Schneller Mercur auf Safari in Angola!

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Olli Carstens
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Schneller Mercur auf Safari in Angola!

#1 Beitrag von Olli Carstens » 2013-06-02 18:45:28

Liebe Reisegemeinde,

vom 09. bis 20. Mai 2013 führte ich zum dritten Mal eine interessante Safari durch Angola mit unserem mittlerweile doch sehr stark modifizierten MAGS (Mercur 150D10) durch. In diesem „Fred“ hier beschränke ich mich auf einen allgemein gefaßten Rahmenbericht der Reise durch Angola. In meinem anderen Beitrag http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 31&t=44093 könnt Ihr etwas über die Technik und ihre Problematiken erfahren, …die jedoch und Gott sei Dank alle VOR DER SAFARI behoben wurden. Hierfür auch mein Dank an alle hier aus unserem wunderbaren Forum!!!

Unsere Route hatte ich diesmal etwas „entschärft“: Durch die fehlende Servolenkung unseres MAGS mied ich die viertägigen harten Off-Road-Passagen durch den südwestlichen Teil des angolanischen Kaokolandes. Zu sehr waren mir meine anschließenden Schulterschmerzen in Erinnerung. Auch die Gäste im Passagierraum hatten damals, was die körperlichen Belastungen anging, im Kaokoland „nichts zu lachen“! Also legte ich die Route von Ruacana aus über Naulila nach Osten bis zur Teerstraße nach Lubango. Das verkürzte zudem die Reisezeit durch den trockenen Süden, was uns dann an der tropischen Küste bis Luanda zeitlich zugute kam.
Es hatten sich diesmal auch wieder drei Selbstfahrer gemeldet. Zu meiner Überraschung gesellten sich u.a. ein von ActionMobil gebauter MAN und ein Unimog in unsere Kolonne. So war die Fahrzeuggruppe diesmal durch LKW dominiert. Mit 18 Erwachsenen und zwei Kindern, zusammengewürfelt aus Deutsch-Namibiern, Nord- und Mitteldeutschen sowie waschechten „Bajuwaren“ (Ich verzichte in diesem Fall auf die Unterscheidung von Unter-, Ober-, Nieder- und Nebenbayern!) war die Gruppe schnell homogen und verstand sich bis zum Ende ohne Probleme.

Auch diesmal war Angola in jeder Hinsicht bemerkenswert. So konnten wir als puristische Camper keine Campingplätze anfahren, …weil es in Angola einfach keinerlei Infrastruktur in dieser Hinsicht gibt. So suchten wir wieder die uns bekannten „wilden“ Plätze von den Vorjahren auf oder entdeckten auch neue wildromantische Plätzchen. Immer wurden wir von der einheimischen Bevölkerung neugierig aber unaufdringlich und äußerst freundlich wahrgenommen, begrüßt, beäugt oder angesprochen. Die Sprachbarriere, …man spricht nur portugiesisch, stellte diesmal keine großen Probleme dar, da ein Ehepaar in unserer Gruppe die vorhandenen Portugiesischkenntnisse aus einem Arbeitseinsatz in Angola während der frühen 80er Jahren extra für diese Reise aufgefrischt hatte.
Die Straßenverhältnisse verbessern sich von Jahr zu Jahr! Es wird gebaut, so wie man es sich hier in Afrika nicht vorstellen kann! Steilste Pässe, vor drei Jahren nur in Tagesetappen mit Allrad zu bewältigen, werden momentan trassiert und mit Brücken versehen und können wohl in naher Zukunft mit einem VW-Golf regelrecht „durchflogen“ werden.

Der allgegenwärtige Müll der voranschreitenden angolanischen Konsum- und Wegwerfgesellschaft wird mit Mülltonnen, zentralen Müllkippen und kommunalen Müllabfuhren mit sichtbarem Erfolg bekämpft! Auch dies ist wohl einmalig in Afrika! An den wunderschönen Calandula Wasserfällen, wo wir vor drei Jahren die Raststelle vor Nutzung noch selbst von Müll reinigten, stehen Mülltonnen, sind Dächer über den Tischen montiert, war kaum noch Müll in der Gegend zu sehen.

Es wäre müßig und würde den Rahmen dieses Threads hier sprengen, würde ich einen ausführlichen und detaillierten Bericht an dieser Stelle verfassen. Zu vielfältig waren die Erlebnisse und Eindrücke. Das Erlebnisspektrum einer Reise durch Angola ist sehr breit und hat so viele afrikanische Facetten, wie sie im südlichen Afrika wohl in keinem anderen Land zu finden sind. Aus diesem Grunde füge ich nachfolgend nur noch ein paar Bilder ein. Sie sagen mehr aus als tausende geschriebener Worte!

Sehnsüchtige Grüße aus Windhuk,

Olli
Dateianhänge
Wasser fassen am Fluß.jpg
Calandula Wasserfall.jpg
in den Pedras Negras.jpg
Abfahrt Leba-Pass.jpg
unser Konvoi.jpg
trockene Landschaften im Süden Angolas.jpg
Relikte aus dem 30jährigen Krieg.jpg
Strandcamp südl. Luanda.jpg
portugiesische Palmenallee in Dombe.jpg
Kontraste auch in den Städten.jpg
Impressionen aus den Städten Angolas.jpg
Ruinen verschwinden zusehends aus den Städten.jpg
Wer aus der Wüste zurückkommt ist reicher, ...aber auch einsamer, denn die Zahl derer, die einen verstehen können, ist kleiner geworden!

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