Albanien 2021 zum zweiten

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tschwerto
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Albanien 2021 zum zweiten

#1 Beitrag von tschwerto » 2021-05-21 21:36:07

Auch von mir gibts noch Berichte zu Albanien von diesem Frühjahr. Wir waren im Februar und März in Albanien und sind aktuell daran Berichte zu verfassen. Albanien war super :rock:. Extrem nette und gastfreundliche Leute, tolle Strecken und schöne Landschaften.
Infos zu unserem Fahrzeug: Iveco Magirus 80-16 AW, 2.35m breit und 3.4m hoch.

Albanien ist nicht (West)Europa – Albanien Teil 1

Februar 2021

Wir erreichen Shkodra rechtzeitig vor der Polizeistunde, welche um 20.00 Uhr beginnt. Trotz Dunkelheit lässt sich erahnen, dass der Fluss viel Wasser führt. Der Campingplatz ist jedoch trotz seiner Lage direkt am Fluss offen und wir werden herzlich empfangen. Wir lernen auch gleich schon die Improvisierkünste der Albaner kennen. Da die sanitären Anlagen des Campingplatzes überflutet sind, dürfen wir das Bad in einem der Hotelzimmer benutzen. Bei Tageslicht wird das Ausmass der Überschwemmung deutlich: Ausser der Stellplatzwiese und dem Hotel ist so ziemlich alles überflutet.

Zu Fuss machen wir uns auf zur Erkundung der Stadt. Zu André’s Überraschung bzw. Leidwesen gibt es fast keine Mercedes W123 (André’s Lieblingsauto 😜) mehr. Da sind wir wohl ein paar Jahre zu spät dran… Das Treiben in der Stadt unterscheidet sich stark von westeuropäischen Städten, aber wir fühlen uns sofort wohl hier. Endlich mal eine Stadt, in der man nicht schon im Voraus weiss, welche Läden sich an der Haupteinkaufsstrasse befinden! McDonald’s, Burger King, Zara, grosse Einkaufszentren und Baumärkte sucht man vergebens… Stattdessen gibt es tausende verschiedene kleine Läden. An einer Strasse gibt es Haushaltsgeräte, eine Strasse weiter Gemüse zu kaufen. Es spielt sich viel direkt auf der Strasse bzw. dem Trottoir ab. An einem Kreisel sitzen Handwerker mit ihren Werkzeugen und warten auf Aufträge, auch das Fahrrad wird draussen repariert. Viele Albaner sagen uns, dass Albanien nicht Europa ist. Dies merken wir auch bei unserem Handyabo, denn bei diesem ist Albanien nicht inkludiert. Wir kaufen uns daher eine albanische SIM-Karte. Für 12 Euro erhalten wir einen Monat unbeschränkt Internet. Zuerst will diese nicht funktionieren doch in einem Shop wird uns sofort geholfen, obwohl wir die SIM-Karte woanders gekauft haben.

Ein weiterer Unterschied zu Westeuropa sind die Corona-Massnahmen bzw. die Umsetzung davon. Es gäbe zwar eine Maskenpflicht, doch nur ca. 5% der Leute in der Stadt tragen eine Maske. Ansonsten ist alles offen: Kaffees, Restaurants, Museen. Einzig die Polizeistunde scheint eingehalten zu werden, denn ab 20.00 Uhr wird es deutlich ruhiger auf der Strasse.
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Wenn man in Shkodra ist, darf ein Besuch des Burghügels nicht fehlen. Von hier hat man einen super Ausblick auf die Stadt und das Umland. Es gibt ein Tickethäuschen mit Drehkreuz. Man kauft sich also ein Ticket und geht dann aussen am Drehkreuz vorbei, denn dieses hat keinen Strom und ist nicht in Betrieb. Es macht den Anschein, dass nicht jeder Albaner ein Ticket kauft… Im kleinen Museumskaffee mit Aussichtsbalkon gönnen wir uns einen Espresso und lassen uns von der albanischen Musik berieseln. Carole versteht zwar kein Wort, fühlt sich aber wie zu Hause. Bei Kaffeepreisen von 40 – 50 Rp. gönnt man sich im Gegensatz zu Norwegen auch eher wieder einen Restaurantbesuch.
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[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=_go_lMy2mGk[/youtube]


Auf Empfehlung der Campingplatz-Besitzerin besuchen wir die «Site of Witness and Memory». Dieses befindet sich in einem ehemaligen Gefängnis des Hoxha-Regimes. Die Besichtigung des Zellentraktes und die dazugehörigen Informationen (auf Englisch) sind sehr aufschlussreich. Hauptthema ist das Verbot der Ausübung von Religion und die Verfolgung von Religionsführern. Für André hat es zu wenig Bilder auf den Infotafeln und er mag irgendwann nicht ehr lesen…
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Bevor es uns in die Berge zieht, möchten wir in der Stadt noch Klebeband und Kunststoffrohr besorgen. Das Klebeband finden wir verhältnismässig schnell in einem «Eisenwaren»-Geschäft. Beim Kunststoffrohr werden wir von Geschäft zu Geschäft geschickt, aber auch das lässt sich auftreiben. Ohne Trainerhosen (das ist kein Vorurteil, in weiten Teilen der Stadt trägt die Mehrheit der Leute schwarze Trainerhosen) und mit Rucksack (wir haben nie einen Albaner mit Rucksack gesehen) werden wir selbstverständlich sofort als Touristen erkannt. In diesem Fall ist es ein Vorteil, denn wir bekommen beide Sachen geschenkt. Der Albaner in der Schweiz müsste dagegen wahrscheinlich sogar Kleinmengenzuschlag bezahlen…



Erkenntnisse

Das albanische Lieblingshaustier ist der Kanarienvogel. Tagsüber darf er draussen frische Luft schnuppern.
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Wer in Albanien ein Haus bauen möchte, baut zuerst aus stahlverstärktem Beton die Stützstruktur. Danach baut man die Wänder mit Backsteinen und setzt die Fenster ein. Zum Teil ist nicht ganz klar, ob noch gebaut wird, das Haus so schon «fertig» ist oder gar nie fertiggestellt wird. Für den Fall, dass das Haus später erweitert werden soll, lässt man die Armierungseisen zuoberst überstehen.
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Der Fischmarkt findet auf der Strasse statt. Die Fische sind mehr oder weniger lebendig aber allesamt nicht gekühlt.
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Zuletzt geändert von tschwerto am 2021-05-21 22:17:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#2 Beitrag von moje 57 » 2021-05-21 22:10:26

tschwerto hat geschrieben:
2021-05-21 21:36:07
... Iveco Magirus 80-16 AW, 3.35m breit und 3.4m hoch...
Bisschen breit der Truck...
Aber die Bilder sind schön, danke für den Bericht.

Gruß, Carsten
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#3 Beitrag von tschwerto » 2021-05-21 22:17:05

Shkodra geht auch mit breiten Fahrzeugen, nur für die Innenstadt gibt es ein LKW Fahrverbot. :D . Die Breite beträgt natürlich nur 2.35 m, die des Aufbaus 2.05 m.

Gruss Andre

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#4 Beitrag von FrankS » 2021-05-21 23:50:19

tschwerto hat geschrieben:
2021-05-21 21:36:07
...
Wer in Albanien ein Haus bauen möchte, baut zuerst aus stahlverstärktem Beton die Stützstruktur. Danach baut man die Wänder mit Backsteinen und setzt die Fenster ein. Zum Teil ist nicht ganz klar, ob noch gebaut wird, das Haus so schon «fertig» ist oder gar nie fertiggestellt wird. Für den Fall, dass das Haus später erweitert werden soll, lässt man die Armierungseisen zuoberst überstehen....
Moin,
in einigen Ländern der Welt (z.B. Peru) ist es so dass für eine "sich im Bau befindliche Behausung" noch keine Steuern zu zahlen sind - egal ob da schon Leute wohnen - mag auch hier der Grund sein?!

Grüßle Frank

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#5 Beitrag von tschwerto » 2021-05-24 23:19:17

Unfreiwilliges Krafttraining – Albanien Teil 2

Februar 2021

Wir haben schon von Shkodra aus gesehen, dass in den Bergen noch Schnee liegt. Die Passstrasse nach Theth ist noch geschlossen, weil diese im Winter nicht geräumt wird (von Shkodra bis zur Passhöhe ist sie asphaltiert, runter nicht mehr). Es gäbe noch eine kleine (schlechte) Strasse von Süden her, da es jedoch Felsvorsprünge in die Fahrbahn hinein gibt, sind wir mit unserem Magirus zu hoch für die Durchfahrt (bis ca. 3.30m müsste es gehen). In einem Seitental Richtung Theth soll es jedoch das «Natyral Razma Resort» geben, wo man ev. Schneetöff-Touren machen kann. Das klingt vor allem für André verlockend und vielleicht kann man dort ja auch noch eine Schneeschuhwanderung machen. Die Strasse bis nach Razëm ist asphaltiert, Schnee gibt es aber fast keinen mehr. Der etwas in die Jahre gekommene Schneetöff vor dem Hotel hat daher schon Sommerpause. Wir sagen, dass wir aus der Schweiz kommen, woraufhin sich die Hotelmanagerin als Heidi vorstellt 😉. Den richtigen Namen hätten wir uns wahrscheinlich nicht merken können… Sie haben im Hotel mehrere Flyer mit Wandervorschlägen, welche wir netterweise fotografieren dürfen. Die Strasse nach Razëm ist nicht mehr asphaltiert und wird bald rumpelig. So schaukelt sich der Magirus in der Geländeuntersetzung den Berg hinauf. Kurz vor der Schneegrenze finden wir einen schönen Übernachtungsplatz. Die erste Tour führt uns zu einer Höhle nordwestlich von Razëm. Da die Strasse bisher nicht schneebedeckt war und die Höhle nicht so viel höher liegt, versuchen wir unser Glück mit dem Moutainbike. Doch bereits der erste Anstieg ist schneebedeckt, weil der Hang nicht nach Süden ausgerichtet ist. So wird der Ausflug zum «Bike & Hike». Zum Glück hatten wir vorsorglich die normalen Schuhe angezogen. Der Weg zur Höhle ist nicht markiert, aber mit unserer Kartenapp «mapy.cz» finden wir unser Ziel ohne Probleme. Die Höhle dient wohl manchmal als Unterstand für die Schafe. Jetzt gerade ist es noch zu kalt, wie man an den Eisflächen deutlich sehen kann. Zum Glück können wir uns an der Sonne wieder aufwärmen.
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Für den nächsten Tag haben wir uns eine Schneeschuhtour vorgenommen. Diese startet etwas weiter oben und so fahren wir morgens frohen Mutes mit dem Magirus los. Schon bald ist die Strasse schneebedeckt. Die einzigen Spuren stammen vom Pistenfahrzeug, welches wohl wie wir die Handyantenne auf dem Berg zum Ziel hatte. Der Schnee ist frühmorgens noch gefroren und wir kommen problemlos durch. Etwa 500m vor unserem Ziel (Abzweigung zur Antenne) hat es eine kurze Steigung, wo die Räder des Magirus plötzlich durchdrehen. Das Verteilergetriebe ist bereits gesperrt, die Hinterachse aufgrund der kurvigen Strasse noch nicht. Die Hinterachssperre nützt aus dem Stand auch nichts mehr, also möchte André zurücksetzen. Dabei gerät der Magirus neben die Spur des Pistenfahrzeuges und sinkt im weichen Schnee ein. Wir wollen im Wohnaufbau die Schlüssel für die Sandbleche holen, doch das Schloss klemmt und die Tür lässt sich einfach nicht öffnen. Ohne Schlüssel und Werkzeug haben wir keinen Zugang zu den Schneeketten oder den Sandblechen, also bleibt uns einzig eine Schaufel um den Magirus wieder zu befreien. Mit Muskeleinsatz, ein paar toten Ästen und Reduktion des Reifendruckes schaffen wir es, den Eisenklotz dem Schnee zu entreissen. Was haben wir aus dieser Aktion gelernt:

- Immer etwas Wasser im Fahrerhaus dabei haben, auch wenn man nur 2km fahren möchte.
-Schlüssel und Werkzeug für das Herausnehmen des «Bergematerials» im Fahrerhaus aufbewahren.
-Der Riegel des Türschlosses muss nach oben und unten etwas Spiel haben, damit er nicht gleich bei der kleinsten Verwindung des Aufbaus klemmt.

Die ganze Aktion hat vor allem Carole schon einige Nerven gekostet und da die Lawinen- und Steinschlaggefahr bei Temperaturen von ca. 15°C am Nachmittag nicht zu unterschätzen ist, verschieben wir die Tour auf den nächsten Tag. Dafür erledigt André gleich Punkt 3 der obenstehenden Liste. Bei einem kurzen Spaziergang stellen wir fest, dass das Dorf am Ende vom Tal menschenleer ist. So verbringen wir einen ungestörten Nachmittag.
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Am nächsten Morgen steht einer erfolgreichen Tour nichts mehr im Weg. Da André seine mühsam erarbeitete potentielle Energie gerne in Spass umwandelt, testet er vor dem Losgehen seinen «Schlitten». Das Konzept überzeugt und wird auf der Tour erfolgreich angendet. Wie schon vermutet, führen die Spuren des Pistenfahrzeuges tatsächlich zur Handyantenne. Als wir oben ankommen, hören wir auch warum. Der Dieselgenerator läuft wohl die ganze Zeit und braucht ab und zu Treibstoffnachschub… Da wir früh von der Tour wieder zurück sind, entscheiden wir, noch am gleichen Tag wieder Richtung Tal zu fahren. Was wir jedoch nicht bedacht haben, ist, dass der Schnee durch die Sonne aufgeweicht wurde. Der Magirus sinkt ein und hat bereits in der Ebene geradeaus zu kämpfen. Wir beschliessen auf weitere Bergungsaktionen zu verzichten und die Schneeketten zu entjungfern. Schneller als gedacht (ca. 40 Minuten) sind diese befestigt und es kann losgehen.
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Wir möchten noch länger in den Bergen bleiben und da wir nicht nach Theth fahren können, beschliessen wir, nach Valbona zu fahren. Dieses Tal ist zu Fuss nur durch einen Passübergang von Theth getrennt, auf der Strasse muss man ziemlich weit rundherum fahren. Die Strecke lässt sich etwas abkürzen, indem man die Fähre über den Komansee nimmt. Laut den Informationen auf der Webseite des Betreibers fährt diese jedoch nur im Sommerhalbjahr. Beim Wasser auffüllen an einer der unzähligen «Lavazh» (Autowaschstellen) erklärt uns der Besitzer, dass die Fähre das ganze Jahr hindurch verkehrt. Wir freuen uns, in Genuss der anscheinend sehr schönen Schifffahrt zu kommen und fahren Richtung Koman.


Erkenntnisse

Wenn ein Dorf in Albanien nicht mindestens eine Autowaschstelle hat, ist es ein «Kaff» oder nicht mehr bewohnt. Autowaschstelle heisst dabei, dass sich jemand einen Hochdruckreiniger leisten konnte und vor dem Haus Platz für ein Auto hat.
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Korça ist ein preisgekröntes albanisches Bier. Es hat 1935 und 1938 den «Grand prix» gewonnen!
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Wenn man in Albanien nachts keine Hunde bellen hört, ist man richtig weit ab vom Schuss.


Gruss Andre

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#6 Beitrag von franz_appa » 2021-05-25 13:57:52

Hi
Coool - Daaanke für die Eindrücke !!
Sehr schön.

Greets
natte
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25.05. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Oberzissen Stadthalle
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19.07. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Bonn ParkrestaurantRheinaue
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#7 Beitrag von stefan 1017 » 2021-05-25 18:25:30

ja, macht mich nur weiter an...
ich brauch´ unbedingt wieder ein vernünftiges Fahrzeug...

schön, die Berichte :)
(auf der Burg von Shkodra war ich im Hochsommer bei 38° und Gewitterstimmung genau in der Mittagszeit, kurz vor dem Kreislaufkollaps, typisch Touri eben... Albaner hat man um die Zeit keinen draußen rumturnen sehen...)

Gruß
Stefan

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#8 Beitrag von Solarer » 2021-05-25 18:49:16

Hallo Stefan,
was soll den an (d)einem 1017 nicht vernünftig sein.....
Udo

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#9 Beitrag von franz_appa » 2021-05-25 18:50:21

Solarer hat geschrieben:
2021-05-25 18:49:16
Hallo Stefan,
was soll den an (d)einem 1017 nicht vernünftig sein.....
Udo
:spiel: :spiel: :spiel:
:joke:
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#10 Beitrag von moje 57 » 2021-05-25 18:54:39

Schöne Kurzvideos, schöne Aktionen.

Gruß, Carsten
Moje57

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#11 Beitrag von stefan 1017 » 2021-05-25 19:30:17

1017 ist schon vernünftig; nur, wenn man keinen mehr hat? :mellow:

Bin noch auf der Suche...

Gruß
Stefan

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#12 Beitrag von Solarer » 2021-05-25 19:32:15

sorry Fettnapf........ :unwuerdig:
sollte sich doch finden lassen, ist mir als (fast) unbedarftem ja auch gelungen
Udo

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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#13 Beitrag von tschwerto » 2021-06-07 17:17:41

Albanische Geburtstagsfeier – Albanien Teil 3

Februar / März 2021

Bereits die Strasse Richtung Koman führt durch eine wunderschöne, dünn besiedelte Landschaft, meist mit Blick aufs Wasser. Plötzlich sieht Carole im Rückspiegel einen Mann wild gestikulierend zur Strasse hochrennen. Es stellt sich heraus, dass er Franzose ist und bereits erfolglos probiert hat, die Fähre über den Komansee zu nehmen. Diese fährt nämlich wirklich nur im Sommerhalbjahr. Wie der Zufall es will, sind auch er und seine Frau mit einem Magirus unterwegs. Wir gesellen uns zu ihnen und dürfen auf dem Parkplatz des «Ledi’s Place» (Restaurant und zukünftiger Camping) ein paar schöne Tage verbringen. Wenn schon die Fähre nicht fährt, paddeln wir selber eine Runde mit unserem Faltboot auf dem gestauten See. Der Weg runter zum See ist recht steil, aber auch mit unserem «Kommunisten»-Kayak machbar. Der Ausflug wird etwas getrübt durch den ganzen Müll der uns beim Paddeln entgegentreibt und in den Büschen am Ufer hängt. Die Insel «Shurdhah» hingegen ist wunderschön. Neben einer alten, Instand gesetzten Kirche (durch die Schweiz und Österreich finanziert) gibt es Grund- und Festungsmauern weiterer Gebäude zu sehen. Ausserdem hat man vom Hügel einen tollen Ausblick auf die Umgebung.
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Heute hat der Besitzer des Restaurants Geburtstag und seine Kinder sowie der Koch haben eine Überraschungsparty für ihn organisiert. Der Besitzer möchte bereits vor dem Eintreffen der Gäste nach Hause gehen, wird aber mit fadenscheinigen Argumenten daran gehindert. Beim Eintreffen der Gäste gibt es Gratulationen und von uns ein Schweizer Taschenmesser als Geschenk. Dafür kommen wir in den Genuss einer albanischen Geburtstagsfeier mit allem was dazu gehört: traditionelles albanisches Essen, viel Alkohol, Musik bis Anschlag, Tanz- und Gesangseinlagen, Streitereien die in zerbrochenen Gläsern enden und Freudeschüssen. André’s Leber muss hart arbeiten und sein Körper und Geist ist am nächsten Tag nicht einsatzbereit… 😜

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Nun bleibt uns doch nichts anderes übrig, als aussen herum nach Valbona zu fahren. Es hat jedoch kaum Verkehr und die Landschaft ist sehr schön, daher ist dies nicht weiter tragisch. Vor allem die SH22 hat uns sehr gut gefallen. Wir fahren im Valbona bis ans Ende der asphaltierten Strasse. Im Sommer könnte man im Flussbett noch etwas weiter fahren, jetzt liegt aber noch zu viel Schnee. Wir beschliessen, das Tal mit den Schneeschuhen zu erkunden. Unsere erste Tour führt uns ans Ende des Tales zum Wasserfall. Die Überquerung der kleinen Brücke braucht etwas Mut, aber nachdem diese das Gewicht von André problemlos ausgehalten hat, wagt sich auch Carole auf die andere Seite. Nach einem steilen Schlussanstieg erreichen wir den Wasserfall. Der bekannteste Wanderweg im Tal nach Theth würde von hier aus weiter die steilen Bergflanken hochführen, dies ist aber Anfang März bei so viel Schnee nicht zu empfehlen.
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Die zweite Wanderung führt uns vom Ende der Asphaltstrasse auf dem Wanderweg Richtung «Maja e Roshit» und etwa auf halber Strecke einem Bach entlang wieder ins Tal. Der Weg ist an mehreren Stellen durch kleine Erdrutsche unterbrochen, weshalb noch keine Spuren hochführen. Die Spuren des harten Winters sind leicht an den umgeknickten und runtergedrückten Bäumen zu erkennen. Das Gehen auf dem Weg wird zunehmend mühsamer, so dass wir unseren eigenen Pfad suchen müssen. Wir sind froh, zwischendurch wieder einmal eine Lichtung zu finden. Zwischenzeitlich führt der «Weg» so steil den Berg hinunter, dass wir selbst mit unseren guten Schneeschuhen mit Harscheisen umkehren müssen und auch hier wieder selber eine Alternative suchen. Auf der eigentlichen Standardroute zum «Maja e Roshit» im Bachtal angekommen, führt uns ein gut markierter und einfach zu begehender Wanderweg zurück ins Tal.

Als Abschluss unseres Valbona-Abstechers überqueren wir das ausgetrocknete Flussbett. Unser Magirus meistert diese Aufgabe erfolgreicher als der Mercedes 207D 😉.
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Das Fahren abseits der asphaltierten Strasse bereitet dem Fahrer/in sowie dem Fahrzeug Freude, weshalb es im nächsten Bericht auf der alten Strasse Richtung Peshkopi geht.


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tschwerto
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#14 Beitrag von tschwerto » 2021-06-17 19:54:45

Der Ofen funktioniert wieder – Albanien Teil 4

März 2021

Damit wir nicht den gleichen Weg zurück vom Valbonatal nehmen müssen, fahren wir diesmal auf der SH23 nach Kukës. Tolle Strasse, schöne Landschaft und Wahnsinns-Gefälle von 1%! Von Kukës nach Peshkopi wurde der Verlauf der Hauptstrasse geändert und diese führt nun nicht mehr dem Fluss «Drini i Zi» (Black Drin) entlang. Die alte (nicht asphaltierte) Strasse im Flusstal ist immer noch in Gebrauch und wird auch in Stand gehalten. Gleich zu Beginn windet sich die Strasse in Serpentinen den Felsen entlang hinab zum Fluss. Dabei steigt Carole’s Adrenalinlevel schon beträchtlich an und wir sind froh, dass uns niemand entgegen kommt. Kurz bevor wir unten ankommen, werden wir bei einem allein stehenden Haus zum Kaffee eingeladen. Diese Einladung nehmen wir gerne an. Unsere Albanisch-Kenntnisse sind schnell aufgebraucht, so findet die Kommunikation hauptsächlich per Google translate statt. Es bleibt nicht nur beim Kaffee, denn natürlich gibt es noch selbstgebrannten Rakia und wir werden auch noch zum Abendessen eingeladen. Dazwischen besichtigen wir die zwei Kühe mit Kalb und den Garten, wo wir mit dem Magirus übernachten dürfen.

Da die Nächte noch recht kalt sind, wird im Ofen im Wohnraum ein Feuer entzündet. Diese glimmt nur vor sich hin und aus den Ritzen des Ofens steigt ab und zu Rauch auf. André als alter Pfadfinder ist damit nicht zufrieden und entfacht kurzerhand das Feuer mit etwas Zeitung und kleinen Holzstücken. Doch sobald er das Ofentor wieder schliesst, zeigt sich, warum der Gastgeber nur einen kleinen Glimmbrand entfacht hat: Es raucht aus allen Löchern und der Raum wird innert Sekunden unbewohnbar… So wird der Raum evakuiert und wir setzen uns in den Nebenraum. André entschuldigt sich für das Malheur und erfragt den Zustand des Kamins. Dabei stellt sich heraus, dass der Gastgeber zwar die Rohre im Innenraum gereinigt hat, sich jedoch nicht traut, aufs Dach zu steigen um auch den Kamin zu reinigen. Trotz Protesten holt André seine Stirnlampe und steigt, unter Beobachtung der ganzen Familie, über die Holzleiter aufs neu renovierte Wellblechdach. Der Kamin besteht aus ausgeschlagenen Backsteinen, wie wir dies in Albanien noch öfter gesehen haben. Mit Hilfe eines langen Astes ist der Kamin kurze Zeit später wieder frei. Der Ofen funktioniert nun wieder einwandfrei und entsteht eine angenehme Wärme im vorher eher ungemütlich kalten Raum. Noch Tage später ruft uns der Gastgeber per WhatsApp Videocall an und zeigt uns hocherfreut, wie gut der Ofen funktioniert und was sie alles darauf kochen. Wir im Gegenzug sind froh, uns für die grosse Gastfreundschaft etwas revanchieren zu können.
Leiter & Kamin
Leiter & Kamin
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Im Hintergrund sieht man noch den Rauch…
Im Hintergrund sieht man noch den Rauch…
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Am nächsten Tag geht die Fahrt weiter, aber nicht ohne davor noch ein paar Erinnerungsfotos gemacht zu haben. Bei der Fahrt durchs Tal müssen zwei Brücken überquert werden. In Berichten von anderen Reisenden, welche wir im vornherein gelesen haben, wird deren Stabilität etwas angezweifelt. Auch wenn man bei der Überfahrt stellenweise den Fluss zwischen den Brettern erkennen kann, haben wir mit unserem Fahrzeug keine Bedenken. Bei der zweiten Brücke hat es ein neues 8 Tonnen Schild wobei der Gastgeber am Vortag von 10 Tonnen gesprochen hat. Unterwegs treffen wir den Strasseninstandhaltungstrupp bestehend aus einer Person bewaffnet mit Leuchtweste und Schaufel. Auch auf anderen Strassen haben wir schon gesehen, dass diese von Hand die Steine wegräumen, was bei uns alles maschinell gemacht wird. Die Strecke ist landschaftlich traumhaft! Die Fahrbahn ist hauptsächlich steinig und fahrtechnisch nicht anspruchsvoll. Am Schluss wird man durch die vielen Schlaglöcher etwas durchgeschüttelt.
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Da die Strecke nach Tirana etwas länger ist, beschliessen wir, die grosse, «schnelle» SH6 zu nehmen und auf Abkürzungen über die Berge zu verzichten. Was wir nicht wissen: Die Strecke aus dem Osten des Landes nach Tirana wird gerade neu gebaut und entsprechend wird die alte Hauptverbindung wahrscheinlich nicht mehr unterhalten. Zeitweise sind wir gerade noch mit 10km/h unterwegs und der Magirus schaukelt mehr als bei der «Offroad-Strecke» am Black Drin.
Brücke für die neue Strasse
Brücke für die neue Strasse
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In Tirana gibt es zwar keinen Campingplatz, aber südlich der Stadt gibt es das «Hotel Baron». Dort kann man mit dem Camper für 17 Euro pro Nacht auf dem Hotelparkplatz übernachten und die Toilette und Dusche im Hotel nutzen, wenn sie denn funktionieren würde… Auch hier ist man unkompliziert und gibt uns einen Zimmerschlüssel. Der Bus ins Stadtzentrum fährt direkt oben an der Strasse und kostet 40 Lek pro «Einsteigen». Tirana war auch zur Zeit von Enver Hoxha Hauptstadt und daher befindet sich hier der Führungsbunker. Darin befindet sich heute das Bunk’Art 2 Museum. Der Bunker wurde von 1972-78 gebaut, umfasst 106 Zimmer sowie eine Versammlungshalle und sollte die Führungselite im Falle eines atomaren Angriffes schützen. Neben dem Bunker an sich, erfährt man viel über die albanische Geschichte des 20. Jahrhunderts und das Leben während der Zeit des Kommunismus. Es wurde ein grosser Teil des Staatsbudgets fürs Militär ausgegeben, unter anderem für den Bau von rund 174’000 Bunkern. Das Verlassen des Landes war verboten und wer es trotzdem versuchte, auf den wurde an der Grenze geschossen. Private, motorisierte Fahrzeuge waren für die «normale» Bevölkerung nicht zugänglich und nur der Parteielite vorbehalten.
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Hoxha’s Zimmer
Hoxha’s Zimmer
Chinesische Einrichtung
Chinesische Einrichtung




Nach dem interessanten aber düsteren Kapitel im Bunkermuseum gönnen wir uns einen Ausflug mit der österreichischen Gondelbahn auf den Hausberg «Dajti». Beim Anstehen scheint Corona noch nicht zu existieren, beim Einsteigen in die Gondel wird es dann aber als Vorwand verwendet, um die Gondel für sich alleine zu haben. Oben angekommen, sucht man die Bergidylle vergebens. Vielmehr ist Kirmes angesagt. Man kann mit dem Luftgewehr schiessen, Zuckerwatte kaufen, auf dem Pferd reiten oder mit dem Buggy eine Offroadtour machen. Wem die Gondel zu teuer ist, der fährt einfach mit dem eigenen Auto hoch und macht Picknick. Für die Gesundheitsbewussten gibt es Trainingsgeräte, welche wir natürlich unbedingt ausprobieren mussten.
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tschwerto
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#15 Beitrag von tschwerto » 2021-06-17 19:59:34

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Im Stadtzentrum von Tirana geht es im Vergleich zu Shkodra einiges geordneter zu und her. Dafür sorgen auch die Verkehrspolizisten an den Kreuzungen, wobei wir uns nicht ganz sicher sind, ob der Verkehr ohne sie nicht besser laufen würde… Einen weiteren Beitrag zur Verkehrssicherheit liefern die Ampelanlagen, welche von weitem gut sichtbar anzeigen, ob gerade rot oder grün ist. Nur das Parkieren findet, gleich wie in allen anderen albanischen Städten, am Rand der Fahrbahn statt. Was die Situation für Fussgänger anbelangt, sehen wir noch gewisses Verbesserungspotenzial, z.B. dass der Zugang zur Bushaltestelle nicht über die Strasse führt 😉. Gar nicht zugänglich ist leider die Pyramide von Tirana. Nein, nicht eine Pyramide aus Stein wie in Ägypten, sondern ein Prunkgebäude aus weissem Marmor, Glas und rotem Stahl, welches 1988 als Enver-Hoxha-Museum eröffnet wurde. Die Pyramide war ein beliebter «Lost Place», wird jedoch zurzeit renoviert und soll als Jugendzentrum wieder eröffnet werden.
Bushaltestelle
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Der westliche Einfluss hält sich in Grenzen, so gibt es zu unserer Freude in Tirana weiterhin keinen McDonald’s oder Burger King. Was aber auch heisst, dass die Suche nach einem Imprägnierspray sich schwierig gestaltet. Der Intersport im neuen, grossen Einkaufszentrum hat zwar eine riesige Auswahl an Trainerhosen und Turnschuhen aber keinen Imprägnierspray. Fündig werden wir schliesslich im einzigen Bergsportgeschäft Albaniens. Die Auswahl ist klein aber fein, es gibt Top-Material zu kaufen, zu unserer Überraschung betreibt die Verkäuferin selber aber gar keinen Bergsport. Gut ausgerüstet, geht es nun für uns wieder in die Berge.



Erkenntnisse

Die Albaner (bzw. im Balkan allgemein) haben einen grossen Ideenreichtum für die Namensgebung ihres Geschäfts / Restaurants. Gewisse Namen mögen in der Landessprache gar nicht so lustig sein, unsere Lachmuskeln haben sie jedoch definitiv beansprucht.

Restaurant: Shakesbeer, Piccolo Grande Amore, Fast Food Big Mama, Sushi Mushi, MFC (Macedonian Fried Chicken), Ferrari Fast Food, Korona (das ist nur im Moment lustig), White House
Lebensmittelgeschäft: Family Tobacco, Fish & Seafood Nemo, Edelweiss
Kleiderladen: King Bro & Style, First Date Boutique
Autogarage: Auto serwis Rich Children
Schule: Elite
Tankstelle: Kastrati
Zahnklinik: Klinike Dentare Mega Dent
Hotel: Full
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Wer braucht schon einen Lagerraum, wenn man ein Flachdach hat.
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Es handelt sich nicht um Drehgondeln, sondern der Grafiker hatte eine etwas zu blühende Fantasie.
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In Albanien ist so ziemlich nichts rollstuhlgängig ausser dieser Schaukel.
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«Keep off the grass» gilt nur für Fussgänger 😜.
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tschwerto
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#16 Beitrag von tschwerto » 2021-07-12 19:28:53

Hallo

Unterdessen sind alle Albanienberichte geschrieben und wir sind Rumänien (dazwischen lag noch Nordmazedonien und 2.5 Monate Bulgarien....). Der Aufwand die Bilder zu verkleinern und an der korrekten Stelle einzufügen war mir etwas zu gross, deshalb sind die Bilder nun einfach am Ende des Textes. Die Videos habe ich auch nicht mehr extra fürs Forum bei youtube hochgeladen (wir betrieben keinen youtube Kanal!). Wer will kann die Berichte gerne auf unserer homepage lesen und findet dann die Bilder an der richtigen Stelle und auch die Videos. Die website ist für uns (damit das Bild und Video Material auch verarbeitet wird und sich nicht nur unnützt die Festplatte füllt :blush: ), Freunde und Verwandte gedacht, da jedoch viele aus verständlichen Gründen mit ihrem LKW nach Albanien gehen, stelle ich die Berichte hier rein.
Der Riss in der Scheibe ist übrigens seit meiner eigenen Reparatur im März 2021 nicht mehr weiter gewachsen :D !

Gruss Andre



Der Tomorr schläft nie – Albanien Teil 5
https://magirusontour.ch/der-tomorr-sch ... en-teil-5/

März 2021

Mit neuem albanischem Haarschnitt (3.60 CHF) möchte André losfahren, doch der Magirus scheint noch nicht bereit zu sein. Der Riss in der Scheibe breitete sich trotz schwedischer Reparatur und 6 Monaten Stillstand über Nacht um weitere 5cm aus. André schnappt sich kurzerhand die Bohrmaschine und einen kleinen Dremelaufsatz und stoppt den Riss mit einem kleinen Loch und Scheibenkleber. Um es vorweg zu nehmen: Der Riss ist bisher nicht mehr weiter gewachsen.

Mit etwas Verspätung geht es dann doch los. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist Autobahn fahren in Albanien ein echtes Erlebnis. Schon vor Tirana konnte man direkt von der Autobahn zum Reifenhändler oder Autoservice abbiegen. Nach Tirana war die Autobahn eher nach westlichem Vorbild mit Leitplanken gesichert. Das hindert die Albaner jedoch nicht daran, an der Leitplanke ihren Waren zum Verkauf anzubieten. Man hält halt einfach auf dem Pannenstreifen an, um getrocknete Feigen oder frische Früchte zu kaufen. Die Freude über den schönen Strassenbelag währt nicht sehr lange, denn unsere Abkürzung nach der Autobahn erweist sich nicht unbedingt als zeitsparend… Dafür kommen wir in den Genuss von alten Ölförderungsanlagen und strukturiertem, kommerziellem Gemüseanbau. Im Norden des Landes gab es eher Kleingärten als grosse Landwirtschaftsbetriebe.

In Berat, auch «Stadt der tausend Fenster» genannt, machen wir Mittagsrast und schauen uns die Altstadt an. Diese wurde 2008 zum UNESCO-Welterbe ernannt, da in drei Quartieren Neubauten verboten sind. Die Häuser stammen aus der Zeit des osmanischen Reiches und die vielen Moscheen und Kirchen sind ein gutes Beispiel für die friedliche Koexistenz des Islams und des Christentums. Wer die Stadt aus der Vogelperspektive betrachten möchte, kann auf einer steilen Strasse den Burghügel erklimmen. Dort gibt es ebenfalls viele, teilweise restaurierte Überreste der alten Festung zu bestaunen, unter anderen alte Kirchen und Moscheen, eine Zisterne und die alte Festungsmauer.

Um Carole’s Bewegungsdrang zu befriedigen, planen wir eine Wanderung. Da es in der Gegend nicht viele Wanderwege gibt bzw. sie auf der Karte nicht eingezeichnet sind, fällt die Wahl schnell auf den Tomorr. Dies ist einer der höchsten Berge im südlichen Albanien (2415 m. ü. M.) und der heilige Berg der Bektaschi, ein muslimischer Orden. Auf der Südspitze des Berges liegt das Grab Abbas Ali’s, den die Bektaschi mit einem grossen Opferfest Ende August, bei dem Lämmer geopfert werden, verehren. Bis zu 10’000 Pilger fahren dann auf der Strasse zur Bergspitze hoch. Die Strasse zum Fusse des Tomorrs ist zuerst ausgewaschen und uneben, wird dann aber weiter oben zum «Marmorabbau-Highway». In dem Gebiet wird mehr oder weniger legal Marmor abgebaut und dieser muss irgendwie abtransportiert werden.

Am Fusse angekommen, zeigt sich, dass immer noch viel Schnee liegt. Deshalb entscheiden wir uns für die Schneeschuhe. Zwei albanische Autos (eines mit Lämmern auf der Pritsche) probieren es, müssen aber schon nach wenigen Metern wieder umdrehen und schenken uns zwei Dosen Bier als Wegzehrung. Im Gegensatz zu anderen Muslimen trinken die Bektaschi Alkohol, mit der folgenden Begründung: «Wenn wir die Trauben in Fässern lagern und Allah will, dass diese vergären und Alkohol bilden, können wir ja auch nichts dafür.» Mit den Schneeschuhen bereitet die Strasse keine Probleme, einzig der gegen oben zunehmende Wind ist ungemütlich kalt. Nach 900 Höhenmetern stehen wir auf dem Gipfel und können einen Blick in die kleine Moschee werfen. Jemand hat vergessen, die Türe zu schliessen und Abbas ist halb eingeschneit. Das Mittagessen halten wir aufgrund der Temperaturen eher kurz, doch plötzlich kommt die Sonne hervor und man hat einen traumhaften Ausblick. Runter geht es ruck zuck und zurück im LKW geniessen wir das kühle Bier.

Unser Dieselkocher zickt wieder mal rum, diesmal ist das Problem die Pumpe. Eine Ersatzpumpe haben wir nicht dabei, weshalb André fluchend die Pumpe auseinander nimmt und seine MacGyver-Fähigkeiten einsetzen muss. Der Fehler ist bald lokalisiert und mit einem Stück Klebeband können die Drähte wieder voneinander isoliert werden.

Der Fluss Osum, welcher durch Berat fliesst, hat weiter oben im Flusslauf über die Jahrtausende einen bis zu 80m tiefen Canyon im Kalkstein gebildet. Um uns dieses Naturwunder genauer anzuschauen, entladen wir die Bikes und fahren einmal rundherum. Neben wilder Natur gibt es auch alte Brücken, schöne Singletrails, bellende Hunde und Anzeichen von Tourismusbestrebungen. Am Abend probiert André je ein Stück Brot und Wurst in Fisch umzuwandeln, was leider nicht von Erfolg gekrönt ist. Vielleicht müsste er beim nächsten Mal auf die albanische Methode zurückgreifen und Dynamit verwenden…
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tschwerto
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#17 Beitrag von tschwerto » 2021-07-12 19:35:51

Abkürzung über die Berge – Albanien Teil 6
https://magirusontour.ch/abkuerzung-ueb ... en-teil-6/

März 2021

Unser nächstes Reiseziel sind die warmen Quellen «Banjat e Benjës» bei Petran. Nimmt man die grosse, neue Strasse fährt man 239km ziemlich weit aussen herum. Auf der alten Strasse (SH72) über die Berge sind es nur 46km dafür bzw. sogar Offroad. Die Entscheidung fällt uns leicht 😜. Wie so oft ist der Zustand bis in die ersten Dörfer noch gut, wird zur Mitte hin immer schlechter und in der zweiten Hälfte wieder besser, weil die Leute noch in die Dörfer kommen müssen, die Strasse aber nicht mehr für «Durchgangsverkehr» benutzt wird. Zumindest in der Mitte sind auch keine Mercedes mehr unterwegs, jedoch ist die Strecke bei Touristen mit 4×4-Fahrzeugen beliebt. Dies haben sich einige geschäftstüchtige Dorfbewohner zu Nutze gemacht und ein kleines, gemütliches Restaurant eingerichtet. Sogar die Menükarte ist auf «Englisch» übersetzt. Wir sind gemäss Restaurantinhaber die ersten Touristen dieses Jahr, wohl auch deshalb liegen noch einige grosse Felsbrocken auf der Strasse. Bei den zwei Steinen nebeneinander können wir uns gerade so vorbeischlängeln. Die Strecke ist bei nassen Verhältnisse nicht zu empfehlen, da der Untergrund dann sehr schlammig ist und die Piste zu einer Rutschpartie wird.

Auf der anderen Seite der Berge im Tal angekommen, fahren wir auf der strassenabgewandten Flussseite ein kleines Stück flussaufwärts. Auch die Ziegenhirten bevorzugen die Talseite ohne Verkehr und so haben wir morgens und abends ein paar nette Unterhaltungen mit Händen und Füssen. Das Bier oder der Kaffee ist jeweils schon vorbereitet und wird, sofern es das Tempo der Ziegen zulässt, dankend angenommen. Da es das Wetter endlich einmal zulässt, stellen wir draussen Tisch und Stühle auf. Den der Herde vorausgehenden Hunden stehen wir zuerst etwas skeptisch gegenüber und wir beobachten die Lage vorerst aus dem «sicheren» Magirusaufbau. Es stellt sich aber heraus, dass die albanische Schäferhunde sehr entspannt sind. Grundsätzlich ist bei der Herde immer ein Hirte dabei und so lange man nicht einmal quer durch die Herde spaziert, lassen die Hunde einen in Frieden. Wir nutzen den ruhigen Platz und das aufkommende Regenwetter für die Erweiterung der Zusatzisolation (angefangen in Polen) sowie das Schleifen der Säge mit einem selbstgebauten Schleiftool.

Bei den warmen Quellen will Carole auf dem ersten, grossen Parkplatz parkieren. André hingegen hat sich in Albanien schon sehr gut integriert, fährt noch etwas weiter und stellt den Magirus näher an der Brücke ab. «Der Albaner» jedoch fährt bis ganz nach hinten und wenn er könnte, würde er auch noch über die Brücke fahren um direkt neben den warmen Quellen zu parkieren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Leute überall mit dem Auto hinfahren und nicht gerne zu Fuss gehen. Wenn man nicht mit dem Auto hinkommt, geht man schlicht und einfach nicht hin. So waren die Leute auch sehr überrascht, dass wir auf dem Tomorr waren. Sie meinten, dass man da doch im Moment gar nicht hinkomme, weil noch zu viel Schnee liegt. Sie meinen, wir seien einfach mit dem Auto bis zum Fuss des Berges gefahren. Wir können sie erst von unserer Fussbesteigung überzeugen, als wir ein Foto von der kleinen Moschee auf dem Gipfel zeigen. Auch Fahrrad fahren ist nur dann eine Option, wenn man sich kein Auto leisten kann und nicht zu Fuss gehen möchte, als Freizeitbeschäftigung ist dieses noch kaum verbreitet. Wir haben in 5 Wochen nur gerade eine handvoll Albaner gesehen, welche «zum Spass» Fahrrad gefahren sind. Am Geld kann dies nicht liegen, denn es werden durchaus teure Autos gefahren und schöne Häuser gebaut.

Die Badebecken sind sehr schön gemacht (von der Schweiz finanziert 😉), das Wasser ist hingegen nicht ganz so warm, wie wir uns dies vorgestellt haben. Bei Sonnenschein kann man durchaus etwas verweilen, das nächtliche, romantische Bad bei Kerzenlicht fällt jedoch eher kurz aus. Auch hier schauen die Ziegen vorbei, lassen sich aber durch die Kapriolen von André nicht beeindrucken.

Auf der Fahrt nach Gjirokastër füllen wir unsere Wassertanks und ergänzen unsere Essensvorräte mit getrockneten Feigen und frischen Forellen aus dem Aquarium am Strassenrand. Das Sortiment am Strassenmarkt besteht aus frischem Tee, getrockneten Früchten, Honig und bei entsprechendem Verhandlungsgeschick kann man sicher auch die Ziege kaufen 😎. Zumindest Hasen und Hühner zum Verkauf am Strassenrand sind keine Seltenheit.

Die Häuser in der Altstadt von Gjirokaster sind schön restauriert, allerdings gibt es in den Läden praktisch nur die üblichen Souvenirs zu kaufen, z.B. die «originalen» Partisanenmützen aus dem 2. Weltkrieg mit Plastikschirm… Die Besichtigung der Burg lohnt sich, denn man hat einen atemberaubenden Ausblick auf die Alstadt und erhält sinnvolle Informationen in englischer Sprache (dies ist nicht immer der Fall). Das Burgmuseum kostet extra, zu sehen gibt es im oberen Stock viele Waffen, das alte Gefängnis und Informationen in albanischer Sprache (sinnvoll oder nicht können wir nicht beurteilen). Im unteren Stock wird die albanische Geschichte von der Steinzeit bis heute in kompakter Form und mit verschiedenen Anschauungsobjekten erzählt (nun wieder auf Englisch).

Dass Geschichtsschreibung nicht immer eine ganz objektive Angelegenheit ist, zeigt sich anhand eines in der Burg ausgestellten Flugzeugwracks. Es handelt sich um eine Lockheed T-33 der US-Airforce, welche 1957 in Tirana gelandet ist. Gemäss amerikanischer Version war das Flugzeug von Frankreich nach Italien unterwegs, ist im Nebel vom Kurs abgekommen und in Albanien notgelandet. Gemäss albanischer Version hat die albanische Luftwaffe das US-amerikansiche Spionageflugzeug eskortiert und zur Landung gezwungen. Welche Version der Wahrheit am nächsten kommt, ist im Nachhinein wohl schwierig herauszufinden…

Im Museum erfahren wir, dass es in der Nähe, im Goranxi-Tal, Flintsteinvorkommen gibt. Flint wurde früher gebraucht um Feuer zu schlagen, aber auch um Werkzeuge herzustellen. So ist das nächste Reiseziel schnell bestimmt, denn wir würden diese Art des Feuer machens gerne einmal ausprobieren. Nach einem kurzen Anruf zu Hause geht es los…

Wir müssen nicht lange suchen, denn die Flintsteine liegen überall im Tal herum. Als Stärkung nach dem ereignisreichen Tag gönnen wir uns die Forellen vom Fischmarkt.

Im nächsten Bericht geht es an die albanische Mittelmeerküste.
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#18 Beitrag von tschwerto » 2021-07-12 19:42:00

Auf den Spuren von Ali Pascha – Albanien Teil 7
https://magirusontour.ch/auf-den-spuren ... en-teil-7/

März 2021

Auf dem Weg an die Küste kommen wir bei der «Blue eye spring» (albanisch: Syri i Kaltër) vorbei. Diese Sehenswürdigkeit findet man fast in allen Reiseempfehlungen für Albanien, wir können ehrlich gesagt aber nicht ganz nachvollziehen, woher diese Begeisterung kommt. Die Quelle ist zwar tatsächlich wunderschön blau, aber das wars dann auch schon. Ausser zwei Restaurants gibt es hier sonst nichts zu sehen und auch keinen schönen Spazierweg, wie wir ihn uns erhofft hatten. Fazit: Wenn man sowieso hier vorbeikommt, kann man auch kurz vorbeischauen, extra dafür herzufahren lohnt sich unserer Ansicht nach jedoch nicht. Wenigstens müssen wir in der Nebensaison keinen Eintritt bezahlen und haben die Quelle für uns. Da wir alleine sind, machen wir noch ein paar Drohnenaufnahmen, was wir sonst an besuchten Sehenswürdigkeiten nicht tun.

Beim Weiterfahren müssen wir aufpassen, dass wir nicht plötzlich im Wasserkanal landen, der direkt neben der Strasse verläuft. Das Aquädukt hingegen ist nicht mehr in Betrieb und teilweise eingestürzt. In Butrint finden wir einen idealen Parkplatz direkt beim Eingang zum Museum um wieder einmal unser Faltboot hervor zu nehmen. Wir unternehmen einen schönen Ausflug zur Festung von Ali Pascha, welche auf einer kleinen Insel vor der Küste liegt. Die Festung diente zur Verteidigung der inzwischen teilweise gefluteten Ruinenstadt Butrint. Die idyllische Einsamkeit ist nur von kurzer Dauer, denn die Festung wird von einem amerikanischen Töfffahrer-Paar eingenommen. Natürlich kommen sie nicht mit den Motorrädern sondern ein Fischer fährt sie freundlicherweise rüber 😜. Wir haben eine nette Unterhaltung mit ihnen und bekommen nachträglich Paddelfotos zugeschickt.

Nachdem André zuerst erfolgreich mit der selbstgebauten PET-Flaschenreuse Brot zu Crevetten umgewandelt hat, will es mit der weiteren Umwandlung in Fisch leider wieder nicht klappen. Wir hätten besser direkt die Crevetten gegessen…

Natürlich lassen wir uns auch die Besichtigung der Ruinenstadt nicht entgehen, trotz des für albanische Verhältnisse «hohen» Eintrittspreises von 1000 Lekë bzw. 10 Euro pro Person. Dafür kriegt man sehr viel zu sehen, viele Informationen und ist eine Weile beschäftigt bis man das ganze Gelände bestaunt hat. Es gibt alles was eine antike Stadt so «braucht»: ein Amphitheater, Bäder, eine Burg, Wohnhäuser, eine Befestigungsmauer und eine Kirche.


Im Gegensatz zum Sommer 2020 sind jetzt, obwohl es erst März ist, wieder ein paar Touristen unterwegs. So treffen wir auf dem Parkplatz vor dem Museum auf Landsleute, eine Familie aus der Westschweiz mit einem VW-Bus. Sie laden uns ein, in ihrer Ferienwohnung in Ksamil vorbei zu schauen. Wir verbringen einen gemütlichen Tag und Carole wird endlich mal richtig geschminkt 😉. Der Abschied am nächsten Morgen ist dann vor allem für die Tochter der Familie nicht ganz leicht. Wir sind froh, ist noch nicht Hauptsaison, denn ein Einheimischer erzählt uns, dass man im Sommer 2-3 Stunden braucht für die 13km bis nach Saranda. Bei uns dauert es wesentlich kürzer, die Parkplatzsuche ist aber auch jetzt schon nicht ganz einfach. Wir wissen bereits, dass Saranda ein sehr touristischer Badeort mit vielen Hotelkomplexen ist. Dass jetzt gerade nicht Saison ist und alles erst vorbereitet ist, macht es auch nicht besser. Stilecht ist aber die alte Markthalle. Hier werden Honig, getrocknete Früchte und Tee feilgeboten, selbstverständlich gibt es auch Rakia aus der PET-Flasche inkl. Degustation aus dem Deckel der Flasche. Wir wissen nicht, wie viele Leute davon schon degustiert haben, aber es wird ja gleich wieder desinfiziert. Eine 5dl-Flasche kostet 2.25 CHF, eine Netzhautablösung war keine zu beklagen.

Uns zieht es aber bald wieder weiter auf der Küstenstrasse Richtung Vlorë. Die Strasse bietet schöne Ausblicke aufs Meer, da sie etwas höher gelegen am Hang entlangführt. Da die Hauptstrasse im Landesinneren liegt, hat es auch nicht viel Verkehr (zumindest in der Nebensaison). Am nächsten Übernachtungsplatz müssen wir uns einmal mehr dem Dieselkocher widmen. Das erste Problem ist, dass es stürmt und die Abgase in den Innenraum drückt. Für dieses Problem sind wir vorbereitet, denn André hat Tage zuvor aufopferungsvoll ein Bier getrunken und aus dessen Dose ein Windschutz-Zusatzkamin gebaut. Das Bierdosen-Windschutz-Zusatzkamin funktioniert super und es gibt leckeres Abendessen. Doch bereits beim Kaffee tritt das zweite Problem auf: Der Kocher will trotz allen uns angeeigneten Tricks nicht anspringen. Da wir inzwischen Dieselkocher-Spezialisten sind, ist das Problem schnell gefunden. Der Glühstift ist defekt, zum Glück haben wir Ersatz dabei. So kommt André doch noch zu seiner überlebenswichtigen Koffeindosis und der Kocher funktioniert so gut wie nie zuvor.


Da wir tags zuvor etwas spät angekommen sind, besuchen wir erst am nächsten Morgen eine weitere Festung von Ali Pascha, diesmal in Palermo. Hauptfunktion der Festung war der Schutz des Hafens sowie das Eintreiben von Zollgebühren sowie Steuern der Bauern. Wer nicht bezahlen konnte, wurde so lange in der Festung eingesperrt, bis die Familie die geschuldeten Gebühren entrichtet hatte. Der Kassierer ist sehr enthusiastisch und erzählt uns viele spannende Fakten zur Festung, z.B. dass die Eingänge zu den Gemächern von Ali Pascha extra niedrig gebaut waren, dass man nur in gebückter Position ein- und austreten konnte. Später, während es zweiten Weltkrieges wurde die Festung als Treibstofflager und unter Hoxha als Gefängnis genutzt. Dies trug wohl dazu bei, dass die Festung noch in sehr gutem Zustand ist.

Wofür die günstige Lage der Bucht von Palermo auch noch genutzt wurde, erfahrt ihr im nächsten Bericht.
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tschwerto
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#19 Beitrag von tschwerto » 2021-07-12 19:47:24

Bauwerke aus alter und neuerer Zeit – Albanien Teil 8
https://magirusontour.ch/bauwerke-aus-a ... en-teil-8/

März 2021

Nicht nur Ali Pascha sondern auch Enver Hoxha wusste die strategisch günstige Lage der Bucht von Palermo zu schätzen. Er baute hier eine Marinebasis sowie den einzigen albanischen U-Boot-Bunker. Die Innenseite des Bunkers, welcher sich in der Bucht von Palermo befindet, ist auch heute noch militärisches Sperrgebiet und bewacht. Die Aussenseite des Bunkers, Richtung Meer ausgerichtet, ist gut erreichbar, den Eingang in den Bunker versperrt allerdings ein riesiges Metalltor. Da Albanien ein Gründungsmitglied des Warschauer Paktes war, stationiert die Sowjetunion 12 U-Boote in Palermo. 1960/61 zerstreiten sich Albanien und die Sowjetunion, Hoxha behält aber vier der U-Boote. Gemäss Wikipedia begründete er dies damit, dass die Besatzung dieser U-Boote albanisch ist und die U-Boote somit albanisches Eigentum sind. Auch heute noch drückt diese albanische Einstellung in gewissen Lebenssituationen durch. Die U-Boote sind heute leider nicht mehr dort, nicht wie im TopGear-Special Albanien zu sehen.

Wenn wir schon mal am Meer sind, möchte Carole gerne wieder mal Meeresfrüchte essen. In einem griechischen Restaurant werden wir fündig. Allerdings merken wir, dass wir uns die albanische Art des Bestellens noch nicht so gewohnt sind. Die Beilagen müsste man extra bestellen und so kriegen wir beide einen Teller voll mit Meeresfrüchten aber ohne Beilagen oder Sauce. Der Vorteil an dieser Art der Menukarte: Jeder kann von allem ein bisschen probieren. Dies ist auch in anderen Balkanländern sehr üblich.

Damit die Strassenschilder nicht am falschen Ort aufgestellt werden, hat man entschieden, dass die Strasse überall 10% Steigung aufweist. Dies mach die Schilderproduktion und -installation deutlich einfacher und kostengünstiger. Die Geschwindigkeitsschilder für die Kurven hätte man sich ganz sparen können, denn es hält sich sowieso niemand daran. 20 km/h ist aber auch etwas gar langsam (sogar für den LKW) angesichts der nicht so engen Kurven.

Ein Highlight der Küstenstrasse ist der Llogara-Pass. Die Strasse windet sich hier in langgezogenen Serpentinen den Berg hoch bis auf 1000 m.ü.M. und bei uns lag oben sogar noch etwas Schnee. Der Ausblick aufs Meer ist gigantisch!

Vlorë ist eine schöne, saubere Touristenstadt an der Küste, wie es sie z.B. in Frankreich oder Spanien auch gibt. Für uns hat dies den Vorteil, dass es einen Selbstbedienungs-Waschsalon gibt, ev. der einzige in ganz Albanien. Wir laden die Wäsche in die Maschine und Carole nutzt die Wartezeit um sich die Haare in einem kleinen Coiffeursalon in der Nähe schneiden zu lassen. Als sie zurück kommt, ist André nicht im Waschsalon aufzufinden. Er sitzt im Restaurant nebenan und trinkt zusammen mit dem Besitzer des Waschsalons Rakia 😜. Auch Carole kommt in den Genuss von Rakia und dem dazu servierten Lammfleisch, was als Frau in Albanien (vor allem bezüglich Rakia) nicht immer selbstverständlich ist. Es bleibt nicht beim Rakia, denn wir werden auch noch zum Nachtessen im Heimatdorf des Besitzers eingeladen. Bereits im Dunkeln aber auf einer neugebauten Strasse fahren wir aufs Land. Im Restaurant angekommen, wird der Tisch sogleich reichlich gedeckt. Serviert wird «Village-Chicken» (nicht das industriell hergestellte Poulet aus dem Supermarkt!!!), Joghurtsauce, die so gut ist, dass sie es in unsere Rezeptsammlung geschafft hat, und unendlich viele Beilagen. Es gibt nicht nur reichlich zu essen und zu trinken, sondern auch viel zu erzählen. Zum Dessert gibt es ein Glas frisch gemolkene, noch lauwarme Ziegenmilch. Sobald der Teller leer ist, wird sofort wieder nachgeschöpft. Wir geben auf und lassen einen «Anstandsrest» stehen. Die beiden Gastgeber machen sich spät abends auf den Rückweg in die Stadt mit dem Hinweis, dass die Reste des Abendessens für uns für den nächsten Tag aufgehoben werden. Wir dürfen freundlicherweise auf dem Parkplatz vor dem Restaurant übernachten.

Am nächsten Morgen sind unsere Mägen noch so voll, dass wir uns nicht ins Restaurant trauen. Wir beschliessen, die nähere Umgebung zu Fuss zu erkunden und möchten uns schon davonschleichen, als wir zurückgerufen werden. Wir können das Verspeisen der Reste jedoch erfolgreich auf den Mittag verschieben. Unsere Rundtour führt uns zuerst über eine in Renovation befindliche Holzhängebrücke. Auf der anderen Seite geht es auf einem schmalen Pfad flussaufwärts. Dabei kreuzen wir eine Schafherde. Die Hunde geben uns zu verstehen, dass sie Vortritt haben. Carole steht beiseite und winkt sie freundliche vorbei. Die Hauptattraktion der Gegend ist die «Brataj Bridge», eine alte Steinbrücke über den Fluss. Man findet unterschiedliche Informationen zum Alter der Brücke, aber sie ist trotzdem sehr schön und idyllisch gelegen. Beim Mittagessen bleibt immer noch etwas vom Vorabend übrig, was wir dann einpacken und mitnehmen dürfen.


Auf dem Weg Richtung Fier treffen wir auf rollendes, westliches Kulturgut und auf stehendes östliches.

In Fier befindet sich das ehemalig grösste Ölkraftwerk Albaniens. Die Fabrik wurde in den 60er-Jahren gebaut und war bis 2007 in Betrieb bzw. ein kleiner Teil ist heute noch in Betrieb. Beim Eingangstor heisst es auf Nachfrage, man darf rein, aber nicht in den Teil, welcher noch in Betrieb ist. André geht also rein. Im Inneren wird gerade ein Bürogebäude renoviert, von welchem aus jemand auf André zukommt. Nach Zuhilfenahme weiterer Personen und dem Überbrücken der Sprachbarriere darf André für private Zwecke die Fabrik anschauen und Fotos machen. So kann er mit gutem Gewissen, geschützt vor den streunende Hunden und Informationen zu vergangenen Epochen die Anlage besichtigen.

Die Eisenbahnstrecken in Albanien werden kaum mehr unterhalten, daher ist die Strecke Richtung Ohridsee heute stillgelegt. Die Züge, welche noch lange am Bahnhof in Prrenjas standen, sind zu André’s Bedauern inzwischen aber leider weggeräumt. Das alte Bahnhofsgebäude steht jedoch noch. Bevor wir uns aus Albanien verabschieden, verbringen wir ein paar gemütliche Tage auf dem Camping Fabio in Pogradec. Im Gegensatz zur Schweiz, wo zu diesem Zeitpunkt die Restaurants noch geschlossen sind, ist hier in den Cafés und auf der Einkaufsstrasse einiges los. Im Stadtzentrum hat es grosse Informationstafeln mit Vorschlägen für Wander- und Velorouten. Dies lassen wir uns nicht entgehen und machen uns mit den Bikes auf den Weg. Die Markierung der Strecke ist leider am Anfang nicht ganz so gut, daher müssen wir uns den Weg etwas suchen. Da in den Bergen ausserdem noch Schnee liegt, fragen wir den Verkäufer eines Strassenstandes, ob man mit den Bikes den Weg weiterfahren kann. Dieser meint, der Weg sei mit den Bikes schon machbar, fragt aber, was wir denn dort oben wollen. Da gäbe es nichts, nur Berge. Dass wir genau dies möchten, hat er wohl nicht ganz verstanden. Wo es keinen Kaffee oder Rakia gibt, lohnt es sich für die Einheimischen ja auch nicht hinzugehen… Irgendwann wird uns der Weg aber dann doch zu matschig und wir drehen wieder um.


Nun freuen wir uns aber auf neue Abenteuer in Nordmazedonien.
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Eschwege
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#20 Beitrag von Eschwege » 2021-07-13 9:10:14

Schöne Bilder, prima :cool:

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seppr
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#21 Beitrag von seppr » 2021-07-13 18:24:51

Hallo ihr Beiden

Der Bericht ist super und die Bilder deutlich besser als meine. Wegen einem Bild habe ich eine Nachricht auf eurer Seite magirusontour hinterlassen.
Nochmal großes Kompliment!!

In einem Punkt haben wir aber eine andere Einschätzung gewonnen: Syri i Kalter
Wir hatten einen heissen Tag und die Erfrischung in dem 12,5 Grad kühlen Becken war herrlich. Das Wasser ist ja reinstes Trinkwasser und erinnert sehr an eine ähnliche Karstquelle in der Nähe der Stadt Ulm, dem Blautopf in Blaubeuren. Nur hat Syri i Kalter eine deutlich höhere Wassermenge und man darf hineingehen.
Ende Mai gab es auch Touristen, so ca. 10-20 Personen und in der Hochsaison mag es auch recht eng werden, Reisebusse und so.
Aber das Phänomen, dass an einem vielleicht 2-3 Meter dicken Loch im Boden aus einer Tiefe von mehr als 50 Meter so viel herrliches Wasser heraussprudelt und man schwimmend nicht dagegen ankommt finde ich schon faszinierend.

Schöne Grüße und macht euch bitte auch in Zukunft so viel Arbeit mit dem Verfassen von Reiseberichten
Sepp

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franz_appa
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#22 Beitrag von franz_appa » 2021-07-13 21:49:47

Hi Sepp
Becken? Am Syri Kalter?
Hm...
Wir waren vor ca 8 Jahren dort und da war kein Becken, alles Natur"Ufer" sozusagen.
Aber ein Riesenschild: Baden verboten
Und ehrlich gesagt würde ich das auch beherzigen weil wohl unter der Oberfläche es auch rückläufige Strömungen geben kann.
Normalerweise würde man meinen das Wasser drückt von unten hoch, dann kann man nicht runtergezogen werden...
(ist übrigens bei dem deutschen Blauauge auch beschrieben)
Tauchen z.B. absolut lebensgefährlich.
Unklar nur in welcher Tiefe - soll schwanken.

Soweit.
Aber vielleicht haben sie da ja inzwischen ein Badebecken gebaut neben dem Auge?

Greets
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franz_appa
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#23 Beitrag von franz_appa » 2021-07-13 21:54:32

Nochmal

@tschwerto

Toll das ihr in dem U-Boot Tunnel gewesen seid, als wir da waren war das streng bewacht - kein Reinkommen.
Lag aber vielleicht daran das Sommer (quasi Saison) war, und viel mehr Leute unterwegs...

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seppr
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#24 Beitrag von seppr » 2021-07-14 8:21:25

Natte, hast natürlich Recht.
Künstliche Becken gibt es da nicht.
Ein Badeverbotsschild haben wir nicht gesehen. Und die Gefahr, dort hineingezogen zu werden kann ich kaum verstehen. Klar könnten kurze rückläufige Wirbel entstehen aber schon wenige Meter neben dem Loch ist das Wasser nur 1 Meter tief, man kann also stehen. Die abfließende Strömung würde einen Schwimmer schnell aus den Strudeln (falls sie einmal auftreten) wegtreiben. Ich sehe keine große Gefahr. Schwimmen sollte man aber schon können.

Übrigens zu Deiner Bitte, diesen Weg östlich von Korce, also von Drenove zum Guri Capit hoch mit unseren schmaleren Bremachs zu probieren. Wir sind da nicht gefahren. Erstens aus Zeitmangel und zweitens, weil in der OSM-Karte diese Piste nur als Wanderweg eingezeichnet ist. Das wäre uns zuviel des Abenteuers gewesen.

Sepp

tschwerto
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Re: Albanien 2021 zum zweiten

#25 Beitrag von tschwerto » 2021-07-15 9:13:42

franz_appa hat geschrieben:
2021-07-13 21:54:32
Nochmal

@tschwerto

Toll das ihr in dem U-Boot Tunnel gewesen seid, als wir da waren war das streng bewacht - kein Reinkommen.
Es gibt einen touristischen Pfad um die Halbinsel um die Bunker anzuschauen, dazu gibt es an der Strasse sogar ein Schild. Der östliche Teil des U-Bootbunker ist immer noch militärisches Sperrgebiet (da war auch Militär zu sehen), der westliche Teil gegen das Meer ist aber frei zugänglich. IM Bunker waren wir nicht, nur aussen am Tor, was schon ziemlich beeindruckend ist :blush: .


Gruss Andre

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