LAF 710 aus Österreich - starke Vibrationen beim Fahren

[Contenero]

...aus lauter Begeisterung habe ich das gleiche Foto zweimal gepostet, sorry...

Ihr habt mich ausgiebig beraten wegen neuer Reifen, gestern habe ich sechs unbenutzte Continental-Reifen in 8,25 R 20 gefunden und für den Preis von zwei Billigreifen erstanden. Sie sind zwar schon älter, aber waren immer dunkel bei einer Kommune gelagert. Sehen sehr gut aus, ich bin gespannt auf das Fahrverhalten. Toll, wenn man auf die Erfahrung hier im Forum zurückgreifen kann - die russischen oder chinesischen Modelle waren mir dann irgendwie suspekt.
Zwischen den Jahren kann ich endlich wieder schrauben, meine Schulter ist langsam wieder einsatzfähig. Euch allen frohe Festtage!

[Contenero]

Hallo Allrad-Verstrahlte,

lange hab ich nichts geschrieben. Meine Schulter musste operiert und danach noch lange geschont werden, das war leider ein blöder Zustand. Aber nun schraube ich wieder und habe auch direkt ein paar Baustellen bewältigt. Die Reifen sind tatsächlich für gut befunden und montiert worden. Nun fährt er deutlich ruhiger und es hat sich sehr gelohnt! Das Datenblatt von Mercedes ist bei meinem Prüfer, der mir Daumen hoch signalisiert hat für die Umtragung der Reifengröße von 7,5 20 auf 8,25x20.

Momentan bin ich daran, die Pumpe hinten auszubauen, sie ist eh kaputt und undicht (laut Vorbesitzer), außerdem will ich einen Laderaum schaffen. Eine Frage an die Fachleute, die auch schon ein Feuerwehrauto umgebaut haben: Meine Pumpe wird von vorne über eine Kardanwelle angetrieben. Die abzubauen ist kein Problem, aber die Pumpe wird auch vom Motor gekühlt! Also laufen zwei Leitungen von vorne nach hinten und wieder zurück. Ich kenne den OM 352 nicht gut genug, aber es sieht so aus, als ob man diesen "verlängerten" Kühlkreislauf einfach kurzschließen muss? Also den einen flexiblen Schlauch des unteren Kühleranschlusses auf den Stutzen des oberen Anschlusses, der aus der WaPu kommt? Hat das schon jemand gemacht? Bin wie immer dankbar!

Viele Grüße,

Konrad

[Contenero]

...da fällt mir auf: Dumme Frage von mir! Ich habe inzwischen im Netz doch einige Fotos von OM 352 II gefunden. Ich habe leider keine Explosionszeichnung bzw Beschreibung vom Motor. Aber wenn ich nicht ganz falsch liege, kann ich einfach den unteren Kühlwasserschlauch durch ein Neuteil mit dem unteren Kühleranschluss verbinden. Einwände?

Grüße an alle,

Konrad

[Nelson]

Hallo,


ja, Saugseite WaPu und unterer Kühlerstutzen gehören zusammen.


Grüße

Nils

[Contenero]

Danke Nils! Bevor ich einen fatalen Fehler mache...;-)

Viele Grüße,

Konrad

[Contenero]

Guten Abend! Lange ging nicht viel weiter. Nun bin ich aber mit den erste Wartungen durch und konnte trotz noch lädierter Schulter die sauschwere Pumpe alleine entfernen. Ich hatte mir lange Gedanken gemacht, ob ich das Auto so seiner Seele berauben darf, andererseits sind sowohl Pumpe als auch Schlauch inzwischen unbrauchbar, und für viel Geld ein Museumsstück erhalten, um einmal im Jahr andere Leute zu erfreuen, kann ich mich auch nicht leisten ;-)
Ich möchte nun den Tank ausbauen, um den Innenraum nutzbar zu machen. Nach Ausmessen der hinteren Tür habe ich festgestellt, dass der Tank von der Breite her hindurchpassen würde, aber insgesamt zu hoch ist. War es damals üblich, den Aufbau NACH dem Tank zu installieren? Oder gibt es einen Trick? Ansonsten bleibt mir nur die Möglichkeit, den Tank zu zerschneiden...? Meine erste Idee ist, von hinten mit dem Plasmaschneider (vom Discounter, aber gut) eine Öffnung in den Tank zu machen und ihn dann horizontal in drei Teile zu schneiden. Wenn jemand eine bessere Idee hat, bin ich dankbar!

Grüße an alle,

Konrad

[Contenero]

So, nachdem ich nun mal wieder dran bin, ging es gleich weiter. Ich habe einen halben Tag gebraucht, um die Innenausstattung der Seitenfächer rechts mit haufenweise Werkzeug rauszuschneiden/flexen etc. Nun habe ich freien Zugang zum Tank und sehe tatsächlich keine Alternative zum zerschneiden. Nach meinem stümperhaften Verständnis sieht es so aus, als ob der Tank mit seinen Haltelaschen von oben auf den Rahmen gesenkt wurde und danach erst der Koffer draufkam. Ich musste die Gewindeschrauben der Verkleidung alle abflexen, weil ich nicht an die Muttern kam, die direkt am Tank anlagen.

Man sieht auf dem letzten Foto sehr schön, dass der Tank zu hoch ist für die Öffnung.

Genug für heute, das ist ganz schön anstrengend...

[Bahnhofs-Emma]

Hallo,

das haben hier wohl schon einige Umbauer von Feuerwehren festgestellt: Modularer Rückbau einer Feuerwehr stand nicht im Pflichtenheft der Firmen, die aus dem ursprünglichen Fahrgestell eine Feuerwehr gebaut haben.

Grüße
Marcus

[Contenero]

Danke Marcus,

dann bin ich beruhigt. Ich wusste nicht, ob ich da irgendwas falsch angepackt hatte... Morgen gehe ich wieder dran, heute regnet es in Rhein-Main.

Grüße und Danke,

Konrad

[Contenero]

So, weiter ging es mit dem Plasmaschneider. Der günstige aus dem Discounter hat bei solcher Dauerbelastung schnell die Grätsche gemacht, also habe ich mich vorab selbst zum Geburtstag beschenkt. Mit dem besseren Gerät ging es dann prima, außer dass dauernd die Sicherung geflogen ist. Bei 4mm Stahl und stundenlangem Schneiden kein Wunder. Ich habe zuerst immer mehr Teile aus den Seiten entfernt, am Ende das Dach des Tanks mit den schon vorhandenen Laschen (vom Einbau?) am Dach des Koffers gesichert und komplett alles zwischen Boden und Dach entfernt. Dann eine Seilkonstruktion, um das Dach langsam abzusenken - wenn man alleine arbeitet, braucht man immer Ideen... Nun kann der Schotter kommen. Blöd ist nur, dass der Boden bei den heutigen Materialprisen elend teuer wird. Aber es muss einer rein - ob Siebdruckplatten, Riffelblech oder was Anderes, habe ich noch nicht entschieden.

Grüße!

Konrad

[Contenero]

Da ich in diesen Urlaubstagen die alten Esszimmerstühle neu polstere, bot es sich an, sich auch um den Fahrersitz zu kümmern. Bei der langen Überführung hatte mein Hintern doch erheblich gelitten ;-)

Also Bezug ab und alte Jutebespannung abgezogen. Ehemaliger Schaumstoff war nur noch krümelweise vorhanden, übrigens auch in der Lehne. Dann das Gestell lackiert, den Federkern mit grobem Umzugsdeckenstoff ummantelt und danach Schaumstoff drauf. Das alles ging aufgrund der besseren Füllung nur schwer wieder zusammen, aber jetzt sitzt man gut. Den Kunstlederbezug versuchte ich zuerst mit Lederseife (funktioniert sonst ganz gut) zu reinigen, aber selbst Bremsenreiniger hat nicht wirklich geholfen. Erst ein Tipp aus dem Netz brachte das richtige Ergebnis: Babytücher!!! Und sowas schmieren wir unseren Kleinen auf den Allerwertesten....

[Contenero]

Lange habe ich nix geschrieben, aber viel machen können. Alle Getriebeöle und das Motoröl sind getauscht, teilweise war nicht mehr viel Öl in den einzelnen Komponenten, das war wirklich Zeit. Ich hatte auch hier die hilfreiche Tabelle gefunden über die Füllmengen. Allerdings bin ich nach alter Sitte einfach so vorgegangen, dass ich eingefüllt habe, bis es aus der Öffnung wieder rauslief. In Vorderachse und Hinterachse haben die Mengen mit der Tabelle übereingestimmt, im Getriebe und Verteilergetriebe gab es Abweichungen. Es hat weniger reingepasst als angegeben. Aber der Level der Einfüllschraube wurde erreicht. Vielleicht war noch irgendwo Altöl? Ich habe aber immer auch mit Bremsenreinger durchgeblasen, um Reste noch rauszukriegen.

Der Motor läuft nun noch viel ruhiger, raucht sogar weniger als mein 20 Jahre jüngerer 814er. Der Verbrauch ist allerdings höher, so zwischen 16 und 18 Litern.

Beifahrersitz wurde neu aufgepolstert, dazu kamen noch Dreipunktgurte rein.



Danach war ein Roadtrip mit 500km an einem Tag die Bestätigung, dass alles gut funktioniert. Ich hatte einen E-Roller verkauft und selbst transportiert. Vorher kam natürlich noch der neue Boden rein. Sicher nicht für die Ewigkeit, aber sehr praktikabel.





Mit den neuen Reifen läuft die Kiste jetzt knapp 75 km/h, die Eintragung war auch kein Problem. Allerdings schmerzt dann irgendwann der Gasfuß, obwohl ich schon mit der Ferse drauf stehe. Haben die Kurzhauberfahrer da irgendeine Trick?
Beim Fahren war es recht gefährlich, sobald man in einer Baustelle auf dem Randstreifen fahren musste. Die Karre springt dann gerne und ist unruhig. Nach der Suche hier im Forum hatte ich die Stoßdämpfer im Verdacht. Die sind leider weder bei MB noch im Netz lieferbar. Ich habe dann auf einer Zulieferer-Seite im Netz einfach nach den technischen Angaben von vergleichbaren LKW-Stoßdämpfern gesucht und Längen und Aufnahmen verglichen. Ob das mit Zug- und Druckstufe so hinhaut, prüfe ich in den nächsten Tagen. Auf jeden Fall waren die Dämpfer erstaunlich billig, hoffentlich können sie auch was. Die alten Dämpfer hatten kaum mehr Spannung, waren vielleicht auch noch die ersten. Das Auto hat ja nur 12.000km.



Und bevor ihr mich jetzt haut - ich gehe manchmal so unkonventionell vor, habe meistens Erfolg damit.

Macht auf jeden Fall viel Spaß, an dem Auto zu schrauben, das fahren ist dann sportlich

[Contenero]

...die ersten 50 km, teils auf Kopfsteinpflaster, sind absolviert. Also es fährt nicht wie eine Sänfte, aber die neuen Dämpfer haben definitiv eine sehr starke Verbesserung gebracht. Zuvor hatte das Lenkrad auf jeder Asphaltfuge geflattert, und auf unebenem Gelände war es schwer, das Lenkrad festzuhalten. Jetzt sind die Stöße doch deutlich entkoppelt. Vor zehn Tagen noch gab es teilweise so starke Vibrationen, dass ich noch die Vorderräder einzeln aufgebockt und durchgedreht hatte, um eventuelle Seiten/Höhenschläge zu prüfen... Ist nicht ganz weg, aber ich kann mir jetzt vorstellen, wie das Auto normalerweise fahren müsste.

Falls es von Interesse ist: Die Stoßdämpfer sind von Magnum Technology, Modell M0028. Nur die oberen Augen musste ich von 5 auf 4cm kürzen. das war einfach der Überstand links und rechts. Sind wahrscheinlich chinesische Dämpfer? Preis war lächerlich.

Allen einen schönen Sonntag!