Ligurischer Grenzkamm mit dem LKW

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Ligurischer Grenzkamm mit dem LKW

#1 Beitrag von cookie » 2007-10-06 21:44:45

Hallo allerseits,

wir sind vorgestern mit dem Maggie über den ligurischen Grenzkamm gefahren. Es geht also schon. :angel:

Allerdings sind wir nicht die gesamte Strecke gefahren, sondern nur ein Teilstück. Um ehrlich zu sein: Mehr wollte ich auch wirklich nicht fahren... :blush:

Zuerst wollten wir vor der italienischen Seite über den Tendepass auf den Grenzkamm. Von der italienischen Seite wäre es fahrtechnisch bis zur Passhöhe sicherlich recht einfach gewesen.
Allerdings gibt es (seit neustem?) eine Gewichtsbeschränkung von 2.5to (!) (das alte Schild mit 5to wurde überklebt...)
Da sind wir "etwas" drüber und wollten keinen Ärger riskieren.
Also durch den Tunnel auf die französische Seite: Dort gibt es auch ein Schild: 5to. - Naja ... :ninja: Augen zu und durch...
Jeder der diese Strecke schon mal hoch ist, wird wissen was für ein quatsch(?) das ist, mit einem LKW hier hoch zu fahren.
Wir sind auch nur zum Spass die ersten 11 der ca. 38 Kehren hochgefahren. Ich musste bei etwa 8 Kehren einmal zurücksetzen um rumzukommen. Ich bin ja so froh nur 3.20m Radstand zu haben. :happy:
Ich wäre auch bis ganz hoch gefahren, allerdings wäre dies insbesondere in Hinblick auf die "berühmte Stelle" mit dem Überhang ziemlich unsinnig gewesen. Sehr wahrscheinlich hätte ich die gleiche Strecke wieder zurückfahren müssen.
Runter bin ich ein Teilstück dann Zick-Zack gefahren - einige Kehren haben genug Platz. Schon mal die Staudruckbremse im Rückwärsgang benutzt? :eek: :ninja:

Also haben wir nach einer Alternative gesucht. Und auch eine gefunden! Kurz hinter Tende geht es nach La Brigue. Dort gibt es einen Weg, der sogar für unsere Dickschiffe nicht gesperrt ist. Der "vermeindlich bessere" Weg auf der Karte ist allerdings nur bis 5to zugelassen. Die "richtige" Strecke hat keine Begrenzung - herausgefunden haben wir dies nur durch Zufall: Bauarbeiter haben uns abgefangen und den "richtigen" Weg gezeigt.

Auf dem Grenzkamm angelangt ging es einige km Richtung Süden und auf der italienischen Seite wieder runter. Dort muss man wohl auch runter und endet der Grenzkamm, denn wir haben keinen Weg gesehen, der weiterführt.

Wer die Stecke noch nicht kennt und gedenkt es mit dem LKW zu tun: Es war eine Erfahrung wert - aber es war sehr anstrengend. Nicht zuletzt, weil ich keinen Druck von den alten Reifen lassen wollte/konnte (zu alt) und mit knallharten 7 Bar die gesamte Strecke gefahren bin.
Wir sind mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von 2-7km/h über die Wege gefloge... :eek:
Die Auffahrt würde ich bei Regen auf keinen Fall empfehlen. Es gibt einige Passagen, die sehr schlammig und steil sind, obwohl es recht trocken war.
Überhänge gibts es nur bei der Abfahrt. Allerdings keine, die wirklich problematisch für uns waren.

Viele Grüße, z.T. aus Maroco,
Jan

Hier ein paar Bilder...

Der alte Tende-Pass:
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Auf dem Grenzkamm:
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#2 Beitrag von dieselman » 2007-10-06 23:11:54

Hallo cookie,

ok, dann war meine Einschätzung "Tenda-Pass auf der französischen/südlichen Seite machbar mit Deinem Radstand" soweit korrekt. Den von Dir beschriebenen Einstieg in den Süd-Teil der Lig.Grenzkammstrasse muss ich mir dann auch mal anschauen, der ist neu für mich :unwuerdig:

Die Farbgebung Deines Shelter finde ich auf der linken Seite schon recht nett... Auf jeder Fall guter Grundsatz: Wegfahren geht vor Perfektionismus! :happy:

Freundliche Grüße und noch viel Spaß in dieser schönen Gegend!
Tom / dieselman :cool:

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#3 Beitrag von palexy » 2007-10-08 9:46:26

hallo,
ich finde das nicht ok.
ich bin die ligurische selber häufiger gefahren und nur weil es geht!geht es noch lange nicht.wer solche strecken unbedingt fahren muß der nutze doch ein quad,motorrad oder geländewagen.
immer mehr der alten militär strassen werden gesperrt und das weil sich zuviel eben nicht benehmen können.
in den letzten jahren sind strassenbauer bei forschungen auf das "überraschende" ergebnis gekommen das lkw grössere schäden anrichten je langsamer sie fahren vielleicht sind fast alle ehemaligen militär strassen auch deshalb mittlerweile auf 2,5 oder 2,8t begrenzt.
wie gesagt wer solche strecken unbedingt fahren muß der lege sich doch besser ein kleines gefährt zu und läßt die strecken heil und bringt nicht sich und vor allem andere unnötig in gefahr.
mfg palexy

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#4 Beitrag von dieselman » 2007-10-11 19:26:16

Hallo Palexy,

wie Du in dem Thread "Bontadini-Lift, Colle Sommeiller... Höchste Straßen d. Alpen" nachlesen kannst habe auch ich dem Jan/cookie meine Bedenken mitgeteilt, als er sein Vorhaben "kleine Schotterstrassen in den Alpen mit dem LKW zu befahren" angekündigt hat. Aber:

1) Jan/cookie hat einen recht kurzen Radstand. Damit kann man eine solche Strecke mal probieren zu fahren (ein Unimog404S oder die französischen Feuerwehr-LKW, die auch diese Schotterstrassen nutzen, sind in einer ähnlichen Gewichts/Längenklasse)

2) Jan/cookie hat nun ganz individuell die Erfahrung gemacht (Er schreibt ja selbst "Mehr wollte ich auch wirklich nicht fahren..."), dass ein LKW auf diesen Strecken fehl am Platze ist und ein Motorrad, ein Quad oder ein 4WD-PKW dort deutlich sinnvoller ist.

3) Es ist davon auszugehen, dass die meisten hier im Forum ihre Fahrzeuge nicht als reine Vernunfts-Fortbewegungsmittel ansehen. Insofern gehören "Experimente" bei unseren Autos wohl einfach dazu. Ganz klar (ich wiederhole mich): Für Fahranfänger ... finde ich alte alpine Militärstrassen ungeeignet! Aber Jan/cookie sollte/mußte genau diese Entscheidung "mach ich das oder nicht" selber treffen (ich habe mal gehört er sei 33 Jährchen alt) und ich denke wirklich abhalten kann man niemand von so einem Experiment...

4) Selbst wenn ich dort mit meinem relativ leichten und leisen Motorrad (Yamaha TT600R, Original-Auspuff) rumturne, dann gibt es auch Leute die sagen "das finde ich nicht ok" ... einfach mit dem nicht von der Hand zu weisenden Argument "hier (in diese alpinen Höhen) gehört kein Motorgeräusch hin, höchstens Mountainbike!". Und wenn man mal mit dem Mountainbike unterwegs ist hört man immer noch "Müßt Ihr hier langfahren? Ihr reisst den Boden auf!". Wo ist also die Grenze? Was erlaubt man sich selbst? Was den Anderen?

...und ich stimme Dir zu: Es wäre schön wenn diese Strecken noch ein paar Jahre für Kfz offenbleiben und nicht (wie soviele andere) gesperrt werden.

Freundliche Grüße! Ganz positiv meinend...
Tom / dieselman :cool:

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#5 Beitrag von palexy » 2007-10-11 20:24:32

hallo,
das war auch von mir durchaus positiv gemeint.wie gesagt es sind wunderbare strassen die einem wundervolle erinnerungen verschaffen.
und damit auch andere das auch noch nach uns erleben dürfen wollte ich darauf hinweisen das es nicht besonders sinnvoll ist das mit dem lw zu machen weil gefährlich und nicht gut für die strassen. und wenn dann tut mans und behält es für sich und gut.das hier in einem allrad LKW forum zu posten ist mit vorsicht zu tun finde ich es lesen nicht nur verantwortungsvolle erfahrene fahrer mit.
mein lebensmotto ist nach wie vor :jeder wie er will.aber wer sich laut und öffentlich äussert dem kann ich dann auch meine meinung dazu sagen.
also lassen wir am besten den trieeeht in ruhe und gut is cookie ist glücklich ich auch und fertig.
wollte wie gesagt nur kundtun das es generell keine gute idee ist die strassen mit lkw zu fahren.
mfg palexy

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#6 Beitrag von cookie » 2007-10-13 20:54:18

Hallo Palexy,

als Themanestarter möchte ich auch noch ein paar Worte schreiben, dann können wir den Thread ja gerne ruhen lassen.

Das ich auf der französischen Seite ein kleines Stück des alten Tende gefahren bin: Asche über mein Haupt.
Hier war ich gewichtsmäßig in der Tat "drüber". Zur Nachahmung kann man dieses Unterfangen auf keinen Fall empfehlen! Im Prinzip ist es auch affig in fast jeder Kurve (selbst bei meinem kurzen Radstand) zurücksetzen zu müssen. Wenn man im falschen Moment einschlägt, kurbelt man auch gerne 2-3 mal.
Da man oben ohnehin _nicht_ weiterkommt, sollten "geneigte Mitleser" bitte diesen Thread nicht als Motivation zur Nachahmung sehen. Das war nicht meine Absicht. (Threadtitel geändert)

Was das kurze Stück Grenzkamm anbelangt: Die von mir gefahrene Aufstiegsstrecke ist gut in Schuss und wird aktuell sogar noch verbessert. Als wir hochgefahren sind, wurde ein Teil der Schotterfahrbahn mit dem Bagger bearbeitet. Uns kamen auch mehrere Fahrzeuge entgegen - unter anderem auch ein Auto der Nationalparkverwaltung, die zwar komisch guckte, aber offensichtlich kein Problem in unserer Aktion sah.
Ich denke, dass diese Strasse keine historische Strasse ist, sondern vielmehr dem Forst- und Parkverkehr dient.

Auf dem Grenzkamm selbst geht es wesentlich holpriger zur Sache. Dort wird auch sicher weniger "gepflegt" - wahrscheinlich gar nicht.
Wenn ich mit meiner Aktion dieser Piste schlechtes getan habe, so tut mir das leid. Allerdings glaube ich kaum, dass dies der Fall war, denn es gab so gut wie keine gebauten "Terrassen"/Mauern und keine Kehren (bis auf die Abfahrt, die wieder etwas "neuer" aussah).

Ich habe übrigens keine Verbotsschilder missachten müssen um über diesen Teil des Grenzkamms zu fahren.
Sollte die Strasse wirklich marode sein, frag ich mich, warum man kein entsprechendes Schild aufstellt - dann wäre ich auch nicht weitergefahren.

Um den "Anreitz" weiter zu schmälern: Bei den Auf- und Abfahrten zum Grenzkamm kommen einem stinknormale PKWs entgegen. Von einer "besonderen Fahr(er)-Leistung" kann man demnach weniger sprechen... (wenngleich ich mir meinem PKW solche Wege nicht antun würde).

Viele Grüße,
Jan
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