Kurztrip mit dem Hanomag...
Moderator: Moderatoren
Kurztrip mit dem Hanomag...
Frisch zurück von unserer kleinen Reise durch Griechenland und die West-Türkei und (diesmal, im 2. Anlauf, sogar zeitgleich mit dem Hanomag) wieder zurück; ein paar Reiseeindrücke...
Wir hatten uns dieses Mal für Fährvariante Ancona-Igoumenitsa statt Autoput entschieden, angesichts unseres Reisetempos schien das die entspanntere Variante zu sein - wie sich herausstellt zu Recht :-) Anfahrt (mautfrei) über Fern- und Reschenpass, danach Landstrasse bis nach Rimini, wo wir mit Freunden in 2 blauen (sic!) Nächten den eingeplanten Hanomag-Zeitpuffer bis zur Abfahrt der Fähre totschlagen. Auch die Ecke kann man sich schön trinken...
Endlich Sonne: Wir sind zum ersten Mal in Griechenland und verweilen erstmal ein wenig in der schönen Bergwelt nordöstlich von Igoumenitsa und Ioannina. Irgendwann zieht es uns dann aber doch weiter in östliche Richtung. Am Strand von Petrota gabelt uns ein alter Fischersmann auf, bei dem wir zwei spannende Tage als "Aushilfsfischer" verbringen: abends mit dem Boot rausfahren um die Netze ins Meer zu werfen, früh am nächsten Morgen den Fang einholen, anschliessend den Grill anheizen...
Es lohnt sich übrigens, mindestens einmal am Tag unter dem Laster zu liegen und nach dem Rechten zu sehen: in der Türkei angekommen, will sich erstmal das Verteilergetriebe aus dem bzw. in den Staub machen; zumindest hängt es motorseitig nur noch an zwei lummeligen Schräubchen an seinem Träger, der dicke Bolzen oben fehlt ^^ Naja, nix was eine anatolische Dorfwerkstatt nicht wieder hinkriegen könnte.
In Gelibolu ist Schluss mit dem Strandgehopse, wir setzen nach Asien über und tuckern gemütlich und meist auf kleinen und kleinsten Nebenstrassen über Balikesir nach Kütahya, dann weiter Richtung Eskisehir durch die phrygischen Täler. Eine dünn besiedelte Gegend, in der es Nachts so still wird, dass man das eigene Blut in den Ohren rauschen hört. Wir übernachten bei ein paar alten Höhlensiedlungen, ausser uns sind nur Adler und Schlangen zugegen - was unsere Kraxeltour in unübersichtlichem Gelände dann ziemlich schnell beendet...
Zwischendurch gibt's noch ein bisschen Galama mit dem Druckregler, den wir zum Glück als Ersatzteil dabei haben. Durch das ganze Öl, das der Kompressor hinten raussaut sulzt der Regler wohl irgendwann zu und regelt nix mehr...
...praktischerweise lernen wir einen Lkw-Mechaniker kennen, der sich zusammen mit seinen Kollegen und mit Begeisterung dem Hanomag widmet. Der fällige Ölwechsel wird gleich mitgemacht; und der Lehrling weiss jetzt dann auch, dass man zur Ölbetankung am Hanomag-Differenzial a) nicht die Stützschraube rausschrauben muss um da das Öl reinzukippen und b) man das Diff nicht bis unters Dach mit Öl fluten muss :-)
Wir wenden uns nach Süden, besuchen die faszinierende Midas-Stadt, danach Afyonkarahisar und biegen auf der Weiterfahrt hinter Egirdir bei einem schon leicht verwitterten Schild auf Verdacht zum Naturpark "Yazili Kanyon" ab. 40 km Rüttelpiste später landen wir tatsächlich dort, fast am Ende der Welt - wer's noch nicht kennt: ein sehr lauschiges Plätzchen mit korsikatauglichen Badegumpen :-)
Aus Antalya flüchten wir nach einer Stunde wieder, da zuviel Rummel (keine Ahnung warum die Türken einen immer dahin schicken wollen, weil's da angeblich so toll sei) und ziehen weiter in den Olympos-Nationalpark, wo dann wieder entspannteres Strandleben möglich ist; inklusiv - wie so oft in der Türkei - mit Familienanschluß an die einheimische Grillfraktion.
In Patara wandern wir in die Wüste rein und wieder raus, toller Dünenstrand, aber sehr touristisch.
Durch das Landesinnere geht es in großem Bogen an Izmir vorbei; im Hano geben derweil hin und wieder irgendwelche Druckluftschläuche - wohl aus Altersgründen - den Geist auf (vor dem Kompressor, hinter dem Kompressor); alles undramatisch und relativ schnell behoben. Wieder zurück geht's auf die Gallipoli-Halbinsel, an deren Westküste wir zum Schluß hinter einer Schotterpiste bei Findikli auch noch eine traumhaft ruhige Bucht finden: zwei Hütten, ein paar Fischerboote, ein paar Wildcamper, that's it - inklusive nächtlichem Lagerfeuer am Strand. Istanbul müssen wir (aus naheliegenden Gründen) leider auslassen...
Auf der Rückfahrt durchqueren wir Griechenland recht zügig auf der Autobahn, nachdem wir die Fähre zurück nach Italien telefonisch klargemacht haben (stand bei Abreise noch nicht fest) - mit dem Hanno braucht man ja immer einen Zeitpuffer für längere Strecken mit festem Termin am Ende. Ein paar relaxte Tage verbringen wir noch an diversen, um diese Zeit noch nicht überlaufenen Stränden nördlich von Igoumenitsa und im Hinterland, mit "Extrem-Rafting" dank mitgebrachtem 10.5R20-Ersatzschlauch auf dem Acheron-Fluß bei Gliki und einem kurzen Abstecher nach Butrint in Albanien. Die Binnenfähre dort ist in der Tat ein wenig abenteuerlich, dafür bekommen wir anschliessend eine Privatführung über das Ausgrabungsgelände :-)
Nach etwas zäher Rückfahrt durch die stickige und heiße Pöbene verbringen wir zur Abkühlung die letzte Nacht auf dem Gotthard-Pass. Nach 5 Wochen und 7000 gefahrenen Kilometern, vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen mit netten und gastfreundlichen Menschen, und vielen neu entdeckten schönen Plätzen hat uns das deutsche Regenwetter wieder...
Wir hatten uns dieses Mal für Fährvariante Ancona-Igoumenitsa statt Autoput entschieden, angesichts unseres Reisetempos schien das die entspanntere Variante zu sein - wie sich herausstellt zu Recht :-) Anfahrt (mautfrei) über Fern- und Reschenpass, danach Landstrasse bis nach Rimini, wo wir mit Freunden in 2 blauen (sic!) Nächten den eingeplanten Hanomag-Zeitpuffer bis zur Abfahrt der Fähre totschlagen. Auch die Ecke kann man sich schön trinken...
Endlich Sonne: Wir sind zum ersten Mal in Griechenland und verweilen erstmal ein wenig in der schönen Bergwelt nordöstlich von Igoumenitsa und Ioannina. Irgendwann zieht es uns dann aber doch weiter in östliche Richtung. Am Strand von Petrota gabelt uns ein alter Fischersmann auf, bei dem wir zwei spannende Tage als "Aushilfsfischer" verbringen: abends mit dem Boot rausfahren um die Netze ins Meer zu werfen, früh am nächsten Morgen den Fang einholen, anschliessend den Grill anheizen...
Es lohnt sich übrigens, mindestens einmal am Tag unter dem Laster zu liegen und nach dem Rechten zu sehen: in der Türkei angekommen, will sich erstmal das Verteilergetriebe aus dem bzw. in den Staub machen; zumindest hängt es motorseitig nur noch an zwei lummeligen Schräubchen an seinem Träger, der dicke Bolzen oben fehlt ^^ Naja, nix was eine anatolische Dorfwerkstatt nicht wieder hinkriegen könnte.
In Gelibolu ist Schluss mit dem Strandgehopse, wir setzen nach Asien über und tuckern gemütlich und meist auf kleinen und kleinsten Nebenstrassen über Balikesir nach Kütahya, dann weiter Richtung Eskisehir durch die phrygischen Täler. Eine dünn besiedelte Gegend, in der es Nachts so still wird, dass man das eigene Blut in den Ohren rauschen hört. Wir übernachten bei ein paar alten Höhlensiedlungen, ausser uns sind nur Adler und Schlangen zugegen - was unsere Kraxeltour in unübersichtlichem Gelände dann ziemlich schnell beendet...
Zwischendurch gibt's noch ein bisschen Galama mit dem Druckregler, den wir zum Glück als Ersatzteil dabei haben. Durch das ganze Öl, das der Kompressor hinten raussaut sulzt der Regler wohl irgendwann zu und regelt nix mehr...
...praktischerweise lernen wir einen Lkw-Mechaniker kennen, der sich zusammen mit seinen Kollegen und mit Begeisterung dem Hanomag widmet. Der fällige Ölwechsel wird gleich mitgemacht; und der Lehrling weiss jetzt dann auch, dass man zur Ölbetankung am Hanomag-Differenzial a) nicht die Stützschraube rausschrauben muss um da das Öl reinzukippen und b) man das Diff nicht bis unters Dach mit Öl fluten muss :-)
Wir wenden uns nach Süden, besuchen die faszinierende Midas-Stadt, danach Afyonkarahisar und biegen auf der Weiterfahrt hinter Egirdir bei einem schon leicht verwitterten Schild auf Verdacht zum Naturpark "Yazili Kanyon" ab. 40 km Rüttelpiste später landen wir tatsächlich dort, fast am Ende der Welt - wer's noch nicht kennt: ein sehr lauschiges Plätzchen mit korsikatauglichen Badegumpen :-)
Aus Antalya flüchten wir nach einer Stunde wieder, da zuviel Rummel (keine Ahnung warum die Türken einen immer dahin schicken wollen, weil's da angeblich so toll sei) und ziehen weiter in den Olympos-Nationalpark, wo dann wieder entspannteres Strandleben möglich ist; inklusiv - wie so oft in der Türkei - mit Familienanschluß an die einheimische Grillfraktion.
In Patara wandern wir in die Wüste rein und wieder raus, toller Dünenstrand, aber sehr touristisch.
Durch das Landesinnere geht es in großem Bogen an Izmir vorbei; im Hano geben derweil hin und wieder irgendwelche Druckluftschläuche - wohl aus Altersgründen - den Geist auf (vor dem Kompressor, hinter dem Kompressor); alles undramatisch und relativ schnell behoben. Wieder zurück geht's auf die Gallipoli-Halbinsel, an deren Westküste wir zum Schluß hinter einer Schotterpiste bei Findikli auch noch eine traumhaft ruhige Bucht finden: zwei Hütten, ein paar Fischerboote, ein paar Wildcamper, that's it - inklusive nächtlichem Lagerfeuer am Strand. Istanbul müssen wir (aus naheliegenden Gründen) leider auslassen...
Auf der Rückfahrt durchqueren wir Griechenland recht zügig auf der Autobahn, nachdem wir die Fähre zurück nach Italien telefonisch klargemacht haben (stand bei Abreise noch nicht fest) - mit dem Hanno braucht man ja immer einen Zeitpuffer für längere Strecken mit festem Termin am Ende. Ein paar relaxte Tage verbringen wir noch an diversen, um diese Zeit noch nicht überlaufenen Stränden nördlich von Igoumenitsa und im Hinterland, mit "Extrem-Rafting" dank mitgebrachtem 10.5R20-Ersatzschlauch auf dem Acheron-Fluß bei Gliki und einem kurzen Abstecher nach Butrint in Albanien. Die Binnenfähre dort ist in der Tat ein wenig abenteuerlich, dafür bekommen wir anschliessend eine Privatführung über das Ausgrabungsgelände :-)
Nach etwas zäher Rückfahrt durch die stickige und heiße Pöbene verbringen wir zur Abkühlung die letzte Nacht auf dem Gotthard-Pass. Nach 5 Wochen und 7000 gefahrenen Kilometern, vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen mit netten und gastfreundlichen Menschen, und vielen neu entdeckten schönen Plätzen hat uns das deutsche Regenwetter wieder...
- Dateianhänge
...einmal ist immer das erste Mal -> alles wird gut.
- Michaele532
- abgefahren
- Beiträge: 1298
- Registriert: 2006-10-04 9:11:21
- Wohnort: Celle
- Kontaktdaten:
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
Danke!
Netter Bericht und tolle Bilder.
Gruss,
Michael
Netter Bericht und tolle Bilder.
Gruss,
Michael
Hier mehr zu mir, Hanomag und dem Stammtisch:
https://hanomag.ce-mu.de/hano/michaele/hanomag_d/
Die Restauration von Hanne:
https://hanomag.ce-mu.de/hano/michaele/ ... resto.html
https://hanomag.ce-mu.de/hano/michaele/hanomag_d/
Die Restauration von Hanne:
https://hanomag.ce-mu.de/hano/michaele/ ... resto.html
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
Hallo
Toller Bericht .
Das ist das reisen das ich mit dem AL auch so liebte , langsam und unkompliziert .
Auf der Fähre geht locker ein AL .
War da schon mit einer Emma drauf .
Gruß
Oli
Toller Bericht .
Das ist das reisen das ich mit dem AL auch so liebte , langsam und unkompliziert .
Auf der Fähre geht locker ein AL .
War da schon mit einer Emma drauf .
Gruß
Oli
- Lassie
- Allrad-Philosoph
- Beiträge: 4592
- Registriert: 2006-10-03 11:40:40
- Wohnort: Schäbige Alb
- Kontaktdaten:
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
Danke!
Schöner und entspannter Bericht - so macht das Reisen doch Spass. Lagerfeuer, Grillen, Baden, ein paar nette Leute, ein bisschen bummeln, ein bisschen Schrauben - was will man mehr?!
Viele Grüsse
Jürgen
Schöner und entspannter Bericht - so macht das Reisen doch Spass. Lagerfeuer, Grillen, Baden, ein paar nette Leute, ein bisschen bummeln, ein bisschen Schrauben - was will man mehr?!
Viele Grüsse
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
Ja, wenn - so wie diesmal - die größeren Katastrophen ausbleiben: Klopf auf Blech! (bin halt kein Traumtänzer mit unbegrenzt Zeit )AL28 hat geschrieben: Das ist das reisen das ich mit dem AL auch so liebte , langsam und unkompliziert .
Naja, jetzt stehen erstmal ein paar kleinere Wartungsarbeiten an, das Verteiler- und Hinterachsgetriebe wollte ich mir nochmal näher bekucken, der Hebelstoßdämpfer vorne links lässt sich mittlerweile mit der Hand verschieben, und ich brauche irgendeine pfiffige Lösung, um nicht nach jeder etwas holprigeren Passage die Seitenbleche vorne wieder festtüddeln zu müssen. Ach, und der Kühlschrank ist uns auch gleich am Anfang verreckt, der muß bis zum Herzberg-Festival wieder laufen...
...obwohl die beste Ehefrau von allen nach der Tour ja so ganz nebenbei angemerkt hat, dass ein paar Annehmlichkeiten wie mehr Leistung bei geringerem Lärmpegel und Servolenkung vielleicht doch nicht so schlecht seien für die nächste längere Reise Aber nachdem wir leider nicht jedes Jahr auf so eine ausgedehnte Tour gehen können hat's mit 'nem neueren/größeren/wasweissich Laster ja auch noch ein bisschen Zeit
Cheers, Matze
...einmal ist immer das erste Mal -> alles wird gut.
- Ulf H
- Rauchsäule des Forums
- Beiträge: 24405
- Registriert: 2006-10-08 13:13:50
- Wohnort: Luleå, Norrbotten, Schweden
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
... NICHTS, aber das zu erreichen ist schon schwer genug ...Lassie hat geschrieben: - so macht das Reisen doch Spass. Lagerfeuer, Grillen, Baden, ein paar nette Leute, ein bisschen bummeln, ein bisschen Schrauben - was will man mehr?!
Gruss ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!
Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!
Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.
Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.
Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...
Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!
Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.
Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.
Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
Hallo
Gruß
Oli
Manchmal bewundere ich deine Fähigkeit soviel mit so wenig Worten zu sagen .Ulf H hat geschrieben:... NICHTS, aber das zu erreichen ist schon schwer genug ...Lassie hat geschrieben: - so macht das Reisen doch Spass. Lagerfeuer, Grillen, Baden, ein paar nette Leute, ein bisschen bummeln, ein bisschen Schrauben - was will man mehr?!
Gruss ulf
Gruß
Oli
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
zustimm AL28.. und die Bilder sind auch sehr schön :-)
"The quieter you become, the more you are able to hear..."
Re: Kurztrip mit dem Hanomag...
Danke für den tollen BEricht und die prima Bilder.
Und herzlichen Glückwunsch dazu, dass ihr zeitgleich mit dem HAno wieder zurückgekehrt seid.
Grüße
Rudi & Familie die bis 2002 auch im Hano unterwegs war
Und herzlichen Glückwunsch dazu, dass ihr zeitgleich mit dem HAno wieder zurückgekehrt seid.
Grüße
Rudi & Familie die bis 2002 auch im Hano unterwegs war
MB 1113 Schlauchwagen im Umbau, 608D Löschfahrzeug, T4 Seikel Syncro