OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

Moderator: Moderatoren

Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Maximilian714d
Schrauber
Beiträge: 319
Registriert: 2019-06-29 15:25:41
Wohnort: Italien

OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#1 Beitrag von Maximilian714d » 2021-12-27 19:38:03

Hallo an Alle,

Mit den steigenden Dieselpreise denke ich immer öfter an Pflanzenöl...

Wie geeignet ist ein OM364LA für den Betrieb mit Pflanzenöl? (Diesel-Salatöl 50-50 oder 70-30 Gemisch).

Und für eine Doppeltank-Anlage (starten mit Diesel dann umschalten auf Pflanzenöl) mit Vorwärmung und vollem Programm?

Die Unterschiede wegen Viskosität und Schmiereigenschaften sind mir bekannt. Die Frage ist ob die Einspritzpumpe und die Einspritzdüsen das in der Praxis aushalten...

Hat es mal Jemand (aus reinen Forschungszwecke natürlich :angel: ) versucht?

Grüße...

Max
Max

MB T2/LN1 614D (4x2), WDB6693631N036585

Benutzeravatar
Ulf H
Rauchsäule des Forums
Beiträge: 24407
Registriert: 2006-10-08 13:13:50
Wohnort: Luleå, Norrbotten, Schweden

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#2 Beitrag von Ulf H » 2021-12-27 19:58:39

... prinzipiell kommen Direkteinspritzer mit Pöl wesentlich schlechter klar als Vorkammermotoren ... und selbst bei denen rechnet sich die pölerei seit etwa 20 jahren nimmer ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

Benutzeravatar
husky240
abgefahren
Beiträge: 2343
Registriert: 2017-08-08 14:08:36
Wohnort: Darmstadt

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#3 Beitrag von husky240 » 2021-12-27 20:53:39

Moin,

ich hab nur Erfahrung mit Vorkammermotoren... vor allem mit Verteiler ESP (die dafür gar nicht geeignet ist)
Das waren jeweils JX, KY mit Turbo vom JX und AAZ... alles VW Diesel im T3

Was soll ich sagen... es gibt Verschleiß. Damals (zwischen 2002 und 2010) waren die Motoren aber gut verfügbar und günstig.
War einer platt hab ich den nächsten rein gehängt. Im Sommer bin ich am Ende 100% gefahren (kleiner Tank mit Diesel zum warm fahren, größerer Leitungsquerschnitt und Wärmetauscher über Kühlwasser). Winter ist eher zäh :angel:
Ein paar Freunde hatten Autos mit Stern und die OM 616/617 oder 601/602 sind etwas besser damit klar gekommen. Das sind auch Vorkammermotoren... aber eben mit Reihen ESP.

Es gab Umbauten für Speditionen und vor allem landwirtschaftlich genutze Geräte mit großen Direkteinspritzern. Da wurde aber einiges geändert damit die ordentlich laufen. Kann schon sein, dass sich das bald wieder lohnt...


Gruß vom Nils
…skend mindr sei…

Limolaster grøn og sort [MD 168M11 FAL - Ladekran und Winde]
Feuerwehr rot [MD 130D9 FAL - mobile Werkstatt]
Deutz ist Pflicht

steyermeier
abgefahren
Beiträge: 1200
Registriert: 2015-03-31 22:46:28
Wohnort: Lüchow niedersachsen

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#4 Beitrag von steyermeier » 2021-12-27 22:28:57

Moin,
Meine erfahrungen sind ganz ähnlich...und ähnlich alt.
Witzig...auch t3 ,erst JX,dann AAZ....beides ohne motor probleme,zwei tank mit wärmetauscher,daneben 2,9 l 5 zylinder mercedes im D-modell,mitsubishi L200...alles zweitank,nur die Esp im l200 war mal undicht. Lief alles super, waren aber s.o. alles vorkammermotoren. Die versuche im umfeld mit spedition oder landwirtschaft laufen meines wissens heute nicht mehr.
Gruß markus

Benutzeravatar
Maximilian714d
Schrauber
Beiträge: 319
Registriert: 2019-06-29 15:25:41
Wohnort: Italien

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#5 Beitrag von Maximilian714d » 2021-12-27 23:18:51

Ok,

Der OM364LA ist ein Direkteinspritzer (richtig?) mit Reihen-Einspritzpumpe, dazu hat er ein Auflader und ein Ladeluftkühler.

Meine Frage bezieht sich hauptsächlich auf Salatöl (Raps oder Sonnenblumen) mit Diesel gemischt, verhältnis 50-50 oder 30-70.
Wenn ich bei einer 70 Liter Tankfüllung 30% Salatöl beimische und das Öl 75 cent kostet, dann spare ich 15-20€. Wenn die Schäden/Mehraufwand bei der Wartung überschaubar bleiben, dann habe ich bei einer 1200km Autobahnfahrt mindestens 50€ gespart...

Bei kurzstecken und starker Kälte würde ich reines Diesel benutzen.

Spricht etwas dagegen?

Die Diskussion bleibt natürlich rein theoretisch und dient nur der Unterhaltung der Forumsmitglieder...
Max

MB T2/LN1 614D (4x2), WDB6693631N036585

Benutzeravatar
Ulf H
Rauchsäule des Forums
Beiträge: 24407
Registriert: 2006-10-08 13:13:50
Wohnort: Luleå, Norrbotten, Schweden

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#6 Beitrag von Ulf H » 2021-12-27 23:24:02

... offiziell wird die frueher Mineralölsteuer genannte Steuer fällig ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

Benutzeravatar
husky240
abgefahren
Beiträge: 2343
Registriert: 2017-08-08 14:08:36
Wohnort: Darmstadt

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#7 Beitrag von husky240 » 2021-12-27 23:43:53

steyermeier hat geschrieben:
2021-12-27 22:28:57
Witzig...auch t3 ,erst JX,dann AAZ....beides ohne motor probleme
Moin,

der JX im Mulitvan Magnum hatte epische 268000 km als er nicht mehr wollte. Das 50/50 PÖL Gemisch hat dem sicher den Rest gegeben. Der zweite Turbo Motor war günstig und schlecht, dann hab ich einen gut laufenden KY mit dem JX gekreuzt und bin schließlich beim AAZ gelandet.

Im Sommer läuft das auch ohne Vorwärmung mit 100% Öl... so wie der sich dann aber am Anfang schüttelt kann das auf Dauer nicht gesund sein.

Das wichtigste sind die Düsen... die müssen tiptop sein und brauchen den richtigen Druck. Wenn die das zähe Zeug nicht richtig zerstäuben vermehrt sich das Motoröl und auf längere Sicht gibt es überall Verkokungen/ Ölschlamm durch die PÖL Rückstände. Bei einem Direkteinspritzer ist das noch viel wichtiger.

Nicht einfach irgendein PÖL rein kippen. Der Wasseranteil ist oft hoch und wenn du wissen willst wie dein Motor dann recht schnell innen aussieht google Kavitation :) ... das kennen vor allem die Frittenfett Fahrer...

Also... Düsen regelmäßig kontrollieren und Motoröl häufig wechseln...
Beim Direkteinspritzer würde ich generell einen Wärmetauscher über Kühlwasser einbauen... auch bei 50/50. Das PÖL lässt sich dann besser zerstäuben. Bis da die Temperaturen stimmen braucht es Experimente... darf nicht zu heiß sein sonst koken dir die Düsen zu



Gruß vom Nils
Zuletzt geändert von husky240 am 2021-12-27 23:49:40, insgesamt 2-mal geändert.
…skend mindr sei…

Limolaster grøn og sort [MD 168M11 FAL - Ladekran und Winde]
Feuerwehr rot [MD 130D9 FAL - mobile Werkstatt]
Deutz ist Pflicht

Benutzeravatar
Maximilian714d
Schrauber
Beiträge: 319
Registriert: 2019-06-29 15:25:41
Wohnort: Italien

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#8 Beitrag von Maximilian714d » 2021-12-27 23:45:20

Ulf H hat geschrieben:
2021-12-27 23:24:02
... offiziell wird die frueher Mineralölsteuer genannte Steuer fällig ...

Gruss Ulf
Selbstverständlich
Max

MB T2/LN1 614D (4x2), WDB6693631N036585

Benutzeravatar
Maximilian714d
Schrauber
Beiträge: 319
Registriert: 2019-06-29 15:25:41
Wohnort: Italien

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#9 Beitrag von Maximilian714d » 2021-12-27 23:58:29

husky240 hat geschrieben:
2021-12-27 23:43:53

Moin,

Das wichtigste sind die Düsen... die müssen tiptop sein und brauchen den richtigen Druck. Wenn die das zähe Zeug nicht richtig zerstäuben vermehrt sich das Motoröl und auf längere Sicht gibt es überall Verkokungen/ Ölschlamm durch die PÖL Rückstände. Bei einem Direkteinspritzer ist das noch viel wichtiger.

Nicht einfach irgendein Öl rein kippen. Der Wasseranteil ist oft hoch und wenn du wissen willst wie dein Motor dann recht schnell innen aussieht google Kavitation :) ... das kennen vor allem die Frittenfett Fahrer...

Also... Düsen regelmäßig kontrollieren und Motoröl häufig wechseln...
Beim Direkteinspritzer würde ich generell einen Wärmetauscher über Kühlwasser einbauen... auch bei 50/50. Das PÖL lässt sich dann besser zerstäuben. Bis da die Temperaturen stimmen braucht es Experimente... darf nicht zu heiß sein sonst koken dir die Düsen zu.
Gut, das kling auf jeden Fall nach Mehraufwand bei der Wartung... Ob sich da die Paar Euron Ersparnis lohnen..?

Danke für die sachliche Beschrebung.

Und was ist mit dem Bioöl was in modernen Diesel enthalten ist? Als mein Auto in den 90ern gebaut wurde gab es das zeug noch nicht...

Max
Max

MB T2/LN1 614D (4x2), WDB6693631N036585

Benutzeravatar
husky240
abgefahren
Beiträge: 2343
Registriert: 2017-08-08 14:08:36
Wohnort: Darmstadt

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#10 Beitrag von husky240 » 2021-12-28 0:09:06

Moin,

RME ist noch mal was anderes... dem Pflanzenöl wird Methanol zugegeben + verestert (katalytische Reaktion) und das ganze wird zu Rapsmethylester (RME). Damit wird die Viskosität verringert (ähnlich die des Diesels).
Gummiteile älterer Fahrzeuge haben damit Probleme... ich bin mir nicht sicher, aber ab den 1990er Jahren kam das glaub ich auf. Mein T4 TDI BJ 1996 konnte das schon ab. Die ESP hatten damit allerdings oft Probleme und sind undicht geworden. Eine Zeit lang gab es das RME pur an der Tanke. Jetzt sind glaube ich 7% im Diesel...


Gruß vom Nils
…skend mindr sei…

Limolaster grøn og sort [MD 168M11 FAL - Ladekran und Winde]
Feuerwehr rot [MD 130D9 FAL - mobile Werkstatt]
Deutz ist Pflicht

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10841
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#11 Beitrag von OliverM » 2021-12-28 1:59:03

Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-27 19:38:03
Hallo an Alle,

Mit den steigenden Dieselpreise denke ich immer öfter an Pflanzenöl...

Wie geeignet ist ein OM364LA für den Betrieb mit Pflanzenöl? (Diesel-Salatöl 50-50 oder 70-30 Gemisch).

Und für eine Doppeltank-Anlage (starten mit Diesel dann umschalten auf Pflanzenöl) mit Vorwärmung und vollem Programm?

Die Unterschiede wegen Viskosität und Schmiereigenschaften sind mir bekannt. Die Frage ist ob die Einspritzpumpe und die Einspritzdüsen das in der Praxis aushalten...

Hat es mal Jemand (aus reinen Forschungszwecke natürlich :angel: ) versucht?

Grüße...

Max

Wenn du mit Doppeltankanlage arbeitest und die Basics beachtest (erst nachdem der Wärmetauscher Betriebstemperatur hat umschalten , zeitig auf Diesel umschalten, bevor man den Motor abstellt , Ölwechselintervalle verkürzen , Düsen regelmäßig prüfen) funktioniert das .
-Bitte kein Palmöl fahren , da ist i.d.R. der Nitratgehalt zu hoch und verursacht kapitale Motorschäden .

Vom Gemisch fahren kann ich dir beim Direkteinspritzer erfahrungsgemäß nur abraten , damit hatten selbst Vorkammermotoren schon mal ihre lieben Probleme .

Bis zur Änderung der Energiesteuer haben wir p.a. ca. 80 - 100 to. Rapsöl (im Sommer auch Sonnenblumenöl ) verarbeitet . Im Winter machte es mit Sonnenblumenöl keinen Sinn denn das war ab 5 Grad+ wie dünnes Apfelmuss und nicht mehr fließfähig . Zu der Zeit waren aber nur 19% Mwst. anstelle der 7 % bei Futtermitteln fällig .

Nun zur Krux: Just in dem Moment wo du die Plörre rein kippst bist du Energiesteuerpflichtig , und zwar für den gesamten Treibstoff. Das war der Tod für Pölfahrzeuge selbst für Landwirte, die ihr eigenes Rapsöl produziert haben .
Das kann man zwar illegalerweise "Vergessen" zu melden und damit zu zahlen. Wenn der Zoll dich aber dabei erwischt ist das kein Kavaliersdelikt und es wird ein äusserst teures Hobby .

Ich haben meinen Golf mit Elsbett-Motor geliebt .

Gruß

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

Benutzeravatar
Maximilian714d
Schrauber
Beiträge: 319
Registriert: 2019-06-29 15:25:41
Wohnort: Italien

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#12 Beitrag von Maximilian714d » 2021-12-28 2:24:52

OliverM hat geschrieben:
2021-12-28 1:59:03
Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-27 19:38:03
Hallo an Alle,

Mit den steigenden Dieselpreise denke ich immer öfter an Pflanzenöl...

Wie geeignet ist ein OM364LA für den Betrieb mit Pflanzenöl? (Diesel-Salatöl 50-50 oder 70-30 Gemisch).

Und für eine Doppeltank-Anlage (starten mit Diesel dann umschalten auf Pflanzenöl) mit Vorwärmung und vollem Programm?

Die Unterschiede wegen Viskosität und Schmiereigenschaften sind mir bekannt. Die Frage ist ob die Einspritzpumpe und die Einspritzdüsen das in der Praxis aushalten...

Hat es mal Jemand (aus reinen Forschungszwecke natürlich :angel: ) versucht?

Grüße...

Max

Wenn du mit Doppeltankanlage arbeitest und die Basics beachtest (erst nachdem der Wärmetauscher Betriebstemperatur hat umschalten , zeitig auf Diesel umschalten, bevor man den Motor abstellt , Ölwechselintervalle verkürzen , Düsen regelmäßig prüfen) funktioniert das .
-Bitte kein Palmöl fahren , da ist i.d.R. der Nitratgehalt zu hoch und verursacht kapitale Motorschäden .

Vom Gemisch fahren kann ich dir beim Direkteinspritzer erfahrungsgemäß nur abraten , damit hatten selbst Vorkammermotoren schon mal ihre lieben Probleme .

Bis zur Änderung der Energiesteuer haben wir p.a. ca. 80 - 100 to. Rapsöl (im Sommer auch Sonnenblumenöl ) verarbeitet . Im Winter machte es mit Sonnenblumenöl keinen Sinn denn das war ab 5 Grad+ wie dünnes Apfelmuss und nicht mehr fließfähig . Zu der Zeit waren aber nur 19% Mwst. anstelle der 7 % bei Futtermitteln fällig .

Nun zur Krux: Just in dem Moment wo du die Plörre rein kippst bist du Energiesteuerpflichtig , und zwar für den gesamten Treibstoff. Das war der Tod für Pölfahrzeuge selbst für Landwirte, die ihr eigenes Rapsöl produziert haben .
Das kann man zwar illegalerweise "Vergessen" zu melden und damit zu zahlen. Wenn der Zoll dich aber dabei erwischt ist das kein Kavaliersdelikt und es wird ein äusserst teures Hobby .

Ich haben meinen Golf mit Elsbett-Motor geliebt .

Gruß

Oliver

Ok, danke Oliver... Und Elsbett kannte ich auch nicht.
Wieso diese Konstruktion nie weiterentwickelt wurde..?
Max

MB T2/LN1 614D (4x2), WDB6693631N036585

Schrauber_Carsten
Überholer
Beiträge: 263
Registriert: 2021-09-25 17:32:29
Wohnort: Göttingen

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#13 Beitrag von Schrauber_Carsten » 2021-12-28 3:00:12

Ein Freund hatte einen Werks- Passat Kombi mit dem Elsbett- Motor… äußerst rares Ding.

Carsten

Benutzeravatar
burkhard
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4105
Registriert: 2006-10-03 12:08:45
Wohnort: ME

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#14 Beitrag von burkhard » 2021-12-28 4:37:39

Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-27 23:18:51
... Salatöl beimische und das Öl 75 cent kostet, dann spare ich 15-20€.
... und wo gibt es Salatöl für 75 cent/Liter? Für 75 cent bekommst du etwa 0,5 Liter bei Aldi oder in der Metro.

Benutzeravatar
lura
Säule des Forums
Beiträge: 13547
Registriert: 2006-10-03 12:02:52
Wohnort: HH

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#15 Beitrag von lura » 2021-12-28 6:44:28

Mit Salatöl wurde über Mehrverbräuche von ca.10% berichtet.
Wenn Du die Kosten für die 2-Tankanlage nicht rechnest, aber den häufigeren Ölwechsel und den Mehrverbrauch, dann lohnt sich das Pölen nicht. In den begleitenden Untersuchungen für UBA wurde auch über kapitale Motorschäden berichtet.
Gruß
Bernd

Gewinne Zeit durch Langsamkeit

steyermeier
abgefahren
Beiträge: 1200
Registriert: 2015-03-31 22:46:28
Wohnort: Lüchow niedersachsen

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#16 Beitrag von steyermeier » 2021-12-28 9:15:50

Moin,
War damals auch eher was für Überzeugungstäter...auch ohne Energiesteuer und beim Rapsöl Preis von 0,75€...war der auf Wand die 1l Flaschen beim Aldi da reinzukippen doch etwas zweifelhaft...wir hatten hier einen Bauern mit Presse, für den haben wir immer gebaut und dann ein IBC mit 1000l mitgenommen...mehrverbrauch hatte ich nicht zu verzeichnen... höchstens weil die besser liefen als wie mit Diesel...und mit den Motoren gab's bei uns keine Probleme..aber wie gesagt : nur Vorkammer,immer das gleiche Rapsöl,immer Zweitank...
Gruß Markus

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10841
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#17 Beitrag von OliverM » 2021-12-28 9:36:52

steyermeier hat geschrieben:
2021-12-28 9:15:50
Moin,
War damals auch eher was für Überzeugungstäter...auch ohne Energiesteuer und beim Rapsöl Preis von 0,75€...war der auf Wand die 1l Flaschen beim Aldi da reinzukippen doch etwas zweifelhaft...wir hatten hier einen Bauern mit Presse, für den haben wir immer gebaut und dann ein IBC mit 1000l mitgenommen...mehrverbrauch hatte ich nicht zu verzeichnen... höchstens weil die besser liefen als wie mit Diesel...und mit den Motoren gab's bei uns keine Probleme..aber wie gesagt : nur Vorkammer,immer das gleiche Rapsöl,immer Zweitank...
Gruß Markus
Moin Markus ,
zu meiner Pöler-Zeit hat der Diesel 85,- Pfennig und Pöl zwischen 16,- und 23,- Pfennig je nach Abnahmemenge als Erstraffinat . Die Landrover waren nie umgebaut und bei den Preisen war es eh egal, ob sie (meist zum Winter hin wenn man zu geizig war mit der Standheizung den Motor vorzuwärmen) eine Pumpenwelle abgeschert haben . Eine ESP kostete damals 550,- D-Mark , einen Pumpenwellenkit bekam man für 60,- D-Mark.

Gruß

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

Benutzeravatar
ingolf
abgefahren
Beiträge: 3084
Registriert: 2006-11-24 21:07:51
Wohnort: Berlin

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#18 Beitrag von ingolf » 2021-12-28 9:44:37

Technisch gesehen funktioniert es mit Rapsöl am 366er. Das Öl wurde geregelt auf etwa 50 Grad vorgewärmt im Plattenwärmetauscher und unverdünnt gefahren. Start und Ende mit Diesel aus 2. Tank.
Weder habe ich Leistungseinbuße noch "weißes" Motoröl bemerkt.
Weil es eben so einfach zu adaptieren war, fuhren zum Ende der Pflanzenölzeit ganze Speditionen damit und mit Ultraschall-Vorwärmung kommen auch Commonrailmotore damit klar. Mein Kangoo 1,5 dci hat mehr als 100Tkm gepölt als Gemisch je nach Jahreszeit ohne Vorwärmung und wurde mit 250tkm auf der Uhr verkauft.
Aber eben weil jeder Bauer seinen Fuhrpark hätte damit betreiben können und noch das restliche Dorf hätte bei ihm tanken können am Staat vorbei wurde diese regenerative Energiequelle zugedreht mit der Einführung der Besteuerung von Pflanzenölen.
Wäre auch schwer vorzustellen gewesen wie der Staatshaushalt ohne Mineralölsteuer auskommt und auch jetzt, wo die "Dekarbonisierung" schon posaunt wird, ist Pöl noch "böse", wird von synthetischem Diesel gefaselt, der möglichst teuer sein soll.
Diesen Gesichtspunkt könnten sich auch noch mal alle durch den Kopf gehen lassen, die das billige Stromauto propagieren denn spätestens wenn signifikante Teile der Mineralölsteuer fehlen, wird der Strom (für alle und alles) entsprechend besteuert werden.(denn wie soll die Steckdose erkennen, was sie speist.)
Grüße, Ingolf
Flocken statt Feinstaub !

Der Initiator
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4096
Registriert: 2020-06-22 19:40:43

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#19 Beitrag von Der Initiator » 2021-12-28 9:55:55

@Ingolf
Der Strom wird auch heute schon besteuert und nicht zu knapp. Die Stromsteuer zu erhöhen ist gar nicht nötig, es reicht schon, wenn die Strommenge entsprechend steigt.
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

Benutzeravatar
Oelprinz
Überholer
Beiträge: 285
Registriert: 2014-02-02 12:30:27
Wohnort: Berg i.d.Opf

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#20 Beitrag von Oelprinz » 2021-12-28 10:43:05

"... Und Elsbett kannte ich auch nicht.
Wieso diese Konstruktion nie weiterentwickelt wurde..?"

Kurzfassung:
-Spez. Leistung ist vergleichsweise gering
-Emissionen sind vergleichsweise höher

-> heutige Direkteinspritzer sind billiger, haben mehr Leistung, produzieren weniger Emissionen.

Für die damalige Zeit war das eine klasse Idee. Wenn man damals die Entwicklung weiter betrieben hätte...vielleicht gäbe es dann diese Motoren heute verbreitet. Als Stromerzeuger könnte ich mir das heute noch vorstellen :idee: . Ob man aber da drin steuerlich subventionierte Lebensmittel verbrennen sollte, zweifel ich an.

Gruß
Volker

Benutzeravatar
pete
abgefahren
Beiträge: 1342
Registriert: 2008-03-10 13:05:05

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#21 Beitrag von pete » 2021-12-28 10:47:06

Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-27 23:58:29
…Und was ist mit dem Bioöl was in modernen Diesel enthalten ist? Als mein Auto in den 90ern gebaut wurde gab es das zeug noch nicht...
Im normalen Diesel an der Tanke sind mW max 7 % (?) enthalten.
Steht an der Säule bzw. im technischen Merkblatt.

Mehrverbrauch von ca 10 % gab es beim Betrieb mit Biodiesel.

Peter

Benutzeravatar
husky240
abgefahren
Beiträge: 2343
Registriert: 2017-08-08 14:08:36
Wohnort: Darmstadt

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#22 Beitrag von husky240 » 2021-12-28 11:15:37

Moin,

beim Deutz hab ich auch immer mal wieder überlegt ob oder ob nicht… das ist dann aber eher Spieltrieb.

Ich kenn Leute die haben die OM616 jahrelang mit Alt PÖL gefüttert und kamen damit gut klar.

Mir hat das PÖLen Spaß gemacht.


Gruß vom Nils
…skend mindr sei…

Limolaster grøn og sort [MD 168M11 FAL - Ladekran und Winde]
Feuerwehr rot [MD 130D9 FAL - mobile Werkstatt]
Deutz ist Pflicht

sico
Forumsgeist
Beiträge: 5239
Registriert: 2006-10-05 19:52:42
Wohnort: 84556 kastl

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#23 Beitrag von sico » 2021-12-28 11:35:18

Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-28 2:24:52


Ok, danke Oliver... Und Elsbett kannte ich auch nicht.
Wieso diese Konstruktion nie weiterentwickelt wurde..?
Dem Herrn Elsbett erging es leider wie so vielen Erfindern.
Die großen Hersteller schauen sich die Vorteile ab, ändern die Technologie etwas ab, so daß Patente nicht mehr verletzt werden und lassen dann den Erfinder am langen Arm verhungern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elsbett-Motor

LG
Sico

Benutzeravatar
Apfeltom
abgefahren
Beiträge: 2107
Registriert: 2016-08-23 9:27:52
Wohnort: Elbmarsch bei Uetersen

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#24 Beitrag von Apfeltom » 2021-12-28 20:32:00

Au manno,
Mein mit viel Liebe Ende der 90 ger aufgebaute Syncro T3 mit Posthochdach, neu aufgebautem 1,7 TD, LLK und leicht aufgedrehter Pumpe , lieferte 100 PS an der Hinterachse mit 2 Tank Pöl....wie Nils schon schrieb. Purer Spaß...erstaunlicherweise mit reinem Pöl mehr Druck als Diesel. Hat ziemlich genau 30 tsd gehalten...Dann war die Pumpe Fritte.
Das war purer Spaß...und der Duft... :D
Gruß
Thom

- und heute nachgerechnet hat sich da kein Pfennig gelohnt. Im Gegenteil :cool:

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10841
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#25 Beitrag von OliverM » 2021-12-28 20:56:33

sico hat geschrieben:
2021-12-28 11:35:18
Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-28 2:24:52


Ok, danke Oliver... Und Elsbett kannte ich auch nicht.
Wieso diese Konstruktion nie weiterentwickelt wurde..?
Dem Herrn Elsbett erging es leider wie so vielen Erfindern.
Die großen Hersteller schauen sich die Vorteile ab, ändern die Technologie etwas ab, so daß Patente nicht mehr verletzt werden und lassen dann den Erfinder am langen Arm verhungern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elsbett-Motor

LG
Sico
Genau so hat sich das abgespielt .

Gruß

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

Mark86
Kampfschreiber
Beiträge: 12897
Registriert: 2014-10-11 14:29:35

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#26 Beitrag von Mark86 » 2021-12-29 16:39:04

Also die alten Daimler Vorkammerdiesel vertragen ne Zeit lang Poel, frassen dabei neben Einspritzduesen reihenweise Kraftstoff Filter, aber liefen. Natürlich war das fuer die Mitmenschen eine riesen Sauerei, die karren stanken nach Pommesbude, 200m gegen den Wind...
Der Mehrverschleiss ging aber an Pumpe und MOTOR Mechanik auch nicht ganz so vorbei, ich wuerde sagen Betrieb mit Poel gleich halbe Lebensdauer. Mag bei nem letzthand PKW fuer 2 oder 3t€ egal gewesen sein, bei nem LKW Motor vielleicht doch etwas teuer...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Benutzeravatar
ClausLa
abgefahren
Beiträge: 2099
Registriert: 2013-04-06 22:59:22
Wohnort: Lkr. Landshut

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#27 Beitrag von ClausLa » 2021-12-29 20:56:03

Moin,
Du wirst es ja wissen, na ja oder so.... :smoking:

Man kann so diverse Fahrzeuge (und nicht nur VK-Motoren) auch längerfristig mit Pflanzenöl betreiben; auch ohne permanent Düsen oder Filter zu tauschen und mit einem gut gemachten Umbau ist das auch weder Belästigung noch Sauerei.

Gruß Claus

der das erste mal auch staunend vor dem Elsbett-Passat eines Kumpels stand :D

Der Initiator
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4096
Registriert: 2020-06-22 19:40:43

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#28 Beitrag von Der Initiator » 2021-12-29 21:28:47

Falls jemand die Seite noch nicht (oder nicht mehr) kennt, hier zur Erinnerung www.fmso.de
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

Benutzeravatar
Maximilian714d
Schrauber
Beiträge: 319
Registriert: 2019-06-29 15:25:41
Wohnort: Italien

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#29 Beitrag von Maximilian714d » 2021-12-30 11:38:04

Der Initiator hat geschrieben:
2021-12-29 21:28:47
Falls jemand die Seite noch nicht (oder nicht mehr) kennt, hier zur Erinnerung www.fmso.de
Oh ja! Hier ist genug Stoff um sich einzulesen... Da finden sich bestimmt einige Antworten.

Danke!
Max

MB T2/LN1 614D (4x2), WDB6693631N036585

Benutzeravatar
Pirx
Säule des Forums
Beiträge: 16938
Registriert: 2006-10-04 20:03:38
Wohnort: Raum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: OM364LA Eignung für Pflanzenöl-Betrieb

#30 Beitrag von Pirx » 2021-12-30 11:45:29

Maximilian714d hat geschrieben:
2021-12-30 11:38:04
Der Initiator hat geschrieben:
2021-12-29 21:28:47
Falls jemand die Seite noch nicht (oder nicht mehr) kennt, hier zur Erinnerung www.fmso.de
Oh ja! Hier ist genug Stoff um sich einzulesen... Da finden sich bestimmt einige Antworten.

Danke!
IMHO findet man dort nur Infos zu Pöl in Kleinwagen-Motoren.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

Antworten