ESP - "Spaßschraube" einstellen

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visual
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ESP - "Spaßschraube" einstellen

#1 Beitrag von visual » 2023-01-11 12:36:16

Servus Gemeinschaft,

ich hab die Vermutung das bei mir die Einstellung der Mengenschraube nicht stimmt bzw würde ich das ganze gerne Kontrollieren.

Jetzt hab ich natürlich schon einiges gelesen, so ganz schlau bin ich aber noch immer nicht.

Wie geht man da am Sinnvollsten vor?
Warmfahren, danach die SChraube leicht verdrehen und schauen wie sich unter Last das Abgas verändert?
Oft ist hier die Rede von "Wenn es unter Volllast leicht raucht ist es okay,"

Gibts da nicht vielleicht eine bessere Variante? Was versteht man unter "leicht" rauchen?

Gruß
Daniel

P.S. es geht um einen 6 Zylinder Saugdiesel im VW-LT, aber ich denke das vorgehen sollte ja auch bei den "großen" ähnlich sein.

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felix
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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#2 Beitrag von felix » 2023-01-11 12:51:56

Moin,

ja: Du spannst die Pumpe in einen Pumpenprüfstand und stellst die Fördermenge der Pumpe nach Vorgabe (oder Vorliebe... ;) ) ein.

Lambda nur nach dem Abgasbild einzustellen ist möglich, aber kann auch schief gehen. Wichtige Parameter sind auch die Motortemperatur und der Verbrauch. Überfettung lässt die Verbrennungstemperatur stark ansteigen.

MlG
Felix

unihell
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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#3 Beitrag von unihell » 2023-01-12 0:44:48

Hallo
visual hat geschrieben:
2023-01-11 12:36:16
Oft ist hier die Rede von "Wenn es unter Volllast leicht raucht ist es okay,"
da ist wie bei der Olypiade, dabei sein ist alles. Ok ist das nicht, aber oft reden viele davon, was aber nicht bedeutet, dass die Kollegen davon Ahnung haben.
visual hat geschrieben:
2023-01-11 12:36:16
P.S. es geht um einen 6 Zylinder Saugdiesel im VW-LT,
weshalb aber niemand jetzt weiß, von welchem.
Die Abgasqualität hat sich seit der Einführung des VW LT (1975) erheblich geändert.
Grundsätrzlich gilt, sofern sich dein Abgasbild verschlechtert hat, liegt das an verschlissenen Einspritzdüsen, verändertem Förderbeginn (defekter Spritzversteller), nachlassender Kompression (Verschleiß der Kollbenringe, Wandung...) , falschen Steuerzeiten (Verschleiß der Nockenwelle, Ventiltrieb...), mangelder Luftzufuhr (Luftfilter?)... tbc
Sollte alles in ordnungsgemäßem Zustand ein, wäre auch das Abgasbild nicht verändert, und erst recht nicht die Einstellung der Volllastmenge.

Wenn dein Wasserhahn tropft, fummelst du doch auch nicht am Wasserdruck.
Gruß Helmut

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visual
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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#4 Beitrag von visual » 2023-01-12 10:33:40

unihell hat geschrieben:
2023-01-12 0:44:48
Hallo
visual hat geschrieben:
2023-01-11 12:36:16
Oft ist hier die Rede von "Wenn es unter Volllast leicht raucht ist es okay,"
da ist wie bei der Olypiade, dabei sein ist alles. Ok ist das nicht, aber oft reden viele davon, was aber nicht bedeutet, dass die Kollegen davon Ahnung haben.
visual hat geschrieben:
2023-01-11 12:36:16
P.S. es geht um einen 6 Zylinder Saugdiesel im VW-LT,
weshalb aber niemand jetzt weiß, von welchem.
Die Abgasqualität hat sich seit der Einführung des VW LT (1975) erheblich geändert.
Grundsätrzlich gilt, sofern sich dein Abgasbild verschlechtert hat, liegt das an verschlissenen Einspritzdüsen, verändertem Förderbeginn (defekter Spritzversteller), nachlassender Kompression (Verschleiß der Kollbenringe, Wandung...) , falschen Steuerzeiten (Verschleiß der Nockenwelle, Ventiltrieb...), mangelder Luftzufuhr (Luftfilter?)... tbc
Sollte alles in ordnungsgemäßem Zustand ein, wäre auch das Abgasbild nicht verändert, und erst recht nicht die Einstellung der Volllastmenge.

Wenn dein Wasserhahn tropft, fummelst du doch auch nicht am Wasserdruck.
Ich bin nicht genauer auf das Fahzeug & Motor eingegangen, weil es mir eher um das allgemeine Vorgehen geht.
Ebenso ob man das ganze im Fahrbetrieb so wirklich einstellen kann oder ob es nur vernüfntig durch den Prüfstand wird.

Problem ist halt, das ich einige bastelwütige Vorbesitzer hatte und denen ganz locker zutrauen würde, da mal dran zu drehen um "mehr" Leistung (fetter) oder weniger Spritverbrauch zu erreichen :bored:

Zumindest die Trübung war Okay, den Rest kann ich erst nach und nach Prüfen.

Zu den anderen Punkten:
Einspritzdüsen habe ich (noch) nicht geprüft, sind aber auch erst 130k km alt.
Förderbeginn passt, den hab ich beim Zahnriemenwechsel neu eingestellt & nochmal kontrolliert.
Kompression müsste ich dann prüfen, kann ich mir bei 130.000km aber auch nicht vorstellen, dass es da größere Außreisser gibt.
Steuerzeiten passen, siehe oben.
Ventilspiel wird jetzt am WE gemacht.
Luftfilter & Dieselfilter ist neu.

Wie gesagt, meine Befürchtung ist nur durch die Vorbesitzer begründet.
Kann natürlich auch sein, dass das Ventilspiel total daneben liegt, aber wie oben gesagt, geht es mir vor allem um das Vorgehen, falls ich da ran muss.


Geht übrigens um den 6Zylinder CP-Motor (Baujahr 82) mit 75PS und 130.000 Laufleistung.

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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#5 Beitrag von unihell » 2023-01-12 11:41:53

Hallo
die Volllastmenge kann man nur bei Volllast korrekt messen und einstellen. Beim schlagartigen durchtreten des Fahrpedal wird während des Beschleunigens kurzzeitig auf Volllast gestellt, aber dabei kannst du nicht die Fördermenge an der Pumpe messen.
Wenn du etwas genaues wissen möchtest, bleibt dir nur der Prüfstend.
Da dein Trübungswert aber ok ist, ist keine große Abweichung zu erwarten.
Gruß Helmut

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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#6 Beitrag von visual » 2023-01-12 12:13:30

unihell hat geschrieben:
2023-01-12 11:41:53
...
Da dein Trübungswert aber ok ist, ist keine große Abweichung zu erwarten.
...
das ist doch mal ne Aussage, dann mache ich mir, solange es nicht übertrieben unter volllast qualmt, da nicht weiter einen Kopf drum.

Danke euch

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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#7 Beitrag von Pirx » 2023-01-12 12:14:59

Rein interessehalber, weil meine Glaskugel dazu nichts hergeben wollte:
Reiheneinspritzpumpe oder Verteilereinspritzpumpe?

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#8 Beitrag von 4x4V10 » 2023-01-12 12:21:12

Moin,
Glaskugel hab ich nicht anwerfen müssen, weil er doch den MKB geschrieben hat. Es ist eine Verteilerpumpe.

Grüße

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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#9 Beitrag von visual » 2023-01-12 12:38:19

Pirx hat geschrieben:
2023-01-12 12:14:59
Rein interessehalber, weil meine Glaskugel dazu nichts hergeben wollte:
Reiheneinspritzpumpe oder Verteilereinspritzpumpe?

Pirx
es ist wie über mir steht Eine VE-Pumpe :happy:

aber jetzt von mir Interessehalber:
Macht das bei dem Vorgehen oder bei der Einstellung selber einen Unterschied?

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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#10 Beitrag von Pirx » 2023-01-12 14:48:33

Ich frage deshalb:
visual hat geschrieben:
2023-01-11 12:36:16
Jetzt hab ich natürlich schon einiges gelesen, so ganz schlau bin ich aber noch immer nicht.
Mir sind hier im Forum ausschließlich Beschreibungen bzw. Anleitungen zur Einstellung der Vollastmenge für Reiheneinspritzpumpen bekannt.
Ich weiß es nicht, denke aber, daß sich das Vorgehen bei VE-Pumpen stark unterscheidet. Alleine der innere Aufbau ist ja schon völlig anders.

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Re: ESP - "Spaßschraube" einstellen

#11 Beitrag von Strom » 2023-01-12 14:52:21

Moin.

Endlich ein Vorwand, um sich hier anzumelden :D
Zum LT:
Wie lange fährst Du den schon?
Gab es während Deiner Nutzungszeit einen Leistungsabfall - oder kannst Du einfach nicht glauben wie lahm ein 75 PS LT ist? :D
Weil - der erfüllt eben das alte Diesel-Vorurteil von "Laut und Lahm" ...

Als erstes MUSS natürlich die Peripherie stimmen, das beinhaltet auch alle genannten Einstellung wie FB und Ventilspiel.
Ein oft unterschätztes Problem ist die absolut luftdichte Dieselversorgung, Luft im inneren der VEP führt zu einem geringerem Pumpeninnendruck und damit passt auch die Fördermenge nicht mehr. Ideal wären durchsichtige Leitungen von Vor- und Rücklauf - ein falscher Kupferdichtring reicht schon für Probleme ...

Um die VEP als Fehlerquelle auszuschließen, wäre ein Prüfstandslauf unschlagbar, neben Hobby-Dieselschraubern ("Spaßschraube" :wack: ) kommen auch noch Verschleiß oder pumpeninterne Fehler in Frage, feste/schwergängige Vorförderpumpe (Flügelzellenpumpe), gebrochene Federn, schwergängiger Spritzverstellkolben oder verstopfte Bohrungen sowie auseinandergefallene Druckregelkolben ... alles schon in der Werkstatt gehabt :(

Wenn der LT länger stand (siehe Baujahr-Laufleistung) macht es unter dem Einfluss von "Bio"-Diesel pumpeninterne Probleme wahrscheinlicher ...

Als Erstes wäre ein Vergleichs-LT gut, dann wird schnell klar, ob Dein LT einfach nur "normal" lahm ist - oder eben noch lahmer.
Das mit den durchsichtigen Leistungen (nicht eingetrübt) ist der nächste Schritt, gerne auch mit neuem Rücklaufventil (OUT).
Lässt sich der Fehler so nicht einkreisen, bleibt halt nur die professionelle Überprüfung der VEP.
Irgendeine andere VEP (mit gleicher Teilenummer) einzubauen, ist wie Lottospielen ... und vom Rumliegen wurde die auch nicht besser :(

Gruß vom ehemaligen Dieselschraub-Bär :D

Michael
Gedankensprünge + fehlerhafte Grammatik, Interpunktion und Groß-/Kleinschreibung sind sorgfältig eingefügt und Bestandteil dieses Posts.

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