Albanien 2021

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Willi Jung
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Albanien 2021

#1 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-20 23:40:27

Aufgrund einiger Nachfragen zu unserem Albanienaufenthalt möchte ich hier ein paar Eindrücke zu den von uns besuchten Orten weiter geben. Wir reisen mit einem Steyr A 680 gl als 7,5-Tonner. Mit einer Breite von 2,30m und einer Höhe von 3,20m bewegen wir uns im unteren Gewichts- und Größensegment. Auf manchen Strecken war das schon am Limit. Ich versuche darauf hinzuweisen, wo es knapp war, bitte aber jeden eigenverantwortlich zu prüfen, ob er eine Strecke fahren kann oder nicht. Im Übrigen mussten wir feststellen, dass in Albanien die Bezeichnung bzw. Markierung einer Straße in den Routenplanern keine Gewähr für Beschaffenheit und damit Befahrbarkeit darstellt. Kleine Nebenstraßen können frisch geteert sein, große Verbindungsstraßen können plötzlich im Nirvana enden und nur noch bei bestem Wetter und viel Geduld gerade so befahrbar sein, oder eben nicht. Aber gerade das macht für uns unter Anderem den Reiz dieses Landes aus.
Wir reisen eher abseits der Touristenrouten, da wo es noch ursprünglich ist. Mehr Innland als Küste – gerade hier in Albanien, wo die Strände ziemlich vermüllt sind, wir aber im Inland immer wieder positiv überrascht wurden, was dieses Thema angeht.
Man kann überall frei stehen und selbst die Polizei (wenn sie mal kommt) fragt nur höflich nach den Papieren, erkundigt sich nach dem Befinden und entschuldigt sich für die Störung.
Die Menschen hier sind sehr nett und hilfsbereit. Wir wurden auch an bestimmten Stellen von den Einheimischen darauf hingewiesen, dass es besser wäre, hier nicht weiter zu fahren – das sollte man ernst nehmen. Die Albaner kennen ihre Straßen und fahren mit normalen PKW oft noch an Stellen, wo es für uns schon knapp wird.
Die Mentalität hat uns oft an Marokko erinnert. Der (deutsche) Tourist wird sehr wertgeschätzt.
Überall im Land haben wir Quellen mit Trinkwasserqualität gefunden. Immer schauen, wo die Einheimischen Wasser in Kanister abfüllen.
Das Internet ist flächendeckend in 4G vorhanden. Wir hatten eine Prepayd-Karte von Vodafon mit 15 + 5 GB für 1.500 LEK ca. 12 € für 21 Tage nutzbar.
Wir haben jeden Diesel getankt (an Tankstellen), den wir bekommen konnten, ab 140 LEK ca. 1,13 €.
Mit unserem alten Laster war das nie ein Problem.

Nachdem wir den Winter in Griechenland und dort vorwiegend auf dem Peleponnes verbracht hatten, hörten wir zum wiederholten Male von horrenden Strafzahlungen bzw. Zwangszulassungen, wenn man sich mit einem ausländischen Fahrzeug länger als 6 Monate in Griechenland aufhält.
Da wir ohnehin vor hatten, über das Festland nach Norden gen Heimat weiter zu reisen, zogen wir den geplanten Termin etwas vor, um die 180 Tagesfrist in Griechenland einzuhalten. Auch wenn wir besagtes Risiko als sehr gering einstuften, hätten wir uns sehr geärgert, wenn es ausgerechnet uns erwischt wegen ein paar Tagen Überziehung.
So reisten wir Ende April über den Grenzübergang Kakavija nach Albanien ein.

Von dort ging es erst einmal nach Syri I Kalter zum Blue Eye. Das ist eine riesige Karstquelle aus der zur Zeit ca. 6.000l/sec. Wasser aus der Tiefe emporströmen. Das ist sehr beeindruckend zu sehen, wie aus einem Loch das ca. 3m im Durchmesser hat, diese Wassermenge nach oben drückt und aus dem Nichts einen Fluss entstehen lässt. Der Name ist Programm, das Wasser ist irre türkiesgrünblau.
An der Zufahrt sind bereits Schranken und ein Kassenhäuschen errichtet, so dass wohl bald damit zu rechnen ist, dass ein Eintritt erhoben wird. Kurz vor dem Blue Eye ist ein Restaurant, wo man auch übernachten könnte. Uns hat es aber meist in die Einsamkeit gezogen.
Liebe Grüße
Willi
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Re: Albanien 2021

#2 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-20 23:45:37

Dann sind wir nach Butrint zur antiken Stadt gefahren. Dort hatten wir noch Glück, dass Tag des Denkmals in Albanien war und an diesem Sonntag kein Eintritt fällig war, der sich aber auf jeden Fall lohnt. Die antiken Stätten sind unspektakulär inszeniert und man darf fast alle Teile betreten.
Die Seilzugfähre hinüber zum Naturschutzgebiet haben wir ausgelassen, ich war mir da nicht so sicher bei der Belastbarkeit. Zum Schlafen hätte man wieder direkt dort stehen können, oder ca. 500m zurück fahren bis auf die Anhöhe. Dort war auch ein großer Schotterplatz. Wir wollten es wieder ganz ruhig und fuhren hinter diesem Platz in einen Feldweg, der bis runter ans Meer führte und blieben auf halber Strecke in einer Nische im Grünen stehen.
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Re: Albanien 2021

#3 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-20 23:54:25

In Saranda waren wir nur zum Wäsche waschen. Eine Wäscherei in der Innenstadt hat für 2000 LEK (ca. 16€) 8kg Wäsche gewaschen, getrocknet und gebügelt. Am nächsten Tag konnten wir die wieder abholen. Das ganze Land ist übrigens übersäht von Betonbunkern. Näheres dazu und zur Albanischen Geschichte kann man in einem Wikipedia-Artikel nachlesen.
Zum Schlafen fuhren wir nördlich von Saranda an die Küste, aber leider war das ein abgezäuntes Gebiet wo man manchmal gegen Eintrittszahlung wohl rein kommt. Sieht aus wie eine nicht fertig gestellte Ferienanlage. Wir sind zurück auf die Anhöhe gefahren und haben direkt am Weg auf einer Wiese geparkt und übernachtet. Besucht hat uns nur ein Schäfer, der in der Nachbarschaft wohnt und sein Hund hat uns die ganze Nacht bewacht.
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Re: Albanien 2021

#4 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-20 23:59:09

Es ging weiter an der Küste nach Norden durch Borsh, wo wir an der Quelle, die unter einem Restaurant aus dem Berg kommt, Wasser gefasst haben.

Der nächste Halt war Gjipese Beach. Da führt eine lange einspurige gut geteerte Straße mit Ausweichen zu einem Kloster nebst Parkplatz und von dort geht ein übler Schotter/Steinweg mit hohen Absätzen bis runter an den Strand. Wir sind da nicht runter! Wer das möchte, auf jeden Fall vorher ablaufen (ca. 1,5km) und eine Person unten instruieren, dass keiner zeitgleich hochfährt. Es gibt keine Ausweichen. Die letzte Rampe auf den Strand war zwar betoniert, aber extrem schmal und steil. Unten am Strand ist eine Art Campingplatz (mit Waschmaschine) mit Restaurant, aber man kann sich wohl auch einfach so direkt auf den Strand stellen.
Kurz vor dem oben beschriebenen Kloster gibt es aber rechter Hand einige Zufahrten in die Olivenhaine oder auf ein Basketballfeld. Hier sollte wohl auch mal ein Campingplatz entstehen.
Da kann man sehr schön mitten in der Natur stehen und zum Strand laufen.
Vom Strand zurück kann man auch einen kleinen Wanderpfad auf der Bergseite nehmen und weiter hinten in den beeindruckenden Canyon blicken. Klettern ist hier wohl auch möglich.
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Re: Albanien 2021

#5 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:03:57

Nach Vlora in Richtung Norden wollten wir nicht auf die Autobahn und landeten schließlich auf einer gerade im Ausbau befindlichen Landstraße östlich der SH8, die dann aber nach einem Staudamm und einem Ort und einer üblen Schlammfahrt im Nichts endete. Einheimische, die uns beobachtet hatten, folgten uns quer durch den Schlamm im Pajero, um uns eindringlich zu warnen, dort weiter zu fahren. Der Laster rutschte einige Male auf dem schmalen Feldweg unangenehm in Richtung Graben rechts und links.
Es war bislang die einzige Situation (außer Wüstensand), in der ich ohne Sperre nicht weiter gekommen wäre und trotzdem die Hosen voll hatte. Wenn 7,5 Tonnen seitlich Richtung Graben rutschen, fühlt sich das scheiße an. Die Jungs haben ihr Auto nur wegen uns richtig eingesaut.
Wir schafften es zu wenden und unbeschadet den Rückweg im Schneckentempo anzutreten.
Das sollte nicht das letzte Mal in Albanien sein, dass wir auf halbem Weg kapitulierten.

Dann ging es doch über die Autobahn in Richtung Qarkfier und dann über E853 im Vjosatal Richtung Gijrokastra. Dieser Fluß ist noch nahezu ungebändigt und sucht sich nach Belieben seinen Lauf im breiten Tal. Dann sind wir in Richtung Hekal links abgebogen auf eine Schotterpiste, um zur antiken Stadt Byllis zu gelangen. Wieder sehr einfach gehaltene Strukturen in Mitten von Blumenwiesen kann man hier den Duft vergangener Kulturen schnuppern.
Auch hier könnte man auf der Wiese vor den Anlagen auf dem Berg übernachten.
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Re: Albanien 2021

#6 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:08:52

Direkt nachdem wir auf der anderen Seite in Richtung Ballsh und Patos runter fuhren, erblickten wir die ersten Erdölfördertürme Albaniens und waren etwas geschockt. Es roch überall nach Schwefel und diverse Öltümpel waren zu sehen. Sollte man aber gesehen haben und mal etwas recherchieren auf Wikipedia. Wir lernten so, dass das jetzt schon vergleichsweise sauber ist, nachdem ein Kanadisches Unternehmen in die Ölförderung in Albanien eingestiegen ist. Hier findet man die höchste Tankstellendichte, die in Albanien ohnehin beeindruckend ist.

Noch ein Tal weiter ging es über die SH 73 nach Berat. Hier haben wir etwas vor der Stadt einen Camping mit Waschmaschine in Anspruch genommen und sind mit dem Taxi für 1000 LEK in die Stadt gefahren. Schöne Altstadt, Weltkulturerbe, tolles Schloss und mit etwas Glück bekamen wir an einer sehr alten Moschee am unteren Rand der Altstadt eine Privatführung mit Erläuterungen auf Albanisch, Italienisch und wenigen Worten Englisch. Wieder ganz freundliche Menschen ohne große Berührungsängste.
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Re: Albanien 2021

#7 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:12:45

Nun geht es auf der SH 72 in die berühmte Osumschlucht. Wir fahren bis zur Zaberzanit-Brücke. Ein schöner Stellplatz mit Wandermöglichkeit in den Canyon. Aber auch davor waren an jeder Ecke tolle Stellplätze. Eigentlich wollten wir die Strecke weiter fahren bis zur SH 75 kurz vor Permet. Nach reichlicher Strecken-Recherche mit Osmand entscheiden wir aber über die "berüchtigte" Osumi Canyon Bridge und über den Pass nach Balaban zu fahren. Die Brücke ist entgegen vieler reißerischer Videos im Netz eigentlich unspektakulär. Freigegeben bis 12t wird sie sicher von einheimischen LKW mit mehr Gewicht befahren. Der Feldweg war Ende April bis Prishta gut zu befahren. Es gab aber ein paar enge Kehren und Kantenabbrüche, die je nach Lastergröße schon schwierig sein können.
Unmittelbar nach Prishta wurde der Weg zunehmend schlechter mit tiefen Schlammpassagen immer da wo sich Wasser sammeln konnte. Wir haben teilweise Stunden damit verbracht, die tiefsten Löcher mit Steinen zu verfüllen, die schon nach einer Durchfahrt wieder 40cm tiefer lagen.
Dann kamen auch ein paar Felsen die auf den Weg gerollt waren, die wir mit unseren 2,30m gerade so passieren konnten. Kurz vor dem Pass entschlossen wir uns glücklicherweise, den Weg bis zum Stausee abzulaufen. Wir hatten noch einen 4x4 Van im Schlepptau, der keine Untersetzung hatte.
Das letzte Stück zum Pass war aber so steil, dass die "Gurke" sich ihre neue Kupplung gerade wieder ruiniert hätte. Außerdem waren die Wasserrinnen in dem Steigungsstück so tief und hätten gequert werden müssen, dass hier erst Mal Schluss war. Wir hätten es vielleicht geschafft, aber nur mit viel Schweiß und Nerven aus Drahtseilen. Im Übrigen wissen wir nicht, was dann noch gekommen wäre.
So haben wir am Wegesrand erst einmal unser Nachtlager bezogen, um dann am nächsten Morgen zurück zu den tiefen Schlammpassagen zu laufen, wieder 2h Straßenbau zu betreiben, dann auf einem ca. 8m breiten Abschnitt ohne Lenkhilfe in acht Zügen zu wenden und noch mal durch den Schlamm pflügen. Der Van immer mit Schwung vorneweg, weil die Schlammpassagen nach mir erst mal wieder unpassierbar waren. Der Steyr ist da aber ohne Sperre im leicht erhöhten Standgas durchgezuckelt. Wieder ein Medium mehr, in dem wir unser Auto kennen lernen durften.
So haben wir für 14km auf dem Hinweg 6 Stunden benötigt und zurück mit etwas weniger Straßenbau ca. 4 Stunden.
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Re: Albanien 2021

#8 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:23:43

Um dann doch noch nach Permet zu den warmen Quellen zu gelangen, fuhren wir zurück nach Berat und in Richtung Süden über die frisch geteerte Nationalstraße SH 74. Die Freude währte nur kurz, denn nach ca. 10km endete die Ausbaustrecke und es ging im Schneckentempo auf alten Römerstraßen weiter. Auch hier gibt es viele Übernachtungsstellen am Straßenrand, aber nicht zu weit in Seitenwege einfahren, da die Wege mit jedem Meter schlechter werden.
Bis zum Ort Buze war der Weg noch leidlich zu ertragen, hier gabelt sich die Straße und möglicherweise ist der rechte Abzweig zwischenzeitlich besser ausgebaut, aber nach Karten- und Satellitenrecherche entschieden wir uns auf der SH 74 zu bleiben und es wurde zusehends schlechter. Landschaftlich wurden wir aber mehr als entschädigt!
Nur noch 17km bis Balaban, wo wieder eine super geteerte Landstraße weiter geht. Aber für diese 17km haben wir annähernd 4h benötigt. Ab Kelcyra ist es dann die gut ausgebaute SH 75.

An den warmen Quellen standen wir ein paar Tage. Auch hier sollte wohl einmal ein Campingplatz entstehen. Wenn es im Sommer voll sein sollte, gibt es auch noch einen einsamen Stellplatz wenn man rechts über die Auto-Brücke fährt und etwas den Berg hinauf. Direkt über den Becken steht man dann am Canyon mit Blick ins Tal. Zu Fuß geht ein Pfad direkt runter zu den Becken und zur alten römischen Brücke. An Wochenenden füllt sich der Platz mit Einheimischen. Die Zeit nutzten wir zum Wandern. Über den warmen Quellen sind diverse Höhlen und Bunkeranlagen zum Erkunden. Auch in den Canyon kann man im Knietiefen Wasser relativ weit laufen und staunen. Im Sommer kann das Wasser wohl auch ganz versiegen, dann kommt man noch weiter.
Die warmen Quellen sind zwar nicht ganz so warm wie anderswo (ca. 30°C), aber sehr angenehm zum Baden, das größte Becken ist sogar geeignet zum Schwimmen. Analog zur Temperatur ist auch der Schwefelgeruch deutlich geringer als anderswo. Das Wasser ist sehr klar und die Naturbecken sauber (zumindest Anfang Mai). Die Mülleimer werden regelmäßig geleert, selbst jenseits des Flusses. In dieser Zeit ein toller Ort zum Verweilen. Wenn alle Touristen wieder unterwegs sind vielleicht überlaufen, aber auf jeden Fall einen Kurzbesuch wert!
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Re: Albanien 2021

#9 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:32:00

Die letzte Brücke sind wir nicht gefahren :D
Und übrigens, die Straßenzustände und die schwierigen Stellen sehen auf den Bildern immer total harmlos aus.
Also bitte nicht unterschätzen. Mir geht es nicht darum, ob wir das geschafft haben oder nicht.
Aber ich möchte nicht, dass sich jemand wegen Fehleinschätzung unnötig in Gefahr begibt.
Im Zweifel immer erst mal ablaufen und wenns zu sehr kribbelt nach möglichkeit umdrehen.

Im Anschluss fahren wir über die SH 75 zurück nach Kelcyra und weiter nach Gjirokastra. Wieder ein Weltkulturerbe. Wir nutzen am Stadteingang den Camping Ora, aber es ist wohl auch möglich in unmittelbarer Nähe zur Burg einfach auf dem Parkplatz zu nächtigen. Die Burganlagen sind sehr gut erhalten und sehr sehenswert. Im Inneren gibt es noch ein Museum mit zusätzlichen Artefakten und diverser Wehrtechnik, das wir uns aber gespart haben und lieber noch etwas in der schönen Altstadt umherschlendern.
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Re: Albanien 2021

#10 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:34:50

Um nun nach Korca und an den Ohridsee zu gelangen, geht es erst mal wieder ganz nach Süden. Wir folgen der SH 75 über Permet und Leskovik durch tolle Landschaften bis auf eine Hochebene an die "Farma Sotira". Auch wenn ihr grundsätzlich keine Lust auf Camping habt, solltet ihr hier verweilen. Uns hat mal wieder die gute Wäsche auf einen solchen Platz getrieben. In Albanien gibt es kaum Selfservice Wäschereien. Aber wir sind froh über diesen Umstand. Ich nehme mal vorweg, Wäscheservice komplett mit trocknen und zusammen legen 8kg für 3€.
Aber dieser Platz hat viel mehr zu bieten. Ferien auf dem Bauernhof mit Reitpferden, Kühen, Schweinen, Schafen, Ziegen, Hühnern, Gänsen, Enten, Forellenzuchtbecken mit bestem Bergquellwasser, alle Tiere auch in klein (so süß), Hunde, Katzen, kleine Blockhütten für Gäste, tolles Restaurant, Camping für Fahrzeug + 2 Personen + Strom + Frühstück aus kompletter Eigenproduktion (Milch direkt von der Kuh, Butter, Ziegenkäse, Spiegeleier, Marmelade, Brot + Kaffee) 15€ pro Nacht. Bettelnde Katzen am Tisch sind ja nicht ungewöhnlich, aber wenn dann drei Gänse angewatschelt kommen und lauthals etwas ab haben möchten, muss man schon schmunzeln.
Und Fisch essen ist natürlich angesagt. Direkt aus dem Becken in die Pfanne, frischer geht nicht.
Auch hier wieder sehr liebe Menschen, es spricht nur eine Frau Englisch, aber alle sind bemüht, unsere Wünsche zu verstehen.
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Re: Albanien 2021

#11 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:36:29

Weiter geht es auf der SH 75 in Richtung Korca parallel zur Griechischen Grenze. Wir kommen durch Borova und wundern uns über ein großes Steingebilde im Ort. Groß wie eine Burg, aber spiralförmig.
Wir wundern uns und lesen nach. Es ist ein Denkmal zur Erinnerung an das größte Kriegsmassaker der Deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg. Ein ganzes Dorf mit Frauen und Kindern wurde ausgelöscht und die Häuser verbrannt. Wir sind uns einig, dass man an einem solchen Ort ohne Hintergrundinformationen als Deutscher ganz schön ins Fettnäpfchen steigen kann, oder Reaktionen ganz falsch einordnet. Etwas bedrückt fahren wir weiter.

Kurz vor Korca biegen wir links ab zum Stausee Vithkuq und verbringen die Nacht auf einer tollen kleinen Landzunge annähernd auf Seelevel. Wir schauen aus allen Fenstern und sehen nur Wasser und fragen uns, ob wir den Steyr gegen ein Hausboot eingetauscht haben. Nachts um 23.30 Uhr wackelt der Laster kurz und heftig. Keine Geräusche, kein Wind und wir sind reichlich erschrocken.
Ich kann mir das Erlebte nur mit einem Erdbeben erklären. Am nächsten Morgen recherchieren wir und siehe da. Wir befanden uns wenige km vom Epizentrum, 4,9 auf der Richterskala. Wieder eine neue Erfahrung reicher.
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Re: Albanien 2021

#12 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:38:40

Dann haben wir Korca erreicht, eine relativ moderne Stadt. Ein kleiner Marktplatz mit ein paar Gassen erinnert noch an den historischen Kern. Alles schön rausgeputzt. Die größte Kathedrale Albaniens am Ende der Fußgängerzone. Weiter ging es auf der SH 79 zum Prespasee, den sich Albanien mit Griechenland und Nordmazedonien teilt. Eine Stellplatzempfehlung bei Kallamas läuft in der engen Ortsdurchfahrt in´s Leere und wieder warnen uns Einheimische weiter zu fahren. Da wir quasi an der Nordmazedonischen Grenze stehen, schreiben wir noch schnell eine WhatsApp Info und fahren kurz entschlossen nach Nordmazedonien. An der Grenze sind die Albanischen Beamten sehr neugierig und möchten gerne in den Koffer schauen. Die drei Grenzer unterhalten sich auf Albanisch und der jüngste übersetzt: Ihr habt ein Regal mit Büchern und mein älterer Kollege erklärt mir, dass Menschen die Bücher lesen, gute Menschen seien und durchgewunken werden können. Wir erklären ihnen lachend, dass wir in Deutschland sagen: Wo man singt, da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Wieder lachen die Beamten mit uns und wünschen uns eine gute Reise.
Tolles Land, tolle Menschen.
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Re: Albanien 2021

#13 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:42:25

Kurz nach der Grenze fahren wir an den See zum Übernachten. Nach einem kurzen Spaziergang kommen wir zurück zum Laster und staunen nicht schlecht: Bernhardt und Biggy mit ihrem Mercedes G Raumwunder stehen neben uns. Wir kennen die Beiden von Portugal letztes Jahr, haben uns in Griechenland wieder getroffen und nun am Prespasee. Abends sitzen wir zusammen, als es klopft und die Polizei nach dem Rechten sieht. Papiere werden kontrolliert, auf Nachfrage bekommen wir bestätigt, dass alles in Ordnung ist, wir dort stehen bleiben können und man uns einen schönen Aufenthalt in Nordmazedonien wünscht. Am nächsten Morgen kommt noch einmal ein Streifenwagen, um nach dem Rechten zu sehen und die Beamten fahren winkend weiter.
Wir reisen im Anschluss ein paar Tage gemeinsam.
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Re: Albanien 2021

#14 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:45:54

Vom Prespasee geht es auf der P504 durch den Galicica Nationalpark. Wir winden uns Serpentine um Serpentine nach oben unter dem Schatten von großen Laubbäumen. Die Straße ist hervorragend und die Steigung gerade so, dass ich durchgängig im 4. Gang hoch cruisen kann. Ein sehr entspannendes Fahren. Ganz oben angelangt haben wir ein tolles Panorama über den Ohridsee, einen der ältesten Seen der Welt, auf der anderen Seite der Berge. Dahin geht es dann genau so gemütlich runter. Am Ende der Strecke stehen im Abstand von 50m auffällige Schilder, die mit Streckenangabe auf das Ende des Parks hinweisen. Den Sinn verstehe ich, nachdem wir um die nächste Kurve fahren. Dort steht ein Parkranger in voller Kluft mit Straßensperre und Mobildrucker und verlangt den Eintritt an der Ausfahrt. An der Einfahrt gab es für uns keinen erkennbaren Hinweis auf die Kostenpflicht. Aber egal, umgerechnet 1,60€ war die Sache auf jeden Fall wert. Schönste unberührte Natur und ein herrlicher Ausblick. Dann ging es noch am Ohridsee Richtung Westen zum Kloster Sveti Naum. Hier liegen die Hauptquellen vom Ohridsee in einem schönen parkähnlichen Gelände. Das Wasser drückt vom etwas höher gelegenen Prespasee in entsprechenden Gesteinsschichten durch die Berge und kommt hier wieder aus dem Fels gesprudelt. Das Ganze ist schon recht touristisch aufgezogen, aber der Gang um die Quellflüsse ist echt schön.
Wir sind dann noch bis zu dem Museum der Stelzenhäuser im See weiter gefahren und haben uns kurz davor auf eine Wiese gestellt zum Übernachten. Man kann dort etwas nach hinten fahren und ist dann von der Straße aus unsichtbar. Abends kam noch ein Mann in Begleitung von zwei weiteren vorbei und stellte sich als Eigentümer des Grundstücks vor. Auf die Frage, ob es ein Problem sei, dass wir dort stehen, oder ob wir einen Obolus entrichten sollten, winkte er ab und sagte herzlich willkommen in Nordmazedonien.
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Re: Albanien 2021

#15 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:48:52

Von dort sind wir direkt nach Ohrid gefahren. Gegen alle Warnungen fahren wir direkt hoch bis kurz vor die Stadtmauer an der Gorna Porta und parkten kostenlos etwas unterhalb am Straßenrand Llindenska. Im Netz kursieren Forderungen von bis zu 20€ für den Tag. Neben verschiedenen sehr alten Kirchen und einem großen noch genutzten Amphitheater hat Ohrid eine schöne Altstadt.
Am See führt noch ein Holzsteg um einen großen Felsen bis zu einer exponierten Kirche direkt am Wasser. Von da geht es wieder hoch in die Altstadt.
Beim Mittagessen werden wir freudig vom Tischnachbar begrüßt. Bernhardts Personengedächtnis ist zum Glück besser als meines. Es war der Grundstücksbesitzer vom Vorabend.
In der Fußgängerzone tauschen wir bei einem türkischen Händler noch unser restliches Bargeld (Denar) gegen zwei Ledergürtel. Für unseren nächsten Schlafplatz fuhren wir die A2 etwas raus bis zum Bobanlake. Ein schöner Platz umgeben von Natur und immer wieder sind es die Schäfer, denen wir auch abseits der Zivilisation begegnen.
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Re: Albanien 2021

#16 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:50:44

Am nächsten Tag verabschieden wir uns von Bernhardt und Biggy und fahren noch vom Ohridsee in Richtung Norden die R1201 entlang dem Flusstal der Black Drin bis nach Debar. Die sehr schöne Strecke ist leider in vielen Bereichen sehr vermüllt. Auch im angestauten Fluss schwimmen ganze Müllteppiche. Das ganze Mülldebakel, was man uns für Albanien prophezeit hatte, sehen wir hier in Nordmazedonien zum ersten Mal in diesem Ausmaß. Nach Debar geht’s zurück nach Albanien. An der Grenze reihen wir uns brav in der PKW-Schlange ein. Der Fahrer vor uns steigt aus und verweist uns energisch auf die LKW-Spur. Ich zweifle zwar an der Richtigkeit, fahre aber widerwillig in die vollkommen freie Spur ganz nach vorne. Heidi bringt die Pässe zum Schalter und bekommt diese direkt vor allen Anderen aus der Hand genommen und wir werden innerhalb weniger Minuten bevorzugt abgefertigt und verabschiedet. Auf Albanischer Seite interessiert sich niemand für uns.
Von dort fahren wir auf der SH6 bis Shupenze und dann in Richtung Süden auf einer vergleichsweise gut zu befahrenden Schotterstraße am westlichen Rand des Shebenik-Jabllanice Nationalpark entlang. Kurz vor Borova kehren wir ein im Restaurant Trofta Borove. Auch dies ist eine Forellenzuchtfarm. Wir bestellen beim Eigentümer, der sehr gut Englisch spricht, ein buntes allerlei, das er uns empfiehlt und werden abermals von einem köstlichen Fischmenü sowie einem Lammteller mit Salat überrascht. Noch ein Nachtisch, Getränke und natürlich ein Raki aufs Haus. Alles zusammen für 12€ für zwei Personen. Zu unserer "Freude" wählt das Personal im Musikportal auf dem Rechner ein Allerlei bayrischer Volksmusik aus.
Der Betreiber lebte lange in Tirana und ist zurück in die Heimat gekommen, um das Lokal zu eröffnen. Es gibt hier wohl auch viele Wintertouristen. Die moderne Holzhütte ist innen mit OSB verkleidet, mit modernen Fenstern ausgestattet und hat hochmoderne Toilettenanlagen. Im Außenbereich war man gerade dabei sehr schöne Sitzgelegenheiten an den Forellenbecken zu schaffen. Und das mitten in der Wildnis. Er hofft aber, dass die Straße dieses Jahr noch asphaltiert wird.
Wenige Meter weiter schlagen wir am Fushe Stude See unser Nachtlager auf.
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Re: Albanien 2021

#17 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:52:11

Am nächsten Morgen folgen wir noch mal ca. 10km der Schotterpiste durch die Berge, bis dann in Zgosht der Asphalt wieder beginnt. Die Straße geht dann noch bis Librazhd und dann sind wir wieder nach rechts Richtung Elbasan auf die SH3 abgebogen. Diese folgt dem Fluss Lumi Shkumbin. Dieser Wegteil war nicht so reizvoll. Auch durch Elbasan sind wir nur durchgefahren, da hat uns auf den ersten Blick nichts angesprochen. Hinter Elbasan ging es Auf der SH7 weiter Richtung Westen durch Peqin, queren die SH4 und fahren auf einem kleinen Weg zum Fortress off Bashtove, einer rechteckigen Festungsanlage, in deren Innenhof man frei Campen kann, was wir auch taten.
Hier stieß dann Sascha zu uns, der uns nach einem Aufruf im Forum einen Wechselrichter aus Deutschland mitgebracht hatte, damit wir unseren Kühlschrank wieder nutzen konnten.
Am nächsten Tag verlagerten wir unser Quartier, der Straße noch weiter folgend, direkt ans Meer, wo wir beim Strandrestaurant Buona Vila nächtigen und gut essen konnten.
Leider ist der Strand etwas zugemüllt. Aber auch hier wieder ganz liebe Menschen.
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Re: Albanien 2021

#18 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 0:58:38

Schließlich zieht es uns auch wegen dem Müll wieder ins Inland. Wir fahren auf der SH4 bzw. A2 Richtung Norden bis kurz vor Durres dann durch Vora auf die SH52, umrunden Tirana im Norden über die SH38 (die Strecke war sehr dicht besiedelt mit viel Industrie) und fahren ab Kruja wieder steil in die Berge.
Schöne Landschaft, tolle, enge Bergstrecke mit schönen Felsüberhängen, toller Ausblick.
Die weitgehend gute geteerte Strecke weist aber im oberen Bereich immer öfter teils auch krasse Straßenabsenkungen auf. Für uns kein Problem, aber das ein oder andere Wohnmobil würde hier schon gnadenlos aufsetzen.
Wir haben die Idee, rechts ab auf einer unbefestigten Straße nur 14km bis zum Stausee Bovilla Lake zu fahren. Nach knapp einer Stunde und 5km über abenteuerliche Brücken, abgebrochenen Kanten, engsten Kehren, kamen wir auf die Idee, mal das Wetter zu studieren, da wir dann am See übernachten wollten. Es sollte anhaltend regnen in der ganzen Nacht und am Folgetag. Das war für uns wieder mal der Punkt zum Umdrehen. Diese Strecke empfehle ich ausdrücklich nicht für größere Laster. Wir sind an einigen Spitzkehren und den Brückenzufahrten gerade so durch gekommen. Also eine Stunde zurück und wieder auf den Asphalt.
Wir fahren weiter durch den Naturpark hoch bis zum Pass und ab hier ist die Straße wieder eine alte katastrophale Steinpiste. So stehen wir hier oben, harren den Regen aus und werden wohl Zähne knirschend zurück fahren. Auch hier geht es "nur" um einen Abschnitt von 17km. Aber ich möchte dem Steyr (und uns) nicht schon wieder so eine grobe Piste zumuten. Das geht ganz schön ins Material.
So Long, bis dahin,
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Willi
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Re: Albanien 2021

#19 Beitrag von Mark86 » 2021-05-21 6:22:18

Ja, Albanien ist wunderschön :) Die Strassenverhaeltnisse aber, aehm, wechselnd... Die Seilfaehre unten geht auch mit 9 Tonnen :)
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Albanien 2021

#20 Beitrag von XXL » 2021-05-21 7:56:21

Danke für den schönen Beitrag, Albanien steht auch bei uns ganz weit oben auf der Liste ;-)) leider sind wir mit über 7.5 T .... nicht so beweglich wie Ihr.
Gruß Roland

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Re: Albanien 2021

#21 Beitrag von muecken_manni » 2021-05-21 8:29:09

Hallo Kollegen...
danke für die Mühe mit dem Bericht.
Schön, das du uns teilhaben lässt!

Manne

Ach ja, wir wollen da über Sardinien - Stiefel- rüber...
dieses Spätjahr auch "hin"....

Grüsse,

Manne

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Re: Albanien 2021

#22 Beitrag von AutoVilla » 2021-05-21 11:16:50

Vielen Dank für die schönen Bilder und deine Berichte Wili! Macht Appetit auf Reisen :walkman:
Gruss Michael (AutoVilla)
--
Bad decisions make great stories!

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Re: Albanien 2021

#23 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 14:35:40

Danke für die Rückmeldungen.
Allen, die noch hin wollen, kann ich nur raten, nicht zu lange zu warten. Das Land scheint sich rasant zu entwickeln. Die Menschen hier haben einen starken Antrieb. Wenn das mit dem EU-Beitritt bald klappt, dann geht das hier ganz schnell und die Ursprünglichkeit ist dahin. Dann wird man den Albanern erklären, dass das mit dem frei stehen auch nicht geht.
Liebe Grüße
Willi
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Re: Albanien 2021

#24 Beitrag von Heumenick » 2021-05-21 14:58:56

Hallo Willi,
lieben herzlichen Dank fuer die Reiseberichte. Was fuer eine Arbeit die du dir da genommen hast! Super!!
ich werde mir das verlaengerte Wochenende nehmen um die Details nochmals durch zu nehmen und werde meine Routenplanung fuer den Sommer anpassen,

euch ein schoenes Pfingstwochenende,

Gruss
Nick

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Re: Albanien 2021

#25 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 15:14:15

Keine Ursache Nick.
LG Willi
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Re: Albanien 2021

#26 Beitrag von franz_appa » 2021-05-21 15:33:00

Hi
Danke für die Auffrischung meiner Erinnerungen :D

Ihr habt die Ersteigung des Gipfels im Galicia NP ausgelassen.
Kurz hinter dem Aussichtsparkplatz gehts hoch auf den Gipfel "xyz-weiss-nicht-mehr".
Kollossaler Ausblick nach 2 Seiten einmal auf den Ohrid-See und auf den anderen Seite auf den Prespa-See !!

Und überhaupt Albanien - da geht noch mehr: da könnt ihr locker noch mal 6 Wochen verbringen - wird nicht langweilig :angel:

Greets
natte
on stage:

25.05. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Oberzissen Stadthalle
30.05. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Gerolzhofen im Spitalgarten
19.07. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Bonn ParkrestaurantRheinaue
19.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Koblenz Cafe Hahn
26.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Herschbach

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Re: Albanien 2021

#27 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 18:16:23

Da bin ich ganz bei dir Natte.
Gruß
Willi
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Re: Albanien 2021

#28 Beitrag von stefan 1017 » 2021-05-21 19:20:36

danke für den Bericht! :) , da werden schöne Erinnerungen wach :D
da war ich 2014 und 2017

da muss ich unbedingt noch mal hin, muss mir halt erst wieder einen geeigneten Untersatz kaufen... :dry:

ja, die Seilfähre - nach kurzer Rücksprache unter den Fährleuten durfte ich drauf; der Rest musste aussteigen und erstmal warten, ob alles gut geht :eek:
Fähre hat sich etwas verwunden und irgendeine Bohle ist gebrochen, aber sonst hat´s geklappt :D

Gruß
Stefan
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Re: Albanien 2021

#29 Beitrag von Willi Jung » 2021-05-21 19:54:53

Hallo Stefan,
danke für die Bilder. Dann war ich doch etwas zu vorsichtig.
Liebe Grüße
Willi
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Re: Albanien 2021

#30 Beitrag von Mark86 » 2021-05-21 19:55:39

Wie gesagt, die Seilfähre war nicht so dass Problem, aber in einer Strandbucht hies es -1 Plastikfenster und die SH72 von Süden nach Berrat hat länger gedauert...
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