Brauche Hilfe zum Thema Einspritzpumpen-Einstellung

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flute
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Brauche Hilfe zum Thema Einspritzpumpen-Einstellung

#1 Beitrag von flute » 2009-09-15 18:07:32

Wir haben wegen starken schwarzen Rauch Luft- und Dieselfilter getauscht sowie auch die Einspritzdüsen erneuert und die Einspritzpumpe überholen und einstellen lassen. Im Zuge der Überholung der ESP ist die vorhandene Membran-Förderpumpe gegen eine Kolbenpumpe ausgewechselt worden, mit der dann die ESP eingestellt wurde. Zusätzlich haben wir einen Wasserabscheider eingebaut.
Jetzt zieht der Magirus (BF6L913) sehr gut, aber er raucht immer noch verhältnismäßig stark, in bläulich-schwarzem Farbton. Die Einspritzpumpe ist in einem Fachbetrieb gemäß der Pumpenspezifikation eingestellt worden.
Wir fragen uns, wird eine Einspritzpumpe generell nur auf der Basis ihrer Spezifikationen eingestellt oder auch in Abhängigkeit von Daten des eingebauten Motors? Wir nehmen an, dass die Einspritzpumpe jetzt zu fett eingestellt ist, oder? Haben wir etwas vergessen, zusätzlich zu reinigen, einzustellen oder auszutauschen? In diesem Zusammenhang, was ist der Spritzversteller? Was würdet Ihr jetzt noch machen?

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Transporter
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#2 Beitrag von Transporter » 2009-09-15 20:58:11

Hallo.

Wurden denn die Düsen zusammen mit der Pumpe überprüft? Pumpenüberholer prüfen gerne beides in Kombination...

Grüße,

Transporter
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http://www.youtube.de/user/uebertragungswagen

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Tharos
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#3 Beitrag von Tharos » 2009-09-15 21:29:55

Hallo,
um nur mal eine weitere Möglichkeit aufzuzeigen, die Rauchentwicklung könnte meines Wissens nach auch daher kommen das der Förderbeginn der ESP nicht ganz mit der Vorgabe übereinstimmt. Wenn das Antriebsrad der ESP nicht in der richtigen Stellung auf den Stuerrädern sitzt kann es sein das sie zu früh Diesel fördert und einspritzt und dann die Verbrennung nicht vollständig abläuft was in der Rauchbildung resultiert.

flute
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Einspritzpumpen-Überprüfung

#4 Beitrag von flute » 2009-09-16 9:33:00

Transporter hat geschrieben:Hallo.

Wurden denn die Düsen zusammen mit der Pumpe überprüft? Pumpenüberholer prüfen gerne beides in Kombination...

Grüße,

Transporter
Hallo, Transporter,

danke für Deine Antwort.
Zuerst wurden die Einspritzdüsen erneuert und gemäß der Düsenspezifikation eingestellt und dann eingebaut. Danach wurde die Pumpe ausgebaut, komplett überholt und alle Elemente und Ventile erneuert, auf der Testbank nach der Pumpenspezifikation eingestellt und wieder eingebaut.
Weißt Du, ob i.a. Pumpenüberholer die Pumpe auch Motor-abhängig einstellen?

Gruß, flute

OliverM
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Re: Einspritzpumpen-Überprüfung

#5 Beitrag von OliverM » 2009-09-16 9:38:16

flute hat geschrieben:
Transporter hat geschrieben:Hallo.

Wurden denn die Düsen zusammen mit der Pumpe überprüft? Pumpenüberholer prüfen gerne beides in Kombination...

Grüße,

Transporter
Hallo, Transporter,

danke für Deine Antwort.
Zuerst wurden die Einspritzdüsen erneuert und gemäß der Düsenspezifikation eingestellt und dann eingebaut. Danach wurde die Pumpe ausgebaut, komplett überholt und alle Elemente und Ventile erneuert, auf der Testbank nach der Pumpenspezifikation eingestellt und wieder eingebaut.
Weißt Du, ob i.a. Pumpenüberholer die Pumpe auch Motor-abhängig einstellen?

Gruß, flute
Klar werden die Pumpen Motorabhängig eingestellt , da jedes Pumpenbaumuster in den unterschiedlichsten Motoren mit unterschiedlichen Leistungen eingebaut wurden.

Grüße
Oliver
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flute
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#6 Beitrag von flute » 2009-09-16 10:22:04

Tharos hat geschrieben:Hallo,
... eine weitere Möglichkeit ..., das der Förderbeginn der ESP nicht ganz mit der Vorgabe übereinstimmt. Wenn das Antriebsrad der ESP nicht in der richtigen Stellung auf den Stuerrädern sitzt kann es sein das sie zu früh Diesel fördert und einspritzt und dann die Verbrennung nicht vollständig abläuft was in der Rauchbildung resultiert.
Danke, Tharos, für Deine Antwort.

Wir haben unseres Wissens am Antriebsrad der ESP nichts geändert. Vor dem Ausbau der Pumpe haben wir den Motor auf Förderbeginn des 1. Zylinders gestellt und ihn dann nicht mehr weiter gedreht. Und später so die Pumpe wieder eingebaut.
Da auf der Antriebswelle der ESP ein Key ist, läßt sich die ESP nur in dieser Position einbauen. Entweder ist sie richtig eingebaut (somit der Förderbeginn unverändert) oder sie ist um 360 Grad verdreht (dann würde der Motor gar nicht starten).

Gruß, flute

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Re: Einspritzpumpen-Überprüfung

#7 Beitrag von flute » 2009-09-16 10:58:00

OliverM hat geschrieben:
flute hat geschrieben:
.....
Weißt Du, ob i.a. Pumpenüberholer die Pumpe auch Motor-abhängig einstellen?

Gruß, flute
Klar werden die Pumpen Motorabhängig eingestellt , da jedes Pumpenbaumuster in den unterschiedlichsten Motoren mit unterschiedlichen Leistungen eingebaut wurden.

Grüße
Oliver
Danke, Oliver.

Hier in Namibia meint der Pumpenexperte, dass es für unser Fahrzeug/Motor (Magirus Deutz 120-16, 169 PS, Motor BF6L913 6-Zylinder-Reihenmotor mit Turbo) und unsere ESP (Bosch 0400 866 081) keine Abhängigkeiten gäbe.

Frage: Kennst Du ein Fahrzeug mit anderer Leistung, in dem diese ESP eingebaut ist, so dass wir das hier dem Experten vorlegen können, damit er die Einstellung vielleicht doch anpassen würde?

Gruß, flute

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#8 Beitrag von Uwe » 2009-09-16 11:17:29

Hallo flute,

ist die Volllastanreicherung korrekt eingestellt?

Grüße
Uwe
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Volllastanreicherung

#9 Beitrag von flute » 2009-09-16 11:50:10

Uwe hat geschrieben:Hallo flute,

ist die Volllastanreicherung korrekt eingestellt?

Grüße
Uwe
Hallo, Uwe,

in unseren Magirus-Deutz Handbüchern finden wir nichts zum Thema "Volllastanreicherung". Würdest Du uns mehr dazu sagen bzw. sagen, wo wir mehr dazu finden können?

Danke, flute

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#10 Beitrag von Uwe » 2009-09-16 12:56:02

Hallo flute,

vom Einlasskrümmer geht eine Druckleitung zur Einspritzpumpe. Darüber wird in Abhängigkeit vom aktuellen Ladedruck die Einspritzmenge variiert. Steht die Einstellung zu 'fett', raucht das Auto, ist sie zu mager, hat es keine Leistung. Wie die Einstellung am 913er konkret funktioniert, habe ich noch nicht nachgeschaut, das müsste sich aber erschließen, wenn man die passenden Deckel an der ESP abschraubt.

Grüße
Uwe
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#11 Beitrag von Hatzlibutzli » 2009-09-16 16:02:25

Morro Flute,

mir fällt da gerade noch ein Grund ein, weshalb Dein Auto rauchen könnte ... Windhoek liegt auf irgendwas um 1650 m über dem Meer und abgesehen von der Namib und dem weiten Osten ist es ähnlich dünn mit der Luft ... da rauchen auch Turbomotoren schon mal ... Saugdiesel auf alle Fälle ... raucht das Auto in Swakop auch, oder erst am Spreetshoogte?

... und ums gefragt zu haben ... einen Schnorchel oder vielleicht zu kleinen Zusatz-Zyclon-Vorfilter hast Du auch nicht eingebaut ...

Grüsse ... Simon

Lutz
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#12 Beitrag von Lutz » 2009-09-17 9:20:52

Bist Du sicher, das dein 120-16 169 PS hat ?

Ich meine die haben 160PS. Die 160PS-Motoren haben einen anderen Turbo-Lader und damit sicher auch eine andere ESP-Einstellung.

Ansonsten haben die BW-Motoren andere Düsen, als die Zivil-Motoren. Hat sicher auch Einfluss auf die Einstellung.

Außerdem habe ich im Deutz-Handbuch gelesen, das es die 124kw-Motoren (169PS) mit A-Pumpe und auch mit MW-Pumpe (also den nächst größeren Typ) gab.

Es spricht also einiges dafür, das es diverse ESP-Einstellungen für die BF6L913 gibt.

Gruß
Lutz

OliverM
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#13 Beitrag von OliverM » 2009-09-17 12:29:45

Hier die Daten :
RB-Schl. Typ Int.Mod. , Liter , kW ,Baujahr , Motor
IVE 73 120-16 ANW 6.1 , 118 , 01/1983 -11/1989 BF6L 913

IVE 460 120-17 ANW , 6.1 ,124 , 07/1989 -09/1990 BF6L 913 /U

IVE 79 150-16 AN... , 6.1 , 118 , 01/1983 -12/1991 BF6L 913

IVE 192 160 R 81 , 6.1 , 107 , 06/1983 -12/1986 BF6L 913

IVE 459 160-17 AN... ,6.1 ,124 , 07/1989 -07/1996 BF6L 913 /U

Desweiteren wurde diese Pumpe noch in diversen Landmaschinen und Schleppern mit unterschiedlichen Leistungen verbaut .

...ich wollte die Prüfwerte noch als PDF. anhängen , bin aber zu dumm dazu .

Grüße
Oliver
Zuletzt geändert von OliverM am 2009-09-17 12:41:55, insgesamt 3-mal geändert.
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#14 Beitrag von Wilmaaa » 2009-09-17 12:36:29

pdf hochladen geht im Forum nicht, hat nix mit Deinen Fähigkeiten zu tun. :happy:
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#15 Beitrag von OliverM » 2009-09-17 12:44:32

...selbst wenn es gehen würde , wäre ich nicht dazu in der Lage . :ninja:

Grüße

Oliver
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DäddyHärry
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#16 Beitrag von DäddyHärry » 2009-09-17 15:01:15

Oliver:
da gibt es z.B. diesen workaround:
PDF mit Reader öffnen, Datei in Zwischenspeicher kopieren, anschließend Bildbearbeitungsprogramm öffnen, aus Zwischenspeicher einfügen, evtl. Größe ändern

So wie hier:
Bild

Jaa, ich hab vorher die folgenden 101 Seiten gelöscht.. :angel:

Gruß Härry
If you want to leave footprints in the sand of times, wear Work shoes.
(Tom Zupancic)

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#17 Beitrag von unihell » 2009-09-17 21:14:38

Hallo
entschuldigung, aber hier herrscht ein konfuses Halbwissen und Verwechslungen. Muss ich mal so sagen, aber bitte nicht so böse gemeint. ;)
Wurden denn die Düsen zusammen mit der Pumpe überprüft? Pumpenüberholer prüfen gerne beides in Kombination...
Mumpitz, die Pumpen werden auf dem Prüfstand mit den passenden Prüfdüsen und Prüföl gefahren, mit Diesel oder gar mit den echten Einspritzdüsen wäre das der reinste Explosionherd.
Sieht dann so aus, oben erkennt man die Prüfdüsen über den Messzylindern. Sorry, ist zwar nicht der neueste Prüfstandtyp, aber ich bin froh überhaupt an einen drannzukommen, ich habe auch leider nur MB-Pumpen :D, sieht aber mit Deutz-Pumpen genau so aus, nur mit gespiegeltem Gehäuse.
Bild
Die Düsen werden separat mit dem echten Arbeitsdruck und Diesel geprüft.

Wir haben unseres Wissens am Antriebsrad der ESP nichts geändert. Vor dem Ausbau der Pumpe haben wir den Motor auf Förderbeginn des 1. Zylinders gestellt und ihn dann nicht mehr weiter gedreht. Und später so die Pumpe wieder eingebaut.
Da auf der Antriebswelle der ESP ein Key ist, läßt sich die ESP nur in dieser Position einbauen. Entweder ist sie richtig eingebaut (somit der Förderbeginn unverändert) oder sie ist um 360 Grad verdreht (dann würde der Motor gar nicht starten).
Dadurch ist der korrekte Förderbeginn nicht gewährleistet, wenn die Pumpe auch nur ein ganz klein wenig geneigt wurde, ändert sich der Förderbeginn. Hier hilft nur die alte Methode, Motor exakt auf FB drehen und dann die Pumpe mit der Überlauf- oder Luftblasen-Methode einzustellen, wer hat, auch mit der Hochdruckmethode, sofern jemand die ensprechende Pumpe dazu hat, alles andere ist Kinderkacke.
Eine Pumpenumdrehung um 360° ist egal, nur wenn der Motor um 360° gedreht wird, steht die Pumpe um 180° falsch.
ist die Volllastanreicherung korrekt eingestellt?
Diesel habe eine Startmengen-Anreicherung und eine Volllastmengenbegrenzung.
Bei Turbos mit LDA wird die Volllastmenge nach dem Start bei zu geringem Ladedruck begrenzt, erst bei vollem Ladedruck wird die Volllastmenge freigegeben. Volllastanreicherung gibt es nur bei den alten Ammis und Russentrucks die fahren nämlich mit Benzin (und natürlich Bootsanker und IFAs), :dry:
Hier mal der gleiche Regler mit LDA (hier mal an der 8-Zylinder-Pumpe)
Bild
Windhoek liegt auf irgendwas um 1650 m über dem Meer und abgesehen von der Namib und dem weiten Osten ist es ähnlich dünn mit der Luft ... da rauchen auch Turbomotoren schon mal
wird der Ladedruck nicht erreicht, egal in welcher Höhenlage, begrentzt die LDA die Volllastmenge. Die LDA-Dose bewegt den Regelstangenanschlag unterhalb der Volllastmenge, ist der Ladedruck ausreichend, was so ab 1500U/min der Fall sein wird, so wird die Volllastmenge vom Volllastanschlag berenzt, alles andere wird dann weggeschaltet.

Was sagt denn der Spritzversteller, wenn der nämlich streikt kannst du die Pumpe und Düsen reparieren sooft du willst. Den Spritzversteller kannst du auf dem Pumpenprüfstand nicht kontrollieren. Das geht nur am laufenden Motor mit nem Piezo-Geber und ner Strobo-Lampe.
Ansonsten rauchen tut der Diesel bei zuviel Spritt oder zu wenig Luft.
Beim RQV-Regler kann man die Vollastmenge bequem einstellen, also einfach mal ne Umdrehung zurücknehemen und dann mal schauen.
Auf alle Fälle den Förderbeginn exakt einstellen. Evtl würde ich mal den Lufi wegnehmen.
Außerdem habe ich im Deutz-Handbuch gelesen, das es die 124kw-Motoren (169PS) mit A-Pumpe und auch mit MW-Pumpe (also den nächst größeren Typ) gab.
Die MW-Pumpe hat ein steiferes Gehäuse um einen höheren Einspritzdruck zu erreichen, die Größen überschneiden sich im großen Bereich, sind in dem hier gefragten Bereich gleich, beide gibt es mit 90er Stempeln. Nur der Einspritzdruck, der ja bekanntlich von der Düse bestimmt wird, kann bei der MW-Pumpe durch eine steilere Nockenwelle eher erreicht werden, was eine schnellere Zerstäubung durch eine kürzere Öffnungsphase bewirkt. Daher wird wohl beim Einbau der MW-Pumpe auch die andere Düsenbestückung herrühren.

Wenn dein Prüfstandmensch Einstellwerte braucht, mal in einer guten Deutzbude nachfragen, die Boschmenschen kennen nur Pumpendatenblätter, wissen aber selten, welches zu welchem Motor passen würde. Man müsste zuerst also mal wissen, Turbo, mit oder ohne LDA, (evtl mit ADA)
Motortyp, Pumpentyp und Reglertyp?

@ Oliver
in Bau- und Landmaschinen wird der RSV-Regler verwendet, die max. Drehzahl ist üblicherweise geringer gegenüber Fahrzueugmotoren wegen der Stunden- bzw Dauerleistung, bei Fz-Motore geht man mehr in Richtung Maximal-Leistung. Daher sind die Datenblätter nicht so einfach übertragbar.
Zuletzt geändert von unihell am 2009-09-17 21:29:12, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Helmut

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#18 Beitrag von vikingswen » 2009-09-17 21:38:02

Hallo Helmut,
Dein Beitrag erinnert mich an meine Landmaschinenmechanikerlehre. Benutzt du immer nur die Gradeinteilung and der Kurbelwelle? Ich habe es auch gelernt ein Ventil zu benuetzen, dieses auf dem Kolben sitzend mit einer Messuhr messen, um den FB einzustellen. Man muss natuerlich die Ventilfeder und keeper(leider ist mir das deutsche Wort entfallen) abnehmen Nimmst du bei der Ueberlaufmethode eine dafuer angefertigte Einspritzleitung um die ESP einzustellen?

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#19 Beitrag von unihell » 2009-09-17 22:35:03

Hallo vikingswen

normalerweise reicht die Gradscheibe auf der Kurbelwelle. Wenn der passende Wert nicht eingeschlagen ist, kann man den neuen Wert über den Durchmesser errechen.
Mit dem Ventilhub messe ich nur den OT aus, wenn ich ihn nicht auf der Riemenscheibe finde ( Gleicher Hub vor und nach OT und dann die Mitte kennzeichen.) Es gibt ausserdem nur für wenige Motore den Einstellwert vom Ventilhub für den FB .

Mit Ventilkeeper meinst du sicherlich die beiden Keile zwischen Ventil und Ventilteller.

Ich benutze normalerweise keine Überlauf-Methode sondern die Blasenmethode. Dazu blaest man bei abgenommenem Druckventil (wie auch bei der Überlauf-Methode) mit einem Schlauch in das Pumpenhehaeuse. An der Einspritzleitung bzw am Pumpenanschluss dafür wird statt dem Roehrchen ein Schlauch angeschlossen, der in ein Wasserbad fuehrt. Wenn die Steuerkante die Zulaufbohrung verschliesst (wie auch bei der Ueberlaufmethode) stoppt die Blasenbildung.
Das gibt keine Sauerrei mit auslaufendem Diesel und auch keine Fummelei mit der Hand-Foerderpumpe. Und wer hat schon einen Vorratsbecher nur zum Einstellen des FB, ausser du machst das taeglich.
Elegant geht es mit der Hochdruck-Methode, dann kannst du das Druckventil drinnen lassen, die Pumpe überdrueckt bei ca 20 bar das Ventil. Allerdings das Ueberlaufroehrchen brauchst du dann immer noch, und wenn du im eingebauten Zustand kein Auffang-Gefaess anbringen kannst, laeuft die Bruehe über den Motor und versammelt sich in Pfuetzen auf dem Boden. :(
Jeden Tag wo Ich nicht in Alaska bin bereite ich mich vor fuer die naechste Reise vor.
Weiter wie Vancouver Island habe ich es noch nicht gebracht.
Gruß Helmut

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Problem gelöst

#20 Beitrag von flute » 2009-09-24 13:02:22

Unser Problem ist gelöst!

Nur leider konnten wir uns nicht früher melden. Wir waren wieder einige Tage in der Werkstatt, mit der Lösung unseres ESP-Problems beschäftigt, und ohne Zugang zum Internet.

Danke für alle Hinweise von Euch!! Wenn man fernab der Heimat und das Fahrzeug das Zuhause ist, ist es unheimlich hilfreich, Ratschläge und Informationen zu bekommen, was auch den Stresspegel reduziert.

Was ist zum Schluss gewesen:
Nachdem unsere ESP zweimal auf der Testbank war und danach unser Magirus aber immer noch geraucht hat, und zwar hauptsächlich im unteren Drehzahlbereich, wo der Turbo noch nicht (voll) arbeitet, haben wir auf eine weitere Überprüfung bestanden, in einer anderen Firma, mit der Begründung, dass mit der ladedruckabhängigen Regelung etwas nicht stimmt.
Dort wurde festgestellt, dass der LDA („boost compensator“) nicht funktioniert hat. Ob der LDA kaputt war oder vorher unsere ESP nach einem falschen Datenblatt eingestellt worden war, wissen wir nicht. Jedenfalls raucht jetzt der Magirus nicht mehr und seine Leistung ist auch wieder okay.

Vielen Dank an alle Beteiligten für Eure Beiträge!

MB 1017 A
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#21 Beitrag von MB 1017 A » 2009-09-25 13:09:23

Bei mir raucht zwar nix, aber trotzdem Dank an Helmut für die
professionelle Darstellung des Sachverhalts :cool:
Sowas liest man gerne !
Zuletzt geändert von MB 1017 A am 2009-09-25 13:09:53, insgesamt 1-mal geändert.
dura lex, sed lex

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