Schrauben für Kardanwelle Mercedes 2224

[leiderkein4x4er]

Guten Tag,
auch wenn es sich leider nicht um ein Allradfahrzeug handelt hätte ich eine Frage, wie sie hier vor kurzem so ähnlich schon mal gelöst wurde:
Bei einem Mercedes Typ 2224, der mit einem Verteilergetriebe umgebaut wurde sind an den Kardanwellen allerhand verschiedene Schrauben verbaut, M12 Aussensechskant und Zylinderkopf, Normalgewinde und Feingewinde, teilweise mit zwei Muttern, teilweise mit Stopmutter oder Festigkeiten 10.9 und 12.9. Weiss einer von euch wie die Flanschverbindung ab Werk kam oder was da eine besonders sinnvolle Auslegung wäre?
Das Wartungshandbuch zeigt sich diesbezüglich leider erstaunlich ahnungslos.
Wissenswert wären Schrauben- Gewindetyp, Festigkeitsklasse, Schraubensicherung sowie falls möglich Anziehdrehmomente. Das übertragene Drehmoment beträgt maximal ungefähr 6000 Nm, falls das weiterhilft.

Vielen Dank und weiterhin schöne Feiertage.

[Jucksnjo]

Leider kein produktiver Beitrag!

Ein NG 2224B? Also ein Betonmischer mit V8 und Hypoid-Doppelachse?

[leiderkein4x4er]

Beim Motor hattest du recht, es ist ein V8 (OM422), die Antriebsachse ist eine Hypoidachse. Unglücklicherweise ist das ganze ein bisschen komplizierter. Ursprünglich war das mal ein MB Typ 2224 6x2 mit langem Fahrerhaus. Durch den Umbau wurde die Nachlaufachse ausgebaut und das Fahrgestell, welches jetzt eine Segelflugstartwinde trägt, gekürzt. Dadurch gibt es keine offizielle Dokumentation. Die Lochkreisdurchmesser der Flansche betragen 130 mm.

[DaPo]

Hallo,

Umbauten hin oder her. Gib doch einfach mal den genauen Fahrzeugtyp an (2224 ist eine Verkaufsbezichnung, die nicht viel aussagt). Oder gleich die komplette Fahrgestellnummer.
Dann ist es wahrscheinlich eine Sache von Minuten, die richtigen Schrauben zu finden.

[leiderkein4x4er]

Tut mir leid wenn euch meine Angaben nicht weitergeholfen haben, ich hab noch nicht so viel Ahnung von der ganzen Materie.
Die Fahrgestellnummer am rechten Längsträger lautet 385.335-11

[DaPo]

Hallo,

eine komplette Fahrgstellnummer ist das nicht, aber das Baumuster 385.335 hilft schon mal etwas.

Im Teilekatalog finden sich folgende Teile:
A 990 990 72 17 (alte Teilenummer: N 308 676 012 013, diese ersetzte N 000 961 012 094):
DIN 961 M12x1,5x30 10.9

A 990 990 36 20 (alte Teilenummer N 912 004 012 100):
Federring DIN 128, 12mm

A 123 242 03 66 (ersetzt A 329 990 00 40):
keine nähere Spezifikation bekannt

Muttern M12 finde ich nicht.


Hinten sind M16-Schrauben verbaut:
A 395 990 05 01 (ersetzt A 002 990 99 01):
sehr ähnlich DIN 960, M16x1,5x45 10.9

Dazu Federringe und Muttern DIN 934 M16x1,5 Güte 10

[leiderkein4x4er]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

[DaPo]

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich das so einbauen würde, bei einem unserer MAN waren auch normale Muttern vorgesehen, war Murx (dauernd welche verloren).

Habe dann DIN980 genommen, seither keinerlei Probleme.

[Pirx]

A 123 242 03 66 (ersetzt A 329 990 00 40):
keine nähere Spezifikation bekannt

Das ist eine Scheibe. Leider darf ich die Zeichnung dazu nicht mehr anschauen. Die gehört jetzt einer anderen Firma ...

Pirx

[stonedigger]

Also 10.9 ist sicher richtig. Ich würde wenn es platzmäßig geht Flanschmuttern, evtl. sogar Rip-Lock verbauen. Aber bitte die Muttern in gleicher Festigkeitsklasse.

Federring: Vergesst den Scheiß: Nicht umsonst wurden die Normen für Schraubensicherungen, inkl. Federring, alle zurückgezogen. Als die Wartungshandbücher geschrieben wurden, war das noch Stand der Technik. Die einzige Schraubensicherung die starken Vibrationen Stand hält sind Nordlock- Scheiben. Ich habe die in stark beanspruchten Flanschverschraubungen an Brunnenbohrgestängen eingesetzt, nachdem wir 1000m Bohrgestänge im Loch versenkt haben. Ob die allerdings Platz an der Kardanwelle haben, weiß ich nicht.

Google Mal nach Junkers-Test!

SD

[DaPo]

Hi Pirx,

ja, zurzeit ist das alles ziemlich bescheuert, zumal diese Scheiben an gefühlt 1000 LKW-Typen, aber nur 4 PKW-Typen verbaut waren.

Kommst Du an die A 329 990 00 40 auch nicht mehr ran?
Ich meine aber, daß das einfach nur dicke Unterlegscheiben sind.

[DaPo]

Hallo SD,

Ripp-Schrauben und -muttern hatte ich auch probiert. Auch nicht das Wahre (und, wie Du schon schreibst, nicht überall anwendbar wegen Platzmangel).

DIN 980 hält seit vielen Jahren, daher meine persönliche Empfehlung.

[Pirx]

Hi Pirx,

ja, zurzeit ist das alles ziemlich bescheuert, zumal diese Scheiben an gefühlt 1000 LKW-Typen, aber nur 4 PKW-Typen verbaut waren.

Kommst Du an die A 329 990 00 40 auch nicht mehr ran?
Ich meine aber, daß das einfach nur dicke Unterlegscheiben sind.

Die Zeichnung der Scheibe A 329 990 00 40 gehört jetzt AMG!
Aber seltsamerweise durfte ich sie immerhin betrachten (sicher ein Fehler im System, kürzlich durfte ich sogar meine eigenen Bauteile und Zeichnungen nicht mehr ändern, die waren fälschlicherweise MB-PKW zugeordnet worden).

Die Scheibe hat Außendurchmesser 30 mm, Innendurchmesser 12,5 mm und eine Stärke von 4 mm. Stahl S235JR.
Keine Ahnung, warum man dafür nicht ein Normteil genommen hat, sondern ein Zeichnungsteil gemacht hat. Ist ja nichts Besonderes dran.

Pirx

[stonedigger]

Die Scheibe hat Außendurchmesser 30 mm, Innendurchmesser 12,5 mm und eine Stärke von 4 mm. Stahl S235JR.
Keine Ahnung, warum man dafür nicht ein Normteil genommen hat, sondern ein Zeichnungsteil gemacht hat. Ist ja nichts Besonderes dran.

Pirx

Vielleicht hat das Suchen im dollen ERP oder PDM länger gedauert, als sie neu zu konstruieren.

Oder kein Normbuch zur Hand?

SD

[burkhard]

Ich würde auch DIN 980 nehmen oder ISO 10513 (Schlüsselweite eine Nummer kleiner), da an der Kandanwelle manchmal die Platzverhältnisse recht eng sind. Eventuell noch statt der Federringe die Sperrkant-Scheiben von teckentrup.

Laut MB Tabellenbuch haben die Schrauben (und Muttern) ein besonders feines Feingewinde.

Viele Grüße
Burkhard

[Pirx]

Die Scheibe hat Außendurchmesser 30 mm, Innendurchmesser 12,5 mm und eine Stärke von 4 mm. Stahl S235JR.
Keine Ahnung, warum man dafür nicht ein Normteil genommen hat, sondern ein Zeichnungsteil gemacht hat. Ist ja nichts Besonderes dran.

Pirx

Vielleicht hat das Suchen im dollen ERP oder PDM länger gedauert, als sie neu zu konstruieren.

Ich glaube, das gab es 1988, als die Scheibe konstruiert wurde, noch nicht!

Pirx

[Walöter]

Ich verwende bei M 12 Feingewinde 1,25 und DIN980 Muttern wie Daniel, seither keine schlechten Erfahrungen mehr an Kardanwellenverschraubungen

Walter