Island: freies Stehen jetzt verboten?

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akkuflex
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#31 Beitrag von akkuflex » 2016-07-10 11:08:37

was ist da etz das problem?
Ob der sein auto wäscht oder seinen hintern? Ich hab die Islander nicht so verklemmt wie Aerikaner im gedächtniss. Die können das schon ab.

Gruß

Martin

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LutzB
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#32 Beitrag von LutzB » 2016-07-10 12:10:11

akkuflex hat geschrieben:hab die Islander nicht so verklemmt wie Aerikaner im gedächtniss. Die können das schon ab.
Was?
In der Dusche im Schwimmbad - ja. Ist ja schön nach Geschlecht getrennt. Ansonsten gehen die nicht mal nackig ins Dampfbad oder die Sauna.

Lutz
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Wilmaaa
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#33 Beitrag von Wilmaaa » 2016-07-10 13:21:19

Das hat nix mit Verklemmtheit zu tun, finde ich. Solche Eskapaden müssen einfach nicht sein, selbst wenn man sich im Gastland noch so "zuhause" fühlt.
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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#34 Beitrag von CharlieOnTour » 2016-07-10 22:42:18

Woher wissen sie, dass es Touristen waren? Von einer Festnahme oder ähnlichem steht dort nichts.

Ansonsten sehr ich diese rechte Propaganda der Webseite recht gelassen.

Gruß
Chris
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#35 Beitrag von Wilmaaa » 2016-07-19 16:40:24

Scheinbar gab es die (zumindest gefühlte) Notwendigkeit, neue Schilder zu kreieren:
http://www.ruv.is/frett/ornamadurinn-se ... da-um-land
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#36 Beitrag von seppr » 2016-07-20 21:41:22

Solche Schilder braucht man schon, wenn man so eine Sprache hat.

Die der Normaldeutsche einfach nicht versteht.

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Wilmaaa
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#37 Beitrag von Wilmaaa » 2016-07-21 6:04:31

:wack:
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#38 Beitrag von Variofahrer » 2016-07-22 15:54:20

Das mit dem Verbot des freien Stehens wird nach meiner bisherigen Erfahrung hier auf Islanddoch nicht so eng gesehen, wie ich zunächst befürchtet hatte. Bin zwar mehrmals irgendwie misstrauisch beäugt, aber immer in Ruhe gelassen worden. Auf die Minicamper (ohne Klo) wird mancherorts hingegen schon sehr geachtet. Die werden mancherorts auch noch spät abends von den Anwohnern bzw. Landwirten vertrieben. Selbst erlebt.

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Der gesetzlose Saarländer
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#39 Beitrag von Der gesetzlose Saarländer » 2016-07-22 17:10:21

Fahre lieber langsam und individuell als dumm und schnell!

schneemann
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#40 Beitrag von schneemann » 2016-07-22 17:51:12

Ja gut, aber wenn man den Artikel liest, erfährt man doch, dass die Camper offenbar davon ausgehen konnten, dass das Haus unbewohnt war und für sie wohl einen willkommenen Wetterschutz darstellte.

Ich war mal mit dem Rucksack auf Neukaledonien unterwegs. Lt. (altem) Reiseführer gab es in einem Dorf eine kleine Jugendherberge. Unter der angegebenen Adresse stand tatsächlich ein kleines Häuschen, aber es gab keine Beschilderung oder sowas. Egal, ich bin da rein, es war zwar kein Mensch im Haus, aber es machte einen bewohnten Eindruck. Also habe ich mir schonmal was gekocht und mich häuslich nieder gelassen, bis mir das schließlich doch komisch vorkam. Ich bin mal ein wenig in der Nachbarschaft rumgegangen und habe einen Mann getroffen. Den habe ich nach der JH gefragt und er sagte, die habe es früher mal da gegeben. Heute sei das ein Privathaus.

Au weia! Ich habe still meine Sachen wieder aus dem Haus geholt und bin abgezogen.

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Tomduly
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#41 Beitrag von Tomduly » 2016-07-22 19:08:50

Moin!

Abgesehen davon, dass sich bestimmte Verhaltensweisen als Tourist/Gast einfach nicht gehören - bei Icelandreview bzw. auch bei RÚV habe ich zunehmend den Eindruck, dass es sich um nationalistisch eingefärbte Hetzmedien handelt...
Man sollte deren Berichte nicht überbewerten.
Die Isländer sind ein hochentwickeltes selbstbewusstes Völkchen, dem ich es durchaus zutraue, mit den Randerscheinungen des Tourismus klarzukommen und nicht nur zu lamentieren.
Oder will man nur die Kaufkraft der Touristen, die Touris sollen aber bitteschön ansonsten möglichst unsichtbar bleiben?
2015 hatte Island um die 1,2 Mio. Besucher, 2014 betrugen die Einnahmen Islands aus Travel lt. EU-Statistik 1.028 Mio. Euro, also über eine Milliarde - nicht schlecht für ein Land mit 320.000 Einwohner. Insofern kann ich das Gejammere nicht ganz nachvollziehen. Tourismus ohne Nebenwirkungen gibt es nicht. Und bei einer Million Besuchern, die eine Milliarde ins Land schaufeln, kann man auch ein paar, die über die Stränge schlagen, ertragen.

Grüsse

Tom

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SvenS
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#42 Beitrag von SvenS » 2016-07-23 15:41:47

Abgesehen davon, dass sich bestimmte Verhaltensweisen als Tourist/Gast einfach nicht gehören - bei Icelandreview bzw. auch bei RÚV habe ich zunehmend den Eindruck, dass es sich um nationalistisch eingefärbte Hetzmedien handelt...
Man sollte deren Berichte nicht überbewerten.
Dem widerspreche ich deutlich. In den beiden Medien taucht nur sie Spitze des Eisbergs auf. Was wir hier derzeit tagtäglich erleben ist einfach nur bedrückend. Es ist nicht nur die Zahl der Touristen mit allen Folgeerscheinungen gestiegen, sondern es kommt verstärkt eine Klientel nach Island denen jegliche Regeln und Anstand des Gastlandes egal sind. Die gab es zwar früher auch vereinzelt, aber das waren Einzelfälle die das Land weitestgehend verkraften konnte.

Im Bændablaðið (Bauernblatt), eine Zeitung die hier jeder bekommt der auf dem Land lebt, steht in der neusten Ausgabe ein Artikel darüber dass das Übernachten in Wohnmobilen, Campern, Wohnwagen und Zeltanhängern außerhalb von Campingplätzen nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung des Landeigentümers erlaubt ist und man als Landeigentümer berechtigt ist Geld zu kassieren.
Der Artikel wird dazu führen, dass mehr Landbewohner für das Thema sensibilisiert werden.

Wir selbst hatten das Problem noch nicht, wir konnten die Tage nur ein asiatisches Paar das die Orientierung verloren hatte gerade noch davon abhalten den Serviceweg zu unserer Klärgrube zu befahren.

Ich habe mit unserem Womo früher auch viel frei in Island übernachtet und bedauere dass dieses nur noch sehr eingeschränkt möglich ist, ich sehe aber die massiven Probleme die sich hier momentan auftun.
Wir vermieten ja selber Womos und Camper in Island und wir teilen unseren Kunden mit, bitte nicht ungefragt wild zu übernachten.
Es gibt aber leider eine Vielzahl von Kunden die ihren Camper über anonyme Buchungsportale buchen und sich nicht über die Gegebenheiten im Land informieren oder gar bei einer Camperfirma buchen die Ihre Kunden auffordert doch einfach wild zu campen und die Einrichtungen von Hotels und Gästehäusern ungefragt zu nutzen. Laut deren Internetseite sind Feldprodukte und Flüsse und Seen Allgemeingut und jeder darf sich nehmen was er will :wack: .
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Tomduly
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#43 Beitrag von Tomduly » 2016-07-23 21:12:08

Moin,
SvenS hat geschrieben:oder gar bei einer Camperfirma buchen die Ihre Kunden auffordert doch einfach wild zu campen und die Einrichtungen von Hotels und Gästehäusern ungefragt zu nutzen. Laut deren Internetseite sind Feldprodukte und Flüsse und Seen Allgemeingut und jeder darf sich nehmen was er will
wenn Du auf "Kuku Campers" anspielst - auf deren Internetseite finde ich aktuell keine derartigen Hinweise, sie weisen zwar auf die WCs an Tankstellen und in Shops, Schwimmbädern etc. hin, aber das ist doch legitim. Und es wird explizit drauf hingewiesen, dass man nicht (mehr) frei übernachten darf, sondern auf Campgrounds gehen muss... Und die Gründer/Inhaber von KKC scheinen mir sehr isländische Jungs zu sein. Offenbar mischen sie die traditionellen isländischen Tourismusanbieter etwas auf und machen sich unbeliebt dadurch.

Jeder Tourismus hat seine negativen Begleiterscheinungen, gegen die ich auch durchaus robust vorgehen würde. Ich kenne die Problematik: ich wohne auf der Schwäb. Alb - seit jeher ein Naherholungsgebiet für "die Stuttgarter". Nicht ganz ohne Grund wird dieses Klientel vom gemeinen Älbler als "Luftschnäpper, Heckabronzer ond Waldrandscheisser" bezeichnet - seit Jahrzehnten. Wer's nicht glaubt, kann sich bei unserer nächsten "Markungsputzete" gerne persönlich davon überzeugen, was so alles rund um Wanderparkplätze und entlang Wanderwegen fallengelassen wird...

So ganz kann ich die Aufgeregtheit der Isländischen Medien noch immer nicht verstehen - vor allem, weil sie die Schuldigen pauschal bei den Touristen suchen. Das nützt aber nichts: sobald der Mensch in Massen auftritt, wird er zum Tier ohne jeden Anstand, ist leider überall so. Tourismus dürfte für Island allerdings der Wirtschaftszweig mit den besten Zukunftschancen sein, vor allem, was Beschäftigung und Wohlstand für die eigene Bevölkerung betrifft. Walfang, Aluminiumverhüttung und dadurch bedingter hemmungsloser Staudammbau in unberührter Natur (was ein Gegensatz zur Fahrspur-im-Gelände-Phobie...) sind dagegen sichere Methoden, sich langfristig ins Abseits und die Bedeutungslosigkeit zu manövrieren.

Whale-Watching und (gelenkter) Tourismus dagegen dürften nachhaltiger sein. Was aber derzeit in diversen isländischen Medien läuft ist nicht mehr als "Touristen: wascht uns den Pelz, aber macht uns nicht nass".

Grüsse

Tom

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#44 Beitrag von SvenS » 2016-07-24 0:04:01

wenn Du auf "Kuku Campers" anspielst - auf deren Internetseite finde ich aktuell keine derartigen Hinweise,
Kúkú hat die entsprechenden Texte jetzt nach massiven Protesten gelöscht bzw. abgeändert. Allerdings haben viele ihrer Kunden diese Texte gelesen und sich leider dementsprechend verhalten.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Thomasito
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#45 Beitrag von Thomasito » 2016-07-26 14:47:46

Die Geister die ich rief...

In meinen Augen macht die Insel da eine gänzlich bekannte Entwicklung durch, wie sie zahllose Länder in früherer Zeit schon erfahren haben.
Die Zeiten des mini-klein Tourismus, wo der anspruchslose Bildungsbürger aus Zentraleuropa, oftmals Schulmeister oder gar Geologe, mit seinem Leinenzelt im Gepäck, die wenigen öffentlichen Verkehrsmittel nutzend, über eine teilweise unasphaltierte Ringstrasse tingelte sind vorbei. Diese am Land und der Kultur höchst interessierten und entsprechen vorbereiteten Gäste waren anspruchslos, akzeptierten minimale Infrastruktur, mussten für Museumsbesuche noch nebenan klingeln, weil die Besucherzahl nur ein ehrenamtliche Beschäftigung zuließ, wickelten sich abends bei der Lektüre isländischer Sagas in Ihre Schlafsäcke und waren daher, auch Ihrer geringen Anzahl geschuldet, praktisch unvorhanden.
Nur spülen solche "Erscheinungen" wenig Kohle in die Kasse und hier kann noch nicht von einer Tourismusindustrie gesprochen werden, auch wenn einige Isländer im Sommer nebenbei schon Gästehäuser betrieben und die Zufahrtswege zu den großen Wasserfällen geschottert waren und es am Busterminal Postkarten zu kaufen gab.
Nur wer nicht ewig Fischer bleiben will, der muss die Wertschöpfung anderer Branchen erhöhen und dem Gast auch etwas bieten. Der Zahlende soll schließlich anständig anreisen, bekommt einen großen Flughafen gebaut, soll sich binnen weniger Stunden von Ort zu Ort bewegen, bekommt also Brücken, Tunnels, Busse, Mietwagen und breiten Asphalt. Er kann jetzt nachmittags im Angesicht der großen Naturschauspiele in geschlossen und befestigten Gebäuden Kaffee und Kuchen bekommen und zahlt selbstverständlich auch überall Eintritt. Er übernachtet neuerdings ebenfalls standesgemäß im Hotel und benötigt Latte-Macchiato, Lattenrost und Ledercouch, Daunenbetten, Duschkabinen und Dinner, Service, Sanitär und Satellitenfernsehen, Neben den Aktivtouristen, die durch die Nationalparks geführt werden, raften, tauchen, reiten, scooten, superjeepen, climben und andere Tagesangebote nutzen, birgt diese Klientel mehr Potential. Nun fühlen sich von der Insel auch weniger mobile Gäste angezogen, die aufgrund Ihres Alters oder Ihrer Kultur für körperliche Beanspruchung nicht zur Verfügung stehen. Der nächste Schritt sind Wellnesstempel, große Souvenirshops, Vergnügungsparks, Golfplätze, Kreuzfahrthäfen, Restaurants aller Klassen und Kulturen und mich würde es nicht wundern, wenn es in Zukunft sogar Outletsstores für Aluminiumware geben würde, weil die Welt denkt das wäre billig in Island.
Island ist "inn" , Island ist etabliert und schon lange kein exotisches Reiseziel mehr. Ich gehe davon aus, das ist den Isländern durchaus bewusst und der damit verbundene Wohlstand ist beabsichtigt. Die Auswirkungen auf die Natur wird zumindest von den Nutznießern geduldet und akzeptiert. Dieses Land muss nun selbst die kontroverse Diskussion führen, inwieweit sie anderen Ländern wie beispielsweise Italien oder Österreich folgen wollen.
Die einen haben jetzt Standburgen, wo Mitte des letzten Jahrhunderts noch arme Adriafischer wohnten. Die anderen haben jetzt an jedem Hang einen Skilift, auf jedem Sattel eine Berghütte und in jedem Tal eine Autobahn.
Der Großvater aus Catholica konnte im Sommer vielleicht nebenher noch eine Eisdiele betrieben, während sein Enkel inzwischen einen Ferienwohnungskomplex besitzt und natürlich Ferrari fährt.
Auch bewirkt der Betrieb einer Tiroler-Alm weitaus weniger Einkünfte als die Anteile an einem Wintersportzentrum, die vertraglich manifestiert, durch die Nutzungsrechte der Konzerne am eigenen Grund und Boden entstehen.
Dieses Konzept des Wachstums und des Fortschritts nutzen nun auch die Isländer. Nicht die paar Jeepfahrer von der Norröna und auch nicht die paar Ringstraßenradler und Lagarvegurwanderer bringen es. Man will richtig ins Geschäft kommen, seinen Anteil an der Kaufkraft des Welttouristen, den entstehenden Wohlstand und Überschuss auf dem ganzen Erdball abschöpfen. Das ist eine Perspektive, das sind Arbeitsplätze, das bedeutet nachhaltige Investition und eine blühende verheißungsvolle Zukunft.

Nur dass Touristen, und verhalten sich sich auch noch so vorbildlich, im Land keine Spuren hinterlassen, bleibt eine Illusion. Und wenn man mehr von denen ins Land holt, um mehr Bilanz zu erzeugen, dann sind eben auch mehr Ar...löcher dabei. Dieser Umstand sollte auch auf der Insel bekannt sein und wenn nicht, dann wird er es eben. Viele Gäste fühlen sich auch wegen ihrer schieren Präsenz auch nicht so schuldig wie das einige Isländer vielleicht gerne hätten. Mir ist jedoch der Sachverhalt mit der Schuld, auch gänzlich losgelöst von jeder begangenen Sünde, bestens vertraut. Schließlich bin ich katholisch und genieße hier einen Kulturvorteil, während die Einheimischen noch teilweise an Naturreligionen festhalten. Mehr und mehr trifft man Gäste aus Ländern an, für die eine Urlaubsreise noch als neuzeitliches Privileg gilt. Wer es sich hier leisten kann, sich frei zu nehmen und nur zum Spaß in ein anderes Land zu fahren, der hält eben zurecht etwas auf sich und lässt es an der nötigen und von den "alten Touristen" gewohnten Reflektiertheit fehlen. Hier überwiegen Gelegenheit und ein gewisser Erlebnisanspruch, der in deren Verständnis mit der bezahlten Summe gerechtfertigt erscheint. Dem halten solche Kleinigkeiten, wie Absperrungen oder Fahrverbote für Einöden nicht wirklich stand. Umweltschutz benötigt mehrere Generationen Wohlstand um sich gesellschaftlich zu etablieren. Wer zuhause quasi totalitär regiert wird, tut sich vielleicht auch etwas schwerer mit Gesetzen, die nicht uniformiert und nicht bewaffnet durchgesetzt werden.

Selbstverständlich finden sich dann in der Presse gewisse Beiträge, wobei erwähnt sei, dass auch in Island die Ar...löcher bessere Chancen haben in die Zeitung zu kommen als andere.
Die Reaktionen des Landes sind auch irgendwie nachvollziehbar und nicht überraschend. Klar braucht es Verbote, wenn es Leute gibt, die im Hochland einfach überall herum heizen und den Boden umzackern. Klar findet das ins Netz wenn einem das Grundstück zugesch...en wird. Selbstverständlich ist ein Landwirt genervt, wenn auf seinem Zufahrtsweg ein Ausländer mit seinem "Ultimate Behemoth" Monster die einzige Zufahrt zu seiner Schafsheide blockiert, weil der Tourist die Campingplatzgebühr sparen will. Viel mehr passiert da oben im Nordatlantik ja auch nicht. So kommt jede Nation zu ihrer Titelseite.
Daher ist jetzt das "Freie Stehen" verboten und ein Verbot ist schließlich ein Verbot und keine Diskussionsgrundlage. Das wissen am besten die Deutschen.
"I think germans know more about islandic laws than icelanders do themselves", sagte mir mal ein Isländer. Und "it is good you germans worry about our nature, because most icelanders do not ".
Nun ja, offensichtlich nicht ganz, denn inzwischen treffen die Wikinger doch vermehrt selbst nötige und überfällige Maßnahmen und ich fürchte das hat am Ende wenig Einfluss auf die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr.
Die paar ausbleibenden, frustrierten "Allrad-LKWs" die sich ihrer Rückzugsmöglichkeiten beraubt sehen und nicht bereit sind den Tollfoss mit mehreren Reisebusen zu teilen, werden im nächsten Jahr nicht verhindern, dass die Umsatz-Milliarde weiter geknackt bleibt und die isländische Tourismusindustrie weiter wächst.

Dabei sorgen auch die Isländer selbst im Ausland für Schlagzeilen. Befanden sich nicht zur Zeit der Fusball-EM 2016 rund 10 % der Landesbevölkerung auf französischem Boden? Ich bezweifle, dass sich ein derart hoher Anteil der deutschen Bevölkerung 1916 zur Schlacht an der Somme in Frankreich befand. Wenn sich also jemand über den Environmental-Footprint durch extensiven "Massen-Erlebnistourismus" beklagen kann, dann sind das die Franzosen. Dort sind die Umgrabungen der ungebetenen Eindringlinge, die sich daneben benahmen und lokale Gepflogenheiten missachteten, auch noch nach 100 Jahren sichtbar. In Island verschwinden die Spuren schneller, spätestens beim nächsten statistisch alle 5 Jahre anstehenden Vulkanausbruch oder beim nächsten umgesetzten Staudammprojekt.

Ich selbst hatte mehrere schöne und einsame Urlaube auf der Insel und ich fahre, sofern irgendwie möglich, stets Campingplätze an. In 95% aller Fälle waren wir da ohnehin die einzigen Gäste und bezahlten die niedrigen Gebühren gerne. Dazu hat man garantiert Ruhe und muss sich nicht mit einem genervten Landbesitzer auseinandersetzen, der einen zurecht loshaben will. Dennoch bin ich mir sehr sicher, wenn mitten im Hochland, nach mehreren Stunden Juckel-Fahrt, irgendwo im letzten Eck, außerhalb von Nationalparks, weg von Attraktionen, wo nachweislich für mehrere Tage kein Auto vorbeifährt, außerhalb der Urlaubssaison, am Ende noch bei Mistwetter, ein Allrad-LKW steht und keinen Dreck macht und keinen Schaden anrichtet und morgen wieder weg ist. Dann kratzt das nach wie vor niemanden. Daher sehe ich das sehr gelassen und freue mich auf weitere Besuche in Island.

Grüße

Thomas

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#46 Beitrag von Landei » 2016-07-26 22:56:35

Lieber Thomas,
ganz herzlichen Dank für dein linguistisches Florett. Inhaltlich stimme ich dir vollumfänglich zu. Ich habe heute den ganzen Tag an "die Geister, die ich rief" gedacht und lese jetzt genau den Beitrag dazu!
Ich freue mich auf weitere Beiträge :unwuerdig:

Ganz liebe Grüße

Jochen (ein krimineller in the middle of nowhere auf der alten Sprengi Piste übernachtender)
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#47 Beitrag von LutzB » 2016-07-27 10:31:21

Landei hat geschrieben:ganz herzlichen Dank für dein linguistisches Florett.
Stimmt. Erst dachte ich, ich hätte einen Artikel aus "die Zeit" aufgeschlagen*.

Lutz

*der Länge wegen
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#48 Beitrag von SvenS » 2016-07-27 13:49:14

In nachfolgendem Punkt muss ich widersprechen:
Der Zahlende soll schließlich anständig anreisen, bekommt einen großen Flughafen gebaut, soll sich binnen weniger Stunden von Ort zu Ort bewegen, bekommt also Brücken, Tunnels, Busse, Mietwagen und breiten Asphalt.
Der Ausbau der Straßen und Tunnel erfolgt nicht für die Touristen sondern für die Einheimischen. Gerade die Tunnel sind touristisch gesehen kontraproduktiv, denn sie schneiden vorher aus touristischer Sicht lohnenswerte Strecken ab und im Tunnel hat man keine schöne Aussicht.
Aber diese Tunnel verkürzen die Wege und sorgen dafür, dass man auch außerhalb des Sommers problemlos mit dem Fahrzeug z.B. in den nächsten Ort kommt, Waren geliefert werden können und Patienten im Notfall schnell in das nächste Krankenhaus gebracht werden können. Wer schon einmal länger im Winter auf Island war weiß wovon ich spreche.

Ich persönlich wünsche mir z.B. einen Tunnel unter der Hellisheiði, so schön es auch im Sommer ist dort rüber zu fahren, im Winter ist es oft die Hölle. Und manche Pässe sind im Winter kaum oder überhaupt nicht passierbar.

Und auch der Straßenausbau und die neuen kürzeren Trassen sind für die Einheimischen.

Und Du schreibst das Spuren in Island nach 5 Jahren verschwinden, das ist leider nicht der Fall. Fahrspuren bleiben oft für Jahrzehnte als Narben in der Vegetation sichtbar, manchmal verursachen Sie auch Erosion.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#49 Beitrag von Uwe » 2016-07-27 16:38:28

Schade, wenn auch verständlich ist dabei nur, dass nach dem Tunnelbau die interessantesten der alten Strecken dem Verfall überlassen werden
Sa construction rustique permet de le confier aux mains les plus inexpertes.
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#50 Beitrag von Der gesetzlose Saarländer » 2016-07-28 8:23:49

Hier nochmal gut erklärt: http://icelandreview.com/de/news/2016/0 ... ntuermchen

Ob die kreisrunden Reifenspuren ausschließlich von Touri´s stammen?

Denis
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#51 Beitrag von Tomduly » 2016-07-28 11:12:49

Moin!

Künftig wird man Island als Tourist nur noch im Heissluftballon bereisen dürfen:

Nach dem freien Stehen, wird demnächst auch das freie Gehen verboten:

"Offraod begibt man sich auch als Fussgänger, wenn man die Strasse verlässt und auf dem Weg zu einem Felsbrocken Fussspuren hinterlässt. Diese Spuren bleiben jahrelang sichtbar, denn weder Wind noch Regen sind in der Lage, Geröll, Sand und Steine zu verwischen."

Und Steinmännchen(weiter)bau ist für Touristen ab sofort auch tabu:

"Die steinvörður haben in Island eine lange und alte Tradition - sie halfen Reisenden, ihren Weg im Hochland zu finden (...) Touristentürmchen haben keine Daseinsberechtigung. Sie sind Ausdruck von persönlichem "Ich war hier"-Erleben und gehören nicht in die unberührte Landschaft. Bitte lassen Sie Steine, wo sie sind."

(Quelle: nationales Anti-Touristen-Sprachrohr icelandreview.com)

Ich glaub auf Dauer sind die von Vulkanen ausgestoßenen Gase nicht besonders gesund fürs Gemüt der nordatlantischen Insulaner...

Grüsse

Tom

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#52 Beitrag von Puffi » 2016-07-28 11:17:05

:wack:

Gruß Puffi
Zuletzt geändert von Puffi am 2016-07-28 17:18:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#53 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2016-07-28 12:25:20

Touriballung wie im Schwarzwald in Tittisee :ohmy:


Wie eine Genehmigung zum Gelddrucken
Ein neuer Geschäftszweig:

Dixi Aufsteller
:ninja:
Oder KAT mit Toilettenaufbau; SoKFZ Wandertoilette
Verdinstmöglichkeiten:unbegrenzt
Wer schnell ist hat im Moment an verschiedenen Orten das Monopol.....
Klaus :ninja:

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LutzB
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#54 Beitrag von LutzB » 2016-07-28 13:04:51

Puffi hat geschrieben:Anbei Beispiele :(
Deine Probleme möchte ich haben. Fotos der absoluten Touristen-Highlights als Beispiel zu nehmen halte ich für polemisch.
Und nicht vergessen - wir alle sind dort auch nur als Touristen unterwegs und könnten mit auf den Bildern sein.

Lutz
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#55 Beitrag von SvenS » 2016-07-28 13:34:41

Ich finde die Fotos auch unpassend, solch Bilder konnten schon vor vielen Jahren gemacht werden. Nur das Geysir-Foto ist halbwegs geeignet.
Touristengruppen gab es auch in den 60er Jahren schon und Landmannalaugar war auch schon vor 20 Jahren eine Zeltstadt im Sommer.

Und der Artikel in der Iceland-Review soll einfach nur Reisende daran erinnern sich an die Regeln zu halten.

Und jetzt genieße ich weiter die schöne Aussicht aus meinem Bürofenster auf die isländische Landschaft, gestern war es noch 22°C warm, heute sind es 15°C und es weht ein kalter Wind. Dabei steht uns das lange Wochenende bevor, der Reiseverkehr der Isländer hat schon stark zugenommen und zahlreiche Firmen haben seid gestern oder heute für ein sehr langes Wochenende geschlossen.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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seppr
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#56 Beitrag von seppr » 2016-07-28 14:33:52

Den letzten Kommentar von Lutz kann ich nicht verstehen, Da braucht es Erklärung.

Bild 1 ist Touristenhighlight, stimmt.
Aber die anderen?
Bild 3 Grashügel. Gibt es da nur einen auf der Insel?

Und die Probleme, die Du auch haben willst? Welche Probleme meinst Du?
Kann es sein, dass Ihr Euch privat kennt und unbedarfte Leser die Anspielungen zwischen den Zeilen nicht verstehen?

Sepp

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Tomduly
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#57 Beitrag von Tomduly » 2016-07-28 15:17:59

Moin!
seppr hat geschrieben:Und die Probleme, die Du auch haben willst? Welche Probleme meinst Du?
Wenn man in Grüppchen zusammenstehende Touris, die mit ihren Fotoapparaten um sich schießen, schon als Belastung sieht, wie weit sollte man den Tourismus drosseln, um ihn akzeptieren zu können?

Meine intensivste Erfahrung waren 1995 fünf Wochen Island mit Fahrrad und Zelt. Aus dieser Zeit habe ich viele Eindrücke mitgenommen. Auch den, dass viele Einheimische sich nicht die Bohne für ihre Naturwunder interessierten. An der Theke einer Tankstelle entspann sich damals z.B. dieser kurze Dialog mit der Kassiererin: ich: Ihr habt da einen spektakulären Wasserfall hier in der Nähe. Sie: Kann sein, war noch nie dort. Das zog sich vor allem bei der Landbevölkerung wie ein roter Faden durch die Reise. Das gesellschaftliche Leben der Landbewohner schien sich im wesentlichen darauf zu beschränken, mit dem Auto vom Bauernhof zur Tankstelle zu bullern, dort einen Burger zu vertilgen, zwei drei Kaffi hinterher zu kippen und wieder heimzufahren. Anders dagegen die meist studentischen "Ranger" auf abgelegenen Campsites wie an der Westroute vom Dettifoss nach Asbyrgi. Die waren sagen wir mal "natur-affin" und schon damals drauf bedacht, dass Touristen einen möglichst kleinen "Fußabdruck" hinterlassen. Was ja grundsätzlich auch richtig ist. Dass die Ranger dabei wie selbstverständlich zwei Mal am Tag mit ihrem Offroader den (überschaubaren) Platz abfuhren, um Neuankömmlinge zu begrüßen und abzukassieren, ist was anderes.

Aktuell verfolge ich die Bemühungen einer befreundeten dt.-isländischen Familie mit, ihre Existenz mit dem ganzjährigen Betrieb eines Gästehauses zu sichern und auszubauen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Tourismus für Island der einzig sinnvolle Wirtschaftszweig ist. Dass Tourismus in Massen auch seine Schattenseiten hat, weiss jeder, der schon mal klassisch Urlaub gemacht hat, egal wo. Den Tourismus zu lenken, ist das, was Island noch lernen muss. Und wenn man dabei die ungehobelten Horden in entsprechenden Vergnügungsparks "einfängt" und all-inclusive dort bespasst, während der gehobene Natur-Bildungs-Foto-Tourist weiter still seine Bahnen als Wanderer rund um Landmannalaugar ziehen kann.

Island hat nach wie vor auch eine ziemlich hässliche Seite: den Walfang. Den versucht das isländische Tourismusmarketing zwar geschickt aus den Schlagzeilen herauszuhalten, aber er findet nach wie vor in erheblichem Umfang statt und betrifft vor allem die gefährdeten Finnwale. Weil man das Zeugs in Island selber aber nicht wirklich losbringt (die Einheimischen sind in ihren Essgewohnheiten stark amerikanisiert), schmeißt man einen Großteil des Fangs sogar weg oder exportiert das Walfleisch nach Japan (sic!).

Grüsse

Tom

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#58 Beitrag von Puffi » 2016-07-28 17:17:00

Hi Sepp,

weder verwandt noch verschwägert ;) Beim Thema Island ist Lutz ganz vorne dabei und wir haben uns dabei tatsächlich nicht immer lieb :D

Schade ist, daß umgehend Antworten kommen die jegliche Toleranz vermissen lassen. Ich habe diese Bilder rausgesucht, sie stammen alle ausnahmslos aus dem Jahr 2013. Viele hier im Forum kennen evtl. Island nicht und verstehen deshalb auch die Situation nicht und dann ist es sicher gut Details und Bilder zu posten. Ich habe bei meinem Beitrag auf den von Denis antworten wollen. Die Bilder sollten nur den steigenden Tourismus bestätigen und dokumentieren. Dies gilt im übrigen für alle bekannten Naturwunder in Island. Ich könnte beliebig weitere Bilder einstellen. Den Beitrag und die Bilder werde ich hiermit einfach wieder entfernen........... Für mich macht es einfach keinen Sinn in einem Forum angefeindet zu werden und verbale Äußerungen zu provozieren. Solche Dinge haben wir genügend im Netz und leider immer mehr..... :mad:

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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#59 Beitrag von Wilmaaa » 2016-07-28 18:02:24

Puffi hat geschrieben:Den Beitrag und die Bilder werde ich hiermit einfach wieder entfernen...........
Die Editierfunktion ist dafür allerdings nicht gedacht! :hacker:

Dass man nicht immer einer Meinung ist, ist überall so, wo Menschen aufeinander treffen, nicht nur in Foren. Wie machst Du das im Dialog "in real life", "löschst" Du da auch Deine Aussagen, wenn jemand nicht damit einverstanden ist?

Steht doch zu dem, was Ihr schreibt. Sonst müssen wir irgendwann die Editiermöglichkeit für Nutzer komplett abschaffen. Weil solche geänderten oder gelöschten Beiträge in einer laufenden Diskussion für uns als Betreiber nicht allzu viel Sinn ergeben.
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Re: Island: freies Stehen jetzt verboten?

#60 Beitrag von Puffi » 2016-07-28 18:29:54

Es geht nicht um eine oder meine Meinung sondern darum, daß es bekanntermaßen immer schwieriger wird im Netz ( von Facebook bis in irgendein Forum ) mit normaler Toleranz sich auszutauschen. Auf jeden Fall kann ich in meinem Leben immer noch über mich entscheiden ohne jedwede Vorwürfe und das ist zum Glück gut so. Ich stehe zu meinen Beiträgen auch wenn einer mal nicht ankommt oder auch gelöscht wird aber irgendwann verliert man die Lust und klinkt sich einfach aus........... ;)

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