Infos zur Ein- und Ausreise Tunesien!

[HildeEVO]

Hi @ All,

ich habe nach unserem Tunesien-Urlaub eine kleine Hilfe zur Grenzabwicklung (Ein-Ausreise) erstellt, da wir selber keine aktuellen Info's gefunden haben.

Das Pampflet steht unter folgenden Link zum Download bereit!

KLICK

Leider kann ich nicht sagen ob es für andere Fährlinien Abweichungen der Vorgehensweise gibt!
Vielleicht hilft es trotzdem dem Einen oder Anderen!

Grüße Chris

EDIT: Titel!

[CAR53]

Hallo,

toll !!!!!


Danke !!!!


Grüße aus Freiburg

Christof

[Speed5]

Hallo Chris,


super gemacht, danke für die Mühe.
Da wir im nächsten Winter nach Tunesien wollen ist das sehr hilfreich für uns.


Danke und Gruß Michael

[toevtoev]

Hallo Chris,


super gemacht, danke für die Mühe.
So etwas suche ich noch von Russland! Zoll, Polizei,PKW oder LKW-Spur,welche Papiere? usw.usw.
Gruß Bernd

[HildeEVO]

Hi Bernd,

Russland ist dazu recht easy. Da bekommt man bei der Einfahrt in den Zollhof einen Talonschnik (Laufzettel) Auf diesem müssen alle Kontrollen abgestempelt werden. Bei der Deklaration haben wir immer einen fetten Strich drübergezogen und Campingcar drauf geschrieben. Man nimmt ja alles wieder mit aus dem Land und lässt nix dort! Dasselbe haben wir mit unseren Devisen gemacht die wir im Tresor mitführten! Also nix angegeben! GGf. darauf verwiesen, dass man mit Plastikkarten alles lösen kann!

Anbei der Link zu einer Deklaration von Usbekistan. Die einzige die wir in Englisch gefunden haben! Die Felder sind aber identisch und so kannst Du diese als Ausfüllhilfe nehmen! KLICK

Solange Du nicht alle Felder auf dem Taloschnik abgestempelt hast darfst Du nicht aus der Grenze fahren. Die Prozedur ist an allen Ex-Sowjetgrenzen nahezu identisch! Zumindest war es 2009 bei uns so! Die Grenzer sind in der Regel Hilfsbereit und wenn Du ein paar Brocken Russisch kannst ist es umso einfacher!

Ach so zur LKW-Spur die haben wir immer ignoriert da wir ja keine gewerblichen Güter transportieren! Kritisch ist es bei Verbotstafeln die das Zeichen KLICK haben. Das gilt in der Regel auch in RUS für Fahrzuege > 3,5 t
Da ist ein bissel Tricksen gefragt! Manchmal drücken die Polizisten ein Auge zu manchmal nicht. Aber es gilt: Wenn das "Stöckchen"* geschwungen wird: Muss man halten und wer es ignoriert wird teuer bezahlen!

Grüße Chris

* Stöckchen: Ein weiß/schwarzer Stab mit ca. 30-35 cm Länge welcher zu allem möglichen von Polizisten benutzt wírd!

[Filly]

Die Grenzabfertigung in Tunesien mag etwas chaotisch sein, ist aber gut zu schaffen. Ein Laufzettel würds vielleicht ein bißchen übersichtlicher machen. Dazu kommt, daß man mit der Fähre fährt und dafür eben den boarding-Prozess durchlaufen muß, ähnlich wie beim Flughafen und das hat mit der eigentlichen Grenze nichts zu tun.
Vor allem hatte ich das Gefühl in Tunesien willkommen zu sein, was ich bei meiner Einreise in die Ukraine 2010 nicht feststellen konnte.
Erleichternd (hat mit willkommen sein oder nicht eigentlich nichts zu tun) kam hinzu, daß bei der Einreise nach Tunesien niemand in das Fahrzeug wollte. Nur bei der Ausreise wurde nach illegalen Passagieren gesucht. Die Ukrainer haben dagegen mit 3 Mann meinen Shelter gestürmt und hätten am liebsten die Wandverkleidung runtergerissen weil sie dahinter Zigaretten und Drogen vermuteten. Nachdem aber 2 Sabakas nichts erschnüffeln konnten haben sie freundlicherweise darauf verzichtet.

So gesehen würde ich jederzeit wieder nach Tunesien fahren (mach ich aber nicht, weil Sand langweilig ist), aber ostwärts verlasse ich die EU nur noch auf Anordnung (und Bezahlung) von meinem Chef.

Christoph

[Gremlin]

Super gemacht und alles noch so wie bei meiner letzten Tour.
Nur habe ich immer Probleme mit dem Ausfüllen der Karten.
Eine Übersetzung der Zettelchen wäre mal super.

Gruß Frank

[Pirx]

Hallo Chris!

Deine Auflistung ist eine gute Hilfestellung für Reisende, die noch nie in Tunesien waren. Noch ein paar kleine Anmerkungen von mir:

Seite CTN-Tanit I:
Vor dem Einfahren auf die Fähre muß man eigentlich noch mit allen Reisepässen in das Abfertigungsgebäude am Kai. Dort wird vom italienischen Zoll die Ausreise im Computer vermerkt und die italienisch beschrifteten (beigen) Kärtchen eingesammelt. Das muß man selbständig tun, man wird dazu nicht aufgefordert.

Seite Hafen Tunis II c:
Auf dieser Karte werden mitreisende Kinder eingetragen (Geburtsort / Geburtsdatum / Vorname). Bei Euch Kinderlosen war es in Ordnung, die drei Spalten mit Kreuzen zu versehen. Eine Familie mit Kindern müßte dort aber die Daten der Kinder eintragen.

Allgemein:
Ob LKW zuerst oder zuletzt oder irgendwann mittendrin aufs Schiff gelassen werden, ist auf jeder Fahrt unterschiedlich. Ich habe schon alle Möglichkeiten erlebt.

Auch ob eine Person auf der Fähre die Abfertigung für andere Personen miterledigen kann, ist jedesmal wieder anders. In der Regel ist es meist möglich, auch für Tunesier. An Ostern wurde mir verweigert, die Abfertigung für die bereits schlafende Familie mitzuerledigen. Ich bin dann nach den Fahrzeug-Formalitäten (ca. eine Stunde später) nochmal zum Schalter, aber zu einem anderen Beamten gegangen. Dann ging's ...

Pirx

[HildeEVO]

Hi Klaus,

Danke für die Anmerkungen! In Italien hat sich für die Französisch beschrifteten beigenen Kärtchen niemand interessiert!

Wir hatten auch keine Zeit irgendwohin zu gehen da wir quasi ohne Pause durch den Hafen direkt ins Schiff gefahren sind!

Das mit den Kindern wusste ich nicht! Danke für die Info! Ich werde es nachtragen!

@ Frank: Ein bissel spannend muss es doch bleiben?

Grüße Chris

[toevtoev]

Hi Chris, danke für die Antwort. Bin am überlegen ob ich im Sommer eine Tour über St. Petersburg,
Murmansk und dann über Schweden wieder nach Hause mache. Kann aber Russisch weder lesen noch schreiben. Könnte man so eine Tour alleine machen oder sollte man sich einer Gruppe ( Sea Bridge) anschließen? Habe eigentlich nur ein wenig Bedenken wegen der Grenze. Ach ja Hund müsste auch mit. Was meinst Du ??
Gruß Bernd

[stefan 1017]

danke für deine mühe!

normal wurstelt man sich ja auch so ganz gut durch, aber wenn man deine hinweise durchhat, war man quasi schon mal dort und der wiedererkennungswert vor ort ist hoch.

gruß
stefan

[HildeEVO]

Hi Bernd,

da ich Deine Reiseerfahrung nicht kenne, ist es schwer einzuschätzen wie die Anfertigung für Dich subjektiv verläuft!

Als wir 2010 nach Marokko fuhren und auf der Fähre viele Tupperfahrer schon der Angstschweiß auf der Stirn stand bevor wir in Tanger waren, ließ uns das völlig kalt. Es war ein Witz zu allen 20 Grenzübertritten davor (Russland, Iran, Syrien etc. pp.)! Auch diese Abfertigung nach Tunesien ist lächerlich. Wer es noch nie gemacht hat und evtl. die Sparche nicht beherrscht hat sicher seine Schwierigkeiten!

Ich halte Russland an den europäischen Aussengrenzen für problemlos machbar auch wenn man kein Russisch kann. Ich denke es werden immer mehr Europäer als Touristen nach RUS gehen/Fahren daher werden sich die Abwicklungen vereinfachen oder es werden zunehmend englscihe Formulare ausliegen. Meißtens finden sich auch Hilfsbereite Menschen die einem bei der Abwicklung helfen (ohne Backschisch)!!!

Ich kann mich noch an die vielen Stunden erinnern als wir, eagl ob von Süd oder von Nord kommend, vor dem Zollhof am Brennerpass in der Schlange standen. So lange ist es eigentlich noch nicht her. Da waren Grenzübertritte innerhalb der EU auch langwierig und Zeitintensiv!

Grüße Chris

[Hatzlibutzli]

Hallo Chris,

Klaus Anmerkung zum Erledigen des "Gestempels" auf dem Schiff für Andere ist richtig ... ich hatte auch schon den Fall, dass der Grenzer abends um 22:00 noch unsere damals 11 Monate und 3 Jahre alten Kinder sehen wollte ... während die Formalitäten für eine 180 Personen umfassende Rallye von einer Person erledigt wurde ... die guten Französisch Sprachkenntnisse meiner Frau konnten die Sache damals geradebiegen, zumal ich - genau das Falsche, ich weiss - schon einen auf Rumpelstielzchen gemacht hatte ....

Der Vollständigkeit halber vielleicht noch ein paar Anmerkungen:

- Funkgeräte gut wegpacken, Antennen abschrauben, gut verstauen (ich kenn eine Rallye-Orga, die komplett ohne Funkgeräte dastand)

- wenn in der grünen Versicherungskarte TN durchgestrichen ist, gibt es die Versicherung in der rechten 2. Halle (wenn man das Schiff im Rücken hat) etwa in der Mitte des die beiden Hallen trennenden Ladenblocks ... gleich daneben kann man das GPS eintragen lassen

- wenn Andrang ist und vielleicht auch mal gerade 2 Fähren ankommen sollte einer Losstürmen zum Geldtauschen, sonst ist es auch mal alle ;-)))

Grüsse ... Simon

[Tomduly]

Moin,

- Funkgeräte gut wegpacken, Antennen abschrauben, gut verstauen (ich kenn eine Rallye-Orga, die komplett ohne Funkgeräte dastand)

...wobei ich in dem Fall kein Mitleid mit der Rallye-Orga habe, denn das ist genau diese teils bräsige Wurschtigkeit, mit der Rallye-Bosse dort auftreten: "Mir kann keiner was! Ich mach meine eigenen Gesetze." (Ich hatte mal das Vergnügen als Aussteller in Bad Kissingen ein längeres Gespräch mit dem damaligen Inhaber einer grossen gelben Rallye-Orga zu führen. Der prahlte förmlich mit seinen Beziehungen "bis in höchste Stellen" bei Ministerien und Militär - "die würden mir sogar einen Atomtest am Ksar Ghilane genehmigen, wenns sein muss!"). Und die dann halt mal Pech haben, wenn sie an einen korrekten Grenzer geraten. Die Einfuhr von Funkgeräten nach Tunesien ist nach wie vor verboten und wird bei den Einreisebestimmungen in einem Atemzug mit dem Einfuhrverbot von Waffen genannt. Dass es in der Praxis lax gehandhabt wird, macht es nicht legaler.

Gerade deshalb sollte man bei Einreisetipps, die sich ja auch an evtl. Newbies wenden, mit solchen Tipps sparsam sein bzw. auf die rechtliche Situation hinweisen.

Die einzige Möglichkeit, ein Funkgerät zu legalisieren, ist vorab eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Für lizensierte Funkamateure geht das über den DARC-Verbindungsmann Mustapha Landoulsi, der hierfür sogar ein Atragsformular bereit hält.

Als einzelner Tourist ohne Afu-Lizenz wird man vermutlich kein Chance haben, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. Als Rallye-Orga sollte es wiederum möglich sein. Nur als Organisator einer Rallye die Methode "Augen zu und durch" an der Grenze zu versuchen, halte ich für verantwortungslos.

- wenn Andrang ist und vielleicht auch mal gerade 2 Fähren ankommen sollte einer Losstürmen zum Geldtauschen, sonst ist es auch mal alle

Da kann es einen auch kalt erwischen: wir waren 2004 keine 10min nach dem Ausschiffen schon am Ausfahrtstor und unser Geldtauscher musste echt rennen, denn die Grenzer wollten uns vom Hof haben und wunderten sich, warum wir unmittelbar nach dem Tor warteten.

Grüsse

Tom

[Jofri]

Hallo,

seit vielen Jahren fahre ich schon nach, bzw. durch Tunesien.
Dem Rat die Funkgeräte bei der Einreise nicht gerade zu präsentieren sondern zu verdecken, ist sicherlich leicht nach zukommen.
Kann ja nicht schaden.
Noch nie wurde ich oder andere Mitreisende ernsthaft auf die Funkgeräte angesprochen bzw. kontrolliert.
Bei der Einreise gab es zwischendurch mal eine Auflage mitgeführte GPS Geräte separat vorzuführen und anzumelden, das ist aber auch schon lange nicht mehr der Fall.
Als (ehemaliger) Funkamateur kann ich mich noch gut an die hitzigen Diskussionen und Entrüstungen erinnern als in Deutschland der "Jedermannfunk" eingeführt wurde
und damit das Privileg der Amateurfunkerei verloren ging. Das war für viele Amateurfunker sehr schmerzhaft und führte zu vielen Fehden mit legalen und illegalen Funkern.

Gruß
Jochen

[Hatzlibutzli]

@tom: Du hast natürlich recht, ich wollte niemanden dazu auffordern gegen Gesetze zu verstoßen.
Leider ist es wenn man zu Mehreren unterwegs ist ein echter Vorteil wenn in jedem Auto ein CB oder auch nur PMR ist. Darum mein Hinweis.
Die gelbe Rallye ist inzwischen in anderen, m.E. besseren Händen. Die Orga die mit der Nachhut Funkgeräte nach bestellen musste war aber blau :-)

Wenn wir schon bei der Kommunikation sind: eine Prepaidhandykarte von Tunisiana und mit 10 Dinar kann man recht lange nach Hause telephonieren.

Grüße Simon

[Brummer]

Hi Chris,

das ist ja ein richtig schöner Leitfaden. Muss schon sagen, dass sich doch einiges in den
letzten Jahren geändert hat. Als wir das letzte Mal mit der Habib !! unterwegs waren, mussten
wir noch auf der Hinfahrt noch 1 Dinar für das Abstempeln der Autokarte - sie war glaube ich weiß -
bezahlen, mann überhaupt zum Polizei-, dann Zoll und schliesslich zum Versicherungsschalter gehen
konnte. Ist aber wie gesagt schon ne Weile her. Also Zeit nach Tunisie zu fahren. Die Zeit Ende 12/13
Anfang 1/14 biete sich ja an. Mal sehen, wer ebenfalls solche Gedanken hat. Gemeinsam läßt sich netter
reisen und vor allem beim Schaufeln kann dies sehr hilfreich sein.

Man(n) sieht sich

G-ruß Brummer

[Christof]

Tolle Idee... wir hatten letztes Jahr eigentlich nur hier und im Wüstenschiff nach Einreiseprozedere für Tunesien gesucht und sind mit den verfügbaren threads ganz gut klar gekommen ....trotzdem nochmal Danke !
Frage an die Marokkofahrer: Gibt es solche Prozeduren / beachtenswerte Dinge / zusammenfassende Infos auch für Marokko ??
Dank und Gruß
Christof

[Tomduly]

Moin!

ich möchte an dieser Stelle auf folgende, seit gestern vom Auswärtigen Amt aktualisierten Ratschläge hinweisen:

"Von Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen in das Gebiet südlich der Linie, die von der Grenze zu Algerien über Tozeur - Douz - Tataouine führt, wird abgeraten." (Auswärtiges Amt)

In diesem Zusammenhang sollte man sich auch die No-Go-Zonen der Tunesienkarte des französischen Außenministeriums ansehen:

KLICK (kompletter LINK)

Rot entspricht dabei den neuen Sperrgebieten Nord und Sud und für die orangefarbenen Gebiete gilt sinngemäß: "nicht ohne zwingenden Grund bereisen"

Ich wäre derzeit sehr zurückhaltend mit Aufenthalten im tunesischen Sandkasten.

Grüsse

Tom

[Flammkuchenklaus]

Eine Karte zur derzeitigen Sicherheit in Tunesien:
http://www.tunispro.de/tunesien/sicher ... karte.htm

[Jofri]

Hallo,

Eine Karte zur derzeitigen Sicherheit in Tunesien:
http://www.tunispro.de/tunesien/sicher ... karte.htm

Dabei muss man sicherlich beachten wer Herausgeber dieser Karte ist!
Genauso könnte dort stehen: Kommen Sie nur in unsere Bettenburgen, anderswo sind Sie nicht sicher!"

Gruß
Jochen

[Flammkuchenklaus]

Nun so groß sind die Unterschiede zu der von Tom verlinkten Karte der Franzosen auch nicht.
Nur etwas mehr Details und rund 3 Wochen Unterschied,verbessert hat sich die Situation in der Zeit sicher nicht.
http://derstandard.at/1358305071315/Ve ... slamisten
Daraus ein Zitat

Die ausgedehnten Wüstenzonen im Süden Libyens, Tunesiens und Algeriens sind zu einem Einfluss- und Rückzugsgebiet von islamistischen Gruppen geworden. Laut den tunesischen Behörden werden von dort aus auch Jihadisten im Norden Malis mit Waffen beliefert.

Und diesen Waffenschmugglern und anderes möchte ich nicht begegnen,das sind andere Kalieber als die Zigaretten und Sprittschmuggler von anno Dampf in Algerien.
Klaus

[Turi]

Habt ihr allen Ernstes das Gefühl, dass irgend eine Karte irgend welche Sicherheit bietet.
Die, die eine "relative Sicherheit" haben wollen, bleiben weg von den Grenzen, den Städten und dem "alten" südlichen Sperrgebiet.
Die die 100%ige Sicherheit wollen, die bleiben zu Hause, dort stirbt man zwar auch,aber mit 100%iger Sicherheit nicht in Tunesien.
Ihr macht Euch viel zu viel Gedanken, das führt nur zu allgemeiner Verunsicherung.
Jeder, der in letzter Zeit zurückgekommen ist und das sind meines Wissens alle, die haben von keinen Problemen berichtet.
Aber eben, Garantien gibt es keine.
Gruss Turi

[Tomduly]

Moin,

Jeder, der in letzter Zeit zurückgekommen ist und das sind meines Wissens alle, die haben von keinen Problemen berichtet.

das halte ich für ein gefährliches Wunschdenken. Genauso gut könnte man argumentieren, dass es ungefährlich ist, mit verbundenen Augen eine Autobahn zu Fuß überqueren, weil alle die heil rüber kommen ebenfalls von keinen Problemen berichten werden.

Wer sich mit Tunesien in den letzten Wochen etwas beschäftigt hat und die diversen Meldungen (von Rückkehrern, Expats vor Ort aber auch die durchaus in unseren Medien als Randnotiz auftauchenden Berichte) z.B. im Wüstenschiff-Forum verfolgt hat, bekommt ein anderes Bild, als sich auf Angaben von Rückkehrern zu verlassen, denen (zufällig) nichts passiert ist. Ich hab auch schon mal seelenruhig in einem Kiefernwäldchen westlich von Kasserine übernachtet (Djebel Chambi Nationalpark), während zeitgleich südöstlich vom algerischen Tebessa 20-30 Zivilisten die Kehle durchgeschnitten wurde (im algerischen Bürgerkrieg) - keine 40km Luftlinie entfernt von unserem Standort...ich hab das auch zum Glück erst erfahren, als wir wieder zuhause waren.

Aktuell gab es in den letzten Wochen in Tunesien eine Menge Vorfälle:

- Fund eines Waffen- und Munitionsdepots (die Rede ist von 4 LKW-Ladungen Material) nähe Medenine
- Angriff auf einen Militärposten südlich El Borma mit Schusswechsel, bei dem tunes. Soldaten verletzt wurden und die Angreifer flüchten konnten
- Schießerei bei Kasserine zwischen (mutmaßlichen) Islamisten und tunes. Sicherheitskräften (Garde Nationale)
- Verlegung des Polizeipostens in Douz von der Ortsmitte an die Ausfallstraße gen Kebili (aus "Sicherheitsgründen für die Polizisten", wie vor Ort kolportiert wird)
- der "Focus" titelte am Freitag "Blutige Krawalle erschüttern Tunesien"

..aber man kann sicher trotzdem "heil zurückkommen" und von keinen Problemen berichten. Ich würds mit TN jedenfalls in der nächsten Zeit lassen.

Das Land steuert wie die ganze Region auf ägyptische Verhältnisse zu: Despot vertrieben, in freien Wahlen Idioten (Salafisten) an die Macht gebracht und nun hat man eine zu 50:50 verfeindete Bevölkerung: religiös-konservative gegen modern-säkulare Bürger (die massgeblich die "Jasmin"-Revolte losgetreten und Ben Alis Abgang erkämpft hatten). Alle sehen sich nun kräftig verschaukelt und wie Tunesiens derzeit mächtigster Politiker Ennahda-Boss Ghanouchi denkt, hat er kürzlich mit entlarvenden Worten beschrieben, als er sich unbeobachtet von der Presse und Öffentlichkeit wähnte:

"Ghannouchi im Gespräch mit jungen Salafisten: Er rät zu "weitsichtigem und geduldigem" Vorgehen, um die Gewinne, die man in der Konkurrenz zu den säkularen Kräften zu verzeichnen habe, zu konsolidieren und nicht wieder zu verspielen. "Ich rate euch jungen Salafisten, geduldig zu sein. Warum die Eile? Nehmt euch die Zeit, um zu festigen, was ihr erreicht habt. Schafft Fernsehkanäle, Radiostationen, Schulen und Universitäten." Das Volk brauche die Religion, es werde früher oder später den Salafisten zulaufen." (WELT: Islamistenchef plant heimlich Salafisten-Regime)

Grüsse

Tom

[alligator97]

Hallo,

in Indonesien ist mir beim Aufstieg auf einen Vulkan mal ein Holländer in Gummistiefeln begegnet. Wäre alles kein Problem, meinte er. Beim Abstieg ist mir dann ein Suchstrupp entgegen gekommen. Die waren auf der Suche nach einem Deutschen, der seit 4 Wochen vermisst wurde. Sie haben ihn dann auch gefunden, abgestürzt auf dem gleichen Weg den auch der Holländer genommen hatte..
Ich will damit nur sagen, dass die Einschätzung einer Situation oft sehr subjektiv ist. Was dem Einen schon zuviel ist, reizt den Anderen umso mehr. Oft ist auch eine gewisse Naivität im Spiel. Wo und ob nun in Tunesien eine Gefahr besteht, muss sicher jeder selbst entscheiden. Ich denke allerdings, daß die "Warnhinweise" nicht ganz aus der Luft gegriffen sind und die Jungs, die sie erstellt haben auch nicht alle auf dem Baum sitzen..Eine gewisse Vorsicht kann sicher nicht schaden.

Gruß
Matthias

[Ubelix]

Frage an die Marokkofahrer: Gibt es solche Prozeduren / beachtenswerte Dinge / zusammenfassende Infos auch für Marokko ??
Dank und Gruß
Christof[/quote]

Wir sind vor 2 Wochen aus Marokko zurück gekommen und können nur sagen, dass alles recht easy dort abläuft.
Die Einreise war nach 15 Minuten erledigt. Lediglich die Frage ob wir Waffen hätten und ein Blick in unser Wohnzimmer dann waren wir auch schon durch. Die Vorabfertigung mit Visa Eintrag war bereits auf der Fähre (Barcelona-Tanger) geschehen.

In der West-Sahara gibt es dann fast vor jeder Stadt und auch vor jedem Gebirgspass eine Militär- und eine Polizeikontrolle.
Das vorgefertigte Fiches mit Pass abgeben und nach 3 Minuten geht es weiter. Immer waren alle freundlich und zuvorkommend.
Ohne Fiches dauert es länger den dann müssen die Beamten alles abschreiben und haben noch 20 Fragen extra.
Von den Fiches sollte man genug mitnehmen wenn man in die West-Sahara fährt. So um die 20 pro Mitfahrer haben wir verteilt.
In Marokko selbst waren keine Kontrollen.

Hab ein Muster Fiche auf unserer Seite www.Ubelix.de

Die Ausreise ging auch unproblematisch. Allerdings werden alle Fahrzeuge mit einem fahrbaren Scanner durchleuchtet.
In Spanien (Barcelona)angekommen wurden wir dann nochmals penibel mit Drogenhund und dem öffnen aller Behältnisse überprüft.
Für Reservekanister mit Diesel interessierte sich allerdings keiner.

[Turi]

Hallo Conny hallo Peter

Das ist ähnlich wie mit Tunesien, es kann einfach niemand garantieren.
Ich würde, vorausgesetzt ich wäre ängstlich, die Grenzregionen und in Tunesien, wie gehabt, das südl. Sperrgebiet meiden.
Und das mit der Karte und den grünen Bereichen könnte ganz schnell in die Hosen gehen, würde mich in jedem Fall nicht darauf verlassen.
Das Risiko hat auch in Marokko zugenommen (meine Einschätzung), nur ist eben bis jetzt noch nichts passiert, es ist einfach nicht abschätzbar, genauso wie in Tunesien.
Im falschen Moment am falschen Ort.
Wie vor Jahren Klaus Därr Algerien/Mali, 2 Stunden später ist alles anders.
Erst wenn's knallt, weiss man dass es knallt.
Es besteht immer die Möglichkeit, dass es ein paar versprengte "Bärtige" von Algerien in Richtung Marokko zieht oder auch von Mali/Mauretanien her kommend.
Wir werden in 6 Wochen abfahren Richtung Marokko für 5 Monate und dann weiter bis Südafrika.
Können dann Life berichten und sonst wird sicher von anderer Stelle berichtet.
Gruss Turi

[Turi]

Hallo Tom
Alles was Du zitiert hast ist eben Militär und Garde National.
Touristen ist nichts passiert, aber eben sag nie nie.
Als wir letztes Jahr in Algerien waren, war mir am unwohlsten, im Konvoi zu fahren.
Ich bin der Meinung, wenn man in einer kleinen Gruppe fährt und ein wenig umsichtig ist, lässt sich Tunesien mit einem Restrisiko bereisen.
Entscheiden muss das jeder für sich selber und wenn man noch für die Familie entscheiden muss,
dann ist das wieder ein anderes Ding.
Ich kann für mich selber entscheiden und mit einem Restrisiko leben, meine Partnerin auch, kann oder will man das Risiko aber auch für seine Kinder tragen??


Gruss Turi

[Jofri]

Hallo Turi,

Das sehe ich auch so...

Gruß
Jochen

[Euro_0_Fahrer]

https://www.youtube.com/watch?v=RwcM3FFwTkM

Schon wieder Chaos vor der Fähre! Unser Weg nach Afrika /Allrad Wohnmobil Tunesien