Nach einer Woche in der Wüste Namib sollte es nur ein kurzer Badestopp im Atlantik werden. Indes erlebten wir eine fünfstündige, volksfestartige Schlammschlacht.
Der Weg zum Strand führt oft über Schlammfelder. (…hierzulande nennt man sie sogar „Schlammwiesen“!) Als Fahrer sollte man sich sichere Traversen suchen. Sie sind als alte und frisch benutzte Fahrspuren erkennbar. Auf diese Weise bin ich auch sicher zum Strand gefahren...
Die von mir für den Rückweg gewählte zweite Spur durch das Schlammfeld sah ebenfalls „sicher“ aus. Jedoch kam es anders. Die linke Fahrspur gab durch das hohe Gewicht des Mercur nach. Mags stand nach zwei Metern mit beachtlicher Schräglage inmitten einer der berüchtigten „Schlammwiesen“. Es sah noch nach einem „romantischen Abenteuer“ aus.
Wir waren alle guten Mutes. Ein LKW war auf dem Weg zu uns, …er würde uns einfach herausziehen, schließlich ist der Magirus nur „eingesackt“, …jeglichen weiteren „Selbst-herausfahr-Versuch“ hatte ich vorausahnend unterlassen.
Der extra lange Bergegurt wurde ausgelegt, …alles war vorbereitet zur schnellen Bergung, …Zeit für ein Spaßfoto!
Der LKW-Fahrer kam tatsächlich. Jedoch konnte er nicht helfen. Zu groß war die Gefahr für ihn mit seinem LKW, daß er selber im Schlamm versank. Er mußte unverrichteter Dinge weiterfahren. Nun aber motivierte unser hilfloser und im Schlamm schrägliegender Mags die Hilfsbereitschaft der vorbeifahrenden „SUV-Fahrer“! Einer nach dem anderen blieb stehen und erkundigte sich zumindest nach unserer Lage. Drei Fahrer entschieden sich zur physischen Hilfeleistung. Gemeinsam wurde gegraben und mit drei Fahrzeugen gezogen. Mags bewegte sich tatsächlich um einen Meter aus dem Schlamm heraus…
…dann grub sich die rechte Seite weiter in den bodenlosen Schlamm hinein. Mags bekam eine bedenkliche Schräglage!
Es gab jedoch keinen Grund zur Panik! Offensichtlich genossen einige das unerwartete Schlammabenteuer!
Die Masse der nun Anwesenden „ackerten“ jedoch im wahrsten Sinne des Wortes im Schlamm…
Fünfmal zerrten vier Geländewagen unseren Mags meterweise durch den Schlamm zurück. Jedesmal mußten mühselig die zähen Schlammmassen unter dem Lastwagen und aus den Radkästen herausgeschaufelt werden.
Nach dem sechsten Versuch mit fünf Zugfahrzeugen stand unser Mags dann endlich wieder auf festem Boden. Katja hatte das unspektakulär wirkende Zugmanöver gefilmt: https://www.facebook.com/katja.troschka ... 328948666/
Hier ist die Riesenfurche nochmals aus einer anderen Perspektive zu bewundern.
Tja, in 25 Jahren professioneller Buscherfahrung war dies für mich der bisher denkwürdigste „Traktionsverlust“.
Aber schon Goethe sagte: „Erfahrung bleibt des Lebens Meisterin!“
NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
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- Olli Carstens
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NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
Wer aus der Wüste zurückkommt ist reicher, ...aber auch einsamer, denn die Zahl derer, die einen verstehen können, ist kleiner geworden!
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Re: NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
Servus,
nach der Aktion muss man auch Baden.....
Viele Grüße
Jürgen
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Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam
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Re: NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
Schrägparker!
- PirateBretz
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Re: NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
dann bist du deinem titel als schlammschipper ja doch gerecht geworden!
diese schlammwiesen sind tückisch...wir haben mal 4 von 7 lkws in einer versenkt...am 5ten tag waren alle geborgen....
grüße, alex
diese schlammwiesen sind tückisch...wir haben mal 4 von 7 lkws in einer versenkt...am 5ten tag waren alle geborgen....
grüße, alex
Iveco Magirus 110-16 bj89
dänisches militär
6,1m koffer
9,7t
14.00r20 xzl+
26l/100km
ein deutz braucht vieles nicht, weil er eines hat: luftkühlung!
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- Olli Carstens
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Re: NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
Alex, ...danke!
Du hast es auf den Punkt gebracht! Jetzt bin ich tatsächlich ein Schlammschipper! Habe gar nicht an dieses Thema gedacht! Wenn ja, dann hätte ich wahrscheinlich gar nicht diesen Schlammschipperbeitrag hier verfaßt! -Schäm!-
...und Tom,
Du weißt ja, ...keine Safari ohne Spontaneinlagen!
Grüße!
Du hast es auf den Punkt gebracht! Jetzt bin ich tatsächlich ein Schlammschipper! Habe gar nicht an dieses Thema gedacht! Wenn ja, dann hätte ich wahrscheinlich gar nicht diesen Schlammschipperbeitrag hier verfaßt! -Schäm!-
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- Hatzlibutzli
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Re: NAMIBIA: …nur kurz zum Baden an den Strand!
Olli,
Im arabischen Sprachraum heissen die Dinger Chotts, in Botswana Pans ... oberflächlich getrocknete Salzpampe, die wenn sie nachgibt sich als recht bodenlos herausstellt ... die Spuren werden durch in die Vorspuren eingewehten Sand über die Jahre verfestigt ... über das Chott El Jerid gibt es Spuren, die dann - wenn die Bedingungen passen - ganz gut leichte Fahrzeuge tragen, solange man in der Spur bleibt ... 20 cm daneben trägt es dann nimmer ... dann stimmt die Tonnage und die Spurweite nicht ganz und schon ist man auf der einen Seite ganz weit weg ...
Respect, dass Ihr den ohne Bergepanzer oder Catapillar wieder auf festen Untergrund gebracht habt!
Bitte wasch den Max gaaaanz akribisch - mit Bremstrommeln runter - und schau Dir ggf. die Differentialöle an ...
Grüsse aus den weihnachtlichen Alpen nach Dorob ... Simon
Im arabischen Sprachraum heissen die Dinger Chotts, in Botswana Pans ... oberflächlich getrocknete Salzpampe, die wenn sie nachgibt sich als recht bodenlos herausstellt ... die Spuren werden durch in die Vorspuren eingewehten Sand über die Jahre verfestigt ... über das Chott El Jerid gibt es Spuren, die dann - wenn die Bedingungen passen - ganz gut leichte Fahrzeuge tragen, solange man in der Spur bleibt ... 20 cm daneben trägt es dann nimmer ... dann stimmt die Tonnage und die Spurweite nicht ganz und schon ist man auf der einen Seite ganz weit weg ...
Respect, dass Ihr den ohne Bergepanzer oder Catapillar wieder auf festen Untergrund gebracht habt!
Bitte wasch den Max gaaaanz akribisch - mit Bremstrommeln runter - und schau Dir ggf. die Differentialöle an ...
Grüsse aus den weihnachtlichen Alpen nach Dorob ... Simon