Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

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Tomduly
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Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#1 Beitrag von Tomduly » 2012-04-27 10:05:39

Moinmoin,

um die Existenzberechtigung unseres Reisevehikels langfristig aufrecht erhalten zu können und das Thema Sand in der Familie grade nicht durchsetzbar ist ("Nicht schon wieder nach Tunesien, ist zwar schön, aber können wir vielleicht mal woanders hin...?"), brauchts neue Ziele.

Aaalso ISLAND soll es werden, in der Hochsaison, also Juli/August. Ich war vor 17 Jahren schon mal dort, recht intensiv, 5 Wochen mit Zelt & Fahrrad, unvergessen und so heute gar nicht mehr vorstellbar (ohne Handy, ohne GPS, ohne Internet, mit nur 20 Rollen Fuji Velvia, ...). Von daher hab ich ne ungefähre Vorstellung, wo ich (wieder) hin will und was mich erwartet.

Nun ist für uns Süddeutsche allein schon die Anreise zum Fährhafen eine eigene Tour (da liegt Genua mit 640km gefühlt einen Nachmittagstrip mit dem Mog entfernt, snief) und so hab ich mir noch Zwischenstationen eingebaut.

Was mich beim aktuellen Fährplan der Smyril Line stutzig macht, ist, wie es nun mit den Faröern aussieht. Kann ich z.B. dienstags in Hirtshals (DK) um 9:00 abfahren und bin dann donnerstags 7:30 in Island, oder setzt mich die Fähre in Tórshavn ab und fährt noch woanders hin (und wenn ja, wohin- Bergen steht nicht auf dem Fahrplan?!). Bisher ging ich von dem berühmten 2tägigen Zwischenstopp auf den Faröern aus.

Wie isses denn wirklich?

Dann hab ich mir für Island selbst mal diesen Reiseplan zusammengestellt.

Wer von den in letzter Zeit dort gewesenen könnte das mal kommentieren, ob das machbar ist? Sprengisandur, Krossa-Querung, Gletscherbesteigung oder Westfjorde hab ich jetzt mal ausgeklammert, es soll eher ein touristischer Rundumschlag für die Familie werden, bei dem der Mog auch mal nasse Räder bekommt.

Ach ja: Reisefahrzeug ist unser Unimog 1300L mit Shelter, Wir reisen zu dritt mit unserm (dann knapp) 6jährigen Sohn.

Hier die mal grob ausgekasperte Route:

Anreise
1. Tag Samstag 623 km Römerstein – A8 – A7 – A39 – Waddekath (Übernachtung bei der Verwandschaft)
2. Tag Sonntag 467 km Waddekath – Hamburg – Flensburg – Aarhus (DK) (Stopover bei Freunden, evtl. Weiterfahrt bis Hir.)
3. Tag Montag 185 km Aarhus (DK) – Hirtshals (DK)
4. Tag Dienstag auf See Hirtshals (DK) – Torshavn (Faröer)
5. Tag Mittwoch a. S. + 28 km Torshavn (Faröer) – Seyðisfjörður (IS) – Egilsstaðir
Island
6. Tag Donnerstag 232 km Egilsstaðir – Askja (Vulkan)
7. Tag Freitag 136 km Askja – Dettifoss (Wasserfall)
8. Tag Samstag 89 km Dettifoss – Asbyrgi – Husavik (Echofelsen, Robben)
9. Tag Sonntag 57 km Husavik – Myvatn (Besuch bei Bekannten, die dort nen Hof haben)
10. Tag Montag „0 km“ Myvatn (Pausentag/Kraterlandschaft)
11. Tag Dienstag 91+136 km Myvatn – Akureyri – Gilsarlon (Stadtbummel,Stausee)
12. Tag Mittwoch 120 km (ca.) Gilsarlon – Hveravellir (Heisse Quelle)
13. Tag Donnerstag 60 km (ca.) Hveravellir – Kverkfjöll (Furten, Gletscher)
14. Tag Freitag 80 km (ca.) Kverkfjöll – Gullfoss – Geysir (Furt, Wasserfall, Geysir)
15. Tag Samstag 160 km (ca.) Geysir – Thingvellir – Reykjavik (Thing, Stadtbummel)
16. Tag Sonntag 180 km Reykjavik – Selfoss – Landmannalaugar (bunte Berge)
17. Tag Montag 165 km Landmannalaugar – Skaftafell (Eldgja‐Tal, Furten)
18. Tag Dienstag 270 km Skaftafell – Berunes (Gletscherlagune, Ostfjorde)
19. Tag Mittwoch 131 km Berunes – Seyðisfjörður (Fährhafen)
Rückreise
20. Tag Donnerstag auf See Seyðisfjörður (IS) – Torshavn (Faröer)
21. Tag Freitag auf See Torshavn (Faröer) – Hirtshals (DK)
22. Tag Samstag 185 km Hirtshals (DK) – Aarhus (DK) (Übernachtung, BBQ bei Freunden)
23. Tag Sonntag 467 km Aarhus (DK) – Flensburg– Hamburg – Waddekath (Übernachtung bei der Verwandschaft)
24. Tag Montag 623 km Waddekath – A39 – A7 – A8 – Römerstein

Die Fährkosten hab ich mit dem "Preisberechner" von Smyril auf ca. 3.800 EUR (m. Familien-Aussenkabine) bzw. 3.600 EUR (m. Innenkabine) kalkuliert. Spritkosten inkl. An- und Abreise hab ich mal konservativ mit 1,80 EUR/l und 25l/100km auf 2.200 EUR taxiert, dazu noch ein Taschengeld von 800 EUR für sonstige Ausgaben vor Ort. Macht ein Gesamtbudget von 6.800 EUR (...ich will nach Tunesien!!!).
Da kam natürlich die Überlegung auf: "Flieg hin, miete nen 4x4-Camper, ist auch nicht teurer!" - aber von wegen: Flug für 3 Nasen (2.000 EUR) + 12 Tage Pickup-Camper (4.600 EUR) + etwas Sprit (600 EUR) + Sonstiges (800 EUR) summieren sich mal eben auf stolze 8.000 EUR.

Danke schon mal für - konstruktive - Kommentare :spiel:

Grüsse

Tom

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#2 Beitrag von Wilmaaa » 2012-04-27 10:54:59

Tomduly hat geschrieben:Was mich beim aktuellen Fährplan der Smyril Line stutzig macht
Wenn Ihr erst 2014 fahren wollt (oder ist das in der Überschrift ein Vertippsler?), dann nutzt Euch der diesjährige Plan relativ wenig - die Abfahrtzeiten bleiben nicht unbedingt konstant über die Jahre.

So eine Detailplanung hab ich vor Jahren auch mal gemacht. Mache ich heute nicht mehr, weil's eh anders kommt ;)
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#3 Beitrag von thl-mot » 2012-04-27 11:02:12

Hi Tom,
Deine Kalkulation passt soweit, wir lagen vor zwei Jahren mit unserem 170D11 etwa in der gleichen Region (2 Erwachsene, 2 Kinder 5J). Allerdings waren wir ganze 28 Tage auf Island.
Die Anreise haben wir auch in mehreren Etappen. Ka - Hannover - Legoland - Hanstholm.
Die Rückreise haben wir allerdings zwei Wege gewählt. Ich mit Fahrzeug per Fähre und Frau mit Kindern im Flieger zurück. Hintergrund war, dass wir den Kindern nicht zumuten wollten, ganze 4 Tage ohne wirkliche Pause im LKW oder der Fähre imens eingeschränkt zu sein, nachdem sie die letzten 28 Tage sich quasi frei bewegen konnten (Max. 3-4 Stunden Fahrt pro Tag). Problem dabei war dass wir Samstag in Esbjerg angekommen wären und uns am Montag der berufliche Alltag wieder haben sollte. Kostenmäßig hat sich das sogar gerechnet, und die Kinder konnten sich auch noch 4 Tage aklimatisieren, bevor es wieder in die KiTa ging.
Ich würde es wieder so machen, auch wenn man in Island ein Mal die Südküste komplett auf Zeit fahren muss, um von Flughafen zur Fähre zu gelangen. Für den Reiseplan auf Island würde ich allerdings etwas anders verfahren. Den Plan würde ich nur als ganz groben Ablauf nehmen. Wir hatten damals auch einen groben Plan ausgearbeitet, von dem wir uns viel zu sehr haben treiben lassen. Ich werde das mächste mal gemütlicher angehen und lieber Dinge am Ende weglassen um noch öfter und intensiver einzelne Regionen zu genießen.

Gruß Thomas

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#4 Beitrag von LutzB » 2012-04-27 11:05:02

Bei der Dienstagsabfahrt stoppt die Fähre am frühen Morgen nur zum Be- und Entladen in Tórshavn und setzt anschließend die Fahrt Richtung Seyðisfjörður fort. So war's vor 2 Jahren. Ich vermute, dass sich da nix geändert hat.
Tomduly hat geschrieben: 6. Tag Donnerstag 232 km Egilsstaðir – Askja (Vulkan)
7. Tag Freitag 136 km Askja – Dettifoss (Wasserfall)
8. Tag Samstag 89 km Dettifoss – Asbyrgi – Husavik (Echofelsen, Robben)
9. Tag Sonntag 57 km Husavik – Myvatn (Besuch bei Bekannten, die dort nen Hof haben)
10. Tag Montag „0 km“ Myvatn (Pausentag/Kraterlandschaft)
11. Tag Dienstag 91+136 km Myvatn – Akureyri – Gilsarlon (Stadtbummel,Stausee)
12. Tag Mittwoch 120 km (ca.) Gilsarlon – Hveravellir (Heisse Quelle)
13. Tag Donnerstag 60 km (ca.) Hveravellir – Kverkfjöll (Furten, Gletscher)
14. Tag Freitag 80 km (ca.) Kverkfjöll – Gullfoss – Geysir (Furt, Wasserfall, Geysir)
15. Tag Samstag 160 km (ca.) Geysir – Thingvellir – Reykjavik (Thing, Stadtbummel)
16. Tag Sonntag 180 km Reykjavik – Selfoss – Landmannalaugar (bunte Berge)
17. Tag Montag 165 km Landmannalaugar – Skaftafell (Eldgja‐Tal, Furten)
18. Tag Dienstag 270 km Skaftafell – Berunes (Gletscherlagune, Ostfjorde)
19. Tag Mittwoch 131 km Berunes – Seyðisfjörður (Fährhafen)
Tag 6: Jenachdem wie es mit der Zollabfertigung klappt, kann das ein langer Tag werden.
Tag 18: Ist schade, sich für die Strecke so wenig Zeit zu nehmen.
Davon abgesehen, dass mir persönlich die Aufenthaltsdauer an den Zwischenzielen zu kurz wäre, ist das so selbst mit'm Hanomag zu schaffen. Natürlich bei Originalmotorisierung nur ohne starken Gegenwind. :)
Tomduly hat geschrieben:Gesamtbudget von 6.800 EUR (...ich will nach Tunesien!!!).
Watt nix kost, datt taucht nix :D

Hast Du schon einmal über eine Verschiffung ab Hamburg oder Cuxhaven nachgedacht? Habe/n ich/wir letztes Jahr zum wiederholten Male gemacht und die Fährfahrt kommt für mich auch nicht mehr in Frage.

Lutz
Zuletzt geändert von LutzB am 2012-04-27 11:09:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#5 Beitrag von SvenS » 2012-04-27 11:08:00

Ich habe gerademal nur schnell drüber geschaut, Du hast Kverkfjöll mit Kerligarfjöll verwechselt und warum willst Du am Gilsárlón übernachten, so hübsch ist der nun auch nicht. Die Etappe Gilsárlón Hveravellir fährst Du in 2 Stunden, die Piste ist bis auf die letzten Kilometer meist sehr schnell befahrbar. Und die Furten bei Kerlingarfjöll sind auch weg, das letzte Stück des Kjalvegur Richtung Gullfoss ist asphaltiert.
Ich persönlich bin ja kein Fan von präzise vorgeplanten Reiserouten, gerade in Island wo man mit einem Womo ja den Vorteil der Flexibilität in Bezug auf das Wetter hat.

Mein Tipp an meine Kunden ist eigentlich immer, erst vor Ort entscheiden wie rum man fährt, nicht das man dem schlechtem Wetter folgt und immer flexibel sein, damit man dem Wetter ein Schnippchen schlagen kann.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#6 Beitrag von LutzB » 2012-04-27 11:19:06

SvenS hat geschrieben:............Du hast Kverkfjöll mit Kerligarfjöll verwechselt.........
:D :D
Da mir das auch ständig passiert, ist es mir gar nicht erst aufgefallen.

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#7 Beitrag von SvenS » 2012-04-27 11:38:37

Und ich habe ein n vergessen, das passiert beim Multi-Tasking (Rechnungen schreiben und gleichzeitig Forum), heißt natürlich Kerlingarfjöll.
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#8 Beitrag von Tomduly » 2012-04-27 11:42:48

Moin,

das hilft mir weiter!

Ja, es soll 2014 stattfinden, und klar: (Fahr-)pläne können sich bis dahin noch deutlich ändern, meine Planung soll mir erst mal einen Anhaltspunkt geben, aus eigener Erfahrung (hüstel, hab bis heute noch ein ungenutztes Algerienvisum aus 2001 im Pass...) kommts immer anders, als geplant. Also "Tag 14: 15:42 Uhr, Furt XY durchfahren" wird es nicht als Planbestandteil geben ;)

Gut zu wissen, dass es bei der Dienstagstour der Fähre (derzeit jedenfalls) nur einen kurzen Stopver auf den Faröern gibt.

Tja, bei den IS-Idiomen komme ich auch immer ins schleudern Kverk-/Kerlingar-... hauptsache Fjoddl und Joküddl. Ich meinte natürlich das "Sommerskigebiet" Kerlingarfjöll...

Den Staudamm als Übernachtungsstandort auszuwählen, hm, stimmt, ist ja eher ne Megabaustelle. Hveravellir wäre tatsächlich netter.

Was die ersten Tage bis zur Askja angeht: klar, muss man sehen, wie das Schiff ankommt, wie die Abfertigung läuft, wie das Wetter ist etc. Ideal wäre halt: Ankunft vormittags, bis zum Mittag in Egilsstadir, Vorräte ergänzen, volltanken und dann nur noch so lang man Lust hat, dem nächsten Ziel Askja entgegen zu fahren und dann im Hochland zu übernachten.

Auch die Option im Uhrzeigersinn oder anders rum zu reisen bzw. erst den Norden, dann den Süden, würde ich natürlich vom Wetter vor Ort abhängig machen.

Die Ostfjord-Route würde ich als nostalgisches (wäre damals fast nach Djupivogur ausgewandert... :wub:) Schluss-Schmankerl fahren wollen oder halt gleich zu Beginn - je nach Wetter.

Vielen Dank schon mal an die Experten!

Grüsse

Tom

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#9 Beitrag von LutzB » 2012-04-27 12:02:45

Tomduly hat geschrieben:.............dem nächsten Ziel Askja entgegen zu fahren und dann im Hochland zu übernachten.
Vergiss es. Das ganze Gebiet um Jökulsá á Fjöllum und Kreppa ist Nationalpark. Übernachten ist nur auf den 3 ausgeschriebenen CPs am Kverkfjöll, an Askja/Dyngjufjöll und in Herðubreiðarlindir möglich. Die Ranger fahren tatsächlich nachts ihre Runden, suchen "Wildcamper" und fordern sie sehr eindringlich auf, einen CP anzufahren. Das Argument "etwas getrunken zu haben" geht denen kalt am Arsch vorbei.

Lutz
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#10 Beitrag von SvenS » 2012-04-27 12:19:09

Die Ranger packen auch eiskalt Radler die mühsam die Hälfte der Strecke von Kverkfjöll zur Ringstraße geschafft haben und nun in der Pampa ihr Nachtlager aufschlagen samt Ausrüstung auf ihren Pick-up und bringen die zurück zum CP am Kverkfjöll. Das habe ich selber schon gesehen, die Radler waren mehr als stocksauer.
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#11 Beitrag von Tomduly » 2012-04-27 13:34:20

SvenS hat geschrieben:Die Ranger packen auch eiskalt Radler die mühsam die Hälfte der Strecke von Kverkfjöll zur Ringstraße geschafft haben und nun in der Pampa ihr Nachtlager aufschlagen samt Ausrüstung auf ihren Pick-up und bringen die zurück zum CP am Kverkfjöll.
...dann hatten wir damals Glück (oder es waren 1995 noch andere Zeiten), wir fragten auf dem Weg von Skaftafell nach Landmannalaugar einen zufällig daher kommenden Ranger, ob wir notfalls (zwinker) in der Eldgja-Schlucht zelten dürften, falls wir es nicht mehr bis LML schafften. Er meinte dann nur: Eigentlich nicht, aber wenn ihr so zeltet, dass man Euch nicht sieht und ihr keine Spuren hinterlasst, ist es ok...

Aber klar, mit dem Laster werden wir ohnehin auf den Pisten bleiben und an den CPs dann stehen, keine Frage.

BTW, gibt es noch die Möglichkeit, auf der westlichen Strecke zum Dettifoss und weiter nach Norden bis Asbyrgi zu fahren? Ich fand den Blick auf den Wasserfall vom Westufer aus wesentlich beeindruckender (und die Touristenbusse standen "drüben"). Dann gab es noch auf halber Strecke dort am Westufer zwischen Dettifoss und Asbyrgi nen idyllischen CP in der Nähe von Hljodaklettar. Die Piste war damals aber nur als "Jeppavegur"/Jeep Track klassifiziert, zwischenzeitlich soll sie auch mal ganz gesperrt gewesen sein.

Grüsse

Tom

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#12 Beitrag von LutzB » 2012-04-27 13:59:31

Tomduly hat geschrieben:
BTW, gibt es noch die Möglichkeit, auf der westlichen Strecke zum Dettifoss und weiter nach Norden bis Asbyrgi zu fahren? Ich fand den Blick auf den Wasserfall vom Westufer aus wesentlich beeindruckender (und die Touristenbusse standen "drüben"). Dann gab es noch auf halber Strecke dort am Westufer zwischen Dettifoss und Asbyrgi nen idyllischen CP in der Nähe von Hljodaklettar. Die Piste war damals aber nur als "Jeppavegur"/Jeep Track klassifiziert, zwischenzeitlich soll sie auch mal ganz gesperrt gewesen sein.
Ja! In perfekt ausgebaut. :(

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#13 Beitrag von karli » 2012-04-27 15:31:57

...und auf einma kommt alles anderst wie es geplant war :joke:

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#14 Beitrag von SvenS » 2012-04-27 17:03:48

TW, gibt es noch die Möglichkeit, auf der westlichen Strecke zum Dettifoss und weiter nach Norden bis Asbyrgi zu fahren? Ich fand den Blick auf den Wasserfall vom Westufer aus wesentlich beeindruckender (und die Touristenbusse standen "drüben"). Dann gab es noch auf halber Strecke dort am Westufer zwischen Dettifoss und Asbyrgi nen idyllischen CP in der Nähe von Hljodaklettar. Die Piste war damals aber nur als "Jeppavegur"/Jeep Track klassifiziert, zwischenzeitlich soll sie auch mal ganz gesperrt gewesen sein.
Inzwischen stehen die Touristenbusse am Westufer, weil von Süden eine Asphaltstraße zum Dettifoss auf westlicher Seite gebaut wurde.
Die F862 war übrigens nie ganz gesperrt sondern wird nur wie alle "Jepptracks" während des Winters bis zur Zeit nach der Schneeschmelze gesperrt.
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#15 Beitrag von landwerk » 2012-04-27 19:50:54

Moin,


mir wäre deine Ausgewählte Strecke zu touristisch. Hveravellir fand ich echt nicht so schön im Vergleich zu laugafell.
Ich würde die Spengisandur auf jeden Fall der Kjölur vorziehen.

Selbst Sprengisandur ist Babybecken für den Unimog. Da brauchst Du keine Sorgen haben. dort ist es auch Familienfreundlich.

Die meisten Furten scheinen mir im Internet extrem übertrieben.
wenn Du dir vorstellst ein Kangoo 4x4 Fahrer hat von seinen Erlebnissen geschrieben kommt das eher hin.

Die "große" Furt von Landmannalaugar sind ein Paar Jungs mit Harleys gefahren ! ( Eine ist kurz abgesoffen )
Die Isländer fahren da zur Not auch mit Sprinter 4x2.

lg


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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#16 Beitrag von Wilmaaa » 2012-04-27 21:43:56

Es gibt durchaus Flussquerungen, die auch für einen Mog oder ein anderes großes Fahrzeug nicht ganz ohne sind.
Schadet nichts, mit Bedacht an die Sache ranzugehen :)
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#17 Beitrag von SvenS » 2012-04-28 12:06:07

Ich würde die Spengisandur auf jeden Fall der Kjölur vorziehen
Landschaftlich finde ich den Kjalvegur (Kjölur) viel schöner als den Sprengisandsleið (F 26).

Meist sind die Furten auf der F26 recht problemlos, aber gerade die Furt bei Nýdalur kann durchaus tückisch werden und sollte man nicht unterschätzen.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#18 Beitrag von landwerk » 2012-04-30 8:04:34

Moin

hier noch mal ein Bild als Anhang:
Die beiden Mopedfahrer sind auch durch die, im Internet oft als "große Furt"vor Landmannalaugar beschriebene
Flußquerung gefahren.
Eins der Mopeds ist aber tatsächlich kurz abgesoffen.
Aber nach einer viertel Stunde fuhr es dann wieder wie zu sehen.

Viele Isländer sagten zu uns. " With this Truck you can cross almost all fordings in summer! "
Dabei ist der 130eer ein weichspül LKW und der Unimog ein echtes Geländefahrzeug.

Weiterhin meinten sie.
Ihre Superjeeps würden irgendwann aufschwimmen und würden in der Strömung versetzt. Bei Lkw passiere das meistens nicht.

Letztes Jahr war es allerdings auch ziemlich trocken.
Die tiefste Furt hatten wir auf dem Weg in die Thorsmark an einem abzweig bei der Stelle auf dem zweiten Bild.( Da kann man quasi den Berg umfahrenn ),

Wenn dort mal viel Wasser läuft kann ich mir das dann auch kribbelig vorstellen.

Ich meinte :

Nur nicht das Tom dann langweilig wird wenn er mit dem hochgeländegängigen Unimog jeden Abend sein Lager neben Suzuki Vitara, Toyota Hi Ace oder Subaru Forester etc. aufschlägt. Die Camps zB. Hveravellir sehen dann so ähnlich aus wie auf dem ersten Bild. Das ist fast mit allem so, was als Tagestour von Rey aus zu erreichen ist.





LG
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ChopperFurt.jpg
Krossa Furt.jpg

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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#19 Beitrag von Wilmaaa » 2012-04-30 8:29:32

landwerk hat geschrieben:Viele Isländer sagten zu uns. " With this Truck you can cross almost all fordings in summer! "
Smalltalk und ein bisserl nett zu Touristen sein gehört doch dazu :D Und möglicherweise gingen sie auch davon aus, dass Du ähnliche Umbauten vorgenommen hast wie sie es auch machen. Viele Isländer können sich gar nicht vorstellen, einen 4x4 nicht irgendwie umzubauen :D

Natürlich sind die meisten Furten für einen LKW kein Problem, aber genau dann, wenn man davon zu sehr überzeugt ist, können sie einem zum Verhängnis werden.
landwerk hat geschrieben:Ihre Superjeeps würden irgendwann aufschwimmen und würden in der Strömung versetzt. Bei Lkw passiere das meistens nicht.
Hm, die Betonung liegt eindeutig auf dem "meistens". So ein schnellfließender Gletscherfluss drückt schon ordentlich von der Seite, auch beim LKW. Aufschwimmen tut er vermutlich nicht, aber die Hinterachse kann es auch schon mal versetzen. Ist Hano 2002 in der Krossá schon passiert.
landwerk hat geschrieben:Letztes Jahr war es allerdings auch ziemlich trocken.
Klingt nach Deiner Schilderung so, ja :)
landwerk hat geschrieben:Wenn dort mal viel Wasser läuft kann ich mir das dann auch kribbelig vorstellen.
Ist es auch. ;)
landwerk hat geschrieben:Nur nicht das Tom dann langweilig wird wenn er mit dem hochgeländegängigen Unimog jeden Abend sein Lager neben Suzuki Vitara, Toyota Hi Ace oder Subaru Forester etc. aufschlägt.
Es ist auch schon vorgekommen, dass diese Kleinwagen abends noch zum Camp hinkamen, morgens aber nicht mehr weg, weil sich der Wasserstand geändert hat.

Wie gesagt, wenn man es vernünftig angeht, dann sind die meisten Furten kein Problem, aber wenn jemand erzählt, dass es schon einmal schwierig war, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es auch tatsächlich so war.

Wir können ja nach Saverne für die, die es interessiert, das schöne Büchlein der Fotoausstellung "Cars in rivers" mitbringen. Da sieht man so manche Furt, die man selbst bei Niedrigwasser passiert hat, mit ganz anderen Augen :happy:
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#20 Beitrag von SvenS » 2012-04-30 10:57:05

Das Buch ist gut, die Fotoausstellung war schon beeindruckend, vor allem da ja auch manch LKW und Bus zu sehen war.

Und fragt mal Mykines zu dem Thema, dass man mit einem 4x4 LKW (KAT) alle Furten in Island problemlos durchqueren passieren kann :angel: und Lutz kann dazu auch etwas beitragen.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Lassie
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#21 Beitrag von Lassie » 2012-04-30 11:19:25

Hi Tom,

wir waren ja auch mit unserem Mog in Island und sind ein 'paar' Furten und viele, viele kleine Fürtchen gefahren. Ohne zu sehr verallgemeinern zu wollen (und ich bin auch nicht der grosse Furten-Experte!) solltest du mit dem Mog fast alle Furten (evtl bis auf Blanda, Tunga und Krossa) problemlos fahren können. Natürlich immer auf den richtigen Wasserstand, die Strömung, Fahrspur und Hindernisse etc achten. Ich selber habe bei der Blanda gekniffen, andere sind mit ihrem Mog durchgefahren.

Wir waren allerdings alleine und mir war es dann zu heikel - zumal der Ranger mit Blick auf unser Auto sagte: '.... you should be able to cross the Blanda with you car - but if anything happens: we will NOT come and help you!'

Als ich nach einem halbherzigen Eintauchversuch mit dem rechten Vorderrad auf einen recht grossen Stein aufgefahren bin, hab ich mich zum geordneten Rückzug entschieden. Mir war da schon recht mulmig, wenn der Wagen sich mit allen Sperren nur noch nach unten bewegt, die schwarzbraune Brühe über die Stossstange schwappt und man nur noch mit mehrfachem Vorwärts-Rückwärtsschaukeln wieder aus dem Loch kommt :eek:

Mit mehreren Fahrzeugen und einem erfahrenen Führer würde ich es evtl noch mal probieren, muss aber nicht mit Gewalt und gegen alle Vernunft sein.

Gerissener Bergegurt an der Blanda gefunden:
Bild

Spritzerbild nachdem wir das Fürtchen vorher getestet hatten :joke:
Bild


Viele Grüsse aus Shanghai
Jürgen
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Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Thomasito
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Re: Reiseplanung Island 2014 - Faktencheck

#22 Beitrag von Thomasito » 2012-05-01 12:31:02

Hallo Tom

So einen Reiseplan würde ich persönlich nicht aufstellen. Es sei denn, Du willst die genannten Ziele unbedingt genau dann anfahren.
Wir sind zwar keine Island-experten, waren aber schon öfter auf der Insel. Die meisten Leute sind um die vier Wochen da oben und da würde ich mir ganz bewußt eine Region heraussuchen und diese bereisen. Sonst geht meiner Meinung nach zu viel Zeit mit der Fahrerei drauf. Ok, es soll auch Leute geben die so eine Reise nur wegen der Blanda, der Krossa und Tungnaa auf sich nehmen oder ganz bestimmte Pisten fahren wollen. Wir schauen, wie übrigens die Isländer auch, nach dem Wetter und fahren dementsprechend. In Island ensteht bekanntlich unser wechselhaftes Wetter und so gibt es, wie bei uns, eigentlich nur Süd-West und Nordost. Alles weitere sind Derivate und statistisch gesehen unbedeutend. Da der Niederschlag an den Küsten ausfällt und im Hochland eine Trocknung stattfindet ist es grob gesagt entweder im Südwesten schön oder eben im Nordosten. Natürlich sind die jeweiligen Abstände zwischen den Frontensystemen geringer, da der Vorgang noch "jung" ist. So ändert sich das Ganze nur etwas schneller als bei uns. Wir wenden dieses grobe Prinzip, welches den motorisierten Vorbehalten ist, seit Jahren an und hatten nie eine längere Schlechtwetterperiode.
Such Dir ein paar Sehenswürdigkeiten aus und entscheide vor Ort, abhängig von den lokalen Bedingungen.

Gruß

Thomas

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