Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahrbahn

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landwerk
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Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahrbahn

#1 Beitrag von landwerk » 2016-01-16 22:48:01

Moin ,

Da ich den Schlüssel für den Landcruiser vertrödelt habe, mit dem ich normal den Anhänger mit dem Mist auf den Acker zum Misthaufen fahr habe ich das vorgestern mit dem KAT gemacht.

Da alles total durchnässt und tief schlammig ist rutschte ich bei ganz zaghaften Bremsbemühungen sofort seitlichweg. Das auch bei Schrittempo oder langsamer.

Der Toyta bremst da einfach .Vermutlich weil er weniger als der MAN wiegt.

Kritisch wurde das auf der Grabenüberfahrt, denn links und rechts waren nur etwa 25 cm Platz und der Graben so tief, dass ich ihn keinesfalls hätte durchfahren können ......

Nun habe ich einen Heuballen in den Spuren zertan und konnte den KAT rüberfahren ohne in den Grabenzu Rutschen.

In dieser Situation ist mir unser im März geplanter Island Trip in den Kopf geschossen.

Dort auf den Isländischen Pässen im Winter. Falls wir da ins Rutschen kommen sollten , ist ein Absturz nicht ausgeschlossen .

Daher dachte ich, dass ein reduzierter Reifendruck möglicherweise die Haftung der Reifen erhöhen könnte und die Fahrt dort sicherer macht, wo es übertrieben wäre Ketten aufzuziehen.( Was ich bei geschlossener Schneedecke dieses,mal sicher tun werde )

Wer hat Erfahrungen mit Reduziertem Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Straße?

Weiterhin interessiert es mich warum man nicht mit reduziertem Reifendruck und Ketten fahren soll.
Geht es dabei um Gefahren für den Reifen?


Die Traktion stelle ich mir großartig vor ....




Danke für Eure Infos ...

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Ulf H
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#2 Beitrag von Ulf H » 2016-01-16 23:03:21

... Wenn die Luft im Reifen kalt wird, sinkt der Reifendruck ... Daher wurde mir beim PKW geraten die Winterreifen mit 0,2 bar mehr Druck zu fahren ...

... Wo ich Druck ablassen könnten kann ich auch Ketten aufziehen ... mit etwas Übung geht das flott ... Wenn man gut ans Rad rankommt gehts nochmal besser ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

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Lobo
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#3 Beitrag von Lobo » 2016-01-16 23:05:29

was fährst du an Bereifung ?

normal würde ich außen und innen am Reifen Spikes eindrehen und je nach Situation mit mehr oder weniger Luftdruck fahren, ersetzt keine Ketten oder Winterreifen aber besser wie nix
die Turbos pfeifen die Symphonie der Vernichtung

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Donnerlaster
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#4 Beitrag von Donnerlaster » 2016-01-17 9:06:04

Beim KAT wird Baustellnprofil wohl nicht besonders aussehen, aber: ich hatte mit meinen M748 weder bei Neuschnee, geschlossener Schneedecke etc. absolut keine Probleme. Die Ketten brauchte ich nie.

Schon mal über Wechsel der Reifen nachgedacht?

Welche hast du überhaupt drauf? Und gibt es andere MPT's, die besser im Winter sind?

landwerk
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#5 Beitrag von landwerk » 2016-01-17 10:38:22

Moin,

Ich fahr Pirelli Pista auf dem KAT.

Danke für die Vorabinformation.

Für 9 Tage Island wollte ich nicht 4 neue Reifen kaufen und eigentlich war das auch nicht die konkrete Fragestellung.

Die Pässe sind verschneit, da kommen 4 Ketten drauf und gut.
Aber habe ich weiter oben schon alles geschrieben ...

Nochmal:

Geht Ketten in Kombination mit 2 bar Druck ?
Wenn nein > was exakt wäre in diesem Zusammenhang das Problem ? Die Kette ? Der Reifen?

Wer hat Erfahrung mit reduziertem Reifendruck auf Eis und Schnee.
Welcher Traktionsvorteil ergibt sich zum Normaldruck .


LG

Oli

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#6 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2016-01-17 10:44:36

habe damit auch keine Erfahrung
Bei niedrigem Druck walkt der Reifen wie das im Zusammenspiel mit den Ketten klappt ist einen Versuch wert.
Andererseits hast du Ketten aufgezogen erübrigt sich die Überlegung mit dem abgesenkten Druck.
Klaus

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#7 Beitrag von Mykines » 2016-01-17 11:04:11

Island... im Winter.... da sollten Spikes oder mindest Ketten (nervt aber auf langen Strecken) Pflicht sein, gerade bei Pässen...

Mykines

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#8 Beitrag von frizzz » 2016-01-17 11:13:56

Also:
Wenn Du die Luft ablässt (was NUR bei EIS sinnvoll ist, da bei Schnee sonst die Selbstreinigung des Profils unterbleibt) haben die Ketten evtl .ich mehr genug Spielraum-
Ketten müssen leicht schlackern (handbreit Spiel zur Lauffläche) sonst sind die fast schlechter als Keine!!!
Auch kann es sein,daß Du die dann gar nicht mehr montieren kannst

OliverM
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#9 Beitrag von OliverM » 2016-01-17 11:27:03

frizzz hat geschrieben: ......, da bei Schnee sonst die Selbstreinigung des Profils unterbleibt)
Das, mein lieber FRitzzzzzz ist schlichtweg nicht Wahr. Wenn Luft abgelassen ist, walken die Reifen mehr und erst durch das Walken kann sich das Profil selbst reinigen.


Nun zum Thema , Oli, es gilt, wie immer, den richtigen Mittelweg beim Luftdruck zu finden . Ist der Reifen zu hart aufgepumpt, ist nix mit Walken und Selbstreinigung des Profils, ist der Luftdruck zu niedrig vergrößerst du die Auflagefläche des Reifens auf ein ungesundes Maß.

Für 9 Tage Island würde ich pers. aber keine Experimente machen . Fahre den Luftdruck,womit du hier auch gut zurecht kommst, bei Bedarf montierst du die Ketten und gut ist.

Grüße

Oliver
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#10 Beitrag von kawahans » 2016-01-17 11:35:45

* Beim Steyr 680 reicht der Normaldruck (3,5 Bar) mit den Michelin XZL auf Schnee gut, auf Eis habe ich es noch nicht probiert. (feig - ich weis :D, da warte ich lieber auf bessere Bedingungen oder lege doch Ketten auf).
Schlimmstenfalls würde ich aber auch auf 2,0 Bar herunter gehen.

* Bei dem Pinzgauer bringt die Absenkung von 2,7 auf 1,6 Bar extrem viel (Allroundreifen Amerika-Grip), beim Cooper Winterreifen nicht nötig. Mit dem Pinzgauer habe ich wohl schon fast alle Fahrsituationen hinter mir, wirkliches "Panzergefühl" gibt es allerdigs nur mit 4 Ketten :D

Das Problem mit abgesenktem Luftdruck und Ketten besteht darin, dass die Ketten (diese sollen ja nicht fest aufgezurrt werden) sich in den Stollen verhaken, wenn sich der Querschnitt stark ändert. Dadurch kann es zum Ausriss von Stollen oder Abreissen der Kette (wenn schon etwas marode) kommen.
Beim 680er habe ich heuer in Albanien auf einer extrem gatschigen Strecke zuerst Luft abgelassen und dann letztendlich doch Ketten montieren müssen. Aus Zeitnot (und weil man ja immer etwas faul ist) habe ich nicht den Druck von 1,5 auf 3,5 erhöht - obwohl dann nur ca. 4 km zu fahren waren, hat man die Schäden an den Stoppeln bereits deutlich gesehen. :wack: Werde ich das nächste Mal hoffentlich nicht mehr machen :blush:

In gewisser Weise hängt die Entscheidung wohl auch davon ab, wie lange man benötigt, um die Reifen dann wieder auf Normdruck zu bringen. Dauert beim 680er ziemlich ewig.

Liebe Grüße aus Graz!
kawhans

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#11 Beitrag von frizzz » 2016-01-17 12:01:03

OliverM hat geschrieben:
frizzz hat geschrieben: ......, da bei Schnee sonst die Selbstreinigung des Profils unterbleibt)
Das, mein lieber FRitzzzzzz ist schlichtweg nicht Wahr. Wenn Luft abgelassen ist, walken die Reifen mehr und erst durch das Walken kann sich das Profil selbst reinigen.
Oliver
Nö- wenn die Reifen weich sind, macht das Profil "zu" , es "stülpt" sich sozusagen von aussen nach innen.
wie ein "V". Ist der Reifen richtig befüllt wird der Profilblock wieder zu einem "U" und damit aussen offen und der >Dreck kann leichter rausgeschleudert werden
Aber klar: 0,2 bar wirst nicht merken.... Aber "Saharaluftdruck" ist definitiv bei Tiefschnee zu wenig.
PS Wenn reifen walken, ist der Reifentod nicht mehr fern......besonders Gürtelreifen! Da hier die weiche Flanke überbeansprucht wird!!!
Bei EIS ist das, wie ich bereits erläuterte, geringfügig anders..
http://www.autogazette.de/reifen/bei-ka ... 93522.html

OliverM
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#12 Beitrag von OliverM » 2016-01-17 12:04:02

frizzz hat geschrieben: Nö- wenn die Reifen weich sind, macht das Profil "zu" , es "stülpt" sich sozusagen von aussen nach innen.
wie ein "V". Ist der Reifen richtig befüllt wird der Profilblock wieder zu einem "U" und damit aussen offen und der >Dreck kann leichter rausgeschleudert werden
Aber klar: 0,2 bar wirst nicht merken.... Aber "Saharaluftdruck" ist definitiv bei Tiefschnee zu wenig.
PS Wenn reifen walken, ist der Reifentod nicht mehr fern......besonders Gürtelreifen! Da hier die weiche Flanke überbeansprucht wird!!!

Ach Fritz, das ist allenfalls eine nette Theorie,...........
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Pirx
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#13 Beitrag von Pirx » 2016-01-17 12:04:46

landwerk hat geschrieben:Wer hat Erfahrungen mit Reduziertem Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Straße?
Nachdem ich mit reduziertem Reifendruck auf weichem Wüstensand beste Erfahrungen gemacht habe, habe ich es einmal
in einer Notsituation auf Eis und Schnee probiert.

Dazu muß ich ein bißchen ausholen. Es war im Januar in Nordfinnland. Die Straße war schmal, stark vereist und darüber verschneit. Ich bin von der Straße abgekommen und im Straßengraben gelandet. Etwa 1 m tief und mit Schnee gefüllt. Keine Schäden am Auto, aber starke Schräglage des Fahrzeugs und trotz guter Geländereifen, Allradantrieb und hinterer Sperre bin ich nicht mehr aus eigener Kraft rausgekommen. Da das montieren der Schneeketten auf der rechten Seite unmöglich war, habe ich rundum Luft abgelassen (auf ca. 1 bis 1,5 bar), in der Hoffnung, daß die Traktion so weit verbessert wird, daß ich aus dem Graben raus komme.

Mein Fazit: es hat überhaupt nichts gebracht. Ich denke, hier war nicht die vergrößerte Auflagefläche (wie im Sand) oder das Freiwalken eines zugeschmierten Reifenprofils (wie im Schlamm) gefragt, sondern eine bessere Reibung/Haftung zwischen Reifengummi und Schnee. Daran konnte der reduzierte Reifendruck aber nichts ändern.

Nachdem ich mit Fremdhilfe aus dem Graben gekommen bin, bin ich mit dem reduzierten Reifendruck noch einige Kilometer auf der Straße weitergefahren. Auch da kann ich mich an keine deutlich bessere Traktion oder Spurführung erinnern als mit vollem Reifendruck.

Ich würde auf Schnee und Eis nicht mehr den Reifendruck reduzieren. Eventuell früher Ketten aufziehen oder wenn der LKW schon feststeckt andere Methoden zur Bergung anwenden.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
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Ein Unimog-Fahrer.

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#14 Beitrag von frizzz » 2016-01-17 13:05:39

OliverM hat geschrieben:
frizzz hat geschrieben: Nö- wenn die Reifen weich sind, macht das Profil "zu" , es "stülpt" sich sozusagen von aussen nach innen.
wie ein "V". Ist der Reifen richtig befüllt wird der Profilblock wieder zu einem "U" und damit aussen offen und der >Dreck kann leichter rausgeschleudert werden
Aber klar: 0,2 bar wirst nicht merken.... Aber "Saharaluftdruck" ist definitiv bei Tiefschnee zu wenig.
PS Wenn reifen walken, ist der Reifentod nicht mehr fern......besonders Gürtelreifen! Da hier die weiche Flanke überbeansprucht wird!!!

Ach Fritz, das ist allenfalls eine nette Theorie,...........
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#15 Beitrag von ChristianNO » 2016-01-17 13:58:51

Deshalb fahren wir unsere Arctic Trucks im Schnee und Eis auch mit 0,5 oder 0,1bar.



Es ist nur wichtig, dass die Felgen dass auch mitmachen, sonst hüpft einem schnell der Reifen von der Felge.
Dann kommt es auch wichtig wie steif die Flanken sind. Bei meinem Volvo macht es keinen Unterschied ob ich
die Reifen mit 0,5bar oder 3bar fahre, weil die Flanken zu steif sind. Hier müsste man erst mit 0bar die Flanken
brechen, aber dafür sind mir die Reifen zu schade.

Es sollte übrigens nicht die kurze Dauer einer Reise darüber entscheiden, ob man sich neue Reifen kauft oder nicht,
sondern die Anforderungen des Einsatzgebietes. Wenn man dafür nicht die passenden Reifen hat, bleibt man dem
halt einfach fern.

Ein probates Mittel aus bescheidenen Offroadreifen einen recht brauchbaren Winterreifen zu machen ist seipen.
In Deutschland auch als gilstern bekannt. Man suche einfach mal nach Gilsterhobel. Lamellenreifen zum selber machen.

Mvh

Christian

PS: Das ist natürlich NICHT geeignet für den Strassenbetrieb. Da helfen nur Lamellen und Spikes.
Zuletzt geändert von ChristianNO am 2016-01-17 14:08:12, insgesamt 2-mal geändert.

Flammkuchenklaus
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#16 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2016-01-17 14:00:23

Nö- wenn die Reifen weich sind, macht das Profil "zu" , es "stülpt" sich sozusagen von aussen nach innen.
wie ein "V". Ist der Reifen richtig befüllt wird der Profilblock wieder zu einem "U" und damit aussen offen und der >Dreck kann leichter rausgeschleudert werden
Solltest du jemals an einem Lehrgang wie Z.B der DEULA zu diesem Thema teilnehmen wirst du auch in der Praxis sehen wie es funktioniert.
Traktion ist auch bei Baumaschinen und in der Landwirtschaft sehr wichtig.
Oliver hat schon eine Ahnung davon ,wohl nicht nur in der Theorie.

http://www.deula.de/bundesverband-deula ... b3a9d94c06

Klaus

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#17 Beitrag von Rastlos18280 » 2016-01-17 17:06:56

Also in Kanada wo ja doch einiges an Schnee liegt fährt keiner mit verringerte, Luftdruck. Alles ganz normal. Auf Eis helfen nur Spikes weil die sich eben ins Eis stechen und damit für Haftung sorgen. Schneeketten sind bei Tiefschnee wohl das beste allerdings kenne ich hoer niemanden der Ketten hat fürs Auto hat. Die sind wohl eher was für die Berge und in Quebec haben wir davon nicht so viele. In der Schweiz wird auch mit normalem Druck gefahren und Ketten für Steigungen.
In der Landwirtschaft hat der Reifendruck mehr mit Bodenverdichtung zu tun. Man will da ja nicht alles festfahren sondern es soll ja überall wachsen und darum sinf das bei Traktoren so um die 1,5 bar und das Gleiche bei den Großen und breiten Rädern von Anhängern, speziell Gülle.

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#18 Beitrag von Brummer » 2016-01-21 23:52:55

Hi Leute,

wenn ich mich recht erinnere, fahren die Monster - Toyos und Jeeps auf Island im Winter mit 35er oder 38er Bereifung und unter 1 Atü im Schnee . Also kann es nicht so unsinnig sein, den Druck zu reduzieren. Und die Schneeketten müssten das Ganze auch auf der Felge halten.

Gruß Brummer

Moin ,

Da ich den Schlüssel für den Landcruiser vertrödelt habe, mit dem ich normal den Anhänger mit dem Mist auf den Acker zum Misthaufen fahr habe ich das vorgestern mit dem KAT gemacht.

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#19 Beitrag von Rastlos18280 » 2016-01-22 6:41:22

Ein LKW Reifen mit 6 bar Reifendruck erzeugt einen Bodendruck von 60 t/m2, der Landcruiser mit 3 bar liegt dann um die 30 t/m2. Das ist dann natürlich erheblich geringer. Wenn es dann um das Bremsen geht, spielt das Gewicht keine Rolle wenn alles andere gleich bleibt, also z.B. auf Beton. Ein 2 t Landcruiser hat zwar ein drittel der kinetischen Energie eines 6 t LKW aber bei gleichem Bremsen kommt alles mehr oder weniger nach dem gleichen Bremsweg zum stehen. Wenn der LC stoppt wo der LKW rutscht liegt es mehr an der Bodenbeschaffenheit was den LC aufhaelt aber nicht den LKW. Eine kleine Schwelle ist da schon genug, oder ein paar kleine Kiesel/Steine im Schlamm.
Im losen Schnee geht es ja hauptsächlich darum nicht zu versinken. Also das gleiche Prinzip wie beim Trecker auf'm Acker, Ketten am Bagger, und an der Raupe; also wenig Bodendruck.
Sobald das dann alles vom Statischen ins Dynamische wechselt wo dann mal Schnee auf Eis liegt oder Matsch auf Eis, da rutscht es dann wenn es eigentlich nicht sollte. Momentum ist dann der ausschlaggebende Faktor. Desto langsamer man fährt, desto geringer ist das Momentum und eben die Chancen das man ins rutschen kommt.
Also, um auf Schnee zu schwimmen, große Auflagefläche und langsam fahren, bei Eis hilft nur: reinbeißen (mit Spikes). Hier mal ein paar Reibwerte. Bei Eis spielt eine grössere, aber immer noch glatte, Auflageflächen nicht so sehr die Rolle.
Reifen-Beton: 0,8 (trocken) 0,5 (nass)
Reifen-Eis: 0,1
Schlittschuh-Eis: 0,03

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Ulf H
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#20 Beitrag von Ulf H » 2016-01-22 11:02:43

... bei festgefahrenem Schnee oder Eis hilft nur langsam fahren ...

... bergauf kann man relativ ungefährlich versuchen, wie weit man ohne Ketten kommt ... im schlimmsten Falle bleibt man halt an einer saublöden Stelle stehen ...

... bergab beim geringsten Zweifel Ketten drauf, zunächst hinten ... denn kommt die Fuhre bergab mal ins Rutschen kann man nur beten, dass die "Auslaufzone" so ist dass nix kaputt geht ... meist kommt da aber Felswand oder Abgrund ...

Gruss Ulf
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#21 Beitrag von LutzB » 2016-01-22 11:46:34

http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... er#p392160

Ich persönlich schau ja gerne den Einheimischen auf die Finger, um in Erfahrung zu bringen, welche Techniken sie so anwenden.
Und die senken bei Gletscherfahrten den Luftdruck in den Reifen erheblich ab.

Lutz
We come from the land of the ice and snow, from the midnight sun where the hot springs blow (Immigrant Song, Page/Plant)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)

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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#22 Beitrag von SvenS » 2016-01-22 12:25:25

Im Hochland fährt man in Island im Winter mit den Geländewagen mit niedrigen Reifendruck, auf Straßen allerdings mit normalem Reifendruck und fast immer mit Spikes oder mindestens guten Winterreifen. Wir haben auf unserem Land Cruiser mit 35" Bereifung Winterreifen mit Spikes, da bei uns viele der kleineren Straßen auf stark vereist sind (derzeit z.B. ist Tauwetter, der Boden ist aber noch gefroren und auf den vorher verschneiten Straßen ist nun eine spiegelglatte Eisfläche).
Laster ziehen auf Bergpässen bei viel Schnee Ketten auf. Wenn ihr mit der Norröna kommt und mit dem Kat unterwegs seit, packt Ketten ein. Die Wahrscheinlichkeit das ihr die schon auf dem ersten Pass (Fjarðarheiði) braucht ist sehr hoch. Einschraubspikes sind auch keine schlechte Idee, die helfen bei vereisten Straßen recht gut.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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joe`s mercur
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Re: Reduzierter Reifendruck auf Schnee- oder Eisglatter Fahr

#23 Beitrag von joe`s mercur » 2016-01-22 18:04:56

landwerk hat geschrieben: Ich fahr Pirelli Pista auf dem KAT.
Hallo,
Ich fahr auch Pirelli Pista , zwar nicht aufn Kat und nicht als 14.00 sondern als 12.5-20 aufn Mercur :blush:
Habt ihr ne M+S Kennung auf den Reifen? Ich habe auf meinen keine gefunden.
Wie verhält sich das dann überhaupt rechtlich mit den Pista und Schnee und Eis?
Im Netz bei Pirelli hab ich auch nicht so richtig was gefunden. :blush:
Thomas
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