Also, nun kommt der dritte Teil unserer Reise, beginnend mit dem Lanaitto Tal, für uns einem der Höhepunkte.
Um dem (deutschen
) Trubel von Cala Gonone wieder zu entfliehen sind wir nun in die Berge geflüchtet, im Supramonte, und dort ins Lanaitto Hochtal. Man kommt dahin, wenn man zwischen Dorgali und Oliena Richtung Quelle Su Cologne (300l/sec!) abbiegt, und direkt vor dem Parkplatz zur Quelle rechts den Berg hoch fährt.
So schauen die Berge dort oben in etwa aus (@WALÖTER: durch die Wand rechts hinten geht eine 260m 7b)
Hier war unser erster Rastplatz
Unf nun beginnt unsere spannende Suche nach dem NURAGHENDORF TISCALI, einem wirklich ineressanten Ort.
Damals hatten die Nuraghen, vielleicht als Versteck vor irgendwelchen unliebsamen Besuchern (Römern...) ein kleines Dorf in einer eingestürzten Riesengrotte direkt unterhalb des Gipfel des Monte Tiscali errichtet.
Also fahren wir los erstmal den Schildern nach
Auf einmal: keine Schilder mehr, eine Hinweis tafel zum Nuraghendorf, zig Feldwege in alle Richtungen und wir mittendrin.
Was hilfts: ersmal den dicksten Weg geradeaus weiter
Sicherheitshalber immer mal wieder aufs Dach steigen, in der Hoffnung irgendeinen Hinweis zu ergattern
... an der Stelle sind uns bereits die ersten Wanderer entgegengekommen die schon aufgegeben hatten.
..Aber wir hatten am Vortag schon bemerkt, dass hier ständig irgendwelche weissen Defender in der Gegend rumfahren die so Führungen anbieten.
Also: wir auch weiter, irgendwo müßen die die Karren doch versteckt haben, und wenn wir die mal gefunden haben können wir ja schon mal gar nicht so schlecht liegen.
Zwischendrin treffen wir auf so einem Weg einen Spanier der zu Fuß den Aufstieg sucht, der erstens uns sagt, dass unser Weg verkehrt ist der zweitens die Vermutung hat, dass vielleicht die Guides evtl. Schilder abmontieren um Kunden zu gewinnen . Na gut, die paar Meter zurück zur nächsten Umkehrstelle, und dabei passiert mir folgendes:
Im Rückspiegel rechts sehe ich nicht so hoch, und da habe ich tatsächlich so einen doofen Ast übersehen (Obwohl ich mittlerweile ziemlich viel Erfahrung mit tiefhängenden Ästen habe!!!).
Nachdem ich 5 Minuten mit versteinerter Miene vor dem Malheur stehe kommt die Erkenntnis, dass das eh ein saublöder Platz für einen Kamin ist und ich den Kamin einfach ganz weg reisse und dann nach hinten raus gehen lasse und im Sommer braucht man ja sowieso erstmal keinen Ofen!
Nachdem unser Ehrgeiz dieses öhladfsb...-Dorf zu finden jetzt erst recht erwacht ist, biegen wir mal wieder einen WEg ab, und tatsächlich: es scheint der richtige zu sein!
. Da gibts dann sogar einen kleinen Parkplatz und man kann aber ums Eck herum, auf einen noch schmaleren Weg weiterfahren. Jetzt sind wir schon so lange in der Gegend rumgefahren, jetzt wollen wir auch bis WIRKLICH ans Ende des Weges kommen (na ja: ich zumindest). Ich fahre mal vorsichtig ums Eck - der Weg ist gerade so breit, dass meine Reifen draufpassen -, da steige ich dann doch mal lieber aus, um zu sehen wie es weitergeht: nach 50m schauts dann so aus als würds in 30m breiter werden. Sabine schaut mich schon so fragend an, aber ich fahre frohgemut mal los. Nach 80Metern wurde es dann wohl doch nicht breiter, Nach 100 Metern, einem haarscharf umfahrenen Felsbrocken, und Ästen die nun wirklich! so tief hängen, dass man selbst mit eh demoliertem Kamin nicht mehr durch kommt gebe ich dann auf.
Diesmal steigt die Sabine vorsichtshalber mal aus, als ich die Rückwärtsfahrt antrete, auch wenns diesmal nicht so weit runtergeht und ausserdem auch nicht Nacht ist, und es folgendermaßen auch nichts ausmacht das mein Rückfahrscheinwerfer kaputt ist.
Ich muß nämlich gestehen dass ich euch eine Rückwärtsfahrt bis jetzt vorenthalten habe.
Und zwar musste ich schon einmal in Cala Gonone des Nächtens rückwärts einen Weg raus fahren: Wir wollten da spätabends noch zu einem Kletterfelsen (Margheddie) über einen (gesperrten) Felsenweg hoch über dem Meer fahren: Ich fahre in meinem jugendlichen Eifer und meiner Unerfahrenheit einfach mal frech drauflos, ziemlich schnell merke ich dann, dass der Weg doch ziemlich eng ist, und es doch ziemlich weit runtergeht, genaugenommen bis ins Mehr zum Schluß über eine 30 Meter Felswand. Aber der Ausblick ist toll von da oben, und in der Lasterkabine hat man bei dem herrlichen Vollmond das Gefühl, man würde direkt über dem Meer schweben!!
Das wiederum kann die Sabine nicht so recht genießen, und mir wird schon auch so langsam bewußt, dass es vielleicht besser ist, da gaanz vorsichtig raus zu fahren. Wir fahren dann auch rückwärts raus, auch weil uns ein sardisches Päärchen, das den Weg entlang fahren will versichert, dass man dort nicht mehr umkehren kann (vielleicht wollten die beiden dort aber auch nur in Ruhe knutschen?!?). Auf jeden Fall fahre ich dann mit Hilfe des Sarden rückwärts raus, während die Sabine begutachtet wie weit die Räder noch vom Abgrund entfernt sind.
puuh
Auf jeden Fall bin ich jetzt doch ein bisschen schlauer geworden und weiss, dass man mit dem Laster nicht JEDEN Weg lang fahren kann.
Wieder zurückgefahren, übernachten wir dann auf dem kleinen Parklatz, weil es mittlerweile schon 16 Uhr geworden ist und steigen am nächsten Tag auf den Berg!
Es geht zuerst auf einem Maultierpfad links herum dann rechts und kreuz und quer um den Berg herum, bis man schließlich an foldendem Spalt landet, der auch im Führer als Eingang zum Dorf beschrieben war:
Führt der WEg nach dem "Eingang" gefühlsmäßig noch einmal rund um dem Gipfel herum, bis man an folgendem Schild landet:
Und man weiss zumindest, dass man da ist!
Nur hatten wire natürlich kein Geld dabei
Und wir konnten es kaum glauben glauben, da saß tatsächlich ein Mensch in der Grotte und hat Eintritt kassiert!
Na ja, das End von der Geschicht war, dass er uns doch rein gelassen hat und wir versprochen haben im Musem von Dorgali den Eintritt nach zu zahlen. Das Nuraghendorf war dann auch wirklich sehenswert!
Weil wir danach dann noch ziemlich viel ZEit hatten haben wir uns dann auf die grüne Wiese gestellt
Gänseblümchen angesehen
und den gefährlichen sardischen Halbwildschweinen beim suhlen zugeschaut.
ach ja, Gigantengräber gibts da auch:
Und so verlassen wir schlußendlich das wunderbare Lanaitto-Tal
um uns zu langsam auf den Rückweg Richtung Fähre zu machen.
Wir übernachten dann noch einmal an der Riviere dei Pini
(hat uns aber nicht so gefallen, weil hinterm Strand mit einer Million Ferienhäuser zugebaut)
Um dann am nächsten Morgen wieder in Olbia an zu kommen
(Man beachte den Campingmobilvergleich
)
Ersteinmal ordentlich Pause zu machen
Und uns als Paparazzi zu betätigen
Wir haben jedoch leider keine Berühmtheit zu Gesicht bekommen, Und konnten uns so auf diese Weise den Urlaub nicht finanzieren
Am Ende gings dann am Abend auf die FAähre (diesmal nach Livorno) und 24 Stunden später waren wir wieder im (für uns) s..kalten Innsbruck auf der Suche nach einer anständigen Lokalität
Das Lokal haben wir dann auch gefunden und so sah die Welt dann schon wieder besser aus!
Da konnte uns dann nicht mal mehr der Schneefall in Mittenwald schocken!
So, das war Sie unsere sardinienreise 2010. Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen.