Warnung Albanien

[xttenere]

Hallo,

wir waren drei Wochen in Albanien unterwegs ohne Probleme, bis auf eine etwas merkwürdige Begegnung beim Übernachten.

Es war auf der Grundmann-Route 12. Fahrtrichtung Norden. Wir haben nach den Minen übernachtet, die Stelle ist im Enduroführer (MDMOT.com) mit Stollen bezeichnet. Am Hang ist ein eingezäuntes, kleines Gebäude mit EU Flagge. Gegen Mitternacht kam ein Pritschen 207 von oben, von den Minen her und stellte sich vor uns. Ein Mann kam rüber und fragte ob wir Probleme hätten. Obwohl ich sagte, dass alles O.K. ist, drückte er sich weiter rum und kam dann nochmal um eine Zigarette anzubieten. Hab ich abgelehnt. Zwischenzeitlich kam noch ein Fahrzeug von unten und hielt 50m vor uns auf der Piste. Der andere Mann vom ersten Fahrzeug ging hin und beredete irgendwas. Ich habe mich zwischenzeitlich ins Auto gesetzt, da fuhr der zweite Wagen her und stellte sich hinter uns. Einer stieg aus und kam her, fragte Tourist? Als ich bestätigte, fuhren sie weiter. Ein paar Minuten danach fuhr auch der andere die Strecke bergab. Wir warteten etwas und entschlossen uns auch zu fahren. Das war ein Treffen um irgendwelche illegalen Geschäfte abzuwickeln und der eine überlegte wohl ob nicht bei uns auch was zu holen ist. Wir fuhren also bei Nacht weiter und kamen an die verlassenen Fabrik, da hatten wir etwas Orientierungsprobleme, fanden dann aber die richtige Abzweigung. Nach einer Brücke ohne Randsicherung kam uns ein Scheinwerfer entgegen. Wir hielten, der andere hielt auch. Es war nur ein Scheinwerfer, wie an dem Mercedes 207 von vorhin, der andere ging nicht. Das waren also die selben! Wir standen uns 20 m gegenüber, bestimmt 5 Minuten. Als ich dann Lichthupe gab setzte er etwas zurück. Wir fuhren langsam auf ihn zu, der Typ von vorhin mit der Zigarette stand mit Taschenlampe neben dem Wagen und erzählte er hätte keinen Diesel mehr und wolle von uns mit dem Schlauch abzapfen. Ziemlich offensichtlich hatte er etwas im Schilde! Ausgerechnet an der Stelle an der wir ihm entgegenkommen geht ihm der Sprit aus! 2 km weiter an der Fabrik hätte er sicher welchen bekommen können, da standen einige LKW und das wusste er auch. Wir fuhren nach ein paar Minuten weiter ohne auszusteigen.
Der Wagen fuhr übrigens etwa 8 Uhr Abends das erste mal bergauf an uns vorbei, Ladefläche war leer. Dann kam er Mitternacht wieder runter, mit Laubästen hinten drauf. Als er uns das dritte Mal begegnete, so eine Stunde später waren die Äste wieder weg. Der hatte sicher nicht Ziegenfutter mitten in der Nacht transportiert. Irgendwas war da drunter was nicht gesehen werden sollte. Auf uns machte er den Eindruck, dass er überlegte wie er uns ausrauben könnte, aber nicht so recht wußte wie das anpacken. Im Enduroführe steht übrigens, dass in den Minen noch privat (illegal?) gegraben wird und sich dubiose Aufkäufer herumtreiben. Die scheinen also dort auch merkwürdige Beobachtungen gemacht zu haben. Vermute mal das war so ein "Geschäftstermin". Also am besten diese Gegend, die durch die Minen sehr interessant ist, nicht zum Übernachten nutzen und bei Begegnungen vorsichtig sein!

Grüße
Thomas

[Uli]

Hallo Thomas,

Danke für den Tipp.
In der Grundmannroute ist das der Abzweig Richtung Bulquize.
Wir sind letztes Jahr im November von Bulquize aus Richtung Süden unterwegs gewesen.
Das lief ohne Probleme. Allerdings sind wir tagsüber gefahren und hatten in Bulquize im Hotel übernachtet.

Bei Nacht würde ich die Strecke nicht unbedingt fahren wollen.

Grüße
Uli

[Jofri]

Hallo,

Hallo,

wir waren drei Wochen in Albanien unterwegs ohne Probleme, bis auf eine etwas merkwürdige Begegnung beim Übernachten....
Grüße
Thomas

wir waren auch vor kurzem in Albanien unterwegs...
Kannst du mir mal erklären, was eine solche "Warnung" bezwecken soll?
Natürlich weiß ich, dass in der Nacht vieles geheimnisvoller ausschaut...

Bessere Nerven für die nächste Reise wünscht
Jochen

[klettermaxe]

@Jofri

Warum nicht eine solche Warnung ? Finde ich gut wenn jemand auch seine, für Ihn erschreckende
Erfahrung anderen mitteilt und ggf. auf "Problemstrecken" hinweist.
Vorallem für Neulinge, die doch noch ziemlich viel "Unwissen" habe, denke ich ist das nicht falsch.

Gruß
Klettermaxe

[Jofri]

Hallo Klettermaxe,

@Jofri

Warum nicht eine solche Warnung ? Finde ich gut wenn jemand auch seine, für Ihn erschreckende
Erfahrung anderen mitteilt und ggf. auf "Problemstrecken" hinweist.
Vorallem für Neulinge, die doch noch ziemlich viel "Unwissen" habe, denke ich ist das nicht falsch.

Gruß
Klettermaxe

ich habe eben die Warnung nochmals gelesen...
Thomas hätte auch einfach sagen können: "Habt auch auf Reisen alle Sinne beisammen und passt auf was um euch herum passiert".
Das Ergebnis aus dieser Warnung kann ja wohl nicht sein diese Strecke nicht mehr zu befahren?

Gruß
Jochen

[hanotom]

Seh ich genau so Thomas. Als Neuling für jede Erfahrung dankbar.
Danke für den Beitrag.

Grüße Tom

[klettermaxe]

@Jofri

Du hast recht Jochen, aber ich glaube das hat der Threadstarter auch nicht bezweckt.
Er hat lediglich darufhingewiesen das man dort etwas vorsichtiger sein sollte und evt.
überdenken sollte dort zu nächtigen.

Es gibt viele Gegenden in der Welt die eigentlich mit gesundem Menschenverstand nicht
betreten werden sollten, aber ... will man das ? Neee man ist Neugierig und das ist auch
gut so. Aber ein solcher Hinweis kann schon mal wieder aufrütteln damit man wieder vorsichtiger
wird.

Viele Grüße
Klettermaxe

[Bluekat]

Thomas hätte auch einfach sagen können: "Habt auch auf Reisen alle Sinne beisammen und passt auf was um euch herum passiert".

So sehe ich das auch, Jochen.

Solche Situationen hatten wir schon in Fankreich, Italien, Kroatien...

Hier kann es sich nicht um eine Warnung für Albanien handeln, das kann überall passieren.
Überhaupt, was ist passiert?
In solche Situationen kann man viel hinein interpretieren, mit mehr oder weniger Phantasie. Und Thomas hat das Geschehene meines Erachtens schon flimreif interpretiert.

Wenn die von Thomas beschriebenen Gestalten tatsächlich etwas von ihm gewollt hätten, ihn schon mit ihren Autos eingekeilt hatten, hätten Die sicherlich - unter Berücksitigung der Mentalität - auch zugeschlagen.

[karlvalp]

Hallo,

macht Albanien richtig gefährlich, dann fahren nicht viele hin und der Zauber bleibt lange erhalten. Ist so nah!

Karl

[Schnafdolin]

6x Albanien...
2x Ukraine...
2x Türkei...
'zig mal Südfrankreich
Italien sowieso
Baltikum
Benelux
Spanien
ganz Osteuropa

Gesamt 35 Länder, geschätzte 150000km

...und ich Schweden haben sie uns einmal das Auto aufgebrochen. Alles weg, was Wert hatte (was ist eigenlich WERT...?)

Wir haben keine "Angst". Schon gar nicht in Albanien. Jemand, der einmal in Albanien war und dort Situationen kennengelernt hat, die für mitteleuropäische Verhältnisse "nicht nachvollziehbar" sind, kommt da sicher ins schwitzen. In jedem Land gab und gibt es Situationen, die ungewöhnlich sind. Wir haben in Albanien mal einen Tupperschüssler getroffen, der schnellstens aus dem Land wegwollte, weil er keine Wasserstelle für seine Weißware fand. An der letzten war er eben vorbeigefahren- es war nur kein Wasserhahn dran, weil das Wasser aus der Quelle im Gebirge einfach so aus einem Rohr, wie dort üblich, strömte.

Überlegt bei solchen Beiträgen genau, was der Schreiber für eine Erfahrung mitbringt. Ein paar flotte Sprüche, auch mit Händen und Füßen, damit ist man immer gut aufgehoben. Ich wills nicht beschreien, aber mit dieser Methode fahren wir seit 25 Jahren. Eine Stelle, an der wir die Nacht NICHT verbringen möchten, erkennen wir schon, wenn wir noch bei der Suche sind.

Nebenbei: 2 Dosen Reizgas der "üblen Sorte", was es hier nicht mehr gibt, fahren trotzdem mit. Auch eine alte Gummiantenne. Beides noch nie gebraucht, außer das CS- Gas. Einmal in Tschechien. Der Riesen- Köter, der es beim wandern auf uns abgesehen hatte, denkt sicher noch heute daran.

in diesem Sinne-

Grüße aus dem Elbtal

Martin

eben zurück, mit wunderschönen Eindrücken aus BG, SRB, GR und TR.

[franz_appa]

Ach ja... Das Reisen...

Uns stand in Albanien mal einer mit dem Auto gegenüber der hat auch bestimmt 10 min gebraucht um zurückzusetzen.
Der hatte einfach eine kaputte Schaltung und hat solang gebraucht um den Rückwärtsgang einzulegen...
Zusätzlich gab er noch andauern Gas - vermutlich durfte der Motor nicht ausgehen weil er ihn dann dort nicht mehr zum Laufen bekommen hätte.

Wenn uns das nach Einbruch der Dunkelheit passiert wäre, wären wir vielleicht auch nicht ausgestiegen und hätten sonstwas gedacht...

Manchmal glaube ich auch, haben die genauso entgeistert geschaut und gedacht: was machen die denn hier??


Zum Beispiel bei Dunkelheit auf den ländlichen Knutsch-Parkplatz rollen um einen Übernachtungsplatz zu finden, da haben wir auch schon so manchem Paar einen Schrecken eingejagt

PS
Wir haben uns selten so sicher wie in Albanien gefühlt - trotz einiger merkwürdiger Situationen und Geschehen.

Greets
natte

[kawahans]

Ich war ja nur kurz in Albanien, aber ausser dass der Nachtwächter an der Tankstelle mit der Maschinenpistole im Arm herumlief, war alles friedlich. Was ich aus dieser Warnung mitnehme, ist, dass an dieser Mine NICHT übernachtet werden sollte.....
Bei der Arbeitslosigkeit und Armut dort greifen die Albaner sicher auch zu nicht ganz offiziellen Erwerbsmöglichkeiten und aus diesen würde ich persönlich mich heraushalten. Nächtliche Fahrten auf den Strassen Albaniens sind ohnehin etwas risikobehaftet - jetzt nicht auf die Menschen sondern auf die Strassen bezogen

Aber ich finde es richtig, auch solche Situationen weiterzugeben.

Trotzdem werde ich ohne gesteigerte Angst im November wieder mit Hilfsgütern nach Albanien unterwegs sein.

Es gab in Österreich, in Italien in Deutschland und jetzt gerade in Frankreich Überfälle auf Womos (wenn man diesem Erlebnis die Gefahr eines drohenden Überfalls zuordnen wollte), leider gibt es die 100 %ige Sicherheit nicht. Auch nicht bei uns im "sicheren" Lande. Und ich gebe zu bedenken, dass man die oft rührende Hilfsbereitschaft der Leute in Verbindung mit deren Neugier durch die Sprachbarriere vielleicht ganz falsch einschätzt. Und wenn man einmal auf einer Gedankenfahrbahn ist, kommt man schwer aus der Schiene heraus.

In Elbasan hat mich mein Navi, das sonst ganz gut funktioniert hat, an einer Kreuzung ins Nirgendwo geschickt. Nach einer Strasse ohne Kanaldeckeln und dem Versuch, durch Abbiegen in die vermutete richtige Richtung zurückzufinden, habe ich meinen Kumpel und mich letzendlich ein eine immer enger werdende Gasse ohne Wiederkehr geführt, wo einige Männer gerade einen LKW entluden, neben dem nur wenige Zentimeter re. und li. übrig waren. Es war schon deutlich nach 23 Uhr und die Burschen waren sichtlich abgearbeitet , trotzdem hat sich einer sofort auf seinen Roller geschwungen und uns auf die Hauptstrasse gelotst. Auch so ist es dort.

Liebe Grüße aus Graz!

[Andi]

Hallo,

bin erst diese Woche von Albanien zurückgekommen. Hab mich dort sehr sicher gefühlt und meist nicht mal den LKW abgeschlossen nachts. Jetzt muss ich heute das lesen:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... e9609.html
Bei uns klauen sie sogar das Fahrzeug mit dem Besitzer ;o)

Hallo,

macht Albanien richtig gefährlich, dann fahren nicht viele hin und der Zauber bleibt lange erhalten. Ist so nah!

Karl

@ Karl, recht hast du, aber trotzdem schade für das Volk, das so vorverurteilt wird.

Gruß Andi

[Militäremmareisender]

Ich bin seit 20 Jahren ständig in Polen und England unterwegs. In Polen hatte ich noch nie Probleme. In Bremen habe sie mir vor drei Jahren das Auto aufgebrochen und in Wiesbaden vor zwei Jahren einen Passat geklaut. *seufz*