deutscher camper in costa rica erschossen

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Reisefieber
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deutscher camper in costa rica erschossen

#1 Beitrag von Reisefieber » 2023-12-13 8:56:31

aus gegebenen Anlass

https://www.nordkurier.de/regional/muer ... en-2122002

https://ticotimes.net/2023/12/05/killin ... rica-crime

mein beileid seiner partnerin und der beteiligten familien. etwas derartiges wünscht man wirklich niemandem.

habt ihr ähnliche situationen mitbekommen?

fahrzeug und wertsachen beim überfall ohne gegenwehr aushändigen und via gps eine ortung im nachgang und die polizei alarmieren?

sicherheitsschaltung gg unberechtigtes wegfahren oder hebel um zb. die dieselzufuhr nach wenigen km zu unterbinden?


was habt ihr, die in süd und mittelamerika unterwegs sind/waren für eine strategie um das risiko für derartige vorfälle zu reduzieren, ausser zu hause zu bleiben?

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LutzB
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#2 Beitrag von LutzB » 2023-12-13 9:46:39

Reisefieber hat geschrieben:
2023-12-13 8:56:31
.........sicherheitsschaltung gg unberechtigtes wegfahren oder hebel um zb. die dieselzufuhr nach wenigen km zu unterbinden?............
Das ist sehr nützlich - besonders, wenn Du tot im Dreck liegst. :wack:

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#3 Beitrag von Der Initiator » 2023-12-13 9:55:30

Reisefieber hat geschrieben:
2023-12-13 8:56:31
ausser zu hause zu bleiben?
Jawoll, zuhause bleiben, im kriminalitätsfreien Deutschland :joke:
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#4 Beitrag von OliverM » 2023-12-13 10:43:59

Sowas hat es leider immer schon gegeben , und es wird sich in Zukunft auch nicht ändern ......
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#5 Beitrag von Fernwehbus » 2023-12-13 10:52:51

Reisefieber hat geschrieben:
2023-12-13 8:56:31
was habt ihr...für eine Strategie um das Risiko für derartige Vorfälle zu reduzieren, außer zuhause zu bleiben?
Gilt für überall auf der Welt: von bekannten Touristenorten fern halten. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.

Traurige Sache und tut einem auch leid, aber man kann damit weder auf das Paar, noch auf das Reiseland, noch auf die Menschen dort irgendetwas hochrechnen.
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#6 Beitrag von Wesermann » 2023-12-13 11:50:49

moin
das ist traurig und mein Mitgefühl für die Famlie,aber dagegen kann man nichts machen,auch nicht wenn man sein Fahrzeug zu einer Festung umbaut.
Man kann nur hoffen das dass einem auf Reisen nicht passiert.
gruss Armin

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unimag
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#7 Beitrag von unimag » 2023-12-13 13:40:51

Selbstverständlich kann man etwas machen, außer zu Hause zu bleiben.
Natürlich gibt es keinen umfassenden Schutz, keine Garantie, aber man kann Vorsichtsmassnahmen ergreifen.
Dazu gehört :
Sich nicht länger als notwendig an gefährlichen Orten aufhalten. Selten geschehen Überfälle ohne vorherige Planung.
Sich nicht auf Auseinandersetzungen einlassen. Vorbereitete Geldbörse herausruecken.
Keine Gegenwehr leisten.
Wir würden auf unseren Reisen noch nie ueber fallen oder auch nur bedroht oder bedrängt.
Vielleicht auch nicht alle Reise warnungen in den Wind schlagen.
Ein einziges Mal hatten wir wirklich Angst:
In Guatemala.
Loose your dreams and you will loose your mind (Rolling Stones)

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#8 Beitrag von unimag » 2023-12-13 13:54:48

Ich habe den englischen Text noch einmal gelesen und dort steht, dass er sich geweigert hat, die Wertsachen herausruecken und Gegenwehr geleistet hat. Genau das darf man eben nicht. Wer mit einem Camper zum Surfen kommt, bleibt länger an einem entsprechenden Strand und zieht natürlich das Interesse dieser Typen auf sich. Die Haltung:mit denen werde ich schon fertig, kann sich dann fatal auswirken
Natürlich ist der Camper das Opfer, und ich will ihm keine Vorwürfe machen. Keineswegsden Täter in Schutz nehmen.
Aber ich finde es schon bis zu einem gewissen Punkt leichtfertig.
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HildeEVO
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#9 Beitrag von HildeEVO » 2023-12-13 14:59:29

Man kann es doch nicht generalisieren. Das Hauptproblem in fremden Ländern ist aus meiner SIcht, dass man die Situtaion selber gar nicht richtig einschätzen kann.
Einheimische haben uns oft genug nach Waffen gefragt weil wir aus dem Nachbarland kamen und dort alle Verbrecher sind. Wir haben uns dort, wie hier Wohl gefühlt!
Informationen sind oft mehrere Wochen/Monate/Jahre alt und die Situation kann sich schneller ändern als einen neue Infos erreichen. Ob ein Platz sicher ist oder nicht kann man oft auch nicht einschätzen.
Wir hatten *Auf Holz klopf!* auf unseren Reisen bislang auch keine nennenswerte Schwierigkeiten. Meistens haben uns Polizei und Militär das Leben schwer gemacht als die Bevölkerung.
Da wir in der Regel im Outback übernachten, versuchen wir uns so gut es geht zu verstecken und von Straßen und Wegen nicht offensichtlich zu stehen.

Ich denke, wenn jemand mit einer Waffe in der Hand vor mir steht, ist die Schwelle diese einzusetzen schon so niedrig, da sollte man keine Diskussionen anfangen! Solche Menschen haben nichts mehr zu verlieren und gehen wegen ein paar Euros oder einem Handy weiter als man es sich ausmalen kann!

Da ich bislang noch nicht in einer solchen Situation war, kann ich nicht sagen ob ich den Helden spielen würde. Ich glaube eher nicht. Und damit es erst gar nicht soweit kommt, ist Anja mit ihrem Bauchgefühl bei der Stellplatzwahl auch noch recht kritisch... Das hat uns sicher schon einigemale solche Konfrontationen vermeiden lassen!

Allzeit gute Reise und gesunde Heimkehr

Chris
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#10 Beitrag von camper1 » 2023-12-13 16:21:22

Man könnte aber auch mal einen Blick in die weltweite Kriminalitätsstatistik werfen. Mittelamerika schneidet da gar nicht gut ab, und Venezuela hält einsam den Spitzenplatz.......im negativen Sinn.

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tichyx
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#11 Beitrag von tichyx » 2023-12-13 16:36:12

Es gibt neben aller Planung und Vorsicht immer auch Pech und Schicksal, dass lässt sich nicht ganz ausschalten. Auf seinen Bauch zu hören, ist vermutlich der beste Rat.
Aber:
HildeEVO hat geschrieben:
2023-12-13 14:59:29
Da wir in der Regel im Outback übernachten, versuchen wir uns so gut es geht zu verstecken und von Straßen und Wegen nicht offensichtlich zu stehen.
Genau das haben wir in unsicheren Gegen (Z.B. Mittelamerika) ganz bewusst vermieden. Verstecken ist in der Realität nicht wirklich möglich, die Einheimischen kriegen alles mit und wenn man von den Falschen entdeckt wird, hat man auch keinerlei Schutz durch Öffentlichkeit. In solchen Situationen haben wir uns oft ganz bewusst mitten ins belebte Zentrum des Ortes gestellt, oder mitten auf die Tankstelle, usw. gut von jedem zu sehen. Das ist nach unserer Erfahrung der beste Schutz. Ansonsten haben wir immer versucht, hinter ein verschlossenes Tor zu kommen, i.d.R. bei Restaurants oder Hotels.

Jeder muss da wohl seinen eigenen Weg finden, ein Patentrezept gibt sicher nicht.
Auf dass alle immer heil nach Hause kommen. Mein Beileid an die betroffene Familie.

Grüße

Olli
So.Kfz Stauanfang

Unimog 2450L38

http://www.gelberunimog.de

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#12 Beitrag von DocZero » 2023-12-13 17:01:08

Der deutsche Urlauber hat sich offenbar gewehrt, was unklug ist wenn es nur um langweiliges Geld oder ein Plastikhandy geht.

Ich mach alles mit Kreditkarte und hab nur noch wenig Bargeld dabei und das ist auch noch verteilt: Hosentasche ("hier, bitte sehr"), Gürteltasche, versteckt. Räuber sind für gewöhnlich gut vorbereitet und haben die Situation eine Zeit lang beobachtet um einschätzen zu können mit wie vielen Personen und mit welcher Gegenwehr zu rechnen ist.

Ist nicht verkehrt, ein präpariertes Portemonnaie im Truck zu haben, mit abgelaufenen Karten und etwas raschelnden Papiergeld. Damit kann man auch Diebe foppen (nicht nur Räuber), die sich dann nicht auf die Suche nach dem Hauptgewinn begeben sondern überglücklich mit dem Erlangten von dannen ziehen.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#13 Beitrag von DocZero » 2023-12-13 17:07:07

tichyx hat geschrieben:
2023-12-13 16:36:12
Verstecken ist in der Realität nicht wirklich möglich, die Einheimischen kriegen alles mit und wenn man von den Falschen entdeckt wird, hat man auch keinerlei Schutz durch Öffentlichkeit. In solchen Situationen haben wir uns oft ganz bewusst mitten ins belebte Zentrum des Ortes gestellt, oder mitten auf die Tankstelle, usw. gut von jedem zu sehen.
Ich würde dir prinzipiell zustimmen, aber Autobahnraststätten oder speziell Autobahnparkplätze sind keine gute Idee.

Ständiges kommen und gehen, gute Fluchtmöglichkeit, hohe Geräuschkulisse. Nur meine persönliche Meinung.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#14 Beitrag von Der Initiator » 2023-12-13 17:26:31

DocZero hat geschrieben:
2023-12-13 17:01:08
Der deutsche Urlauber hat sich offenbar gewehrt, was unklug ist wenn es nur um langweiliges Geld oder ein Plastikhandy geht.
Das Problem ist, dass das manchmal ein Reflex ist :(
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#15 Beitrag von Hatzlibutzli » 2023-12-13 17:46:10

Die 100%ige Sicherheit gibt es nie, aber ein Patentrezept hätte ich schon:
nicht naiv sein!

Der meiste vermeidbare Mist passiert aus Unbekümmertheit oder der Steigerung davon: Selbstüberschätzung ...

der Nordrheinwestfale, der entgegen der Empfehlung des Hüttenwirts im November bei Schneetreiben auf den Hochkalter steigt
der Holländer, der bei Warnstufe vier ohne Pieps Freeriden geht
der Bajuvare, der einfach mal so ins Watt marschiert ... Euch fallen sicher noch unzählige andere Beispiele ein.

Bei all diesen Fällen steht am nächsten Tag in der Lokalzeitung ein "naja, macht man eigentlich nicht so", zwischen den Zeilen liest man "Depp, selber schuld"


es hilft nur, sich - so gut es geht - zu informieren, verlässliche Einheimische fragen und nicht zu glauben, man sei schlauer.

Stay safe ... Simon

, der die schrechlichste Nacht seines Lebens als ankommender Austauschstudent in der Greyhoundstation in Atlanta/GA verbracht hat. Flugzeug landete um 23:00 Uhr, der Bus ging um 05:00. Von meiner Oma hatte ich einen schicken silbernen Rimovakoffer zu Weihnachten bekommen. Bekleidet war ich mit meinem besten Anzug (der im Koffer ja nur geknittert hätte) und die 3000$ Stipendium hatte ich in Cash dabei ... die Nutten, Pimps, Dealer und was sonst noch diese Greyhoundstation bevölkerte, haben mich ob meiner Klamotten wahrscheinlich für einen Profikiller gehalten, denn ausser netten Small Talk und kurzer jeweiliger Anpreisung ihrer Dienste haben sie mich in Ruhe gelassen. Wenn es nicht gut ausgegangen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nicht beklagen dürfen ...

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#16 Beitrag von Puffi » 2023-12-13 18:16:32

Zunächst einmal... was da passiert ist, ist einfach nur entsetzlich :frust: . Herzliches Beileid...!

Costa Rica ist wie die umliegenden Länder kein Garant für wenig Kriminalität :idee: Man wähnt sich etwas mehr in Sicherheit anderst als in Honduras, Nicaragua od. Guatemala. Genau das aber ist ein Trugschluß.

Was also kann man tun, wie bereitet man sich vor bei einer solchen Tour vor? Bei der Platzwahl stets auf das Bauchgefühl hören und immer einen Plan B ( weiteren Platz ) bereit halten. Rechtzeitiges suchen des passenden Platzes, vor allem noch bei Tageslicht. Sich auch mal in ein sicheres Wohngebiet stellen. Die Anwohner werden schnell aufmerksam und kommen in der Regel auf einen zu und helfen. Auch die Polizei ist trotz Korruption dann doch ein Freund und Helfer. Wir konnten schon hinter Unfallautos im Polizeihof übernachten. Auf jeden Fall immer abfahrbereit parken...!!!

Stets einen gefütterten Geldbeutel und sonstiges zur Herausgabe bereit halten aber auch diese Utensilien griffbereit auf den Tisch zu legen wenn man nicht vor Ort ist für die lieben Langfinger.

Sich nicht wehren und auch nicht glauben man sei stärker wie evtl. 2 Kriminelle bzw. die Gegenseite. In den USA wurden wir immer wieder gefragt, ihr habt doch sicher eine Waffe dabei... wir nein... das geht gar nicht... wir doch... die kommen meist mit der Kavalerie und da wird man als Unbedarfter nur verlieren.

Unsere schlimmste Nacht war einst am Parkplatz der Militärschule beim Zuckerhut in Rio. Da sind uns die Haare gestiegen. Wir saßen mit Pfefferspray, Machete und Feuerlöscher die ganze Nacht :wack:
Die Alternative wäre gewesen außerhalb der Stadt bei einem Hotel abzusteigen respektive zu parken. Doch das erschien uns zu umständlich! Und schon sitzt man im Schlamassel. Am nächsten Tag sind wir hinter den Zuckerhut nach Urcar in ein besseres Wohngebiet voller Securiti und alles war gut. Wir wurden bestens bewacht nachdem wir gesagt hatten um was es geht!

Also stets auf das Bauchgefühl hören, möglichst sichere Orte suchen, die Bevölkerung mit einbeziehen, immer Plan B bereit halten. Auf jeden Fall nicht den Helden spielen... :idee:

Allseits ein gute, sichere und unbeschwerte Fahrt..., Puffi
"Freiheit beginnt wo Wege enden"

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#17 Beitrag von Der Initiator » 2023-12-13 18:20:45

Puffi hat geschrieben:
2023-12-13 18:16:32
Wir saßen mit Pfefferspray, Machete und Feuerlöscher die ganze Nacht :wack:
Pfefferspray klingt nach Berliner Schulhof, Feuerlöscher nach LG. Macheten sind hier allerdings selten.
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#18 Beitrag von DocZero » 2023-12-13 19:45:00

Pfefferspray sicherlich nur zur Tierabwehr und einen Feuerlöscher bestimmt nur zur Brandbekämpfung. Und die griffbreite elektrische Kettensäge für Brennholz. Aber wenn das ein Räuber Duo mit Distanzwaffen ist ?

Dummerweise hat so ein Angreifer den Überraschungsmoment auf seiner Seite. Prinzipiell find ich LKWs in dem Zusammenhang besser als Camper oder immer gleich aufgebaute Kastenwagen. In so einen LKW muss man ja erst Mal reinkrabbeln als Räuber und durch Fenster gucken ist auch schlecht.

In dem Zusammenhang ist ein Tracker im Fahrzeug ganz nützlich. Im Zweifelsfall haut man erst Mal ab in die Büsche, idealerweise sogar mit dem Schlüssel in der Tasche. Um dann später mit eingetroffener Verstärkung zu gucken, wo alles abgeblieben ist.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#19 Beitrag von Landei » 2023-12-13 20:15:48

Ich habe für mich aus den Nachrichten über Verkehrsunfälle und Überfälle mit schlechten Ausgängen die Strategie entwickelt, möglichst nie am falschen Ort zum falschen Zeitpunkt auf die falschen Leute zu treffen. :angel:

Ein paar Mal war ich nur um ein paar Zentimeter knapp neben dem falschen Ort, oder ein paar Sekunden entfernt vom falschen Ort.

Da hatte ich bannig Glück!

Ebenso mit den falschen Leuten, bei denen ich bislang nicht das ganz kurze Streichholz gezogen habe und außer ein paar blauen Flecken und Augen keinen Schaden davongetragen habe.

Ich hoffe, das wird auch noch weiter so bleiben.
Da selbst in Deutschland mittlerweile an ganz gewöhnlichen Orten auch mal mit einem einzigen Faustschlag während einer Außeinandersetzung um fast nichts jemand ums Leben kommt, halte ich die Verteufelung von scheinbar exotischen Reisezielen für nicht zielführend. Einmal falsch auf „Was kucksu?“ reagiert und Game Over.

Zum Thema Gegenwehr: Jede Omma, die mit ihrem Krückstock erfolgreich die Einbrecher in die Flucht geschlagen hat, wird gefeiert.
Ja, auch Glück gehabt. Hinterher ist man immer klüger. Daraus Strategien abzuleiten gleicht Glaskugelglotzen.

Mein Beileid der Reisepartnerin. Unfälle und Verbrechen braucht kein Mensch.

Jochen

P.S. Simon, coole Story :D

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#20 Beitrag von hugobaer » 2023-12-13 20:27:53

Landei hat geschrieben:
2023-12-13 20:15:48
Da selbst in Deutschland mittlerweile an ganz gewöhnlichen Orten auch mal mit einem einzigen Faustschlag während einer Außeinandersetzung um fast nichts jemand ums Leben kommt,
:wack:
Sowas hattn wir ja noch nie, damals wo alles besser war...
Basti
Glück kann man nur haben wenn man faul genug ist!

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#21 Beitrag von Landei » 2023-12-13 20:58:26

Wenn du meinst, dass ich das „mittlerweile“ herausnehmen sollte, dann gebe ich dir recht.

Kernaussage sollte sein: Auch in Deutschland kann man einen zwischen die Lichter bekommen.

Danke für den Hinweis.
Jochen

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#22 Beitrag von hugobaer » 2023-12-13 21:05:37

:)
Glück kann man nur haben wenn man faul genug ist!

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#23 Beitrag von Puffi » 2023-12-13 22:13:12

DocZero hat geschrieben:
2023-12-13 19:45:00
Pfefferspray sicherlich nur zur Tierabwehr und einen Feuerlöscher bestimmt nur zur Brandbekämpfung. Und die griffbreite elektrische Kettensäge für Brennholz. Aber wenn das ein Räuber Duo mit Distanzwaffen ist ?

Dummerweise hat so ein Angreifer den Überraschungsmoment auf seiner Seite. Prinzipiell find ich LKWs in dem Zusammenhang besser als Camper oder immer gleich aufgebaute Kastenwagen. In so einen LKW muss man ja erst Mal reinkrabbeln als Räuber und durch Fenster gucken ist auch schlecht.

In dem Zusammenhang ist ein Tracker im Fahrzeug ganz nützlich. Im Zweifelsfall haut man erst Mal ab in die Büsche, idealerweise sogar mit dem Schlüssel in der Tasche. Um dann später mit eingetroffener Verstärkung zu gucken, wo alles abgeblieben ist.
Ganz ehrlich... warst Du zurückliegend in Mittekamerika unterwegs? Sollen jetzt alle einen LKW fahren... :hug: .

Auf der Straße od. sonst wo außerhalb Deines Panzers kann es ganz einfach eben auch ganz plötzlich passieren... Erfahrung macht klug...!

Wir sollten besser Demut zeigen für die Angehörigen als Tracker od Schlüssel in die Tasche Ideen... Wer nie unterwegs war und selbst Erlebnisse hatte einfach mal stille halten. Was da passiert ist... ist einfach schlimm genug.

Gruß Puffi
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#24 Beitrag von Lassie » 2023-12-13 23:06:07

, der die schrechlichste Nacht seines Lebens als ankommender Austauschstudent in der Greyhoundstation in Atlanta/GA verbracht hat. Flugzeug landete um 23:00 Uhr, der Bus ging um 05:00. Von meiner Oma hatte ich einen schicken silbernen Rimovakoffer zu Weihnachten bekommen. Bekleidet war ich mit meinem besten Anzug (der im Koffer ja nur geknittert hätte) und die 3000$ Stipendium hatte ich in Cash dabei ... die Nutten, Pimps, Dealer und was sonst noch diese Greyhoundstation bevölkerte, haben mich ob meiner Klamotten wahrscheinlich für einen Profikiller gehalten, denn ausser netten Small Talk und kurzer jeweiliger Anpreisung ihrer Dienste haben sie mich in Ruhe gelassen.
Servus Simon,

die Bilder im Kopf, die Bilder im Kopf :D

LG Jürgen, der auch schon mal in einem Motel alle verrückbaren Möbel vor die Türe schob.... :eek:
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#25 Beitrag von Petrov_kamensk » 2023-12-15 7:12:53

HildeEVO hat geschrieben:
2023-12-13 14:59:29
Man kann es doch .....
(Ich habe den Rest des Textes herausgeschnitten.)
....
Allzeit gute Reise und gesunde Heimkehr

Chris
Das ist eine sehr vernünftige Meinung. (Händedruck)

Die Erfahrung kommt wirklich mit Ausflügen und Übernachtungen, Kilometern.
Aber wenn es ein anderes Land ist, andere Regeln und eine andere Erziehung,
muss man sich vor Reiseantritt darüber klar werden, was wichtig ist und was man verlieren kann.

Aber im Allgemeinen scheint es mir, dass es immer eine schlechte Idee ist, einen Touristen anzugreifen, wenn es sich um einen starken Staat handelt,
Ein schlechter Ruf in Sachen Sicherheit entsteht schnell, und es dauert lange, bis er vergessen ist.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#26 Beitrag von gunterle » 2023-12-20 14:19:06

Es fehlt der handfeste nordmännische Seeman, der im Urlaub auf den Chiemsee segeln geht und dann von Gewitter mit Windstärke 8 überrrascht wird. Kommt auch ständig vor nur kennt der halt von der Nordsee nicht, dass das SO schnell geht.
Hatzlibutzli hat geschrieben:
2023-12-13 17:46:10
Die 100%ige Sicherheit gibt es nie, aber ein Patentrezept hätte ich schon:
nicht naiv sein!

Der meiste vermeidbare Mist passiert aus Unbekümmertheit oder der Steigerung davon: Selbstüberschätzung ...

der Nordrheinwestfale, der entgegen der Empfehlung des Hüttenwirts im November bei Schneetreiben auf den Hochkalter steigt
der Holländer, der bei Warnstufe vier ohne Pieps Freeriden geht
der Bajuvare, der einfach mal so ins Watt marschiert ... Euch fallen sicher noch unzählige andere Beispiele ein.

Bei all diesen Fällen steht am nächsten Tag in der Lokalzeitung ein "naja, macht man eigentlich nicht so", zwischen den Zeilen liest man "Depp, selber schuld"


es hilft nur, sich - so gut es geht - zu informieren, verlässliche Einheimische fragen und nicht zu glauben, man sei schlauer.

Stay safe ... Simon

, der die schrechlichste Nacht seines Lebens als ankommender Austauschstudent in der Greyhoundstation in Atlanta/GA verbracht hat. Flugzeug landete um 23:00 Uhr, der Bus ging um 05:00. Von meiner Oma hatte ich einen schicken silbernen Rimovakoffer zu Weihnachten bekommen. Bekleidet war ich mit meinem besten Anzug (der im Koffer ja nur geknittert hätte) und die 3000$ Stipendium hatte ich in Cash dabei ... die Nutten, Pimps, Dealer und was sonst noch diese Greyhoundstation bevölkerte, haben mich ob meiner Klamotten wahrscheinlich für einen Profikiller gehalten, denn ausser netten Small Talk und kurzer jeweiliger Anpreisung ihrer Dienste haben sie mich in Ruhe gelassen. Wenn es nicht gut ausgegangen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nicht beklagen dürfen ...
Ich bin nicht da,
-mich suchen gegangen-.
Falls ich wieder komme bevor ich da bin:
sagt mir bitte, ich soll auf mich warten.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#27 Beitrag von FM130D7FA » 2023-12-20 16:24:51

Moin,
ich würde meinen, dass es elementar wichtig ist, sich nicht zu bewaffnen!

Vor etwa zwanzig Jahren habe ich international Tanker gefahren, die Kollegen von Kralowetz, mit den richtig krassen Osteuropatouren konnte immer Schauergeschichten von Wegelagerern und Mafia in den GUS-Staaten erzählen.

Die alten Haudegen hatten immer nur Alkohol, Zigaretten oder Bilderheftchen zum Bestechen dabei, sonst aber nichts.

Einige junge Fahrer haben sich aber auf eigene Faust bewaffnet, und selbst die haben die Waffe in den wirklich brenzligen Situationen vor lauter Angst nicht angerührt, wie sie selbst erzählt haben.

Das kriminelle Gegenüber ist entweder extrem blöde und nervöser Amateur oder extrem professionell und kaltblütig.
Im Prinzip wollen aber alle nur einen schnellen Job erledigen, also besser nicht den Helden spielen und einfache Abläufe stören.

Richtig Angst hatte ich damals nur mitten in Paris:
Ich bin übers Wochenende vor der Raffinerie Nanterre gestrandet und habe mir kein Hotel genommen, sondern im LKW übernachtet.
Das Industriegebiet war damals schon ein heißes Pflaster (wusste ich bloß nicht), wo die Jugendbanden Ihren Frust ausgelassen haben.
Wenn man den Mob nachts kommen hört, rutscht einem das Herz ganz tief in die Hose.
Als eine Gruppe dann auch nicht an meinem Sattelzug vorbeigezogen ist, sondern an die Kabine gehämmert hat und sie an den Spiegeln richtig zum Schaukeln gebracht hat (ich denke, die haben wegen der laufenden Standheizung, gemerkt, dass da einer drin ist...), habe ich nicht an Heldentaten gedacht.
Beim Aufziehen der Fahrergardine haben mich dann auch zwei ganz verdutzte Augen angeguckt, haben Gottseidank erschreckt gelächelt, irgendetwas zu den anderen Gestalten gerufen und alle haben sich feixend getrollt.
Glück gehabt...

Gruß
Henning
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tichyx
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#28 Beitrag von tichyx » 2023-12-20 17:55:17

Ich sehe es wie Henning.
Aber als wir in Texas einheimische Camper kennen lernten (Ein Lehrer-Ehepaar in Rente), waren die ganz erstaunt darüber, dass wir ohne Waffe unterwegs waren. Auf meine Frage, was er denn mit der Waffe machen will, wenn er überfallen wird, sagte er ganz trocken: "Shoot him first". Nunja...

Grüße

Olli
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DocZero
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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#29 Beitrag von DocZero » 2023-12-20 21:16:23

Vielleicht wird das gewohnheitsmäßig anders gehandhabt, aber Ausländer / Touristen dürfen in den USA keine Schusswaffen bei sich haben. Selbst für Amerikaner unterscheidet sich das noch von Bundesstaat zu Bundesstaat. NY restriktiv, Texas eher lax.

Ohne mich näher damit auszukennen gibt das dann vermutlich Arrest + Ausweisung / Abschiebung (ohne Fahrzeug !) wenn man erwischt wird. Plus saftige Geldstrafen. Die Zeiten des wilden Westens sind leider vorbei.

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Re: deutscher camper in costa rica erschossen

#30 Beitrag von vale » 2023-12-21 5:53:24

DocZero hat geschrieben:
2023-12-20 21:16:23
Die Zeiten des wilden Westens sind leider vorbei.
Wirklich? https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_m ... es_in_2023

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