Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

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Wilmaaa
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#661 Beitrag von Wilmaaa » 2022-06-30 10:06:52

sico hat geschrieben:
2022-06-30 10:03:55
schön, daß du mir wieder mal innerhalb weniger Sekunden antwortest.
Das ist eine meiner Kernkompetenzen.
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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Uwe
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#662 Beitrag von Uwe » 2022-06-30 10:10:22

Solange jeder sich sein Scheibchen aus der Realität schneidet und dies zur Wahrheit erklärt, lässt sich hier problemlos bis zum Sanktnimmerleinstag schreiben mit dem einzigen Ergebnis, dass Jeremia ob der Zugriffsstatistik in Extase gerät. :mellow:
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Tomduly
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#663 Beitrag von Tomduly » 2022-06-30 10:26:26

Moin!

Es wäre schon viel gewonnen, wenn sich jeder von uns bemühen würde, seine persönliche CO2-Bilanz nach und nach zu reduzieren. Im Schnitt verantwortet jeder Bundesbürger die Emission von 11t CO2 pro Jahr durch seine Lebensweise, sein Konsumverhalten etc. Auf Dauer nachhaltig und umweltverträglich wäre ein Jahresbudget von 1t CO2 pro Kopf weltweit. Das sollte das Ziel sein. Wenn man sich dann mal dran macht, jedes Jahr 10% bzw. 1t CO2 einzusparen, wäre das schon mal ein Weg.

Ich finde man braucht sich für rußendes, Stick- und sonstige oxide emittierendes Alteisen nicht zu schämen, wenn man es mit Bedacht einsetzt und nicht gerade als Alltagfahrzeug mit 30.000km im Jahr nutzt. Einen Liter Diesel zu verbrennen, setzt ca. 2,6kg CO2 frei. Heizöl natürlich ebenso (das vergessen viele Anti-Verbrenner-Eiferer ganz gerne). D.h. wer zuhause jährlich 3.000l Heizöl verballert, produziert allein dadurch 7,8t CO2.
Wer, wie ich längere Strecken zur Arbeit pendelt, bei mir sind es 112km pro Tag, kann durch die Wahl des Verkehrsmittels und mittlerweile durch Home-Office (wenn möglich) auch massiv an seiner persönlichen CO2-Bilanz drehen. Ich fuhr früher 5x die Woche die Strecke mit einem Auto, das 6,5l Diesel/100km verbrauchte. Pro Woche also 36,4l Diesel für die Fahrt zur Arbeit. Macht bei 46 Wochen/a rund 1.674l Diesel oder 4,4t CO2. Heute fahr ich mit einem Auto, das mit 5l/100km auskommt und auch nur noch 3x die Woche, macht in Summe 773l Diesel bzw. 2t CO2. Kurzstreckenfahrten im Wohnumfeld sind bei uns komplett entfallen, dafür gibts das E-Bike. Das hilft auch den inneren Schweinehund zu überwinden, wenn man mal ein paar Päckchen zur 5km entfernten Post bringen muss (mit nem normalen Fahrrad wäre ich zu bequem dazu).

Klar ist, dass der durstige Alt-LKW nach und nach zu Nischen-Fahrzeugen werden. Das regeln vermutlich schon kurzfristig die Spritpreise von ganz alleine, da braucht es nicht mal Verbote. Bei einem Dieselpreis von 2,50€ kostet jeder gefahrene Kilometer bei einem 40l-Laster nunmal 1€ - Spritkostenanteil. Dann kosten z.B. die 2.500km von Wächtersbach nach Tarifa zum Fährhafen halt 2.500€ (nur Spritkosten) - dito auf dem Rückweg. Oder auch mit nem 20l-Unimog von Reutlingen nach HIrtshals werden dann 1.300€ Spritkosten für die einfache Strecke fällig.

Bei uns hat sich das eigentlich schon geändert, die 3.000km-Reisen mit dem Unimog sind mit den Jahren immer weniger geworden oder fanden nur noch alle paar Jahre statt. Dafür hat sich jetzt ein Kastenwagen in den Familienfuhrpark gemogelt, der mit einem Drittel des Verbrauchs und höherem Reisetempo speziell lange (An-)Reiseetappen wieder recht erträglich gestaltet. Der Mog bleibt trotzdem in der Familie, ist ja auch ein Stück "Kulturgut".

Grüsse
Tom

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#664 Beitrag von Gogomobil » 2022-06-30 11:21:05

So lange laut verschiedener Studien die "Klimatologen" diejenigen Wissenschaftler sind, die die meisten Flugmeilen für Forschung(sreisen) und zu Kongressen rund um die Welt runterreißen, habe ich kein Problem meinen Oldi zu bewegen. Auch wenn sich die Crem dela Schäm zum Weltwirtschaftsforum oder auf Sizilien im Nobelresor trifft und per Privatjet oder Yacht anreist um über CO2 Minderung zu fabulieren... mit dem Verbrauch pro Stunde ob Flieger oder Yacht, kann ich tagelang rumfahren. Gespart wird seit Jahren schon ohne Probleme bei der Heizung, hab ich aber nie als sparen angesehen, ne Wolljacke ...war und ist bei uns üblich und über 20°C gibts kaum, das hier normal. Früher wurde nur Küche und evtl bei Bedarf das Bad beheizt, Schlafzimmer eigentlich nie. Heute empfehlen sie die älteren, so gebauten Häuser abzureißen und neu zu bauen, da man die Alten nie mit 22-23°C energiesparend betreiben könnte - nur warum sollte man das machen? Wenn man natürlich auch winters ohne Mantel, fast barfuß aus der Wohnung ins Auto der Tiefgarage steigt, zum Büro fährt und aus der Tiefgarage dort nach oben ins Büro...OK dann brauchts 22+°. Beim Weg zum Vesper holen gibts dann trotzdem Schnupfen. Sowas nennt sich dann Zivilisation und Kulturnation wenn man auf natürliche Gegebenheiten pfeift aber CO2 als Bösewicht hinstellt. Da entsorge ich per Allstoffmotor weiterhin die Treibstoffe, die die zivilisierten Fahrer neumodischer Raketentriebwerke ala TDI falsch eingefüllt haben, das müsste eigentlich sogar als umweltfreundlich bezuschußt werden finde ich, da ich ja Abfall hochwertig weiterverwende, der sonst nur thermisch entsorgt würde... :D
Gruß andi

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#665 Beitrag von Der Initiator » 2022-06-30 11:51:54

Mark86 hat geschrieben:
2022-06-30 9:21:56
Die Frage an einigen Dingen ist, ob dass wirklich etwas bringt. Was bringt n E Auto wenn der Strom ausm polnischen Kohlekraftwerk kommt, der Altwagen auf der Welt weiter fährt und enorme Resourcen für Produktion und Recycling nötig sind? Genau dass ist es was ich versucht habe zu sagen. Viele "meinen" sie tun etwas grünes, aber unterm Strich wird alles schlimmer.
Gut, du hast also die Pubertät noch vor dir und plapperst nur Parolen nach. Frag' die doch mal, wie sie das begründen. Also, dass es durch das Einsparen von Energie schlimmer wird.
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

Damals, als wir noch dachten, das wesentliche Problem sei, dass Wissen nicht einfach für jeden zugänglich ist. Nun…. seitdem es dieses “Internet” gibt, wissen wir: Das war nicht das Problem.
(Philipp S. Holstein)

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#666 Beitrag von Petrov_kamensk » 2022-06-30 11:54:44

Wenn Sie sich die falsche Geschichte ansehen, werden viele Fragen zur offiziellen Geschichte und ihrer Datierung auftauchen.
Selbst für einen Zeitraum von 300-400 Jahren gibt es viele strittige Punkte und unerklärliche Fakten.
Und wie viele Themen gibt es, für die es in der modernen Wissenschaft und Geschichte keine Erklärung gibt.
Aber das Wichtigste sind Viren und Bakterien, die sicher in der Dicke des Eises und des „Permafrosts“ versteckt sind.
Gerade das Auftauen dieser Gewölbe ist von großer Gefahr.
Und was die Nachkommen in 3-5-10 Generationen betrifft, wird alles ohne Änderungen möglich sein, und wenn es eine globale Katastrophe gibt, wie eine große Flut, dann wird es eine Rückkehr ins Mittelalter geben und wieder wird alles neu sein in vielen jahren.

nach:
Jedes Schiff, jede Diesellokomotive, jeder Raketenstart, jeder Reifenbrand macht alle Anstrengungen zunichte, alle Abgasnormen zu erfüllen.

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#667 Beitrag von vale » 2022-06-30 11:58:41

Mark86 hat geschrieben:
2022-06-30 9:58:37
vale hat geschrieben:
2022-06-30 9:53:05

Denk bei deiner Rechnung doch mal ein wenig weiter. Nach deiner Argumentation würdest du immer noch Kutsche fahren.
Kutsche nicht, aber ich fahre tatsächlich seit führerscheinerhalt das erste Alltagsauto, mit derzeit über 500.000km und über 30 Jahre alt. Das zu ersetzen hat sich nie gerechnet.
Mein Opa hat in seinem Leben 2 gehabt, erst n Borgward der war scheisse und dann hat er 1959 nen Opel Rekord gekauft und den seine ganze Autofahrerkarriere bis 1995 durchgehend als Alltagsauto gefahren. Einfach aus Geiz & Sparsamkeit. Den fahre ich heute als Zweitwagen.
Und daraus erschließt sich dein Argument gegen das fahren von eAutos?

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husky240
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#668 Beitrag von husky240 » 2022-06-30 12:02:33

Moin,

schon süß wie ihr alle denkt...

Ich mach jetzt mal das große Faß auf... der Kapitalismus ist schuld :p
Climate change requires system change... https://theecologist.org/2020/jun/02/cl ... tem-change
Ist aber nix für Weicheier und da seh ich bei einigen hier eher schwarz...


Gruß vom Nils
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#669 Beitrag von macherknox » 2022-06-30 12:50:29

hier mochmal ein paar Gedanken zum Thema, ohne irgendwem - hoffentlich - auf die Füsse zu treten:

Mir war mit dem Erwerb meines Allradlasters klar, dass das nicht unbedint ein positiver Beitrag ist, ein Fahrzeug mit über 20l Diesel Verbrauch auf 100 km zu betreiben.

Daher ein paar meiner Überlegungen:
1. Ich verwende ein 30 Jahre altes Fahrzeug weiter, dazu muss kein bischen neuer Stahl geschmolzen oder Plastik erzeugt werden. Ich glaube auch das ist ein wenig nachhaltig.
2. Ich fahre erheblich kürzere Tagesetappen und Gesamtstrecken als mit meinem Dukato vorher. Wir fahren erheblich langsamer und zwingen auch andere, langsamer zu fahren :angel: .
3. Ich kompensiere (ich nehme https://www.atmosfair.de dazu, da gibt es aber andere) all mein CO2, dass ich mit dem Laster erzeuge.
Ja, ich weiß, dadurch kommt es auch nicht mehr aus der Luft, aber besser als nix. Ich dokumentiere das auch, und kann es mir selbst jederzeit zeigen
(Ich bin halt so ein Zahlen- und Tabellen-Mensch).
4. Ich fliege eigentlich nicht mehr in den Urlaub, und reduziere meine Flüge auch sonst (erheblich mehr Bahn auf Mittelstrecke).
5. Ich fahre erheblich mehr Fahrrad auf der Kurzstrecke (tut mir auch gut).
6. Ich kaufe regionale Produkte.
7. Das eine oder andere, das jetzt aufzuzählen, mir zu mühsam ist.

Viele Grüße
Max

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#670 Beitrag von vale » 2022-06-30 13:44:47

macherknox hat geschrieben:
2022-06-30 12:50:29
hier mochmal ein paar Gedanken zum Thema, ohne irgendwem - hoffentlich - auf die Füsse zu treten:

Mir war mit dem Erwerb meines Allradlasters klar, dass das nicht unbedint ein positiver Beitrag ist, ein Fahrzeug mit über 20l Diesel Verbrauch auf 100 km zu betreiben.

Daher ein paar meiner Überlegungen:
1. Ich verwende ein 30 Jahre altes Fahrzeug weiter, dazu muss kein bischen neuer Stahl geschmolzen oder Plastik erzeugt werden. Ich glaube auch das ist ein wenig nachhaltig.
2. Ich fahre erheblich kürzere Tagesetappen und Gesamtstrecken als mit meinem Dukato vorher. Wir fahren erheblich langsamer und zwingen auch andere, langsamer zu fahren :angel: .
3. Ich kompensiere (ich nehme https://www.atmosfair.de dazu, da gibt es aber andere) all mein CO2, dass ich mit dem Laster erzeuge.
Ja, ich weiß, dadurch kommt es auch nicht mehr aus der Luft, aber besser als nix. Ich dokumentiere das auch, und kann es mir selbst jederzeit zeigen
(Ich bin halt so ein Zahlen- und Tabellen-Mensch).
4. Ich fliege eigentlich nicht mehr in den Urlaub, und reduziere meine Flüge auch sonst (erheblich mehr Bahn auf Mittelstrecke).
5. Ich fahre erheblich mehr Fahrrad auf der Kurzstrecke (tut mir auch gut).
6. Ich kaufe regionale Produkte.
7. Das eine oder andere, das jetzt aufzuzählen, mir zu mühsam ist.

Viele Grüße
Max
Die Gesamtbilanz macht es. Auch dir einzelne Personen.

Bei uns ist es ähnlich. Klar zieht das Ding viel Diesel durch aber entsprechend fliegen wir nicht für zwei Wochen (wie sonst) nach Thailand. Und spätestens wenn wir Vollzeit drin wohnen dürfte doch an unserer Bilanz positiv was tun.

Wobei wir letzteres jetzt im Sommer schon im Garten tun. Nicht nur weile super ist, sondern weil unsere ukrainischen Gäste mehr Ruhe haben.

Das mag nicht gegen die strukturellen Probleme helfen aber unser persönlicher Anteil ist eben auch unsere Verantwortung und bedarf keine erfüllte Vorbildfunktion von „denen da oben“.

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Tomduly
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#671 Beitrag von Tomduly » 2022-06-30 13:48:52

husky240 hat geschrieben:
2022-06-30 12:02:33
Ich mach jetzt mal das große Faß auf... der Kapitalismus ist schuld :p
Climate change requires system change... https://theecologist.org/2020/jun/02/cl ... tem-change
Nach Deinem Link taugt der Sozialismus/Kommunismus in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch nichts. Insofern ist das kein großes Faß, sondern ein eher nüchternes Resümee, dass wachstums- und konsumbasierte Gesellschaftsmodelle in einem endlichen Ökosystem nichts verloren haben, wenn diese Ökosystem auf einem bestimmten Status Quo erhalten bleiben soll (Prinzip der Nachhaltigkeit). Da es aber an neuen Gesellschaftsmodellen mangelt, die diese Fehler nicht haben, bleibt eigentlich nur die Flucht nach vorne, frei nach Elon Musks Vision und die Menschheit muss über die Erde hinaus expandieren. Die Nachhaltigkeitsphilosophie ist zwar grundsätzlich ehrenwert, weil sie einen defensiven Umgang mit der Umwelt und Ressourcen impliziert und Wachstum als Maxime ausschließt, aber sie ist von außen betrachtet auch ein Stück hilflos bzw. naiv. Nur durch Nachhaltigkeit alleine wird die Menschheit nicht langfristig überleben oder sich gar weiterentwickeln können. In spätestens 900 Mio. Jahren (nach manchen Modellen auch schon früher) wird sich die Sonne soweit verbraucht und aufgebläht haben, dass biologisches Leben auf der Erde nicht mehr möglich sein wird, weil es hier dann Bedingungen haben wird, wie heute schon auf der Venus. D.h. die Erde hat als Plattform für biologisches Leben (das vor ca. 3,5Mrd. Jahren "begann") in kosmischen Dimensionen gesehen, das meiste schon hinter sich, da es in 0,9Mrd. Jahren definitiv "rum" sein wird. Dazu kommen jederzeit mögliche kosmische Bedrohungen wie extreme Strahlungsereignisse (evtl. hat vor 440 Mio Jahren ein nur Sekunden dauernder Gammablitz einer Supernova zwei Drittel des Lebens auf der Erde ausgelöscht) oder Einschläge von Asteroiden, die von jetzt auf nachher eintreten können). D.h. hier auf der Erde lediglich nachhaltig im selbstgehäkelten Hanfhemdchen herumzusitzen, macht einen zum Spielball von externen Risiken, die man mit künftigem Wissen und Technologien aber vielleicht begrenzen könnte (und sollte).

Ich wüsste jetzt aber keine Alternative zur freien Marktwirtschaft, um Wissen und Technologie gedeihen zu lassen, auch wenn gerade der giergetriebene Turbokapitalismus zu häßlichen Nebenwirkungen führt. Interessanterweise sind es ja gerade die "kapitalistischen" Unternehmen, die nun auch Kosten aus Umweltschäden und Klimawandel als profitreduzierend erkennen und sich Gedanken machen, wie sich das vermeiden lässt. Da wird sicher nicht jeder Saulus sofort zum Paulus, aber Faktoren wie steigende Energiekosten oder Beschaffungsprobleme bei Rohstoffen/Zulieferteilen lassen Unternehmen kreativ und erfinderisch werden.

Grüsse
Tom

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#672 Beitrag von Lassie » 2022-06-30 14:07:44

Da es aber an neuen Gesellschaftsmodellen mangelt, die diese Fehler nicht haben,
Servus,

Ich kenne da nur die Gemeinwohl-Ökonomie, die gerade diese 'planetary boundaries' anspricht. Ich selber bin bei dieser Bewegung recht aktiv, unser Unternehmen ist da ein Pionier-Unternehmen und wir sehen das Heil in der möglichst regionalen Fertigung und Wertschöpfung. Desweiteren eben der Inklusion aller bekannten und nachvollziehbarer Sozial- und Umweltauswirkungen. Das kostet schlichtweg Geld und führt dazu, dass wir im Vergleich zu einem konventionellen Handelsunternehmen wirtschaftlich schlechter dastehen.

Der große Knackpunkt ist, dass man nicht mehr den Profit als großen Maßstab und Zweck eines Unternehmens in den Mittelpunkt stellt, sondern versucht das Gemeinwohl möglichst groß werden zu lassen. Das macht das Wirtschaften und Arbeiten per se nicht einfacher, vor allem da die finanziellen Spielräume für sinnvolle Investitionen kleiner werden. Irgendwas ist halt immer...

Im rosarot gemalten Idealfall orientieren sich die Kunden eben nicht mehr am 'was is beste Preis..' sondern machen bewusste Kaufentscheidungen basierend auf ihren Bedürfnissen und dem möglichst nachhaltigen Angebot. Leider bin ich da auch ein wenig ernüchtert: Nachhaltigkeit müssen sich die Kunden auch leisten können, bei vielen reicht Greenwashing und das mentale Abhaken von grünen Attributen um weiterhin zu konsumieren wie bisher. Bestes Beispiel: ich war letztes WE als Aussteller auf einer Messe in München. Neben uns war ein Stand mit Plastik-Wühlkisten am Boden und 'sustainable Yogawear' zwischen 10 und 20 Euro - ein Schlag ins Gesicht für jeden echt und authentisch nachhaltigen Anbieter. Bei uns und vielen ernsthaften Kollegen liegen die EK-Preise bzw auch die Selbstfertigungskosten für Bio-Kleidung im Bereich zwischen 15 und 30 Euro pro Stück ..... Und nun ratet mal, wo gekauft wurde. :frust:

Viele Grüße
Jürgen
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Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#673 Beitrag von Wilmaaa » 2022-06-30 14:15:51

Tomduly hat geschrieben:
2022-06-30 13:48:52
Da es aber an neuen Gesellschaftsmodellen mangelt, die diese Fehler nicht haben
Hast Du mal Frithjof Bergmann im Original gelesen? Er beschreibt eines von solchen Gesellschaftsmodellen. Und es gibt nicht nur seine Überlegungen. Es mangelt bisher vielleicht eher am Willen, etwas außerhalb des Turbokapitalismus ernsthaft anzugehen. Weil zu viele Menschen immer noch davon ausgehen, dass es nicht anders gehen kann. Was vermutlich auch menschlich und verständlich ist. Aber andererseits sind Menschen schon immer kreativ gewesen und es würde mich doch sehr wundern, wenn das aktuelle System tatsächlich das "Ende der Fahnenstange" wäre.

Nachhaltiges Wirtschaften in verschiedenen Varianten war über viele Jahrhunderte das Maß der Dinge und hat sich erst mit der Industrialisierung aus dem Bewusstsein verabschiedet. Technische und gesellschaftliche Entwicklungen haben aber schon lange vor der Industrialisierung eingesetzt (sonst wäre es ja gar nicht dazu gekommen). Insofern stimme ich Deiner Meinung, dass es solche Weiterentwicklungen nur in der freien Marktwirtschaft gibt und geben kann, nicht zu.
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#674 Beitrag von Der Initiator » 2022-06-30 14:21:38

Mark86 hat geschrieben:
2022-06-30 9:49:23
Naja, wenn kein Wind weht und im Winter schneit, kommt er sehr wohl aus nem Kohlekraftwerk oder aus Atomstrom, selbst wenn du deinen Strom aus Wasserkraft einkaufst fehlt der wem anderes der dann den Atomstrom aus Frankreich nimmt, anders geht das nicht.
Und wenn Wind weht und Sonne scheint, dann kommt dein Diesel woher? Dummheit ist nervig. Aber legal.
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#675 Beitrag von husky240 » 2022-06-30 14:51:15

Wilmaaa hat geschrieben:
2022-06-30 14:15:51
Insofern stimme ich Deiner Meinung, dass es solche Weiterentwicklungen nur in der freien Marktwirtschaft gibt und geben kann, nicht zu.
Das meine ich auch... der limitierende Faktor für eine Änderung zeigt ja diese (Kindergarten)diskussion sehr schön auf. Ganz grob runter gebrochen macht genau der Mensch, welcher beim Buffet Tonnen Zeug auf den Teller schaufelt, weil er völlig überfordert ist, oder dem Nachbarn nix gönnt, oder Angst hat das was ausgeht, das gleiche auch im täglichen Leben. Da gibt es einfach noch viel zu viele die den Schuß nicht gehört haben, ihn nicht hören wollen oder nicht verstehen um was es geht... so einfach ist das.

Das bisschen Laster fahren ist nicht der Punkt... wohl aber der achtsame Umgang mit Ressourcen.


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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#676 Beitrag von macherknox » 2022-06-30 14:52:46

Wilmaaa hat geschrieben:
2022-06-30 14:15:51
Nachhaltiges Wirtschaften in verschiedenen Varianten war über viele Jahrhunderte das Maß der Dinge und hat sich erst mit der Industrialisierung aus dem Bewusstsein verabschiedet. Technische und gesellschaftliche Entwicklungen haben aber schon lange vor der Industrialisierung eingesetzt (sonst wäre es ja gar nicht dazu gekommen). Insofern stimme ich Deiner Meinung, dass es solche Weiterentwicklungen nur in der freien Marktwirtschaft gibt und geben kann, nicht zu.
Eigentlich, wenn wir weltgeschichtliche Dimensionen ansehen, dann war Nachhaltigkeit für die meisten Kulturen lebensnotwendig. Aber schon in der Vorzeit gibt es Beispiele zahlreicher Kulturen, die auch wegen der Übernutzung ihrer Ressourcen untergegangen sind. Wir sind geschichtlich gesehen nicht besonders gut in Haushalten, wir Menschen. Und nachdem ich unser Krisen- und Problemlöseverhalten in der Pandemie gesehen habe, bin ich skeptisch, ob wir das mit dem Klimawandel hinkriegen. Mir persönlich liegt schon daran, dass der Planet auch für Menschen angenehm bewohnbar bleibt.
Ich bin ja ein Freund, die Kosten für Schäden und Ressourcenverbrauch beim jeweiligen Verursacher mit einzupreisen. Dann werden bestimmte Produkte eben teurer und nachhaltiges Herstellen rechnet sich eher. Der Vergleich von Lassie oben zeigt ja, dass wir im Zweifel eben nicht freiwillig "vernünftig" sind.

Viele Grüße
Max

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#677 Beitrag von husky240 » 2022-06-30 14:53:32

Der Initiator hat geschrieben:
2022-06-30 14:21:38
Dummheit ist nervig. Aber legal.
Moin,

ich find Leute nervig die Dummheit nervig finden.


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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#678 Beitrag von husky240 » 2022-06-30 14:55:34

macherknox hat geschrieben:
2022-06-30 14:52:46
Und nachdem ich unser Krisen- und Problemlöseverhalten in der Pandemie gesehen habe, bin ich skeptisch, ob wir das mit dem Klimawandel hinkriegen.
Viele Grüße
Max
... Ja... ich weiß auch nicht so recht...

ABER :positiv:


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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#679 Beitrag von Konstrukteur » 2022-06-30 15:14:06

Hallo,

hier mal ein interessanter Bericht:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... 84e45eb70f

Ich hatte es schon einmal geschrieben und die meisten vergessen es in Ihren Überlegungen.
Alles was jetzt geschieht (CO²-Einsparung usw.) doktert nur an den Wirkungen rum und beseitigt nicht die Ursachen. :(

Im Jahr 1900 gab es etwa 1,65 Milliarden Menschen, die Industrie kannte noch keinen Umweltschutz, trotzdem hatte die Natur damit eher Null-Probleme.
Der Ressourcenverbrauch überstieg nicht die "Neubildung". (ist heute ja total anders)

Heute haben wir mehr als 4x so viele Einwohner auf der Welt, die alle essen/trinken/wohnen und ein schönes Leben führen wollen.
Dieser Wunsch ist erstmal legitim und in Ordnung.
Es ist jedoch einfach so, dass die Ressourcen nicht mehr zu der Bevölkerungsentwicklung passen. (egal ob Energiegewinnung oder andere Bodenschätze...)
Wir können einsparen wie wir wollen, der CO²-Ausstoß wird trotzdem weiter steigen.
Belegen ja auch die weltweiten Zahlen.
Schuld ist die ungebremste Vermehrung der Gattung Homo Sapiens.
Solange wie da nicht weltweit eine vernünftige Lösung gefunden wird, ist der Rest nur Kosmetik oder der Versuch einer Schönheitsreparatur.
Und die Natur wehrt sich.
Betrachtet doch mal die letzten 60 Jahre die Krankheiten, die neu gekommen sind.
Aids, BSE, Vogelgrippe, Schweinegrippe, SARS, MERS, Ebola, Sars-Cov.
Die Einschläge werden immer kürzer.

Wir brauchen die Natur, die Natur aber uns nicht.

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#680 Beitrag von Wilmaaa » 2022-06-30 15:19:02

Konstrukteur hat geschrieben:
2022-06-30 15:14:06
Schuld ist die ungebremste Vermehrung der Gattung Homo Sapiens.
Sehr dünnes Eis. Und ein gern genommenes Argument der politisch rechten Ecke. Befindest Du Dich dort? Wenn nicht: nimm andere Argumente.

Überbevölkerung ist nicht das Hauptproblem. Der Konsum ist das Hauptproblem. Im Übrigen sinken die Geburtenraten in vielen Gegenden schon seit Jahren und wir müssen uns eher die Frage stellen, wer uns im Alter versorgt.
Lesestoff dazu: https://www.dw.com/de/%C3%BCberbev%C3%B ... a-54729749
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#681 Beitrag von Gogomobil » 2022-06-30 15:49:12

na ja, soziale Martwirtschaft haben wir ja nicht mehr, wird alles von oben exakt vorgegeben (was und wie) also eher "Planwirtschaft".
Gut wäre nur Randbedingungen zu setzen und alles andere Tüftlern und Wirtschaft zu überlassen. Also CO2 einsparen ja, aber wie und wo ist egal, da die Erde ja dafür ein geschlossenes System ist. Verkehr wäre da aus meiner Sicht eine der letzten Stellschrauben, die momentanen Auflagen sind rein ideologiegetrieben. Hausheizung und Industrie sind größere Posten und können einfacher reduziert werden und vor allem gibts dort keine Gewichts- und Größen-Beschränkung wie beim Verkehr. Häuser heizen, Warmwasser über Dachfläche oder Wände oder auch Stromverbrauch anteilig decken sollte gut gehen. Strom sogar ohne Akkuspeicherung möglich sein durch Direkterzeugung nach Bedarf über Dampfmaschine und Wärmespeicher.... alles herkömmliche solide Technik die sogar weitgehend ohne Elektronik aus dem Ausland auskommt.
Da die neuesten Verbrennungsmotoren sauberere Luft (Feinstaub, NOx) aus dem Auspuff blasen als sie vorne einsaugen und die Elektroakkutransporter wegen Reifenabrieb teilweise eigentlich einem Fahrverbot unterliegen müssen - ich sehe da erstmal keinen Handlungsbedarf wenn bei den stationären Quellen deutlich reduziert wird. Ist einfach effizienter und billiger über alles gerechnet und erfordert auch nicht soviel neues Material, was ja auch erstmal die Umwelt belastet. Mit solcher Technik könnte man sogar tatsächlich Weltmarktführer werden und exportieren so wie früher bei VW Käfer und Blattfeder-LKW sogar in Entwicklungsländer. Nach ähnlichem Prinzip kann man auch durch Hitze einfach Kälte nachhaltig erzeugen und so in südlichen Gegenden den hohen Kühlbedarf umweltneutral decken. KISS muss Trupf sein, komplizierte Technik fällt nur aus, verursacht hohe Wartungskosten, je weniger Teile, je weniger Steuerung nötig ist um so besser. So ne Heizung muss aus sich selbst laufen, ähnlich einem Absorberkühlschrank oder nem hydraulischen Widder, die Dinger tun einfach solange Wasser rein fließt, im Heizungsfall eben solange die Sonne regelmäßig scheint.
Fluktuierender Wind, Wolkenschatten, smart grid....neh, viel zuviele unkalkulierbare Variablen die dann just in time anzupassen sind
andi

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#682 Beitrag von Wilmaaa » 2022-06-30 16:00:45

Abgase sind Verbrennungsprodukte. Die sind nicht "sauber", auch wenn es natürlich unterschiedliche Verschmutzungsgrade gibt. Die simple Gleichung moderner Motor = saubere Luft geht so nicht auf, weil verschiedene Faktoren mit hineinspielen. Man muss und sollte da also schon differenzieren.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... l-101.html
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#683 Beitrag von husky240 » 2022-06-30 16:04:41

Gogomobil hat geschrieben:
2022-06-30 15:49:12
Da die neuesten Verbrennungsmotoren sauberere Luft (Feinstaub, NOx) aus dem Auspuff blasen als sie vorne einsaugen und die Elektroakkutransporter wegen Reifenabrieb teilweise eigentlich einem Fahrverbot unterliegen müssen
Moin,

das ist ja interessant... Luftreinigung mit dem Verbrennungsmotor.


Gruß vom Nils
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#684 Beitrag von bo » 2022-06-30 16:19:11

Wilmaaa hat geschrieben:
2022-06-30 16:00:45
Abgase sind Verbrennungsprodukte. Die sind nicht "sauber", auch wenn es natürlich unterschiedliche Verschmutzungsgrade gibt. Die simple Gleichung moderner Motor = saubere Luft geht so nicht auf, weil verschiedene Faktoren mit hineinspielen. Man muss und sollte da also schon differenzieren.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... l-101.html
Ich habe bereits eine Meinung, verwirren Sie mich bitte nicht mit Tatsachen!
:joke:

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#685 Beitrag von Wilmaaa » 2022-06-30 16:23:03

Es ist schon gemein, dass man
bo hat geschrieben:
2022-06-30 16:19:11
Tatsachen
nicht "wegmeinen" kann. :joke:
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#686 Beitrag von Tomduly » 2022-06-30 16:30:35

Wilmaaa hat geschrieben:
2022-06-30 14:15:51
Hast Du mal Frithjof Bergmann im Original gelesen? Er beschreibt eines von solchen Gesellschaftsmodellen. Und es gibt nicht nur seine Überlegungen. Es mangelt bisher vielleicht eher am Willen, etwas außerhalb des Turbokapitalismus ernsthaft anzugehen.
Bergmann hab ich bislang nur gestreift, sein "New Work"-Modell scheint mir etwas zusammengestückelt aus verschiedenen Errungenschaften anderer Gesellschaftsmodelle, quasi Produktivitätssprung durch Automatisierung (Kapitalismus bzw. Marktwirtschaft) + bedingungsloses Grundeinkommen (Sozialismus) + bewusstes Konsumieren (Nachhaltigkeit). Nur wo kommt z.B. seine Hitech-Automatisierung her? Was sind die Triebfedern für die heutigen Möglichkeiten der automatisierten Produktion? Mein Hauptstudienrichtung an der FH schimpfte sich "Prozessautomatisierung". Im Wesentlichen ist die Automatisierung bis heute ein mechanisches Nachbilden von menschlichen Arbeitskräften. Erst die 3D-Druck-Techniken lösten sich von diesem Paradigma der schnellen stählernen Finger/Hände/Arme und man fing an, die Fertigung von Produkten und Werkstücken neu zu denken. Aber bis heute ist gerade der FDM-3D-Druck eher ein Wettbewerb möglichst unnützer Staubfänger aus geschmolzenen Plastikwürstchen, denn eine sinnvolle nachhaltige Ablösung bisheriger Produktionsverfahren. Ich kann mir nach wie vor zuhause keinen funktionalen Turnschuh drucken oder ein T-Shirt und der Bedarf an Eierbechern, Teelöffeln oder Salatbesteck aus PLA-Plastik hält sich bei den meisten Menschen auch in Grenzen.

Ich hab mal versucht, mich in das Thema der Allmende einzulesen, Elinor Ostrom hat mit "Die Verfassung der Allmende" ja ein entsprechendes Werk geschaffen. Da wird auch die sprichwörtliche "Tragik der Allmende" behandelt, nach der die gemeinsam genutzte Ressource (die Allmende) irgendwann halt doch überstrapaziert und ausgebeutet/zerstört wurde, wenn die Zahl der sie nutzenden Individuen zu hoch wurde oder einzelne Nutzer anfingen, über ihre Verhältnisse zu leben.

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#687 Beitrag von Wilmaaa » 2022-06-30 16:38:25

Ich sage nicht, dass Bergmann die Weisheit gefunden hat, oder dass die Allmende die aktuellen Probleme löst. Aber man macht es sich meiner Meinung nach zu leicht, wenn man sagt, gibt ja nix anderes, oder, was anderes funktioniert eh nicht. Ich bin sicher, dass sich entsprechende Modelle entwickeln können. Bei aller Kreativität, die den Menschen innewohnt, werden sich auch Lösungen finden. Außerhalb von Marktwirtschaft und Kapitalismus.
Forscherdrang und Neugier sind davon ja unabhängig.
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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#688 Beitrag von der Herbert » 2022-06-30 16:50:56

Gerd Binnig, Physik-Nobelpreisträger ist da ebenfalls optimistisch:

"Wir brauchen auch ein gewisses Maß an Dummheit im Sinne des Verzichts auf Informationen. Sonst können wir zwar alles gut erklären, analysieren. Aber noch nicht die Lösungen für die Zukunft finden."
Die Laster sind untereinander näher verwandt als die Tugenden.
(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#689 Beitrag von unimag » 2022-06-30 16:56:33

Wilmaaa hat geschrieben:
2022-06-30 15:19:02
Konstrukteur hat geschrieben:
2022-06-30 15:14:06
Schuld ist die ungebremste Vermehrung der Gattung Homo Sapiens.
Sehr dünnes Eis. Und ein gern genommenes Argument der politisch rechten Ecke. Befindest Du Dich dort? Wenn nicht: nimm andere Argumente.

Überbevölkerung ist nicht das Hauptproblem. Der Konsum ist das Hauptproblem. Im Übrigen sinken die Geburtenraten in vielen Gegenden schon seit Jahren und wir müssen uns eher die Frage stellen, wer uns im Alter versorgt.
Lesestoff dazu: https://www.dw.com/de/%C3%BCberbev%C3%B ... a-54729749
Da bin ich völlig anderer Meinung. Die Übervölkerung der Erde wird von namhaften Wissenschaftlern als eine der Hauptursachen für die Klimakrise herangezogen. Verdoppelt sich die Bevölkerung, steigen naturgemäß die konsumierten Mengen an Gütern aller Art. Und das ganz sicher nicht linear, sondern eher exponentiell. Auch die Ansprüche an die Qualität der Lebensmittel steigt ebenso. Das wird z. B. am an der Entwicklung Chinas deutlich. Wo vor 50 Jahren eine Schale Reis und ein Fahrrad dem einfachen Arbeiter/ Bauern genügte, stellt der größte Bevölkerungsanteil heute ganz andere Forderungen. Das ist völlig verständlich.
Und komm bitte nicht mit Hinweisen auf rechtsradikales Gedankengut. Einer, der ein Großteil der Erde bereist hat, sollte davon frei sein. Ich zumindest halte mich dafür.
Loose your dreams and you will loose your mind (Rolling Stones)

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Re: Hilfe! - Kommt nun die LKW-Reisescham?

#690 Beitrag von Der Initiator » 2022-06-30 17:20:01

Damit
unimag hat geschrieben:
2022-06-30 16:56:33
steigen naturgemäß die konsumierten Mengen
bestätigst du genau das hier
Wilmaaa hat geschrieben:
2022-06-30 15:19:02
Der Konsum ist das Hauptproblem.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Wegmeinen...
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

Damals, als wir noch dachten, das wesentliche Problem sei, dass Wissen nicht einfach für jeden zugänglich ist. Nun…. seitdem es dieses “Internet” gibt, wissen wir: Das war nicht das Problem.
(Philipp S. Holstein)

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