spiritHSK hat geschrieben:
....es gibt die 183-Tage Regelung, dass Du in dem Land steuerpflichtig bist, in dem Du mindestens 183 Tage am Stück lebst. Und solange Du eh nur einige Wochen irgendwo bleibst, reichen meist ganz normale Visa aus (sehe ich ja in meinen Gruppen für digitale Nomaden)....
Machen kann man viel, wenn man sich nicht erwischen läßt... Man sollte sich aber auch des Risikos bewußt sein!
1) die sogenannte 183-Tage Regelung ist genau andersrum. Es sind nicht mindestens 183 Tage im Kalenderjahr, sondern mehr als 183 Tage! Das gilt in der EU als "Indiz" für "Lebensmittelpunkt". Es geht auch nicht um "am Stück", sondern Gesamtzahl der Tage pro Kalenderjahr. Also mal kurz über die Grenze in's Nachbarland und zurück gilt nicht, um die Frist von vorne beginnen zu lassen! Ob das bei freien Grenzen in weiten Teilen der EU nun so einfach nachweisbar ist, ist eine andere Sache...
"Steuerpflicht" entsteht im Prinzip bei jeder lohnabhängigen oder gewerblichen Tätigkeit. Ob es zu einer "Steuerzahlung" kommt, ist eine ganz andere Sache! Bei geringer Lohntätigkeit ist es meist eh' egal, da der Arbeitgeber die Steuern im Vorfeld abzieht und abführt. Bei selbständiger Tätigkeit kann das eben vom ersten Euro an schon anders aussehen...
Die 183-Tage Regelung ist eigentlich nur eine bürokratische "Arbeitserleichterung", besonders für Finanzbehörden. Das Land mit dem überwiegenden Aufenthalt ist dann quasi "Sitz" der Steuerberechnung, unter Berücksichtigung zwischenstaatlicher Doppelbesteuerungsabkommen. Dafür gibt es dann z.B. in Deutschland sogar eine Art "Zentral-Finanzämter". Neubrandenburg ist z.B. für alle (!) Auslandsrentner zuständig...
Wer allerdings in keinem Land einen "festen Wohnsitz" hat, hat auch mit der 183-Tage Regelung nichts zu tun! Er ist in jedem bereisten Land ab dem ersten Tag einer Arbeitsaufnahme dort nach dortigen Gesetzen steuerpflichtig! Wenn er denn erwischt wird.... Aber Unkenntnis schützt vor Strafe nicht...
2) Ein zwingendes "Meldegesetz" wie Deutschland gibt es in einer ganzen Reihe von EU-Staaten sowieso nicht!
2) Visa beinhalten nicht automatisch eine Arbeitserlaubnis oder Aufnahme einer Gewerbetätigkeit!
3) das Fahrzeug in Deutschland abzumelden ist eine Sache, zumindest in der EU aber anschließend mit entstempelten Kennzeichen, abgelaufenem TÜV und ohne Versicherung (die kriegt nämlich eine Mitteilung der Zulassungsbehörde über die Abmeldung) rumzufahren, ist zumindest .... äh.... "mutig".... Ich weiß aus eigener Anschauung, daß z.B. in Nordgriechenland, im bulgarisch-griechischen Grenzgebiet, noch heute ein paar PKW mit DDR-Kennzeichen rumgurken...
4) Bankverbindungen und oder Kreditkarten können wichtig sein. Mittlerweile gibt es sogar kostenlose deutsche Giro-Konten für Leute ohne festen Wohnsitz in Deutschland! Beispiel:
DKB-Bank
5) Krankenversicherung: eine "einfache" Auslandsreisekrankenversicherung reicht nicht! Es muß schon eine für "Expats" sein. Die ganz billigen bezahlen allerdings auch nur die "landestypischen" Sätze... Mehr Schutz/Komfort kostet entsprechend mehr...
Beispiel die französische
April