Verteilergetriebeschaden MAN L2000

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fridolin_22
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#91 Beitrag von fridolin_22 » 2024-02-26 19:07:00

hugobaer hat geschrieben:
2024-02-26 18:48:53
RNU Lager (letztes Bild) haben glaub keinen Innenring, da laufen die Rollen direkt auf der Welle. Dafür muß die Welle auch noch ok sein.
Basti
Auf diesem: download/file.php?id=144822&mode=view Foto sieht das rechte Wellenende ja nicht berauschend aus.
Ist das die Lauffläche vom Rollenlager? Hat es da noch einen Innenring auf der Welle?

Gruß
Marc

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hugobaer
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#92 Beitrag von hugobaer » 2024-02-26 19:10:24

Sieht aus wie wenn da was aufgepresst ist. Wenn da das RNU Lager läuft könnte das eine Lösung von MAN sein die axiales Spiel der Welle erlaubt.
Glück kann man nur haben wenn man faul genug ist!

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autotir
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#93 Beitrag von autotir » 2024-02-26 20:33:49

ralph72 hat geschrieben:
2024-02-25 7:35:32
Nein, das Übersetzungsverhältnis im ersten Gang weiß ich nicht. Könnte man wahrscheinlich über die FIN rausbekommen (WMAL33ZZZ2Y098794)
Ab Werk das ist Getriebe ZF 6S-850 (1290 050 131)
Die Übersetzung: 1G - 6.72/2G - 3.66/3G - 2.18/4G - 1.41/5G - 1.00/6G - 0.79/Rückwertgang - 6.03
Ich verstehe Deutsch etwas, aber ich werde versuchen zu antworten mit Google Wörterbuch.
Gruß Eugene.

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#94 Beitrag von HildeEVO » 2024-02-26 20:36:41

@ Ralph, ich habe dir die VTG Ersatzteilliste per WhatsApp geschickt.

Dort sind alle Teile drin, die Du für die Reparatur benötigst. Es stehen auch Maße der Bauteile in den Listen.
Leider finde ich die ganzen Fotos nicht mehr die ich 2005/06 von meinem VTG gemacht habe. Dort wären sicher die Details noch besser zu sehen.
Vermutlich habe ich sie mit den ganzen Unterlagen aus dem Rechtsstreit, wegen dem VTG, mit dem Verkäufer des LKW weggeworfen/gelöscht!

Ich kann mich leider nicht mehr an die Einzelheiten von dem zerlegten VTG's erinnern!

Schöne Grüße

Chris
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#95 Beitrag von HildeEVO » 2024-02-26 20:40:56

hugobaer hat geschrieben:
2024-02-26 19:10:24
Sieht aus wie wenn da was aufgepresst ist. Wenn da das RNU Lager läuft könnte das eine Lösung von MAN sein die axiales Spiel der Welle erlaubt.
Das Axialspiel wird mit den Gehäusedeckeln und Distanzscheiben eingestellt... Die Deckel werden nur mit Dichtmasse ohne Dichtung montiert. Dabei muss man das Spiel mit den Scheiben ausgleichen. Wenn Neuteile verbaut werden sollte man ein Sortiment an untrerschiedlichen Distanzscheiben haben. Das sind Scheiben, soweit ich mich erinnere, in 0,5 mm Steps!

Grüße Chris
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#96 Beitrag von Wombi » 2024-02-26 20:44:47

Genau das ist die letzte große Hürde....
Ohne ist es fast Arbeit und Geld umsonst.

Gruß, Wombi
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#97 Beitrag von Mark86 » 2024-02-26 21:58:53

Die Scheiben stellen zwar grundsaetzlich das Lagerspiel ein, sind aber eigentlich dafuer gedacht die Fertigungtoleranzen von Gehäuse, Deckel und Wellen aus zu gleichen. Die Lager selbst sind in der Regel so Masshaltig das sie ohne Änderung der Scheiben getauscht werden koennen. Natürlich sollte man das immer ueber pruefen, aber meistens reichen neue Lager und natürlich auch die richtige Dichtmasse...

Wenn das nur ein einfaches Rollenlager ist, kann das gar keine Achsialkraefte aufnehmen, Lagerspiel zum einstellen gibt es dann auch nicht, das betrifft in der Regel nur Schraegrollenlager.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#98 Beitrag von autotir » 2024-02-26 23:34:30

Hallo Ralph

Liste der Einzelteile (VTG G300 1:2 I = 1,723 mit Ausgleich Flansch 120/120/120)
Zeichung 1
Pos. 9 MAN-Nr. 81.37261-0000 Innenring
Pos. 10 MAN-Nr. 06.32730-0500 Zylinderrollenlager RNU2309
Pos. 11 MAN-Nr. 81.37260-0000 Innenring
Pos. 12 MAN-Nr. 06.32710-0600 Zylinderrollenlager RNU309 (58,500x100,000x25,000)
Pos. 20 MAN-Nr. 06.32499-0001 Kegelrollenlager 32211-J2 (55,000x100,000x26,750/25,000)
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0188 Passscheibe 55x63x6,000-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0174 Passscheibe 55x63x6,075-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0175 Passscheibe 55x63x6,150-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0176 Passscheibe 55x63x6,225-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0177 Passscheibe 55x63x6,300-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0178 Passscheibe 55x63x6,375-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0179 Passscheibe 55x63x6,450-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0180 Passscheibe 55x63x6,525-c60
Pos. 21 MAN-Nr. 81.90710-0181 Passscheibe 55x63x6,600-c60
Pos. 22 MAN-Nr. 81.90710-0187 Passscheibe 87x99x3,5-ST55
Pos. 13/ Pos. 23 MAN-Nr. 81.90701-0119 Passscheibe 87x99x1,0-ST2K60
Pos. 13/ Pos. 23 MAN-Nr. 81.90701-0121 Passscheibe 87x99x0,5-ST2K60
Radialwellendichtring vorne (oben und unten) und hinten 06.56279-0235 (60x80x10 FPM). zusammen gleich 6 Stueck (2 per Flansch)
Corteco-Nr. 01003282B (60x80x10)
Zeichung 2
Pos. 3/ Pos. 27 MAN-Nr. 06.31429-0082 Rillenkugellager 6209J
Pos. 12 MAN-Nr. 06.32700-1000 Zylinderrollenlager RNU213 (79,600x120,000x23,000)
Pos. 22 MAN-Nr. 06.32720-0600 Zylinderrollenlager RNU409
Wenn Sie weitere Teilenummern aus dem Bild benötigen, fragen Sie bitte nach.
Dateianhänge
VTG_G300.png
VTG_G300(2).png
VTG_G300(2).png (34.95 KiB) 1233 mal betrachtet
Zuletzt geändert von autotir am 2024-02-27 0:27:21, insgesamt 1-mal geändert.
Ich verstehe Deutsch etwas, aber ich werde versuchen zu antworten mit Google Wörterbuch.
Gruß Eugene.

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#99 Beitrag von Wombi » 2024-02-27 0:20:20

Wird jetzt wirklich das G 300 für DAS Fahrzeug repariert ?

Zum Heimfahren evtl. eine schnelle Lösung, zum Weiterreisen für mehr als Urlaub ....... :(

Gruß, Wombi
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#100 Beitrag von autotir » 2024-02-27 0:29:54

Möglicherweise kostet die Reparatur weniger als das Abschleppen und hält das Auto für eine weitere gründliche und korrekte Umrüstung in Bewegung.
Ich verstehe Deutsch etwas, aber ich werde versuchen zu antworten mit Google Wörterbuch.
Gruß Eugene.

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#101 Beitrag von möp » 2024-02-27 0:38:25

ja denk auch, dass das Fahrzeug so am schnellsten wieder mobil ist
und im zweiten Gang Untersetzung ist das ganze auch dauerfest :angel:

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#102 Beitrag von ralph72 » 2024-02-27 9:23:13

mal schauen ob das was wird, denn die Lager dürften wohl noch aufzutreiben sein. Ja, RNU bedeutet Lager ohne Innenring. Die 2 Innenringe, die ich benötige
1 x MAN-Nr. 81.37261-0000
1 x MAN-Nr. 81.37260-0000

werden wohl eher die Herausforderung.

Und nein Wombi, das ist nicht die Dauerlösung. Ich warte auf das Getriebe aus Österreich. in der Zwischenzeit, damit es hier nicht so langweilig ist mit der Warterei, versuche ich die Lager zu tauschen, neue Dichtungen rein und das defekte Getriebe im Kofferraum als Back up, falls nochmal was passieren sollte bis zu Endlösung...

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#103 Beitrag von sico » 2024-02-27 11:09:56

Du könntest in der Wartezeit auch gleich noch die Wellendichringe an den Radnaben der Vorderachse erneuern.
Das ist nämlich auch eine bekannte Schwachstelle bei MAN.
LG.Sico

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#104 Beitrag von ralph72 » 2024-02-27 11:33:55

Hallo sico, wieso weißt du, dass die auch nicht ganz dicht ist ?? :D :D :D

Noch eine Frage zum Übersetzungsverhältnis des VTGs. Das verbaute G300 hat 1:1,723
parallel bin ich ja auf der Suche einer permanenten Lösung mit einem stärkeren Getriebe.
Soweit verstanden wäre das G1000 eine Option .. mit vielen Modifikationen der Aufhängung, Kardanwellen, Ansteuerung ... verbunden .. dennoch möchte ich mich lieber gleich mit dem Thema beschäftigen als dann wenn das G300/450 wieder bricht...
Also .. auf was muss ich schauen beim Übersetzungsverhältnis?

Nur um es zu verstehen als Beispiel:
Das verbaute G300 hat 1:1,723 und das G450 1:1,83 ... heißt das, dass meine Geschwindigkeit um 6,2% höhe läge mit dem G450? mir gehts dabei nur um das Übersetzungsverhältnis richtig zu verstehen....


Danke euch

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#105 Beitrag von lura » 2024-02-27 12:09:41

Die von dir benannten Übersetzungsverhältnisse geben die Übersetzung in der Untersetzung an. Dh. in der Untersetzung mit dem G450 fährt der MAN langsamer als mit dem G300. Parallel erhöht sich das Moment im Antriebsstrang hinter dem Getriebe. Das sollte kein Problem für die Achsen darstellen.

Das mit dem G300 schon mal reparieren finde ich einen guten Plan. Wie lange hat die Kombi den gehalten?
Gruß
Bernd

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#106 Beitrag von möp » 2024-02-27 12:31:28

hab hier gerade einen 12.232 mit D0826LF08 Motor
der hat von MAN das G450 VTG verbaut
Getriebeübersetzung habe ich jetzt nicht vorliegen aber der Motor sollte doch knapp über 600Nm haben

evtl. nochmal überlegen ob der Umbau auf das G450 nicht doch ausreicht, sollte um einiges einfacher und schneller erledigt sein

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#107 Beitrag von HildeEVO » 2024-02-27 13:48:19

Dad 350-er ist sicher besser als das 300-er.

Wie bereits geschrieben bleiben die konstruktiven Schwachstellen der VTG.

Grüße Chris
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#108 Beitrag von ralph72 » 2024-02-27 14:20:09

ah ok... das angegebene Übersetzungsverhältnis ist für die Untersetzung. und sonst ist es 1:1

ja, ein 450er wäre auch meine erste Wahl gewesen, da ich auch wenigsten umbauen müsste.
Als ich es in Ö bestellt und versandt habe, wurde mir auch zigfach zugesichert, dass es ein 450er ist. Nach weiteren Recherchen habe ich allerdings gesehen, dass es auch wieder ein G300 ist.
Das defekte G300 zu reparieren scheint fast unlösbar zu sein, da die beiden Innenringe der RNU Lager nicht mehr zu haben sind. Eine Fertigung wäre noch eine Möglichkeit ... aber das ist halt alles viel Aufwand für ein Getriebe, welches unterdimensioniert bleibt.

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#109 Beitrag von landyfahrer » 2024-02-27 14:34:28

Moin,
unser Drama mit dem VTG wurde ja schon weiter oben verlinkt...

Was wiegt denn Dein MAN?
Wir haben mit dem MAN 16.232 ca. 14 -14.5 t Reisegewicht
Das G450 war in unserem Fz. zwei mal !!! mit Totalschaden ausgestiegen (nach Einbau eines neuen VTG)
und das jeweils nach kurzer Laufleistung.
Bei Stepsover - gleiches Fz. ähnliches Gewicht war es auch das G450

Ich war bei meiner Recherche zu unserem Schaden auf noch weitere vergleichbare Fälle mit dem G450 gestossen...


Viele Liebe Grüße,
Derzeit aus der marokkanischen Wüste
Stefano
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have started our life as digital nomads in spring 2019.
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#110 Beitrag von Mark86 » 2024-02-27 14:35:06

Kannst du kein normales Rollenlager einbauen?
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

ralph72
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#111 Beitrag von ralph72 » 2024-02-27 15:35:34

Mein Fahrzeug wiegt um die 7,5to

das Thema ist, dass die Welle 47 irgendwas mm hat, da gibts kein Lager. Zumindest nicht, das ich wüsste

Und ja, anscheinend soll es auch genug Schäden mit einem G450 geben

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#112 Beitrag von sico » 2024-02-27 20:02:38

Hallo Ralph,
Ich hab mir mal deine Fotos von deinem teilweise zerlegten 300er VTG angesehen.
Ich sehe darauf, daß alle Lageraußenringe der Lagerungen der drei Wellen im Lagerdeckel angeordnet sind.
Das ist leider eine sehr schlechte Methode der Lagerung. Üblich ist, daß die Lageraußenringe im Gußgehäuse des VTG sitzen und damit die Lagerkräfte direkt ins Gußgehäuse eingeleitet werden.
Das Übertragen der Lagerkräfte über den Deckel ist gemäß guter Konstruktionsrichtlinien eigentlich verboten. So ist es jedenfalls in den gängigen Lehrbüchern für Konstruktionslehre sowie in den Unterlagen zur Gestaltung von Wälzlagerungen der bekannten Lagerhersteller INA-FAG etc zu sehen.
So ein dünnwandiger Lagerdeckel ist viel zu filigran relativ zu den hohen Kräften, die hier auftreten. Dazu kommt, daß der Lagerdeckel keine formschlüssige Zentrierung aufweist und allenfalls mit einigen Paßstiften an seiner Position gehalten wird. Diese Paßstifte, falls vorhanden (auf den Fotos nicht zu sehen) , sind nicht geeignet zur Übertragung der Lagerkräfte.
Erschwerend kommt dann noch hinzu, daß für die Lagerinnenringe keine Lagernormteile verwendet wurden, sondern kundenspezifische Sonderteile.
Mein Eindruck nach nur kurzer Sichtung der Fotos:
Eine völlig mißglückte Konstruktion.
Hab ich so noch bei keinem VTG von anderen Herstellern wie Iveco, Magirus, ZF, Getrag, Steyr etc gesehen
Unzählige Schäden im täglichen Einsatz bestätigen leider meine Einschätzung.
Du solltest also nach provisorischer Reparatur unbedingt innerhalb kurzer Zeit auf ein belastbares VTG umrüsten.
Auf Weltreise brauchst du m.E. mit diesem kleinen VTG jedenfalls nicht zu gehen.

LG
Sico

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#113 Beitrag von HildeEVO » 2024-02-27 21:50:14

Danke Sico,

ich habe ja bereits mehrfach geschreiben, dass ich mit dem G300 und Anfangs leerem Fahrgestell G90 150 FAE Probleme hatte.
Das Problem aus meiner Sicht, war aber nicht die Lagerung der Wellen sondern das Pilotlager in der geteilten Welle ganz unten. Auf der Explosionszeichnung sieht man das nicht so richtig. Die Ausgangswelle ist 2-geteilt und im Differenzial mit einem Pilotlager zusammen gesteckt. Das kleine Lager muss somit alle Kräfte, die auf den Differzialkorb wirken, aufnehmen. Dies führt zwangsläufig zur Überlastung des Pilotlagers (Nr. 24) das zudem auch noch als Gleitlager ausgeführt ist.

Die Konstruktion ist maximaler Mist. Und, Sico, das VTG wurde vermutlich in deiner Grundschulzeit konstruiert. Ob es damals schon diese Vorgaben gegeben hat?!?

Bei meinem Problem vermute ich folgendes: Mir flog immer der Straßengang raus, wenn die Belastung gleichmäßig über eine bestimmte Strecke anlag. Z.B. 80 Km/h Autobahn. Nach 2-3 km sprang der Gang raus und ich hatte keinen Kraftschluss mehr. Nach wegnahme vom Gas war alles wieder Ok. In der Untersetzung hatte ich das Problem nicht. Meine Überlegung. Die Schiebemuffe (2) auf der Eingangswelle hielt nicht bei Belastung. Die Verzahnung am Zahnrad und in der Muffe ist hinterschnitten um die Muffe bei Belastung auf Position zu ziehen. Meine Schiebemuffe und das Zahnrad wießen leichte Abnutzungsspuren auf. Man konnte das nicht ausmessen. Ich hatte zumindest keine Möglichkeiten dazu. Fakt: Durch das verschlissene Pilotlager an der Ausgangswelle, hat sich vermutlich eine Schwingung aufgebaut, die dazu führte, dass die Muffe sich vom Zahnrad wegbewegte und schließlich abrutschte. Nach Wegnahme der Last (Gasfuß heben) sprang die Muffe wieder, durch die Federkraft des Schaltzylinders, auf das Zahnrad und alles war gut! Bis zum nächsten Mal. Von Mal zu Mal wurde das schlimmer...

Ich habe dann als Abhilfe das Pilotlager aus Messingbronze nachgefertigt, da der Verschleiß zu groß war und ich neue Wellen gebraucht hätte. Der Stummel auf der anderen Seite habe ich mit einer gehärteten Hülse bestückt. Alles rundschleifen lassen.
Das Lager auf dem die Zahnräder der Eingangswelle laufen, bestehen je auf einer Hülse (7) und zahlreichen Rollen (8) diese Konstruktion habe ich an Starßengang ebenfalls durch ein Gleitlager aus Stahl ersetzt. Die Hülsen wurden gehärtet mit 3 Schmiernuten versehen und auf 2/100 mm Maß geschliffen. Durch Verschleiß war die Oberfläche der Eingangswelle des Straßengangs durch die Lagerkonstruktion unbrauchbar und das Zahnrad konnte Axial kippen. Das hat sicher auch zum Rausspringen des Gangs beigetragen. In der Untersetzung kommt keine Last auf das selbst konstruierte Gleitlager, da die Last dann über den Geländegang geht und das Zahnrad nur ohne Last mit dreht.

Ich habe mit dieser Konstruktion und rund 10 t Gesamtgewicht ca. 55 tkm auf unserer 14 monatigen Reise durch 26 Länder bis in die Mongolei, Ägypten und Marokko geschafft. Nach der Reise habe ich das Getriebe zerlegt und optisch keinen Verschleiß oder Schäden entdeckt. Das Auto fuhr mit dem selben VTG noch mehrere Jahre und tausende km mit einem holländischen Ehepar unter anderem durch Südamerika.

Was noch zu sagen ist: Ich habe ein gebrauchtes G300 gekauft, welches dieselben Probleme aufwieß. Ich habe dann von 2 VTG300 die besten Teile genommen und 1 komplettes mit, eben der o.g. Optimierung, zusammen gebaut!

Ich würde das VTG nicht grundsätzlich verteufeln. Man müsste m.M. umfangreiche Änderungen machen, um damit "Sorgenfrei" auf Weltreise zu gehen!

Grüße Chris
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#114 Beitrag von sico » 2024-02-28 11:29:53

HildeEVO hat geschrieben:
2024-02-27 21:50:14
Danke Sico,

Die Konstruktion ist maximaler Mist. Und, Sico, das VTG wurde vermutlich in deiner Grundschulzeit konstruiert. Ob es damals schon diese Vorgaben gegeben hat?!?


Ich würde das VTG nicht grundsätzlich verteufeln. Man müsste m.M. umfangreiche Änderungen machen, um damit "Sorgenfrei" auf Weltreise zu gehen!

Grüße Chris


Servus Chris,
hier lese ich einen kleinen Widerspruch:
"Maximaler Mist" gegen "nicht grundsätzlich verteufeln"
.
Die von mir genannten Konstruktionsregeln gelten schon sehr sehr lange. Die Fa. Getrag hat das VTG Z 65 für die Magirus Allrad-Fahrzeuge Ende der 50er Jahre entsprechend dieser Regeln konstruiert und dann für alle Baureihen wie Mercur, Saturn und Jupiter in Serie geliefert.

Ich habe nur die wenigen Fotos vom TE, und kenne diese MAN-VTGs ansonsten nur von den vielen Schadensmeldungen auf allen Kanälen. Damit kann ich natürlich keine umfassende Analyse erstellen, was in dem VTG sonst noch alles faul ist.
Z.B. Gleitlagerungen in einem Kfz.-Getriebe. Welch krankes Hirn hat denn das erfunden?

LG
Sigi

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#115 Beitrag von Donnerlaster » 2024-02-28 12:48:07

Hättet ihr dieses 300er VTG nicht schon mal vor Jahren so ,niederschreiben' können?
Ich hab jetzt ein echtes Problem: wie konnte ich meine ganzen Reisekilometer nur mit meinem 150 PS G90 nur ohne VTG - Probleme abreißen? Und wenn ich dann noch an meine Offroad Strecken denke .

Nee Leute, das ist unfair.


Aber jetzt mal im Ernst: ich hab zumindestens bzgl G90 nicht von so vielen VTG Problemen gehört und gelesen. Übertreibt ihr da nicht ein bisschen?

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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#116 Beitrag von Strom » 2024-02-28 13:06:53

Donnerlaster hat geschrieben:
2024-02-28 12:48:07
Aber jetzt mal im Ernst: ich hab zumindestens bzgl G90 nicht von so vielen VTG Problemen gehört und gelesen. Übertreibt ihr da nicht ein bisschen?
Moin.
Grundsätzlich verschiedene Erfahrungen gibt es öfter, siehe hier:
viewtopic.php?f=31&t=107205
Da reicht die Erfahrung von "noch nie von Problemen gehört" bis zu "Problemkind", je nachdem wen man fragt ...

Gruß
Michael
Gedankensprünge + fehlerhafte Grammatik, Interpunktion und Groß-/Kleinschreibung sind sorgfältig eingefügt und Bestandteil dieses Posts.

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Ulf H
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#117 Beitrag von Ulf H » 2024-02-28 13:20:45

... das ist normal und menschlich, dass man seine eigenen Sachen fuer gut hält ... dementsprechend sucht man eher Bestätigung als Schadensberichte ... hat man aber einen Schaden, so sucht man natuerlich Informationen dazu bzw. zur Reparatur ... und genau da tauchen gefuehlt massenweise Berichte auf von anderen, welche ebensolche Schäden hatten ...

... Schaltgetriebe und Verteilergetrieb im Hano waren mir ziemlch schnell als Schwachstelle bekannt, bevor ich da selbst einen Schaden hatte ... Hinterachsdiff nicht ...

... Rost und Vorderachse waren mir am 170-er von vornherein bekannt, ebenso der Stemcoring ... Schaltgetriebe nicht ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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LutzB
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#118 Beitrag von LutzB » 2024-02-28 13:35:39

Donnerlaster hat geschrieben:
2024-02-28 12:48:07
Hättet ihr dieses 300er VTG nicht schon mal vor Jahren so ,niederschreiben' können?
Ich hab jetzt ein echtes Problem: wie konnte ich meine ganzen Reisekilometer nur mit meinem 150 PS G90 nur ohne VTG - Probleme abreißen? Und wenn ich dann noch an meine Offroad Strecken denke .

Nee Leute, das ist unfair.


Aber jetzt mal im Ernst: ich hab zumindestens bzgl G90 nicht von so vielen VTG Problemen gehört und gelesen. Übertreibt ihr da nicht ein bisschen?
Ich kann das auch nicht so ganz nachvollziehn.
Im G90 von Freunden hat die "Knorpelskiste" erst nach über 600.000km, davon viel Piste in Afrika und Südamerika, den Geist aufgegeben. Kein plötzlicher Totalausfall, das Auto ist noch eigenständig in die Werkstatt gefahren.
So schlimm kann's um die Getriebe m.E.n. also nicht stehn.
Was mich allerdings vom Hocker gehaun hat, sind die Preise, die für die wenigen Verfügbaren VTGs aufgerufen werden.

Lutz
Zuletzt geändert von LutzB am 2024-02-28 13:41:29, insgesamt 2-mal geändert.
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lura
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#119 Beitrag von lura » 2024-02-28 13:35:46

Die Magiren haben häufiger Selbstschrauber gefahren als MB und MAN. Daher sind die Themen auch viel mehr im Forum diskutiert worden.
Gruß
Bernd

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Pirx
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Re: Verteilergetriebeschaden MAN L2000

#120 Beitrag von Pirx » 2024-02-28 13:54:30

lura hat geschrieben:
2024-02-28 13:35:46
Die Magiren haben häufiger Selbstschrauber gefahren als MB und MAN. Daher sind die Themen auch viel mehr im Forum diskutiert worden.
Das halte ich für eine sehr gewagte Theorie! :D

Pirx
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