelschwingungen neigen.
- selbst bei eingebauter elektronischer Spannungsregelung im Generator darf die Drehzahl nicht zu hoch werden, da sonst bei Regelungsvorgängen Überspannungen entstehen können.
- die Drehzahlregelung des Motors birgt die Gefahr der Regelschwingung (Sägen der Drehzahl). Dieses Problem ist sehr schwierig zu lösen, u.a. mit Dämpfungen und Verzögerungen. Am einfachsten geht es mit etwas Erfahrung elektronisch zu lösen.

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monster
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#29 Beitrag von monster » 2011-02-25 14:56:08

Hol doch nen Hatz Diesel Motor

http://www.hatz-diesel.com/index.php?id=66


Da gibt es bestimmt ne Möglichkeit auch ein BHKW zu betreiben.


Gruß, Alex

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#30 Beitrag von egn » 2011-02-25 15:33:06

Schaut ihr eigentlich bei euren Vorschlägen welche Anforderungen taucheddy hat?

Wenn er was leises wassergekühltes sucht dann kommen wohl luftgekühlte Lärmmacher nicht in Frage.

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