Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

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Fernwehbus
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Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#1 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-06 15:58:56

Moin,
heute wollte ich mal den Magirus am Standplatz langsam auf den Winter vorbereiten und nach dem Rechten sehen.

Batterien sind noch voll, also Schlüssel rein und Startknopf gezogen. Motor drehte mit dem Anlasser eine halbe Umdrehung und blieb schlagartig stehen. Bummm! Vollkommen verdutzt brauchte ich erstmal 30 Sekunden, um mich zu fragen, was denn nun wieder los sei.
Dann nochmal gestartet und der Motor drehte sofort, sprang sofort an und lief so ruhig, wie ein Deutz V8 nur laufen kann. Keine weiteren Auffälligkeiten bis auf den bereits festgestellten Luftverlust.

Im Nachhinein stelle ich mir vor, dass der Motor versucht hat, Öl zu komprimieren :eek:

So richtig konnte ich schon seit dem Kauf des Fahrzeugs nicht glauben, dass der schwarze Schmock, der rechts aus den Auspuff-Glocken hinterm Motor auf die Erde tropft nur unverbrannter Diesel und Ruß sein sollen. Ebenfalls auffällig, dass auf der rechten Seite die Achse sehr gut ölkonserviert aussieht, links jedoch nicht. Direkt über der gut gefetteten Achse wohnt Zylinder 6, der ebenfalls außen ölig und dreckig ist - Zylinder 5 dahinter auch, aber das hat wahrscheinlich der Luftzug dahin getragen. Alle anderen Zylinder trocken und schön.

Also habe ich oben aufgemacht im Fahrerhaus, die Abdeckungen runtergenommen und festgestellt, dass auch innen nur an Zylinder 6 und wenig an Zylinder 5 Öl sitzt, die ESP ist leicht ölnebelig, aber trieft nicht. Auch nur rechts.

Also mal die Ventildeckel runter. Zylinder 7 perfekt, Zylinder 5 perfekt, aber Zylinder 6 hat beim Lupfen des Deckels gleich noch einen halben Liter auf die Achse geschickt.

Zylinder 5 - alles in Ordnung
Zylinder 5 - alles in Ordnung
Zylinder 6 - Vollbad
Zylinder 6 - Vollbad

Der Ablauf für das Öl ist zu!!!

Bei den drei untersuchten Zylindern kommt hübsch gleichmäßig Öl aus dem Stößel, bei den anderen Zylindern läuft es dann brav durch den Rücklauf ab, bei Zylinder 6 läuft nichts ab. Absolut nichts!

Wenn man eine Weile wartet, ist das Öl aus den Röhrchen weg und wenn man mit dem Finger drauf klopft, hört man, dass das Röhrchen leer gelaufen ist - bei Zylinder 6 stand es auch noch nach einer Stunde bis obenhin voll.

Ich hatte nur ein kurzes Stück Draht zu Hand, und so konnte ich fühlen, dass auf den ersten 5-6cm nichts im Röhrchen zu sein scheint, das Übel liegt also weiter unten.

Wie soll ich vorgehen? Blechrahmen abmachen, Röhrchen rausziehen und Durchfluss prüfen?

Ich habe noch keine Idee, was da drin sein sollte, das Öl ist schwarz aber absolut in Ordnung. Irgendwelche abgebrochenen Teile konnte ich da oben nicht entdecken. Auch die Dichtungen sind ohne Macken.

Jemand eine :idee: ?
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Ulf H
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#2 Beitrag von Ulf H » 2024-10-06 23:08:43

... soweit ich mich erinnere ist die Demontage der Stösselstangenhuellrohre beim 413-er ein ziemlicher Akt ... um 2012 rum im Thread Ölkrise von mir sollte ich mich darueber ausgelassen haben ...

Gruss Ulf
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#3 Beitrag von CharlieOnTour » 2024-10-07 0:25:55

Zumindest beim Nachfolger F8L513 genügt es eine 8er Schraube am Halter des Rohres abzuschrauben.
Dann das Rohr aus dem Zylinderkopf heraus ziehen und dann nach oben aus dem Block heraus ziehen.
Das geht bei mir ohne Demontage des Ansaug- oder Abgaskrümmers. Wenn sie ab sind ist es aber viel leichter.

Viel Erfolg und beste Grüße
Chris
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#4 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-07 7:38:09

CharlieOnTour hat geschrieben:
2024-10-07 0:25:55
Zumindest beim Nachfolger F8L513 genügt es eine 8er Schraube am Halter des Rohres abzuschrauben.
Dann das Rohr aus dem Zylinderkopf heraus ziehen und dann nach oben aus dem Block heraus ziehen.
Das geht bei mir ohne Demontage des Ansaug- oder Abgaskrümmers.
Vielen Dank für den Tipp! Dass ich das Röhrchen nur über die Schelle lösen kann, hatte mir das WHB schon verraten, das Problem ist, dass ich die Schelle weder sehen noch fühlen kann, das ist doch ziemlich eng verbaut alles. Am besten ich lerne erstmal, wie ich die Kabine kippen kann, denn durch den vorderen Radkasten gekrabbelt fehlen mir ein paar Gelenke an den Armen um die Schraube zu erreichen. Zu fett bin ich außerdem :huh:

Ist schon eine ziemliche Apotheke, was Deutz da für Kleinteile aufruft. Ich habe spaßeshalber mal geguckt, Jungejunge, knapp 106€ für das Röhrchen und einen Gumminöppel oben und unten.
Anyways!


Ein bisschen Sorgen mache ich mir um das Öl im Zylinder, was ich offenbar versucht habe zu komprimieren. Denkt ihr, dass Pleuellager oder Pleuel was abbekommen haben? Wäre zu empfehlen, dass ich mal den Spalt messen sollte? Oder mache ich mir unnütz Sorgen?
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#5 Beitrag von Johannes D » 2024-10-07 7:58:11

Servus,

so aus dem Bauch heraus würde ich sagen dass der Anlasser jetzt nicht so viel Kraft und Schwung hat um da einen nennenswerten Schaden zu verursachen.

Was ich aber nicht so recht glaube / nachvollziehen kann. Das Auto stand jetzt längere Zeit (mehrere Woche?) und da soll sich so viel Öl oben auf dem Zylinder angesammelt haben, dass es ein durchdrehen verhindert und nicht abgelaufen sein? Nach dem Startversuch aber plötzlich war alles innerhalb von 30sec weg? Und der Motor läuft dann sofort unauffällig (also auch ohne große Abgastrübung oder unruhig)?

Ich kenn den Motor jetzt nicht im Detail, aber die Kipphebel sind doch mit Motoröl von der Ölpumpe versorgt. Wenn da jetzt weniger Öl abfliest als nachgepumpt wird, dann baut sich doch unter Zylinderkopfhaube Druck auf und das Öl wird durch die Ventilschäfte in den Verbrennungsraum oder durch die Deckeldichtung nach außen gedrückt, das dürfte dann etwas mehr als nur ölfeucht sein und/oder der Motor müsste ganz schön Öl schlucken

lg

Johannes D.

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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#6 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-07 9:17:22

Johannes D hat geschrieben:
2024-10-07 7:58:11
so aus dem Bauch heraus würde ich sagen dass der Anlasser jetzt nicht so viel Kraft und Schwung hat um da einen nennenswerten Schaden zu verursachen.
So meine Hoffnung...
Johannes D hat geschrieben:
2024-10-07 7:58:11
Was ich aber nicht so recht glaube / nachvollziehen kann. Das Auto stand jetzt längere Zeit (mehrere Wochen?) und da soll sich so viel Öl oben auf dem Zylinder angesammelt haben, dass es ein durchdrehen verhindert und nicht abgelaufen sein? Nach dem Startversuch aber plötzlich war alles innerhalb von 30sec weg? Und der Motor läuft dann sofort unauffällig (also auch ohne große Abgastrübung oder unruhig)?
Ich erkläre mir das so: Das Fahrzeug stand jetzt bestimmt 10 Wochen still. Davor habe ich eine einstündige Bewegungsfahrt gemacht und wieder danach beobachtet, dass recht viel Schmock an den Auspuffglocken saß. Da die gesamte Kipphebel-Büchse gestern voll Öl stand, nehme ich an, dass beim letzten Abstellen der Zylinder oben war, das Öl dann durch die Ventilschäfte langsam runtergesickert ist und auf dem Kolben stand. Beim ersten Drehen wollte der Zylinder nach oben, ging aber nicht, weil Öl drin. Dabei ist der Zylinder weiter runtergekommen und das Öl konnte zügig aus dem Auspuff raus, was man auch deutlich sehen konnte, denn es lief ordentlich was an den Glocken heraus.

Und sooo viel Öl braucht es ja auf dem Kolben nicht, der Brennraum ist ja am OT recht klein.
Johannes D hat geschrieben:
2024-10-07 7:58:11
Ich kenn den Motor jetzt nicht im Detail, aber die Kipphebel sind doch mit Motoröl von der Ölpumpe versorgt. Wenn da jetzt weniger Öl abfliest als nachgepumpt wird, dann baut sich doch unter Zylinderkopfhaube Druck auf und das Öl wird durch die Ventilschäfte in den Verbrennungsraum oder durch die Deckeldichtung nach außen gedrückt, das dürfte dann etwas mehr als nur ölfeucht sein und/oder der Motor müsste ganz schön Öl schlucken
Ja, das ist richtig, durch die Stößelrohre kommt Öl nach oben. Dann spritzt es lustig herum und läuft irgendwann wieder unten ab. Beim Zylinder 6 hat sichs dann erstmal gestaut. Ein kleiner Teil hat es sicher durch die Dichtung geschafft, deshalb der außen nasse Zylinder. Der größere Teil muss durch den Brennraum gegangen sein, was ja nicht auffällt, wenn der Motor erst einmal läuft, denn dann kommen ja nur noch kleine Mengen von oben nach. Es kann sein, dass der Motor dadurch größere Mengen Öl schluckt, was mir aber nicht auffällt, da ich ja den Motor nur im Stand laufen lasse oder auf dem Gelände etwas herumgurke (wenn sonst niemand da ist) und so vielleicht 3-4km in den letzten anderthalb Jahren zusammengekommen sind - eher weniger.
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#7 Beitrag von MaXiM » 2024-10-14 20:16:22

Könnte Druckluft, die in den Schlauch geleitet wird, das Problem lösen?
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#8 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-14 21:07:24

Ich werde das Rohr in Kürze einmal ausbauen und sehen, ob das Problem im Rohr steckt. Und natürlich erst einmal mit Druckluft durchblasen, allerdings in entgegengesetzter Richtung, also von unten nach oben, denn was immer das drin ist, ist von oben reingekommen.

Einen Verdacht, was das sein könnte, habe ich schon... :bored:
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#9 Beitrag von Strom » 2024-10-14 23:53:44

Fernwehbus hat geschrieben:
2024-10-14 21:07:24
Ich werde das Rohr in Kürze einmal ausbauen und sehen, ob das Problem im Rohr steckt. Und natürlich erst einmal mit Druckluft durchblasen, allerdings in entgegengesetzter Richtung, also von unten nach oben, denn was immer das drin ist, ist von oben reingekommen.

Einen Verdacht, was das sein könnte, habe ich schon... :bored:
Moin.

Ein Stück Kork-Ventildeckeldichtung?

Gruß
Michael
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#10 Beitrag von felix » 2024-10-15 1:19:56

Moin,

fieser Fehler!

Willst du nicht erst einmal versuchen, das Rohr mit einem Draht freizustochern, bevor du das Röhrchen ausbaust?

Im Betrieb wird das Öl über die Stößelstangenrohre zurück gelaufen sein, da kommt nicht mehr davon in den Brennraum, als sonst auch. Aber im Stand wird es mit der Zeit über den Ventilschaft in den Zylinder gelaufen sein, der Ölschlag ist soweit plausibel.

Halte es für ein gutes Zeichen, das der Motor nach dem Schlag beim 2. Start angesprungen ist. (Auch wenn man nach so etwas den Motor besser erst von Hand dreht.) Ich denke nicht, dass der Motor am Kopf “abgeprallt” und soweit rückwärts gelaufen ist, dass er das Öl ausspucken konnte: bevor das Einlassventil öffnet, müssten mindestens zwei andere Zylinder über OT. Eher denke ich, dass der Anlasser beim 2. Versuch den Kolben über OT bekommen hat und dann wurde das Öl vom Auslassventil ausgespuckt. Es kann ja gut sein, dass sich bei oder nach dem ersten Startversuch der Ölstand im Zylinder etwas verringert hat (Verteilung im Zylinder, Temperatur und Druck etc.) und danach hat es gepasst.

Es gab auf dem Kopf stehende V-Motoren für Flugzeuge, z.B. den DB601, bei diesen Motoren läuft bei Stillstand Öl in den Brennraum. Kann mir nicht vorstellen, dass diese Motoren Schaden genommen haben, wenn vergessen wurde, dass Öl vor dem Start zurück in den Kurbeltrieb zu pumpen. Von daher glaube ich auch bei dir nicht an einen Schaden. Kannst ja trotzdem am betreffenden Zylinder einmal das Anzugsmoment der Kopfschrauben und der Einspritzdüse prüfen.

MlG
Felix

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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#11 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-15 9:33:42

Strom hat geschrieben:
2024-10-14 23:53:44
Ein Stück Kork-Ventildeckeldichtung?
Wäre am naheliegendsten, allerdings verkorkt das nicht so gut, denke ich mal. Außerdem sehen die Dichtungen tiptop aus und die letzten beiden Vorbesitzer haben da nichts dran gemacht, wenn ich das richtig verstanden habe. Alles in allem habe ich mich gewundert, dass der Motor von oben gesehen aussieht wie neu - hier und da etwas Schwitzöl, aber Null Rost oder Korrosion und auch kein Dreck.
felix hat geschrieben:
2024-10-15 1:19:56
Willst du nicht erst einmal versuchen, das Rohr mit einem Draht freizustochern, bevor du das Röhrchen ausbaust?
Doch, klar. Ich werde ein Stück Schweißdraht durchschieben und gucken, was passiert. In den ersten Zentimetern saß nichts, muss also weiter unten sein. Das beantwortet mir allerdings nicht die Frage, was da nun dringesessen hat. Das kommt dann entweder beim Ölablassen mit raus oder wandert irgendwo anders ins System. Wenn ich es durchstochern kann, mache ich hinterher Ölwechsel und schaue in den Filter der Auffangwanne. Das Öl ist ohnehin schon unbestimmt lange da drin.
felix hat geschrieben:
2024-10-15 1:19:56
Im Betrieb wird das Öl über die Stößelstangenrohre zurück gelaufen sein, da kommt nicht mehr davon in den Brennraum, als sonst auch. Aber im Stand wird es mit der Zeit über den Ventilschaft in den Zylinder gelaufen sein, der Ölschlag ist soweit plausibel.

Halte es für ein gutes Zeichen, das der Motor nach dem Schlag beim 2. Start angesprungen ist. (Auch wenn man nach so etwas den Motor besser erst von Hand dreht.) Ich denke nicht, dass der Motor am Kopf “abgeprallt” und soweit rückwärts gelaufen ist, dass er das Öl ausspucken konnte: bevor das Einlassventil öffnet, müssten mindestens zwei andere Zylinder über OT. Eher denke ich, dass der Anlasser beim 2. Versuch den Kolben über OT bekommen hat und dann wurde das Öl vom Auslassventil ausgespuckt.
Ja, du hast Recht, genauso wird es gewesen sein. Der Anlasser hat ja nicht gedreht, sondern nur "Klack-Bumm" - der Zylinder hat also keinen großen Anlauf gehabt. Dass das Auslassventil das Öl ausgespukt hat, davon ist auszugehen, denn wie oben beschrieben lief ja eine hübsche Spur aus den Glocken.
felix hat geschrieben:
2024-10-15 1:19:56
Kannst ja trotzdem am betreffenden Zylinder einmal das Anzugsmoment der Kopfschrauben und der Einspritzdüse prüfen.
Danke für den Tipp, werde ich machen. Wo bei ja nur X Nm +60° +60° +60° + 30° vorgeschrieben sind, soweit ich recht entsinne. Kriege ich hin, lese Handbuch...


Vielen Dank soweit für die Tipps!!! :unwuerdig:
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#12 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-30 22:17:20

Heute endlich Auflösung des Rätsels. Mit Draht ging nichts, also das Röhrchen ausgebaut, was überraschend gut ging mit einer langen Ratschenverlängerung.

Gummidichtung unten schlecht eingebaut?
Gummidichtung unten schlecht eingebaut?

Es war entgegen meiner Befürchtung nun doch kein Kirschkern. ÜBERALL, ja wirklich überall in dem Fahrzeug ist alles voller Kirschkerne, oder Kerne einer ähnlichen Frucht, die etwas kleiner ist. In allen Ritzen sind diese Kerne, zwischen den Kühlrippen klemmen welche, ich mache die Türverkleidungen ab und in den Türen: Kirschkerne!
Mir ist es selbst passiert, dass ich den Putzlappen irgendwo hinlege und wieder in die Hand nehme und es fallen Kirschkerne raus. Also hatte ich angenommen, dass dort einer reingefallen sein muss und irgendwann in das Röhrchen gewandert ist. War aber nun nicht so.

Vielleicht hat jemand eine Idee, welche Frucht so 4-5mm Kerne hat, die nachher so hart sind, dass man sie nur mit dem Hammer kaputtkriegt.



Für mich sieht das nach Fehler beim Einbau aus. Dass das Gummi so hart deformiert ist und schon komplett die Form des kleinen Loches zur Ölwanne angenommen hat, sagt mir, dass es nicht erst seit gestern so sein muss.

Ok, gleich einen Dichtsatz geordert, allerdings nicht beim Deutz... Ich dachte schon, Mercedes ist eine Apotheke, aber Deutz ist auch nichts für Geizkragen :eek:

Echt jetzte?!
Echt jetzte?!

Der Preis ist für den EINEN Gumminupsi, nicht den ganzen Dichtsatz. Holla und sämtliche anderen Waldfeen...
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#13 Beitrag von lunschi » 2024-10-30 22:45:50

50 Euro für einen Dichtring?!? Nach kurzem Googeln hab ich einen Dichtsatz für den 413er Kopf für 19 Euro gefunden wenn ich das richtig sehe sind da die Dichtungen für die Stößelrohre auch dabei. Wo ist der Fehler?

Kai
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#14 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-30 22:53:56

lunschi hat geschrieben:
2024-10-30 22:45:50
50 Euro für einen Dichtring?!? Nach kurzem Googeln hab ich einen Dichtsatz für den 413er Kopf für 19 Euro gefunden wenn ich das richtig sehe sind da die Dichtungen für die Stößelrohre auch dabei. Wo ist der Fehler?
Kein Fehler! Deutz hat so ziemlich alles für den Motor lieferbar, lässt sich die Bevorratung aber auch (anständig) bezahlen. Die Dichtsätze, die es um die 20€ gibt, sind meistens nicht Deutz, sondern DpH oder Elring (soweit ich herausfinden konnte). Eventuell gibt es noch andere Hersteller, zur Qualität dieser "Nachbauten" kann ich nichts sagen, keine eigenen Erfahrungen beim Deutz, ist ja die erste Dichtung, die ich da tausche.

Mir persönlich ist da ein im Notfall lieferbarer Gumminupsi für 50 Eier lieber als ein "Jippet nich meah!" beim Stern. :D
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#15 Beitrag von lura » 2024-10-31 3:06:26

Das sieht ja fast nach " das war schon immer so aus". Der Deutz hat gemerkt , dass Du ihm helfen würdest und deshalb gemuckst. :rock:
Gruß
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#16 Beitrag von Fernwehbus » 2024-10-31 11:02:55

lura hat geschrieben:
2024-10-31 3:06:26
Das sieht ja fast nach " das war schon immer so aus". Der Deutz hat gemerkt , dass Du ihm helfen würdest und deshalb gemuckst. :rock:
Ja, so muss es gewesen sein. Dass etwas nicht stimmt, habe ich ja schon beim Kauf bemerkt, aber nicht weiter beachtet, denn ich hatte ja nur die Korkdichtung im Verdacht.

Und mein Standplatz-Vermieter muckst auch nicht mehr, wenn das Rumgematsche mit dem Ölbindepulver auf seinem Beton endlich mal aufhört... :ninja:
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#17 Beitrag von lunschi » 2024-11-03 14:13:53

Fernwehbus hat geschrieben:
2024-10-30 22:53:56
...
Kein Fehler! Deutz hat so ziemlich alles für den Motor lieferbar, lässt sich die Bevorratung aber auch (anständig) bezahlen. Die Dichtsätze, die es um die 20€ gibt, sind meistens nicht Deutz, sondern DpH oder Elring (soweit ich herausfinden konnte). Eventuell gibt es noch andere Hersteller, zur Qualität dieser "Nachbauten" kann ich nichts sagen, keine eigenen Erfahrungen beim Deutz, ist ja die erste Dichtung, die ich da tausche.

Mir persönlich ist da ein im Notfall lieferbarer Gumminupsi für 50 Eier lieber als ein "Jippet nich meah!" beim Stern. :D
Na ja Deutz macht die Dichtungen ja auch nicht selbst durchaus möglich das die vom gleichen Hersteller sind nur sie machen da noch 300% Aufschlag drauf. Also wenn das z. B. Elring wäre dann hätte ich da keine Bedenken.

Kai
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#18 Beitrag von fridolin_22 » 2024-11-03 15:04:27

Hast Du schon mal bei JFW nachgesehen?
https://www.lkw-restauration.de/index.h ... _deutz.htm
Der hat unter den Bestellnummern 6513 und 6514 Komplettdichtsätze für den 413er Zylinder für 54,20 bzw 66,40€.
Da scheinen auch die bei Dir beschädigten Gummidichtungen drin zu sein.

Gruß
Marc

Edit: Auf eBay geht das noch günstiger... https://www.ebay.de/itm/266133812654?mk ... gJ7JPD_BwE

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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#19 Beitrag von Fernwehbus » 2024-11-03 19:27:03

fridolin_22 hat geschrieben:
2024-11-03 15:04:27
Hast Du schon mal bei JFW nachgesehen?
https://www.lkw-restauration.de/index.h ... _deutz.htm
Der hat unter den Bestellnummern 6513 und 6514 Komplettdichtsätze für den 413er Zylinder für 54,20 bzw 66,40€.
Da scheinen auch die bei Dir beschädigten Gummidichtungen drin zu sein.

Gruß
Marc

Edit: Auf eBay geht das noch günstiger... https://www.ebay.de/itm/266133812654?mk ... gJ7JPD_BwE
Ja danke, ein Dichtungssatz von dmt (Dieselmotorentechnik) ist gestern schon angekommen, hat über ebay 10€ (zehn!) zzgl 6€ Versand gekostet. Leider gab es nur ein Stück, sonst hätte ich gleich noch ein paar mehr geordert.

Wahrscheinlich werde ich mir mal einen kompletten Motordichtsatz in die Ersatzteil-Kiste packen, dann ist die eventuelle Beschaffung unterwegs weniger stressig. Es kann ja auch mal was ernsthaftes an Dichtung kaputtgehen... :ohmy:

Die gelieferten Dichtungen machen einen guten Eindruck, optisch und haptisch. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, die einzubauen, das Dach vom Holzschuppen soll vor dem Winter noch drauf - unter der Plane gelagertes Holz wird nicht wirklich besser bei dem feuchten Sauwetter im deutschen "Winter".

Danke an alle, die geholfen haben!! :unwuerdig:
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#20 Beitrag von CharlieOnTour » 2024-11-03 19:28:57

Einfach im Teilehandel Elring oder Reinz holen.
Die Dichtsätze sind spott billig und in OEM Qualität.

Gruß
Chris
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Fernwehbus
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Re: Zylinder 6 - Ölrücklauf Zylinderkopf dicht | Deutz F8L413

#21 Beitrag von Fernwehbus » 2024-11-03 19:34:21

CharlieOnTour hat geschrieben:
2024-11-03 19:28:57
Einfach im Teilehandel Elring oder Reinz holen.
Die Dichtsätze sind spott billig und in OEM Qualität.
Danke, Reinz kannte ich noch nicht. Packe ich in die Notizzettelbox.
Matthias aus dem Fernwehbus
Magirus Deutz FM 232 D 17 FA (ex. FW RW3) unverheiratet mit 20ft Zeppelin-Shelter | Sprinter 318 CDI Bj. 2008 DIY-Ausbau
"Wenn's nicht rußt, hat's keine Leistung!"

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