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Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 15:27:54
von BinMalWeg
Hallo zusammen,
hat schon mal einer von Euch einen Wärmetauscher oder ähnliches in die Ölwanne gebaut um im Winter das Motoröl vorzuwärmen.?
Danke schön

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 17:57:38
von Petrov_kamensk
IFA L60 hat einen Ölkühler im Kurbelgehäuse, der dieses Öl auch merklich erhitzen kann, wenn Sie anfangen, Wärme von der Heizung zuzuführen.
Wozu das nötig ist, muss noch geklärt werden, der praktische Sinn ist nur, wenn wochenlang mit Temperaturen unter minus 30 gerechnet wird und täglich ein garantierter Start benötigt wird.
In anderen Fällen reicht das Erhitzen der Flüssigkeit zum Starten aus, das Öl erwärmt sich bereits

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 18:13:37
von OliverM
Versucht haben wir es . Auf Reisen war das nicht praktikabel . Je nach Witterung und Zugang zu Landstrom haben wir Abends das Öl abgelassen und es über nacht im beheiztem Koffer "übernachten" lassen . Wer mal die Konsistenz von frischem Öl bei -35 Grad gesehen hat wird verstehen, warum wir das ab und an einfach gemacht haben. Das Startprocedere war aber nicht ganz trivial und dauerte seine Zeit.
Das sind die Nachteile von luftgekühlten Motoren . Bei Wasssergekühlten wird eine amtl. Standheizung vorgeschaltet und dann geht alles seinen , weitestgehend normalen, Gang.

Gruß

Oliver

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 19:48:55
von Vossba
Moin,

beim W50 hängt der Evolventen Wärmetauscher (Öl-Wassser Wärmetauscher) am Boden der Ölwanne. Bei den NVA Varianten ist darunter ein Verteilerblech mit einer Befestigungsmöglichkeit für eine Lötlampe. 30-40min und Öl und Wasser sind zumindest Brauchbar angewärmt. Eine Batterieheizung gab es auch.
Lötlampe und die beiden Petroleumlampen zur Batterieheizung waren Bordausrüstung.

Traditionell ist das MAN M-Verfahren nicht für seine Kaltstartfähigkeit berühmt :-) Durch das Ablagern der groben Tropfen an der Kalten Kolbenwand, tut er sich da ein wenig Schwer. Man sieht und riecht es auch recht deutlich nach dem Kaltstart.... Kaltstarten können die alten Kammermotoren teils besser.

Meiner springt ohne Hilfen bis ca. minus 8-10 Grad ähnlich gut an wie ein NG/SK oder MAN aus Mitte der 90. 30-40Sek Orgeln bis die ersten Zündungen kommen. Bei Minus 15 vermute ich geht nix mehr, ohne Flammstart und Anheizen. Das gilt aber für alle Direkteinspritzer ohne Starthilfe, vermute ich ganz stark.

Gruß Reinhard

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 20:01:03
von Ulf H
... bis -30 reicht es, mit der 2 kW Luftstandheizung den Deutzmotor durch den Kuehlluefter durch anzupusten und damit warmzuhalten ... kälter hatte ich es bisher unterwegs weder in Skandinavien noch in Sibirien ...

Gruss Ulf

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 20:29:36
von pete
Vossba hat geschrieben:
2023-01-29 19:48:55
Moin,

beim W50 hängt der Evolventen Wärmetauscher (Öl-Wassser Wärmetauscher) am Boden der Ölwanne. Bei den NVA Varianten ist darunter ein Verteilerblech mit einer Befestigungsmöglichkeit für eine Lötlampe. 30-40min und Öl und Wasser sind zumindest Brauchbar angewärmt. Eine Batterieheizung gab es auch.
Lötlampe und die beiden Petroleumlampen zur Batterieheizung waren Bordausrüstung.
Ab den 80igern dann auch mit Vorbereitung zum Tauchsiedereinbau in die Ölwanne - Wärmetauscher.

Gruss Peter

Edit: Wärmetauscher ergänzt.

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-29 21:02:37
von MartinK
Hallo, ihr müsst mit der Erwärmung des Motoröls vorsichtig sein, denn wenn es punktuell, z.B. mit einem Tauchsider oder einer untergestellten Lötlampe erhitzt wird, dann zerstört man das Öl. Das W50-Prinzip mit dem Evolventenwärmetauscher am Fuß der Ölwanne respektiert das einigermaßen, weil die Wärme gleichmäßig eingetragen wird. Gruß, Martin

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-31 22:17:25
von unihell
Hallo
die Anforderungen und Lösungen sind beim Panzermotor deutlich anders wie beim Formel-1-Motor. Vielleicht hat ja einer ne funktionierende Glaskugel und weiß was du suchst. :eek:

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-31 22:28:20
von hugepanic
Ulf H hat geschrieben:
2023-01-29 20:01:03
... bis -30 reicht es, mit der 2 kW Luftstandheizung den Deutzmotor durch den Kuehlluefter durch anzupusten und damit warmzuhalten ... kälter hatte ich es bisher unterwegs weder in Skandinavien noch in Sibirien ...

Gruss Ulf
Bei jeder Diskussion ums Motor-Heizen muss ich dran denken das beim 90-16 die serienmäßig Standheizung einen Schlauch verwendet der vielleicht 30cm vom kühlluftkasten vorbeiläuft. Das ist sogar mit Bildmitteln zu basteln, das die Heizung dann in den Kasten rein bläst...

Ist nur die Frage ob dann genug Wärme Luft fürsbFahrerhaus übrig bleibt, aber dann flüchtet man eh besser in den isolierten Koffer....

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-31 22:34:45
von OliverM
unihell hat geschrieben:
2023-01-31 22:17:25
Hallo
die Anforderungen und Lösungen sind beim Panzermotor deutlich anders wie beim Formel-1-Motor. Vielleicht hat ja einer ne funktionierende Glaskugel und weiß was du suchst. :eek:
Quatsch Helmut, :joke:
die müssen doch beide nicht lange halten.......

Gruß

Oliver

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-01-31 22:35:14
von Oelprinz
jeder moderne Motor hat einen Öl/Wasser-Wärmetauscher um das Öl zu temperieren. Heute mehr als früher, weil die neueren EU-Normen so etwas (teures) erfordern.

Für Militär-Motoren und in manchen Bahn- und Baggermotoren wird das in der Entwicklung auch manchmal gefordert für die Kaltstart-Fähigkeit. Der Aufwand ist aber immens und macht nur Sinn wenn auch das Wasser und damit der Block vorgeheizt wird. Ansonsten sind die paar Kilo Öl nach dem ersten Umlauf im kalten Motor gleich wieder kalt.

Welche Art von Motor willst du vorheizen?

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-02-01 8:45:35
von Mark86
Daimler schreibt, ohne Startpilot geht bis -15°, ich würde sagen das ist dann aber echt die Grenze.

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-02-01 8:59:34
von AL28
Hallo
Bei meinen 1017er mit guten Batterien, war das kälteste wo er noch angesprungen ist -23°Grad ohne Startpilot.
Einmal war es kälter, aber da hatte ich noch meinen AL28 daneben stehen und der ist auch bei -25°Grad problemlos angesprungen.
Kaltstart ist nicht die stärke des OM352. :cold:
Gruß
Oli

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-02-01 9:05:37
von Mark86
Das stimmt, ist n Motor wie ich, kalt mag ich auch nicht :D
Ist aber ehrlich gesagt bisher immer angesprungen, startpilot ist bei mir eh kaputt...

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-02-01 10:50:10
von Nelson
Fürs Anspringen ist die Temperatur des Öls in der Ölwanne egal, dafür müssten Zylinder und Lager (samt darin befindlichem Öl) betrachtet werden. Die Öltemperatur in der Ölwanne ist nur für die Pumpbarkeit nach dem Start und die Durchölung relevant; also für den Verschleiß nach dem erfolgten anspringen.

Wobei gerade die von Mark genannten kleinen Mercedes-Motoren da ganz stimmig konstruiert sind; die springen unter -5 oder -10°C so jämmerlich schlecht an, dass man mit Sicherheit immer vollen Öldruck aufgebaut hat, bevor der Motor sich zum Start durchgerungen hat...
:joke:


Grüße

Nils

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-02-01 11:51:39
von Mark86
Darauf kannst du dich verlassen...
So ne Flammstartanlage waere was, andererseits habe ich es ja in 8 Jahren nicht einmal fuer nötig gehalten die startpilot Anlage zu reparieren... Bis jetzt hat die Start Fähigkeit bei mir immer ausgereicht... Bevor der Motor nicht mehr anspringt habe ich andere Probleme, erfrorene Fuesse oder gefrorenen Abwasser Schieber...
Habe auch nicht vor mit dem Auto im Winter nach Sibirien zu fahren....

Re: Motoröl Vorwärmung

Verfasst: 2023-02-01 18:36:22
von Gogomobil
Wie Nelson richtig schreibt ist die Öltemperatur in der Wanne praktisch egal. Die engen Spalte in Lagern und Zylinder kühlen den dünnen Film schnell auf "zähe Werte" herunter als ob nie was vorgeheizt wäre. Von Opa kam der Tipp wie bei den Jagdfliegern in Russland Benzin zuzugeben, Lanz beim Bulldog haut bei der Bedienungsanleitung auch in die Kerbe und beide!! sagten bei betriebswarmen Motor vor dem Abstellen Benzin, Lanz Petroleum, zugeben und kurz weiter laufen lassen damit alle s.o. engen Spalten...benetzt sind mit der dünnen Brühe. Lanz als 2takter, da nahm man Petroleum,da das ausgestoßen wurde beim Start Bei den Flugmotoren als 4t aber Benzin., da das dann aus dem Öl ausdampfte und so volle Schmierfähigkeit ereicht wurde. Nachteil beider Zugaben, Kaltstartverschleiß ist angeblich höher, nur wenn das Öl eh nicht fließt aber der Motor dreht dürfte der Verschleiß auch recht hoch sein. Anderersets wenn sich nix dreht wegen zähem Öl schont es den Motor ungemein und belastet nur den Anlasser. Aber wie heißt es so schön: einen Tod stirbt man immer.
Gruß Andi

p.s. Vorheizen, besser nachheizen der Mölwanne kann helfen, damit Kondensat(Wasser)reste bei starken Minustemperaturen ausdampfen. Bildet sich da unten Eis kann es das Ansaugsieb verstopfen, 0 Ölduck auch bei warmen Motor und Exitus. Dafür müsste es aber wirklich kalt sein und zudem eher geringe Last anliegen. Alternative Polyglycol Arctiköl, das kann in Maßen Wasser lösen und läßt es dann an heißeren Bauteilen verdampfen. Rechnet sich bei Gold/Diamatminen möglicherweise, nur werden deren Fahrzeuge eigentlich nie kalt im 24/7 Betrieb und nach Störfällen über 1 Stunde eh in beheizte Garagen geschleppt
Beim Motorrad hatte ich winters immer ne VA-Platte unter der Ölwanne, machte 10-20 °C mehr in der Wanne, gemessen an der Ablassschraube wenn Frost und Schnee zusammenkamen.