In den Senegal ohne Carnet?

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mangusta
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In den Senegal ohne Carnet?

#1 Beitrag von mangusta » 2019-12-04 11:49:10

Hallo,


möglicherweise könnte es sich ergeben, daß wir im Frühjahr von Mauretanien aus noch weiter in den Senegal fahren möchten und ich meine hier gelesen zu haben, daß das nur für 48 Stunden (mit Begleitung eines Grenzbeamten?) oder für 7 / 10 Tage (nur für einen Transit?) auch ohne ADAC-Carnet (mit einem Passavant?) (mit einem Auto, daß älter als 8 Jahre ist) funktionieren würde - aber teuer wäre (250€?).

Das Carnet gibt es ja aber auch nicht umsonst:

https://www.adac.de/-/media/pdf/ruf/fah ... 630CC050A9

- und wir wissen ja noch garnicht sicher, ob wir tatsächlich so weit bis in den Senegal kommen.

Bei Google habe ich noch nicht wirklich viel darüber gefunden:

https://dakar.diplo.de/blob/1987124/9dd ... b-data.pdf

https://de.wikivoyage.org/wiki/Senegal

(Unser Auto ist älter als 8 Jahre.)

Wer weis mehr?


Herzliche Grüsse

Rolf
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willem
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#2 Beitrag von willem » 2019-12-04 13:56:16

Stand vor zwei Jahren war: Braucht entweder Carnet oder Passavant (soll mann an der granze einfach bekommen, kostet 2500 CFA, also kleine 4 euro). Es gibt ein Importverbot für Fahrzeuge alter als 8 Jahre, das trifft aber nur Import und nicht auf Passavant. Soweit das offizielle.

Zumindest die Grenze in Diama benutzt das ganze um 250,- Euro zu verlangen von alle die mit Fahrzeuge alter als 8 Jahre ohne Carnet das Land rein wollen. Kann Mann viel diskutieren, lange stehen, Tee trinken, usw usw bracht (zumindest mir) aber nichts. Die 3 andere Fahrzeuge die neben mir an der grenze standen ging es genau so. Einer mit Carnet war in 10 Minuten Problemlos durch. Für die 250 Euro bekommt Mann dann ein 7 (oder 10, bin ich nicht mehr sicher) Tage Passavant.

Wir haben noch Leute getroffen die über Mali eingereist sind, auch alte Fahrzeuge und ohne Carnet, und die da an der Grenze problemlos gegen Normalpreis ein Passavant bekommen haben.

Verlängern geht in Dakar, haben wir auch gemacht. Da ist es nett, der Chef schüttelt sein Kopf über die Abzocke im Norden, verlangt nochmal 2500CFA und gebt dir neue 10 Tage (oder 14 oder 7 oder was auch immer, weiß ich nicht mehr) Passavant.

Ach ja und auf die Route von Nouakchott nach Diama gibt es ein Nationalpark, da muss noch Gebühr bezahlt werden. Bezahlen mit Mauretanisch Geld, oder Abzocke mit Wechselkurs gefallen lassen. Paar Kilometer später, direkt vor der Grenze, gibt es eine Brücke, natürlich auch bezahlen. Dann allerdings in CFA. Natürlich wieder mit "Wechselservice" inklusive Abzocke. Also sind wir für die Barriere angehalten, zu Fuß Richtung Grenzpost (100 Meter), da für normale kurz gewechselt. Achtet gut auf die offizielle Preisliste, der Typ wollte bei uns viel mehr haben. Beleg bewahren für den Rückweg, falls die gleiche Route.

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mangusta
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#3 Beitrag von mangusta » 2019-12-04 14:23:35

Hallo Willem,

vielen Dank! Hat sich denn der Besuch im Senegal (landschaftlich?) - trotz der Kosten und Verhandlungen - letztlich gelohnt, oder kann man da auch gut drauf verzichten?

Herzliche Grüsse

Rolf
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Storenfried
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#4 Beitrag von Storenfried » 2019-12-04 14:28:44

Hallo,
Wir sind auch vor 2 Jahren von Mauretanien aus in den Senegal eingereist mit Wohnmobil älter als 8 Jahre und ohne Carnet.
Wir haben in Nouakchott auf einer Campsite einen Kontakt von einem "Grenzhelfer" bekommen, der auch für diverse Rallys dort die Grenzformalitäten erledigt.
Wir haben uns mit ihm an der Grenze bei Diama verabredet und für 250€ haben wir ein 7 Tages-Passavant bekommen, welches angeblich in jeder größeren Stadt kostenlos um mehrfach weitere 7 Tage verlängert hätte werden können. An unserem 7. Tag im Senegal war dann leider Feiertag und somit blieb nur die Ausreise nach Gambia...
Bei der Wiedereinreise von Gambia nach Senegal haben wir dann allerdings nur ein 3-Tages-Transitvisum bekommen. Wieviel das allerdings gekostet hat, weiß ich nicht mehr. War jedenfalls nicht sonderlich teuer.

Grüße, Störenfried

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#5 Beitrag von willem » 2019-12-04 17:45:36

Jaja der gute "Grenzhelfer" aus St. Louis, seine Daten habe ich noch, der hieß "Moulaye Idriss Zargane". Der dann mit sein dicke Bolide grinsend vorbei kommt, dein 250 Euro abnimmt und der Grenzsoldat sagt "er darf weiter fahren". Gutes geschafft :motz:

Wir "mussten" Senegal rein weil wir in Mauretanien kein Geld aufheben konnten und der Diesel nicht reichte für die Strecke zurück nach Marokko :wack: (doofe Planung meinerseits) Ob es sonst wert war... naja.... Ja, eigentlich doch. Ein bisschen Erholung von wochenlange Wüstenfahrten, freundliche Menschen, und endlich wieder ein Bierchen kaufen können. Oder eigentlich überhaupt wieder was kaufen zu können, in Mauretanien gibt es ja fast nichts. Schon unter Palmen am Strand stehen und genießen, Frau endlich wieder in Bikini und froh. Trotzdem ist 250 Euro viel zu viel Geld für 2x7 Tage. Wann nochmal, dann wurde ich nicht wieder über Diama fahren.

Wir wollten gerne noch weiter in die Casamance, aber kein Bock auf Umweg und der Fahre bzw Grenze Gambia war wieder so ein Arger mit Stempel, Visa, usw (und alles für teures Geld, ist ja klar) das wir umgedreht sind. Hat echt kein Urlaubspass mehr gemacht an jede grenze stundenlang diskutieren zu müssen. Landschaftlich haben wir da aber sicher was verpasst.
Zuletzt geändert von willem am 2019-12-04 17:49:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#6 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-04 17:48:20

Ich habe von einem franzoesischen Bekannten die Information das er im vergangenen Jahr mit einem Carnet ATA in in den Senegal gereist ist. Das erhaelt man in Frankreich einfacher und billiger als ein Carnet de Passage.
Wie das in Deutschland aussieht muesstet ihr selber abklaeren. Evt aber auch mal mit der Botschaft des Senegal Rueckversicherung vornehmen. Evt gelten ja fuer die Franzosen in den Excolonien Sonderreglungen.
Gruss Wim
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Pirx
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#7 Beitrag von Pirx » 2019-12-04 18:09:04

laforcetranquille hat geschrieben:
2019-12-04 17:48:20
Ich habe von einem franzoesischen Bekannten die Information das er im vergangenen Jahr mit einem Carnet ATA in in den Senegal gereist ist. Das erhaelt man in Frankreich einfacher und billiger als ein Carnet de Passage.
Wie das in Deutschland aussieht muesstet ihr selber abklaeren. Evt aber auch mal mit der Botschaft des Senegal Rueckversicherung vornehmen. Evt gelten ja fuer die Franzosen in den Excolonien Sonderreglungen.
Gruss Wim
Hmmmm ...
Wikipedia hat geschrieben:Ein Carnet ATA kann für unterschiedliche Arten der Warenverwendung ausgestellt werden. Da die Vertragsstaaten dies unterschiedlich handhaben, seien hier die in der Regel akzeptierten Verwendungsarten genannt:
Messe- und Ausstellungsgüter
Warenmuster
Berufsausrüstungsgegenstände
Waren zur Verwendung zu wissenschaftlichen/kulturellen Zwecken
Waren zur Verwendung bei sportlichen Veranstaltungen
Ausrüstung für Film, Presse, Rundfunk, Fernsehen
Ein Reisefahrzeug auf Carnet ATA scheint nicht gerade die vorgesehene Verwendung zu sein?

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#8 Beitrag von joern » 2019-12-04 19:08:42

Ein Carnet ATA KANN in Russland helfen, wenn mehr als ein Fahrzeug auf den selben Namen eingeführt werden soll.

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#9 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 6:20:12

Ich hatte ja schon darauf hingewiesen das die Verwendung von ATA s wohl bilateral geregelt wird.
In dem besagten Fall meines Bekannten war es ein zum Reisefahrzeug bzw.
Womo ausgebauten und homologierten Renault Magum Koffers (was in Frankreich nicht so ganz ohne Probleme geht!) sowie einem mitgefuehrten Smart.
Ich werde ihn aber mal kontaktieren und nach den genauen Umstaenden fragen.
Gruss Wim
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#10 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 7:54:42

Ich habe mich zwischenzeitlich schon mal durch die diversen franzoesischen Foren gewuehlt.
Angeblich, immer vorbehaltlich einer Nachpruefung, wird ein Wmo oder Reisefahrzeug sowohl in Frankreich von der Chambre de Commerce als auch von den senegalesischen Behoerden als "Merchandise" anerkannt.
Also mal die IHK in Deutschland kontaktieren.
Gruss Wim
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#11 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 8:15:18

Auf der Internerpraesenz der franzoesischen Zollverwaltung sind "Moyens de transport" ausdruecklich unter Verwendungszweck fuer ATA aufgefuehrt. Scheint also was dran zu sein.
Vieleicht ergeben sich da ja ganz neue Perspektiven.
Gruss Wim
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#12 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 10:35:42

Sodele...
Definitives Info von meinem Bekannten, er hat das 2018/19 so gehandhabt.
ATA auch fuer Privatpersonen, zwei Fahrzeuge in einem ATA moeglich.
Antragsformular bei der fuer den Wohnort zustaendigen Handelskammer, dann mit Fahrzeug und Papieren zum oertlichen Zoll und eroeffnen. Erste Vorlage bei der Einreise in den Senegal.
Kosten fuer das Carnet in Frankreich so um die 200 Teuronen.
Gruss Wim
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#13 Beitrag von AL28 » 2019-12-05 11:03:19

Hallo
Ich habe mir mal das angesehen was man in Deutschland dafür braucht , weil ich Anfang des Jahres mit dem Gedanken gespielt habe mein Motorrad mit auf Russland zu nehmen .
Von den Kosten war kein großer unterschied zum Carnet .
Gruß
Oli

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#14 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 11:07:10

Aber keine Garantie oder Buergschaft !
Gruss Wim

Nachtrag , stimmt nicht ganz, ich habe mal nachgeschaut.
In Frankreich wird die Garantie scheinbar ueber eine Einmalzahlung fuer eine Versicherung geleistet, wenn ich das so richtig verstanden habe.
Beispiel Wert bis 20.000 euro 115' Euro
Wert bis 40000 Euro 195 Euro
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#15 Beitrag von LutzB » 2019-12-05 11:36:29

Bevor Ihr hier neue Wege der Vereinfachung oder was auch immer der Zollformalitäten sucht, lest Euch doch bitte das https://de.wikipedia.org/wiki/Carnet_ATA mal durch. Ihr werdet sehen, das ein Carnet ATA kein Dokument für die Verbringung von Wohnmobilen ist. In einem Carnet ATA muss alles sich im Auto befindende bis ins kleinste Detail aufgeführt werden und darf sich nicht ändern. Verderbliche Produkte, wie z.B. Lebensmittel, dürfen gar nicht mitgeführt werden. Normalerweise muss es auch an jeder Drittlandsgrenze bei Einreise und Wiederausreise abgefertigt werden. Meines Wissens nach ist es auch nur ein Jahr gültig und kann im Drittland nicht verlängert werden. Das mag sich vielleicht aber in den letzten Jahren 10 Jahren geändert haben.
Ich kann mir gut vorstellen, das eine hiesige IHK schon die Ausstellung für ein Wohnmobil zu Reisezwecken verweigert, spätestens der Zoll aber die Abfertigung.


Lutz
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#16 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 11:44:26

Ich brauche mich ja nicht wiederholen und die Fakten nochmals aufzaehlen.
Ich habe mich auf den Seiten des Zolls und der Handelskammer schlau gemacht und mit Jemandem den ich persoenlich kenne und fuer Integer halte gesprochen. Alle haben das gleiche bestaetigt, was soll ich euch also mehr berichten.
Transportmittel also auch motorisierte Landfahrzeuge sind ausdruecklich aufgelistet.
Wenn das deutsche Behoerden anders sehen ist das ein deutsches Problem.
Die Tasache das viele Franzosen dises Moeglichkeit fuer Reisen nach Westafrika nutzen spricht ja Baende.
Gruss Wim
Zuletzt geändert von laforcetranquille am 2019-12-05 11:52:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#17 Beitrag von LutzB » 2019-12-05 11:48:14

laforcetranquille hat geschrieben:
2019-12-05 11:44:26
Ich brauche mich ja nicht wiederholen und die Fakten nochmals aufzaehlen. Transportmittel also auch motorisierte Landfahrzeuge sind ausdruecklich aufgelistet.
Wenn das deutsche Behoerden anders sehen ist das ein deutsches Problem.
Die Tasache das viele Franzosen dises Moeglichkeit fuer Reisen nach Westafrika nutzen spricht ja Baende.
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#18 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 11:53:20

Das hatte jetzt wirklich Substanz
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#19 Beitrag von ufftour » 2019-12-05 12:00:51

Hallo,

wir haben schon Mal ein ATA für unseren LKW in Deutschland bei der IHK bekommen. Grund war, dass wir das Auto über Winter in der Mongolei stehen lassen wollten und uns das ATA das erleichtern sollte.
Die Ausstellung war ein ziemlicher Krampf. Es hieß mehrere Male, daß es nicht ginge. Auch nach Rücksprache mit dem DIHT (Bundesverband). Es ging dann irgendwann doch. Auflage war, dass
a) Die Verbringung aus der EU (bei uns Bulgarien/Türkei)
b) alle Transitländer außerhalb der EU (die in unserem Falle praktisch alle an dem ATA-Verfahren nicht teilnehmen und unbekannte Papiere auch nicht ausfüllen)
c) Einfuhr im Zielland
d) Ausfuhr aus Zielland
e) Wiedereinfuhr EU
in den Papieren entsprechend bestätigt werden mussten.
Vorher mussten wir noch zum Hauptzollamt.

Also ein Riesenaufwand. Benutzen konnten wir es nicht, weil der Zöllner bei der Einreise in die Mongolei es nicht kannte und sich weigerte das Papier auszufüllen...

Nächstes Problem war dann die EU-Wiedereinreise (Ukraine/Polen), weil der Zöllner die Wiedereinfuhr eines ATA deklarieren sollte, das zwischen Aus- und Einfuhr nicht benutzt wurde. Mehrere Stunden Wartezeit, bis das geklärt war.

Also wir lassen künftig die Hände von ATA...
Gruß Markus

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#20 Beitrag von AL28 » 2019-12-05 12:02:57

laforcetranquille hat geschrieben:
2019-12-05 11:53:20
Das hatte jetzt wirklich Substanz
Haha
Naja halt LutzB

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#21 Beitrag von AL28 » 2019-12-05 12:06:29

Hallo
ufftour hat geschrieben:
2019-12-05 12:00:51
Hallo,

wir haben schon Mal ein ATA für unseren LKW in Deutschland bei der IHK bekommen. Grund war, dass wir das Auto über Winter in der Mongolei stehen lassen wollten und uns das ATA das erleichtern sollte.
Die Ausstellung war ein ziemlicher Krampf. Es hieß mehrere Male, daß es nicht ginge. Auch nach Rücksprache mit dem DIHT (Bundesverband). Es ging dann irgendwann doch. Auflage war, dass
a) Die Verbringung aus der EU (bei uns Bulgarien/Türkei)
b) alle Transitländer außerhalb der EU (die in unserem Falle praktisch alle an dem ATA-Verfahren nicht teilnehmen und unbekannte Papiere auch nicht ausfüllen)
c) Einfuhr im Zielland
d) Ausfuhr aus Zielland
e) Wiedereinfuhr EU
in den Papieren entsprechend bestätigt werden mussten.
Vorher mussten wir noch zum Hauptzollamt.

Also ein Riesenaufwand. Benutzen konnten wir es nicht, weil der Zöllner bei der Einreise in die Mongolei es nicht kannte und sich weigerte das Papier auszufüllen...

Nächstes Problem war dann die EU-Wiedereinreise (Ukraine/Polen), weil der Zöllner die Wiedereinfuhr eines ATA deklarieren sollte, das zwischen Aus- und Einfuhr nicht benutzt wurde. Mehrere Stunden Wartezeit, bis das geklärt war.

Also wir lassen künftig die Hände von ATA...
Genau diesen Eindruck hatte ich schon beim Durchlesen von den Infos von der IHK .
Da hat mich mein Gefühl nicht getäuscht und ich habe das Motorrad daheim gelassen und ein Fahrrad mitgenommen :-)
Es mag vielleicht in Frankreich gut funktionieren , aber in Deutschland macht man es so mit dem ATA-Carnet wie mit vielen sachen . Auch wen sie anderswo problemlos gehen :eek: . Nur wen man unbedingt muss .
Gruß
Oli

Gruß
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#22 Beitrag von ufftour » 2019-12-05 12:19:37

Nochmal hallo,

das eine ist der Aufwand Zuhause. Das kriegt man ja mit viel Aufwand und Überredungskunst hin.

Aber was hilft es, wenn es unterwegs nur Probleme gibt, weil
a) Die Zöllner das Papier nicht kennen (selbst in einem Land, dass an dem Verfahren teilnimmt*)
b) Länder dazwischen an dem System nicht teilnehmen

und man steht dann vor Ort und hat keine Lösung. Es mag ja Länderkombination geben, wo es gut funktioniert (wenn dann auch noch die richtigen Beamten an der Grenze stehen). Aber in unserem Fall hat sich der gesamte Aufwand in keiner Weise gelohnt, weil wir das ATA ja gar nicht benutzen konnten.

(*) Das ATA wird ja zum temporären Verbringen von Gütern in ein anderes Land verwendet, z. B. für Waren, die auf Messen ausgestellt und wieder mit zurück genommen werden. Dabei wird es sich in den meisten Fällen um Luft- oder Schiffsfracht handeln (zumindest in weiter entfernten Ländern). Ich bezweifle, dass jemals ein Beamter an der Nord-West-Grenze der Mongolei ein solches Papier gesehen hat. Am Flughafen in Ulan-Bator schon eher. Das sollte man bedenken.
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#23 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 12:22:34

Jedenfalls im Senegal ist es bekannt und wird auch gestempelt.. und das war ja die Ausgangsfragestellung.
Gruss Wim
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#24 Beitrag von LutzB » 2019-12-05 17:39:10

AL28 hat geschrieben:
2019-12-05 12:02:57
laforcetranquille hat geschrieben:
2019-12-05 11:53:20
Das hatte jetzt wirklich Substanz
Haha
Naja halt LutzB
Na Oli, biste ein bisschen neidisch darauf, dass ich mich einigermaßen mit Grenz- und Zollformalien auskenne und ich mir nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen muss? :totlach:

Lutz
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#25 Beitrag von mangusta » 2019-12-05 17:55:41

Hallo,


vielen Dank für die vielen Antworten. Mir ging es darum, ob es Sinn machen würde trotz der bestehenden Vorschriften - wenn es sich ergeben würde, daß man in Mauretanien bis in die Nähe der senegalesischen Grenze käme und noch Zeit und Lust hätte - eventuell auch ohne Carnet einen Versuch eines Besuchs in den Senegal zu starten.

Jetzt bleibt noch als Frage der Fragen: Lohnt die Mühe der doppelten Grenzabfertigungsprozedur (ohne Carnet) für einen Kurzbesuch von maximal 7 Tagen im Senegal aus Richtung Mauretanien (hin und zurück - kein Transit) oder eher nicht?


Herzliche Grüsse

Rolf
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#26 Beitrag von laforcetranquille » 2019-12-05 18:03:10

Au weia. Ich wuesste zwar nicht wo ich da auch nur ein bisschen neidisch sein soll und welcher Jahrgang du bist, aber ich hatte mein erstes Carnet TIR 1971 in der Hand und war taeglich mit den Huetern der Grenzen konfrontiert. ( Nebenbei vorher auch noch Ausbildung und Arbeit als Speditionskaufmann)
Wenn du jetzt auch noch etwas konstruktives zum Thema beitragen wuerdest ausser Wiki-Wissen zu zitieren waeren wir bestimmt alle hocherfreut !
Ich glaube zu diesem Fred habe ich nun alles gesagt was notwendig ist.
Irgendwie tuts mir Leid um die Zei und Energie die ich aufgewendet habe um die Infos zusammenzutragen wenn anschliessend doch nur Millionen Fliegen draufsch..
Tschuess
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#27 Beitrag von willem » 2019-12-06 10:19:22

mangusta hat geschrieben:
2019-12-05 17:55:41

Jetzt bleibt noch als Frage der Fragen: Lohnt die Mühe der doppelten Grenzabfertigungsprozedur (ohne Carnet) für einen Kurzbesuch von maximal 7 Tagen im Senegal aus Richtung Mauretanien (hin und zurück - kein Transit) oder eher nicht?
Wie gesagt, nach längerer Aufenthalt in Mauretanien ist es mal gut wieder mit frische waren, Obst, Gemüse, usw auf zu stocken, und fröhliche Menschen zu sehen. Dazu ein ganz anderes Landschaft und ganz andere Menschen, ist deutlich kein Maghreb mehr. St. Louis ist ein Besuch wert.

Die "Mühe " an der (Diama) Grenze gibt es nur wann Mann versucht ob es auch ohne 250 Euro Bestechung geht. Rechnet Mann damit, geht es einfach und schnell. Oder versuch's über Mali oder Rosso? Ob es das alles wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#28 Beitrag von 2brownies » 2019-12-06 16:10:05

Ob es sich lohnt? Schwer zu beantworten.

Wir fanden den Norden Senegals nicht unbedingt sehenswert. Im Süden, in der Casamance sieht das schon anders aus. Gambia fanden wir auch ganz spannend. Für nur sieben Tage würde ich mir den Grenzstress nicht geben. Wenn du vielleicht noch ganz viel Pech hast und irgendwas dich dazu zwingt über Rosso wieder ausreisen zu müssen, wirst du dir in den Arsch beißen.

Klar ist es toll nach Mauretanien wieder vernünftig einkaufen zu können, aber das geht auch ganz hervorragend in Dahkla. Da soll es wohl auch Alkohol geben.

Grüße
Frank
Raum für Notizen:

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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#29 Beitrag von LutzB » 2019-12-06 17:21:54

laforcetranquille hat geschrieben:
2019-12-05 18:03:10
.........und welcher Jahrgang du bist, aber ich hatte mein erstes Carnet TIR 1971 in der Hand und war taeglich mit den Huetern der Grenzen konfrontiert. ( Nebenbei vorher auch noch Ausbildung und Arbeit als Speditionskaufmann)
Na guck, da haben wir fast zur selben Zeit den selben Beruf erlernt. Und ich hab' sogar von dem erlernten Wissen etwas behalten.

Lutz
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willem
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Re: In den Senegal ohne Carnet?

#30 Beitrag von willem » 2019-12-07 19:03:49

2brownies hat geschrieben:
2019-12-06 16:10:05
Klar ist es toll nach Mauretanien wieder vernünftig einkaufen zu können, aber das geht auch ganz hervorragend in Dahkla. Da soll es wohl auch Alkohol geben.
Senegal rund 1 Euro pro Halbe und freie Wahl, Dakhla 3 Euro und froh das Mann was kriegt. Heißt also für 250 Euro soll Mann in Senegal 125 Bier trinken in 7 Tage, dann ist bezahlt :joke:

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