Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

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Hatzlibutzli
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#61 Beitrag von Hatzlibutzli » 2015-11-20 14:35:53

Ich hätte noch einen Vorschlag zur Früherkennung:

Es hat sich herausgestellt, dass sich ernstzunehmende Höhenkrankheit durch einen Abfall der Sauerstoffsättigung ganz gut vorhersagen lässt:
Da ein Pulsoxymeter bis vor kurzem noch richtig Geld gekostet hat, war das keine echte Option ... jetzt sind brauchbare Geräte für 25€ zu haben.

Bis 5000 m gilt:

1. Bei akklimatisierten Gesunden bis 3500 m muss die Ruhesättigung immer höher als 90 % sein.
2. Unter submaximaler Belastung kommt es unterhalb 1500 m zu keiner Entsättigung, bis 3000 m zu max. 5 % Entsättigung und bis 5000 m zu max. 10 % Entsättigung.
3. Jede Entsättigung unter Belastung um mehr als 15 % und jeder Ruhewert unter 75 % sind in Höhen bis 5000 m sichere Zeichen einer schwer gestörten Anpassung oder AMS.
4. Einige Stunden nach Ankunft sind intraindividuelle Ruhewerte am niedrigsten und sollten bei ungestörter Anpassung auf dieser Höhe um ca. 5 % ansteigen. Jede Entsättigung im Bezug auf diesen Wert von mehr als 10 % unter Alltagsbelastung ist sicher pathologisch.
lesenswerte Quelle: http://franzberghold.at/pdf/HOHENMEDIZI ... sation.pdf

Früherkennung ist vielleicht besser als Therapie!?

Grüsse ... Simon

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seppr
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#62 Beitrag von seppr » 2015-11-20 17:55:46

Kompliment, Simon

Ein guter und vor allem leicht gangbarer Weg.

Sepp

nigges87
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#63 Beitrag von nigges87 » 2015-12-16 22:55:52

ich hab den Pamir auch schon mit meinem Kleinwagen bezwungen, ich war nicht allein sondern wir waren zu 10. Alle im besten alter zwischen 18 und 30. Wir sind von Osh über den Pass gefahren, haben ganz oben ne stunde aufenthalt gehabt und sind dann runter zum Karakul und haben dort gezeltet. Allein das hochfahren war schon super anstrengend ( nur schalten und lenken ! ). Einige von uns hatten durchaus mit der Höhe zu Kämpfen aber es hielt sich absolut in Grenzen. Das Schlafen war sehr schwierig da man wirklich sehr aktiv, also bewusst atmen muss um genug Luft zu bekommen. Sobald man anfängt einzuschlafen atmet man flacher und das merkt man sofort.

ich weis nicht wie gut eure physische Verfassung ist aber ich denke das man am Pamir definitiv KEIN Sonderzubehör braucht. Man hält es wie die Panzergrenadiere: Dran, drauf, drüber !

aber das ist meine Persönliche Erfahrung.

Gruß Nic

nigges87
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#64 Beitrag von nigges87 » 2015-12-16 22:58:07

Bernhard_h hat geschrieben: Du hast ja ein potentes Auto, in unserem Fall mache ich mir mehr Gedanken über den Leistungserlustes meines Motors als um meinen Eigenen. (ist teilweise spassig gemeint)
Auch dies ist eigentlich nicht so schlimm wie man denkt. Wir sind mit hoffnungslos überladenem Auto, 1.0Liter Hubraum und 66ps auch noch gut hochgekommen.

Gruß Nic

OliverM
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#65 Beitrag von OliverM » 2015-12-17 0:05:37

Hatzlibutzli hat geschrieben:Ich hätte noch einen Vorschlag zur Früherkennung:

Es hat sich herausgestellt, dass sich ernstzunehmende Höhenkrankheit durch einen Abfall der Sauerstoffsättigung ganz gut vorhersagen lässt:
Da ein Pulsoxymeter bis vor kurzem noch richtig Geld gekostet hat, war das keine echte Option ... jetzt sind brauchbare Geräte für 25€ zu haben.

Bis 5000 m gilt:

1. Bei akklimatisierten Gesunden bis 3500 m muss die Ruhesättigung immer höher als 90 % sein.
2. Unter submaximaler Belastung kommt es unterhalb 1500 m zu keiner Entsättigung, bis 3000 m zu max. 5 % Entsättigung und bis 5000 m zu max. 10 % Entsättigung.
3. Jede Entsättigung unter Belastung um mehr als 15 % und jeder Ruhewert unter 75 % sind in Höhen bis 5000 m sichere Zeichen einer schwer gestörten Anpassung oder AMS.
4. Einige Stunden nach Ankunft sind intraindividuelle Ruhewerte am niedrigsten und sollten bei ungestörter Anpassung auf dieser Höhe um ca. 5 % ansteigen. Jede Entsättigung im Bezug auf diesen Wert von mehr als 10 % unter Alltagsbelastung ist sicher pathologisch.
lesenswerte Quelle: http://franzberghold.at/pdf/HOHENMEDIZI ... sation.pdf

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Grüsse ... Simon
Danke für diesen wirklich hilfreichen Beitrag Simon . :unwuerdig:

Grüße

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#66 Beitrag von Walöter » 2015-12-17 15:14:59

Hatzlibutzli hat geschrieben:Ich hätte noch einen Vorschlag zur Früherkennung:

Es hat sich herausgestellt, dass sich ernstzunehmende Höhenkrankheit durch einen Abfall der Sauerstoffsättigung ganz gut vorhersagen lässt:
Da ein Pulsoxymeter bis vor kurzem noch richtig Geld gekostet hat, war das keine echte Option ... jetzt sind brauchbare Geräte für 25€ zu haben.

Bis 5000 m gilt:

1. Bei akklimatisierten Gesunden bis 3500 m muss die Ruhesättigung immer höher als 90 % sein.
2. Unter submaximaler Belastung kommt es unterhalb 1500 m zu keiner Entsättigung, bis 3000 m zu max. 5 % Entsättigung und bis 5000 m zu max. 10 % Entsättigung.
3. Jede Entsättigung unter Belastung um mehr als 15 % und jeder Ruhewert unter 75 % sind in Höhen bis 5000 m sichere Zeichen einer schwer gestörten Anpassung oder AMS.
4. Einige Stunden nach Ankunft sind intraindividuelle Ruhewerte am niedrigsten und sollten bei ungestörter Anpassung auf dieser Höhe um ca. 5 % ansteigen. Jede Entsättigung im Bezug auf diesen Wert von mehr als 10 % unter Alltagsbelastung ist sicher pathologisch.
lesenswerte Quelle: http://franzberghold.at/pdf/HOHENMEDIZI ... sation.pdf

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Grüsse ... Simon
Hallo Gemeinde,

ich will ja nicht als Besserwisser auftreten, aber ich glaube zu der Thematik kann ich etwas beitragen:
Um nicht Äpfel mit Birnen zu verwechseln: Die Sauerstoffsättigung sagt lediglich etwas über die Anpassung des Körpers an die Höhe aus. Ein direkter Zusammenhang mit dem Entstehen eines Höhenhirn- oder Höhenlungenödems (Wasseransammlung im Gehirn bzw. der Lunge, "Höhenkrankheit") lässt sich daraus nicht ableiten. Eine unzureichende Höhenanpassung (Akklimatisation) und deren Symptome (Leistungsschwäche, Kopfschmerzen) ist etwas völlig anderes als die Entstehung eines Höhenhirn- oder Lungenödems. Wirklich gefährlich ist ein Höhenhirnödems: Es ist nur schwer zu diagnostizieren, vom Betroffenen selbst überhaupt nicht. Höhenhirnödem können sehr schnell zum Tod führen. Höhenlungenödeme sind vergleichsweise leicht zu erkennen (Atemschwierigkeiten, röchelnder Atem). Die einzige Möglichkeit der Besserung besteht darin, in geringere Höhen zu gelangen. Künstlich wird dies mit angesprochenen Certec Bag erreicht.
Der menschliche Körper besitzt die Fähigkeit bis 5.400 mH die Fähigkeit zur vollständigen Anpassung. Daraus erklärt sich auch, dass die höchstgelegene dauerhaft besiedelte menschliche Ansiedlung auf dieser Höhe liegt. Ebenso, dass alle Basislager nicht über 5.400 mH liegen, darüber nur noch ABC (Advatages Base Camp).

Ich hoffe, etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht zu haben.

Walter
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#67 Beitrag von seppr » 2015-12-17 17:03:04

Hallo Walter

Ist ja nicht schlecht, wenn wir über dieses Thema noch ein wenig weiter spekulieren.

Ich mag es nicht ganz glauben, dass die Entstehung einer Höhenkrankheit (...ödem) nicht mit der Höhenanpassung (Sauerstoffsättigung) zusammenhängt. Klar, es ist nicht das gleiche. Aber vor der Höhenkrankheit kommt doch die schlechte Anpassung und diese sollte mit der Messung der Sauerstoffsättigung vielleicht doch etwas früher prognostiziert werden als man es selber sicher erkennt. Oder ? Dann könnte man vielleicht vorbeugend das Diamox einnehmen

Wenn das nicht so sein sollte, dann würde das kleine Gerät leider nichts bringen in der Vorhersage und in der Entschidung für oder gegen das Medikament.


Aber egal, wie dieses Detail ausgeht. Auf dem Pamir-Highway mit 4600 Meter größter Höhe und der fast immer gegebenen Möglichkeit, deutlich tiefer zu übernachten sollte das alles nicht so schlimm sein. Den kleinen Fingerklipser kann man sich trotzdem auf jeden Fall mal einpacken.

Sepp

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#68 Beitrag von Walöter » 2015-12-17 18:56:14

Hallo Sepp,

leider ist es nicht so einfach. Ödeme treten auch bei bestmöglicher Anpassung auf. Allerdings i.d.R. erst in deutlich höheren Lagen. Sonst würden wir ja alle nur noch ein Pulsoxymeter und Diamox mitschleppen und keiner würde mehr oben bleiben. Ein Ödem lässt sich weder voraussehen noch wirklich vermeiden. Bis 5.400 ist allerdings die Entstehung eines Ödems bei guter Anpassung äußerst unwahrscheinlich. Wobei es ja eigentlich nicht darum geht, irgendwelche lebensgefährlichen Situationen zu vermeiden, sondern viel mehr darum, auch in der Höhe noch halbwegs gut zu "funktionieren". Selbst auf 4.000 Meter ist es nicht mehr lustig, wenn Du nicht akklimatisiert bist: Null Leistung, üble Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Appetitlosigkeit.... Urlaub stell ich mir anders vor, vor allem, weil sich das alles ja vermeiden lässt. Schwierig ist das allerdings, wenn man mit dem Auto auf diese Höhe kommt, da der Körper noch viel weniger gezwungen wird, sich anzupassen. Im übrigen ist die Anpassung bei jedem anders und dauert auch bei jedem verschieden lange. Grundsätzlich lässt sich vielleicht resümieren: Anpassung ist sehr von der Schlafhöhe abhängig. Die "Aktionshöhe" sollte immer etwas höher (2-300 Meter) als die Schlafhöhe sein. Zum Regenerieren sollte die Schlafhöhe immer wieder einmal deutlich herabgesetzt werden.
Spätestens ab 3.500 sollte auf eine Akklimatisationsphase geachtet werden. Bei Beschwerden natürlich schon vorher. Ein Zeichen guter Anpassung ist z.B. viel und regelmäßiges Urin lassen (natürlich viel Trinken, ist sehr wichtig), sowie das Beobachten des Ruhepulses: In der Anpassungsphase ist der Puls zunächst sehr hoch und sinkt mit zunehmender Anpassung wieder auf normal oder sogar darunter, dann ist es Zeit wieder höher hinauf zu gehen. Kopfschmerzen sind die ersten Anzeichen schlechter Anpassung, natürlich neben der spürbar schlechteren Leistungsfähigkeit.

Ciao,
Walter
Zuletzt geändert von Walöter am 2015-12-17 18:59:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#69 Beitrag von Donnerlaster » 2015-12-17 18:59:19

seppr hat geschrieben: Aber egal, wie dieses Detail ausgeht. Auf dem Pamir-Highway mit 4600 Meter größter Höhe und der fast immer gegebenen Möglichkeit, deutlich tiefer zu übernachten sollte das alles nicht so schlimm sein.
Sepp

Jetzt werde ich pingelig: es sind 4655 m!!!


Was bezeichnest du als deutlich tiefer? So viele Möglichkeiten, mit unseren Autos in kurzer Zeit deutlich tiefer zu kommen, ist da nicht gegeben. Oder aber du bezeichnest 3600 m (Murgab) als deutlich tiefer - das reicht aber noch nicht, um die Probleme der Höhenkrankheit auszuschalten.

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#70 Beitrag von Walöter » 2015-12-17 19:00:27

Hallo Peter,

deutlich tiefer sind bereits 400 Meter. Das entspricht auch den AC-Schritten. Auf 3.600 hast Du kein Ödem zu befürchten.

Walter
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#71 Beitrag von mangusta » 2015-12-17 20:23:58

Hallo Walter,

lässt sich ein Hirnödem durch Sauerstoffgabe und langsame Höhensteigerung (Fahrtrichtung von West nach Ost) bis 4655 m also nicht sicher vermeiden?

Im Gegensatz zum Bergsteigen ist beim Befahren der Passstraße eine deutliche Höhenreduzierung nachts ja nicht immer möglich.

Gruß

Rolf
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#72 Beitrag von seppr » 2015-12-17 21:08:32

Die letzte Frage von Rolf kann man zum Teil beantworten: Klar, wenn Du genügend Sauerstoff dabei hast und langsam genug hochfährst kannst Du ein Ödem mit Sicherheit vermeiden.

Aber wie viel Sauerstoff und wie langsam hoch, das dürfte individuell verschieden sein und ist schwer vorhersehbar.

Aber bei allem glaube ich fest daran: Reisende, die sich mit dieser Problematik so intensiv auseinandersetzen, wie wir es hier tun werden langsam genug in die Höhe fahren und ausreichend Ruhetage einlegen. Wir sind ja keine Spediteure, die einen Termindruck haben. Man muss halt visabedingte Ausreisetermine im Auge behalten.

Zur Höhenreduzierung nachts: Die Pässe mit 4655 oder 43.. Meter Höhe runterfahren ins Hochtal mit meinetwegen 3800 Meter kann man doch wohl fast immer. Klar sind auch andere Situationen denkbar, etwa Autopanne oder eine Militärstreife hält Dich auf der Passhöhe fest. No risk, no fun.

Sepp

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#73 Beitrag von Hatzlibutzli » 2015-12-18 8:55:34

@Walöter:
ich habe mich eben nochmal rückversichert:
es bleibt Lehrmeinung unter anderem von http://www.bexmed.de/ und der österreichischen Gesellschaft für Alpin und Höhenmedizin (http://www.alpinmedizin.org/j/), dass man mittels Pulsoxymeter wie oben beschrieben recht sichere Früherkennung der akuten Höhenkrankheit betreiben kann.
Du hast Recht, Pulsoxymeter mit einem minimalen Gewicht haben schon viele Leben gerettet. Die, die oben bleiben haben das Problem, dass sie nicht schnell genug runter kommen, sei es, weil das Wetter scheisse ist, Lawinengefahr oder einfach die eigenen Füsse nimmer tragen ...

Wir reden hier aber von der Strasse und nicht von der Todeszone. 100-200 Hm Abstieg bringen oft schon ein Verschwinden der Symptomatik.
das Beobachten des Ruhepulses: In der Anpassungsphase ist der Puls zunächst sehr hoch und sinkt mit zunehmender Anpassung wieder auf normal oder sogar darunter, dann ist es Zeit wieder höher hinauf zu gehen
Das ist nicht mehr state of the art und durch Obiges ersetzt ...

Grüsse ... Simon

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#74 Beitrag von Walöter » 2015-12-18 11:47:31

Hallo Gemeinde,

@ Rolf: Sauerstoff auf 4.600 ist sicher nicht nötig. Mit langsamer Anpassung ist ein Ödem auf dieser Höhe extrem unwahrscheinlich.
@ Simon: Ein Höhenhirnödem hat ja nicht so viel mit der Sauerstoffsättigung sondern mit mehr der dicke des Blutes und dem Luftdruck zu tun und ist daher schlecht mittels Messung der Sauerstoffsättigung zu prognostizieren oder zu diagnostizieren.
Der Ruhepuls ist nach wie vor ein wichtigstes Kriterium zur Anpassung und Erkennung von HACE / HAPE. Es hat ja auch nicht jeder ein Pulsoxymeter dabei, der die 4.000 Meter-Grenze überschreiten möchte, oder?

Walter
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#75 Beitrag von seppr » 2015-12-18 14:55:32

Ich schlage vor, den Expertenstreit vorerst zu lassen. Die Frage wird in der Medizin immer wieder auftauchen: Was zählt mehr: eine technische Untersuchung oder die jahrzehntelange klinische Erfahrung. Lösung: Sie ergänzen sich.

Für den Reiseeinsatz dürfte ein Pulsoxy ein nettes und hilfreiches Spielzeug sein. Aber nicht gebannt auf das Display schauen und die beobachtbaren Kriterien wie etwa den Puls ignorieren. Eine zu niedrig gemessene Sättigung kann ja sehr leicht auf einem Messfehler beruhen, zu kalte Finger etc. Das erkennt der Laie nicht so ohne weiteres.

Sepp

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#76 Beitrag von mangusta » 2018-05-02 13:10:13

Hallo,


bald geht es los - ohne Gamov-Sack - aber mit einer 5 Liter Sauerstoffflasche mit Y-Verteiler, entsprechenden Masken, Pulsoxymeter und Diamox.

Nicht nur für die Beschaffung der Flasche - fertig gefüllt mit medizinischem Sauerstoff - sondern auch für seine extrem freundliche und intensive Beratung - und das auch noch beim deutlich besten Preis - kann ich Herrn Caprano von der Firma CTS wirklich sehr empfehlen:

http://www.cts-medizintechnik.de/

Vielen Dank auch an alle Anderen hier im Forum für die freundliche Beratung und Hilfe.


Herzliche Grüße

Rolf
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#77 Beitrag von Hatzlibutzli » 2018-05-02 17:23:54

Hallo Ralf,

zuerst gute Reise und gesunde Wiederkehr.

Darf ich fragen, wieviel Sauerstoff Du dabei hast? Hast Du ein on-demand-ventil?

Vergissnicht schon mal einen Basiswert Deiner Sauerstoffsättigung auf 1000 Hm zu nehmen!

Grüße ... Simon

PS: ich wundere mich manchmal, welches vermeindliche Fachwissen hier kundgetan wird ...

nochmal für Alle: Hoehenkrankheit und auch Höhenlungenödem und Hirnödem gibt es ab 2500 meter, es erwischt auch körperlich fitte, wie den Tschechischen Bergsteiger, den die Bergwacht Garmisch vor ein paar Jahren vom Jubiläumsgrad holen musste (ja, wir befinden uns in Deutschland, auf 2600-2800m Höhe!), nachdem er sich bereits verwirrt seiner Kleidung entledigt hatte ... am Osterfelderkopf war er schon wieder fit, ins Garmischer Krankenhaus wollte er schon nimmer ...

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#78 Beitrag von mangusta » 2018-05-02 20:30:10

Hallo Simon,


zu der neuen 5 Liter Sauerstoffflasche, die laut Druckanzeige mit über 200 bar gefüllt ist, habe ich diesen Druckminderer bekommen:

https://www.ebay.de/itm/Druckminderer-M ... 2871150125

Wieviel / für wie lange Sauerstoff ist denn das?


Herzliche Grüße

Rolf
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#79 Beitrag von schmidti » 2018-05-03 2:23:19

Wow - interessante Ausstattung. Mich hat es auf 4000m ca. erwischt und wir sind nach Murghab gefahren 3600 und da konnte ich mich komplett erholen um am nächsten Tag wieder auf die größeren Höhen zu kommen. Bei mir lag es an einer 10-tägigen Durchfallserie die mich ziemlich geschwächt hat. Wir haben uns ordentlich akklimatisiert, aber es hat trotzdem nix genützt.

Wir hatten keine Medikamente dabei, das hab ich etwas bereut, allerdings würde ich nicht mit der erweiterten technischen Ausstattung fahren. In Murghab soll es laut Auswärtigem Amt eine Kammer geben und nach Murghab kommt man innerhalb von einem halben Tag auch wieder unter 3000m, wenn man nicht alleine fährt sondern einen Ersatzfahrer (meine Frau z.B.) hat.

Viel Erfolg bei der Reise, der Pamir Highway ist die Reise auf jeden Fall wert!
Mit dem Land Rover einmal um die Welt - www.bodensee-overlander.de

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#80 Beitrag von custom » 2018-05-03 12:14:27

mangusta hat geschrieben:
2018-05-02 20:30:10

Wieviel / für wie lange Sauerstoff ist denn das?
5l bei 200bar sind ca. 1000l Sauerstoff bei normalem Luftdruck. Bei der Gabe von 2l pro Minute sollte die Flasche 500 Minuten reichen...

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#81 Beitrag von Hatzlibutzli » 2018-05-03 14:06:29

Hallo Rolf,

Custom hat richtig gerechnet, aber was kann man mit 2 Liter/min machen?
Den Fi O2 von 0,21 auf 0,28 heben! Heisst den Sauerstoffanteil in der Luft von 21% auf 28% anheben, sprich um etwa 15%

Gleichzeitig sinkt der Luftdruck von 1013 hPa auf Seehöhe pi mal Daumen bei 3000m auf 696 hPa bei 5000m auf 542 hPa ....

Also bewirken die 2 Liter Sauerstoff in etwa soviel wie ein Abstieg von 3000m auf 1888m oder von 5000m auf 3886m ... sprich kann eine Symptomatik völlig zum Verschwinden gebracht werden. Und in guten 8h kann man einen tieferen Ort erreichen!
Bzw. Du musst sogar gar nicht so arg aufdrehen ;-)))

Ein on demand-Ventil macht nur auf, wenn Du dran ziehst/einatmest, damit lässt sich ein Haufen Sauerstoff sparen ... gleiches gilt für einen Reservoirsack, der vollläuft, während Du gerade nicht einatmest ...

Grüsse ... Simon

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#82 Beitrag von mangusta » 2018-05-03 14:51:40

Hallo,


vielen Dank - nach dieser perfekten Vorbereitung bekommen wir dann wohl ohnehin keine Höhenkrankheit - sondern - wie beschrieben - Durchfall - oder hat schon mal jemand das Ersatzteil gebraucht, daß er über tausende Kilometer mitgeschleppt hat ...

Aber immerhin bekomme ich jetzt Jahre nach Abgabe meiner Praxis meinen ersten Pulsoxymeter ...


Herzliche Grüße

Rolf
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#83 Beitrag von joern » 2018-05-03 16:12:33

Mal was zum Nachlesen:

https://m.thieme.de/viamedici/klinik-fa ... ?r=1&p=all


  "Insbesondere das Pulsoxymeter, das als „Statussymbol“ des Expeditionsarztes angesehen wird, hat nur sehr beschränkte Aussagekraft. Beispielsweise ist eine Sauer­stoffsättigung von 68% im Basislager des Aconcagua (4.300 m) durchaus nicht ungewöhnlich und bei Wohlbefinden nicht besorgniserregend."



 " Ein weiterer, viel diskutierter medikamentöser Ansatz zur Prophylaxe ist die Gabe von Phosphodiesterase-5-Hemmern wie beispielsweise Viagra® oder Cialis®, da diese den pulmonalarteriellen Druck senken."
China/Mongolei 2024

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#84 Beitrag von sri-lanka » 2018-05-03 17:44:50

Bevor ich ein solches "Tamm-Tamm" (Sauerstoff mitnehmen etc..) veranstalten würde, da ich gesundheitliche Bedenken hätte mich auf 4'500 müM zu begeben, würde ich weiter unten bleiben.
Man sieht es ja wieder bei den 6 toten Alpinisten, welche vor wenigen Tagen in den schweizerischen Alpen ums Leben kamen. Trotz Schlecht-Wetterwarnungen schon Tage zuvor, starteten sie diese Tour. Die tun mir keine Sekunde leid.

Auf dem Jungfraujoch in der Schweiz (ca. 3'500müM) waren schon Millionen von Touristen ohne Sauerstoff. Darunter viele nur ca. 40Kg leichte Japaner-Mädchen. (selber dort oben gesehen).
Von Interlaken aus überwindet man in knapp 2 Stunden mit dem Zug ca. 3'000 Höhenmeter. Auf dem Rückweg bin ich dann im Zug eingeschlafen, da war ich wirklich fix und foxi :D

Grüsse

Werner

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#85 Beitrag von franz » 2018-05-04 23:27:45

Hallo Rolf und alle anderen,
Nun macht euch doch nicht gleich in die Hose! Wenn ich Angst habe dann ist es besser zu Hause zu bleiben. Man kann auch vor Angst sterben. Okay es ist nicht jeder gleich. Bin damals den Pamir HW mit dem Motorrad gefahren und das war etwas unkomfortabel als mit dem Auto. Wichtig ist Zeit zu nehmen und nicht wie bei einer Rally rauf zu brettern. Die Landschaft zu geniessen viele Pausen machen u d trinken, trinken....
Übrigens während der Fahrt habe ich überhaupt nichts von der Höhe bemerkt. Erst oben am Pass als ich kurz mal einen Hang etwas forsch rauf marschierte merkte ich etwas Druck im Kopf. Habe dann bei einer Familie auf da. 4000m übernachtet. Habe schon ganz leichte Kopfschmerzen bemerkt, wie gesagt nicht gleich in die Hose machen!
Falls es dir nicht gut geht, einfach mal 200 HM tiefer fahren u d dort pausieren/schlafen.

Also nimm dir Zeit, oder fahr nach Jesolo, dort gibt es keine Höhenprobleme!
SG Franz

PS: mich fasziniert hier immer wieder wie man so vieles zerreden kann! Schön waren damals die Zeiten ohne Internet, da hat man es einfach probiert ohne lange herum zu diskutieren. Einfach mit ein bisschen Hausverstand an die Sache herangehen!

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#86 Beitrag von mangusta » 2018-09-02 23:44:53

Hallo,

nach glücklicher Beendigung unserer absoluten Traumreise zum Pamir Highway möchte ich für alle Nachfolgenden kurz auf das Thema zurückkommen und über unsere persönlichen Erfahrungen mit der Höhenkrankheit berichten.

Wir haben uns für die Anreise von Dushanbe kommend über Kulob und Ishkashim immer am Panj Grenzfluss zu Afghanistan entlang für den langsamen Anstieg sehr viel Zeit gelassen und haben die sich ständig ändernden, unvergleichlichen Traumpanoramen einschliesslich der Aussicht auf den Hindukush in vollen Zügen geniessen können.

Auch den extrem einsamen ersten 4300 m Pass haben wir noch ohne größere Beschwerden erlebt.

Uns sind am ganzen Tag insgesamt nur 2 Autos und ein Radfahrer begegnet. Ausser einem Grenzkontrollposten haben wir sonst Niemanden gesehen.

Erste, deutliche Probleme traten - immer nur, nachdem wir uns abends hingelegt hatten - in der Nacht am Yashikul See in etwa 3700 m Meereshöhe auf.

Diese Beschwerden liessen sich mit Aspirin etwas lindern.

Die Nacht in der Nähe von Murgab auf etwa gleicher Höhe, war dann schon wieder problemloser.

Auch der höchste Ak-Baital Pass mit 4665 m Meereshöhe bereitete tagsüber keinerlei Probleme.

In der Nacht am Karakul See in etwa 4000 m Meereshöhe veränderte sich die Situation nach dem Hinlegen bei einem Reiseteilnehmer allerdings dann durchaus dramatisch.

Zum Glück hatten wir eine 5 Liter Sauerstoffflasche dabei und nach Verabreichung von 3 l / min Sauerstoff durch eine Gesichtsmaske gingen die massiven Beschwerden nach etwa 20 Minuten deutlich zurück und besserten sich nach Atmen durch die Maske während der ganzen Nacht bis zum Morgen vollständig.

Auch der andere Reiseteilnehmer hatte den Eindruck, daß sich seine leichteren Kopfschmerzen durch die Sauerstoffanreicherung im Koffer deutlich bis zum Morgen besserten.

Bei der Ankunft am Abend des Folgetags wieder im Tal in Sari Tash / Kirgistan waren dann alle Probleme vergessen und zurück bleibt die Erinnerung an die absolut unvergleichlichen Ausblicke auf dieser Strecke.


Herzliche Grüße

Rolf
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#87 Beitrag von MassivesAlteisen » 2018-09-03 22:45:34

mangusta hat geschrieben:
2018-09-02 23:44:53
[...]
Zum Glück hatten wir eine 5 Liter Sauerstoffflasche dabei und nach Verabreichung von 3 l / min Sauerstoff durch eine Gesichtsmaske gingen die massiven Beschwerden nach etwa 20 Minuten deutlich zurück und besserten sich nach Atmen durch die Maske während der ganzen Nacht bis zum Morgen vollständig.
[...]
:eek:
Funktioniert Homöopathie auch bei der Höhenkrankheit?

Die 5 Liter waren rechnerisch nach eineinhalb Minuten weg (bei 3 Liter/min). War in den restlichen 18,5 Minuten nur noch 'nichts'? :joke:

Spass...
Mit wieviel bar ist denn so eine Sauerstoffflasche üblicherweise gefüllt? (Das interessiert mich tatsächlich.)

Gruss
Marco
suum cuique (500 v.C.)

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber w

#88 Beitrag von mangusta » 2018-09-03 22:55:52

MiB hat geschrieben:
2015-10-19 6:26:03
Ich war noch nicht am Pamir, aber mitm eigenen Auto auf 5400m im Himalaya. Beim Fahren gings für mich, aber sobald ich gelaufen bin oder Arbeit machen musste (der Motor mochte die Höhe weniger als ich...), wurds schummrig und mit Sternchen. Ich wusste, dass ich einigermaßen mit Höhe klarkam und war zu Fuss schon auf 5400m vorher. Wer das nicht hat, dem sei doch ein Sicherheitsbackup als Beruhigung gegönnt, ohne dass das eine Katastrophe heraufbeschwört. Als "Spinnerei" würd ich den Sack deshalb nicht abtun - nur zu selten um ihn günstig zu bekommen. Gerade in Verbindung mit Kompressor ist das Ding schon gut in der Theorie...leider wird man da nicht viel Erfahrung finden. Aber das Teil hat ein Abblasventil, also anschließen und gut ists... nur nicht den Abfluss verstopfen :eek:

Aber gut, man bekommt die Dinger nicht, drum ist die Sauerstoffflasche wohl die einfachste Beruhigung.

Zur Veranschaulichung, wieviel man brauchen könnte mal eine Pi*Daumen-Rechnung:

Atemzugvolumen = 500ml (eher mehr bei großen Männern, aber lässt sich einfacher rechnen).
Totraumvolumen im Rachen, also das keinen Gasaustausch hat = 100ml (auch eher mehr)
Atemfrequenz = 15

Wenn man also statt der 20% O2 mal ca 30 oder 40% haben will (wie weiter oben beschrieben, um auf "Meereshöhe" zu kommen), sollte man von den 500ml knappe 100-120ml reinen O2 dazuatmen.
Der O2 "flutet" also mit dem beschriebenen Schaumstoffstöpsel den Nasen-Rachenraum, damit sollten sich die 100-120 schon bewerkstelligen lassen.

100ml x 15/min = 1,5l /min. Das ist aber ne ganze Menge, wahrscheinlich reicht auch weniger.

Laut Linde (http://www.linde-gas.at/de/services/gas ... index.html) hat O2 in der beschriebenen 10kg Flasche knapp 7.5m³, die Oberstufenchemie sagt uns irgendwas um 7000 liter.

Bei 1,5l/min, reichen die 7500 liter also 5000min, knapp 80h. Eher mehr, wenn man die Flasche auf ein bisschen weniger dreht. Kunststück wird sein, den Durchfluss gut zu schätzen :)



Grüße,
Michi
Diese Frage wurde weiter oben von Michi bereits ausführlich beantwortet.


Gruß

Rolf
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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#89 Beitrag von MassivesAlteisen » 2018-09-03 23:01:32

Hallo rolf

Danke. :-)
Ich gebe zu, ich habe den Beitrag von 2015 nicht vorher gelesen. :blush:

Gruss
Marco
suum cuique (500 v.C.)

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Re: Pamir Highway - Überdruck- (Gamow-) Sack kaufen - aber wo?

#90 Beitrag von sico » 2018-09-04 9:55:16

Guten Morgen,
Nachdem wir wohlbehalten aus unserer Pamir-Reise wieder zu Hause sind, möchte ich mal unsere Erfahrungen beim Bewältigen dieser hohen Passübergänge hier darstellen.

Ich habe im Vorfeld der Reise eine Reihe von Leuten aus dem Freundeskreis, die diese Tour schon gemacht hatten, nach deren Erfahrungen bzgl Höhenkrankheit befragt. Die einhellige Antwort war: Keinerlei Probleme.
So machten wir uns ohne weitere Medikamente oder andere Hilfsmittel auf den Weg und hatten tatsächlich keinerlei Probleme mit der Höhe.
Als Voraussetzung dafür sind allerdings einige Punkte zu beachten:
Die Basis ist eine grundsätzlich gute körperliche Verfassung. Zur Stärkung der Kondition habe ich in Georgien eine Wanderung zur Kapelle in Stepansminda gemacht. Die große Mehrzahl der Besucher läßt sich mit dem Taxi dorthin hochschaukeln. Dabei ist man nach ca 60 min Fußmarsch schon am Ziel.

Das wichtigste aber ist ein langsamer Anstieg der Höhe. Dazu sollte zunächst die "Schleife" im Pamir gegen den Uhrzeigersinn befahren werden, denn von Dushanbe kommend steigt die Landschft nicht so schnell an, wie von Bishkek kommend.

Auch ist sehr wichtig, nicht zu schnell zu fahren und tagsüber einige Pausen einzulegen, so dass der Höhenanstieg sich verlangsamt und der Körper genug Zeit zur Anpassung hat.
Auch körperliche Anstrengung ist, so gut es geht, zu vermeiden. Ich habe auf fast 4000 m einem österreichischen Paar an ihrem Motorrad den Plattfuß am Hinterrad repariert. War ganz schön anstrengend.
Zu guter Letzt ist natürlich Alkohol in diesen Höhen strikt zu vermeiden.

Auf dem Weg von Sary Tash nach Osh kam uns der Bus-LKW von Rotel-Tours entgegen, die diese Pamir-Reise auch im Programm haben. Die Mehrheit der Rotel-Tours-Teilnehmer gehört ja der Generation 60 plus an.
Auf meine Nachfrage bei Totel-Tours, welche Maßnahmen der Veranstalter gegen die Höhenkrankeit vorsieht, bekam ich zur Antwort, dass jeder einzelne Reisende selbst für seine Reise-Apotheke sorgen muß. Jedoch gab es bislang noch bei keinem Teilnehmer Probleme mit der Höhenkrankheit.


Abschließend möchte ich damit sagen, dass der Pamir sehrwohl und ohne weitere Hilfsmittel ohne Probleme bzgl. Höhenkrankeit befahren werden kann.


mfG
Sico

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