Mit "fremden" Kind nach Tunesien

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alligator97
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Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#1 Beitrag von alligator97 » 2012-01-11 22:02:16

Hallo,

wir fahren Ostern nach Tunesien. Da im letzten Jahr wenig Kinder unterwegs waren, möchte mein Sohn nun seinen Kumpel ( 12 J. ) mitnehmen.
Ist das möglich, oder gibt es da Probleme bei der Einreise. Das schriftliche Einverständniss der Eltern natürlich vorausgesetzt.

Gruß Matthias

x-molich
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#2 Beitrag von x-molich » 2012-01-12 10:50:07

Hi,

nur mal so: Was sagen die Eltern von dem Kumpel?

Grüße

Sascha
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Tomduly
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#3 Beitrag von Tomduly » 2012-01-12 11:15:33

Moin,

Zitat:

"Bei Individualreisen wird der Reisepass benötigt, der noch mindestens sechs Monate lang gültig sein muss.
Der deutsche Kinderreisepass mit Lichtbild wird anerkannt.
Alleinreisende Minderjährige sollten eine beglaubigte Vollmacht der / des Sorgeberechtigten mit sich führen."
(Quelle: www.tunesien.info)

und

"Hinweise für Doppelstaater
Minderjährige, die nicht vom tunesischen Vater begleitet werden, bedürfen dessen schriftlicher Einverständniserklärung zum Verlassen des Landes (autorisation paternel, beglaubigt vom Gouvernorat in Tunesien oder einer tunesischen Vertretung in Deutschland). Bitte beachten Sie, dass allein ein tunesischer Familienname in einem deutschen Kinderreisepass die tunesischen Behörden vermuten lässt, dass das Kind auch die tunesische Staatsangehörigkeit durch einen tunesischen Vater besitzt und die Ausreise aus Tunesien auch vom schriftlichen Einverständnis des Vaters abhängig gemacht wird.
Konsularische Hilfe durch die deutsche Botschaft ist für diesen Personenkreis in aller Regel nur sehr eingeschränkt möglich.
"
(Quelle: www.auswaertiges-amt.de)

Gerade letzteres könnte zu bizarren Situationen bei der Ausreise an der tunesischen Grenze führen, allein, wenn der kontrollierende Grenzer glaubt, das Kind sei möglicherweise aufgrund seines irgendwie tunesisch klingenden Namens, ein tunesisches.

Also, genau die Namen des Kindes checken...

Ich würd (m)einen 12jährigen Sohn nicht mit Bekannten in die Wüste lassen. Punkt. Allein schon aufgrund der nach wie vor unklaren Sicherheitslage westlich und südlich von Douz (aber das ist ein anderes Thema). Und weil ich den Charakter und das Verantwortungsbewusstsein des Reise"leiters" vermutlich nicht einschätzen könnte, speziell unter Stressbedingungen, die eine Wüstentour mit sich bringt. Aber auch bei einem reinen Badeurlaub am Meer hätte ich so meine Bedenken (kommen die Gasteltern ihrer Aufsichtspflicht in meinem Sinne nach? Usw.)

Grüsse

Tom

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Jofri
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#4 Beitrag von Jofri » 2012-01-12 11:43:02

Hallo,
Tomduly hat geschrieben:Moin,
... Und weil ich den Charakter und das Verantwortungsbewusstsein des Reise"leiters" vermutlich nicht einschätzen könnte,
Tom
ich kann das und habe da keine Bedenken. Matthias Sohn ist z.B deutlich reifer als manch ein "Erwachsener" hier im Forum...
Matthias vielleicht treffen wir uns Ostern wieder.

Schönen Tag
Jochen

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Tomduly
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#5 Beitrag von Tomduly » 2012-01-12 11:51:31

Jofri hat geschrieben: Matthias Sohn ist z.B deutlich reifer als manch ein "Erwachsener" hier im Forum...
...um den es hier auch nicht geht, sondern um die Mitnahme von dessen 12jährigem Kumpel ohne dessen Eltern. Und ich hab mal versucht, das aus der Sicht dieser Eltern (denen des mitzunehmenden 12jährigen) zu sehen. ;)

Grüsse

Tom

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Jofri
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#6 Beitrag von Jofri » 2012-01-12 12:00:38

[quote="Tomduly"...
die Mitnahme von dessen 12jährigem Kumpel ohne dessen Eltern. Und ich hab mal versucht, das aus der Sicht dieser Eltern (denen des mitzunehmenden 12jährigen) zu sehen. ;)
Tom[/quote]
schon klar, nur die beiden Elternpaare kennen sich vermutlich und wissen sich einzuschätzen ;)
Jochen

Kostas
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#7 Beitrag von Kostas » 2012-01-12 16:18:26

Vor vielen Jahren bin ich als Deutscher mit einem alten Dodge Ambulance häufig mit einem griechischen Kind von Norddeutschland nach Griechenland gefahren. Über Österreich und dann von Triest/Italien aus mit der Fähre nach Igoumenitsa. Österreich gehörte damals noch nicht zur EU. Ich hatte den Pass des Kindes und eine Erlaubnis der Eltern dabei.

Hinfahrt war immer problemlos, doch auf einer Rückfahrt kam's dann..... :

Bei der Grenzkontrolle im Hafen von Igoumenitsa runzelte der Grenzer die Stirn und wollte das Kind nicht ausreisen lassen "deutscher Mann verlässt Griechenland mit griechischem Kind??" Ging dann aber mit einem Telefonat mit den griechischen Grosseltern im griechischen Dorf. Von der deutschen "Vollmacht" der Eltern war er nicht sehr beeindruckt, trotz Passnummern, Unterschriften usw.

Bei der Einreise in Österreich ebenfalls längere "Kontrolle", der Beamte verschwand mit Pässen und Vollmacht im Büro, liess uns dann aber fahren.

Bei der Einreise in Deutschland das gleiche Spiel (hat da wohl wer mit wem telefoniert? ).

Hier bekam ich aber dann den Tipp:

"die Ausstellung der Vollmacht im zuständigen Jugendamt zusammen mit den Eltern (beiden! ) vornehmen und dort beglaubigen lassen.Amtliches Papier und soviele Stempel wie möglich....
Die Vollmacht für die jeweiligen Länder dann in die Landessprache übersetzen lassen, am besten ebenfalls beglaubigt...."

Habe ich dann später so gemacht, nur aus Kostengründen auf die Beglaubigung der Übersetzungen verzichtet.....
An den Grenzen habe ich dann die Pässe und Kopien der Vollmachten vorgezeigt, sah ganz schön wichtig aus und klappte immer.

Nur einmal war der italienische Grenzer sehr genau! Er "erkannte" die Kopie, verglich sie dann mit dem Original.... und behielt die Kopie!
Wochen später bei der Rückreise erhielt ich sie tatsächlich zurück!! Hat mich schwer beindruckt... :totlach:

Angeblich soll sich an dem grundsätzlichen Prozedere auch innerhalb der EU nichts grundsätzlich geändert haben in Bezug auf minderjährige Kinder, auch wenn nur sporadisch/stichpunktartig kontrolliert wird...
Viele Grüsse
Kosta


"Winter ist die Jahreszeit, in der es zu kalt ist, Dinge zu tun, für die es im Sommer zu heiss war..."

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#8 Beitrag von OliverM » 2012-01-12 16:38:38

Tomduly hat geschrieben:
Jofri hat geschrieben: Matthias Sohn ist z.B deutlich reifer als manch ein "Erwachsener" hier im Forum...
...um den es hier auch nicht geht, sondern um die Mitnahme von dessen 12jährigem Kumpel ohne dessen Eltern. Und ich hab mal versucht, das aus der Sicht dieser Eltern (denen des mitzunehmenden 12jährigen) zu sehen. ;)

Grüsse

Tom
Siehst du , und Gott sei dank können diese Eltern das auch anders sehen . ;)

Grüße

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#9 Beitrag von Gordie » 2012-01-12 18:59:10

Letzten Sommer hatten wir auch den 13 jährigen Freund unseres Sohnes 6 Wochen nach Albanien mitgenommen. Hatte prima funktioniert. Die beiden hatten sich gut verstanden. Klar das die auch mal Streß untereinander hatten.

An der Grenze:? Wie immer kommt es darauf an welcher Typ Mensch als Zöllner gerade an der Grenze kontrolliert. Wenn du Pech hast kann es mal etwas längern dauern.

Das wichtigste ist das die Jungs sich verstehen!


Viel Spaß im Sandkasten

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alligator97
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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#10 Beitrag von alligator97 » 2012-01-13 10:24:53

Hallo,
vielen Dank erst mal für die Antworten, das hilft schon weiter.
Die Eltern sehen das ziemlich entspannt.
Es scheint möglich zu sein, ich werde mich da jetzt mal konkret mit beschäftigen.

@ Jochen : Wir sollten das nicht dem Zufall überlassen...im letzten Jahr war der LKW Verkehr ja etwas dünn.
landcruiserowner ist Ostern auch mit LKW da. Das würde schon passen, vielleicht läßt sich ja was einstielen.

Gruß Matthias

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#11 Beitrag von Jofri » 2012-01-13 10:33:56

Hallo Matthias,
alligator97 hat geschrieben:Hallo,

@ Jochen : Wir sollten das nicht dem Zufall überlassen...im letzten Jahr war der LKW Verkehr ja etwas dünn.
landcruiserowner ist Ostern auch mit LKW da. Das würde schon passen, vielleicht läßt sich ja was einstielen.

Gruß Matthias
schön von dir zu hören, gerne können wir nochmals gemeinsam im Sand spielen...

Gruß, auch an deine Lieben
Jochen

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#12 Beitrag von Vossi » 2012-01-13 16:46:22

Hallo Matthias,
ihr macht einen ganz schön neidisch.
Vergesst nicht in die Vollmacht rein zuschreiben das ihr auch Vollmacht für Operationen usw. habt.Wenn der Freund deines Sohnes mal einen Unfall hat ist das sehr wichtig. Wir haben so eine Vollmacht sogar den Großeltern mitgegeben als sie mit einem unserer Kinder in Urlaub gefahren sind und sie haben sie dann auch gebraucht.

MfG
Vossi

PS. Wir würden euch unsere Zwerge auch bedenkenlos mitgeben.
Euch einen schönen Urlaub.

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#13 Beitrag von alligator97 » 2012-01-13 20:34:48

Hallo,

@ Vossi + Jofri :
Euch würden wir auch jederzeit mitnehmen..

Gruß Matthias

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#14 Beitrag von Landei » 2012-01-13 22:07:40

Braucht ihr noch einen Bengel?

Habt ihr die Fähre schon gebucht?


Die Problematik müsste sich im Prinzip auch auf Familien mit unterschiedlichen Familiennamen und auf Kinder moderner Patchworkfamilien übertragen lassen.
Bei ersteren wäre wenigstens die Adresse identisch, welche allerdings nicht im Reisepass aufgeführt wird.
Bei letzteren ist es nicht üblich, dass man bei so einem Tripp immer das beglaubigte Familienstammbuch mit sich führt.
Solange die leiblichen Kinder immer noch am besten in beiden Pässen eingetragen sind ist alles kein Problem, aber dann? Da habe ich auch noch nicht drüber nachgedacht.

Vielleicht wird es zusätzlich zu den Vollmachten noch ganz hilfreich sein, mit dem Gastkind eine rührige "Pappa / Mama Szene" einzustudieren, die Grenzerzweifel im Keim erstickt.

Lieben Gruß in die kalte Heimat

Jochen

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#15 Beitrag von alligator97 » 2012-04-16 9:23:10

Hallo,

wir sind alle wohlbehalten aus Tunesien zurück.
Weder Ein- noch Ausreise waren mit "fremden Kind" ein Problem.
Es wurde nicht einmal eine Frage bezüglich der unterschiedlichen Nachnamen und Wohnorte gestellt.

Gruß Matthias

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Re: Mit "fremden" Kind nach Tunesien

#16 Beitrag von Gordie » 2012-04-16 14:17:23

Na bitte, Hat doch prima geklappt! :positiv: :positiv:

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