Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

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Muli1988
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Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#1 Beitrag von Muli1988 » 2017-07-09 22:46:16

Das war das erste mal, dass wir uns für dem Urlaub 5 Wochen genehmigt haben. Wir sind mit unserem TRM 2000 durch Schweden bis Umeå dann nordwestlich bis zu unserem Forumskollegen Micha und von dort dann noch innerhalb Schwedens über den Polarkreis nach Norwegen. Trotz des nicht idealen Wetters und nicht so guter Sicht war die Fahrt über die Berge doch beeindruckend. Die nördlichste Stadt in Norwegen war Bodø, in der Hoffnung die Sonne nicht untergehen zu sehen. Leider war es bewölkt. Nach einem Tag in Bodø wurde wieder 2 Tage Strecke in den Süden gemacht. Am zweiten Tag haben wir dann die E6, kurz vor Nordmannbukta verlassen in Richtung West auf die 76. Ab da war die Fahrt sehr entspannt. Man konnte nun ohne ständig vom Verkehr bedrängt zu werden auch mal gemütlich mit 50-60km/h bummeln. Wir wollten an diesem Tag nur noch auf der 17, bis Vennesund an den Hafen um dann am nächsten Morgen mit der Fähre überzusetzen. Die Gegend dort ist recht dünn besiedelt und nicht vom Tourismus überlaufen. Wahrscheinlich deshalb sahen wir auf unserer nun gerade 2 wöchigen Reise bereits den 3. Elche. Ein paar Kilometer nach dem wir in der Nähe von Brønnøysund auf die 17 in Richtung Süden abgebogen waren, fuhr ich um der schnelleren Fahrzeuge Willen möglichst rechts, damit das Überholen einfacher geht. Wir kamen dann auf einen frisch geteerten noch nicht markierten Straßenabschnitt mit einen geschotterten Bankett. Ich weiß nicht warum, aber ich kam mit dem Vorderrad auf das gut und fest aussehende Bankett.........
Und dann war es um uns geschehen. Der TRM ist sofort eingesunken weil das Bankett butterweich war. So hat es uns wie auf Schienen in den Graben gezogen. Einen Baum haben wir auf etwas mehr als 2 Meter Höhe leicht gestreift den nächsten auf 2 Meter Höhe abgebrochen und der dritte hat uns dann zum stehen gebracht, wobei wir ihn dabei entwurzelt haben. Der Baumstamm hat das Führerhaus auf der Beifahrerseite zwischen Stoßstange und A-Säule bis an den Beifahrersitz zusammengeschoben. Mir läuft der Aufprall wie in Zeitlupe vor meinem inneren Auge ab. Ich sehe noch wie sich die Verformung des Fahrerhauses in Richtung meiner Frau bewegte. Schrecklich! Vielleicht 3 Minuten vorher hat meine Frau ihre Beine ausgestreckt in den Fußraum des Mittelsitzes. Das war Bewahrung. Sie hat deshalb "nur" eine starke Quetschung am rechten Bein. Sie konnte ihr Bein frei bekommen und ich konnte sie bergen. Ich war nur ein wenig verspannt. Anscheinend war die Lenkarbeit so wild und anstrengend. So, nun war die Reise viel zu früh zu Ende.
Was wir dann von den Ersthelfern und anderen Norwegern gehört haben, hätten wir früher wissen müssen. Anscheinend passieren recht häufig solche Unfälle weil das Bankett nicht befestigt ist. Optisch sieht es breit und fest aus. Aber selbst wenn man darauf läuft, ist es eher weich und wenn man dann mit einem schweren Wohnmobil oder LKW drauf kommt dann ist man bereits eingesunken.
Ich habe für mich gelernt, mich nicht in Gefahr zu begeben um anderen Verkehrsteilnehmer das Überholen zu ermöglichen und vertraue keinem Straßenbankett.

Nun bin ich am überlegen was ich mit meinem TRM mache. Da ich den Baum nur mit der Fahrerkabine erwischt habe, würde ich es gerne austauschen, oder ich kaufe mir nochmal einen mit einem anderen Schäden und habe dann einen Ersatzteilträger.

Gruß von Lothar
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Wuiderer
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#2 Beitrag von Wuiderer » 2017-07-09 23:06:57

Hallo Lothar,
Maschinen kann man ersetzen, die Gesundheit und das Leben nicht... Ihr habt da echt einen guten Schutzengel gehabt...
Gruß Clemens

PS: ich hoffe du konntest deine Frau aus dem LKW retten, nicht bergen. Letzteres würde ich nämlich keinen wünschen....

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#3 Beitrag von bullyschmiede » 2017-07-10 0:10:15

hallo ihr beiden,
so was will keiner erleben,eure schutzengel(es müssen mehrere gewesen seien) haben ganze arbeit geleistet!
aber trotzdem find ich es gut,daß ihr davon berichtet,es sollte hinweis und hilfe für die anderen seien.
beste genesungswünsche aus thüringen
bullyschmiede

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Ulf H
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#4 Beitrag von Ulf H » 2017-07-10 0:19:26

... Danke für die Schreckensmeldung und den Warnhinweis ...

... gute Besserung allen Beteiligten ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Mathias-Peter
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#5 Beitrag von Mathias-Peter » 2017-07-10 2:03:03

Hallo Lothar,

"ein Gesunder hat 100 Wünsche,ein Kranker hat nur einen". Ich wünsche Dir und vor allem Deiner Frau, dass ihr beide noch 100 Wünsche habt.

Liebe Grüße
Mathias

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#6 Beitrag von Michaele532 » 2017-07-10 7:21:52

Was fuer eine Scheisse!
Aber gut, dass euch nix passiert ist, wenn man mal von der Verletzung absieht.

Micha
Hier mehr zu mir, Hanomag und dem Stammtisch:
https://hanomag.ce-mu.de/hano/michaele/hanomag_d/
Die Restauration von Hanne:
https://hanomag.ce-mu.de/hano/michaele/ ... resto.html

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#7 Beitrag von advi » 2017-07-10 9:02:45

Oje zum Glück ist nicht viel körperlich passiert. Wünsche gutes verheilen der seelischen Wunden
Frank

Unserer heißt Alladin und ist ein MAN LE220 mit ausgebautem Kühlkoffer

Ausbau siehe http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 35&t=55758

Wie viel Expeditionsmobil ist nötig - unsere kommende 3,5 to Lösung viewtopic.php?p=824020#p824020

Andy
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#8 Beitrag von Andy » 2017-07-10 9:04:33

Boah, was nen mist.

Aber wie die vorschreiber bereits geschrieben haben, Blech kann man ersetzen, Gesundheit nur bedingt.
Weiterhin alles gute.

Danke für den Hinweis.

Andy
Kein Zaster aber zwei .. äh nee jetzt drei .........ups jetzt vier Laster - bald wieder nur drei-- jetzt sind nur noch zwei -- nu doch wieder drei :) .... und auf einmal sind es zwei;)--arrgh jetzt wieder drei--und es sind jetzt nur noch zwei---

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#9 Beitrag von Bernhard_h » 2017-07-10 9:37:46

Hallo Lothar,

ich schliesse mich Ulf an, ich mache es genau so wie du und fahre auch immer rechts um das überholen zu erleichtern. Nach deinem dankenswerten Beitrag sehe ich das nun etwas differenzierter und werde da in Zukunft aufmerksammer sein. Vielen Dank für diesen nützlichen Beitrag und alles Gute für euch,

Bernhard

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#10 Beitrag von Buclarisa » 2017-07-10 9:52:32

Da habt Ihr 2 noch mal Glück gehabt.

Die Hütte vom TRM lässt sich ersetzen. Das Bild zeigt aber auch, das das riesige sau stabile LKW Monster, erschreckender Weise, das eben an gewissen Stellen nicht ist.

Bankette gilt per se immer als gefährlich, Ausnahme die Spuren weisen darauf hin das es fest ist.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#11 Beitrag von Anny » 2017-07-10 10:02:54

Auch von mir - Euch alles Gute
und herzlichen Dank für den wertvollen Warnhinweis, denn ich will 2018 zur Ostseeumrundung starten.

Gute Besserung, alles Liebe wünscht Euch
Astrid aus der Prignitz
Ich geh meine eigenen Wege, ein Ende ist nicht abzusehn. Eigene Wege sind schwer zu beschreiben, sie entstehen ja erst beim Gehn.
Heinz Rudolf Kunze

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#12 Beitrag von Ulf H » 2017-07-10 10:13:04

... klassischer Fall von "Rabatten er blöd" ... leider inzwischen ausgestorbenes dänisches Strassenschild, welches auf genau den unfallverursachenden Zustand hinweist ...

Gruss Ulf
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#13 Beitrag von siegerland » 2017-07-10 10:22:04

...musste erst mal googlen was das bedeutet

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yheesher
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#14 Beitrag von yheesher » 2017-07-10 11:10:55

Wow,

ein Glück das euch nicht passiert ist! Das scheint ja echt keine seltenheit zu sein!

Da läufts mir auch gleich wieder kalt den Rücken runter. Denn Sommer 2009 kurz vor Trondheim auf irgendeiner kleinen Straße ist mir genau das selbe passiert.
Ich schön platz gemacht, die Baknette sah top aus. Und schneller als wir gucken konnten lag der Bus im graben.
Gott sei Dank hatten wir keine Bäume im Weg und der Unterfahrschutz hat seinen Dienst mit Bavur ernst genommen, so dass wir mit einem Schrecken und etwas zerdelltem Blech davon kamen. Und uns der nächste Trecker zurück auf die Straße geholt hat.

Ich hoffe ihr erholt euch gut von Schreck und Schmerz und bekommt den Laster irgendwie gut zurück.

Alles Gute Johannes
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#15 Beitrag von seismo65 » 2017-07-10 15:29:48

Danke für den Hinweis! Wir sind demnächst zum ersten mal da oben. Könnte mir auch passiert sein. Werde ich drauf achten.

Euch alles Gute
Beste Grüße
seismo65
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Mark86
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#16 Beitrag von Mark86 » 2017-07-10 20:02:57

Aua, herzliches Beileid, hoffe es geht euch gut.
Das wünscht man keinem....
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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matthiasbut
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#17 Beitrag von matthiasbut » 2017-07-10 21:36:33

So ein Unfall ist immer blöd und ich wünsche es niemandem.

Hatte in Norwegen mehr Glück, wir landeten in einem Strassengraben der nicht tief war und keine Bäume hatte.

In Spanien letztes Jahr ist die Strasse seitlich abgerutscht und wir fuhren langsam nach rechts in den Graben.
Leider hatte es am Wiesenbord nicht nur Gras sondern darunter noch Felsen der uns die ganze Seite zerstörte.
Seither halten wir uns von den Strassenränder noch mehr fern.

InkedIMAG2752 (Copy)_LI.jpg
Nach der Reparatur ist der Vario wieder fast neuwertig
IMAG2972 (Copy).jpg
Wünsche allen unfallfreie Sommerferien.

Gruss
Matthias

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Muli1988
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#18 Beitrag von Muli1988 » 2017-07-10 21:37:06

Hallo Miteinander,

Danke für die Anteilnahme und die Genesungswünsche. Meiner Frau geht es langsam immer besser.
Als ich mir den Unfallort einen Tag später ansah, war ich selbst über die lange tiefe Spur im Bankett überrascht. Wir fuhren ca 60 km/h. Wahrscheinlich habe ich, statt stark zu bremsen, hauptsächlich versucht aus der Spur lenkender Weise wieder auf die Straße zu kommen. Ich vermute wir sind mit ca 50 km/h in den Graben gerauscht. Im Nachhinein machte ich mir viele Gedanken wie ich am besten hätten reagieren sollen. Nach meiner Theorie, die ich niemals mehr in der Praxis testen will, hätte mich eine sehr starke Bremsung eigentlich in Richtung Straße ziehen müssen. Hat da jemand von Euch schon Erfahrungen damit?

Gruß von Lothar

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matthiasbut
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#19 Beitrag von matthiasbut » 2017-07-10 21:46:24

Grüezi Lothar

Solche Gedanken hatte ich nach dem Unfall in Spanien auch, aber es ging alles so schnell und ich war auch mit lenken beschäftigt.
Beim Unfall in Norwegen war der Grund ein blockiertes Radlager. Obwohl ich stark bremst zog es uns nach rechts.
Das Glück war, dass es eine der wenigen neuen Strassen war die keinen tiefen Graben hatte.

Wünsche euch gute Erholung.
Wir fahren bald nach Norwegen und werden den Strassenrand im Auge behalten.

Gruss
Matthias

JoSuPa
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#20 Beitrag von JoSuPa » 2017-07-11 9:59:47

Keine eigene Erfahrung diesbezüglich, aber ich denke gleich wie Du: rein theoretisch hätte eine starke Bremsung dir geholfen wieder auf den festen boden zu kommen.
Das rad vorne links hätte ja so stark verzögert (auf dem festen grund) im vergleich zur rechten seite das es dir geholfen hätte nach links zu ziehen, aber eben reine Theorie. In der praxis kämme ja auch die Gewichtsverlagerung beim bremsen sowie der widerstand des rechten rad im Morast zu tragen.
Ich verstehe nicht wirklich warum ist nur das fahrerhaus so eingedrückt, die stosstange scheint noch i.o.
Die Baüme wachsen doch auch in Norwegen vom Boden Richtung Himmel
Aber Ihr hattet wirklich sehr viel Glück.
Vielleicht braucht es eben solche Erfahrungen um schlimmeres zu verhindern! Dies wäre also die positive seite von dem Unglück.
Gruss John

Mathias-Peter
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#21 Beitrag von Mathias-Peter » 2017-07-11 10:36:13

Schön, dass ich hier was lerne ohne eine eigene Erfahrung gemacht zu haben. Die Sache mit dem Bremsen halte ich für falsch. Beim Bremsen schiebt das Gewicht von hinten nach vorne. Und "diese Energie" sucht den Weg des geringsten Wiedrstandes. Ich kann mir vorstellen, wenn ich mit dem rechten Vorderrad rein in den Sumpf + bremsen = rechte Hinterrad auch rein in Sumpf. Und wenn beide rechten Räder schon davor im Sumpf? Keine Ahnung, will ich auch nicht unbedingt live erleben.

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MichaelW
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#22 Beitrag von MichaelW » 2017-07-11 10:45:01

Hallo,

mit Banketten ist es immer wieder dasselbe. Sieht man leider bei vielen Unfällen. Insbesondere LKW sinken direkt ein, wieder rauskommen während der Fahrt ist nicht möglich. Vielmehr passiert dann meist noch schlimmeres. Variante 1 ist das, was euch passiert ist: Der LKW rutscht nach rechts weiter ab und stürzt um oder prallt gegen dort vorhandene Hindernisse. Variante 2 ist die bei massivem Gegenlenken und dem Versuch, wieder auf die Straße zu gelangen: Das rechte Vorderrad schrammt an der tiefen Kante des Straßenbelags entlang. Kommt man drüber, hat man schon so weit die Räder eingeschlagen, dass es schnurstracks quer über die Straße nach links geht. Das endet entweder im linken Straßengraben oder in einem Umsturz bzw. Überschlag. Leider schon desöfteren gesehen. Es hilft in solch einem Fall einzig und allein Schadensbegrenzung durch starkes Abbremsen beim Verbleib im Bankett.

Gute Besserung und viel Erfolg bei der Reparatur.

Gruß,
Michael
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#23 Beitrag von Mathias-Peter » 2017-07-11 10:53:20

Wieder was dazugelernt. Danke Michael. Ich hoffe ja, dass ich das gelernte niemals brauche...

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#24 Beitrag von MichaelW » 2017-07-11 10:58:00

Hallo,
Die Sache mit dem Bremsen halte ich für falsch. Beim Bremsen schiebt das Gewicht von hinten nach vorne. Und "diese Energie" sucht den Weg des geringsten Wiedrstandes. Ich kann mir vorstellen, wenn ich mit dem rechten Vorderrad rein in den Sumpf + bremsen = rechte Hinterrad auch rein in Sumpf. Und wenn beide rechten Räder schon davor im Sumpf? Keine Ahnung, will ich auch nicht unbedingt live erleben.
Insbesondere bei einzelbereiften Fahrzeugen ist in dem Moment, wo dein vorderes Rad im Bankett ist, dein hinteres auch schon drin. Das Netz ist voller Bilder, wo du solche Unfälle betrachten kannst. Du erkennst dann oft ein Fahrzeug, quer auf der Straße auf der rechten Fahrzeugseite liegend, die Räder weit nach links eingeschlagen. Die Spuren zeigen durch's Bankett und anschließend auf der Straße zeigen, dass das Gegenlenken irgendwann den Erfolg hatte, dass das Fahrzeug zwar aus dem Bankett rauskam und die Räder Grip hatten. Den vom Fahrer gewünschten Erfolg bringt das aber leider nicht. Beim Bremsen kommst du zwar nicht mehr aus dem Bankett raus und brauchst danach meist Hilfe, dass dich einer rauszieht, der Schaden wird aber begrenzt bleiben (wenn du nicht während dem Bremsen noch ein Hindernis erwischt).
Vor mir ist mal auf einer Landstraße ein Bus, zum Glück bei recht langsamer Fahrt (vielleicht 40km/h, Straße ging auch noch bergauf) auf's Bankett gekommen, das war der einzige Fall, den ich kenne, wo Gegenlenken mal Erfolg hatte. Der brauchte aber die ganze Straße, um die Fuhre wieder auf Kurs zu bringen, zum Glück kam gerade kein Gegenverkehr. Dass das überhaupt geklappt hat, führe ich darauf zurück, dass das innere Hinterrad der Zwillingsbereifung noch nicht im Bankett war, das Bankett nicht ganz weich war und der Bus im Vergleich zu einem LKW einen recht langen Radstand hat.

Gruß,
Michael
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#25 Beitrag von Ulf H » 2017-07-11 11:16:24

... genau den Fall hatte ich mal mit einem PKW ... ausweichen, rechts ins Bankett, dann quer über die Strasse, nicht abfangen können und schlussendlich links auch noch in den Graben gesemmelt ... Überschlag gabs zum Glück keinen, aber bei Gegenverkehr hätte es sehr viel mehr Bruch gegeben ... so musste halt der eh schon zur Ausmusterung vorgesehene Karren etwas früher in die Presse ... im Graben drinbleiben und bremsen widerspricht halt dem, was man instinktiv tun will, nämlich schnellstmöglich auf die richtige Spur zurück kommen ...

... mitm Laster lieber ab und zu anhalten und die nachfolgenden Fahrzeuge vorbei lassen ... man ist ja im Urlaub und nicht auf der Flucht ...

Gruss Ulf
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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#26 Beitrag von mirkochen » 2017-07-11 12:48:49

Hallo Lothar,

ersteinmal die besten Genesungswünsche an deine Frau. Schön, dass dieser Unfall relativ glimpflich abgegangen ist. Wie böse Aufprallunfälle ausgehen können, kann jeder ja täglich in der Presse nachlesen. Daher noch einmal gut Glück gehabt.

Nun zu dir: Mach dir keinen Kopf über hätte, wenn und aber. Bringt dir in diesem Fall im Nachhinein gar nichts, zu wissen, was du hättest anders machen können. Das Bankett hat nachgegeben, vielleicht hätte man dieses nicht befahren sollen. Ok, das kann dir in Deutschland genau so passieren. Auch nicht alle Bankette in Deutschland sind ausreichend fest und befahrbar. Manchmal gibt es auch hier ja schon die passenden Schilder am Fahrbahnrand. Das aber eher selten.
Ob nun Bremsen oder versuchen brutal links rauszulenken, ist auch hier eine Abwägungsfrage, die man doch eher situativ entscheidet. Mal ist im Graben zu bleiben (mit allen negativen Folgen) besser, wie schon beschrieben, als mit Macht auf die Straße zurückzukommen und dann richtig abzuräumen (Gegenverkehr, Überschlag, Abhang auf der anderen Seite, usw.).

Also Kopf hoch und weiterhin gute Besserung.

Grüße
Mirko

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#27 Beitrag von CharlieOnTour » 2017-07-11 12:59:42

Mir ist im Winter mitten auf der Landstraße im Wald bei Schneechaos und Dunkelheit ein Auto entgegen gekommen.
Der ist komplett in der Mitte gefahren, so dass ich nach rechts ausweichen musste. Ging natürlich ebenfalls ins Bankett.
Instinktiv habe ich voll nach links gelenkt und bin auch heraus gekommen, dann aber ab nach links geschossen, nach rechts gelenkt und wieder das Heck ausgebrochen etc.

Nach einigem Gekurbel stand ich wieder auf meiner Fahrspur allein im Wald. Rund herum Schnee.
Der andere Depp ist natürlich weitergefahren.
Mit ordentlich Adrenalin im Körper ging es dann in Schleichfahrt nach Hause.

Ich war mit einem kurzen G-Modell unterwegs. Die Kürze begünstigt natürlich das nervöse übersteuern massiv. Aber mit dem LKW möchte man nicht in solch eine Situation kommen.

Zum Glück gab es keine Schwerverletzten bei euch. Den Laster kann man schon irgendwie ersetzen.

Viele Grüße
Chris
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#28 Beitrag von Der gesetzlose Saarländer » 2017-07-11 13:03:20

Hallo,

auch ich hab schon Erfahrungen sammeln können. Ich hab 2002 in Island versucht den tieferen Schlaglöchern auszuweichen, es ging zisch Kilometer gut. An einer Stelle wurde aber ein neues Rohr eingebuddelt, dort war das Bankett nicht so stabil wie vorher. Aber nochmal Glück gehabt knapp vor dem Umkippen hatte der Hano durch starkes Bremsen gehalten.

Siehe Montag 26.08.02 http://www.trollmobil.de/Fotos/Island02 ... seite2.htm

Denis
Fahre lieber langsam und individuell als dumm und schnell!

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#29 Beitrag von Donnerlaster » 2017-07-11 13:26:31

Ich hab mir mittlerweile abgewöhnt, den PKW's Platz zu machen, zumindest in den östlichen Ländern.
Zum großen Teil fahren die Autos so dicht an uns vorbei und scheren so knapp ein, dass ich mir den Platz rechts lasse,
um in brenzligen Situationen noch ausweichen zu können.
LKW's mach ich selbstverständlich noch immer Platz zum Überholen.
Zuletzt geändert von Donnerlaster am 2017-07-12 6:26:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Skandinavienreise nicht mal zu Hälfte geschafft

#30 Beitrag von lunschi » 2017-07-11 20:33:12

...sowas hatten wir vor ein paar Jahren hier in der Nähe - ein Lastzug (mit 2-Achs-Anhänger!) geriet bei Nässe auf kurviger Landstrasse in einem Waldstück rechts von der Strasse ab, dann nach links eingeschlagen und zum Schluss die große Halse. Der komplette Lastzug endete dann entgegen der alten Fahrtrichtung links im Wald; die Zugmaschine hatte sich um eine fast meterdicke Buche gewickelt, der Anhänger hing umgekippt noch hinten dran. Man muss noch dazu sagen dass der Gute bei starkem Regen mit fast 90 km/h auf dem kurvigen Stück unterwegs war wo zu der Zeit noch eine 70er Beschränkung galt. Der Fahrer war bis auf ein paar Prellungen unverletzt und wurde per Steckleiter aus dem in etwa 3 m Höhe über dem Erdboden hängenden Fahrerhaus befreit.

Gegenlenken ist fast immer verkehrt aber man machts trotzdem instinktiv...

Gruss
Kai
Kaputt ist wenn man aufhört zu reparieren.

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