Ostukrainische Trickdiebe

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joern
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Ostukrainische Trickdiebe

#1 Beitrag von joern » 2017-11-02 11:10:38

Ich glaube an das Gute im Menschen.
Und an das Böse.
Gerade passiert:
Ein Mann am Wegesrand weisst mich beim Vorbeifahren aufgeregt auf ein Problem an meinem WoMo hin.
Ich halte sofort an. (1.Fehler) Ich schaue nach, nichts erkennbar. Da hält ein Fahrzeug, fragt mich nach dem Weg, ich verstehe nichts, er fährt weiter.
Der erste Mann kommt zu mir und findet ein Portemonnaie, offensichtlich vom wegfahrenden Autofahrer.
Es ist prall gefüllt mit Euros und Dollars und der Mann bietet mir aggressiv an, die Beute zu teilen.
Ich lehne ab und will weiter. Da kommt das Auto zurück. Ein Weissrusse, der sein ganzes Geld verloren hat. Er verdächtigt uns, hauptsächlich mich. Ich beweise meine Unschuld, indem ich mein (ebenfalls gut gefülltes) Portemonnaie vorzeige (aaahhhrg, dummer Fehler) Jetzt merke ich, dass hier was stinkt, springe ins Auto und brause davon. Ein Tourist mit auffälligem Auto und offensichtlich einer Menge Bargeld. Ich vermute, dass Spiel war Vorbereitung auf Teil 2. Angespannt verfolge ich verdächtige Autos im Rückspiegel. Die nächste Pipipause erfolgt an einer Polizeistation. (Der ich rudimentär davon berichte, aber was sollen sie machen, ist ja nichts weggekommen. ) Mein Tank ist voll, ich werde möglichst ohne Stopps heute noch über die Grenze fahren.
Auf dem Landweg nach Australien 2025, Mitfahrer?

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tichyx
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#2 Beitrag von tichyx » 2017-11-02 11:16:17

Hallo,


vielleicht hast Du auch etwas sehr richtig gemacht: nämlich die "Beute" nicht zu teilen. Danach wäre dann vermutlich eine Erpressung gestartet, die so nun nicht möglich ist. Die haben wohl an das Böse in Dir geglaubt und wurden eines Besseren belehrt. :positiv:

Gute Fahrt weiterhin!

Grüße

Olli
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Unimog 2450L38

http://www.gelberunimog.de

Nimrod
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#3 Beitrag von Nimrod » 2017-11-02 21:56:21

Und wie viel musstest du bei den Bullen abdrücken? Wildes Urinieren wäre sogar mal ein ehrlicher Grund Geld zu kassieren, aber die ukrainischen Stöckchen finden normal auch einen anderen "Grund" warum der Ausländer blechen muss.
LG
Harald

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joern
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#4 Beitrag von joern » 2017-11-02 23:23:17

Nach jetzt 800km Ukraine (an einem Tag) 0,00
Von den anderen 7 Fahrzeugen hat auch niemand etwas bezahlen müssen. Nicht mal mein einseitig defektes Rücklicht ist bisher kostenpflichtig gewesen. Die Grenzkontrolle im Hafen war, wie anderweitig beschrieben, extrem bürokratisch, genaue Fahrzeugkontrollen, aber nicht unfreundlich oder kostenpflichtig. Zu schnell fahren ist zumindest von Odessa nach Lemberg aufgrund der schlechten Strassen kaum möglich.
Auf dem Landweg nach Australien 2025, Mitfahrer?

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akkuflex
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#5 Beitrag von akkuflex » 2017-11-03 9:37:50

Ich war dieses Jahr auch positiv überrascht. die Polizei scheint entweder mehr Geld zu verdienen und sind nicht mehr auch Backschisch angewiesen oder man will die Touris nicht mehr verprellen.

Jedenfalls waren wir angenehm überrascht und vielmals zu ängstlich gegenüber denen.

Gruß

Martin

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akkuflex
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#6 Beitrag von akkuflex » 2017-11-03 9:47:48

Ich war dieses Jahr auch positiv überrascht. die Polizei scheint entweder mehr Geld zu verdienen und sind nicht mehr auch Backschisch angewiesen oder man will die Touris nicht mehr verprellen.

Jedenfalls waren wir angenehm überrascht und vielmals zu ängstlich gegenüber denen.

Gruß

Martin

lumpi
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#7 Beitrag von lumpi » 2017-11-03 11:09:48

Die Zeiten der offenen Wegelagerei und flächendeckenden DAI-Kontrollen sind schon seit über 10 Jahren vorbei in UA.
Eine durchgreifende Polizeireform mit Entlassung nahezu ALLER Verkehrspolizisten hatte Wunder gewirkt.
Aber immer wieder schön zu lesen wie manche noch heute ihre Klischees über heldenhafte Reisen durchs wilde Ukrainistan weiterpflegen...

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maxd
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Ostukrainische Trickdiebe

#8 Beitrag von maxd » 2017-11-03 12:03:25

Naja, ich wurde letztes Jahr noch von jedem Polizisten nach einem Souvenir gefragt. Habe dann aber jeweils energisch darauf hingewiesen, dass das doch verboten sein – das reichte.

—max
Zuletzt geändert von maxd am 2017-11-04 13:37:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#9 Beitrag von lumpi » 2017-11-04 7:12:06

So ist es.
Seit den Tellermützen die Zähnchen gezogen wurden ist es nur noch folkloristische Bettelei, aber dazu gehören nunmal immer zwei.
Wie beim Füttern von Stadttauben: Niemand ist dazu gezwungen, aber manche glauben von dieser Unsitte nicht lassen zu können.

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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#10 Beitrag von ka el » 2017-11-08 20:04:30

Ich war zweimal in der Ukraine unterwegs, allerdings nur im Westen, Lemberg und dann noch zu einem Kloster etwas östlich und dann runter nach Rumänien. Keinerlei Probleme mit der Staatsmacht. Grenzübertritte absolut korrekt und zügig. Polizei zurückhaltend bis unsichtbar. Nur die Straßen waren ein Kapitel für sich.

Ich habe irgendwo auf Dorfplätzen oder an Schulen im Auto übernachtet. Meine Befürchtung, da nachts belästigt zu werden, hat sich zum Glück nie erfüllt.

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Commanderbenz
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#11 Beitrag von Commanderbenz » 2017-11-08 23:46:37

Ich habe auch keine schlechten Erfahrungen in der Ukraine gemacht. (August 2017).
Weder wurde ich irgendwo von der Polizei kontrolliert, noch hatte ich andere ungewöhnliche Situationen.
Lediglich einmal hat mich ein Auto im Überholverbot überholt und danach hat sich dann ein Polizeiauto in Bewegung gesetzt. Schien wohl eine lukrative Stelle gewesen zu sein. :angel:
[quote="peter"]
Wenn man die Verkehrsituation (im Iran) vor sich einschätzt und von der allerdümmsten Möglichkeit ausgeht, liegt man eigentlich immer richtig.[/quote]

Rastlos18280
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Re: Ostukrainische Trickdiebe

#12 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-11-19 13:43:57

Das nennt sich wohl Moscow Drop. Jemand vor Dir verliert sein Portmonaie, natürlich prall gefüllt, Du hebst es auf und willst es zurückgeben. Dann wird man flix des Diebstahl's beschuldigt und ein großer Mann in schwarzer Lederjacke hilft Dir dann Dein Geld zu zählen. War vor einigen Jahren in Kiew angesagt.
Noch nie gehört das die das auch vom Auto aus machen.

In der Ukraine mögen die keine Zähne mehr haben, dafür sind die Wölfe im russischen Kaukasus übergroß! Auf 200 km 10 Mal angehalten: Polizei, Polizei + Miliz, Miliz. Die letzte Miliz hat sich dann wirklich in Zeug gelegt und dann auch Geld von mir bekommen. Angehalten an 'nem Checkpoint mit gepanzertem Kamaz, und gleich absitzen und rein in die kleine Hütte. Nachdem man mich erst auf Russisch dann mit Hilfe von Google translate eines Verkehrsverstoßes beschuldigte. Nach ein wenig verhandeln waren wir dann von 500 USD bei 60 EUR. Ach ja, ein eingefahrener Polizist hatte dann die Verhandlung übernommen.
Danach ist einem natürlich jeder Polizist suspekt, die tragen ja alle die gleiche Uniform.
Noch eins, zeigt da nie einen britischen Führerschein, bei dem UK im blauen Eurokreis.denken die nämlich das man aus der, ihr ratet es schon, Ukraine kommt; nochmal Minuspunkte.

Immer frohe Fahrt, und laßt das Geld liegen ;-).

Rastlos

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