Wenn der Traum vom Reisen lieber einer bleiben sollte...

[palexy]

exact so ist es uns auch schon ergangen.ich schick dir mal ne pn.

gruß palexy

[lkw-allrad]

Tja,
ich habe glaube ich schon einmal meine Meinung zu der Ausstattung (und damit auch den evtl. Erwartungen) geäussert.
Es gibt sicher bei einer Reise immer Hochs und auch Tiefs..
Dennoch plädiere ich sehr dafür das angezeigte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Sehr viele währen froh eine solche Möglichkeit EINMAL in Ihrem Leben zu haben. Das Leben ist für uns sehr kurz !!!
Es liegt demnach nicht an der Umwelt, darüber muss man,
kann man getrost hinwegschauen,
wenn man seine Ziele stetig weiter verfolgt.
Nur das sorgt für ein Erlebnis der "besonderen" Art.
Daher wie ich schon oft sagte:
Kloppt nicht das ganze Auto mit Technik voll, sonder schaut, ob Ihr überhaupt mit dieser Konfrontation am Rande der Zivisilation klar kommt.
Das Statement klingt für mich eher wie eine Ohnmacht gegenüber typischen Vorkommnisse in einem fremden Land.
Nix für ungut, aber ich bin der Meinung, das es während der Reise im Kopfe nicht klappt.
Ihr könntet hinfahren wo Ihr wollt, wer sich jedoch nicht traut jenseits des "Normalen" Wege überlebensfähig zu sein, wird es halt nicht packen...
Was hindert Euch daran die normalen Wege zu verlassen ?
Ich sehe auch immer die Situation (Dreck..)etc wie oben beschrieben..
Aber ich sehe den Menschen dem ich begegne,
das macht mein Dasein auf anderen Kontinenten zu einem wahren Erlebnis.
Scheuklappen braucht man halt überrall.....
Stell Dir mal vor, was ein XY-Bewohner über uns denkt,
wenn er zu ersten Mal Deutschland "entdeckt".....
Er Erleidet einen Schock ein, garantiert..
Also:
Ändert Eure Einstellung zu dem Umfeld und Ihr werdet schöne Einmailge Dinge erleben können !!
Ihr könnt umherrfahren, wir nicht !!!!

[mitleser]

Auch auf die Gefahr hin mich mit meinem ersten Post gleich unbeliebt zu machen:

seit längerem verfolge ich hier einige ausbautreads und staune was man alles so einbauen kann.
man kann versuchen sich sein ganzes mitteleuropa in ein fahzeug zu stecken und mitzunehmen.
man kann jahre mit diesem tuning verbringen und die vorfreude steigert und steigert sich.

Aber es hat aber den anschein dass die reisenden in sich selbst nicht investieren, schade. da steht ein hochgerüstetes expeditionsfahrzeug abend für abend an tankstellen und ist nicht mittel zum zweck (nämlich reisen) sondern selbstzweck.

Probetouren in zentraleuropa sind vielleicht auch nicht die herangehensweise für solch ein projekt. wahrt ihr schon mal in einem der anvisierten Länder?

was will ich sagen? eigentlich auch nur das was einige schreiber schon sagten, nur aus einer anderen sichtweise:
ihr habts geschafft loszufahren, das ist schon mal die halbe miete
jetzt holt euch aber die reise selbst ein, hinter jedem busch sitzt ein einheimischer, es ist nicht wie man es sich vorgestellt etc, wurde ja alles schon gesagt
ich hätte euch wirklich gewünscht, das diese reise für euch ein erfolg wird (wie immer man diesen erfolg auch definiert) aber das kann noch kommen...
Nutzt jetzt die chance, lasst euch auf menschen und andere länder, andere sitten ein, nehmt eine auszeit, vergesst erst mal die ehrgeizigen reisepläne, nehmt ein paar der tipps an die oben geäussert wurden...
und ihr gebt vielleicht wirklich auf oder ihr kommt ins reisen ( das nicht immer nur das überbrücken von räumlichen entfernungen bedeuten muss) und der knoten platzt.

[jonson]

Reisen lässt sich auch lernen... Lasst das lieber mal mit dem Heimfahren.. Lasst euch mal mehr Zeit.. Wenn ich auf Tour bin..( und das ist fast andauernd ) ist mein erster Grundsatz... First feel comfortable..
Also , last den Kopf nicht hängen und macht Eure Reise weiter..
Zuhause hat sich für Euch auch alles geändert, nach dem Zurückkommen sowieso..

[karakum]

Ich habe gerade erst den gesamten thread gelesen und will nun auch meinen Kommentar abgeben.
Dein Vorhaben ist sehr ambitioniert, was die Solarkochergeschichte angeht. In Tibet gibts schon eine ganze Weile die Wasserkocher, die aussehen wie grosse Sat- Schüsseln und das Teewasser erhitzen. In anderen Ländern Zentralasiens gibt's LED- Ampeln, die es kaum in D gibt, Solargepeiste Strassenlaternen usw.
Ich dachte eher, dass dieser Teil Deiner Reise mehr Alibi für Dich und andere ist und wohl auch durch die Sponsorensuche bestimmt war.

Du stehst in Usbekistan. Was ist daran so schrecklich? Das Baumwollöl im Essen? Die Hitze? Lest mal Zurkens Blog.
Wenn nun das Fergana- Tal nicht gut ist, dann fahrt in die Wüste, Dünen hoch und runter. Besucht Menschen, nicht, um ihnen was über Solarkocher zu erzählen, sondern, um von ihnen zu lernen, wie sie überleben. Wart Ihr in Khiva, Bukhara, Samarkand? Habt Ihr was über tamerlan gehört? Das Observatorium gesehen in Samarkand? Schah- e- Sende ist jetzt ein Begriff für immer?

Kirgisien ist sehr schön, aber gleich vorweg: Es ist genauso verrottet an manchen Plätzen wie der Rest der Welt ausserhalb des mittelsten Mitteleuropas. Du musst dort aber nicht übernachten.

Habt Ihr denn schon die Papiere für China? Soll ja nicht ganz leicht und billig sein, da mit dem Auto hineinzufahren ...

Wenn gar nichts mehr geht, kann ich nur empfehlen:
Parkt das Auto, kauft Tickets und kommt erstmal zurück. Holt Euch Visa für Russland (Vorsicht, auch hier gibts Müllhalden) und die Mongolei und versucht erstmal die sanfte Runde. Oder fliegt/ fahrt nach Almaty zu David von stantours, damit er Euch Eurer gegenwärtigen verfassung gemäss was empfiehlt. Oder Ihr geht zu meinem Freund B. in Almaty. Der kann Euch in die expat- Fallen mitnehmen, wenn Ihr mal wieder Hamburger braucht und Schnitzel mit Pommes ... Geht ins Bed&Breakfast mit A/C und sauberer Bettwäsch, wenn Ihr Euer Auto nicht mehr sehen könnt.
Wenn Ihr in Kirgisien seid, parkt Euren Laster. Macht die Nomadentour in die Berge, verbringt in paar Tage in der Jurte bei den Hirten. Kostet nicht die Welt und ist geistreinigend...
Oder Ihr wartet in Usbekistan, bis ich komme im August ...

Ich habe 4 Jahre in Zentralasien gelebt, bin seit 4 Jahren in Moskau. Weder bin ich hardcore Schrauber noch Weltreisender aufm Kamel. Ich bin ständig geschäftlich unterwegs, kenne die ex- Sowjetunion und ein bisschen mehr, meistens per Flugzeug, viele km im Auto. Trotzdem habe ich das Bedürfnis nach Neuem. Mallorca und Sylt können warten, bis ich das Andere nicht mehr kann oder will.
In Kazakhstan, Turkmenistan, Uzbekistan, Tajikistan war ich mit verschiedenen 4x4 unterwegs, geschäftlich, nicht um Urlaub zu machen. Ich habe einen schweren Unfall in Russland überlebt.

Im August kreuze ich durch Turkmenistan, Uzbekistan nach Kazakhstan. Nehme wieder meine Fotos mit vom letzten Mal 2005, um sie in den Oasen abzuliefern. Werde wieder der Wüste in der Nacht zuhören. Auf dem Tapchan lümmeln und in den Himmel gucken. In irgendeiner Jurte schlafen. Frisches Tchörek essen (wovon man niemals Durchfall kriegen kann). Diesmal mit dem Bremach, der endlich fertig geworden ist. Viel kleiner als Euer Auto. Und ich freu mich so drauf.

Schreibt den Sponsoren, wie's Euch geht. Den ganzen Kram habt Ihr ja bekommen. Nun müsst Ihr sie eben enttäuschen. Na und?

[crutchy the clown]

Kommt zurück - auch hier warten Abenteuer auf euch: mit dem Ural durch die Elbe, mit dem Magirus durch die Feinstaubzone in Schwäbisch Gmünd oder einfach nur Parken in Bonn.....

[palexy]

manchmal ist es aber auch besser den schritt zurück zu gehen.

wir haben das so auch schon erlebt.wir haben es nicht bereut.im gegenteil.umzukehren nocheinmal neu zu überdenken war wirklich wichtig für uns.
heute sind wir anders und damit viel freier unterwegs.für uns war der schrittt zurück der wichtigste schritt nach vorn den wir je gemacht haben.

das nomadenleben ist eine neue welt.wenn man ein schneckenhaus hat was einem nicht passt kann es ein horror trip werden, der an der beziehung und an einem selbst nagt.

testtouren innnerhalb europas geben einem nie das bild ab was einen ausserhalb des goldenen gestänges wirklich erwartet bzw überrumpelt.

ich glaube es ist der bessere schritt sich einzugestehen das es so nicht geht und umzukehren.wenn ihr euch wirklich mögt tut ihr eventuell gut daran bevor es ausseinander bricht.was in unserem bekanntenkreis leider schon häufiger der fall war.
etwas auf krampf weiter zu machen was einem nicht liegt ist der falsche weg.

viel glück und gruß palexy

[FlorianKraft]

Umkehren darf kein Tabu sein. Haben wir auch schon gemacht und uns dadurch echt besser gefühlt. Gruss Flo
PS: Deinen alten Batterien gefällt es im AL sehr gut!

[erren]

Bei der umfangreichen Liste Eurer Sponsoren erlaube ich mir die Frage, ob Ihr Euch nicht verpflichtet fühlt, weiterzumachen. Schliesslich geht es nicht immer nur um die eigenen wehleidigen Befindlichkeiten.
Wahrscheinlich wärt Ihr auf einem Campingplatz am Gardasee ja besser aufgehoben, aber dafür würde wohl kaum jemand was bezahlen.

[makabrios]

Hallo,
umkehren ist keine Schande - weiterfahren auch nicht!

Umgekehrt bin ich mal kurz hinter Curitiba zurück nach Sao Paulo nach nur einer Woche mit zwei quengelnden Kleinkindern auf dem Rücksitz im Corsa, obwohl ich es bis nach Uruquay schaffen wollte.

Weitergefahren bin ich in Nordamerika.

Nie hat die tatsächliche Reiseroute mit der geplanten übereingestimmt.

Meine Einstellung zum Reisen hat das alles natürlich beeinflußt.
Heute bin ich nicht mehr hinter dem Roadmovie hinterher .

Es lassen sich einfach nicht alle schönen Plätze, Kulturstätten, Berge, Strände, etc. , die auf der Strecke liegen "mitnehmen". Meistens sind es die kleinen Ereignisse, die haften bleiben und nicht der "obligatorische" Besuch der Reisefüherschönheiten.

Der Vogel , der mit meinen Reiberdatschis in den Krallen beim Lake of the Woods abgeflogen ist hat ne höhere Wertigkeit als das Empire State Building.

Bemitleiden tu ich heute noch einen Bekannten, der stolz darauf war auf seiner Amerikareisebüroreise in N.Y. innerhalb zwei Tagen 13 Museen besichtigt zu haben

Dazu gibs übrigens einen herrlichen Sketch von Helmut Qualtinger:
"Wenn mi des Reisebüro ned vamiddld hätt´..." Da ist der Herr Karl mit wirklich jedem Reiseziel unzufrieden.

Das alles soll sagen, daß es besser ist spontan zu entscheiden irgendwo ein paar Tage (länger) zu bleiben und irgendwo anders zu flüchten.

Die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen. Dafür gibs ein Wort: Freiheit
Dazu gehört einfach auch das Heulen und das Fluchen.
Das zu verstehen hilft auch bei www.brauner-benz.de reinzulesen.

Die zwei beiden im roten Magirus in Zentralasien haben jetzt hoffentlich ihre Batterien mit diesem Fred so weit aufladen können, daß sie es schaffen ein paar Wolken wegzuschieben.

Gruß
MAK

[biglärry]

Bei der umfangreichen Liste Eurer Sponsoren erlaube ich mir die Frage, ob Ihr Euch nicht verpflichtet fühlt, weiterzumachen. Schliesslich geht es nicht immer nur um die eigenen wehleidigen Befindlichkeiten.
Wahrscheinlich wärt Ihr auf einem Campingplatz am Gardasee ja besser aufgehoben, aber dafür würde wohl kaum jemand was bezahlen.

Einem Sponsor verdankt man finanzielle oder logistische Unterstützung , man verkauft ihm nicht seine Seele . Wenn jemand am Seil aufgeknüpft an einem Baum hängt weil er es nicht gepackt hat hilt es dem Sponsor wenig wenn daneben sponsert by Good-Year , Eberspächter oder sonstwas steht .

[egge-fn]

Bei der umfangreichen Liste Eurer Sponsoren erlaube ich mir die Frage, ob Ihr Euch nicht verpflichtet fühlt, weiterzumachen. Schliesslich geht es nicht immer nur um die eigenen wehleidigen Befindlichkeiten.
Wahrscheinlich wärt Ihr auf einem Campingplatz am Gardasee ja besser aufgehoben, aber dafür würde wohl kaum jemand was bezahlen.

Erster Beitrag mit so nem Einstand. Da bin ich gespannt was sonst noch kommt.

Gruß Markus

[palexy]

Bei der umfangreichen Liste Eurer Sponsoren erlaube ich mir die Frage, ob Ihr Euch nicht verpflichtet fühlt, weiterzumachen. Schliesslich geht es nicht immer nur um die eigenen wehleidigen Befindlichkeiten.
Wahrscheinlich wärt Ihr auf einem Campingplatz am Gardasee ja besser aufgehoben, aber dafür würde wohl kaum jemand was bezahlen.

den zeigefinger gegen andere erheben ist leicht.
ihn mal gegen sich selbst zu richten schaffen die wenigsten...leider.

du wärst geeignet für den job des papstes.der hält sich auch für unfehlbar

[osterlitz]

Hi Cookie,
ich denke nicht, daß Technik oder Ausbau dein Problem ist... für mich hört es sich so an, als hättest du mit Druck ausgebaut und vermarktet, wärst mit Druck losgefahren und hättest den selben Druck immer mitgeschleppt.

Du schleppst scheinbar viel zu viel von Deutschland mit dir rum als daß du dich gerade wirklich auf die Länder einlassen könntest...

Hast du denn schon auch nur drei Tage an einem See gestanden und in der Hängematte gelegen? 4 Stunden nur frisches Essen zubereitet? Einen Sonnenuntergang bei einem Sundowner genossen? Diese Erlebnisse hört man selten in den Reiseberichten, weil man sie nicht vermitteln kann...

Du hast dein Problem jetzt doch erkannt und solltest diesen Druck bewußt hinter dir lassen - egal ob du jetzt vor oder zurück fährst. Was du aus dem nächsten Tag machst, kannst du dir ja überlegen.

Mach mal Urlaub (vom Reisen)

Grüße,
Stefan

[biglärry]

du wärst geeignet für den job des papstes.der hält sich auch für unfehlbar

Oh Hilfe , bitte nein , nach einem Deutschen einen österreischichen Papst , dem hält nichtmal die Katholikenwelt stand . Dann lieber Frauen als Priester , das wär wenigstens was fürs Auge .
Sorry dieses OT musste sein .

[Andi]

Hey ihr zwei,

hier mein Tipp.
Sucht euch einen schönen Platz (den gibt es) und nehmt euch ne Auszeit. Denkt in der Zeit darüber nach, was ihr selber wollt und zu was ihr euch evtl. habt hinreißen lassen (durch Sponsoren ect.).
In meinen Augen ist es ein Unterschied, ob ich ne Reise für mich mache oder ein Hilfprojekt starte.

Solltet ihr auch nur kleine Zweifel an der weiteren Durchführung von euerer Tour haben:

- Fahrt zurück.

- Schaut, dass ihr irgendwie aus eueren Sponsorenverträgen rauskommt.

- Baut euer Auto erst mal fertig!!! Und zwar nach eueren Wünschen und nicht nach irgendwelchen Forumsumfragen. Ich denke, ihr solltet euch öfters selber fragen, was ihr wollt und nicht so viel auf andere hören. Das ist manchmal gar nicht so einfach...

- Dann fangt an zu reisen. Den Anfang mit Italien habt ihr ja schon richtig gemacht.

- Dann erweitert den Radius (z.B. Norwegen, Lettland, Kroatien u.s.w.).

- Dann mal raus aus Europa (z.B. Nordafrika, Syrien).

-Dabei werdet ihr feststellen, ob eine Reise in der Größenordnung wie ihr sie geplant habt etwas für euch ist.

-Wenn ja, macht mal Urlaub mit dem Flieger in euerem Zielgebiet und schaut euch erst mal, was euch da so erwartet.

Und erst dann würde ich so ne Tour in Angriff nehmen. Aber dann auf alle Fälle ohne irgendeine Bindung wie Sonsoren oder Hilfsprojekte. Wenn ihr irgendwo Leuten helfen wollt, wendet euch an Hilfsorganisationen. Die können immer ehrenamtliche Helfer gebrauchen.

Ist jetzt vielleicht nicht das was ihr hören wollt, aber bringt euch vielleicht wieder den Traum des Reisens zurück.

Falls ihr weiterfahrt, wünsche ich euch wirklich viel viel Glück, dass doch noch alles wird. Ich drück euch die Daumen!!!

Gruß Andi

-
-

[Pirx]

Hallo Jan und Esther!

Ratschläge und Meinungen habt Ihr nun schon genug bekommen. Deshalb schreibe ich mal von meinen Erlebnissen:

Nachdem ich vor vielen vielen Jahren mal ein Buch über eine Reise im Winter ans Nordkapp gelesen hatte, ließ mich der Gedanke daran nicht mehr los. Ich war fasziniert, wollte unbedingt mal selbst eine solche Reise unternehmen. Jahre später, am Ende meiner Studentenzeit war endlich ein geeignetes Reisegefährt da: ein uralter VW-Campingbus. Ich beschloß, die Reise nicht länger aufzuschieben. Da ich nicht viel Geld hatte, besorgte ich mir eine alte Standheizung vom Schrott und baute die ein. Meine Verwandschaft war sicher, daß ich mich in der ewigen Dunkelheit der Polarnacht verirren oder auf jeden Fall erfrieren würde.

Ich bin losgefahren! Dann stellte ich fest, daß die Standheizung zwar Wärme erzeugte, es im nicht isolierten Auto jedoch trotzdem eiskalt blieb. Ich bin 3 Wochen bei maximal -10°C im fahrenden Auto (Fahrzeugheizung und Standheizung auf voller Leistung) nach Norden gefahren, dick in warme Kleidung eingemummelt. Die Nächte wurden immer kälter. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, in Hütten oder Hotels zu übernachten. Ich bin weitergefahren bis Kiruna, wo ich im Guest-House erstmal einige Tage zum Aufwärmen verbracht habe.

Und schließlich habe ich mich dazu entschlossen, nicht weiter ans Nordkapp zu fahren (das wäre noch eine Woche fahrt nach Norden gewesen), sondern umzudrehen. Ich bin auf einer anderen Strecke wieder nach Süden gefahren, irgendwann war es dann wieder "warm" genug, um im Auto zu schlafen.

Ich habe mein Ziel, das Nordkapp nicht erreicht. Ich habe meine Pläne geändert und umgedreht. Es war trotzdem eine der schönsten, erlebnisreichsten und faszinierendsten Reisen meines Lebens!

Pirx

[x-molich]

Hi Cookie,

ich bin neu hier und habe auch keinen Laster, will mir aber einen zulegen!

Uns (mir und meiner Frau) ist es vor ungefähr sechs Jahren ähnlich ergangen. Wir haben ein Segelboot gebaut. Zwei Jahre lang abends, samstags und auch sonntags arbeiten. Ich bin zwar sehr viele Regatten gesegelt aber nie einen Törn auf See.

Die Erwartungen an den ersten Törn waren enorm hoch und mit jedem Tag Arbeit am Boot wurden sie höher. Den ersten Urlaub haben wir abgebrochen und schon auf der Heimfahrt habe ich es bereut.

Wir haben dann weitere Törns gemacht und unsere Vorstellungen an die Wirklichkeit angepaßt. Das muß man sich verdienen und ich denke Urlaub mit Laster oder segelnder Weise ist harte Arbeit.
Aber am Ende werden trotzdem schöne Erinnerungen bleiben.

Die Sachen, die Probleme bereiten, stehen halt auch nie in den Reiseberichten.

Sobald ihr beschlossen habt, abzubrechen, ist der Druck raus und ohne Druck könnt' Ihr ja weitermachen

Denk' auch daran: Viele beneiden Euch um die Zeit, die Ihr Euch genommen oder sogar erkämpft habt. Wenn man nicht gerade im Lotto gewinnt oder erbt, hat man sowas nicht oft im (normalen) Leben.

Also ich würd' die Zeit weiternutzen, aber nicht mehr am Plan festhalten.


Viel Glück

Sascha

[wasserhasser]

Moin ihr zwei,

ich habe gerade Antwort aus dem Iran bekommen...

... seht zu, daß ihr aus dem Land raus kommt und meidet die Großstädte!

[guenni]

@wasserhasser
die beiden sind doch schon lange aus dem Iran raus, durch Turkmenistan durch, und stehen schon einige Zage an der Grenze zu Kirgistan, steht alles drinne......

[karakum]

... sie sind im Fergana- Tal in Usbekistan ...
Dahinter kommt dann üblicherweise Osh in Kirgisien, von wo man gut die Runde zum Issyk- Kul drehen kann, den Pamir- Highway durch Tajikistan beginnt oder schnell nach Kashgar in China weiterreist ...

[Uwe]

Hallo,

ich ziehe Günthers Antwort mal hier hinein:

Hallo ihr zwei.
Das nenn ich mal ein gänzlich anderes Thema hier in diesem Kreis, und ich denke es ist eines der wichtigeren, neben dem ganzen Geschraubsel.

Für mich ohnehin, denn ich stehe gerade am Anfang.
In einer Woche soll es losgehen.
Meine allererste längere Reise (4Mon.), meine erste Reise ganz alleine, das erste mal in Zentralasien, und vor allem die Erfüllung meines uralten (>25 Jahre) Traumes.
Auto (fast) fertig, Zeit genug (im Prinzip oben end),
und jetzt lese ich von deinem Traum, der deiner Meinung hätte besser einer bleiben sollen.

Eines ist ganz klar für mich:
diese, deine, unsere Art dieser Langzeit-Reisen ist in allererster Linie eine Reise zu uns selbst.
Das ist auch der wichtigste Grund für mich sie zu unternehmen. Ich will mich kennenlernen, noch ein Stück mehr.

Okay, du/ihr werdet nur das tun können was du/ihr auch schafft.
Aber eines wäre fatal: Die Reise dann abzubrechen, wenn die Stimmung am Boden liegt. Das bringt nix, das ist ausweichen, kneifen, aufgeben.....
Abbrechen an sich ist völlig ok, aber bitte erst in einem Moment wo es euch gut geht, wo eure Lebensgeister Optimismus ausstrahlen.

Dann werdet ihr euch später daran erinnern und nix bereuen, dann war eure Entscheidung, egal welche auch im Nachhinein gut, und sie hat euch im Leben vorangebracht: zu euch selbst.

Ich hab keine Ahnung, ob ich meine Reise "schaffen" werde. Allein unterwegs auf völlig unbekanntem Terrain. Korruption, Müll, Willkür, kaum Verständigung, unsauberes Wasser etc.pp. und auch Überfälle (Zurken.+Leon..)
Ich hab meine Schwellen bewusst sehr niedrig angesetzt. Ich sage jedem, dass ich nicht weiss ob ich den Pamir sehen werde. Ich weiss, dass ich nur solange auf Kurs bleiben werde wie ich ein gutes Gefühl habe.
Und wenn ich an griechischen Küsten lande, und meine Visas alle für die Katz waren, dann ist es auch gut so.

Ich bin gespannt auf mich, und auf euch beide.
Aber ich drücke euch den Daumen,
auf das es bergauf geht (in den Pamir), und ihr Eurem Ziel näher kommt. Egal wo es ist, Hauptsache ihr seid euch selbst dabei.
Ihr lebt gerade eine ganz besondere Chance, wär zu schad zu schnell die Flinte ins Korn zu werfen.

PS: superDanke für den Klartext, mir hat er schon geholfen
PPS: fahrt schön langsam, aber weiter,
dann lassen wir die kalten Dosen zischen, zwischen Kourough und Osh, am M-41 dem PamirHighway, oder sonstwo in der Mitte Asiens. Würd mich freuen.
Liebe Grüsse
Gü

www.guenthersleben.de

[tauchteddy]

@Big-Lärry
Stimmt, man verkauft dem Sponsor nicht seine Seele. Aber man schließt einen Vertrag mit ihm und wenn man den nicht einhält, hat das natürlich Konsequenzen. Meist finanzieller Art. Und dafür muss man dann geradestehen.

@egge-fn
Du hast Recht, das ist wahrscheinlich nicht die geschickteste Art, sich in einem Forum als Neuling einzuführen. Aber ich bin sicher, dass eine ganze Menge User insgeheim genickt und zugestimmt haben.

[fuxel]

@wasserhasser
die beiden sind doch schon lange aus dem Iran raus, .....

Sorry Guenni.
Das musst du wohl mir zuschreiben.
Ich habe dass mit dem Iran in Umlauf gebracht, weil die Reiseberichte irgendwie durcheinander sind.
Sorry - oder besser - Gott sei Dank sind sie nicht mehr dort.


Im Weiteren frag ich mich ob die Beiden überhaupt so lange eine Verbindung haben diesen Thread zu lesen. Positiv ist er ja schon, und es wär schade wenn sie diesen positiven Schub nicht mitbekommen würden.
Halte es für sinvoll, den Fred zu ner E-Mail zusammenzustellen und es den beiden zu mailen.(natürlich noch 1-2 Tage abzuwarten, was noch an Beiträgen kommt).

bg
fuxel

[erren]

den zeigefinger gegen andere erheben ist leicht.
ihn mal gegen sich selbst zu richten schaffen die wenigsten...leider.
du wärst geeignet für den job des papstes.der hält sich auch für unfehlbar

Ich halte mich keineswegs für unfehlbar, vielleicht war meine Aussage auch etwas drastisch formuliert, aber ich äussere meine Meinung und akzeptiere auch die anderer.
Irgendwie ist man halt verwundert, wenn nach grosser Ouverture das Orchester plötzlich zu spielen aufhört, weil der Dirigent Kopfweh hat.

[Charlos]

Hi,

also auch ich,Ines, werde meinen Senf dazu geben, denn ich habe natürlich auch Eure Sache verfolgt mit einem, ehrlich............zweifelnden Auge. In meinem Zweifel bestätigt wurde ich dann, als ihr Quasi vorm Bauhaus standet und Eurer Auto ausbauen wolltet. So nun seid Ihr los, mit Sack und Pack, habt Hinz und Kunz in Bewegung gesetzt, die wiederrum auch alles tun um Euren, ja guten Projekt, eine Unterstützung zu sein.
Jetzt muss ich doch feststellen wie naiv ihr doch eigentlich seid, (auch wenn die "Jan-Fan´s" mich hier ausbuhen).
Kein Mensch weiß wie es ist für eine längere Zeit sein gewohntes Leben aufzugeben und in die weite Welt hinauszuziehen, ausgenommen die Leute die es schon gemacht haben. Nun macht ihr Probefahrten in die so ziehmlich besten und reichsten Länder der Welt??? Was wolltet ihr testen, wenn ihr doch in die ärmsten Regionen Hilfe leisten wollt?:huh: Und da komme ich zum nächsten Punkt. Ich habt eine eigenlich wirklich gute Sache vor und wollt jetzt lieber Heim weil Wasser zu schmutzig, Leute zu viel und zu heiß in der Wüste???? Menschen verhugnern, verdursten.......wisst ihr überhaupt was so ein Projekt bedeutet?? Ich hacke einfach darauf herum weil ihr es so an die Glocke gehängt habt das man sich darüber nur aufregen kann. Ihr wolltet nicht einfach nur eine Reise mach ihr wollten helfen!!!! Ich bekomm Kreislauf weil ich mich aufrege!!! Habt ihr euch wirklich vorbereitet? Ich weiß nicht wie es Marc und mir nächstes Jahr ergehen wird auf unserer Tour, doch wir werden das machen weil wir es für uns wollen. Vielleicht reicht uns auch nicht die Kraft dafür, doch wir machen alles nur für uns,und ich hoffe geduldiger sein zu können als ihr, denn alles im Leben ist ein Lernprozess, auch so eine Fahrt ist eine Lehre, das geht nunmal nicht alles in 3 Monaten. Welcher Mensch glaubt aus seinem Lebensalltag ausbrechen zu können ohne Veränderungen in Kauf nehmen zu müssen. Und natürlich gehört auch eine gewisse Einstellung dazu, so etwas zu machen.


Tip für die Zukunft, immer den Ball flach halten.

Grüße Ines
P.S. Viel Spass dann beim Gleitfliegen oder so

[harobo]

Hallo aus Bonn

...nicht aufgeben, wer so weit gekommen ist, ist zu beneiden..

..der Weg ist das Ziel...

Herzlichst Hans

[alligator97]

Hallo,

mag sein, daß es die beiden an die große Glocke gehängt haben. Jan hat aber genug Arsch in der Hose, die Probleme hier öffentlich zu besprechen. Ist übrigens eine Eigenschaft die nicht jeder hat. Deswegen - Hut ab !!!

Gruß,

Matthias

[OliverM]

....... es ist eben wie im richtigen Leben .: Erwarte nicht zuviel , und nehme zufrieden an ,was dir gegeben wird .

Grüße
Oliver

[karakum]

....
Im Weiteren frag ich mich ob die Beiden überhaupt so lange eine Verbindung haben diesen Thread zu lesen. Positiv ist er ja schon, und es wär schade wenn sie diesen positiven Schub nicht mitbekommen würden. ...l

Nochmals aus Moskau:
Usbekistan ist nicht der Busch und auch nicht der Pamir, liebe Leute. Da gibt es zwar nicht das 100 MB- DSL- Kabel frei Haus für 1,75 EUR pro Monat (oder etwas teurer), aber Internet- Cafes reichlich, WLAN in jedem Hotel und normalen Guesthouse und Teestube auch manchmal.
Verwechselt nicht den Reise- Blues der Beiden mit der Gegend, wo sie sich befinden.
Die Solarschüssel wird dort nicht überall gebraucht, wenn überhaupt. Es gibt in jeder Oase und in jedem entfernten Dorf ein Stromaggregat, das hustend, laut und rauh seinen Dienst verrichtet, damit das TV auch gut empfangen werden kann. Könnte gut sein, dass jemand mit einem 200er Landy oder einem H3 den Beiden hilft, den Weg zu finden. Könnte auch gut sein, dass ein 30 Jahre alter Kamaz mit Euro Minus5 Einstufung abschleppt. Aber das ist nicht das Ende der besiedelten Welt...