10W-40 statt 15W-40 ???

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Torben
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#31 Beitrag von Torben » 2024-01-08 17:03:06

Kleiner Zwischenbericht:

-16°, Auto umgeparkt.

Vorher 3h an der Motorvorwärmung (ich meine die hat 1,5kW...)
Startet sofort, wenig Blaurauch, keine flackernde Öldruckkontrolle, alles super!
.. braucht halt nur ne Steckdose :dry:
Liebe Grüsse, Torben

Ohne Allrad durch den Schnee ;)

...gewaltig ist auch Torbens Kraft, wenn er mit nem Hebel schafft ;)

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Joerg404114
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#32 Beitrag von Joerg404114 » 2024-01-12 8:07:05

Hallo,

Ich fahre im Deutz Mercur (F6L714) seit 8 Jahren ein Syntheseöl 10W40 mit MoS2 von Fuchs. Diese Öl wird bei uns seit Jahrzehnten in allen Dieselmotoren ältere Bauart verwendet. Mercedes, VW, Land Rover. Bis heute keine schlechten Erfahrungen. Keine Undichtigkeiten, bis jetzt nur gute Erfahrungen damit.
Ich habe auch ein altes Automatikgetriebe von mineralisch auf vollsynthetisches ATF umgestellt. Ist ein riesen Unterschied. Keine Schläge mehr beim Schalten im kalten Zustand.

Grüße

Jörg

PeterM
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#33 Beitrag von PeterM » 2024-01-12 12:22:57

Wenn der abrasive Effekt des Festschmierstoffs sich nicht merkbar gemacht hat, freut Euch. LiquiMoly wirbt damit, mir war die Firma in den 40 Jahren Motorenbau nie sympathisch - aber jeder, wie er mag

Grüsse
Peter

Gogomobil
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#34 Beitrag von Gogomobil » 2024-01-12 16:23:44

Bei gutem/reinem MoS2 gibt es keinen abrasiven Effekt! Der Feststoff lässt sich nicht totdrücken, trennt immer (im Gegensatz zu Graphit das eine minimale Gasmenge zwischen den Schichten braucht schmiert MoS2 auch im Vakuum). Es gibt allerdings einen manchmal auftretenden Nachteil, jedoch eher bei hochbelasteten Benzinern mit hohen Kolbenringtemperaturen: manchmal setzen sich da Kolben- oder Abstreifringe durch ölkohleartige Ablagerungen wohl eher mal fest. Wie, wann und ob das Öl auch ne Rolle spielt, keine Ahnung. Beim Zweitakter noch nie erlebt, da gibt es bei zu magerer Einstellung und selbst dosiertem zu hohen MoS2 Zusatz eher "Fäden" und damit Zündaussetzer an der Kerze, Ringe immer frei. Herstelleröle mit MoS2 dürften da eher mager dosiert sein, da das Zeug teurer ist als Öl. Diesel mit weniger Wärmebelastung, bisher nie nix bemerkt außer längerer Lebensdauer und beim Wechsel von Verschleißteilen einwandfreies Laufbild gleitender und rollender Teile in Motor, Getrieben und Hydro-Lenkung.
Gruß andi

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Joerg404114
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#35 Beitrag von Joerg404114 » 2024-01-12 18:58:56

Hallo,

der Hauptgrund dafür, das ich ein Öl mit MoS2 verwende ist, dass die Feuerwehr nicht so oft gefahren wird, dadurch länger steht, dann der Ölkühler leer läuft und es immer ein paar mehr Kurbelwellenumdrehungen dann braucht bis der Öldruck da ist. Dann ist mit dem Festschmierstoff der Verschleiß beim Kaltstart deutlich geringer.

Grüße

Jörg

DäddyHärry
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#36 Beitrag von DäddyHärry » 2024-04-09 21:23:43

Aus eigener schlechter Erfahrung....
Dachte, wir tun unserem Scirocco II was gutes und geben ihm LiquiMoly mit MoS2...
Ende vom Lied: auf der Autobahn mit Pleuellagerschaden gestrandet, da das MoS2 den Ölkanal vom 1. Zylinder zugesetzt hat.
Seitdem MoS2 nur noch im Caramba!

Gruß Härry
If you want to leave footprints in the sand of times, wear Work shoes.
(Tom Zupancic)

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wrathchild053
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#37 Beitrag von wrathchild053 » 2024-04-10 7:55:43

MartinK hat geschrieben:
2024-01-08 14:56:01
Hallo Peter.

Im Ural ist das auch meine Erfahrung. Ich habe ihn auf ein Delvac1 5W40 umgeölt und weniger Ölverbrauch.

Ich habe wegen der "Classic"-Öle " mild legiert" einen längeren und aufschlussreichen Email-Verkehr mit dem CEO einer namhaften Ölfirma gehabt, die auch "Classic-Öle" produzieren. Darin beschreibt er, dass diese mild-legiert-Geschichten Quatsch sind. Wegen qualitativ schlechterer mineralischer Grundöle (ohne PAO und Ester) werden hohe Mengen Additive verwendet, um ein einigermaßen stabiles Produkt über die Laufzeit zu haben. Warum machen die das? Weil die Kunden den mineralischen Kram wollen und es einen Markt dafür gibt. Die produzieren also Zeugs, was technisch überholt ist, weil es verlangt wird, aber nicht besser ist.

Abgerechnet wird zum Schluss und wenn man nach Ende der Laufzeit eine Gebrauchtölanalyse macht, wird man feststellen, dass die Viskosität um eine Klasse gesunken ist. Vom 15W-40 ist dann nur noch ein 10W-30 übrig. Ich habe einen PKW Oldtimer auf 0W-40 umgeölt und am Ende der Laufzeit war es noch ein 40er Öl und die Benzinverdünnung war geringer, weil PAO kein Benzin aufnehmen und das Benzin besser rausverdunstet.

Die Meinung, zunächst bei der Befüllung der Herstellervorgabe zu folgen, teile ich. Wenn ein SAE 40 empfohlen wird, dann würde ich das unbedingt beibehalten. Wir gesagt: modernere Öle haben idR geringere Kaltviskositäten, die Sinn machen und auch benutzt werden können.

Ich habe mein 7G-Tronic plus hinter einem 5.5 Liter V8 auf Synthese-ATF umgeölt und durchweg signifikant niedrigere Öltemperatur im Getriebe. Im Sommer mit schwerem Anhänger dran gerne mal über 100 Grad. Mit Synthese ATF nie wieder.

Moderne Öle können alles besser und funktionieren bei modernen Fahrzeugen mit Gleitlagerschalen und normalem Ölfilter im Hauptstrom wunderbar.

Gruß Martin

P.S.

Bezüglich Freigaben (ich komme aus der Mercedes -Welt) laufen die Freigaben nach 229.1 aus und kein Hersteller lizensiert das mehr, weil es teuer ist. MB empfiehlt durchweg auf Blatt 229.3 oder 229.5 zurück zu greifen, wo im Prinzip nur noch Öle mit Syntheseanteil und zeitgemäßer Additivierung drin sind. Ich folge dann der Herstellerempfehlung, bevor ich einen überteuerten "Classic" Kram irgend eines Nischenherstellers kaufe.

Viele Öl-Hersteller haben mittlerweile auch das ATF Typ A eingestellt. Auch hier muss man dann zwangsläufig auf was anderes gehen. Ich habe immer das Mobil ATF 200 verwendet, das Datenblatt vom ATF 220 hat eine GM Dexron-Freigabe und dort steht, dass es zum 200er abwärts kompatibel ist.
Wow, :eek:

Was für eine Ansammlung an geballtem Fachwissen über die schwarze Soße. Und ich dachte all die Jahre, ich sei da firm auf dem Gebiet.
Vielen Dank an alle. :unwuerdig:

Gruss Adi
Zivilisation ist die unablässige Vermehrung notwendiger Unnötigkeiten - Mark Twain

Sie kamen mit einer Bibel und ihrer Religion, stahlen unser Land, zerstörten unseren Geist.... und jetzt sagen sie uns, dass wir dem "Herrn" dankbar sein sollen!? - Häuptling Pontiac 1769-

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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#38 Beitrag von Mark86 » 2024-04-10 9:26:05

Man kann auch einfach sauberes und flüssiges Motorenöl nehmen und fertig...
"Probleme" mit Öl kenne ich eigentlich nur von neuen Autos, wenn Zahnriemen in Öl laufen (Ford) die sich mit normalen Motorenölen auflösen oder die Ölqualitätssensoren rumspinnen (Opel) oder die Kisten Öl saufen wie VW/Toyota, wobei man letzteres mit dickerem Öl einfach weg bekommt...

Bei den alten Karren mit denen ich gut 20 Jahre zu tun hatte, kann ich mich an keine Schäden oder Verschleiß erinnern, die aufs Öl zurück zu führen sind, außer es war keines drinnen oder das Öl bestand nur noch aus Teer, weil nie gewechselt...

Wenn ich bei anderen Reparaturen Motoren aufgemacht / zerlegt habe, dann sahen die Motoren von den Leuten die regelmäßig ihr Öl gewechselt haben, eigentlich alle top aus und das bei Laufleistungen, wo gerne die Karosserien um den Motor abgefallen sind... Unlegierte Motorenöle sind da interessant, wo Motoren keine richtigen Ölfilter haben, aber darüber hinaus halte ich den ganzen Classic Kram für Geldschneiderei... Und auch die Abneigung gegen Synth. Öle verstehe ich nicht und teile sie nicht.

Einfach regelmäßig das Öl wechseln und fertig.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Johannes D
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#39 Beitrag von Johannes D » 2024-04-10 14:15:07

Servus,

Also die Diesel-Mercedes PKW die ich aus den 90ern kenne (mit OM60x Motoren) hatten im Normalfall 10tkm Ölwechsel Intervall und Standartmäßig 15w40, ob in der Anleitung noch Einbereichsöle standen kann ich jetzt nicht sagen, aber ich bezweifle es fast.

Der OM601 in meinem 190er hat so ziemlich alles von 15w40 bis 0w40 gesehen und hat trotz alljährlicher Vollgasfahrten mit Wohnwagen und viel Zuladung keine Probleme mit der Motorschmierung gehabt.
Ob die diversen Simmerringe / O Ringe an denen der Motor im höheren Alter (Laufleistung deutlich über 400tkm, genaues weiß man wg defektem Kilometerzähler nicht) Öl verloren hat mit dem „richtigen“ Öl länger gehalten hätten würde ich bezweifeln.
Wombi hat geschrieben:
2024-01-08 3:35:47
10 er Einbereichsöl im Winter und 30er im Sommer.
Hat bis in die 90er Jahre auch bei Mercedes PKW und LKW Neuwagen funktioniert.
Ölwechsel Intervall war 7500 km beim PKW.
cu

Johannes D.

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Torben
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Re: 10W-40 statt 15W-40 ???

#40 Beitrag von Torben » 2024-04-10 18:23:27

Hallo!

Vielen Dank für die ganzen Antworten!

Dann will ich hier auch noch "Ergebnisse" meiner Ölwechselei teilen
Rein subjektiv, gefühlt und sicher nicht reproduzierbar:

Habe auf 10W-40 gewechselt.
Motor läuft/startet gefühlt besser, ruhiger. (hab aber keine Ahnung wie alt die Plörre war die ich da abgelassen hatte. war halt schwarz, roch aber wie altes Öl halt so riecht. Keine Besonderheiten)
Extreme Minusgrade hatte ich allerdings nicht mehr (und verwende wenn möglich bis ca. 5° auch die Vorwärmung)

Und, unglaublich: es läuft nichts raus... :angel:

Allerdings meine ich (und auch meine Frau) das der Motor jetzt etwas lauter läuft/anders klingt (heller?)
Kann das sein? Noch jemand vergleichbare Erfahrungen?

Wenn ich absehbar 10.000 km nur im Süden rumgerke werde ich noch mal 15W-40 raufkippen, weil es noch da ist :D
Liebe Grüsse, Torben

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