MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

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GeorgH
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MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#1 Beitrag von GeorgH » 2022-12-15 21:42:31

Hallo liebe Community,

hoffe ihr könnt uns helfen wenngleich ich noch nicht weiß ob die Antwort "entspannt" ;)

Meine Frau ist gerade in Santa Cruz in Bolivien mit Ihrem MB1222AF.

Nach knappen 10tkm hat sie heute das Öl wechseln lassen und raus kam dies?
Der Motor hat unter 100tkm drauf, soweit ist der Motor unauffällig was Laufverhalten, Leistung, Öldruck etc. angeht...
Was war das mal Schönes? Der Fundort war wohl direkt im abgelassenen Öl. Sollte das nicht im Filter sein? Die Werkstatt wusste es nicht, ich kenne mich auch nur mit Fzg. mit max. n 1/3 Hubraum halbwegs aus....
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GeorgH
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Re: MB1222 /OM421

#2 Beitrag von GeorgH » 2022-12-15 21:43:41

Es ist sehr weiches Metall....

Mark86
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#3 Beitrag von Mark86 » 2022-12-15 22:10:58

Sieht aus wie n Stück Lager.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#4 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2022-12-15 22:21:22

Hallo,

wenn ich soetwas bei der hist. Eisenbahn gefunden habe, dann war das in aller Regel ein Teil einer zu heiß gewordenen Lagerschale, die aus Blei gegossen worden ist. Ob und wo so etwas in dem Motor vorkommt mögen die Experten bewerten.

Mein Bauch sagt: Pleuellager prüfen.

Grüße
Marcus
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#5 Beitrag von Vossba » 2022-12-15 22:22:48

Moin,

als ich sowas mal beim Henschel gefunden habe, wars ein rausgewürgtes Nockenwellenlager. Der Öldruck war noch gut.

Ansonsten gibts hier bestimmt Leute die genau an solchen Motoren Schrauben und das Zuordnen können.

Gruß Reinhard

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#6 Beitrag von rainerausbochum » 2022-12-15 22:23:06

Moin
Hat sie denn gesehen,ob die Ablassschüssel auch wirklich sauber war,oder will sich die Werkstatt ob der weiblichen Fahrerschaft ein bisschen dazu verdienen?
Gruß,Rainer
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#7 Beitrag von Vossba » 2022-12-15 22:28:32

Lagerschalen an Modernen Motoren haben in der Regel einen Stahlrücken. Weichblei ist eher was für die Dachrinne

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#8 Beitrag von RobertH » 2022-12-15 22:29:48

Mein Beileid - das sieht aus als hätte sich eine Lagerschale der Nockenwelle zerlegt.
Hatten wir vor einer Weile bei einem 422er.
Vermutlich Materialermüdung. Hatten dann alle Lagerschalen den selben Fehler.
Die Kurbelwellenlager waren dagegen wie neu.
Ich würde nach einer guten Werkstatt suchen, der Motor muss raus und zerlegt werden.
Bin unterwegs und kann leider keine Bilder zum Vergleich einstellen.
Alles Gute,
Robert

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#9 Beitrag von GeorgH » 2022-12-15 22:52:35

Danke!
Also Geld wollsten sie nicht verdienen. Die haben sie dann wieder vom Hof geschickt ;)
Scheint eine Mercedes-Benz LKW Werkstatt zu sein, damit haben wir zumindest in Argentinien gute Erfahrung gemacht.

Dachte auch spontan an eine Lagerschale.
Kannst Du noch ein paar Bilder hochladen RobertH?
Der Filter war 100% sauber.

Nachdem das Zeug überall sein kann hieße das Motor komplett zerlegen? Rentiert sich das überhaupt?
Oder fahren bis zum Exitus und dann tauschen? Noch mal die Ölwanne runternehmen als nächsten Schritt?

Falls jemand ne gute Werkstatt/Mechaniker in Santa Cruz kennt, gerne her damit ;)

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#10 Beitrag von Vossba » 2022-12-15 23:45:12

Moin,

wenn du den Kleinfährst, dann stehst du (Deine Frau) irgendwo, vermutlich wo sie nicht will.

Lagerschalen Tauschen ist nun kein Hexenwerk, wobei ich nicht weiß wie die Teileversorgung vor Ort ist. Ich bin halt eher der Reparateur, denn Motortauscher. Vielleicht hat ja noch jemand eine klarere Vorstellung was in dieser Form aus dem V6 fallen kann.

Gruß

Reinhard

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#11 Beitrag von RobertH » 2022-12-15 23:49:43

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Sorry besser geht es grad nicht - ab Februar wieder… :D

Ob die Reparatur lohnt musst Du selbst entscheiden, bzw. was das Auto wert ist…
Kurz gefasst : Motor mit Getriebe raus, Getriebe, Anbauteile und Kupplung ab, Schwungmasse ab, Ölwanne ab, Ventildeckel runter, Kipphebel abbauen, Stößelstangen ziehen, Motor auf den Kopf legen (wichtig sonst fallen die Stößeltassen raus) und Nockenwelle ziehen. Dann kann man sich Gedanken machen wie die alten Lager raus und neue reinkommen.
Kein Hexenwerk, 2-3 Tage Arbeit zu zwei wenn die benötigten Teile verfügbar sind.
Sollte also ein Motorenbauer machen, sowas gibt es ja aber sicher auch in Südamerika.

Was mich stutzig macht : der V8 hatte ähnlich wenig gelaufen und war gut gepflegt. Scheinbar löst sich das Lagermaterial von allein auf. Ich hab auch ein Auto mit den 422er - da werd ich wohl die Lager besser vor einem Schaden tauschen…

Viel Glück!
Robert

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#12 Beitrag von Mark86 » 2022-12-15 23:55:00

Wir haben im Opelbereich regelmäßig Standschäden bei Lagern...
Grade Pleullager der Phase 1 und Phase 2 Stößelstangenmotoren mögen längere Standschäden nicht, die fallen dann genau so auseinander. Bei Phase 3 wurde das Lagermaterial geändert, die gehen dann nicht mehr kaputt...

Gibt Motoren die laufen seit den 50ern und wenn n Motor >10 Jahre ausgebaut in der Ecke stand und man baut den ein, schafft man damit Erfahrungsgemäß 1000km.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#13 Beitrag von GeorgH » 2022-12-16 0:58:28

Super, super vielen Dank!
Wir gehen mal auf die Suche. Bekannt ist ein guter Mechaniker in Salta, aber das sind noch mal gute tausend km. Die Frage ist halt wirklich wie lange das Zeug schon da drin liegt ;)...well well..
Wie gesagt: wenn jemand einen Tipp für Santa Cruz in Bolivien hat, sehr gerne!

Die Teile im Bild hat sie übrigens selbst direkt verkantet "oberhalb" der Ölablassschraube gefunden. So viel zu den Kollegen ;)

Das Fahrzeug wurde die letzten 10tkm sehr standesgemäßg bewegt, von 0m über 0 bis hin zu fast 5tm, Uruguay, Argentinien, Chile, Peru, jetzt Bolivien.
Das ist etwas Liebe wert...halt nur die Angst an den falschen zu kommen und dann ist es hinterher schlechter als vorher und ne Stange Geld los...aber ja...ist halt alt.
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#14 Beitrag von Vossba » 2022-12-16 10:12:14

Schöner Autowagen.

Ich bin die Rüttelplatten lange und gerne Beruflich gefahren.

Gruß Reinhard

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#15 Beitrag von Mark86 » 2022-12-16 10:15:25

Das Problem ist, wenn dem jetzt n Nockenwellenlager oder so fehlt, aber noch genug Öldruck da ist, dann kann der noch ewig laufen.
Wenn dem n Stück im Hauptlager fehlt, auch. Wenn das n Pleullager ist, dann eher nicht mehr so lange.
Die Frage ist, wo fängt man an, wo hört man auf. Wie lange soll das Auto noch in SA laufen? Wenns meiner wäre, würde ich wahrscheinlich weiter fahren. Problem ist, wenn dann die Nockenwelle bricht oder n Pleul anfängt zu hämmern, dann ist der Schaden natürlich erheblich größer...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#16 Beitrag von Pirx » 2022-12-16 12:44:46

Vossba hat geschrieben:
2022-12-15 22:28:32
Lagerschalen an Modernen Motoren haben in der Regel einen Stahlrücken. Weichblei ist eher was für die Dachrinne
Die Lagerschalen in einem OM421 sind Dreistofflager mit Stahlstützschale.
Eigentlich Standard, das haben alle Motorenhersteller damals so oder so ähnlich verbaut.

Aufbau von außen nach innen:
Stahlstützschale
Bleibronze (Bleianteil ca. 18 - 24%) oder Aluminiumbronze
Nickeldamm
ternäre Laufschicht (Bleibronze, Bleianteil ca. 81 - 87%)

Wenn die Laufschicht sich abgelöst hat, ist es tatsächlich hauptsächlich (weiches) Blei.

Pirx
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#17 Beitrag von Fernwehbus » 2022-12-16 13:42:05

Pirx hat geschrieben:
2022-12-16 12:44:46
Wenn die Laufschicht sich abgelöst hat, ist es tatsächlich hauptsächlich (weiches) Blei.
Wie bzw. warum kann sich denn die Laufschicht abgelöst haben?

Vielleicht stellt sich die Sinnhaftigkeit der (sofortigen oder späteren) Reparatur ja je nach möglicher Ursache eines solchem Symptoms unterschiedlich dar.
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#18 Beitrag von GeorgH » 2022-12-16 13:57:17

Fernwehbus hat geschrieben:
2022-12-16 13:42:05
Pirx hat geschrieben:
2022-12-16 12:44:46
Wenn die Laufschicht sich abgelöst hat, ist es tatsächlich hauptsächlich (weiches) Blei.
Wie bzw. warum kann sich denn die Laufschicht abgelöst haben?

Vielleicht stellt sich die Sinnhaftigkeit der (sofortigen oder späteren) Reparatur ja je nach möglicher Ursache eines solchem Symptoms unterschiedlich dar.
Danke noch mal allen!
Was der Grund sein kann, erschließt sich uns nicht. Die letzten tausend km lief der Motor wie immer. Öldruck immer ok, Ölstand wurde fast tageweise geprüft, Ölverbrauch überschaubar. Motortemperatur auch immer OK.
Aber der Motor wurde natürlich schon rangenommen. Fahrten in sehr großer Höhe, (knapp 5tm) mit ordentlichen Ruß :D, Außentemperatur 5-40 Grad Celsius. Auf der anderen Seite ist der 1224 "nur" 9t schwer, da ist also viel "Puffer".

Der Plan ist jetzt sie schaut vor Ort ob es mit einem Mechaniker "klickt". Wenn ja, geht das Fahrzeug da hin. Sie nimmt nächste Woche die Teile und den Ölfilter mit nach Deutschland. Da schaut ein Mechaniker noch mal drauf und versucht das respektive Teil zu finden. Wenn es eine Red Flag ist, dann zurück auf Los, wenn nein werden wir wohl versuchen bis nach Salta zu kommen.

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#19 Beitrag von Fernwehbus » 2022-12-16 14:05:50

Naja, ob es Blei oder Bleinickel ist, lässt sich ja vor Ort leicht herausfinden. Und ob es weich ist auch.
So viele Bleiteile gibt es ja nicht im Motor, die infrage kommen. Damit könnten die Cracks hier aus der Ferne schonmal weiter orakeln.

Die Frage nach der Ursache war auch eher an die erfahrenen Mechaniker hier gestellt - was zerstört so ein Lager? Pirx?
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#20 Beitrag von Vossba » 2022-12-16 14:53:47

Pirx hat geschrieben:
2022-12-16 12:44:46
Vossba hat geschrieben:
2022-12-15 22:28:32
Lagerschalen an Modernen Motoren haben in der Regel einen Stahlrücken. Weichblei ist eher was für die Dachrinne
Die Lagerschalen in einem OM421 sind Dreistofflager mit Stahlstützschale.
Eigentlich Standard, das haben alle Motorenhersteller damals so oder so ähnlich verbaut.

Aufbau von außen nach innen:
Stahlstützschale
Bleibronze (Bleianteil ca. 18 - 24%) oder Aluminiumbronze
Nickeldamm
ternäre Laufschicht (Bleibronze, Bleianteil ca. 81 - 87%)

Wenn die Laufschicht sich abgelöst hat, ist es tatsächlich hauptsächlich (weiches) Blei.

Pirx
Moin,

ich weiß. Das abgelöste Teil sieht schon sehr nach Lager aus, aber es wurde Geschrieben das es weich wäre. Ich habe noch nie eine Ablösung der ja auch sehr dünnen Lagerbeschichtung gesehen, so am Stück. In Flaken schon.

Ohne Pleuel oder Hauptlager wäre die Reise bereits zu Ende behaupte ich mal. Öldruck und Geräuschkulisse. Beim Nockenwellenlager erst wenn die Welle bricht.
Wenn ich das nicht schonmal an einem Henschel gesehen hätte, hätte ich nicht geglaubt das so ein Motor noch gesunden Öldruck haben kann. Das Problem mit herausrutschenden NW Lagern gibt es auch bei Land Rover TDI Motoren.

Gruß Reinhard

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#21 Beitrag von felix » 2022-12-16 15:15:37

Moin,

ich habe schon drei Mal so weiches Blei in ähnlicher Größe in der Ölwanne gesehen. In zwei Fällen war es ein defektes Lager der Nockenwelle eines Mercedes OM352. Die Ursache ist unbekannt, es tritt auffallend häufig beim OM352 auf, von z.B. dem Deutz 913 kenne ich das nicht in der Häufigkeit, eventuell wird der Fehler durch die Konstruktion begünstigt.

Ein Mal war es irgend ein DAF im Winter in der Ukraine. Dort hat der Motor die Hauptlager der Kurbelwelle zur Ziehharmonika gefaltet und in die Ölwanne geworfen. Ursache war in der Ölwanne gefrorenes Kondenswasser, welches die Ölansaugung des Motors verstopft hat. Die Motoren werden im kontinentalen Winter nicht mehr warm genug, als dass Kondenswasser aus dem Öl “abkocht”, so kann es sich sammeln und dann morgens nach dem Motorstart für die Verstopfung sorgen.

Prüft mal unten an der Kupplungsglocke: eigentlich gibt es dort eine Öffnung, in der man den Zahnkranz der Schwungscheibe heran kommt. Wenn du ein Montiereisen unter die Scheibe setzt und versuchst, diese zu heben, dann sollte dort kein Wahrnehmbares Spiel sein. Außerdem kann es je nach Ausmaß des Schadens dort zu massivem Ölverlust kommen (Liter, keine Töpfchen).

Aber ich Wette auf Nockenwelle!

MlG
Felix

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#22 Beitrag von Mark86 » 2022-12-16 15:22:58

Wie dick ist denn die Schicht die fehlt?
Auf der Kupferschicht kann man auch fahren ^^
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#23 Beitrag von GeorgH » 2022-12-16 15:57:58

felix hat geschrieben:
2022-12-16 15:15:37
Moin,

ich habe schon drei Mal so weiches Blei in ähnlicher Größe in der Ölwanne gesehen. In zwei Fällen war es ein defektes Lager der Nockenwelle eines Mercedes OM352. Die Ursache ist unbekannt, es tritt auffallend häufig beim OM352 auf, von z.B. dem Deutz 913 kenne ich das nicht in der Häufigkeit, eventuell wird der Fehler durch die Konstruktion begünstigt.

Ein Mal war es irgend ein DAF im Winter in der Ukraine. Dort hat der Motor die Hauptlager der Kurbelwelle zur Ziehharmonika gefaltet und in die Ölwanne geworfen. Ursache war in der Ölwanne gefrorenes Kondenswasser, welches die Ölansaugung des Motors verstopft hat. Die Motoren werden im kontinentalen Winter nicht mehr warm genug, als dass Kondenswasser aus dem Öl “abkocht”, so kann es sich sammeln und dann morgens nach dem Motorstart für die Verstopfung sorgen.

Prüft mal unten an der Kupplungsglocke: eigentlich gibt es dort eine Öffnung, in der man den Zahnkranz der Schwungscheibe heran kommt. Wenn du ein Montiereisen unter die Scheibe setzt und versuchst, diese zu heben, dann sollte dort kein Wahrnehmbares Spiel sein. Außerdem kann es je nach Ausmaß des Schadens dort zu massivem Ölverlust kommen (Liter, keine Töpfchen).

Aber ich Wette auf Nockenwelle!

MlG
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Probiert sie nachher aus! Der Motor ist fast trocken. Eigentlich alles absolut unauffällig, wenn sie nicht noch ihre Finger in die Ölwanne gesteckt hätte ;)
Danke...das würde ja erst Mal für "ignorieren" sprechen bzw. fahren bis zum nächsten guten Mechaniker.
Das Zeug ist wirklich leicht biegbar, ich denke das es sehr bleihaltig ist. Es verbiegt sich auch sofort wenn man ein Feuerzeug drunter hält.
Die Oberfläche "unten" ist nicht glatt:
421_I.jpg
421_II.jpg

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#24 Beitrag von lura » 2022-12-16 17:28:44

Das könnte da auch schon länger drin liegen. Vielleicht mal ne Tour in befriedetem Gebiet über längere Strecken, ob der Motor unauffällig bleibt?
Gruß
Bernd

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#25 Beitrag von Mark86 » 2022-12-16 17:52:29

Legs doch einfach wieder zurück in die Ölwanne :angel:
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#26 Beitrag von Fernwehbus » 2022-12-16 20:06:56

Mark86 hat geschrieben:
2022-12-16 17:52:29
Legs doch einfach wieder zurück in die Ölwanne :angel:
YMMD! :totlach: :totlach: :totlach: :unwuerdig:
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#27 Beitrag von madarajo » 2022-12-16 21:42:22

Vossba hat geschrieben:
2022-12-16 14:53:47

Ohne Pleuel oder Hauptlager wäre die Reise bereits zu Ende behaupte ich mal. Öldruck und Geräuschkulisse. Beim Nockenwellenlager erst wenn die Welle bricht.
Davon würde ich auch ausgehen.
Wenn ein Hauptlager oder Pleuellager raus ist, hört man ziemlich sicher ein Geräusch und der Öldruck wird auch recht schnell auffällig.
Nockenwellenlager wäre da schon eher ein Kandidat. Aber bei 1000km bis zu einem guten Mechaniker, macht es die Sache auch nicht einfacher.
Wenn ich vor der Entscheidung stehen würde, würde ich sehen, dass ich einen Traveller (mit entspr. Fahrzeug) finde, mit dem ich die Strecke in Angriff nehme.
Ich möchte den Schraubern in Bolivien nicht zu nahe treten, aber zu den argentinischen Kollegen hatte ich immer etwas mehr vertrauen. :sleepy:

Viel Glück.
madarajo

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#28 Beitrag von RobertH » 2022-12-17 7:05:05

Ich würde damit fahren bis sich eine geeignete Werkstatt findet. Die Nockenwelle ist ja nicht nur an einer Stelle gelagert. Garantien gibt es bei sowas nicht, aber wenn der Motor unauffällig läuft hab ich da wenig Bedenken.Dann kannst Du auch in Ruhe in Deutschland die Teile besorgen. Kupplungsscheibe und Kurbelwellendichtringe würde ich bei der Gelegenheit erneuern.

Viele Grüße
Robert

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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#29 Beitrag von Mark86 » 2022-12-17 8:52:25

Normalerweise hat man in Südamerika auf den Mautstraßen (andere gibts im Prinzip nicht) Pannenschutz, ich weis jetzt nur nicht mehr ob das in Bolivien auch war, aber auf allen Mautquittungen stand die Pannendienstnummer drauf, also ich hätte nicht so die Schmerzen die Strecke alleine zu fahren.
Wie lange soll das Auto denn noch in SA bleiben?
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Re: MB1222 /OM421 / Teile im Motoröl

#30 Beitrag von LutzB » 2022-12-17 11:48:00

Haltet mal ein Ohr an den Kompressor. Ein ausgelaufenes Pleuellager von ihm macht nicht sonderlich viel Lärm. Klackert nur wie deutlich zu hohes Ventilspiel.

Lutz
We come from the land of the ice and snow, from the midnight sun where the hot springs blow (Immigrant Song, Page/Plant)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)

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