7-tägige Bergeaktion mit MAN 2000L in Kamerun

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OliverM
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#61 Beitrag von OliverM » 2011-04-18 1:05:25

Ich kann den Dude schon gut verstehen . Ich selber habe Unterwegs schon Situationen erlebt , wo die Bezeichnung Rattenpack bei weitem noch nicht die schlimmste ist die mir in solchen Situationen eingefallen ist .


Grüße

Oliver
Zuletzt geändert von OliverM am 2011-04-18 1:06:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Caruso
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#62 Beitrag von Caruso » 2011-04-18 7:47:14

Im übrigen ist es noch gar nicht solange her, das wir an unseren Küsten Feuer erichtet haben um Schiffe gezielt in Seenot zu bringen und auszurauben. Dabei wurden auch "keine Gefangenen gemacht" wenn ihr versteht was ich meine.

Letztlich ist es eine Frage des Wohlstandes und der Ethik. Nicht jeder der seine Kinder nicht ernähren kann und sich keine Ethik leisten kann wird jedoch zur "Ratte" oder Mörder.

Dudes Wut finde ich verständlich, sie aber öffentlich zu posten liegt ausserhalb des Afekts und das finde ich etwas bedenklich.

C.

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Lassie
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#63 Beitrag von Lassie » 2011-04-18 8:11:55

Hallo zusammen,

ich finde es schlicht und ergreifend eine Sauerei, wenn man Mitmenschen bewusst in Not bringt, die Notlage ausnutzt und die Opfer unter Druck setzt bzw mit überhöhten und ungerechtfertigten Kosten 'beraubt' - egal ob es jetzt die 'Bergehilfe' im Urwald oder der Uniformierte ist, der gegen ein Bakschisch sein Auge zudrücken mag. Oder, oder, oder - gibt auch bei uns in Deutschland genügend Situationen, auf die das zutrifft - und wenn es blos der Schlüsseldienst ist, der mal so RICHTIG zulangt, wenn man ihn dummerweise am Samstag abend braucht.....

Und das Argument: mir geht es schlecht, ich muss meine Kinder ernähren, der hat doch soo viel, etc - BULLSHIT!!!

Jeder der denken und arbeiten kann, findet mE eine Möglichkeit, wie man sich auf ehrliche, anständige (und vielleicht unbequeme) Arbeit Geld verdienen kann - eben mit der man sich und die seinen ohne Vorteilsnahme oder 'Strassenräuberei' ernähren kann.

Dem LKW-Fahrer im Busch ist das Geld ja auch nicht vom Himmel gefallen. OK, er mag vielleicht einen privilegierteren Start im Leben (Aufwachsen in der 1. Welt, Bildung, besser bezahlte Arbeit, etc) haben, aber das ist für mich keine Rechtfertigung für jede Form von 'Strassenraub, Lug und Betrug'. Man kann auch als wirtschaftlich armer Mensch ehrlich, freundlich und nett sein. Und der überwiegende Grossteil der Weltbevölkerung ist es ja auch...

Viele Grüsse aus Shanghai,
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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jonson
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#64 Beitrag von jonson » 2011-04-18 8:39:18

Ich kann Dude auch gut verstehen... Abzocke kann einen ganzschön aufregen..Und dann noch den ganzen Haushalt im Dreck versenken..
und das wahrscheinlich mit "Absicht".. :mad: :mad:
Aber der Deutz ist doch ähnlich wie der KAT.. Damit kannst auch was platt fahren... :D :D
Frei im Fahrzeug lebend. Unterwegs seit Oktober 1982 . Jetzt mit Reisefahrzeug / Kombi Nummer 22
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AL28
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#65 Beitrag von AL28 » 2011-04-18 9:03:59

Hallo
Jürgen spricht mir aus der Seele . :rock:
Und die andern , die wen mal einen Fuß vor ihren Blümchentrum setzen würden , würden sie feststellen das --so ein Rattenpack -- gleichmäßig über der Welt verteilt sind .
Die Schwarzen machen da keine Ausnahme .
Und sicher wird es in den Dorf auch ein paar geben die das ganze nicht gut heißen . Das wird auch genau der Grund sein , das dude sich nicht hat hinreisen lassen , das Dorf platt zu fahren . :D
Wer in der Welt unterwegs ist , wird immer wieder auf Leute stoßen die meinen ihren persönlich Geldschein Automaten gegenüber zustehen .
Diese Leute werde ich auch weiterhin enttäuschen so gut ich kann .
Und Menschen die Fallgruben ausheben um sich an den Gefangen zu bereichern , sind nicht mehr als Ratten .
Gruß
Oli

Wüstling

#66 Beitrag von Wüstling » 2011-04-18 9:51:39

Das ist halt das afrikanische Mautsystem.
Ich kann beide Seiten verstehen.
Der Reisende will nicht abgezockt werden, da gehöre ich natürlich auch dazu und die Bevölkerung nutzt die Einnahmequelle "Reicher Weißer Mann mit großem Auto".
Wenn der "Reiche Weiße Mann mit großem Auto" dann noch arrogant im Kolonialstil gegenüber der einheimischen Bevölkerung auftritt leitet diese quasi eine Legitimation zur Abzocke davon ab.
Würde ich als Afrikaner wahrscheinlich auch tun!
Jeder der denken und arbeiten kann, findet mE eine Möglichkeit, wie man sich auf ehrliche, anständige (und vielleicht unbequeme) Arbeit Geld verdienen kann
Da habe ich persönlich in der Wirtschaftskrise aber andere Erfahrungen gemacht und ich kann denken und arbeiten und hatte einen guten Job in der Entwicklungsabteilung in der Automotive Branche!
Und in Afrika ist dauernd Wirtschaftskrise!

Gruß

Ralf
Zuletzt geändert von Wüstling am 2011-04-18 18:22:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Tomduly
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#67 Beitrag von Tomduly » 2011-04-18 10:09:29

felix hat geschrieben:Und was passiert, wenn die Karre liegt und die Scherbolzen im Greifzug brechen? Genau, dann geht es mit einer 8.8er Schraube statt Messing-Scherbolzen weiter. Mit Menschen direkt am Seil, weil die den Zug ja bedienen müssen...

Daher kann ich einfach niemanden empfehlen, mit nur einem 1,5t-Zug, noch dazu ohne Rolle, loszufahren. Kannst du es wirklich?
Hallo Felix,

ich denke wir sind uns einig, dass jede Bergungsaktion von Fahrzeugen gefährlich ist und man versuchen sollte, das Risiko zu minimieren. Dazu gehört auch persönliche Schutzausrüstung (wenigstens Handschuhe und ordentliches Schuhwerk - von den "Sicherheits-Flipflops mit transparenter Stahlkappe" halte ich nicht soviel..). Natürlich ist ein kleiner Greifzug bei einer LKW-Bergung grenzwertig (wir waren damals auch heilfroh, dass es funktioniert hat). Was die Scherbolzen angeht: wer keinen Ersatz dabei hat, handelt fahrlässig. Wir haben nach unserer Bergungsaktion auch erst mal die Bolzen (Bölzchen) gewechselt - einer war sichtbar angerissen.

Empfehlen tu ich in Sachen Bergungsmaterial gar nix, das muss jeder für sich entscheiden und nachher auch verantworten. Ich hab seither jedenfalls neben dem kleinen Greifzug inkl. Umlenkrolle noch einen 3t-Ketten-Hebelzug dabei, sowie diverse Kranschlingen, Schäkel, 2 hydr. Wagenheber und etliche Kanthölzer zum unterbauen. Und 4 halbe Sandbleche.
Bei Bergungsmitteln, die zwingend einen laufenden Fahrzeugmotor benötigen (Hebekissen, el./hydr. Winden) bin ich eher skeptisch. Zumindest, wenn man nur mit einem Fahrzeug unterwegs ist. In der Gruppe ist das wieder was anderes.

Grüsse

Tom

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palexy
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#68 Beitrag von palexy » 2011-04-18 18:39:14

Lassie hat geschrieben:
Jeder der denken und arbeiten kann, findet mE eine Möglichkeit, wie man sich auf ehrliche, anständige (und vielleicht unbequeme) Arbeit Geld verdienen kann - eben mit der man sich und die seinen ohne Vorteilsnahme oder 'Strassenräuberei' ernähren kann.

mmhh...nie in afrika gewesen oder?

das mag ich hier schon so nicht mehr unterschreiben aber das auf afrika bezogen ist schon recht arrogant vom westlichen standpunkt aus.
nicht da ich damit die strassenräuberei gut heißen mag aber in afrika greifen sie meist nach jedem strohhalm der ihnen ein paar kröten einbringt.weil eben kaum oder gar keine arbeit vorhanden ist



naja und das wort "rattenpack" hätte ich jetzt so im netz offen auch nicht verwendet auch wenns immer mal wieder zutrifft und auf mich wohl am besten denn ich verdiene mein geld ja nun mal hauptsächlich an und mit touristen....

nun denn wer sich mit dem gedanken befasst eine reise durch afrika oder drumherum zu machen wird sich vorher informieren und das wohl nicht nur am pc sondern auch mal mit leuten am lagerfeuer oder tresen die schon mal da oder gar drum herum waren.

wir haben das gemacht und waren damit auf das allerschlimmste vorbereitet.
im großen und ganzen sind viele geschichten bestätigt oder untermauert worden.
viele habe ich ins reich der märchen abschieben können.
einige neue habe ich dazu gelernt.

alles in allem sollte man so doch auf korroption,abzocke und sonstige mißstände gut vorbreitet sein.
wir waren es.aufgeregt habe ich mich nie.es hat mich eigentlich immer eher amüsiert oder faziniert wie das so abläuft und in welchen summen da ran gegangen wird.

wenn ich allerdings ein 10t fahrzeug bis über beide achsen im dreck versenke und dort ne menge helfende hände und gerät anrücken müssen um die sache ins lot zu bekommen dann weiß ich im vorraus das die sich diese notsituation fürstlich entlohnen lassen....
und warum sollen die sich hinterher die mühe machen die piste auch für 10t befahrbar zu machen wenn sie selbst nicht auf den gedanken kämen dort 10 oder mehr tonnen bewegen zu wollen.und was nützt die schönste bahn wenn bei der nächsten sintflut eh alles wieder dahin gespült wird...

was am ende bleibt ist eine geschichte die man noch jahrzehnte später am lagerfeuer zu besten gibt.
was einem das dann in geld gemessen wert ist muß jeder für sich selber wissen.
ne andere lösung wäre eben nicht mit schwer zu bergendem gerät über xy tonnen unterwegs zu sein.auch das ist eine frei entscheidung die jeder für sich selber fällt.
auch ein grund warum unser heutiges reisefahrzeug etwa 2,8t auf die waage bringt und nicht mehr 8t.es ist einfach sch.... wenn man 8t versenkt und dann auf hilfe angewiesen ist die meistens groß und teuer ist.

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Caruso
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#69 Beitrag von Caruso » 2011-04-18 19:18:59

Full ACK!
...es ist einfach sch.... wenn man 8t versenkt und dann auf hilfe angewiesen ist die meistens groß und teuer ist.
[Klugscheiß]Aus genau dem Grund hat mein Afrikaguru mir vor 25 Jahren schon geraten nicht auf´n Unimog zu sparen. Er selbst fuhr da schon nur noch mit der BMW durch Afrika. " Die kannste mit deinen eigenen Händen ausgraben" [/Klugscheiß]

Aber die BMW hat halt kein fließend Warmwasser... und man wird ja auch älter...friert schneller... braucht ne gute Matraze... ;)

C.

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Turi
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#70 Beitrag von Turi » 2011-04-18 19:51:25

Hallo Caruso
Zwischen einer BMW und einem 10-20 to Fahrzeug gibt es noch einiges mit fliessend Wasser und einem anständigen Bett.
Ich bin seit Jahren hin- und hergerissen betreffend des "richtigen"
Reisefahrzeugs, habe mich langsam hochgearbeitet, bin nun bei 3,5 to angelangt.
Da wir viel allein unterwegs sind, hat sich ein bescheideneres Gerät mit 3,5 to bestens bewährt, wir können uns in praktisch jeder Situation selber helfen, ist einfach beruhigend.
Wenn ich nur daran denke, ich müsste am Tatra allein einen Reifen wechseln oder auch nur die Kardanwelle, da könnte einem das Reisen schon verleiten, gemacht aber in der Gruppe.
Das ist schon mit mehreren Personen ein "Chrampf".
Fazit ist, in der Gruppe mit mind. 2 Grossen, sicher schön und komfortabel.
Als Alleinreisender (mit Partner) bin ich mit dem "Kleinen" auf der sichereren Seite, ganz abgesehen von den Kosten.
sandige Grüsse
Turi

Wüstling

#71 Beitrag von Wüstling » 2011-04-18 19:55:13

mit der BMW durch Afrika. " Die kannste mit deinen eigenen Händen ausgraben
Einspruch!

Ich habe meine BMW (alter Boxer) in Tunesien bis zur Achse im Schlamm versenkt.
Hat drei Leute und einen Esel gebraucht die da wieder rauszukriegen.
Allerdings hat der Esel nicht soviel gekostet wie ein Bergepanzer. :D

Gruß

Ralf

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Caruso
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#72 Beitrag von Caruso » 2011-04-18 20:04:14

Sofern mein Afrikaguru noch lebt, werd´ich ihm deinen Einspruch ausrichten. ;)

Aber das Prinzip ist klar und wie Turi es auf den Punkt bringt, so wende ich es auch auf mich und mein Boot an. Im Zweifel muss ich es alleine durch nen Sturm bringen können. Das gilt auf See noch viel mehr als an Land.


C.
Zuletzt geändert von Caruso am 2011-04-18 20:05:15, insgesamt 1-mal geändert.

Wüstling

#73 Beitrag von Wüstling » 2011-04-18 20:25:40

Wer ist denn Dein Afrikaguru?
Vielleicht kenne ich den.
Falls Du keinen Namen nennen willst schreib mal was über den.

Gruß

Ralf

biglärry

#74 Beitrag von biglärry » 2011-04-18 20:31:22

Turi hat geschrieben:Als Alleinreisender (mit Partner) bin ich mit dem "Kleinen" auf der sichereren Seite, ganz abgesehen von den Kosten.
Das würde ich so 100% unterschreiben, die Reise sollte dem Geist und der Seele dienen, nicht dem Unterhalt der Trucktechnick und den vielen Helfern auf die man unterwegs angewiesen ist wenn es Probleme gibt.

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roman-911
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#75 Beitrag von roman-911 » 2011-04-18 21:40:31

jo 7 tage sind lang...

interessanter als das rumgehacke wäre ja ein resumee was man warum und wie hätte besser machen können.

natürlich drängt sich auch mir der eindruck auf, dass anfängliche ungeduld und fehleinschätzung das problem verschlimmert haben...
auch ich habe mir im ersten moment gedacht, dass mir das nicht passiert wäre...aber ferndiagnosen sind doch immer roulette...

Dudes einschätzung der lage und seine blumige wortwahl ist doch
völlig o.k...
wir sind nicht vor ort, er war es zumindest...
bei mir hinterlässt dieser hinweis ein waches auge auf die abzocker...
egal wo...denn rattenpack gibt es überall...auch und gerade am bodensee... :D :ninja:


da ist dieser "milllionenschwere" spinnerte scheich aus kuweit...auf deutschlandtour in einem neoplandoppeldeckerwomo inn ufo-optik für 3 mille mit 6 bunnies am start...und einem grossen ego...
der hat einen plattfuss kurz vor neuschwanstein...
und der örtliche reifenhändler wittert das geschäft des lebens.... :angel:





grüsse roman
Schrauberkollektiv Kollbach
Teile was Du hast...sonst teilt Dich was Du bist

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Turi
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#76 Beitrag von Turi » 2011-04-18 22:22:03

"jo 7 tage sind lang"

Hallo Roman
Das mit Dude ist so schon ok, er hat seine Meinung ,seine Ausdrucksweise und er steht dazu, ist doch kein Problem.
Jeder so wie er tickt, das zu beurteilen steht niemandem an.
Meine Meinung war immer dass Reisende tollerant gegenüber allem und allen sein sollten, nur schlucken muss man nicht alles und wenn jemand sich beschissen vorkommt dann darf er das auch zum Ausdruck bringen der eine ein bisschen ordinärer,der andere auf die Softieart.
Was ich erwarte ist, dass nicht des einen "Himmelreich" zerstört wir nur weil der Andere meint sein "Himmelreich" ist das bessere oder grössere oder schwerere usw.

Wenn Du ernsthaft glaubst, dass man nur wenige Tage oder Wochen mit einem "kleinen Teil" unterwegs sein kann, dann hast Du noch nicht so viel Erfahrung und bist entschuldigt, andernfalls bist Du blind unterwegs.
Schau Dich mal um zB. in Afrika, da sind Reisende mit Landys, HZJ, VW Bus usw. unterwegs und erleben die Natur pur.
Die können sich nicht bei jedem Mückenschiss in die geschossfeste Festung zurückziehen, die leben überwiegend draussen und das auch über Jahre.
Ich habe einige Freunde mit "Grossen" die haben Ihr Glück hoffentlich gefunden, die Mehrheit ist aber mit den "Kleinen" unterwegs.

Das "rumgehacke" macht ein Forum aus, 100 mal eine bessere Lösung für die Bergung zu bringen nützt ja nichts mehr, er ist ja schon geborgen und der Nächste der reinfährt hat wieder eine ganz andere Situation und wieder viele kleine Helferlein :D

Also, seid tollerant, auch wenn der Andere vielleicht eine derbere Ausdrucksweise hat, es muss deswegen nicht ein weniger guter und hilfsbereiter Zeitgenosse sein.

sandige Grüsse
Turi

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#77 Beitrag von Vario 815 DA » 2011-04-18 22:29:50

@ Turi

besser hätte ichs auch nicht ausdrücken können.


:D


Grüße von mir
Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.

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felix
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#78 Beitrag von felix » 2011-04-18 22:53:08

Hallo,
interessanter als das rumgehacke wäre ja ein resumee was man warum und wie hätte besser machen können.
das wird wohl nur der Tiefbauer persönlich ziehen können, das Resümee.

Ich habe mich persönlich nun auch schon ein paar mal richtig versenkt (Auf Reisen, in der Kiesgrube zählt nicht, da ist das Tagesziel) Für mich gibt es drei Ursachen für hoffnungsloses Versenken:

1. Definitiv nicht befahrbare Böden:
- Man fährt nicht auf Salzseen. Dort kann man den LKW leicht vollständig verlieren. Auch wenn PKW und Krad sich dort tummeln, mit einem LKW hat man da einfach nichts zu suchen. Auch nicht am Rand. Ist mir mal fast passiert, habe aber vorm Einbrechen gemerkt, was ich tue.
- Man fährt nicht ins Moor/aufgetauter Permafrost. Selbst in Norwegen gemacht, sind nach 72Studnen schaufeln mit schwerem Gerät geborgen worden. Das schwere Gerät ist dabei fast selbst versunken.
- Aufpassen mit frisch aufgespülten Böden, im Volksmund auch Treibsand. Finden sich an Stränden und in Flussbetten, auch an vermeidlich trockenen. Fährt das Auto ist das Zeug hart wie Asphalt, hält man an versinkt das Auto in Sekundenschnelle (Echt, es wird einem Schwindelig, weil der LKW so schnell versackt. Schaufeln geht nicht, weil es nachfließt. Es waren in Dänemark vier LKW notwendig um freizukommen, die waren zum Glück verfügbar.)

2. Grundregel im Konvoi: Lass den Kollegen verrecken! Ganz doof: Einer versinkt im Schott, alle anderen fahren neugierig/kollegial hinterher und buff stecken drei LKW hoffnungslos fest. Einen freien hätte man zum Bergen gut gebrauchen können. Oder ist es der Herdentrieb?
Egal, wenn der Freund versinkt, dann hilft man ihm, in dem man das eigene Auto rettet: Mehr Gas, festeren Boden ansteuern. Der Kollege hat sich ja gerade geopfert um den Boden negativ zu testen. Steht das eigene Auto auf festem Boden, hat man alle Zeit der Welt, kann zu Fuß zum Freund laufen, den Boden auf dem Weg dorthin prüfen, und den Kollegen sinnvoll bergen. Das klappt natürlich besser, wenn es einen gewissen Abstand zwischen den FZ gibt und zudem Sprechfunk. Man erkennt oft erst recht spät, dass ein LKW feststeckt und nicht bloß Pinkelpause macht... Das leichteste Auto sollte vorwegfahren, so lange nicht der beste Fahrer im leichtesten Auto sitzt...

3. Und es gehört eigentlich immer eine Portion Blödheit/Selbstüberschätzung dazu. Wenn Räder durchdrehen, ist es immer ernst, das Auto fährt nicht mehr. Was einmal nicht klappt, geht beim zweiten Mal garantiert schief. Leider bekommt man das blöde Gen nicht los, und lässt wieder besseren Wissens die Räder weiter drehen, sodass die Fuhre dann wirklich steckt.

Meist drehen die Räder, weil man das Gelände unterschätzt hat. Also ist man mit vollem Druck, ohne Sperren u.s.w. unterwegs. Drehen die Räder und man geht schnell vom Gas, müsste man nur den Reifendruck massiv senken, alle verfügbaren Sperren zuschalten und es geht problemlos weiter.

Aber der Mensch ist halt blöd, lässt die Räder noch ein paar mal drehen und dann geht das volle Programm los: Schaufeln, Gurte, Bleche u.s.w. Habe gerade diesen Winter den Deutz bis zu den Achsen mit erheblichem Flurschaden in einer Schafweide versenkt. Schmachvoll musste er mit Schaufeln und einem 508 geborgen werden. Ursache: Voller Reifendruck, klemmende Mittensperre und keinen Respekt vorm Untergrund. Bei 1°C, Wind und Schneegraupel.

Gruß,
Felix
Zuletzt geändert von felix am 2011-04-18 22:55:53, insgesamt 1-mal geändert.

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#79 Beitrag von kawahans » 2011-04-19 7:25:30

Auf jeden Fall kann man doch einiges Lernen von solchen Schilderungen und sich ein verbessertes Konzept fürs eigene Verhalten (im Problemfall) zurechtlegen.

Man muss sich dann nur noch dran halten :dry: :cool:
meinereinem fällt das schwer genug - weil ich bin ja der Beste unterwegs oder :angel:
Wer Morgens zerknittert aufsteht hat tagsüber die besten Entfaltungsmöglichkeiten

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#80 Beitrag von Teko1911 » 2011-04-19 8:22:40

Hallo Leute...

Mal was ganz anderes, was hat die "Bergeabzoke wie auch immer Aktion" eigentlich schlussendlich total gekostet???

Reden wir von 100.-€ oder von 500.-€ oder von 1000.-???

Ob rechtmässig oder nicht, bei uns in Europa würde eine solche Bergeaktion sicherlich schnell ein paar 1000.-€ verschlingen, oder?

Gruss Christian

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#81 Beitrag von Donnerlaster » 2011-04-19 9:56:21

Teko1911 hat geschrieben:...bei uns in Europa würde eine solche Bergeaktion sicherlich schnell ein paar 1000.-€ verschlingen, oder?

Mit einem ADAC-Schutzbrief (sofern man einen hat oder nicht mehr als 3,20 m hoch ist) ist das erheblich günstiger

OliverM
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#82 Beitrag von OliverM » 2011-04-19 10:09:40

Teko1911 hat geschrieben:Hallo Leute...

Mal was ganz anderes, was hat die "Bergeabzoke wie auch immer Aktion" eigentlich schlussendlich total gekostet???

Reden wir von 100.-€ oder von 500.-€ oder von 1000.-???

Ob rechtmässig oder nicht, bei uns in Europa würde eine solche Bergeaktion sicherlich schnell ein paar 1000.-€ verschlingen, oder?

Gruss Christian
Bei einem Durchschnittslohn von 6,4 US-Dollar /Tag , der in Kamerun anliegt dürfte die Bergungsaktion nicht allzu teuer geworden sein .

@Roman , wenn dein Reifenhändler dem reichen Ölscheich Nägel in den Weg gelegt hätte um anschließend am Reifenschaden zu verdienen , wäre er auch ein Rattenpack und hier zusätzlich auch noch wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung dran .

Grüße

Oliver
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#83 Beitrag von makabrios » 2011-04-19 11:08:24

felix hat geschrieben:
P.S: "Rattenpack" ist kein Begriff, den man in dem Kontext verwenden darf.
Hallo,

ich möchte mal den Begriff "Rattenpack" aus dem Schmuddelkeller holen :dry:

Berühmtheit erlangte diese Titulierung ausgesprochen von der Schauspielerin Laureen Bacall ("rat pack") als sie in ihrer New Yorker Behausung nach Mitternacht von den drei stark angesoffenen Kollegen Dean Martin, Sammy Davis jr. und Frank Sinatra an der Tür stehend, klopfend, klingelnd und sonstigen Radau machend, aus dem Schlaf geholt worden ist.

Die drei Sänger nutzten später werbewirksam diese Titulierung für die eigene Publicity. Es gab sogar Schallplatten vom rat pack!


Zum eigentlichen Thema wäre zu sagen, daß Fahrfehler, wenn es wirklich ein solcher gewesen sein sollte, auch dem bestenn Fahrer unterlaufen können. Wer sich selber mitten in der Situation findet empfindet natürlich :wack: :mad: :cold: :sick:

Zum Glück konnte die Lage geklärt und das Abenteuer überstanden werden.
Vor dem Bildschirm sitzend fiele mir sofort auch genug Besserwissersenf ein.
Unvermittelt selbst in diese Situation geraten :huh: würde ich auch nicht die beste Figur abgeben.

Gerade deshalb danke ich allen, die solche Bilder mit Kommentaren hier einstellen - um aus Fehlern anderer ohne eigene Arroganz oder Überheblichkeit zu lernen.

Gruß
MAK

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#84 Beitrag von Teko1911 » 2011-04-19 11:42:36

Donnerlaster hat geschrieben:
Teko1911 hat geschrieben:...bei uns in Europa würde eine solche Bergeaktion sicherlich schnell ein paar 1000.-€ verschlingen, oder?

Mit einem ADAC-Schutzbrief (sofern man einen hat oder nicht mehr als 3,20 m hoch ist) ist das erheblich günstiger

Gibt es da nicht irgendwie die Klausel (bei unserem TCS ist das zumindest so) das Bergungen neben der Strasse (also schon der Strassengraben) von den Leistungen ausgeschlossen sind??? Also muss das in voller Höhe selber bezahlt werden :wack:

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Ulf H
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#85 Beitrag von Ulf H » 2011-04-19 12:02:48

NEIN ... beim ADAc ist es genau andersrum ... Abschleppen ist begrenzt ... ich meine auf 300 EUR ... Bergung dagegen unbegrenzt ... blöderweise hab ich damals meinen PKW mit Folgeschaden selbst geborgen ... und dann noch fürs abschleppen zugezahlt ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#86 Beitrag von palexy » 2011-04-19 12:07:35

Caruso hat geschrieben:Full ACK!


Aber die BMW hat halt kein fließend Warmwasser... und man wird ja auch älter...friert schneller... braucht ne gute Matraze... ;)

C.
naja ich werde älter und stelle fest das ich immer weniger brauche....

Wüstling

#87 Beitrag von Wüstling » 2011-04-19 18:14:32

naja ich werde älter und stelle fest das ich immer weniger brauche....
Ja, am Ende reicht eine Holzkiste!

Gruß

Ralf

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#88 Beitrag von Caruso » 2011-04-19 18:17:11

:lol: :lol: :lol:

C.

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#89 Beitrag von roman-911 » 2011-04-19 20:59:44

Turi hat geschrieben:Wenn Du ernsthaft glaubst, dass man nur wenige Tage oder Wochen mit einem "kleinen Teil" unterwegs sein kann, dann hast Du noch nicht so viel Erfahrung und bist entschuldigt, andernfalls bist Du blind unterwegs.
hi Turi,
offensichtlich habe ich es gekonnt geschafft den kern meiner aussage zu verschlüsseln...sprich du hast mich wohl nicht richtig verstanden...
...oder wie kommst Du auf das schmale brett, dass ich "ernsthaft glaube" nur 11 t lkws seien als reisegfährt akzeptabel...?

Turi hat geschrieben:Das "rumgehacke" macht ein Forum aus
das sehe ich nicht so !
100 mal eine bessere Lösung für die Bergung zu bringen nützt ja nichts mehr, er ist ja schon geborgen und der Nächste der reinfährt hat wieder eine ganz andere Situation und wieder viele kleine Helferlein
deswegen resumee... ;)


@Oliver M:
...kein vorsatz...das nicht aber...die gier hätte wahrscheinlich ihren unanständigen preis...

was bleibt denn nun als resumee ?

3 punkte:

1. hebekissen
2. hebekissen
3. noch eins

:D

die in kombination mit der ominösen "holzkiste"...da liesse sich sicher der ein oder andere effekt erhaschen...


grüsse roman
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möp
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#90 Beitrag von möp » 2011-04-19 21:05:42

naja hebekissen sind doch nur die faule version von wagenheber+sandblech, oder?

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