spezifikation motoröl

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netnomergn
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spezifikation motoröl

#1 Beitrag von netnomergn » 2022-08-30 21:16:38

hallo,

wollte demnächst öl in unserem atego wechseln…

bisher hatte ich Castrol Vecton Long Drain 10W-40 E7 gem mb 228.5 drin.

es gibt jedoch auch Castrol Vecton Long Drain 10W-40 E6/E9 gem mb 228.51…

hm… was ist der unterschied zwischen E7 und E6/E9?

unsere turbine ist im fahrbetrieb von der temperatur eher höher anzusiedeln… schafft schon eher 87 grad, bei volllast z.b. am berg auch mal 95 grad… was bei klugem gasfuss schnell auch wieder auf 87 grad zurückgeht… daher ist eher ein öl für höhere temperaturen gut meine ich…

e7 oder e6/e9? diese specs sind ein buch mit sieben siegeln für mich…

grüsse, ralf
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Pirx
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Re: spezifikation motoröl

#2 Beitrag von Pirx » 2022-08-30 21:40:33

Willst Du nur in Europa fahren?
Dann MB-BeVo Blatt 228.51.

Willst Du auch in Länder mit höherem Schwefelgehalt im Diesel?
Dann Finger weg von MB-BeVo Blatt 228.51 bzw. allen Motorölen, die auf schwefelarmen Diesel nach EU-Norm optimiert sind ("Low-SPAsh"-Öle)!

Pirx
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netnomergn
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Re: spezifikation motoröl

#3 Beitrag von netnomergn » 2022-08-30 22:11:22

danke pirx!

sind vornehmlich in eu (deutschland, skandinavien, baltikum, polen,….) unterwegs demnächst… aber „who knows..“… dann scheint das 228.5 e7 nicht die schlechteste wahl zu sein…
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Re: spezifikation motoröl

#4 Beitrag von HildeEVO » 2022-08-31 8:24:45

Pirx hat geschrieben:
2022-08-30 21:40:33
Willst Du nur in Europa fahren?
Dann MB-BeVo Blatt 228.51.

Willst Du auch in Länder mit höherem Schwefelgehalt im Diesel?
Dann Finger weg von MB-BeVo Blatt 228.51 bzw. allen Motorölen, die auf schwefelarmen Diesel nach EU-Norm optimiert sind ("Low-SPAsh"-Öle)!

Pirx
Hi Prix, Verständnisfage: Ist die Aussage "Low-SPAsh" nicht auf das Verhalten des Öl bzgl. der Verbrennungsrückstände gemünzt? Also, dass diese Öle speziell für Fahrzeuge mit DPF und AGR besser geeignet sind um diese Bauteile nicht extra zu belasten?? Das hat doch m.M. nichts mit der Spritqualität zu tun?

Siehe auch hier: KLICK
Hier wird natürlich speziell auf neue Motoren eingegangen. Wie sich das ÖL verhält wenn schlechter oder schwefelhaltiger Sprit getankt wird weiß ich nicht. Ich kann da aber mal eine Freundin fragen die in der Motorenentwicklung angesiedelt ist. Ihr Spezielgebiet ist die Kraftstoff auch für Schwellenländer.

Ich habe mich vor Jahren mal mit BKHW auseienander gesetzt, da war das Ölthema wichtig da der Betrieb mit Palmöl erfolgen sollte. Da hatte ich mit Zeller-Gmehlin eine Abmachung zur Ölananlyse zur Wechselintervallbestimmung vereinbart!
Da waren 3 KW BKHW auf LKW Motorenbasis in der Planung. Durch die Einsatz von Palmöl war die gingen wir davon aus, alle 350-500 h einen Ölwechsel durchzuführen, da das Öl recht schnell die Leistung verliert!

Grüße Chris
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Re: spezifikation motoröl

#5 Beitrag von MartinK » 2022-08-31 8:54:15

Hallo. Wenn der Motor keine Freigabe für 228.51 hat, dann lass es. Die xxl.51 ist eine Low-Ash Formulierung, die nur in freigegebene Maschinen mit DPF und spezieller Abgasnachbehandlung eingefüllt werden soll.
Gruß, Martin
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Re: spezifikation motoröl

#6 Beitrag von HildeEVO » 2022-08-31 10:28:02

MartinK hat geschrieben:
2022-08-31 8:54:15
Hallo. Wenn der Motor keine Freigabe für 228.51 hat, dann lass es. Die xxl.51 ist eine Low-Ash Formulierung, die nur in freigegebene Maschinen mit DPF und spezieller Abgasnachbehandlung eingefüllt werden soll.
Gruß, Martin
Die Frage die sich mir stellt: Die Spezifikation ist ja vom OEM also MB-BeVo-Blatt 228.51 ist Daimler spezifisch. MAN oder Scania hat andere interne Normierungen. Die Öle sind aber für mehrere Hersteller freigegebn und untereinander mischbar.
Wenn nun ein Hersteller aus 1950 z.B. nur die Vorgabe SAE 10 hat, was dann? Darf ich da ein gutes Teilsynthetische 10-W40, was eben die o.g. interne Norm erfüllt, nicht reinkippen?

Mal außer Acht gelassen, dass man keine Vollsythetischen Öle in den alten Motoren einsetzen sollte.

Ich hatte z.B. die Spezifikation für meinen neuen EURO VId Sprinter abgefragt. Ich habe vom Verkäufer 5W-30 als Aussage bekommen.
Ich habe mir dann LIQUI MOLY 3756 Top Tec 4600 gekauft.

Auszug aus dem LM-Datenblatt:

Code: Alles auswählen

Spezifikationen / Freigaben:

    ACEA C2
    ACEA C3
    API SN
    BMW Longlife-04
    MB-Approval 229.31
    MB-Approval 229.51
    MB-Approval 229.52
    Opel OV 040 1547 - D30
    VW 505 00
    VW 505 01

LIQUI MOLY empfiehlt dieses Produkt zusätzlich für Fahrzeuge bzw. Aggregate, für die folgende Spezifikationen oder Originalersatzteilnummern gefordert werden:

    Fiat 9.55535-S3
    Ford WSS-M2C 917-A
    GM dexos2
    GWM
    HAVAL
    Opel GM-LL-A-025
    Opel GM-LL-B-025
    Wuling

Mercedes füllt mittlerweile relativ häufig Öl von Fuchs ein. Ich konnte allerdings trotz direkten Kontakten in die Entwicklung in Stuttgart Untertürkheim keine Info bekommen, was als Erstbefüllung verwendet wird, andernfalls hätte ich mich danach gerichtet.

Grüße Chris
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Re: spezifikation motoröl

#7 Beitrag von PeterM » 2022-08-31 10:58:11

Low SAPS tut dem DPF gut, hat aber weniger Basenreserve. Und höherer Schwefelgehalt außerhalb Europas übersäuert das Öl.. Abhlife wäre: öfter wechseln.
High SAPS fängt die Übersäuerung (länger) auf, mit dem Risiko der höheren Belastung der "Chemiefabrik im Abgasstrang". Irgendeinen Tod stirbt man immer

Grüsse
Peter

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Re: spezifikation motoröl

#8 Beitrag von MartinK » 2022-08-31 11:09:33

Hallo Chris.

Du musst unterscheiden, ob das Öl eine echte Freigabe hat, oder der Ölhersteller von sich aus behauptet, er er erfüllt die Spezifikation. Ich rate bei halbwegs modernen Fahrzeugen stets darauf zu achten, dass das Öl wirklich freigegeben ist, gerade bei Motoren mit aufwändiger Abgasnachbehandlung oder hochaufgeladenen Motoren. Es ist also ein Unterschied ob auf der Öldose "Freigabe" drauf steht oder "empfohlen für". Heute haben Autos mit 0.9 Litern Hubraum aus drei Zylindern mal eben 130 PS.

Das mit alten Motoren ist im Prinzip einfach. Es gibt ganz alte Fahrzeuge ohne Ölfilter, also meist Vorkrieg, da gelten oft andere Regeln. Aber ich sag mal ab 1950 ist im Prinzip alles mehrbereichsöltauglich. Wenn also SAE 10 gefordert wird, dann nimm es. Bei Einbereichsöl ist aber der Temperaturbereich sehr wichtig. Da muss man saisonbedingt wechseln. Wenn da steht im Winter SAE10 und im Sommer SAE30, dann kannst du auch ganzjährig 10W30 nehmen. Generell gilt bei Mehrbereichsöl, dass die Kaltviskosität auch kleiner sein darf, weil sich das Öl ja nur beim Kaltstart wie das Einbereichsöl bei gleicher Temperatur (!) verhält.

Und Syntheseöl in alten Motoren funktioniert prima. Mein Ural fährt Delvac 5W30 Synthese, die Getriebe bekommen alle Syntheten, Achsen, etc. Läuft viel leiser und leichter. Die anderen Oldtimer PKW bekommen je nach Herstellervotgabe ob 40er oder 50er ein 0W40 oder 5W50 und die laufenden Ölanalysen zeigen beste Werte und tropfen tut auch keiner. Die Kaltviskosität darf gerne nach unten abweichen, die Warmviskosität sollte der Herstellerempfehlung entsprechen und sollte nicht nach Gusto oder Gutdünken verändert werden.

Was den Sprinter angeht, schau in die Betriebsanleitung, was MB vorsieht und schau dann in die BeVo, was es gibt. Sowohl die Fahrzeughersteller und die Ölhersteller lassen sich da nicht in die Karten schauen, aber ich vermute, bei der Erstbefüllug spielt der Preis keine unerhebliche Rolle. Bei MB PKW wechselt das auch hin und wieder. Das ist aber nebensächlich, sofern die Freigabe passt.

Gruß, Martin
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Re: spezifikation motoröl

#9 Beitrag von Pirx » 2022-08-31 11:42:46

HildeEVO hat geschrieben:
2022-08-31 8:24:45
Pirx hat geschrieben:
2022-08-30 21:40:33
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Hallo Chris!

Diese Öle funktionieren sehr gut mit schwefelarmem Diesel nach EU-Norm. In Verbindung damit sind sie darauf ausgelegt, möglichst wenig Verbrennungsrückstande zu erzeugen, welche die Abgasreinigungsanlage übermäßig belasten oder beschädigen könnten.

Aber: gleichzeitig können diese Motoröle beim Betrieb mit schwefelhaltigem Diesel die entstehenden schwefligen Säuren nicht mehr ausreichend neutralisieren! Denn darauf sind sie nicht mehr ausgelegt! Das führt auf lange Sicht zu erhöhtem Verschleiß und Schäden am Motor.

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Re: spezifikation motoröl

#10 Beitrag von MartinK » 2022-08-31 11:51:53

Das stimmt, es bleibt ein Dilemma. Abgasreinigung schonen oder Motor schonen.... Was soll man raten? Tendenziell würde ich das freigegebene Öl nehmen und entsprechend bei schlechter Kraftstoffqualität öfter wechseln. Mittels einer Ölanalyse (könnte man theoretisch von überall auf der Welt zum Labor schicken) irgendwo in der Hälfte es vorgegebenen Wechselintervalls könnte man den Ölzustand wirklich untersuchen lassen und daraus schlussfolgern, wie schnell das Öl evtl schneller an seinem Ende der Betriebszeit angekommen ist. Das wäre mein Weg. Gruß, Martin
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Re: spezifikation motoröl

#11 Beitrag von Pirx » 2022-08-31 11:56:47

Naja,

wenn ich es recht verstanden habe, sind für den Atego des Fragestellers ja beide Öle (228.5 und 228.51) freigegeben. Der Abgasreinigung (vermutlich hat der LKW nicht gerade die Emissionsstufe Euro 6 ;) ) passiert also offensichtlich nichts, wenn man ein "normales" Motoröl verwendet.

Meine Wahl wäre klar ...

Pirx
Zuletzt geändert von Pirx am 2022-08-31 12:54:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: spezifikation motoröl

#12 Beitrag von burkhard » 2022-08-31 12:41:50

Ich nehme schon seit Jahren für meine OM352 und OM366 Motoren das Shell Rimula R6 M. Das ist ein 10W-40 Nutzfahrzeugöl mit MB Freigabe 228.5, aber eben nicht 228.51 und etwas besser als 228.3. Wie es in der Tabelle auf Seite 2 steht ist es ein "Modernes Leichtlauf-Motorenöl für Nutzfahrzeuge – speziell für Fahrzeuge ohne Dieselpartikelfilter bzw. Anwendungen, in den Motorenöle mit hohem Aschegehalt erforderlich sind. Längste ODI."

Entgegen der vielfachen Äußerungen im Forum habe ich mit diesem 10W-40 absolut kein Schwitzen des Motors, ganz normalen Ölverbrauch und auch sonst rein gar nichts. Es tut einfach was es soll und wofür es gemacht ist.
Wo jedem anderen 10W-40 Öl mit MB Freigabe 228.5 erwarte ich beim OM352 und OM366 das gleiche Ergebnis.

Die Tabelle auf Seite 2 gibt einen guten Überblick, welches Öl für welche Anwendung gut ist.

https://media.kreissler24.de/neo_shop/D ... rsicht.pdf
Zuletzt geändert von burkhard am 2022-08-31 15:22:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: spezifikation motoröl

#13 Beitrag von netnomergn » 2022-08-31 14:07:06

Danke euch für die Klärungen, macht mir die Sache um einiges klarer... Haben einen EURO IV....

Bleibe beim Castrol Vecton Long Drain 10W-40 E7 gem mb 228.5, brauche so ca. 0,4l Öl auf 1000 km davon (bei 23l Verbrauch.... :wack: )... Ölverbrauch ok.

Danke, Ralf
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