Schwanger reisen, oder lieber mit Familie?

[SIDo]

Hallo zusammen,
ich möchte hier gerne mal nach Erfahrungen fragen, wie sie der ein oder andere vielleicht schon gemacht hat.
Das Thema Nachwuchs ist ja immer wieder einmal Thema hier im Forum.

Folgende Situation: Bei uns hat sich Nachwuchs angekündigt . Grober Liefertermin ist Ende Dez. 2012.
Ursprünglich wollten wir im Okt. mal richtung Marokko aufbrechen und uns langsam mal an das "Thema" Afrika rantasten.
Natürlich haben wir die Planung vorerst einmal verworfen.
Jetzt haben wir uns generell mal überlegt wie es denn zukünftig so mit den reisen ausschaut.
Mit einem Kind von 3 Jahren hätte ich jetzt auch kein Problem nach Marokko oder in sonstige regionen zu fahren, zumal ja entspanntes Reisen mit Kindern quasi eine große Entdeckungstour sein kann (beim kleinsten Käfer oder ner Ameise angefangen ).

Uns interessiert eher so die Zeit zwischen 6. Monat Schwangerschaft und dem ersten Lebensjahr.
Gibt es hier evtl. Erfahrungen im Forum ? Oder pausieren alle in der Zeit ?

Ich möchte hier keinen "Fred" starten der die Grundsatzfrage "Reisen in der Schwangerschaft" behandelt.
Sondern eher mal Erfahrungen und Erlebnisse sammeln wie Ihr es gemacht habt und evtl. warum, wieso und ob Ihr es nochmal so macht, egal ob reisen in Deutschland, Südeuropa oder gar Marokko bzw. Afrika.
Meiner Partnerin geht es ausgesprochen gut, daher stellt sich ja erst die Frage.

Vielen Dank
Gruß
Simon

P.S. Besonders die Sichtweise einer Frau würde uns sehr interessieren.

[Tomduly]

Moin,

Geburtstermin Ende Dezember, Reisetermin Oktober = im 6. Schwangerschaftsmonat

Zitat: "Ihr Kind nimmt die Außenwelt immer stärker wahr und ist sehr empfänglich für Geräusche, Musik, starken Lärm, die Stimme seiner Eltern und streichelnde Berührungen."

Wollt Ihr auf dem Landweg im LKW nach Marokko? Siegen - Tanger sind knapp 2.700km Fahrstrecke...einfach. Die Rückreise findet dann im 7. Schwangerschaftsmonat statt. Urlaub ist das vermutlich für Mutter&Kind nicht mehr. Könnte je nach Verlauf des Sommers auch noch sehr warm sein da unten. Wir hatten MItte Oktober in Tunesien schon mal 46° C - das ist auch unschwanger schon stressig genug.

Generell: Ihr verlasst eine medizinisch gut versorgte Zone, was macht Ihr bei Komplikationen (und wenn der werdenden Mama nur "was komisch" vorkommt, was sich beim Frauenarzt als harmlos bzw. normal erweist). Frauenarzt ist Vertrauenssache hoch drei. Und im marokkanischen Outback dürfte das finden und kommunizieren mit einem Frauenarzt spannend sein. Und ob der ADAC Euch heimfliegt, ohne Notfallindikation?

Mein Tipp: Fahrt an den Comer See, stellt Euch auf einen der kleineren Campingplätze dort (Raum Gravedona z.B.), geniesst Panorama und Pizza und lasst Euch mit Fähre/Speedboat auf dem See herumkutschieren, spickelt in George Clooneys Garten und plant das Kinderzimmer fertig...

Wir haben gegen Ende und nach der Schwangerschaft keine LKW-Trips unternommen, als unser Kleiner dann anderthalb war gings als Test zum Därrtreffen. Jetzt mit knapp vier gibts für den Junior fast kein anderes Thema mehr als den Unimog...

Dennoch: Gewalttouren mit Kind an Board sollte man vermeiden, sowas wie mal eben auf einer Backe von Genua nach Stuttgart durchfahren, sind dann einfach nicht mehr drin, es sei denn man will ein zwei Tage knatschiges Kind riskieren. Das Reisen mit Kind entschleunigt sich - was durchaus eine positive Erkenntnis ist.

Statt der Marokko-Tour würde ich die Zeit&Energie in eine Anpassung des Wohnaufbaus investieren: damit Eurer Nachwuchs dort sein Rückzugsgebiet hat (spielen/schlafen). Das ist in den meisten 2-Personen-Koffer-Grundrissen nämlich nicht berücksichtigt: ich kenne viele Traveller, die abends dann auch ins Bett müssen, wenn die Kinder schlafen gehen sollen, weil man dazu die Sitzgruppe umbauen muss u.ä. Optimal also ein "Kinderzimmer" optisch und akustisch getrennt von der "Erwachsenenecke", damit man abends noch nen Absacker trinken kann, ne DVD gucken oder Tagebuch schreiben, ohne das Kind beim Schlaf zu stören.

Grüsse

Tom

[wayko]

Hallo Simon,

"wir" hatten eine soweit problemlose Schwangerschaft. 2 Monate vor dem errechneten Termin dann die überraschende Mitteilung der Frauenärztin bei einer Routineuntersuchung: sofort ins Krankenhaus. Der Arzt dort meinte, in 1-2 Tagen ist das Kind da. Wenn meine Frau konsequent liegenbleibt, könnten wir vielleicht noch ein paar Tage rausschinden. Es wurden dann allerdings 30 Tage (weil meine Frau wirklich konsequent war, was das nicht aufstehen betraf).

Wenn ich mir jetzt vorstelle, wir wären damals mit dem LKW unterwegs gewesen, am besten noch in der Wüste...

Unser Kleiner ist heute 18 Monate geworden, nächsten Monat geht es mit dem LKW in den ersten Urlaub. Viel eher hätten wir das auch nicht machen wollen.

Viele Grüße
Clemens

[makabrios]

... Erfahrungen und Erlebnisse ...

Hallo,
ähnlich wie bei euch war unsere Tochter im -3. Lebensmonat (ich weiß, diese Wortwahl ist nicht ganz richtig ) , also im Bauch von der Mama etwa zwei Monate vor ihrer Geburt in Tasmanien. Wenn auch nicht alles an Unternehmungen möglich gewesen ist , so war diese Reise im Leihwagen mit Übernachtungen in B&B , Cabins auf Campingplätzen und einfachen Zimmerchen über Pubs eine sehr schöne.
Wir haben trotzdem die Mt. Lyell Mine besucht, sind in Queenstown, Zentraltasmanien und Port Arthur rumgelaufen und mit dem Schmalspurzug südlich von Dover an den leerern Strand hinaus gefahren.
The Nut bei Stanley bin ich alleine hinaufgewandert. Jetzt könnte ich noch mit mehr Details langweilen . Fazit: meine Ärztin erinnert sich immer noch gerne an diesen Urlaub, wobei sie natürlich aufgrund ihrer Ausbildung die Risiken etwas besser abschätzen konnte als manche andere. Deshalb verreist sie wahrscheinlich auch immer ohne große Hausapotheke .

Die Entscheidung bleibt natürlich bei euch. Falls pro Reise, dann versucht ein paar Anlaufpunkte für den Notfall auf der Route zu speichern.

Übrigens, die von mir skizzierte Reise ging noch total handylos ab

Gruß
MAK

[HildeEVO]

Reist doch so... KLICK

Grüße Chris

[SIDo]

Hallo Tom, Hallo Clemens,
vielen Dank für die schnellen Antworten.

Das Thema Marokko bleibt natürlich erst einmal aufgehoben.
Da wir uns ja schon einige gedanken gemacht haben und auch mit einigen Reisenden (mit Kind) unterhalten haben, wollte ich das Thema hier einfach mal anstossen und evtl. noch auf neue ideen kommen.
Hier im Forum kommt das Thema ja meist nur als Randbemerkung auf und ich habe über die Suchfunktion nicht viel gefunden.

Wir überlegen noch ob wir im Okt. evtl. einen Trip nach Südeuropa machen.
Da sich ja nun in einer Schangerschaft sehr schnell etwas ändern kann (wie es ja bei Clemens war) sind es bisher natürlich nur Gedankenspiele. Wir werden def. kein Risiko eingehen.

Zum Thema Shelterumbau mache ich mir auch schon so meine Gedanken.

Gruß
Simon

P.S. Das Thema Schalldämung läuft auf Hochtouren und ich habe das Thema "Schwingsitz" wieder in Angriff genommen.
Da wollen wir nichts riskieren.

[SIDo]

hallo MAK, hallo Chris,
das sind sehr interessante Berichte.
Das Froschlaster - Buch haben wir schon verschlungen (an 2 Abenden).

Das Buch hat den ganzen gedankenspielen ja wieder aufschwung gegeben.

Wie sagte die Frauenärztin so schön: Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit.

Sicherlich werden und wollen wir keine schwereren Touren fahren.

Und in der Schwanngerschaft sollte "Frau" auch bestimmt nicht beim Reifenwechsel eines 14,5er Ersatzrades helfen (Werkzeug anreichen mal ausgenommen).

[Hatzlibutzli]

Hallo Simon,

In der fortgeschrittenen Schwangerschaft würde ich in Mitteleuropa bleiben aus 2 Gründen: so ab 6./7. Monat wird es bisweilen beschwerlich und wenn was ist, machst Du Dir ein Leben lang Vorwürfe. Schliesse mich also Tom an und würde in Kenntniss der Medizinischen Zustände sogar Süditalien ausschliessen.

Mit kleinen Kindern, auch sehr kleinen kann man problemlos nach Nordafrika fahren. Ich würde aber sagen, sie sollen Ihre Umwelt wahrnehmen können und vernünftig sitzen und alles Essen können. Sprich 9 Monate +. Und man muss seinen Reisestil anpassen.

Unsere Klara war mit 11 Monaten zum ersten mal in Tunesien: http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... k+tunesien Problemlos!

Hoffe geholfen zu haben ....

Grüsse .... auch Simon


PS: Eine Regel mit Kleinkindern möchte ich doch aufstellen wollen: nicht in ein Malariahochrisikogebiet vor dem 4. Lebensjahr. Ab dem 4. Lebensjahr gibt es eine Prophylaxe.

[kochi]

Sicher ist's immer ne Ermessensfrage....
In der Schwangerschaft selbst,also 6.Monat und mehr,würd ich Afrika als zu extrem empfinden.
Auf Tour sind wir mit unserm Stift ab 5.Lebensmonat gegangen.Ca. 10000km kreuz und quer durch Griechenland und Inseln.Alles damals im Ford Transit im September,Oktober...
War herlich und ihm ist's gut bekommen....
Muß halt jeder selbst entscheiden.
War übrigens auch in Handyfreien Jahren...

Gruß kochi

[SIDo]

Hallo Simon, hallo Kochi,
wie oben schon geschrieben, Marokko bzw. Afrika ist vom Tisch.
Da siegt die "vernunft" doch über die Reiselust.

Toll finde ich Eure Erfahrungen und wenn ich mir Simon´s Bilder so anschaue, habe ich (glaub ich zumindest) die richtige Einstellung was das Reisen mit kleinen Kindern angeht.

Also Stelle ich mich mal auf den Winter 2013 ein und sehe mal zu das der Shelter und der kleine MAN bis dahin Familientauglich sind.

Trotzdem bitte ich mal noch weiter Eure Erlebnisse in diesem "Fred" zu schildern.
Ich denke einige hier im Forum stehen mal vor diesem "Problem" (ist ja kein echtes Problem).
Und da das Thema bisher ja wenig Beachtung fand, fände ich es cool wenn sich hier so ne Art Kleinkinder auf Reisen Fred entwickeln würde.

In diesem Sinne, pro Familie.

Gruß
Simon

[Lassie]

Hi,

im letzten Schwangerschaftsdrittel würde ich 'anstrengendes' Reisen bleiben lassen.
Mit kleinen Kindern kann man sehr gut reisen - haben wir mit unseren Beiden schon immer gemacht. Meine Frau ist im 5. Monat mit mir noch Hubschrauber geflogen (ok, war vielleicht etwas leichtsinnig, aber wenn man schon mal auf Hochzeitsreise auf Kaui ist ). Unsere Kinder sind im Prinzip auf Reisen bzw in Asien gross geworden. Mein Sohn hat mit 5 Wochen den ersten Langstreckenflug (München - Singapore - Jakarta und dann die Woche darauf Jakarta - Hong Kong - Shanghai) mitgemacht, eben wo wir von Indonesien nach China umgezogen sind. Unsere Urlaube mit Kindern waren in den letzten Jahren immer irgendwie mit einem Fahrzeug verbunden (Canada, Australien, Frankreich, Norwegen, USA, Thailand, Cambodia, Seidenstrasse, Island, Nordkapp) - Leihwomo, Leihwagen oder eben unser Mog.

Gerade wenn die Kinder gestillt werden, ist das Reisen noch einfach: die Kleinen schlafen viel, die Nahrungsversorgung ist gut gewährleistet (... und schaut gut aus ).Noch ein Aspekt: kleine Kinder sind Tür- und Herzensöffner. Egal ob wir mit Garuda auf die Philippinen geflogen und die Stewardessen den halben Flug die Kinder durch den Flieger getragen haben oder wir auf dem Yangtze gefahren sind - unsere Kinder waren der Hit und wir wurden immer gut und sehr zuvorkommend behandelt. Ein bischen auf moderates Reisetempo und die Bedürfnisse der Kleinen geachtet, alle Impfungen mitgemacht und auf Hygiene schauen und gut ist es. In wirkliche Risikogebiete (Tropenkrankheiten wie Malaria, Dengue) würde ich allerdings nicht gehen sowie unverantwortliches Handeln (zB Eis auf den Strassen Indiens, ungewaschener Salat in Cambodia, etc) müssen und dürfen natürlich nicht sein!

Mein Tipp: mit Kindern viel und häufig reisen - g'scheisst euch nix, da passiert schon nix.

Viele Grüsse, momentan aus Lenggries
Jürgen

[SIDo]

Zitat:

Mein Tipp: mit Kindern viel und häufig reisen - g'scheisst euch nix, da passiert schon nix.


Ja, das haben wir uns auch vorgenommen.
Es gibt halt Dinge, die lernt man im Leben und nicht in der Schule.

[mbmike]

Will Dich nicht bange machen mit erlebten Geschichten - aber es kommt ja auch so schon hier im thread raus - hochschwangeres Reisen ist nicht wirklich was für Entwicklungsländer mit fragwürdiger Gesundheitsinfrastruktur und anstrengendem Klima. Da wird selbst ein Virus in Süd-Frankreich schon schnell zum Problem. Als unsere Kids dann auf der Welt waren (beide im Januar geboren), sind wir bereits in den anschließenden Osterferie mit denen wochenlang unterwegs gewesen und: das war immer absolut stressfrei. Je jünger, desto stressfreier - selbst heute fahren sie immer noch mit (16 und 14)! Ich finde das ist einfach ein gutes Zeichen und eine tolle Anerkennung elterlicher Leistung, dass unsere Form Urlaub zu machen, als recht kinderfreundlich eingestuft wird.

Gruß
Papa-Mike

[Pinzlinger]

Hallo,

bei mir war die Sache 1 Jahr früher; Also Geplanter Geburtstermin 25.12.2011, tatsächlicher 04.12.2011 (und recht hat sie)

Während der Schwangerschaft war alles über 1 Stunde von zuhause weg ein No-Go; ab dem 2. Monat Schwangerschaft sind wir nurmehr regelmässig von Notaufnahme zu Notaufnahme, alle Urlaube wurden gestrichen.

Nach der Geburt mal ca. 3 Monate warten, bis dahin sind die Kleinen noch sehr zerbrechlich. Ab 3 Monaten kannst langsam anfangen. Unsere ist jetzt 7 Monate und hält locker ein paar Tage im Camper durch. Sie weint nur sehr wenn wir wieder zuhause sind....also so schlecht kanns ja nicht sein.
Aber auf Termin irgendwo hinfahren kannst trotzdem abhaken; Es kann halt sein dass der/die Kleine zwischendurch mal was will und da muss man dann anhalten und machen , was auch immer, dann gehts wieder weiter. Wenn man keinen zeitdruck hat ist das ein Schönes Reisen und unsere Kleine fühlt sich pudelwohl

Ich denke, schone deine Frau während der Schwangerschaft, und danach langsam anfangen und gucken wie es dem Zwerg gefällt. Alles Andere ergibt sich dann automatisch.

Grüsse

Stefan

[Lassie]

Während der Schwangerschaft war alles über 1 Stunde von zuhause weg ein No-Go; ab dem 2. Monat Schwangerschaft sind wir nurmehr regelmässig von Notaufnahme zu Notaufnahme, alle Urlaube wurden gestrichen.

Medizinischer Ernstfall? Eine Reihe von Fehlgeburten mit absoluter Schonung?
Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, sie ist nur eine 'andere, eben Umstandszeit'.

Meine Frau und ich haben uns nie verrückt machen lassen, auch wenn wir mitbekommen haben, dass manche Frauen ab dem Eisprung in eine Art Hysterie verfallen oder andere Frauen ab Empfängnis nicht mehr arbeitsfähig sind.

Bei uns waren die Schwangerschaften unproblematisch und meine Frau ist - eben da sie als Qualitätsmanagerin im Textilbereich in Asien herumturnt - auch beruflich viel gereist. So what? Ein bisschen langsamer tun, auf den Körper und die Bedürfnisse hören aber das Leben hört doch nicht in einer Schwangerschaft auf, ganz im Gegenteil

Viele Grüsse, eine schöne Schwangerschaft und unproblematische Geburt wünscht
Jürgen

edit: ... Formulierung etwas entschärft

[Sharleena]

Simon, wie waren Eure Erfahrungen mit Kleinkind und Wellblechpiste?

Habt Ihr für Klara eine Babyschale (bis ca. 12 Monate, Position eher liegend) oder einen Kindersitz (ab ca. 9 Monate, eher aufrechte Position) verwendet?

Gruß
Hendrik

[TobiasXY]

Gebe ich auch mal mein Senf zu. Wir sind ab dem 8. Schwangerschaftsmonat nicht mehr weiter weg als 2h mitm Auto gefahren. Erste Reise mit der Kleinen mit 4 Monaten. Jetzt ist Sie 9 Monate und alles Problemlos, aber wenn die Kinder unt. 1 Jahr sind sind die Reisen für die Kinder etwas "sinnlos" weil die Kids nicht viel von der Umwelt mitbekommen.

Doch so ein Kind öffnet Tür und Herz, das kannte ich von meinen Reisen vorher noch gar nicht so...
Ohne Probleme kommt man so mit Menschen in Kontakt..aber wir habn auch eine elende Grinsekatze

Grüße

[biglärry]

Uns interessiert eher so die Zeit zwischen 6. Monat Schwangerschaft und dem ersten Lebensjahr.
Gibt es hier evtl. Erfahrungen im Forum ? Oder pausieren alle in der Zeit ? .

Während der ersten Schwangerschaft meiner Frau fuhren wir einen Suzuki LJ80 und unser erstes Kind kam sehr schnell und drei Wochen zu früh zur Welt. Am Tag der Geburt sind wir über einen einfachen Feldweg gefahren und bei dem leichten Gerumple ist die Fruchtblase meiner Frau geplatzt. Beim zweiten Kind fuhren wir einen Toyota Landcruiser BJ42 und das zweite Kind kam drei Wochen zu früh auf die Welt, wir kamen gerade von einer leichten Orientierungsrally aus den belgischen Wäldern zurück. Es waren für meine Frau jeweils schnelle und einfach Geburten, für mich nicht so, ich hab schrecklich gelitten.

Der Arzt sagte beim zweiten Kind "Ah der hats ja genauso eilig wie der erste".
"Ja" sagte meine Frau, keine Ahnung warum das immer so schnell geht".
Da grinste der Arzt und sagte "Ich schon , ich hab ihren Mann vorhin beim einparken gesehn und die Erklärung für die schnellen Geburten liegt wohl auf 4 grobstolligen Geländereifen, die ständigen Vibrationen und kurzen Schläge sind ideal um eine Geburt in Gang zu bringen, welches Auto hatten sie denn vor 4 Jahren?"
Es waren übrigens jedesmal 4 kg schwere Pfundkerle

[wegroller]

Salam, Ola, Heyhey usw.
Wir sind gerade zurück von unserer 2 Jahres Tour und haben es sehr genossen den beiden Kleinen die Welt zu zeigen.
Bei unserem ersten Jungen waren wir bis "fast" zum Entbindungstag in Griechenland unterwegs und haben uns zum Ende hin von Stadt/Klinik zu Stadt/Klinik (Übernachtungsplatz nähe Klinik) langsam nach Deutschland gehangelt. Vorher bei den Einheimischen informiert und dann weitergereist. Wenns nachts zu heiß war sind wir gemeinsam ins Meer. Auch ein schönes Erlebnis bei Sternenhimmel mit Babybauch nachts um 2 im Meer zu baden.
Dann .... unsere 2 Jahres Tour:
Unser zweiter Zwerg sollte schon so etwa 4 Wochen alt sein bis zur Abreise. So wars dann auch, erst nach Skandinavien, Baltikum, France, Spain und im Februar 2011 nach Marokko, da war der Zwerg dann einige tausend Kilometer und 4 Monate alt. Die eine oder andere Probelmatik mit Magen, Schnitt.-, Quetschverletzungen hatten wir dann schon auch, aber nie nen Arzt gebraucht.
Achja, was ich sagen wollte, tut es aber mit Verstand. Wenn es deiner Frau gut geht, warum nicht. Ihr seid nicht aus der Welt. Kurz nach der Geburt wirds zwar etwas entspannter, aber es gibt auch Leute die selbst da auch wieder Zweifel haben, an eurer Vernunft.
Ihr entscheidet und ihr macht es richtig, egal was ihr tut.
Gute Reise und jetzt los :-)
Gruß ANDY

PS.: Wir sind nun 1 Woche in Deutschland zurück und sind in die Winterstarre gefallen. Wollen wieder weg, es ist so kalt hier. Aber der KiGa ruft bei unserem Großen ...... auch ein Grund bald abzufahren!!

[biglärry]

Es gibt noch einige andere Anekdoten zu erzählen. Als ich meine Frau am zweiten Tag nach der Geburt aus der Geburtenklinik abholte weigerte sich die Oberschwester uns das Kind mitzugeben weil sie nicht verstehen konnte wie man das Kind in seinem "Bettchen" so einfach hinten in einen Geländewagen stellen könnte. Ich musste mit der Polizei drohen um mein Kind mit nach Hause nehmen zu dürfen. Das Teil im dem meine Kinder als Babys transportiert wurden war natürlich dafür vorgesehen und ordentlich gesichert.

Unser erstes Kind schlief im Geländewagen immer ruhig und tief und ich war sehr viel mit Ihm unterwegs. Als meine Frau dann wieder arbeiten ging und nicht mehr gestillt hat kam dann die Flasche und die hab ich unterwegs zum aufwärmen immer auf den Motor gelegt und wir haben so die schönsten Stunden unseres Lebens bei jedem Sonnenstrahl in der Natur verbracht. Unsere kinder waren von der ersten Geburtsstunde immer mit mir zusammen, zuerst hab ich sie in speziellen Tüchern an meinem Körper getragen, als sie aufrecht sitzen konnten hab ich sie im Rucksack überall hin mitgeschleppt. Ich war bis zu ihrer einschulung in den Kindergarten immer mit meinen Kindern zusammen bei jedem Wetter waren wir draussen und unser zweites Kind hat wenn überhaupt, nur geschlafen wenn wir mit dem Landcruiser herumgefahren sind, was es mehr gerumpelt und geschüttelt hat was es besser geschlafen hat. War ne Hammerzeit.

[wayko]

(...) und unser zweites Kind hat wenn überhaupt, nur geschlafen wenn wir mit dem Landcruiser herumgefahren sind, was es mehr gerumpelt und geschüttelt hat was es besser geschlafen hat. War ne Hammerzeit.

Bei der Schwester meiner Frau war es genauso. Als Baby wollte sie früher nur schlafen, wenn sie im Auto gefahren wurde.

Tja, früher, da war auch alles besser, heute kann sich diese Einschlafmethode ein Normalverdiener ja garnicht mehr leisten, bei diesen Spritpreisen

Viele Grüße
Clemens

[Hatzlibutzli]

@Hendrik:

Unsere Clara saß nicht mehr in der Maxi-Cosi-Babyschale sondern in einem Schalensitz, den man in eine Schlafposition runterlegen konnte, in Fahrtrichtung. Drum meinte ich oben mal, dass das Kind ordentlich sitzen können und den Kopf selbst halten können sollte.

Nun Wellblechpiste macht mit einem gut 40 Jahre alten Auto, blattgefedert, ohne Dämpfer ohnehin nur kurz Spass und muss mit 20/30 Km/h ausgeschaukelt werden. Es findet sich immer eine etwas sandige Parrallelpiste.

Und man muss einfach seinen Reisestil anpassen, zur Not bei jedem Kamelhaufen anhalten, Spielen, Tagesziel nur 80 km, 3 Tage an einem Ort bleiben, wenn es dort eine Kinderattraktion wie heisse Quelle hat. Bei uns hat sich 1 Tag fahren, min. 2 Nächte bleiben als recht praxistauglich erwiesen. Man sieht dann ein Land auch plötzlich viel intensiver, als wenn man von Highlight zu Highlight rast. Auch deshalb weil - wie in anderen Beiträgen schon angeklungen - Kinder ein Türöffner, Zollbeschleuniger, Entstresser .... sind. Wenn Kinder lieb aus dem Fenster winken wird man sogar beim Verlassen der Fähre - wo sonst nur das alttestamentarische Auge um Auge, Zahn um Zahn gilt vorgewinkt ;-)))

Grüsse ... Simon

[carasophie]

Simon, genau, so ist es, so geht es.

Ich finde allerdings, daß Wellblech und Rüttelpiste nur sehr vorsichtig und dosiert gefahren werden sollte, selbst wenn das Kind schon den Kopf halten kann, es kann sich doch nicht so ausbalancieren auf Dauer. Und wenn es schläft, erst recht nicht. Liegeposition gegen die Fahrtrichtung ist da zwingend notwendig.

Ich bin schwanger noch geritten bis in den 7 Monat, ganz gemütlich auf einem Kaltblüter, und gereist auch, aber piano. Nicht aus Angst, sondern aus Rücksicht auf mich und das Baby. Frau braucht die Ruhe, es entwickelt sich ein Nestbautrieb, der will gelebt werden. Heute sind Frauen durchschnittlich immer älter schwanger, dadurch nehmen eventuelle Komplikationen zu. Ich denke auch, die Vibrationen und der Lärm im LKW sind nicht zuträglich.

Mein Jüngster hatte im Alter von 4 Jahren in Nordnorwegen eine schwere Typhus- oder Salmonelleninfektion, fünf Tage heftigsten Durchfall, er wurde schwächer und apathischer innerhalb der ersten 24 Stunden. Es war eine fatale Verkettung von den Umständen, die uns hinderte, sofort den Ort zu verlassen und zu einem Arzt zu gehen/fahren. Handy? Das waren noch andere Zeiten. Ja, ich hätten mit ihm auf dem Rücken ca. 60km laufen können, das hätte ich auch gemacht, wenn wir es nicht in einem gewissen Zeitrahmen medizinisch einigermaßen in den Griff bekommen hätten. Nach 36 Stunden war klar, es geht aufwärts, wenn auch nur sehr langsam. Ich haben ihn sehr intensiv gepflegt und versorgt und hatten alles dafür mit. Zum Glück waren die großen Kinder so weit, daß sie sich in den Tagen oft selbst helfen konnten... und mir auch mal geholfen haben mit einer halben Stunde Wache.

Was ich damit sagen will: wenn man mit Kindern in sehr abgelegenen Gegenden unterwegs ist, braucht man mehr als nur die für sich selbst notwendigen medizinische Kenntnisse. Denn die Kinder können einfach manchmal nicht sagen, was los ist... und viele Medikamente sind für Kinder gar nicht geeignet oder nicht zugelassen. Und das Gefühl der Verantwortung, wenn wirklich etwas passiert, wiegt sehr schwer.

Ich habe einen Kindheitsfreund, der heute noch mit einer metallenen Herzklappe herumläuft wegen eines durch den Daumen gestochenen Angelhakens, auch in Norwegen, weil das viel zu spät ordentlich versorgt und behandelt wurde.

[joern]

Der positive Schwangerschaftstest fand in Pakistan statt, die erste Ultraschalluntersuchung in einem sehr gut ausgestatteten privaten Krankenhaus in China, es folgte eine Mongoleidurchquerung, die gemeinsame Lasterreise war dann in Kasachstan beendet, weil wir nicht im 7.Monat durch Tadjikistan reisen wollten.
Im Alter von drei Monaten ging es nach ausführlicher Beratung durch einen afrikaerfahrenen Kinderarzt per Flugzeug nach Mombasa (Malariagebiet) zum Familienbesuch.
Mit dreieinhalb Jahren geht es demnächst im Laster durch Indien.

[TobiasXY]

Dokumentiertes Paradebeispiel..

http://morpheusreisen.wordpress.com/

Übrigens aktuell Schwanger festgestellt in (ich glaube) Indien.. und die Reise begann als die 1. Tochter ca. 6 Monate war (falls ich mich wieder nicht irre)

Grüße

[Pirx]

Wenn Kinder lieb aus dem Fenster winken wird man sogar beim Verlassen der Fähre - wo sonst nur das alttestamentarische Auge um Auge, Zahn um Zahn gilt vorgewinkt ;-)))

Sehr treffend beschrieben!

Pirx

[weitweg]

Hallo Simon,

ich berichte hier mal aus eigener, leidvoller, Erfahrung. Wir sind Mitte Juno mit unserem "damals" 5 Monate alten ersten Nachwuchs und Hund im gut ausgebauten Magirus aufgebrochen. Der Plan war: Osteuropa, Ukraine, Russland, Zentralasien, Iran, Pakistan, Indien. Das alles inkl. Rückreise in etwa 12-16 Monaten. Das Auto vollgestopft mit Medikamenten inkl. Wundversorgungssets, Infusionslösungen, i.v. Zugänge etc. Kurz vor der ukrainisch-russischen Grenze hat es uns dann zerlegt:
erst wurde ich krank (Durchfälle), dann der Kleine mit massivem, bedrohlichem Erbrechen. Wir sind dann zügig in eine grössere Stadt gefahren. Dort hat es dann am Abend kurz nach der Ankunft meine Frau zerlegt, die durch schwerstes Erbrechen innerhalb von 2 Stunden, trotz Infusionsgabe meinerseits, einen Volumenmangelschock erlitt. Mit dem schreienden Baby auf dem Arm habe ich es irgendwie geschafft, einen Ambulanzwagen zu organisieren. Die 1 Woche Krankenhaus für die beiden war eine Erfahrung für sich. Beiden geht es wieder gut, aber uns sitzt der Schreck noch massiv in den Knochen. Ohne das nahe Krankenhaus hätte die Sache böse geendet. Wir haben die Tour abgebrochen, dümpeln jetzt noch ein bisschen im EU-Raum rum, und versuchen uns neu zu sortieren.
Zudem kommt man beim Reisen mit Baby nur langsam voran, für uns waren 4-5 Stunden Fahrzeit pro Tag das höchste der Gefühle. Das Baby braucht halt einfach seine Zeit und viel Aufmerksamkeit von Mama und Papa. Man sollte also eine Menge Zeit einplanen. Ein enger Zeitrahmen (wie bei der Zentralasiendurchfahrt wegen der Visa) scheint mir mit Baby schwierig einzuhalten zu sein.
Kurzum, unser Fazit ist: wir werden erst wieder eine grössere Reise in abgelegenere Regionen planen, wenn der Kleine mindestens 3 Jahre alt ist.
Das ist meine Meinung, es gibt allerdings auch genug andere (z.B. Morpheus, Frosch) bei denen es mit kleinem Kind sehr gut funktioniert und denen es auch viel Spass zu machen scheint.

Viele Grüße,

Nicolai

[SIDo]

Hallo zusammen,
jetzt will ich mich auch noch einmal melden.

Vielen Dank für all Eure Erfahrungen.
Die unterschiedlichen Erlebnisse zeigen deutlich was alles so drin ist.

Wir für unseren Teil haben uns eindeutig für das reisen entschieden.

Allerdings haben wir den MAN gegen ein "Leichtgewicht" getauscht.
Wir haben jetzt einen 95er Turbo Daily 4x4.
Für uns sprachen viele Vorteile für einen Kastenwagen zum reisen mit Kind.
Größer wie der MAN sollte es nicht mehr werden.
Im Daily haben wir effektiv mehr Platz wie im kleinen Shelter.
Und die Option für weitere Sitzplätze ist auch gegeben

Nachdem unser "Zwerg" jetzt 10 Wochen alt ist und schon ca. 3000 km im Geländewagen abgerissen hat, sind wir uns rel. sicher das wir mit Ihm auch ganz gut verreisen können (von div. Reisekrankheiten mal abgesehen, siehe voriger Post-> Durchfall usw).

Dieses Jahr werden wir auf jeden Fall auf in Europa bleiben.
Angedacht ist eine Tour über Ostern und dann div. Treffen im Mai.

Richtung Spätsommer könnte dann eine kleine Südeuropa Runde folgen, je nachdem wie der kleine sich so macht.

Hier mal noch ein Bild vom neuen Familienmobil :-)






Viele Grüße
Simon

[Lassie]

Gratulation zum neuen Spielzeug.

Und noch etwas Senf zum Reisen mit Kindern: denen ist es nach meiner Erfahrung und Einschätzung völlig wurscht, ob du mit denen über die Felder in Richtung Nachbardorf fährst und dort campierst / grillst / Fussball spielst, oder mit denen die Hardcore-Tour durch den Kongo machst. Hauptsache du nimmst dir Zeit für die Kleinen und richtest dich im Groben nach deren Bedürfnissen....

Viele Grüsse aus Dhaka
Jürgen

[SIDo]

Hallo Jürgen,
ja da hast Du wohl recht.
Die kleinen juckt es ja nicht wirklich wo es hin geht (zumindest mit 10 Monaten).
Das Abenteuerfeeling steht dabei im Vordergrund.

Wir werden uns auf jeden Fall nach dem kleinen richten.
Es soll ja allen Spaß machen.

Wir werden mal die ersten Touren und Treffen abwarten, dann sind wir schlauer.

Gruß
Simon