Deutzmotor 413 elektrische Werte Kopfthermometer

[Nelson]

Hallo,

nachdem unser Trocknungsaggregat einem Kurbelwellenbruch zum Opfer fiel, war auf der Suche nach Ersatz der Sieger in Preis und Verfügbarkeit ein 413-Deutzmotor; 6-Zylinder [Nachtrag, genauer: F6L413; 8,48l Hubraum]. Er stammt angeblich aus einem THW-LKW. Zunächst wurde er nur mechanisch ohne Steuerung angeschlossen und per Hand sozusagen am Bowdenzug "geregelt". Das lief erstmal. Inzwischen reglelt nun eine Siemens Logo den Motor, um das Gebläse wieder in die automatische Trocknungssteuerung einzubinden. Da der Motor viel unbeaufsichtigt läuft ergibt es Sinn ein bisschen Überwachung in die Regelung einzubauen. Notabschaltung bei fehlendem Öldruck ist schonmal realisiert. Nun fehlt mir noch eine Temperaturüberwachung. Es gibt ein Thermometer in einem der Zylinderköpfe, das vermutlich geeignet ist. Aber außer, dass sich der Widerstand umgekehrt proportinal zur Temperatur verändert, kann ich damit noch nichts anfangen. Kann jemand sagen, welche Werte in Ordnung sind und bei welchen Werten eingegriffen werden sollte?

Die Suche hat mir nicht weitergeholfen. Es gibt viele Beiträge zu richtigen und falschen Temperaturen bei Deutzmotoren, aber ohne die dazugehörigen Sensorwerte kann man nichts programmieren- hilft mir nichts. Zur Not könnte man per Infrarotthermometer eine Messreihe im -vermeintlich- normalen Betrieb machen und dann nochmal mit offenem Abdeckblech den heißer werdenden Motor messen und hoffen daraus irgendwie schlau zu werden. Besser als nichts, aber schöner wären konkrete Werte. Kann jemand was dazu sagen?


Grüße

Nils

[4x4V10]

Moin,

... Es gibt viele Beiträge zu richtigen und falschen Temperaturen bei Deutzmotoren, aber ohne die dazugehörigen Sensorwerte kann man nichts programmieren- hilft mir nichts....

Sensor raus schrauben - im Ölbad (oder anders) auf die richtigen und falschen Temperaturen erwärmen und dann die Widerstände abnehmen.

Beste Grüße
Constantin

[Der_Sven]

Moin,

... Es gibt viele Beiträge zu richtigen und falschen Temperaturen bei Deutzmotoren, aber ohne die dazugehörigen Sensorwerte kann man nichts programmieren- hilft mir nichts....

Sensor raus schrauben - im Ölbad (oder anders) auf die richtigen und falschen Temperaturen erwärmen und dann die Widerstände abnehmen.

Beste Grüße,
Constantin

Servus,
Wie Constantin sagt: Sensor raus, dann an ein wie auch immer geartetes messgerät anschließen und dann dann in den Backofen damit. Temperatur parallel mit einem zweiten Thermometer messen und dann z.B. in 5° Schritten die Temperatur durchfahren. Wenn's linear ist: super. dann kannst Du zwischenwerte extrapolieren und einfach aus dem Widerstandswert die Temperatur berechnen. Wenn nicht, musst Du ggf. etwas mehr rechnen, wenn Du denn eine höhere Auflösung brauchst.

Damit solltest Du doch einen µC programmieren können.

Über "gefährliche" Temperaturen kann ich Dir leider nix sagen. Wann warnen und wann abschalten etc...

Grüße,
Sven

[Buclarisa]

Hallo Nils

Versuche doch mal die Teilenummer abzulesen.

[Buclarisa]

Die Schalter für die Warnlampe Kopftemeratur gibt es mit 120/150 und 130/150 Grad. Sind jeweils Schalter mit 2 Schaltstufen.

[Nelson]

Hallo,


danke für die Tips und sorry für die späte Rückmeldung. Da der Motor in der letzten Zeit viel lief kam ich nicht recht dazu Sachen wegzubauen um den Fühler anzuschauen. Nun bekam ich aber einen Anruf vom lieben Oli M und er fragte, ob ich damit schon weitergekommen sei. Denn er hatte gerade so einen neuen Temperatursensor in der Hand und bot an ihn -genau wie hier empfohlen- gemütlich in Olivenöl zu braten und Werte aufzuschreiben. Das habe ich gerne angenommen und kurz darauf ein prima Protokollkladdenfoto zugeschickt bekommen. Als ich Excel sowieso auf hatte, war das schnell nebenbei in eine Tabelle gepfuscht.

Werte.JPG (25.86 KiB) 5308 mal betrachtet

Für meine Ansprüche ist das linear genug, dass man mit Excels Trendlinie direkt die Logo nerven kann. Oli empahl 150°C dauerhaft und 170°C kurzfristig als Maximaltemperatur für den Betrieb. Zukünftig wird beim Überschreiten von 170°C sofort der Abschaltvorgang ausgelöst (keine Notabschaltung). Außerdem kann man auch die Temperatur im Display anzeigen lassen. Bislang werden nur die fortlaufenden Betriebsstunden, Solldrehzal und Istdrehzahl gezeigt; da sollte sich wohl ein Plätzchen finden lassen. Das ist vielleicht nicht verkehrt, um als Nebeneffekt ein bisschen über den Motor bei unterschiedlichen Betriebszuständen zu lernen und zu prüfen, dass der Motor nicht dauerhaft in Grenzbereichen läuft. Das lässt sich natürlich auch irgendwie schön in die Regelung einbauen, aber es ist noch schöner das alles möglichst einfach zu halten, zumindest für den Anfang. Ein bisschen Augen auf halten beim Kontrollgang ist ja zumutbar.

Die Schalter für die Warnlampe Kopftemeratur gibt es mit 120/150 und 130/150 Grad. Sind jeweils Schalter mit 2 Schaltstufen.

Diese Schalter wären natürlich auch eine einfache Lösung. Mit Werten für den Sensor ist es aber nun quasie der gleiche Aufwand.


Grüße

Nils

[4x4V10]

Hallo Nils,
vielen Dank für die aufgearbeiteten Werte! Könnte in weiterer Zukunft auch für mich interessant werden. Habe da auch noch einen 413er in petto.
Vielen Dank an Oliver für die Messungen!

Viele Grüße
Constantin

[Bahnhofs-Emma]

Hallo,

Danke an Euch beide. Wenn ihr jetzt noch die Bestellnummer und das Gewindemaß vom Senso hättet...



Vielen Dank!
Marcus

[Seebser]

Hast mal ein Foto vom Trocknungsaggregat, weil der Deutz sollte bei Nennlast schon ganz schön was an Luft bewegen können.

[OliverM]

Hallo,

Danke an Euch beide. Wenn ihr jetzt noch die Bestellnummer und das Gewindemaß vom Senso hättet...



Vielen Dank!
Marcus

Bestellnummer muss ich suchen . Das Gewinde hat M14 x 1,5 mm

Gruß

Oliver

[Nelson]

Hast mal ein Foto vom Trocknungsaggregat, weil der Deutz sollte bei Nennlast schon ganz schön was an Luft bewegen können.

Nur zwei unscharfe Fotos aus dem Umbau letztes Jahr.

Das Gebläse stanmt von Løkke vor etwa 20 Jahren, eine verbreitete Günstiglösung zur Getriedelagerung. Auf deren Homepage gibt es das nochmal in schick. Kern des Umbaus ist eigentlich die vom Motor abgesetzte Lagerung des Riementriebes samt Kupplung, Antrieb nun per Gelenkwelle. Die direkte Anflanschung auf die Kurbelwelle halte ich für den Grund der Kurbelwellenbrüche.

Ich habe den Eindruck, dass das Gebläse "stärker" als der Motor ist, ihn also nicht durchgehen lassen würde. Bei kurz vor 2000 Umdrehungen scheint der Motor abzuwinken; das finde ich erstmal sehr gelungen. Idealer Druck und Luftdurchsatz scheint momentan bei 1440 Umdrehungen zu sein.


Grüße
Nils

PS.: Der Motor stammt aus einem Deutz-LKW und die Gelenkwelle ist eine passend abgedrehte Kardanwelle aus einer 1222-Mercedes-Feuerwehr. Ist also einigermaßen legitim im Allrad-LKW-Forum?! Die Einspritzpumpe ist sogar schon mehrfach um und durch Afrika gereist (die originale hatte ich kaputt gemacht...).

[Seebser]

Nutz du die Abwärme auch zur Trocknung?

[Nelson]

Jaein, die Kühlabluft wird vom Gebläse angesaugt. Für die Abgaswärme hatten wir mal einen Wärmetauscher gebaut, der an dem neuen Motor aber noch nicht angeschlossen ist. So gewaltig ist bei einer Belüftungstrocknung der Effekt zusätzlicher Wärme auch nicht. Meistens sind wesentliche Hebel die Temperaturen im Stapel und außen und die Luftfeuchtigkeit im Stapel, im Lager über dem Stapel und außen. Sprich der Zeitpunkt des Gebläseeinsatzes in Abhängigkeit der Witterung ist die entscheidende Stellschraube.


Grüße

Nils