Malawi

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X40
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Malawi

#1 Beitrag von X40 » 2016-04-27 11:49:01

Hallo Freunde,

mit Malawi haben wir einen neuen Bericht fertig. Was wir erlebt haben, könnt ihr hier nachlesen:

http://www.katonworldtour.com/reiseberi ... 16/malawi/

Viel Spass wünschen Marion und Walter

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Die Nomaden
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Re: Malawi

#2 Beitrag von Die Nomaden » 2016-04-27 21:52:38

Danke schön , ihr seid zu beneiden . Gruß Dieter und Ute
Das wichtigste Reisegepäck ist ein fröhliches Herz ! Mutter Theresa

Lebe immer nur einen Augenblick nach dem anderen , anstatt jeden Tag schon viele Jahre im vorraus .

http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... o+erhalten

http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 18&t=52014

sico
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Re: Malawi

#3 Beitrag von sico » 2016-04-29 9:45:55

Servus Walter,
Das klingt ja nicht so prickelnd, was du da über Malawi schreibst. auch zurück nach Sambia wolltet ihr eigentlich nicht, wie du schreibst.

Mal ne blöde Frage:
Gehen dem Langzeit-Traveller die teilweise recht unschönen Nebengeräusche on Tour nicht irgendwann gehörig auf den Zeiger?
Damit meine ich:
Armut und Elend in der Bevölkerung
Müll und Gestank ohne Ende, verbunden mit mangelnder Hygiene
Beschaffung von hygienisch sauberem Trinkwasser
Bettelei und Kosten für die Visa-Erteilung
arrogante Behörden und Verwaltung mit exorbitanten Preisfordungen
chaotische Organisation an jedem Grenzübertritt
Abzocke an jedem Übernachtungsplatz
Vertreibung vom Übernachtungsplatz durch irgendwelche "Amtspersonen"mitten in der Nacht.
Reparaturen unterwegs am Fahrzeug mit katastrophaler Qualität
Beschaffung und Reparatur von Reifen

Die Liste könnte noch beliebig fortgesetzt werden.

Würde mich interessieren, wie ihr damit über all die Jahre, die ihr schon unterwegs seid, umgeht.
mfg
Sico

frizzz
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Re: Malawi

#4 Beitrag von frizzz » 2016-04-29 10:00:13

sico hat geschrieben:Servus Walter,
Das klingt ja nicht so prickelnd, was du da über Malawi schreibst. auch zurück nach Sambia wolltet ihr eigentlich nicht, wie du schreibst.

Mal ne blöde Frage:
Gehen dem Langzeit-Traveller die teilweise recht unschönen Nebengeräusche on Tour nicht irgendwann gehörig auf den Zeiger?
Damit meine ich:
Armut und Elend in der Bevölkerung
Müll und Gestank ohne Ende, verbunden mit mangelnder Hygiene
Beschaffung von hygienisch sauberem Trinkwasser
Bettelei und Kosten für die Visa-Erteilung
arrogante Behörden und Verwaltung mit exorbitanten Preisfordungen
chaotische Organisation an jedem Grenzübertritt
Abzocke an jedem Übernachtungsplatz
Vertreibung vom Übernachtungsplatz durch irgendwelche "Amtspersonen"mitten in der Nacht.
Reparaturen unterwegs am Fahrzeug mit katastrophaler Qualität
Beschaffung und Reparatur von Reifen

Die Liste könnte noch beliebig fortgesetzt werden.

Würde mich interessieren, wie ihr damit über all die Jahre, die ihr schon unterwegs seid, umgeht.
mfg
Sico
Mein Mittel dagegen ist ganz einfach:
1. Ich identifiziere mich damit und nehme es damit anders wahr. Hauptsächlich durch Kontakte mit Einheimischen, und deren Meinungen.
Somit sind die "Quellen" dieser staatlichen Verwahrlosung , wie ich es bezeichne, gefunden.
2. Ich stelle mir vor, wie schnell es "bei uns " dazu kommen kann und auch schon gekommen ist (in einem vergleichbaren Masstab, aber eben in Ansätzen erkennbar- in Relation zum Bisherigen)
3. Das alles sind Folgen eines Staates der keine Steuern einnimmt und zu 100% fremdbestimmt wird (Minengesellschaften etc. pp)
Auch bei uns werden die Steuereinnahmen ja immer weniger- Cayman etc.
Leider werden bei uns aber immer nur die "hohen Augaben" gesehen- NIE die weggefallenen Einnnahmen durch Frechheiten der Unternehmer.
4. In "Afrika" kann man sehen, wohin ein privatisierter Staat (der Wunschtraumvieler Wirtschaftsweisen..) führt.
5. Das was ein ungeübter Europäer in Afrika als "Bestechung" sieht, sind bei uns willkürklich (Hölhe) festgesetzte Gebühren, pleite gegangener Kommunen z.B.
6. TROTZ vieler Missstände ist das "demokratische Gen" und die Solidarität in "Afrika" viel höher ausgeprägt (besonders Ex Frankreich Kolonien) als bei uns.

Bevor Du jetzt bekannt schnippisch antwortest, lass es mal sacken okei?
Ich berichte einfach von meinem Erfahrungen in Afrika seit 1980 - erst hinschauen,dann fragen, DANN urteilen.

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Lassie
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Re: Malawi

#5 Beitrag von Lassie » 2016-04-29 11:23:25

Servus Sico,

deine Fragen betreffen nicht nur Langzeit-Reisende - auch wir als Expats waren in mehr als 20 Jahren Arbeiten, Leben und Reisen in Asien öfters damit konfrontiert. Über Ostern war ich zB mit meinem Schatz in Bangladesh um unseren Hausstand aufzulösen und unsere Hunde nach Deutschland zu bringen. Hier in D ist alles geordnet, sauber, geregelt mit vielen Formularen, Anträgen, Prozessen und Richtlinien. In BD herrscht Chaos und Dreck. Gerade wird in Dhaka zB die Kanalisation erneuert bzw erstmalig eingebaut. Überall Riesenlöcher auf den Straßen, keine Absperrungen, bei Regen laufen die bis zu 3 m tiefen Gruben voll und sehen ganz harmlos als Pfützen aus. :cold:

Was will ich sagen: man gewöhnt sich daran und 'stumpft' ein wenig ab bzw lernt damit mental umzugehen. Ist halt so, ist ja nicht in Deutschland.

Wir haben für uns den Schluss gezogen, dass wir gerne auch mal wieder in einer 'geordneten Welt' leben wollen und kommen bislang recht gut hier in D wieder zurecht. Falls es uns auf Dauer zu eng wird - der Mog steht startbereit vor der Tür :cool:

Viele Grüße
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: Malawi

#6 Beitrag von ChristianNO » 2016-04-29 11:24:53

Der Varioaner hat geschrieben:Danke schön , ihr seid zu beneiden . Gruß Dieter und Ute
Hmmm wenn ich mir die die Reiseberichte so durchlese.....habe mal bei 2014/2015 nen bischen kreuz und quer gelesen.

Ne.....beineiden......nicht wirklich, so scheisse wie alles ist, wobei ich nicht schlüssig bin, ob ich die Beiden oder die
Länder bemitleiden soll.

Mvh

Christian

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Re: Malawi

#7 Beitrag von Die Nomaden » 2016-04-29 13:31:06

ChristianNO hat geschrieben:
Der Varioaner hat geschrieben:Danke schön , ihr seid zu beneiden . Gruß Dieter und Ute
Hmmm wenn ich mir die die Reiseberichte so durchlese.....habe mal bei 2014/2015 nen bischen kreuz und quer gelesen.

Ne.....beineiden......nicht wirklich, so scheisse wie alles ist, wobei ich nicht schlüssig bin, ob ich die Beiden oder die
Länder bemitleiden soll.

Mvh

Christian
Du weißt doch vorher wo es hingeht und was dich erwartet , also kannst du doch dankbar sein das es nicht noch schlimmer kommt . So denke ich , wenn du EU CP Standard willst must du hier bleiben . Bericht über die einzelnen Länder und deren }%°^^! gibt es reichlich hier , und Pannen kannst du über all bekommen .

Gruß Dieter
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Re: Malawi

#8 Beitrag von ChristianNO » 2016-04-29 15:14:05

@Varioaner

Dieter......mir musst du das nicht sagen :lol:

Ich finde eher die Reiseberichte etwas verstörend.....

Mvh

Christian

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Re: Malawi

#9 Beitrag von X40 » 2016-05-09 15:08:05

sico hat geschrieben:Servus Walter,
Das klingt ja nicht so prickelnd, was du da über Malawi schreibst. auch zurück nach Sambia wolltet ihr eigentlich nicht, wie du schreibst.

Mal ne blöde Frage:
Gehen dem Langzeit-Traveller die teilweise recht unschönen Nebengeräusche on Tour nicht irgendwann gehörig auf den Zeiger?
Damit meine ich:
Armut und Elend in der Bevölkerung
Müll und Gestank ohne Ende, verbunden mit mangelnder Hygiene
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Würde mich interessieren, wie ihr damit über all die Jahre, die ihr schon unterwegs seid, umgeht.
mfg
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Hallo Sico,
wollen mal sehen, ob wir unseren Eindruck wiedergeben können.
Armut, Elend, Müll und Gestank sind ein Teil des Reisens in solche Länder und man kommt entweder damit klar oder man bleibt Zuhause. Anfangs fanden wir es schon erdrückend, aber mittlerweile können wir damit umgehen. Mit Trinkwasser hatten wir noch niemals Probleme. Die Qualität in Asien ließ zwar sehr zu wünschen übrig, aber mit Chlor geht alles. Außerdem bekommt man überall Trinkwasser in Flaschen zu kaufen. Es ist lange nicht mehr wie vor vielen Jahren zuvor. Die Bettelei in manchen Ländern ist größer, in anderen weniger. Wobei es in Afrika massiv ist. So haben wir es auf keinem anderen Kontinent gefunden, als in Afrika. Die Grenzübergänge waren im Großen und Ganzen nicht so chaotisch - mit wenigen Ausnahmen halt. Was die Abzocke angeht, die geht einem schon manches Mal mächtig auf die Nerven. Auch die ewigen Diskussionen an Grenzen oder anderen Behörden können es einem schon mal vermiesen. Von wilden Übernachtungsplätzen vertrieben zu werden war verschwindend gering. Was die Reparaturen angeht, das ist eine Sache für sich. Wir können nur von MAN berichten und waren mit dem Service und der Qualität nicht zufrieden. Die Beschaffung von Reifen ist kein Problem, wie man es uns beim Start in 2004 anfangs zugesichert hat. Reifen bekommt man immer, es ist nur eine Frage des Preises. Wir haben uns den letzten Satz von Deutschland schicken lassen, was um einiges billiger war als neue in Namibia zu kaufen.
Etwas Generelles noch. Wir haben Afrika schon einmal bereist und zwar vor ca. 10 Jahren. Viele Sachen haben wir nicht gewusst. Es war einfach nicht geplant von Asien nach Afrika zu verschiffen. Das kam spontan, weil wir ja keine Hunde mehr haben und nun in die Nationalparks können. Zudem hatten wir keine Reiseliteratur für Afrika dabei. Wir sind einfach spontan gefahren, wie wir es oft machen. Dass dabei Unwägbarkeiten oder Veränderungen (in den 10 Jahren) auftreten, damit muss man einfach rechnen. Generell sagen wir, dass man das Gefühl bekommt, dass Touristen in Afrika abgeledert werden. Besitzer von großen Fahrzeugen haben es u.a. besonders schwer, weil die Preise für diese Fahrzeuge in den Nationalparks so horrend gestiegen sind, dass man sich überlegt, ob man geführt oder auf eigene Faust in die Parks fährt. Wir haben schon viele Nationalparks vor 10 Jahren besucht und müssen es nicht mehr. Wobei Namibia und Südafrika noch die einzigen Länder sind, in denen man den Eintritt für das Fahrzeug bereit ist zu bezahlen. Also besuchen wir die Parks in Südafrika oder Namibia, wo die Elefanten genauso aussehen wie in anderen Ländern Afrikas. Für uns haben sich viele Länder Afrikas stark verändert, aber einige haben sich auch gebessert (Sambia zum Beispiel). So langsam - jetzt 2 Jahre auf diesem Kontinent - werden wir müde von Afrika. Uns stört persönlich die Abzocke und die Bettelei extrem.
Hoffen, deine Fragen ein wenig beantwortet zu haben.

Walter und Marion

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Re: Malawi

#10 Beitrag von X40 » 2016-05-09 15:10:26

ChristianNO hat geschrieben:@Varioaner

Dieter......mir musst du das nicht sagen :lol:

Ich finde eher die Reiseberichte etwas verstörend.....

Mvh

Christian
Was empfindest du denn als verstörend? Nur weil wir nicht nur das Gute berichten, wie die meisten Reisenden?

Walter und Marion

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Re: Malawi

#11 Beitrag von sico » 2016-05-09 15:18:51

hallo Walter,
vielen Dank für die aufschlußreichen Worte in deiner Antwort.
weiterhin gute Reise
mfg
Sico

schneemann
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Re: Malawi

#12 Beitrag von schneemann » 2016-05-09 18:32:08

Wieviele Billionen sind eigentlich in den letzten 50 Jahren als sog. Entwicklungshilfe nach Schwarzafrika geflossen?
Wie sagte doch mein alter Freund xxxxxxx in Daressalam: Hat der eine "Präsident" sich die Taschen voll gestopft, wird er weg geputscht, und der nächste kommt an den Trog.

(Name gelöscht, denn der Gute könnte noch leben)

Ein aufschlussreicher Film ist uebrigens "Der letzte Koenig von Schottland".

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