Magirus 170 D11 Ölverbrauch

[Fireexplorer]

Wunderschönen Guten Abend Zusammen,
Mein erster Forenbeitrag ist gleichzeitig ein Hilfegesuche.

Mein Magirus ist ein 170 D11 von 1974 mit dem V6 Luftgekühlten Motor mit 8,4 Liter Hubraum.

Ich habe mir schon einige Forenbeiträge durchgelesen und bist dato allerdings noch nicht so zu 100% zufrieden und hoffe daher auf gleichgesinnte die mir bei der folgenden Frage unterstützend helfen können:

Ölverbrauch Beschreibung

Der Motor verbraucht aktuell ca. 2,5 Liter Öl (15W40) auf 1000 Kilometer, das finde ich persönlich etwas viel trotz der Angabe (1% auf den entsprechenden Dieselverbrauch seien wohl okay).
Ölverlust hat er soweit ich das beurteilen kann an 2 Stellen:
- Ein Zylinder ist Ölfeucht
- Irgendwo an der Kurbelwellengehäuse Entlüftung/Ölfilter suppt es ein wenig raus, ich habe eine Motorwäsche gemacht und danach 700 Kilometer gefahren und kann es immer noch nicht genau identifizieren
-> Nichts desto trotz ist das meiner Meinung nach kein Grund für den "hohen" Verbrauch

Unter Halblast/Last qualmt er mal gerne Blau aus dem Auspuff, genauso wie beim Kaltstart was ja definitiv auf Öl hinweist. Im Kaltstart ist das am Anfang schon relativ viel, beim Fahren legt sich das aber relativ schnell und er qualmt ein wenig, Ich halte das für einen LKW diesen Baujahres halbwegs für normal. Viele Möglichkeiten gibt es dann ja aber auch fast garnicht was im Motor zum Ölverbrauch führen könnte außer die Kolbenringe

Vor ein paar Wochen hat er bei einer Autobahnfahrt tatsächlich ein wenig mit dem Öldruck geschwankt, was er sonst nie macht. Nachdem ich angehalten habe und geschaut hatte ob genug drin sei und sich das bestätigt hat habe ich den Motor wieder angeschmissen und es lief normal.

Öl messen

Zum Messen des Öls: Laut Anleitung soll der Messstab verschiedene Einkerbungen besitzen, das hat meiner leider nicht. Bei mir gibt es nur Minimum und Maximum, ansonsten nichts daher messe ich einfach immer im Kalten Zustand sodass er auf Maximum ist. Im warmen Zustand (1 Minute nach Ausschalten des Motors) ist das Öl quasi immer bei Minimum, in der Anleitung ist dies allerdings anders beschrieben, sodass es dann eigentlich auf Maximum sein müsste, ich habe allerdings das gefühl das dann deutlich zu viel Öl im Motor ist.

Die erste Frage ist also: Wo kommt der Verbrauch her und wie sehen meine weiteren Maßnahmen aus?

Mögliche Ideen:
Der Letzte Ölwechsel ist ca. 2 Jahre daher, daher würde ich das einfach mal in angriff nehmen und dort 15W40 nochmal neu reinhauen mit eventuell ein wenig 20W50 Classic Liqui Molly, was haltet ihr davon?

Ich danke euch erstmal für eure Antworten.

P.S.: Ich habe ziemlich viele Ersatzteillisten und ein paar wenige Reperaturhandbücher für den 170D11 die ich hier an anderer Stelle im Forum gerne zur Verfügung stelle

[Uwe]

Moin,

über welchen Zeitraum und unter welchen Betriebsbedingungen hast du den Ölverbrauch ermittelt? Temperatur, Last, gefahrene km in letzter Zeit, ...?

Qualmen beim Kaltstart ist normal und eher auf unverbrannten Diesel als auf Öl zurückzuführen.

Dein Auto hat keine Ölheizung und entsprechend auch nicht die zwei Markierungen am Peilstab. Messen nach längerem Stillstand ist aber ok.

Maßnahmen m.E.: erstmal Öl- und Filterwechsel, danach fahren und beobachten. 15/40 in vernünftiger LKW-Qualität ist voll und ganz ausreichend. Classic-Suppen kannst du natürlich auch nehmen, wenn die am Wohlergehen der Hersteller gelegen ist

Uwe

[Gogomobil]

"Im warmen Zustand (1 Minute nach Ausschalten des Motors) ist das Öl quasi immer bei Minimum, in der Anleitung ist dies allerdings anders beschrieben, sodass es dann eigentlich auf Maximum sein müsste, ich habe allerdings das gefühl das dann deutlich zu viel Öl im Motor ist."
Das steht so in der Anleitung, weil so gemessen werden soll! Deutz hat das am Prüfstand und in der Praxis so getestet und nicht gefühlt. Hintergrund sind u.a. der Ölkühler aus dem doch Öl zurück in den Sumpf sickert und so den Ölstand verfälscht. Messen in betriebswarmen Zustand kurz nach dem Abstellen, dann ist der Ölstand "relativ einheitlich" da alle ölgefüllten und benetzten Teile noch vom Betrieb her benetzt sind. Wieviel nach mehr oder weniger Standzeit runtertropft kann man nicht wissen und das können schon Mengen sein. Zudem im Handbuch bei Ölwechsel/füllung mit leerem Kühler diesen vorher befüllen und nach kurzer Laufzeit Ölstand nochmal nachsehen ob nicht doch etwas "aufgefüllt" wurde und nun fehlt. Also warm, kurz nach dem Abstellen messen, bei deiner Methode ist also zu wenig drin wenn Deutzhandbuch stimmt.
Ölverbrauch, ja bis ca. 3l 1000km sind werksmäßig noch OK. Das ist ein luftgekühlter Motor, der hat mehr Kolbenspiel kalt, da er wärmer wird/werden kann als ne wassergekühlte Laufbuchse/Zylinder. Damit geht bei öfteren Kaltstart bzw. Kurzstreckenfahren natürlich auch mehr Öl am Kolben vorbei. Langstrecke mit betriebswarmen Moto senkt den Ölverbrauch dann gut ab. Je nach deinen Fahrstrecken ist da also noch Luft nach unten drin.

Gruß andi

[Fireexplorer]

"Im warmen Zustand (1 Minute nach Ausschalten des Motors) ist das Öl quasi immer bei Minimum, in der Anleitung ist dies allerdings anders beschrieben, sodass es dann eigentlich auf Maximum sein müsste, ich habe allerdings das gefühl das dann deutlich zu viel Öl im Motor ist."
Das steht so in der Anleitung, weil so gemessen werden soll! Deutz hat das am Prüfstand und in der Praxis so getestet und nicht gefühlt. Hintergrund sind u.a. der Ölkühler aus dem doch Öl zurück in den Sumpf sickert und so den Ölstand verfälscht. Messen in betriebswarmen Zustand kurz nach dem Abstellen, dann ist der Ölstand "relativ einheitlich" da alle ölgefüllten und benetzten Teile noch vom Betrieb her benetzt sind. Wieviel nach mehr oder weniger Standzeit runtertropft kann man nicht wissen und das können schon Mengen sein. Zudem im Handbuch bei Ölwechsel/füllung mit leerem Kühler diesen vorher befüllen und nach kurzer Laufzeit Ölstand nochmal nachsehen ob nicht doch etwas "aufgefüllt" wurde und nun fehlt. Also warm, kurz nach dem Abstellen messen, bei deiner Methode ist also zu wenig drin wenn Deutzhandbuch stimmt.
Ölverbrauch, ja bis ca. 3l 1000km sind werksmäßig noch OK. Das ist ein luftgekühlter Motor, der hat mehr Kolbenspiel kalt, da er wärmer wird/werden kann als ne wassergekühlte Laufbuchse/Zylinder. Damit geht bei öfteren Kaltstart bzw. Kurzstreckenfahren natürlich auch mehr Öl am Kolben vorbei. Langstrecke mit betriebswarmen Moto senkt den Ölverbrauch dann gut ab. Je nach deinen Fahrstrecken ist da also noch Luft nach unten drin.

Gruß andi

Danke erstmal für deine Antwort andi. Ich habe die Messmethode tatsächlich bisher nicht angewendet weil es immer den Unterschied gab zwischen den Markierungen auf dem Ölmesstab. Uwe hat oben aber ja beschrieben warum ich diese Zweite Markierung nicht habe.
Das heißt du misst tatsächlich bei deinem immer nach einer Minute Stillstand und füllst in diesem Zustand auf 3/4 bis Maximum auf?

Verstehe mich nicht falsch, deine Erklärung ergibt ja tatsächlich absolut sinn, entspricht nur nicht den Messmethoden die ich von LKWs kenne, wobei die auch ein anderes Baujahr haben
Beste Grüße

[Fireexplorer]

Moin,

über welchen Zeitraum und unter welchen Betriebsbedingungen hast du den Ölverbrauch ermittelt? Temperatur, Last, gefahrene km in letzter Zeit, ...?

Qualmen beim Kaltstart ist normal und eher auf unverbrannten Diesel als auf Öl zurückzuführen.

Dein Auto hat keine Ölheizung und entsprechend auch nicht die zwei Markierungen am Peilstab. Messen nach längerem Stillstand ist aber ok.

Maßnahmen m.E.: erstmal Öl- und Filterwechsel, danach fahren und beobachten. 15/40 in vernünftiger LKW-Qualität ist voll und ganz ausreichend. Classic-Suppen kannst du natürlich auch nehmen, wenn die am Wohlergehen der Hersteller gelegen ist

Uwe

[Gogomobil]

Ich hab eben nochmal die Betriebsanleitung rausgesucht vom Mercur, ebenfalls V6 luftheuler. Bei deinem Motor ist es ja - wie du selbst schreibst - genauso zu messen:
"Ölstandskontrolle mit Messtab sofort nach dem Abstellen solange noch alle Räume des Ölkreislaufs gefüllt sind. Bei längerem Stillstand läuft sonst das Öl aus dem Ölkühler in die Ölwanne, wodurch ein falscher, d.h. zu hoher Ölstand angezeigt wird. Das Nachfüllen des Motoröls ist deshalb ebenfalls unmittelbar nach dem Abstellen des Motors vorzunehmen."
Erklärung warum hab ich oben geschrieben und nochmal: die alten Luftheuler kann man nicht mit modernen Motoren PKW/LKW vergleichen und erst recht nicht mit Wassergekühlten. Der Hersteller hat sich bei den Vorgaben was gedacht und die Motoren wurden danach erfolgreich jahrzehntelang betrieben.
Son Motor braucht nen definnierten Ölstand im Betrieb, nicht im Stand. Zu wenig und er saugt Luft an, zu viel und die KW schlägt das Öl zu Schaum. Beides bedeutet Exitus. Da eben viel Öl im Ölkühler... unterwegs ist, fehlt das in der Wanne, gerade im Gelände kann es dann knapp werden bei schrägem Stand. Also misst man den Level kurz nach dem Motorbetrieb und erhält so den echten Level während der Fahrt.
In deinem Fall ist also einiges zu wenig drin. Kerben am Ölstab sind immer relativ, einfach mal recht lee fahren und dann auf Max auffüllen. Nur so kann man die echte Nachfüllmenge erkennen, habe ich jedenfalls bei mehreren (alten) Motoren schon festgestellt. Angaben waren bei PKW angeblich 1l und LKW 3-5 l zwischen den Markierungen.
Ich mache den Motor auf ebener Fläche aus, dann Haube auf, Peilstab raus und falls gegen Min eben direkt Öl heiß nachfüllen. Ist auch praktischer, das neue Öl wird so schnell warm, flüssiger und landet schneller in der Ölwanne um gemessen zu werden. Je nach Ölweg- LKW langes Rohr, PKW über Ventiltrieb... dauert das sonst kalt ne ganze Weile bis der Ölspiegel durch das zähfließende Möl laangsam anhebt.
Bei: - Im warmen Zustand (1 Minute nach Ausschalten des Motors) ist das Öl quasi immer bei Minimum- ist jedenfalls der Ölstand grenzwertig wenig und Öl ist hier nicht nur Schmieröl sondern auch Kühlmittel. Ins Gelände würde ich so nicht fahren.